Romanic aleman (esmenat 6/2008)
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Routen der Romanik
Hand Gottes, Sant Climent de Taüll (1123). MNAC.
Altarvorsatz mit Aposteln ( Diözese Urgell). MNAC.
Kataloniens ureigenste Kunst Katalonien war und ist ein für die europäischen Kunstströmungen empfängliches Land. Am stärksten assimiliert wurden dabei wohl die Romanik – die zeitlich mit der Entstehung des historischen Katalonien zusammenfiel – und der Modernismus, zeitgleich mit dem Höhepunkt der Renaixença (Wiedergeburt), in der Katalonien sich erneut seiner Identität bewußt wurde. Zur Zeit des Beginns und der Ausbreitung der Romanik wurden die Grafen von Barcelona von den restlichen katalanischen Grafschaften als Herrscher anerkannt. Die Einheit des Landes fiel de facto zusammen mit dem Ende jeglicher Vasallität gegenüber der französischen Krone, die die Nachfolge der Karolinger angetreten hatte, und dem Feldzug gegen Córdoba (1010), der die Gefahr einer arabischen Invasion endgültig bannte und die islamischen Teilreiche, die durch den Zerfall des Kalifats entstanden waren, unter den Schutz katalanischer Grafen stellte (1031). Es war eine günstige, von Begeisterung bestimmte Zeit, in der die großen Adelsfamilien Fuß faßten und sich die feudale Hierarchie organisierte, während Goldmünzen in Umlauf kamen und die Bevölkerung stark zunahm. Schauplatz dieser Ereignisse war das sogenannte „Altkatalonien“ (Catalunya Vella) nördlich des traditionellen Weges, der über Anoia, die Segarra und das Urgell nach Aragonien führte und der später, im Zuge der 1148-49 beendeten christlichen Rückeroberung ganz „Neukataloniens“ (Catalunya Nova), überschritten wurde. Diese zeitliche Differenz erklärt die hohe Dichte romanischer Bauwerke in den Pyrenäen und Vorpyrenäen, deren Anzahl auf den Hochebenen Zentralkataloniens abnimmt und die im Süden des Landes kaum noch zu finden sind. In Katalonien stehen rund 1900 Kirchen und 200 Burgen und Festungen mit romanischen Elementen, einige teilrenovierte Herrenhäuser und Stadtpalais, einzigartige Gebäude wie die jüdischen Mikwa, Brücken, Mühlen und sonstige Bauwerke: insgesamt über 2000 Zeugnisse der Romanik. Dem architektonischen Reichtum sind Wandmalereien und illustrierte Manuskripte sowie Skulpturen, Altarschmuck, Retabel und andere Gegenstände hinzuzufügen, die in den Kirchen, für die sie geschaffen wurden, oder in Museen in Barcelona, Vic, Solsona, Girona, La Seu d’Urgell und Lleida erhalten sind. Natürlich ist nicht alles Romanische gleichermaßen wertvoll. Zwischen einem großen Kloster und einer Dorfkirche besteht der gleiche Unterschied wie zwischen einer Burg oder einem Palast und einem kleinen Pachthof. Einige Gebäude haben vor allem Wert als historisches Zeugnis oder Teil einer Landschaft. Insgesamt gehört das romanische Erbe Kataloniens jedoch zweifellos zu den umfangreichsten und schönsten Europas.
Taüll. Sant Climent.
