Castell dels Tres Dragons
Palau de la Música Catalana
Hospital de la Santa Creu i Sant Pau
Editorial Montaner i Simon
Dieses Gebäude steht an der Westseite des Parc de la Ciutadella (Eingang an der Passeig de Picasso) und wurde als CafeRestaurant für die Weltausstellung von 1888 erbaut, also des Jahres, das als Geburtsjahr des Modernismus gilt. Es handelt sich um eine der originellsten Arbeiten von Domènech und eine der interessantesten der europäischen Architektur seiner Zeit, da es auf der Grundlage radikaler und innovativer Fragestellungen geplant wurde, bei denen die optimale Nutzung der Ausdrucksmöglichkeiten neuer Baustoffe wie Ziegelstein, Eisen, Glas und Keramik sowie der neuen Bautechniken im Mittelpunkt standen. Über einer Serviceetage erhebt sich ein großer Saal, ein in der Tradition der katalanischen Gotik stehender, weiter Raum in Form eines Parallelepipedons mit glatten Wänden, in die Bögen, Pilaster und Kapitelle integriert sind. Die dicke Ziegelsteinmauer bildet an den Ecken vier solide Türme; die klassische Kassettendecke wurde durch sichtbare Hauptbalken und Eisenträger ersetzt. Außen sind die mächtigen, schlichten Mauern mit einem eleganten Fries großer Keramikwappen von Alexandre de Riquer und Joan Llimona und gotisch wirkenden Zinnen dekoriert, die von den Türmen überragt werden, von denen zwei einen quadratischen und die anderen beiden einen achteckigen Grundriß aufweisen. Die wegen der Eile, mit der das Gebäude entstand, eher spärliche Innendekoration erlaubt es, die architektonische Reinheit des Baus und den für seine Epoche überraschend hohen Grad an Rationalität und Funktionalität zu würdigen. Das nach dem Titel einer komischen mittelalterlichen Parodie von Pitarra (1865) ironisch «Castell dels Tres Dragons» (Burg der drei Drachen) getaufte Gebäude beherbergte nach dem Ende der Weltausstellung zunächst ein von Domènech selbst gemeinsam mit A. M. Gallissä geleitetes Atelier für angewandte Kunst, dann ein historisches Museum und eine Musikschule, bis schließlich, in den achtziger Jahren, das Zoologische Museum hier einzog.Gegenwärtig beherbergt das Gebäude einen Teil des Museu de Ciències Naturals.
Erbaut 1905-1908. Konzertsaal und Sitz des 1891 gegründeten Chors «Orfeó Català». Der im alten Stadtteil La Ribera (Ecke Carrer de Sant Pere més Alt/Carrer d’Amadeu Vives) stehende «Palast der Katalanischen Musik» ist eines der emblematischen Werke des katalanischen Modernismus und ein Kompendium der dekorativen Künste seiner Zeit. Darüber hinaus stellt er ein gutes Beispiel für den Willen zur Neubelebung der katalanischen Nation dar, der diese modernistische Künstlerbewegung auszeichnete. Unter kühner Verwendung der zur Verfügung stehenden Bautechniken wurde das Gebäude auf einem relativ kleinen Grundstück errichtet. Dabei wurden der Servicebereich und der Probensaal im Erdgeschoß und der große Bühnensaal im ersten Obergeschoß untergebracht. Der außerordentliche dekorative Reichtum fügt sich perfekt in die funktionelle Struktur des Gebäudes ein. An der Fassade sind die der Volksmusik gewidmete Skulpturengruppe von Miquel Blay, der große Keramikfries von Lluis Bru, die vielfarbigen, mosaikbesetzten Säulen und die Büsten der berühmten Komponisten Palestrina, Bach, Beethoven und Wagner besonders sehenswert. Der große Bühnensaal – mit Parkett und zwei Rängen – ist ein einzigartiger, heller und farbenfroher Raum,der über und über geschmückt mit glasierter Keramik und Blumenmotiven ist. Zwei monumentale Skulpturengruppen von Pau Gargallo flankieren die Bühne: zu einer Seite eine Büste von Anseim Clavé, dem großen Förderer der Chormusik in Katalonien, zur anderen eine Büste Beethovens und die Kavalkade der wagnerianischen Walküren. An der Rückwand des von einer großen Orgel beherrschten Halbrunds überrascht ein Werk von Bru und Eusebi Arnau, das achtzehn großartige weibliche Figuren – Feen oder Musen – die verschiedene Musikinstrumente spielen, vor dem Hintergrund eines Scherbenmosaiks (trencadís) zeigt. Ein weiteres außergewöhnliches Element stellt das Oberlicht dar. Der 1983 unter der Leitung von Oscar Tusquets restaurierte und erweiterte Musikpalast ist der aktivste und meistbesuchte Konzertsaal in Barcelona. 1997 in den UNESCO-Katalog der zu schützenden Kunstwerke der Welt aufgenommen.
