KiNDER

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Oktober 2011

€ 1.50

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„Kinder sind ehrlich“ Tim Wilde über Selbstbewusstsein und Komplimente

Früh übt sich So lernen Kinder Fremdsprachen im Handumdrehen

Schön praktisch Wetterfeste Outfits für kleine Leute

Go west Warum Arizona eine Reise wert ist

Topfit! Gesund durch Herbst & Winter

Verbündete Deshalb brauchen Söhne ihre Väter


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Die Themen auf dem Titel sind farbig gekennzeichnet

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Eingespieltes Team: Väter & Söhne

Foto: Jean Bourget

Foto: Wim Woeber

Foto: Vertb audet

>>>I N H A LT

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TITELGESCHICHTE 8 Unter Männern

Wetterfest: schöne & robuste Kindermode

GESUNDHEIT 32 Erkältung? Nein danke!

Warum Väter für ihre Söhne unersetzbar sind

FAMILIE HEUTE 14 Interview

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Für Schlaumeier Omega-3-Fettsäuren: Entwicklungshelfer für Kinder

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Schöne Aussichten

„Mit kleinen Portionen auskommen“

Kinder lernen es schnell: Wer toll aussieht, hat es leichter im Leben

Salat & Süßigkeiten: So gelingt die Balance zwischen gesund und lecker

Regenfront Kindermode für Herbst und Winter

REISE 40 Wilder Westen Kakteen, Cowboys und Candy

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Aufgemöbelt! Kinderzimmer einrichten: Darauf sollten Eltern achten

KINDERKOCHKLUB 30 Mit Gruselfaktor

Dickes Fell: keine Chance für Husten, Schnupfen & Co.

LERNEN & SPIELEN 48 „Please play mit mir“

Mit der ganzen Familie fit durch den Winter

Tim Wilde über Boxhandschuhe, Kinder am Set und Familienkonflikte

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Auf die Insel, fertig, los! Usedom: ein Eldorado für Familien

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Reisetipps

Warum Fremdsprachen für Jungen und Mädchen ein Kinderspiel sind

KINDERGARTENNEWS 50 Fernsehfreie Zone? Pro & Kontra: Fernsehen in der Kita

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Matschepampe Leserbriefe zum Thema „Draußen spielen bei jedem Wetter“

KINDERKISTE 52 Malen, Spielen, Basteln & Lesen UND SONST ... 6 Hingucker 24 News 26 Medientipps 56 Letzte Seite 58 Spaß muss sein/ Impressum

Schaurige Köstlichkeiten zu Halloween

GEWINNSPIELE 24 28 46

Lernspielsysteme für Kinder Kinosnackbox mit Freikarten Urlaubswoche in Österreich

Online-Gewinnspiele 46

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24 Ganz schön schlau: Kinder spielen, malen, lesen und schreiben

Zwei Übernachtungen für vier Personen

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>>>H I N G U C K E R Kuscheliger Kumpel Heiß oder kalt: Die Kirschkernfüllung des Elefanten kann man im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmen und im Eisfach kühlen. So lindert der lustige Geselle so manche Schmerzen. Etwa 18 Euro, www.sigikid.de

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Für kleine Kleider p Die Kindergarderobe „Elefant Oskar“ der dänischen Kindermöbelfirma „Franck & Fischer“ sorgt mit drei runden Haken für Ordnung. Unter fairen Produktionsbedingungen aus Plantagenhölzern und mit schadstofffreier Farbe gefertigt. Etwa 50 Euro, www.brave-flower.com

astisch! Imposante Dickhäuter

p Winzige Giganten Handbemalt: Fantasiespieler und Sammler freuen sich über den asiatischen Elefanten (etwa zehn Zentimeter hoch) mit Jungem. Etwa 6,20 und 4,40 Euro, www.papo-france.com

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Warum Väter für ihre Söhne unersetzbar sind

Unter Männern Väter und Söhne – eine enge Beziehung, die das Leben eindrucksvoll prägt. Für kleine Jungs ist Papa nicht selten das erste Vorbild. Schon ein gemeinsamer Besuch in der Waschanlage hat großen Wert. Schön für den Nachwuchs, dass Väter heute keine Zaungäste in der Familie mehr sind – sondern einen eigenen, männlichen Part einbringen und selbstverständlich leben. Eine wichtige Inspiration für die Männer von morgen. Text: Tim Farin, Fotos: Wim Woeber

in Vater, der eine klare Linie sucht, dabei immer hä rter wird, seinen Söhnen seelische Qualen antut und am Ende sog ar selbst unter seiner U ngerechtigkeit leidet – einer der aufsehener regendsten Kinofilme des Jahres widmet sich diesem Thema. Im opulenten Werk „The Tree of Life“ von Terrence Malick geht es im Kern darum, wie Kinder ihre Elt ern erleben und andersherum. Und der v on Sean Penn gespielte älteste Sohn zeigt eindrücklich, wie sehr er auch nach Jahrzehnten noch unter der Auseinandersetzung mit dem von Brad Pitt verkörperten Vater leidet. Int ensive Aufnahmen, die zum Nachdenken anregen. Ein Film, der in der über wundenen Gesellschaft der amerikanischen 50er-Jahre spielt – und doch für die Geg enwart die F rage stellt, wie Väter und ihre Söhne miteinander leben und daraus ein positives Verhältnis über die Jahrzehnte schaffen können.