Die Romanik, der erste europäische Kunststil Die Romanik war der erste ganz Westeuropa gemeinsame Kunststil. Sie entstand im Mittelalter gegen Ende des ersten Jahrtausends, zeitgleich mit dem Zerfall des Karolingerreichs und dem daraus folgenden Entstehen der europäischen Nationalitäten, und breitete sich – angetrieben von den christlichen Eroberungen, den religiösen Orden und den Pilgerströmen – schon bald energisch von Dalmatien bis zu den Britischen Inseln und vom Norden Germaniens bis zur Südgrenze des christlichen Spaniens aus. Selbst als Synthese der architektonischen Tradition des Römischen Reichs und der Erkundungen und Erfahrungen der Karolingerzeit und Anfänge des Heiligen Reichs war die Romanik ein origineller, mutiger Stil, der bis in das 13. Jh. lebendig blieb. Solide und ausgewogen erfaßte sie nicht nur sämtliche Gebäudetypen der Epoche (Kirchen und Klöster, Burgen, Herrenhäuser, Brücken), sondern brachte auch in Malerei, Bildhauerei, Goldschmiedekunst, Miniaturen und Möbelschreinerei herausragende Werke hervor. Darüber hinaus steht die Romanik eng mit den ersten Versuchen der Volksdichtung, den Anfängen der westlichen Philosophie und Theologie, juristischer Reflexionen und Studien sowie der Entstehung und Konsolidierung der auf dem Niederlateinischen basierenden romanischen Sprachen in Beziehung. Der Begriff „Romanik“ wurde 1818 vom französischen Architekten Adrien de Gerville geprägt, auch wenn sie erst zu Ende des 19. Jh. Gegenstand systematischer Studien wurde. Die erste – noch gültige – Bestandsaufnahme der katalanischen Romanik wurde 1909 bis 1918 unter Leitung von Josep Puig i Cadafalch erstellt.
Entwicklung und Merkmale Einige Routenvorschläge Nach den Versuchen im Laufe des 10. Jh., Kirchen aus Stein und Kalk zu bauen und repräsentative Gebäudeteile mit Gewölben zu decken (vorromanisch) traten in ganz Europa lombardische oder lombardisch beeinflußte Baumeister und mit Ihnen die erste Romanik in Erscheinung, die durch größere, jedoch weiterhin nüchterne, funktionale Bauten charakterisiert war, bei denen (wegen des Gewichts der Tonnengewölbe) enorme Steinmassen verbaut wurden. Weitere Merkmale waren die Dekoration der halbrunden Apsiden und der Wände mit Blendbogen und Lisenen und die von Pilastern, die über die typischen, auch an Türen und Fenstern verwendeten Rundbogen miteinander verbunden waren, geteilten Kirchenschiffe. Seit Ende des 11. und im 12. Jh. entstanden in diversen Regionen Steinmetzschulen, die die Bildhauerei (mit Motiven, die orientalischen Stoffen, Bibelminiaturen, der Tierwelt oder dem Alltagsleben entlehnt waren) in Gebäude und Kreuzgänge integrierten, während die Architektur komplexer wurde (zweite Romanik). Auch wenn es die einschiffigen, kleinen Dorfkirchen mit nach Osten gerichteter Apsis, nach Süden gerichtetem Portal und Glockenwand weiterhin gab, wurden nun monumentale Kirchenbauten mit drei oder fünf Schiffen und Querhaus, mehreren Apsiden, Chorumgang, Kuppelgewölbe und schlanken Glockentürmen, Portalen mit Archivolten, Tympana und Säulen mit reich verzierten Kapitellen errichtet. Es entstanden klar umrissene, lokale Schulen und – je nachdem, ob von Cluny oder den Zisterziensern beeinflußt – schwülstigere oder nüchternere Strömungen, gefolgt von anderen, die bereits mit der frühen Gotik oder der französischen Kunst zu tun hatten. Im 13. Jh. gab es in Katalonien noch eine letzte Blüte der Romanik mit der sogenannten Lleidatanischen Schule, die dank beteiligter moslemischer Steinmetze Dekorationselemente arabischen Ursprungs verwendete.
