Jumi wildnis 6 17

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Nr. 6   Mai 2017

Mit Post vom Wo er lf

s i n d l i W


Wildtiere oder Haustiere? ? Welche vier Tiere leben in der Schweiz nicht in der Wildnis Und: Wie heissen die anderen neun Tiere, die man draussen in der Natur antrifft?

Rätsel: Heinz Dahinden

LĂśsung Seite 23


S a c h e e d l i w e n Ei , Fuchs, Igel, Reh oder Dachs – das sind Tiere die in der Natur leben. Dort, wo sie einen guten Lebensraum haben und genügend Nahrung finden. Das stimmt. Aber auch bei uns in der Stadt leben Wildtiere. Bär, Wolf oder Luchs ziehen es zum Glück vor, möglichst weit weg von Menschen zu leben. Aber andere n Tiere wie der Fuchs oder der Dachs ziehe istädt gerne durch Strassen und Gärten in schem Raum. Wir haben ihre Spuren gesucht. Umgekehrt zieht es Menschen auch von der Stadt in die Wildnis. Dort gibt es spannende Sachen zu beobachten und Abenteuer zu erleben. Davon erzählen verschiedene Kinder.

Tie re: Von de r W ildnis in die St ad t Ab Se ite 5

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Ähnliches aus dem jumi-Archiv

Das selbst gemachte Monster Seite 12

Der Wolf in der Schweiz Seite 16


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in St a d t e r e i T r e d e d il

dten gibt es ä St en d in ch u A . ld a icht nur im W Fuchs und Hase leben n s und Grünräume bieten ihnen einen guten Park Wohnquarls a n ge ra viele Wildtierarten. Die a G er od r se u utzen auch Hä Lebensraum. Manche n man Vögel, Ratten, Mäuse oder Eidechsen oder Glück. ld u ed tier. In der Stadt kann G el vi it m r u n re sieht man beobachten. Andere Tie Stachlig und schnell: Der Igel

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Clever und frech: Der Fuchs

Stadt ein Schlaraf fenFür die Füchse ist die esfresser, was ihr Herz, land. Hier finden die All n begehrt, weggebeziehungsweise Mage und allerlei Essensresschmissene Pizzastücke ürmer oder Beeren. te genauso wie Regenw ts um die Häuser und Die Füchse ziehen nach süber schlafen sie an durch die Strassen. Tag tzchen im Quartier. einem geschützten Plä htig frech. «Bei uns im Manche Füchse sind ric immer Turnschuhe, Quartier holt sich einer Türen stehen lässt», wenn man sie vor den s Bern. erzählt ein Mädchen au

Wo ein Igel ist, raschelt es oft. Die stachligen Tiere leben im dichten Gebüsch und schlafen unter Blätter- und Asthaufen. Nachts suchen sie auf Wiesen nach Würmern, Käfern und Schnecken. In der Stadt trifft man die Igel in grünen Innenhöfen und Gärten mit naturnahen Bereichen an. Auf ihren nächtlichen Spaziergängen brauchen sie eine gute Orientierung: Mit ihren kleinen Beinchen können sie Absätze und andere Hindernisse in der Stadt kaum über winden. Darum merken sie sich Durchschlüpfe in Mauern oder Zäunen gut. Bei Gefahr rollen sich die Igel zusammen und sehen dann aus wie eine kleine, stachelige Kugel.


Gewitzt und flink: Das Eichhörnchen

Scheu und elegant: Das Reh

schigen Schwanz leDie Tiere mit dem bu klettern und turnen ben auf Bäumen. Dort n ihre Nahrung: Sasie herum und suche oder Insekten. In der men, Eicheln, Früchte rt wohl, wo es grosStadt fühlen sie sich do t. Zum Beispiel auf se und alte Bäume ha rten. Ihr Nest bauen Friedhöfen und in Gä der Baumkrone und sie als kleine Kugel in polstern es mit Moos.