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Kein Vater, kein Ziel In „The Tree of Lif e“ besteht die F ilmfawww.wireltern.de

milie aus Mutter, Vater und drei Söhnen. Und es besteht kein Zweifel, dass der Vater für seinen männlichen Nachwuchs eine Schlüsselperson is t. Das läss t sich verallgemeinern. „Väter sind für ihre Söhne die ers ten Vorbilder“, sagt P eter Ballnik. Ballnik ist Psychotherapeut in Salzburg und Autor mehrerer Bücher, die sich mit dem Thema „Väterlichkeit“ auseinandersetzen. Soeben erschienen ist von ihm das Werk „Papa-Zeit“ – und diese ist wichtig, weil der männliche Vorfahre sich Zeit

„Es geht um intensive Gefühle“ nehmen muss, damit sein Nachfolger von ihm profitieren kann. Natürlich ist auch für Söhne die Mutter die erste Bezugsperson im Leben. „Aber der Vater kommt direkt danach, und Kinder br auchen diese Triade mit Mutter und Vater, um sich am besten zu entwickeln“, sagt Ballnik. Denn gerade die Fähigkeit zum Sozialleben, zur Gemeinschaft mit anderen Individuen,

steigt dann, wenn der Vater sich und seine Sicht der Dinge stets in die Familie einbringt, statt eine unberec henbare Unbekannte zu sein. „W er keine Mutter hat, hat keine Heimat – und w er keinen Vater hat, der hat kein Ziel“, sagt Ballnik.

Emotionen beim Basteln Zweifellos gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Daraus sollte nicht abgeleitet werden, dass der Vater für seinen Sohn wichtig er ist als für seine Tochter. Aber es lässt sich dennoch folgern: Der Zugang, den Papa zu seinen Söhnen hat, is t ein anderer – und es is t ausgesprochen wichtig, ihn zu pf legen. „Es wäre beispielsweise für einen Dreioder Vierjährigen eine Katastrophe, wenn der Vater fehlt“, sagt Ballnik. Denn für die Kleinen ist da eben ein Mann, der etwas darstellt, das sie auch sein möchten. Klar ist, dass Vät er mit ihren Söhnen anders reden. „Jungen wie Männer sind eher objektorientiert, sie zeigen ihre Emotionen über Sachen oder Tätigk eiten, bei denen sie aufblühen“, sagt Ballnik. Wenn Väter > KiNDER 10/2011

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>>> M O D E Kindermode für Herbst und Winter

Regenfront Graue Tage, Regen, Schneematsch – der Winter ist im Anmarsch. Aber kein Grund, Trübsaal zu blasen. Mit diesen Outfits machen Pfützenweitsprung, Blättersammeln und Schneeballschlachten bei Schmuddelwetter Spaß.

Trendsetter Das Kindermodelabel „Eat Ants by Sanetta“ entwirft hippe Looks für kleine Leute. Alle Modelle der Kollektion sind in den Größen 104 bis 152 erhältlich. www.sanetta.de

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>>> FA M I L I E

HEUTE

Kinderzimmer einrichten: Darauf sollten Eltern achten

Aufgemöbelt! Das geht unter die Haut

Foto: Sebra

Passend: Kindermöbel sollten am besten mitwachsen

Damit sich der Nachwuchs in seinen eigenen vier Wänden wohlfühlt, ist das Geschick der Eltern gefragt: Denn Möbel und Wandfarbe sollten nicht nur gefallen, sondern auch für ein gutes Raumklima sorgen und das Kind zuverlässig begleiten. tolz führt Frida (3) jeden Besuch in ihr Kinder zimmer: Ein heller Anstrich und neues Mobiliar lassen das kleine Reich in frischem Glanz erstrahlen. Bei der Renovierung folgten Fridas Eltern vor allem

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einem Grundsatz: Schadstoffe mussten draußen bleiben. Und: Die aus gesuchten Möbel sollten strapazierfähig und zeitlos sein – damit sich die Drei jährige auch noch im T eenageralter gerne in ihr Zimmer zurückzieht.