Die Fülle an Denkmälern und der Rahmen dieser Publikation machen eine – stets schwierige – Auswahl unumgänglich. So können wir Ihnen nur eine begrenzte Anzahl an Beispielen der katalanischen Romanik vorschlagen, die wir in sechs Routen mit Nebenrouten und Varianten zusammengefaßt haben. Diese folgen den wichtigsten Verkehrswegen von Norden nach Süden und können je nach verfügbarer Zeit und Interesse reduziert oder auch miteinander verbunden werden. Drei Routen beginnen an der Grenze zum französischen (Katalonien historisch verbundenen) Roussillon und ermöglichen so auch Abstecher zum reichen romanischen Erbe jener Region. Zwei weitere erlauben die Verbindung mit der Romanik Andorras und der Gascogne sowie dem Katalonien ebenfalls historisch verbundenen Grenzgebiet Aragoniens. Die Route durch das Penedès und „Neukatalonien“ erlaubt es, die Zisterzienser- und Templerkunst kennenzulernen und sich ein Bild von der Verbreitung der Lleidatanischen Schule zu machen. Bedenken Sie, daß nur wenige Denkmäler geregelte Öffnungszeiten haben. Oft sind die Kirchen außer zu den Messen aus Sicherheitsgründen geschlossen, und der Schlüssel muß im Rathaus oder irgendwo anders abgeholt werden. In den Fremdenverkehrsbüros erhalten Sie Informationen zu Öffnungszeiten, Unterkünften und Restaurants, die Ihnen eine reibungslosere und bequemere Reise ermöglichen. Wir hoffen, unsere Vorschläge werden Ihnen als erster Schritt zum Kennenlernen der ganzen Vielfalt der katalanischen Romanik dienen.
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Hand Goliaths, Santa Maria de Taüll (1123). MNAC.
N-260
Route 1:
Vorgeschlagene Route Nichtasphaltierte Straßen Romanische Denkmäler C-14
Aussichtspunkte
C-1412
C14
C-26
C-
14
12
a C-14
12
4 C-1
Von La Seu d’Urgell nach La Tossa de Montbui durch das Tal des Segre und über die Hochebenen von Segarra und Anoia
Frendenverkehrsbüros
Fährt man von der andorranischen Grenze auf der Nationalstraße N-145 dem Flußlauf des Valira folgend nach Süden, so erscheint am anderen Flußufer bald der Denkmalskomplex von Sant Serni de Tavèrnoles, und ganz in der Nähe, beim Zusammenfluß von Segre und Valira, liegt inmitten einer weiten, von Bergen umgebenen, grünen Ebene die dynamische historische Kreisstadt La Seu d’Urgell. Neben einem Besuch der Kathedrale Santa Maria und der Kirche Sant Pere i Sant Miquel mit ihrem sehenswerten Museum lohnt der Spaziergang unter den Kolonnaden der Carrer Major und auf der Promenade in einem stets belebten, kosmopolitischen und doch ländlichen Ambiente.
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a
Von der Landstraße Richtung Puigcerdà führt eine Bergpiste hinauf nach Estamariu, dessen Kirche Sant Vicenç derzeit restauriert wird. Von dort führt die Straße weiter nach Bescaran, wo man am gegenüberliegenden Hang den frei stehenden Glockenturm der nicht mehr vorhandenen Kirche Sant Martí sieht. Wieder von La Seu aus geht es auf der C-14 weiter den Segre flußabwärts. Bald führt eine Abzweigung rechts nach Castellbò mit der ehemaligen Stiftskirche Santa Maria. Weiter südlich wird das sanfte und üppige, vom Hochgebirge gerahmte Grün der Weiden zu beiden Seiten der Straße von der schroffen TrespontsSchlucht abgelöst. Fluß und Straße winden sich durch die gewaltigen Felswände dieser Schlucht, in deren unterem Abschnitt noch Reste des alten Saumpfads und der drei Brücken, die der Schlucht ihren Namen gaben, auszumachen sind. Am anderen Ende der Schlucht liegt am Fuß des Santa Fe-Berges der Ort Organyà mit der Kirche Santa Maria. Hier kann man in einem kleinen Rundbau ein Faksimile der berühmten Homilíes d’Organyà bewundern, die als ältestes Schriftdokument in katalanischer Sprache (Ende 12. Jh.) gelten. Das Original befindet sich in der Katalanischen Nationalbibliothek. Später zweigt in der Nähe der sich auf einer Kuppe drängenden Häuser von Coll de Nargó eine spektakuläre Bergstraße nach Tremp ab, die bald an der Kirche Sant Climent mit ihrem abgeschrägten Glockenturm vorbeiführt. Bei km 26,4 biegt eine Piste zum malerischen Valldarques mit der Kirche Sant Romà ab. Weiter flußabwärts führt die C-14 zwischen eindrucksvollen Bergen am OlianaStausee entlang. Hinter einem Tunnel erhebt sich auf einem Felsvorsprung die Kirche von Castell-llebre, die über eine Piste erreichbar ist, die von der Straße nach Peramola abgeht. Am anderen Flußufer steht 3 km vor dem gleichnamigen Ort die beschädigte Kirche der Burg von Oliana.