h in die Stadt. AnzuSogar Rehe trauen sic dort, wo ein Wald in treffen sind sie jedoch d Feinschmecker und der Nähe ist. Rehe sin ge Triebe von Bäuknabbern Gräser und jun – das finden sie zum men und Sträuchern und in Parks. Ob Beispiel auf Friedhöfen sind, gewöhnen sie schon Rehe sehr scheu r und huschen nicht sich an Spaziergänge ssetzung ist jedoch, immer davon. Vorau f den Wegen bleiben dass die Fussgänger au Leine. und die Hunde an der

Gesellig und kräftig: Der Dachs Familie zusammen. Dachse leben als kleine in einem Dachsbau. Bis zu fünf Tiere leben ten und den Krallen Mit ihren kräftigen Pfo in Gärten und an graben sie ihr Zuhause . Auch in der Stadt. Stellen mit Hanglagen im Bau und nachts Tagsüber schlafen sie Regenwürmer, Inseksammeln sie Früchte, anderes Kleingetier. ten, Schnecken und ht gross und massig Obschon der Dachs rec sehr selten zu Geist, bekommt man ihn er bei der Futtersusicht. Dafür hinterlässt Löcher auf Wiesen, che seine Spuren: kleine hrung gegraben hat. wo der Dachs nach Na

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Viele Städte beobachten genau, welche Tiere im Siedlungsraum unterwegs sind. Hier kannst du schauen, welche Wildtiere in welchen Städten unterwegs sind: stadtwildtiere.ch Text: Christine Weber Fotos: Stadtwildtiere


e h c u s n e auf der r u S Stadtsafari stehe nur e b t d a t S e ein Wer meint, Steinen und Beton, , aus Asphalt Es tummeln sich . täuscht sich kleine und grössere lige auch unzäh Stadtgebiet. Tiere im

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Detektive und Forscher auf Tour Der Bau eines Fuchses, die Nistplätze von Vögeln und Fledermäusen oder die Verstecke von Eidechsen und anderen Kleintieren. Bei einer Stadtsafari der Jugendgruppe von Pro Natura Luzern lernen Kinder, wie sie solche Spuren entdecken und Tiere beobachten können. «Fuchs und Dachs sieht man zwar nicht: Die sind in der Nacht aktiv und es braucht auch dann viel Glück, sie anzutreffen», erklärt die Leiterin Magdalena Arnold. «Aber manchmal entdeckt man auch von grösseren Vierbeinern Spuren und Fussabdrücke.» Mit anderen Tieren ist es einfacher. «Wir suchen die Nistkästen von Vögeln oder finden die Verstecke von Eidechsen.» Ein guter Beobachtungsplatz ist die Museggmauer – sie bietet für viele Tiere einen Lebensraum. Auf einem der Türme brüten auch die Gänsesäger. «Die geschlüpften Jungen lassen sich vom Turm fallen und gemeinsam watschelt die Familie zum Wasser. Das ist ein lustiges Bild», erzählt Magdalena. Ebenfalls dort nisten Fledermäuse – aber nicht nur: Die nachtaktiven Flieger halten sich auch in Kirchendächern oder alten Häusern und Gemäuern auf. Auf der Stadtsafari hält man auf Wiesen und in Baumkronen, am Seeufer und bei alten Gebäuden und Dachstöcken Ausschau nach Tieren und ihren

Ob es in deiner Nähe auc h eine Jugendgruppe von Pro Natura gibt, kannst du hier nachschauen: pronatura.ch/jugend

