Selbstbildnis (TMD, 1921)
Satirische Komposition (1923)
Tisch vor dem Meer (Ehrung an Eric Satie) (TMD, c.1926)
Automatischer Beginn eines Portraits von Gala (TMD, 1932)
Das Spektrum des Sex-appeal (TMD, 1932)
Bildnis Gala mit zwei Lammkoteletts im Gleichgewitcht auf der Schulter (TMD, 1933)
Weiches Selbstbildnis mit gebratenem Speck (TMD, 1941)
Tristan und Isolde (TMD, 1944)
Entmaterialisierung neben Neros Nase (TMD, 1947)
Symbiose Frau-Tier (TMD, 1928)
Bildnis Picasso (TMD, 1947)
des Dollar, Der Thunfischfang, Halluzinogener Torero oder Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Ein weiteres bedeutendes Werk aus jener Periode ist Der Bahnhof von Perpignan, ein Ergebnis seiner paranoidkritischen Methode, die jenes Zentrum des Universums der Dalíschen Mythologie mit seiner Obsession für das Bild Angelusläuten von Jean-François Millet verbindet. 1979 beging er seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag mit dem Antrittsvortrag anläßlich seiner Aufnahme in die Académie des Beaux-Arts und der großen Ausstellung im Centre Pompidou in Paris; zugleich begann aber auch sein körperlicher Niedergang. Nach einer nicht richtig auskurierten Grippe in New York zog er sich mit einer tiefen Depression nach Portlligat zurück. Als Gala starb verlegte er seinen Wohnsitz nach Púbol, wo er seine letzten, von einer starken Obsession für die Theorie der Katastrophen geprägten Werke malte, bis er bei einem Brand schwere Verbrennungen erlitt, die ihn beinahe das Leben gekostet hätten. Wieder genesen, bezog er die Torre Galatea, ein Gebäude, das er als Erweiterung des Museums in Figueres erworben hatte, und verbrachte dort die letzten fünf Jahre seines Lebens, in denen er sein Zimmer praktisch nicht mehr verließ. Auf eigenen Wunsch wurde er unter der Kuppel des Museumstheaters beigesetzt.
Dalí in Katalonien Das Werk Dalís ist in beinahe allen Museen für zeitgenössische Kunst auf der ganzen Welt vertreten. In Katalonien konzentriert es sich jedoch vor allem im bereits beschriebenen Teatre-Museu (‘Museumstheater’) in Figueres.Auch die als Castell Gala Dalí bekannte Burg von Púbol und das Casa-Museu Salvador Dalí in Portlligat können besichtigt werden. Unsere kurze Übersicht enthält die anderen Orte des Landes, in denen sich Werke des Malers befinden. Bildnis des Vaters des Künstlers (MNAC, 1925)
Galatea der Weltkugeln (TMD, 1952) Setzung mit drei Personnen. «Neokubistische Schule» (Museum von Montserrat, 1926)
Margenröte, Mittag und Dämmerung (TMD, 1979)
Salvador Dalí wird als einer der großen Künstler des 20. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen, dem es gelang, sich zu einer der Leitfiguren des Surrealismus zu entwickeln - zu dem er seine eigentümliche paranoid-kritischen Methode beitrug - und der als einer der ersten sein Leben und sein Werk zu einem Gegenstand des Marketing machte. Doch wird er zugleich wegen seiner zahlreichen schöpferischen Facetten auch einen Ehrenplatz unter den Avantgardisten zugewiesen bekommen: Er durchlief praktisch alle Malstile einschließlich der jüngsten hyperrealistischen Strömungen, kombinierte die bildende Kunst mit der Literatur und war ein Pionier des Dialogs zwischen Kunst und Wissenschaft.