Ob in der W andfarbe oder im T eppichboden – Schadstoffe können sich überall verstecken und für „dick e Luft“ sorgen. Kinder haben im Verhältnis zu ihrer geringen Körpermasse eine sehr g roße Hautoberfläche und sind somit anfälliger, Umweltgifte über die Haut aufzunehmen. Die Folge: gereizte Schleimhäute, Kopfschmerzen und allergische Erkr ankungen. Das Zimmer der Kl einen sollte deshalb möglichst schadstofffrei gestaltet werden. Der Bodenbelag bes teht bestenfalls aus Naturmaterialien wie beispielsweise Vollholz, Kork, Linoleum oder Schafswolle. Beim T eppichkleber gilt „weniger ist mehr“: Ein sparsam auf getragenes Produkt aus N aturharz ist unbedenklich. Der Favorit vieler Familien ist Laminat: Dieses bes teht allerdings aus Spanplatten, die häufig Formaldehyd ausdünsten. Vor dem K auf lohnt es deshalb zu recher chieren – unabhängig e Institute nehmen die beliebt en Bretter regelmäßig unter die L upe. Emissionsarme Laminatböden erkennt man außerdem an dem Gütezeichen RAL-UZ 38. Bei der Auswahl der Wandfarbe ist ebenfalls Aufmerksamkeit gefragt: Am besten entscheiden Eltern sich für eine Wandfarbe, die mit dem U mweltzeichen „Der Blaue Engel“ gekennzeichnet und somit schadstoffarm ist. Bevor die kleinen Bewohner Einzug erhalten, sorgt mehr tägiges Stoßlüften für ein gutes Raumklima.

Klopf auf Holz! Bei der Einrichtung des Kinder zimmers sind der F antasie keine Grenzen g esetzt – die Kleinen können samt Bett als Pir at in See stechen oder auf einer Ritt erburg Stellung nehmen. Doch nicht nur das Aussehen darf eine Rolle spielen: Gute Kindermöbel sind aus Vollholz gefertigt, das ausschließlich mit natürlichen Ölen oder Wachsen behandelt wurde. Damit der Sprössling gefahrlos toben kann, sind scharfe Ecken und K anten tabu. Zudem müssen Bett & Co. standfest sein: Ein www.wireltern.de


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>>> K I N D E R KO C H K L U B

Mit Gruselfaktor Schaurige Köstlichkeiten zu Halloween Bald gehen sie wieder um: Gespenster, Kürbisköpfe und andere furchterregende Gestalten. Halloween steht nämlich vor der Tür. Planen Sie ein Gruselfest mit Ihren Kindern? Unsere unheimlich-leckeren Rezepte sorgen für ein wohliges Schaudern und machen die Halloween-Party noch ein bisschen lustiger.

Glupschaugenbowle Für fünf Personen 1 Dose geschälte und entsteinte Litschis im Saft 1 Flasche Kirschsaft 1 Flasche Zitronenlimonade

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So wird’s gemacht 1 Die Litschis aus der Dose werden mit dem Kirschsaft in einem großen Gefäß gemischt und über Nacht kaltgestellt.

2 Am folgenden Tag haben sich die weißen Litschis wie unterlaufene Augäpfel verfärbt. 3 Jetzt noch die Zitronenlimonade dazugeben, und fertig ist der gruselige Saft. www.wireltern.de


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>>> G E S U N D H E I T Mit der ganzen Familie fit durch den Winter

Erkältung? Nein danke! Sobald draußen die Blätter fallen, haben sich die Kleinen schnell eine Erkältung eingefangen. Doch Schniefnase und Halsweh müssen kein Dauerzustand sein. Die besten Tipps, um das Immunsystem gegen den Winter zu rüsten.

Vitaminkick Gesunde Ernährung ist das A und O für ein starkes Immunsystem. Aus Blumenkohl, Möhren, Sellerie oder K artoffeln lassen sich Aufläufe, Sticks mit Dip oder Gemüseburger zaubern. Vitamin C unterstützt die Abw ehrkräfte, daher sollt en etwa Orangen, Kiwis oder Mandarinen unbedingt auf dem Speiseplan s tehen. Zudem gilt auch im Wint er: Trinken nicht vergessen! Sind die Schl eimhäute mit Flüssigkeit versorgt, nisten sich Viren nicht so leicht ein. Eltern erinnern ihren Nachwuchs daher am besten regelmäßig ans Trinken – ideal sind ung esüßter Tee und Mineralwasser.