Spuren. Ausgerüstet sind die jungen Detektive und Forscher mit Feldstechern, Stadtplan oder Kompass und manchmal einer Becherlupe: Damit können auch kleine Insekten gut beobachtet werden. «Manche Kinder werden richtige Experten», sagt Magdalena. An der letzten Stadtsafari haben 17 Kinder mitgemacht, auch die 8-jährige Salome war dabei. «Für die Stadt-Safari mussten wir uns warm anziehen: Es war noch Winter», erzählt sie. «Damit wir uns orientieren konnten, haben alle einen Stadtplan bekommen – und dann ging es los.» Die Kinder wurden in drei Gruppen eingeteilt, jede forschte an einem anderen Platz in der Stadt. «Es gab mehrere Posten, bei denen wir Tiere oder ihre Spuren entdecken konnten. Es war sehr spannend», sagt Salome und zählt auf, welche Vögel sie beobachten konnten: «Rotmilane, Dohlen, Stockenten, eine Hausente, Möwen und viele mehr haben wir entdeckt.» Dazu gab es auch ein Quiz mit Fragen, der am Ende der 3-stündigen Stadtsafari aufgelöst wurde. «Alle Gruppen haben sich zum Schluss getroffen, ihre Erlebnisse ausgetauscht und die Quizfragen zusammen besprochen.» Das war super.

Text: Christine Weber Foto: Pro Natura Luzern

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r e d Von u a s ld i W n m i e zu chw s s u a H 8

Hier kannst du dir ein Video anschauen, das die Domestizierung des Schweins erklärt: jumi.ch/Globus Text: Christine Weber Illustration: sofatutor.ch

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ei den Menschen leben viele Haustiere, die ursprünglich Wildtiere waren. Der Wandel von einem Wildtier zu einem Haustier heisst «Domestizierung». Das Schwein ist eines der ältesten Haustiere überhaupt, es ist ein Nachfahre der Wildsau. Vor etwa 10 000 Jahren hat seine Domestizierung begonnen. Das Schwein wurde von den Menschen als Fleischlieferant entdeckt, sie holten es in ihre Nähe. Durch den veränderten Lebensraum wurde die Verhaltensweise der Tiere allmählich anders, auch ihr Aussehen passte sich den neuen Umständen an und die Menschen züchteten neue Arten. Wildsau und Hausschwein ähneln sich zwar heute noch. Aber es gibt wesentliche Unterschiede. Eine Wildsau musste in der Wildnis überleben. Darum ist das Tier massig, gross und schwer. Der männliche Keiler hat markante Eckzähne, eine messerscharfe Waffe! Seine Ohren sind aufgerichtet, gute Lauscher überlebenswichtig. Das Fell ist dicht und warm. All diese Sachen braucht ein Hausschwein nicht: Oft hat es Schlappohren, statt ein Fell kurze Borsten. Das Hausschwein wurde ja von den Menschen gefüttert und umsorgt. Aber es wurde eben auch eingesperrt, von seinem natürlichen Lebensraum getrennt und so gezüchtet, dass es möglichst viel Nachwuchs produzierte. Das gab und gibt den Menschen Nachschub für Koteletten, Braten und Würste. Auch in der Schweiz werden die armen Schweine teils in Mastställen gehalten und haben ein trauriges Leben. Zum Glück gibt es immer mehr Bauern, die dem Schwein einen natürlicheren Lebensraum geben. Mit mehr Platz und Aufenthalt im Freien.


t s g Keine An in der Wildnis Mein erstes Blauring-Lager war ein Zeltlager zusammen mit der Jungwacht und fand in Holland statt. Unser Zeltplatz war nahe am Meer gelegen. Das fand ich toll. Aus Richtung Meer wehte zeitweise ein sehr starker Wind. So mussten wir die Zeltschnüre richtig festspannen. Jeden Tag erlebten wir unglaubliche Abenteuer. Das Lustigste war die Geisterbahn mitten in der Nacht draussen in der Natur. Die Leiterinnen und Leiter schickten uns Kinder in Gruppen auf den Weg. Ich war mit zwei anderen Mädchen zusammen. In der dunkle Nacht gingen wir einen Kiesweg entlang. Der Weg war mit Laternen beleuchtet. Es warteten einige Aufgaben auf uns. So mussten wir über Hindernisse aus Seilen steigen, durch einen Tunnel aus Plachen kriechen oder einen dunklen Wagen hindurch gehen. Immer wieder packte uns ein Leiter währenddessen an den Füssen. Da erschrak ich jeweils ganz schön. Ein Kind fürchtete sich ein bisschen. Ich fand das aber nicht gruselig, eher super lustig. Wir mussten viel lachen. Überhaupt habe ich selten Angst, wenn ich nachts draussen in der Natur bin. Ich geniesse dann die Ruhe und wenn der Mond scheint, ist es ja dann auch gar nicht mehr so dunkel. Text und Foto: Jubla Luzern