Sir Lawrence Olivier in der Rolle Richards III (TMD, 1955)
Weg des Rätsels (TMD, 1981)
Junges Mädchen, am Fenster stehend (MN Centro de Arte Reina Sofía, 1925)
Das Fliegenwunder des heiligen Narziss (ME, 1973)
In Cadaqués das Museu Municipal des gleichen Ortes, besitzt die Bilder Nixen von Cadaqués und Paris und der Drache. Im Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) in Barcelona sind drei Werke Dalís zu besichtigen: Portrait des Vaters und der Schwester des Künstlers (Bleistiftzeichnung von 1925), Portrait des Vaters des Künstlers (Ölgemälde von 1925) und Portrait Joan M. Torres (Ölgemälde von 1921). In Barcelona liegt am Berg Montjuïc das Palauet Albéniz, Eigentum der Stadtverwaltung von Barcelona, in dem Dalí im Jahre 1969 das Deckenfresko Stunde der Monarchie schuf. Auch in anderen katalanischen Museen finden sich verstreut einige Werke Dalís: Das Fliegenwunder des heiligen Narziß im Museu de l’Empordà in Figueres; Portrait Maria Carbona (Zeichnung aus dem Jahre 1925) und Brot und Trauben und Neokubistische Akademie (Ölgemälde aus dem Jahre 1926) im Museu de Montserrat; Portrait Puig Pujades und Portrait Pep Ventura (Zeichnungen von 1925 und 1927) im Museu de Mataró ; Widmungen und Zeichnungen für den Maler Miquel Utrillo in einem Saal der Biblioteca Santiago Rusiñol in Sitges; Briefe, Dokumente und Zeichnungen Dalís aus der Frühphase im Museu Abelló, dem Maler Joan Abelló gewidmetes Museum in Mollet del Vallès; Studies for the script for the film „The Surrealist Mystery of New York“ (1935), Fundació Suñol, Barcelona.
deutsch
Generalitat de Catalunya Regierung von Katalonien Ministerium für Innovation, Universitätswesen und Betriebswirtschaft
Der Maler Salvador Dalí wurde in Figueres geboren und starb auch in Figueres; sein Hauptwerk ist das Museumstheater, zu dem er jenes alte Theater umgestaltete, das bereits den Rahmen einer seiner allerersten öffentlichen Ausstellungen gebildet hatte. Dalí wurde in seinem Museumstheater bestattet, unmittelbar neben der Kirche, in der sowohl seine Taufe als auch seine Totenmesse stattgefunden hatte - Anfang und Ende einer perfekt geplanten Inszenierung. Salvador Dalí i Domènech, Sohn eines angesehenen Notars, erblickte am 11. Mai 1904 in der Carrer Monturiol in Figueres das Licht der Welt. Er besuchte dort nacheinander die Hauptschule, die La Salle-Schule, die Schule der Maristen und das Gymnasium. Vom 13. Lebensjahr an erhielt er zudem Zeichenunterricht in der Schule durch den Professor Joan Núñez. Anfang 1919 nahm er an einer ersten Gemeinschaftsausstellung von Gemälden teil und veröffentlichte in der Schülerzeitung Studium seines Gymnasiums die ersten literarischen Artikel. Der Name Dalí erscheint in der Presse Barcelonas erstmalig anläßlich einer Ausstellung des katalanischen Studentenverbandes in der Galerie Dalmau im Jahre 1922, bei der er einen Preis gewonnen hatte. Im Herbst desselben Jahres immatrikulierte er sich an der Escuela de Bellas Artes in Madrid, wo er in der berühmten Residencia de Estudiantes wohnte. Die Bekanntschaft mit Federico García Lorca und Luis Buñuel sollte seinen späteren künstlerischen Werdegang weitaus stärker beeinflussen als die Studien an der Kunstschule, aus der er schließlich ausgeschlossen wurde. Seine eigene Undiszipliniertheit und die politische Haltung seines Vaters, der sich wegen einer Wahlangelegenheit mit dem diktatorischen Regime Primo de Riveras anlegte, brachten ihm mehr als einen Gefängnisaufenthalt ein. Dalís erste Einzelausstellung fand im November des Jahres 1925 in der Galerie Dalmau in Barcelona statt und