La Tossa de Montbui. Santa Maria.
Einen Kilometer vor Ponts zweigt die C-1412 Richtung Tremp ab, auf der man nach der Überquerung des Flusses das nahe Kloster von Gualter erreicht. Weiter in Richtung der Serra de Rialb steht die Kirche von Palau de Rialb, ein schönes Beispiel der Romanik in der Gemeinde La Baronia de Rialb, in der es 24 Kirchlein dieses Stils gibt. Kurz vor Ponts steht auf einem Hügel die restaurierte, leicht erreichbare Kirche Sant Pere. Nun führt die Route weiter nach Artesa de Segre und von dort auf der C-14 nach Agramunt, das bereits in einer flacheren, von Feldern beherrschten Umgebung liegt. In Agramunt zeigt sich die Romanik am prächtigen Portal der Kirche Santa Maria. Wer Süßes mag, findet hier die berühmten „torrons“ (Art Marzipan) und die Schokolade „a la pedra“. Zurück auf der Route führt hinter dem schönen Gemarkungskreuz in Ossó de Sió eine Abzweigung nach Les Pallargues zum Kirchlein von Pelagalls. An den befestigten Stammhäusern von L’Aranyó und Montcortès vorbei erreicht man Cervera, Hauptort des Kreises Segarra. Sehenswert sind hier neben der außerhalb gelegenen Kirche Sant Pere Gros und der erzpriesterlichen Kirche Santa Maria die Carrer Major, das Rathaus, das prächtige neoklassizistische ehemalige Universitätsgebäude, die Stadtmauern sowie das Kunst- und Völkerkundemuseum. Es lohnt sich, auf der N-II in Richtung Lleida einen kleinen Abstecher nach Tàrrega, der vitalen Kreisstadt des Urgell, zu machen. Unter ihren Denkmälern ragt der Palast der Markgrafen von La Floresta, ein interessantes Beispiel eines romanischen Profanbaus, heraus. Auf der N-II geht es weiter in Richtung Barcelona zum La Panadella-Paß. Von dort führt zur Rechten eine Nebenstraße nach Santa Coloma de Queralt, einem Ort von großem historischen und kunstgeschichtlichen Interesse mit schönen Winkeln, vor dessen Toren die Kirche Santa Maria de Bell-lloc steht. In Richtung Vilafranca del Penedès führt die Route nun durch eine hügelige Landschaft nach Südosten bis La Llacuna mit seinem schönen, von Kolonnaden umgebenen Platz. Über eine Piste gelangt man von hier auf den langgestreckten Fels mit der Burg und Kirche von Vilademàger und einem herrlichen Rundblick. Zurück an der Kreuzung bei Miralles nimmt man nun die C-37 zwischen Feldern und Baumgruppen hindurch in Richtung Igualada. Kurz vor Santa Margarida de Montbui führt eine Straße nach Tossa de Montbui. Vom dortigen Aussichtspunkt bietet sich ein weiter Ausblick über den Kreis Anoia und die betriebsame Kreisstadt lgualada, in der neben der romanischen Kirche Mauerreste der alten Burg erhalten sind.