Steckbrief Name Zoe (10) Das macht Spass Reiten Lieblingsfach Werken und nähen Lieblingsbuch Sternenschweif Lieblingsessen Omeletten mit Zimt und Zucker Ich bin Fan von Pferden Wohin ich reisen möchte Nach Island Mein Traum Einen eigenen Bauernhof haben mit vielen Tieren

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e h c i l r e u e t n n e e t b A Geschich

ht leer. Der grossartige ste k the lio Bib s ney Dis lt Wa in nd wa her Büc Die Abenteuer Geschichtenschreiber wurde ausgeraubt. Seine nzen Schweiz plötzlich ga der in n rde we h eic tgl Zei en. nd wu sch ver alle über Feenstaub im Wald. tet ich ber u Fra e Ein t. hte bac beo ge Din me seltsa . 39 Kinder der Jubla gen flie bei vor h pic Tep en ein sah d Kin s ine kle Ein l - sie wollen dieser ppe Ka atEbn ch na f au h sic n che ma rn gge Leu en. mysteriösen Angelegenheit auf die Spur komm

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Angekommen in Ebna t-Kappel gilt es sogleich , den Tatort zu inspiziere n. Das riesige Haus - umgeben von Feldern und Wiesen so weit das Auge reicht - biete t einiges an Recherchen. Doch auch Verschnaufp ausen müssen sein. So tanken die kleinen Dete ktive beim Fussball un d Fangisspielen Energie fü r die kommenden Tage .

Aufgewacht im vorübergehenden Daheim geht der Krimi in die 2. Runde. Wieso sitzt denn Pocahontas am «Zmorgetisch»? Sie sei aus ihrer Geschichte gerissen worden und wisse nun nicht mehr, wie sie zu ihrer Familie und ihren Freunden zurückkehren soll. Jetzt stellen die Kinder ihre Fähigkeiten unter Beweis: Beim Apfelfischen, Feuerlöschen und Büffelreiten ermöglichen sie der Indianerin, wieder in ihre Geschichte zurückzukehren.


Die erste Figur wurde bereits gerettet, hurra! Doch die Arbeit ist noch lange nicht getan. Mit Morgen-Yoga bereiten sich die Kinder auf die anstehende Waldinspektion vor.

Im Wald trifft die Gruppe auf Peter Pan. «Die Fee Naseweiss wurde mit Wasser überschüttet und nun liegt ihr ganzer Feenstaub im Wasser», erklärt Peter energisch. Sofort beginnen die Kinder das Wasser zusammenzutragen. Erst mit dem letzten gesammelten Wassertropfen können Fee Naseweis und Peter Pan wieder zurückkehren.

Hier kannst du nachschauen, ob es eine Jubla-Gruppe in deiner Nähe gibt: jubla.ch. Am 9. September laden übrigens alle Jubla-Scharen zum Schnuppern ein.

Auch der nächste Tag birgt ein Abenteuer sondergleichen. Früh morgens taucht Aladin auf. Doch wo ist bloss seine Wunderlampe? Ohne sie kann er unmöglich in sein Buch zurück. So beginnt die Suche. Gemeinsam wandert die Gruppe los - über Stock und Stein. Auf dem Gipfel angekommen, findet sie sich tatsächlich - die verlorene Wunderlampe. Aladin ist überglücklich und schenkt den Kindern als Belohnung einen Flug auf seinem Zauberteppich. Danach wird es Zeit für ihn, in seine Geschichte zurückzukehren.