bestand aus Werken, zu denen ihm seine Schwester Anna Maria Modell gestanden hatte. In der Karwoche desselben Jahres war García Lorca, der wenig später seine Oda a Salvador Dalí schreiben sollte, bei Dalí in Figueres und Cadaqués zu Gast. Dieser Besuch wiederholte sich 1927 anläßlich der Uraufführung von Mariana Pineda in Barcelona; Dalí, der zu dieser Zeit gerade im Castell de Sant Ferran in Figueres seinen Militärdienst ableistete, hatte die Dekoration zu diesem Theaterstück García Lorcas beigesteuert. Von diesem Moment an beginnt die große Entfaltung Dalís als Künstler und zugleich auch als Provokateur. Zusammen mit Sebastià Gasch und Lluís Montanyà unterzeichnet er im März 1928 das Manifest Groc (‘Das gelbe Manifest’), eine harte Attacke gegen die seinerzeit herrschende kulturelle Strömung des Noucentisme; der Galerist Joan A. Maragall weist eines seiner Bilder für den Saló de Tardor in Barcelona zurück; seine Artikel in der Zeitschrift L’Amic de les Arts (‘Der Freund der Künste’) sowie eine Reihe von Vorträgen in Figueres, Barcelona und Sitges sorgen für eine fortgesetzte Polemik; zusammen mit Luis Buñuel schreibt er einen an den Schriftsteller Juan Ramón Jiménez gerichteten Brief voller Beleidigungen gegen diesen sowie die Drehbücher für die beiden Filme Un chien
andalou und L’Âge d’Or, die zu Klassikern des surrealistischen Films werden sollten. Der Aufenthalt von René Magritte, Paul Éluard und dessen Frau Gala in Cadaqués im Sommer 1929 bewirkte eine tiefgreifende Veränderung im Leben Dalís. Der junge Künstler verließ seine Familie, um sich mit Gala nach Paris abzusetzen, wo er zu einem begeisterten Anhänger der surrealistischen Bewegung wurde. Aus jener Epoche stammen so bekannte Bilder wie Der große Masturbierer, Das düstere Spiel oder Portrait Paul Éluard. Dalí und Gala ließen sich in Portlligat nieder, wo sich in den folgenden Jahren so illustre Persönlichkeiten wie René Crevel, André Breton, Valentine Hugo, Paul Éluard, Marcel Duchamp und Man Ray einfanden. Es waren, wie Dalí später schreiben sollte, “die letzten glücklichen Tage des Europas der Nachkriegszeit”. Das Landhaus Mas Juny de Palamós im Besitz des Malers Josep M. Sert, der mit der georgischen Prinzessin Roussy Mdivani verheiratet war, war ein weiterer bekannter Treffpunkt an der Costa Brava jener Tage, insbesondere wegen seiner Feste, die auch die Dalís zu frequentieren pflegten. Während des Spanischen Bürgerkriegs lebte Dalí in Paris; als die deutschen Truppen in Frankreich einmarschierten, emigrierte er nach einem kurzen Zwischenaufenthalt im katalanischen Empordà in die Vereinigten Staaten, wo er bereits erste Ausstellungen veranstaltet hatte. Nachdem er aus der surrealistischen Bewegung ausgeschlossen worden war, erfuhr sein Werk mit einer Zurückwendung zum Klassizismus eine radikale Änderung und es begann die von ihm so genannte “mystische und nukleare Phase”. André Breton taufte ihn auf den Namen Avida Dollars, als er sich bereits zu einem der Modemaler der Vereinigten Staaten entwickelt hatte. Dalí schrieb eine Autobiographie in Romanform, Das geheime Leben des Salvador Dalí, sowie einen Roman mit biographischen Elementen, Verborgene Gesichter. Diese beiden Exkurse in den Bereich der Literatur, ebenso wie seine Zusammenarbeit mit der Filmbranche - z.B. die Dekorationen für die Traumsequenzen in Spellbound (1945) von Alfred Hitchcock -, dem Theater, der Oper und dem Ballett vermehrten sein Ansehen und sein Einkommen weiter. Die Rückkehr nach Portlligat im Sommer des Jahres 1948 schlägt sich auch in seinem Werk nieder, in dem nun erneut