Dieser ab 1902 im Stadtteil Guinardó (Carrer Sant Antoni M. Claret 167) errichtete große Krankenhauskomplex ist das in städtebaulicher Hinsicht bedeutendste Werk des Architekten, da es eine neun Karrees des Eixample entsprechende Fläche einnimmt. Die Initiative zum Bau ging vom ehemaligen, 1401 gegründeten Hospital de la Santa Creu aus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das herrliche gotische Gebäude in der Altstadt von Barcelona zu klein geworden, und durch die testamentarische Hinterlassenschaft des Bankiers Pau Gil wurde es möglich, im Zuge der Stadterweiterung (Eixample) ein neues Krankenhaus errichten zu lassen. Die Aufteilung verschiedener Krankenhausdienste auf diverse, innerhalb einer Parkanlage verteilte Pavillons war von Domènech bereits am Institut Pere Mata in Reus erprobt worden. Das Kommunikationsproblem löste man durch die Anlage unterirdischer Tunnel zwischen den Pavillons und dem Zentralbereich. Die erste Bauphase endete 1909 mit der Bekrönung des Verwaltungspavillons, über den man auch in den Rest des Komplexes gelangt. Auch die ersten sechs Patientenpavillons und der zentrale Pavillon der Chirurgie sind persönliche Arbeiten Domènechs. Von Beginn an war übrigens auch der Sohn des Architekten, Pere Domènech i Roura, am Projekt beteiligt. Was die bauliche Struktur betrifft, fällt das Tafelziegelgewölbe – der traditionelle katalanische Gewölbetyp – der Dachkonstruktion auf, das das Gesamtwerk moduliert und ihm eine Einheit gibt. Die Dekoration ist von grundlegender Bedeutung: Einerseits integriert sie sich in die architektonische Struktur, andererseits trägt sie eine profunde symbolische und religiöse Bedeutung. Die reichlich vorhandenen Skulpturen (Pau Gargallo und Eusebi Arnau), Gemälde und Mosaike nehmen Bezug auf die Geschichte und das christliche und gesellschaftliche Ethos der Institution. Das Hospital de Ia Santa Creu i Sant Pau gehört heute zu den wichtigsten Krankenhäusern Kataloniens und beherbergt die Medizinische Fakultät der Autonomen Universität von Barcelona. 1997 in den UNESCO-Katalog der zu schützenden Kunstwerke der Welt aufgenommen.
Dieses zwischen 1879 und 1885 in der Carrer d’Aragó 255 entstandene Verlagsgebäude ist die erste bedeutende Arbeit des Architekten in Barcelona. An der Fassade ist die Struktur des Gebäudes zu erkennen, und kühn verwendete der Architekt Glas als Vorhangswand, Eisen und Sichtbackstein. Die Dekoration weist symbolische Reminiszenzen an die Mudejarkunst auf und umfasst Rosetten aus industriellen Zahnrädern, mittelalterliche Motive und Büsten berühmter Schriftsteller. Ein Engel mit Trompete symbolisiert den Ruhm. Der Innenraum mit den für Fabrikgebäude typischen Verstrebungen wird durch ein großes, pyramidenförmiges Oberlicht erhellt. Seit 1989 beherbergt das sorgfältig restaurierte Gebäude die Stiftung Antoni Tàpies, die einen umfassenden Bestand an Werken des Künstlers besitzt und ein aktives Zentrum für zeitgenössische Kunst darstellt. Gekrönt wird es von einer charakteristischen, Wolke und Stuhl betitelten Aluminiumskulptur von Tàpies.