Agramunt. Portal von Santa Maria.
Sant Serni de Tavèrnoles.
Cervera. Sant Pere Gros.
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Wichtigste Baudenkmäler Agramunt. Pfarrkirche Santa Maria (11.13. Jh.), dreischiffig mit drei Apsiden und einem außergewöhnlichen Tor, herausragendes Beispiel der Lleidatanischen Schule, prächtige Verzierungen an den Archivolten (Reihen von Heiligen und Marienfiguren), gemeißelte Kapitelle und Hochreliefs am Türsturz (Mariä Verkündigung und Epiphanie), erbaut 1283 im Auftrag der Weber von Agramunt. Bescaran. Frei stehender Glockenturm der ursprünglichen Pfarrkirche Sant Martí (11.-12. Jh.), schöner, sechsstöckiger Turm mit Verzierungen im lombardischen Stil und Doppelfenstern (Gemeinde Les Valls de la Valira.) Castellbò. Kirche des ehemaligen Stifts Santa Maria (13. Jh.), Übergangsstil zur Gotik, Spitzbogenportal mit Archivolten, Kapitelle mit glattem Blattkranz, romanische Beschläge (Gemeinde Montferrer i Castellbò.) Castell-llebre. Ehemalige Pfarrkirche Mare de Déu, heute Sanktuar, einschiffig mit Apsis und schönem, zweistöckigen Glockenturm mit Doppelfenstern. Reste einer alten Burg (Gemeinde Peramola.)
La Seu d’Urgell. Kathedrale.
Ortes (11. Jh., im 12. Jh. erweitert), einschiffig, mit Apsis und charakteristischen lombardischen Elementen.
Cervera. Kirche Sant Pere Gros vor den Toren des Ortes, interessantes Bauwerk (11. Jh.) mit rundem Grundriß, Kuppel und kleiner Außenapsis, einst Zentrum eines Benediktinerpriorats. Im Ort: erzpriesterliche Kirche Santa Maria, gotisch, jedoch mit früheren Elementen wie dem Südtor der ursprünglichen Kirche Sant Martí (Tympanon mit Darstellung des Heiligen beim Teilen seines Umhang mit dem Armen).
Organyà. Kirche des früheren Stifts und Priorats Santa Maria (12. Jh.), umgestaltet, dreischiffig, quadratischer Glockenturm, bemerkenswertes Tor, mit Kugeln verzierte Archivolten. Palau de Rialb. Dreischiffige Pfarrkirche Santa Maria (11.-12. Jh.), Apsis mit charakteristischer lombardischer Dekoration (Gemeinde La Baronia de Rialb.)
Coll de Nargó. Ehemalige Pfarrkirche Sant Climent (11. Jh.), einschiffig mit Apsis im lombardischen Stil, angebaut an vorromanischen, sich nach oben vergüngenden Glockenturm, Kirchenfenster mit Hufeisenbogen (oberes Stockwerk, hinten). In derselben Gemeinde: Kirche Sant Romà de Valldarques (12. Jh.), einschiffig mit einer Apsis, schöner Glockenturm mit lombardischer Dekoration und abgerundeten Doppelfenstern.
Pelagalls. Pfarrkirche Sant Esteve (1180 geweiht), einschiffig, umgestaltet, sehenswertes Tor, kürzlich restauriert, mit Archivolten und verzierten Kapitellen (Tier- und Pflanzenmotive); archaischeres Tympanon mit Pantokrator und zwei Engeln (Gemeinde Els Plans de Sió ) Ponts. Kirche des ehemaligen augustinischen Chorherrenstifts Sant Pere (12. Jh.), schönes einschiffiges Bauwerk, drei in Kreuzform angeordnete Apsiden, außen mit lombardischen Elementen dekoriert, achteckiger Vierungsturm; kürzlich restauriert.