die Landschaft dieses Winkels am Cap de Creus auftaucht. Als er Papst Pius XII besuchte, zeigte er ihm das Gemälde Madonna de Portlligat. Im Oktober 1949 hielt er im Ateneu Barcelonès einen Vortrag mit dem Titel: “Warum ich Gotteslästerer war, warum ich Mystiker bin”, der inhaltlich nicht weit entfernt war von dem Vortrag “Picasso und ich”, den er etwa ein Jahr später im Theater María Guerrero in Madrid hielt. In dieser Zeit kamen wieder viele bedeutende Persönlichkeiten wie Walt Disney, der Herzog von Windsor, der ehemalige König von Italien Umberto von Savoyen, die Multimillionäre Arturo López und Niarchos oder die Intellektuellen Dionisio Ridruejo und Eugeni d’Ors nach Portlligat. Am 8. August 1958 heirateten Dalí und Gala nach katholischem Ritus und unter strikter Geheimhaltung in der Wallfahrtskirche Els Àngels, wenige Kilometer vor Girona. In den sechziger Jahren malte Dalí großformatige Gemälde wie Die Schlacht bei Tetuan - das er 1962 im Tinell de Barcelona neben dem Originalwerk von Marià Fortuny vorstellte -, Die Apotheose
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Salvador Dalí (1904-1989)
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Casa-Museu Salvador Dalí, Portlligat (Cadaqués)
Skulptur von Dalí im Garten des Castell Gala-Dalí, Púbol (La Pera)
Port Alguer (TMD, 1924)
Das Auge der Zeit (Dalí-Joies,1949)
Wappensaal, Castell Gala-Dalí, Púbol (La Pera)
Lidia de Cadaqués, von Eugeni d’Ors (1954)
Das Museumstheater Dalí
«Palau del Vent», zentrale Tafel (TMD, 1972-1973)
Leda atomica (TMD, 1949)
Dalí von hinten, Gala von hinten malend, die von sechs virtuellen, sich vorübergehend in sechs echten Spiegeln widerspiegelnden Hornhäuten verewigt wird (TMD, 1972-73)
Denkmahl für F. Pujols vor dem Teatre-Museu
Torre Galatea, Sitz der Fundació Gala-Salvador Dalí, Figueres
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Innenansicht des Teatre-Museu Dalí mit dem Regnerisches Taxi (TMD, c.1974)
Der Kunstsammler Reynold Morse, Gründer des Dalí-Museums in Saint Petersburg (Florida), war der erste, der von der katalanischen Landschaft des Empordà als “Dalíland” sprach; er bezeichnete die Kenntnis dieser Landschaft als unerläßlich für das Verständnis der Kosmographie des Künstlers. Die Dalí-Route wird durch ein Dreieck begrenzt, dessen drei Eckpunkte die Orte Figueres, Portlligat und Púbol bilden. Die Route kann in Figueres in der Carrer Monturiol ganz in der Nähe der belebten Rambla beginnen, wo das Genie geboren wurde. Ein rascher Rundgang Dalíscher Orte führt uns zum Plaça de la Palmera, wo er sein zweites Haus besaß, zur Kirche Sant Pere, wo er getauft wurde, und zur Festung Castell de Sant Ferran, wo er seinen Militärdienst ableistete. Auf dem Weg nach Cadaqués auf der Landstraße in Richtung Llançà halten wir in Vilabertran nahe dem gotischen Kloster und der Font del Soc. Einige Kilometer weiter fährt man am Quermançó-Schloß vorbei, einer Burg, die ihn wegen der Legenden um einen verborgenen Schatz stets fasziniert hatte und die nicht nur auf einem Bild im Museumstheater, sondern auch auf vielen Zeichnungen auftaucht. In Cadaqués, einem weißen Fischerort am äußersten Zipfel des Cap de Creus, befindet sich am El Llaner-Strand das Sommerhaus der Dalís, vor dem eine Statue von J. M. Subirachs an den Aufenthalt des Lyrikers F. García Lorca an diesem Ort erinnert. Folgen wir dem Pfad, der bis zur Kapelle Sant Sebastià hinaufführt, so entdecken wir im Bereich des Berges El Paní viele Landschaftsmotive des jungen Dalí. Im Süden liegt das Haus der Familie Pitxot, die eng mit den Dalís befreundet