© Generalitat de Catalunya Departament d’Innovació, Universitats i Empresa Turisme de Catalunya. Übersetzung: Discobole/Michael Röhrig Layout und graphische Gestaltung: Francesc Guitart Fotos: A. Puente, J. Pareto, T. Vidal, Arxius Hospital de Sant Pau, R. Manent, J. Borrell, P. Català, © MNAC (Caiveras/Sagristà), © Raimon Ramis/Fundaciô Antoni Tàpies, Maria Manadé Wir danken Lluís Domènech i Girbau und Lourdes Figueras i Burrull für ihre wertvolle Hilfe. Druck: Imgesa Printed in EU D.L.: B-32.978 - 2007
Museu de Ciències Naturals Tel.: (+34) 933 196 912 www.museuzoologia.bcn.es U-Bahn: «Arc de Triomf» (L1), «Jaume I» und «Barceloneta» (L4) Busse: 14, 39, 40, 41 42, 51, 141 und B25 Straßenbahn: «Wellington» (T4) Eisenbahn: «Arc de Triomf» (Renfe)
Tel. (+34) 902 442 882 / 932 957 200 www.palaumusica.org U-Bahn: «Urquinaona» (L1) und (L4) Busse: 17, 19, 40 und 45
Tel. (+34) 932 562 504 / 902 076 621 www.santpau.es U-Bahn: «Hospital de Sant Pau» (L5) und «Guinardó» (L4) Busse: 15, 19, 20, 25, 35, 45, 47, 50, 51,92 und 192
Tel.: (+34) 934 870 315 www.fundaciotapies.org U-Bahn: «Passeig de Gràcia» (L3) und (L4) Busse: 7, 16, 17, 20, 22, 24, 28, 39, 43, 44, 45, 47, 63, 67, 68 und Tomb bus Eisenbahn: «Passeig de Gràcia» (Renfe)
Casa Lleó Morera Dieses Gebäude aus dem Jahre 1864 an der Passeig de Gràcia 35 wurde von Domènech zwischen 1902 und 1906 umgestaltet. Im Erdgeschoss richtete man 1943 ein Ladenlokal ein, dabei gingen einige interessante Skulpturen verloren. Bei der Restaurierung im Jahr 1986 wurde das ursprüngliche Aussehen des Gebäudes dann teilweise wiederhergestellt. Es handelt sich um ein typisches Etagenhaus des Eixample mit einer kompositorisch strengen Fassade mit Skulpturen von Eusebi Arnau. Die Dekoration des Hauptgeschosses und der anderen Etagen, die Domènech in Zusammenarbeit mit den besten Künstlern und Kunsthandwerkern seiner Zeit ausführte, stellt im Ganzen eines der herausragenden Beispiele der modernistischen Ornamentik dar. Neben Eusebi Arnau sollen hier der Bildhauer Joan Carreres, der Maler Josep Pey, die Keramiker Antoni Serra und Mario Maragliano, die Glaser Rigalt und der Möbelschreiner Gaspar Homar genannt sein (einige sehr interessante Beispiele ihrer Arbeiten sind im Museu Nacional d’Art de Catalunya.
Privatbesitz U-Bahn: «Passeig de Gràcia» (L3) und (L4) Busse: 7, 16, 17, 20, 22, 24, 28, 39, 43, 44, 45, 47, 63, 67, 68 und Tomb bus Eisenbahn: «Passeig de Gràcia» (Renfe)