Estamariu. Ehemalige Pfarrkirche Sant Vicenç (11. Jh.), wird restauriert; zwei der drei Schiffe sind gut erhalten, Hauptapsis mit lombardischer Dekoration. Gualter. Ehemaliges Benediktinerkloster Santa Maria (12.-13. Jh.), dreischiffige Kirchenruine (1939 gegen Ende des Bürgerkriegs gesprengt); weitere, inzwischen gesicherte Reste: Mauerteile, eine Apsis und Teile des Kreuzgangs (Gemeinde La Baronia de Rialb.)
Sant Serni de Tavèrnoles. Ehemalige Benediktinerabtei, später Pfarrkirche von Anserall, 1040 geweiht; erhalten sind der 1971-74 restaurierte Chor mit der in drei Apsiskapellen eingeteilten Hauptapsis (mittlere mit kleeblattförmigem Grundriß) sowie das Querhaus mit je einer Apsis an jedem Ende, nicht
Oliana. Ehemalige Sant Andreu-Kapelle der Burg von O., später Pfarrkirche des Der «Beatus» von La Seu d’Urgell (MDU).
jedoch die drei Kirchenschiffe. Altarschmuck im MNAC, einige Kapitelle in den USA (Gemeinde Les Valls de la Valira) Santa Coloma de Queralt. Kirche des ehemaligen Mercedarierklosters Santa Maria de Bell-lloc (13. Jh.) außerhalb der Stadtmauern, Übergangsstil zur Gotik; schönes Tor der Lleidatanischen Schule mit Archivolten, Säulen und reich verzierten Kapitellen; Tympanon mit marianischen Motiven. Bedeutende gotische Grabstätte im Inneren. La Seu d’Urgell. Um einen bedeutenden mittelalterlichen Bischofssitz (Bistum Urgell) angelegte Stadt; Mittelpunkt der Altstadt ist die großartige Kathedrale Santa Maria (12. Jh.), die zwei frühere Kathedralen ersetzte. Herausragendes Bauwerk der italienisch beeinflußten Romanik in Katalonien (Baumeister war 1175 der Italiener Ramon Llombard); basilikaler Grundriß mit drei Schiffen, sehr langes Querhaus mit fünf Apsiden, Hauptapsis mit elegantem oberen Säulengang. Drei Portale an der West- sowie je ein reich verziertes an der Nord- und an der Südfassade (13. Jh.); zwei achteckige Türme flankieren die mit Bogenfriesen, Ornamenten und zwei Löwen über dem Haupttor geschmükkte Fassade; zwei unvollendete Haupttürme an den Enden des Querhauses; verzierte Kirchenfenster, Rosette, schlanker, quadratischer Glockenturm über der Fassade; restaurierter Kreuzgang mit drei romanischen Galerieflügeln, Kapitelle im Roussillon-Stil; mehrfarbige Schnitzfigur Muttergottes von Andorra (13. Jh.). Restauriert 1918 von Puig i Cadafalch, dann wieder 1955-74. Am Kreuzgang angebaut die Kirche Sant Pere i Sant Miquel (11. Jh.), Überrest eines vom heiligen Ermengol (1035) errichteten Komplexes; einschiffig, Querhaus und drei Apsiden mit lombardischer Dekoration. Bedeutendes, vor kurzem erweitertes Diözesanmuseum. Tàrrega. Palast der Markgrafen von La Floresta, dessen Fassade (13. Jh.) ein schönes Beispiel für romanische Profanbauten im Stil des lleidatanischen Rathauses ist. La Tossa de Montbui. Kirche Santa Maria, interessantes hochmittelalterliches Bauwerk, das als Pfarrkirche neben der Burg von M. (10. Jh.) errichtet wurde und teilweise erhalten ist; drei vorromanische Schiffe (10. Jh.) mit sechs niedrigen Rundsäulenreihen, schlichten Kapitellen und Hufeisenbogen, die ein Tonnengewölbe bilden; im 11. Jh. unter Bischof Oliba Erweiterung um ein Presbyterium und drei romanische Apsiden mit typischen lombardischen Elementen. In der Moderne restauriert (Gemeinde Santa Margarida de Montbui).