war. Weiter im Norden liegten die Bucht von Portlligat und das sturmgeschüttelte Cap de Creus, das mit seinen schroffen Abhängen und grauen Felsen zur Quelle der Inspiration für den besten Dalíschen Surrealismus wurde. Als er Gala kennenlernte und mit seiner Familie brach, kaufte er in dem kleinen Flecken Portlligat, einem alten Fischerdorf im Schutze der Bucht gleichen Namens, eine Fischerhütte zwischen der kleinen Hafenmole und der Landstraße nach Cadaqués. Ausgenommen die Zeit des Bürgerkriegs und die Nachkriegsperiode lebte er hier seit 1930 ständig; er renovierte das Haus und baute es aus. Das Haus und der Garten voller Olivenbäume liegen auf einem Grundstück von etwa 10.000 m2, das durch ein Gesetz aus dem Jahre 1953 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden ist. Das Haus in Portlligat, in dessen Atelier er den größten Teil seiner Meisterwerke malte, kann als das einzige Haus Dalís angesehen werden, das ihm wirklich selbst gehörte - während seiner Aufenthalte in Paris oder New York wohnte er entweder bei Freunden oder in Hotels. Alle Details in diesem Haus zeigen seine Handschrift, vom ausgestopften Bären am Eingang bis hin zu der Skulptur mit dem Titel Der Christus des Mülls, die in der Mitte des Gartens teilweise erhalten geblieben ist. Das Wahrzeichen des Hauses sind allerdings die Rieseneier auf dem Dach, die er später beim Umbau der Torre Galatea in Figueres wieder. Verwenden sollte. Die Möbel und sonstige originale Elemente der Innenausstattung sind im Haus verblieben, während Bilder und Dokumente heute im Museumstheater aufbewahrt werden. Seit 1997 für das Publikum geöffnet.
Der Rückweg über Roses, im Süden der Halbinsel des Cap de Creus, bietet einen weiten Ausblick auf die empordanesische Ebene mit dem Montgrí-Gebirge im Hintergrund, das den Hintergrund zahlreicher Dalíscher Gemälde bildet. Beinahe schon am Ortseingang von Figueres liegt die Mühle, in der Dalí das Malen erlernte, die Molí de la Torre, die sich einst im Besitz der Familie Pitxot befand. Ein Abstecher in den Landkreis Baix Empordà auf der anderen Seite des Montgrí erlaubt uns die Besichtigung des Schlosses von Púbol, einem Marktflecken in der ländlichen Ebene am Unterlauf des Ter (Gemarkung La Pera), wenige Kilometer entfernt von La Bisbal. Dalí schenkte Gala das Gebäude mit der Auflage, daß niemand es betreten sollte, der nicht von ihr persönlich dazu eingeladen würde. Er restaurierte den alten Palast aus der Übergangsperiode von der Gotik zur Renaissance, möblierte ihn mit antiken Stücken aus der Gegend und versah den Garten mit Skulpturen. Er malte zwei Fresken im Innern und später zwei Aquarelle mit dem Titel Blick auf Púbol sowie ein Gemälde mit dem Titel Galas Schloß in Púbol. In den Kellergewölben entwarf er die Krypta, in der Gala bestattet ist. Am Tage ihres Todes, dem 10. Juni 1982, verließ Dalí Portlligat und zog nach Púbol, in die Nähe seiner Muse, wo er zwei Jahre lang lebte. Er malte dort seine letzten Ölgemälde, machte sein Testament, gründete die Gala-Salvador Dalí-Stiftung, leitete die “Dalinisierung” der Torre Galatea in Figueres und wurde zum Marquis von Dalí de Púbol ernannt. Nach einem zufälligen Brand in seinem Zimmer am 30. August 1984 verlegte er seinen Wohnsitz in die Torre Galatea. Die Burg von Púbol, Casa-Museu Castell Gala-Dalí, ist seit 1996 für das Publikum geöffnet. Vor der Rückkehr nach Figueres, wo die Dalí-Route im Besuch des Museumstheaters gipfelt, können wir noch die Wallfahrtskirche Els Àngels im Norden des Gavarres-Massivs nahe bei Girona besuchen, wo Dalí und Gala getraut wurden.