Clever cremen Kälte und trockene Winterluft setzen der Haut zu, vor allem im Gesicht und an den Händen. Und nicht nur das. Bei Nässe und Schnee kann die Haut in voll gesogenen Handschuhen oder nassen Sock en aufweichen und ung eliebten Bakterien ein Zuhause bieten. Daher cremen Eltern ihre Kinder etwa eine halbe S tunde vor

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>>> R E I S E Kakteen, Cowboys und Candy

Arizona: Der kinderfreundliche Staat im Südwesten der USA

Wilder Westen

bietet jede Menge Indoor- und Outdoor-Aktivitäten. Dazu: Sonne satt und unendliche Weite.

o ist mein Cowboyhut?!“ Mit diesen Worten springt Mar tin aus den F edern und beginnt, das Hot elzimmer in Scottsdale in der Nähe v on Phoenix umzugraben. Seine Mutter Melanie reibt sich den Schlaf aus den A ugen und kann den Fünfjährigen gerade noch da von abhalten, in seinem Übermut ihr neues Souvenir, eine Holzschachtel mit IndianderSymbolen, vom Schreibtisch zu fegen. In Momenten wie diesen wüns cht sie, ihr Sohn wäre ein Morgenmuffel. Doch der denkt nicht daran und ist wieder einmal energiegeladen auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer.

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Wüstenfeeling

Foto: Scottsdale Convention & Visitors Bureau

Und das soll er haben – natürlich mit Cowboyhut, den er schließlich unter seinem Bett wiederfindet. Mit einer internationalen Gruppe soll es bei Sonnenaufgang im Heißluftballon über die Wüste Arizonas, das Sonoran Desert, gehen. „Mama, wann sind die fertig? Mir ist langweilig!“ Martin interessiert sich nicht dafür, wie der Ballon mit heißer L uft befüllt wird. Er will endlich einsteigen. Eine halbe Stunde spä-

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>>> L E R N E N & S P I E L E N

„Please play mit mir!“ Warum Fremdsprachen für Jungen und Mädchen ein Kinderspiel sind Englisch schon im Kindergarten? Ja, denn in diesem Alter lernen Kinder Fremdsprachen spielend leicht, weil das „Sprachfenster“ weit offen ist. Was das bedeutet, und worauf Eltern achten müssen. nna, die Kita-Gruppenleiterin hält eine Handpuppe in die Luft und verstellt ihre Stimme: „I am Judy“, lässt sie die Handpuppe im Kiekston sagen, „and what is y our name?“, fragt die Puppe mit Blick zur Gruppenleiterin. „My name is Anna“, antwortet diese. Die Kinder in Annas Spielkreis hören aufmerksam zu, un d in einigen Gesichtern ist abzulesen, dass es in den Köpfen der Drei- bis Fünfjährigen arbeitet. „And what is your name?“, kiekst die Puppe wieder und wendet sich dabei – von Annas Hand gesteuert – an das blonde Mädchen, das direkt neben der Kita-Leiterin sitzt. Die Kleine lächelt einen Augenblick verlegen und sagt dann: „Lisa.“ „Well done!“, lobt die Puppe. So wie bei Lisa klappt’s auch bei den meisten anderen. U nd zwar nicht nur bei leichten Ein-Wort-Antworten, sondern auch bei Tanzrunden („Clap your hands and turn around!“), Abzählspielen oder Anatomie für Anfäng er: Ruck, zuck haben die Vorschulkinder raus, ob sie „Ear“ oder „Mouth“ sagen müssen, wenn Anna auf ihr Ohr oder ihren Mund zeigt.

Wichtig beim Erlernen von Fremdsprachen im Kindesalter: Der Spaß sollte im Vordergrund stehen

Eintauchen ins Sprachbad „Immersion“ nennen Exper ten diese Methode und meinen damit, dass Kinder in die Fremdsprache wie in ein „Sprach-

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Foto: Sebra

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bad“ eintauchen. Das funktioniert besonders gut bis zum zehnten Lebensjahr. So lange nämlich ist das „Sprachfenster“, wie Hirnforscher es nennen, w eit offen. Das heißt, Vokabeln, Redewendungen und Satzbau der zweiten Sprache werden – anders als bei ält eren Menschen – nicht in einem eigenen „Fremdsprachenspeicher“ im Gehirn abgelegt, sondern im „Muttersprachenspeicher“. Von dort können die Fremdsprachenkenntnisse später in der Schule leichter abgerufen werden, sobald Englisch, Französisch oder Spanisch auf dem Stundenplan stehen. Weiterer Vor-

teil des frühen Kontakts mit Fremdsprachen: Die Kleinen haben keine Angst, sich mit falscher A ussprache oder nicht korrekten Formulierungen zu blamieren.

Aus Fehlern lernen „I am ball spieling“ is t zwar falsch, aber trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung, meint die Tübing er Professorin Erika Werlen. Sie läss t den EnglischUnterricht in Baden-Wür ttemberg regelmäßig filmen und wertet die Aufnahmen aus. Daher weiß sie, „Ball-spieling“-Kinder ahnen, dass sie mit ihrer F ormulierung www.wireltern.de


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