Es ist geschafft! Alle verschwundenen Figuren reisten glücklich und zufrieden in ihre Geschichten zurück, die Bibliothek von Walt Disney ist wieder gefüllt mit abenteuerlichen Geschichten. Und die Kinder von Jungwacht Blauring Leuggern erlebten währenddessen ihr ganz eigenes, unvergessliches Abenteuer. Als Dank und Wunsch auf Frieden lassen sie am letzten Abend leuchtende Laternen in die dunkle Nacht steigen. Text und Fotos: Andrea Pfäffli / Jubla

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r e t s n o Baumm

Du brauchst

* Lehm erhältlich im Baumarkt oder Läden mit Bastelut ensilien * Materialien aus dem Wald z.B. Blätter, Steine, Beeren, Tannzapfen, Moos, Zweige, Nüsse, Erde

Anleitung

1. Lehmkugel formen und an eine Baumrinde drücken. 2 . Mit verschiedenen Materialien aus dem Wal d ein Baummonster formen. Ihr könnt auch bestehende Astgabelungen zu Mon stern verwandeln. Oder ein Riesenmonster aus einem Baumstrunk oder liege nden Baumstamm kreieren.

Kein Lehm zur Hand? st du auch Anstelle von Lehm kann asser anrühren. feste Erde mit etwas W

Schick uns eine Foto von deinem Baum redaktion@ monster! jumi.ch

Text und Foto: Annette Gröbly / kiludo.ch – das Kreativmagazin für Kinder

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n der Eulenschule. Die Lehrerin Sofie erzählt. «In der Schweiz gibt es nicht mehr viel Wildnis. Sogar die meisten Wälder sind voll von Wegen. Menschen rennen hin und her – sie sagen dem joggen. Sie fahren mit Velos kreuz und quer durch den Wald – sie sagen dem biken. Wir wilden Tiere haben wenig Platz. Zum Glück gibt es auch Menschen, die sich für die Wildnis einsetzen. Zum Beispiel junge Bauern, die am Waldrand ein Stück Wiese nicht pflegen, nicht schneiden und wild lassen. Dem sagen sie Ökoflächen. Dort können Rehe und Hasen ihre Jungen gebären. Bienen und Schmetterlinge finden wilde Blumen. Und es gibt ein grosses Gebiet in der Schweiz, wo die Menschen gar nichts zerstören. Dort darf die Natur nicht verändert werden. Keine Abfälle, keine Sportarten, nicht einmal Feuer darf man machen. Keine Beeren, keine Blumen, keine Pilze pflücken. Alles Natur pur. Das nennen sie ‹Nationalpark›. Dort leben viele wilde Tiere. Sogar Bären, Wölfe und Luchse. Wild! In Freiheit!» Theo hält es nicht mehr aus, ruhig zu sitzen. Wild flattert er von seiner Schulbank auf. Direkt zur Türe der Eulenschule. «Willst

du wohl ruhig sitzen», ruft Sofie, die Lehrerin. Aber Theo ist schon raus aus der Höhle. Und aus der Ferne höre ich ihn krächzen: «Ich suche den Nationalpark.» Wir schauen auf Sofie. Wird sie jetzt böse? Das Gegenteil geschieht: «Na los Guri! Los Nina! Fliegt Theo hinterher. Er hat recht. Jetzt ist genug mit Schule. Raus in die Wildnis! Passt aufeinander auf und vergesst nicht: Bleibt wild!» Illustration: Daniela Rütimann

Schreibst du mir? guri@jumi.ch


r e i e p s r e s s a W und Bestiensäule

asser durch nw ge Re s da n he rc Ki n te al en ch Warum fliesst bei man Geistern Angst. n de an m e ht ac m it m Da r? eie furchterregende Wassersp

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m das Regenwasser von Kirchendächern zu sammeln und abzuleiten, werden Abflussrohre und Dachrinnen angebracht. Im späten Mittelalter meisselten Steinmetze und Bildhauer steinerne Rinnen und Wasserabläufe. Diese Ausgusssteine waren figürlich als furchterregende Fabelwesen gestaltet. Sie hiessen Wasserspeier, da sie das gesammelte Regenwasser in weitem Strahl zur Erde spucken. Überhaupt sind bei alten Kirchen manchmal aussen grausliche Fratzen und wilde Tiere angebracht. Die Menschen hatten damals grosse Angst vor bösen Geistern. Und mit diesen furchterregenden Figuren an und auf der Kirche wollten sie den bösen Geistern Angst einjagen und sagen: «Hier habt ihr nichts verloren!». Denn: Wo Menschen zusammen kommen, um zu beten und an Gott zu denken, da haben böse Geister nichts zu suchen!