Der Brotkorb (TMD, 1945, fragment)
© Generalitat de Catalunya Departament d’Innovació, Universitats i Empresa Turisme de Catalunya Text: Josep Playà Maset Übersetzung: Hans-Ingo Radatz Layout und graphische Gestaltung: Francesc Guitart Werke von Salvador Dalí: © Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí/Vegap, Barcelona 2007. Fotos: Gasull, Melitó Casals “Meli”, Torner, Escut d’Or, Arxiu Dalí Julien Levy, Arxiu Museu de Montserrat de l’Abadia i Santuari de Montserrat, Museu d’Art Modern de Barcelona (MNAC/Calveras/Mérida/Sagristà), Biblioteca de Catalunya, Archivo Fotográfico Centro de Arte Reina Sofia, Jordi Pareto, Fundació Gala-Salvador Dalí. Wir danken der Fundació Gala-Salvador Dalí für ihre wertvolle Hilfe. Druck: Imgesa D.L.B - 32.983 - 2007 Printed in Eu
Nackte Gala beobachtet das Meer, die 18 Meter weit President Lincoln wird (TMD, 1976)
Dalí begründete die Schaffung seines Museums im August 1961 so: “Schon seit früher Jugend habe ich mir die Devise von Montaigne zueigen gemacht, daß der einzige Weg zur Universalität über das Ultralokale führt”. Das Museumstheater in Figueres muß als Gesamtkunstwerk gesehen werden, als das große Werk Salvador Dalís. Daher duldete er weder Kataloge, noch eine chronologische oder thema- tische Ordnung seiner Werke. Das Museumstheater entstand im alten Städtischen Theater, einem Gebäude des Architekten Roca i Bros aus dem 19. Jahrhundert. Gegen Ende des Bürgerkrieges brannte es aus (1939) und wurde erst wieder renoviert, als Dalí beschloß, es zur Pinakothek umzuwandeln. Der Umbau wurde am 28 September 1974 eingeweiht und später durch Einbeziehung des Nachbargebäudes Torre Gorgot erweitert. Das von Dalí in Torre Galatea umgetaufte Gebäude beherbergt einen weiteren Ausstellungssaal sowie Räumlichkeiten der Gala-Salvador Dalí-Stiftung. Der ehemalige Zuschauerraum ist heute ein Garten mit einer beeindruckenden Skulpturengruppe, deren Basis aus dem Regnerisches Taxi besteht und die von einem Boot bekrönt wird, das einst Gala gehörte. Im unteren Stockwerk liegt en auch der “Saal der Fischhandlungen” mit so bekannten Gemälden wie Weiches Selbstportrait mit gebratenem Speck und Portrait Picasso; ein Saal mit Zeichnungen - von dem aus man in die Krypta gelangt, in der Dalí begraben liegt - und die Galerie, die den Zuschauerraum umgibt, mit Ölgemälden des Malers Evarist Vallès. Auf der Bühne, unter der von Emilio Pérez Piñero entworfenen geodäsischen Kuppel, stechen vor allem der grandiose Vorhang für das Ballett Labyrinth (SchubertMassine) und das Bild Nackte Gala beobachtet das Meer, die 18 Meter weit President Lincoln wird hervor. Linker Hand liegt die sogenannte “Schatzkammer” mit so bedeutenden Werken wie Der Brotkorb, Galarina, Atomleda und Das Spektrum des Sex-appeal. Im ersten Stock befindet sich der “Saal des Windpalastes”, in dem Dalí 14-jährig zum ersten Mal ausstellte, mit einem großen Deckenfresko, das beherrscht wird von zwei