Text: Domenica Continisio Illustration: Daniela Rütimann

mit ulen sind auch sä en ch ir K e ch Man den schen und wil en M n vo n ge n , die Darstellu Tieren verziert en ch is st ta n oder fa eissen Diese Säulen h . en pf m ä k er Kampf miteinand eichen für den Z d n si e Si . n zwischen Bestiensäule se, und auch Bö d n u t u G zwischen Unglauben. Glauben und 15


r h e k k c ü Die R des Wolfes Etwa 35 bis 40 Wölfe leben heute wieder in der Schweiz. Manche Menschen freuen sich über die Rückkehr des Wolfes und andere überhaupt nicht.

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Wir Wölfe sind die Vorfahren von den Hunden, die Menschen als Haustiere halten. Dazu eigenen sich Wölfe natürlich überhaupt nicht! Anders als Hunde, lassen wir uns nicht zähmen. Wir werden auch nicht stubenrein und gehorchen nicht. Kurz: Wir sind Wildtiere und leben in der Natur. Ausserdem gehen wir den Menschen aus dem Weg und ziehen Reviere vor, in denen wir ungestört herumziehen können. Bis vor ein paar hundert Jahren lebten recht viele Wolfsrudel auch in der Schweiz. Hier waren die Lebensbedingungen für uns nämlich gut. Wir streiften in den Wäldern, Tälern und Bergen herum und fanden auf der Jagd genügend Rehe, Hirsche, Gämsen und andere frei lebende Tiere zum Fressen. Bis die Menschen begannen, die Wälder abzuholzen und unsere Beutetiere beinahe ausrotteten. Dazumal schlichen wir uns manchmal an die Herden von Bauern und haben Schafe oder Kühe gerissen. Für die Bauern war das damals ganz schlimm: Sie waren bettelarm und hatten kaum genügend Nahrung für sich und ihre Familien. Wenn dann ein Wolf eines oder mehrere von ihren Tieren gefressen hat, machte das die Bauern sehr wütend. Statt selber zu jagen, wurden wir darum von den Menschen gejagt. Und wie! Wölfe wurden nicht nur in der Schweiz, sondern auch im übrigen Europa fast ausgerottet.


Steckbrief

Das hat sich in den letzten Jahrzehnten wieder geändert. Von Italien her wanderten einige von uns über und durch die Berge wieder in die Schweiz ein. An Grenzen hält sich natürlich niemand aus unserem Rudel. Etwa 35-40 Wölfinnen und Wölfe streifen heute vor allem im Wallis, Graubünden und im Tessin herum. Es haben sich auch wieder 3 Rudel gebildet – das ist eine Wolfsfamilie, bestehend aus den Elterntieren mit ihren Jungen. Im Rudel ist es einfacher zu überleben. Seit wir zurück in der Schweiz sind, gibt es unter den Menschen Streit wegen uns. Die einen sagen, dass Wölfe zu nichts nutze sind und nur die Herdentiere der Bauern reissen. Die anderen sagen, dass es genügend Platz für ein Miteinander von Menschen und Tieren gibt und dass wir Wölfe dazugehören.