menschlichen Figuren, die ihre Schubladen öffnen und daraus Goldmünzen über die ganze Ebene des Empordà verstreuen. Daneben ein kleinerer Raum mit dem Bild Gedicht aus Amerika. Linker Hand erreicht man den “Saal der Juwelen” und den Garten der Torre Galatea. Rechts von der Bühne liegt der “Mae West-Saal”, Bühnenbild eines Wohnzimmers, das sich durch einen optischen Effekt in das Gesicht der mythischen Schauspielerin verwandelt. Im zweiten Stock liegt eine geschwungene Galerie mit Bildern von Antoni Pitxot. Im dritten Stock ist der Saal, der die Privatsammlung des Malers beherbergt, mit Bildern von Meissonier, Fortuny, Modest Urgell, Gerard Dou, El Greco, Marcel Duchamp und Bouguereau sowie eigenen Werke wie Automatischer Beginn eines Portraits von Gala. Die Kollektion Dalí-Joies ist permanent im Theater-Museum Dalí zu sehen. Zusammen mit den 39 Originalschmuckstücken werden dort die Zeichnungen und Gemälde ausgestellt, die Salvador Dalí im Rahmen des Gestaltungsprozesses der einzelnen Stücke anfertigte. So entstand zwischen 1941 und 1970 eine einzigartige Sammlung.
Rhinozerontische Darstellung des llissos von Phidias (TMD, 1954)
Teatre-Museu Dalí (TMD) Pl. Gala-Salvador Dalí, 5 -17600 Figueres Tel. (+34) 972 677 500 Casa-Museu Castell Gala-Dalí Púbol - 17120 La Pera Tel. (+34) 972 488 655 Casa-Museu Salvador Dalí Portlligat - 17488 Cadaqués Tel. (+34) 972 251 015 Resuch nur nach vorheriger Absprache www.salvador-dali.org www.dali2004.org
Mae West Saal (TMD, 1974)
Museu de Cadaqués Narcís Monturiol, 15 - 17488 Cadaqués Tel. (+34) 972 258 877 Museu del Joguet de Catalunya Sant Pere, 1 - 17600 Figueres Tel. (+34) 972 504 585 www.mjc.cat Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) Palau Nacional - Montjuïc - 08038 Barcelona Tel. (+34) 936 220 376 www.mnac.cat
Vogelkadaver (TMD, 1928)
Dalí-Reial Cercle Artístic Arcs, 5 - 08002 Barcelona Tel. (+34) 933 181 774 www.dalibarcelona.com Fundació Suñol Pg. Gràcia, 98 - 08008 Barcelona Tel. (+34) 934 961 032 www.fundaciosunol.org Museu de l’Empordà (ME) Rambla, 2 - 17600 Figueres Tel. (+34) 972 502 305 www.museuemporda.org Museu de Montserrat Monestir - 08199 Monistrol de Montserrat Tel. (+34) 938 777 701 www.montserratvisita.com Museu de Mataró Carreró, 17-19 - 08301 Mataró Tel. (+34) 937 582 401 www.cultura.mataro.cat
Salvador Dalí in seinem Atelier in Portlligat bei der Arbeit an “Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus” (1960)
Biblioteca Santiago Rusiñol Pl. Ajuntament, s/n - 08870 Sitges Tel. (+34) 938 941 149 Museu Abelló Berenguer III, 122 - 08100 Mollet del Vallès Tel. (+34) 935 445 099 www.museuabello.com Tourismusbüros
Szenenphoto aus Un chien andalou (1929)
17600 Figueres Pl. Sol, s/n. Tel. (+34) 972 503 155 www.figueresciutat.com 17488 Cadaqués Cotxe, 2A. Tel. (+34) 972 258 315 www.cadaques.org
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Dalí-Route
Gedicht aus Amerika oder Die Kosmischen Athleten (TMD, 1943)