Name Wolf (Canis lupus) Vorkommen In Europa wurden die Wölfe fast ausgerottet. Heute gibt es wieder Rudel in Osteuropa, Italien, Spanien , Frankreich, Deutschland, Österreich und auch in der Schweiz. Aussehen Wölfe ähneln Schäferhunden. Sie sind aber kräftiger und haben längere Bein e. Sie sind bis zu 80 Zentimeter hoch und 140 Zentimeter lang, dazu kommt der Schwan z: Er misst auch noch rund 40 Zentimeter. Ein Wolf wiegt zwischen 25 und 50 Kilogram m. Alter 10 bis 12 Jahre Ernährung Wölfe fressen vor allem Rehe, Hirsche, Gämsen und auch kleinere Säugeti ere. Nachwuchs Die Wolfsmutter bringt im Frühling drei bis sechs Welpen zur Welt. Feinde Der grösste Feind ist der Mensch. Auc h Bären können für den Wolf gefährlich wer den. Besonderheit Wölfe bellen nur selten. Berühmt sind sie für ihr Heulen.

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Text: Christine Weber Fotos: Verein chwolf

Das Jaulen des W olfes tönt schaurig sch ön Hier kannst du es . hören: jumi.ch

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Herrschen wie ein Kรถnig

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errscht über alle Tiere» und «unterwerf t euch die Erde».* So steht es auf der ersten Seite der Bibel. Vor 2’500 Jahren waren die Menschen noch vielen Gefahren ausgesetzt. Die Erde war voller wilder Tiere. Löwen, Bären, Wölfe, Schakale, gefährliche Schlangen. Es gab viel mehr Wildnis als heute. Wir haben es geschafft: Wir beherrschen die Tiere. Wildnis gibt es bei uns nur noch im Zoo und im Nationalpark. Einige Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Wegen uns Menschen. Ist das auch «herrschen», wie es in der Bibel steht? Dürfen wir das? War das der Plan Gottes? Nein. Wir sollen herrschen wie ein guter König herrscht. Wir haben eine Verantwortung für die Erde. Wir müssen uns um die Tiere sorgen. Nicht ausrotten. Wie ein guter König. Wie eine gute Königin.

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

er die g. Er herrscht üb Gott ist der Köni w h urde e Tiere. Der Mensc Erde und über all müssen erschaffen. ** Wir als Abbild Gottes ott selber umgehen, wie G so mit der Erde Abbild r Mensch ist – als es tun würde. Jede d so Un nigin, ein König. Gottes – eine Kö en. sollen wir herrsch

* Genesis 1,2 6

** Genesis 1 ,27

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s o l t s i r ä B r e D... finde ihn !

recht Hier sind waagrecht und senk acht Namen von Wildtieren versteckt, die es auch in der Schweiz gibt. Findest du sie? Lösung Seite 23

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Rätsel: Christine Weber Fotos: Erica Guilane-Nachez, nadia1992 / fotolia.com

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Bienen n e t n a f e l E und cs hützen Elina (11) ist Mitglied des Panda Clubs von WWF. Vor fünf Jahren hat sie erstmals von der Umweltschutzorganisation gehört. Seither engagiert sich die Viertklässlerin aktiv und passiv für Tiere. Elina, weshalb setzt du dich für Tiere ein? Ich finde es schlimm, wenn Tiere leiden und sogar aussterben. Im Kaukasus sind die schönen Leoparden gefährdet. In Afrika werden so viele Elefanten wegen Stosszähnen getötet. Und der Polarfuchs in der Arktis muss hungern, weil ihm Eisbären weniger Futter hinterlassen und neuerdings Rotfüchse im Revier auftauchen.

Wie engagierst du dich? Mit einer Freundin führte ich eine WWF-Standaktion durch. Ich backte Bärentatzen, sie machte Schmuck. In Rhäzüns, wo wir leben, verkauften wir die Sachen am Frühlingsmarkt. Danach konnten wir 100 Franken für Tier­projekte einzahlen. Ich nahm auch schon an einem WWF-Ferienlager teil. Dabei schliefen wir in einem Zelt. Wie steht’s um die Tiere hier? Mir sind Bienen wichtig. Ihnen muss es gut gehen. Deshalb sollten wir weniger Gift verspritzen. Chinesen haben versucht, ein paar Blüten von Hand zu bestäuben … Du trainierst Biathlon – also Langlauf und Schiessen. Könntest du auch ein Tier erlegen? Vor zwei Jahren ist in der Nähe ein CalandaWolf herumgezogen. Bei uns leben Marder, Füchse, Dachse und Biber. Einem Schulkollegen fressen Rehe den Salat aus dem Garten. Aber ein Tier töten? Das überlasse ich lieber dem Jäger. Oder dem Metzger: Zwei, drei Mal pro Woche essen wir Fleisch. Ich mag Hackfleisch. Text und Foto: Edith Arnold

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n i e l l A mit Gott 22

s im stirbt Bruder Klau Am 21. März 1487 en in seiner Klause Alter von 70 Jahr n em einfachen Lebe im Ranft. Mit sein aft des Friedens und seiner Botsch t. hen reich beschenk hat er viele Mensc ggesprochen. 1947 wurde er heili

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or 600 Jahren lebt in einem kleinen Dorf im Kanton Obwalden der Bauer Niklaus von Flüe. Mit seiner Frau Dorothea hat er zehn Kinder. Der Familie geht es gut. Als Ratsherr und Richter ist Niklaus von Flüe ein bekannter Mann. Aber innerlich nagt etwas in ihm. Er spürt, dass er nicht mehr richtig glücklich ist. Eine innere Stimme sagt ihm: Verlasse alles, auch deine Frau und Kinder, Hof und Heimat. Das macht ihn sehr traurig und er weiss nicht mehr weiter. In seiner Not geht er zu einem Pfarrer. Dieser sagt ihm, dass er sich ganz stark mit dem Leiden von Jesus befassen müsse. So könne er wieder einen Sinn finden. Niklaus von Flüe ist hin- und hergerissen. Er spürt, dass er in die Einsamkeit gehen muss, um sich dort ganz Gott widmen zu können. Mit seiner Familie bespricht er die Situation. Diese willigt nach vielen schmerzvollen Stunden ein, dass er gehen darf. Niklaus von Flüe ist noch nicht ganz 50 Jahre alt, als er aufbricht und seine Familie verlässt. Nach einem kurzen Ausflug in die Fremde kehrt er nach Obwalden zurück. Ganz in der Nähe seiner Familie lässt er sich im einsamen Ranft nieder, einer Hütte in der Wildnis. Freunde aus dem Dorf bauen ihm eine Kapelle und eine Klause, wo er 20 Jahre lang als Einsiedler lebt. In dieser langen Zeit isst und trinkt er nicht. Trotzdem bleibt er am Leben. Es ist wie ein Wunder. Er betet und meditiert den ganzen Tag. Bald spricht sich das herum. Die Leute besuchen Bruder Klaus, so nennen sie ihn jetzt. Sie verehren den Einsiedler wie einen Heiligen. Sie fragen ihn um Rat, wenn sie ein Problem haben. Auch die Politiker hören auf ihn. Niklaus von Flüe kann allen helfen und Konflikte lösen.

Text: Pirmin Bossart Illustration: bruderklaus.com


Lösung Seite 2

Lösung Seite 20

Diese vier Haustiere leben nicht in der Wildnis: Katzen, Hund, Wellensittich, Goldfisch Die neun Wildtiere heissen: Steinbock, Wildschwein, Steinadler, Hirsch, Luchs, Eidechse, Bachforelle, Murmeltier und Maus.

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Impressum jumi Nr. 6, Mai 2017; 49. Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch Herausgeberverein jumi, 12 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig.

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Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Beat Röösli, Daniela Rütimann, Domenica Continisio Mitarbeit: Heinz Dahinden, Annette Gröbly / Kiludo, Edith Arnold, Pirmin Bossart, Andrea Pfäffli / Jubla Layout: Samuel Jordi Illustration: Daniela Rütimann Titelbild: Verein chwolf Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Herstellung: Brunner AG, Druck und Medien, Kriens jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. je CHF 20.–; 4-9 Ex. je CHF 12.– ; 10-19 Ex. je CHF 8.–; ab 20 Ex. je CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. je CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 318 34 80, Fax.: 041 318 34 70 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch


Daniela RĂźtimann


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