Ponts. Sant Pere.
Coll de Nargó. Sant Climent.
Vilademàger. Ehemalige Pfarrkirche Sant Pere de Màger oder de V. auf dem Gelände der alten Burg von V. (12. Jh.); überhöhtes Schiff, schönes Tor mit doppelter Archivolte (Gemeinde La Llacuna).
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C-28
C-13
Hand der Jungfrau, Altarvorsatz von Avià (Berguedà, circa 1200). MNAC.
Route 2:
C-13
Vom Val d’Aran nach Lleida über Pallars und Ribagorça
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N-2
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N
C-13
Der Besuch der herausragenden romanischen Bauwerke des Vall d’Aran ist ein Muß. Beginnend mit dem Sanktuar Cap d’Aran in Tredòs am Fuß der Hochebene Pla de Beret und des Bonaigua-Passes kann man anschließend die Pfarrkirche von Salardú und den benachbarten Ort Unha besuchen, der sich vor dem Grün des Tals und den entfernten Gletschern des Aneto abhebt. Die Garonne flußabwärts liegt Santa Maria d’Arties mit dem eindrucksvollen Montardo d’Aran im Hintergrund, und weiter voran findet man das einzigartige Tor der Kirche Sant Pere d’Escunhau und die Pfarrkirche von Vielha. Und schließlich, noch weiter flußabwärts, nahe der französischen Grenze die Kirche von Bossòst. Eine der Routen verläßt das Aran-Tal durch den Vielha-Tunnel und folgt dem Lauf des Noguera Ribagorçana durch die Landschaft des Kreises Alta Ribagorça. Kurz vor El Pont de Suert mit seiner interessanten, modernen Kirche zweigt eine Straße nach links ab und führt rund 25 km tief in das Vall de Boí. In diesem Tal befindet sich die eindrucksvollste Sammlung romanischer Bauwerke der Pyrenäen und möglicherweise ganz Kataloniens, die im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. In der Hochgebirgslandschaft fügen sich, unweit des Nationalparks Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, die Kirchen von Cóll, Barruera, Durro, Boí, Erill la Vall und Cardet sowie die beiden Kirchen von Taüll mit ihren schlanken Glockentürmen und ihrer harmonischen Architektur perfekt in die wunderschöne Umgebung ein. In El Pont de Suert verläßt die Route die N-230 und den Lauf des Noguera Ribagorçana, um auf der N-260 über den Perves-Paß La Pobla de Segur zu erreichen. Diese rauhe, kurvenreiche Strecke führt vorbei an malerischen Dörfern durch tiefe Täler und über hohe Pässe. Kurz vor La Pobla de Segur kann man von Senterada aus einen Abstecher in das schöne Vall Fosca machen (Oberlauf des Flamicell und Seenlandschaft um den Estany Gento). Hier befinden sich, gerahmt vom Grün der Flußaue, das die Strenge der kargen Bergwände abmildert, die Kirchlein von Cabdella, Espui und Sant Martí de la Torre.
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C-2
C-
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Die alternative Route vom Vall d’Aran nach La Pobla verläuft auf der C-28 über den (nur von April/Mai bis Oktober/November geöffneten) Bonaigua-Paß. Die Paßstraße führt auf spektakulären Serpentinen nach Esterri d’Àneu in dem als Vall d’Àneu bezeichneten Abschnitt des Tals des Noguera Pallaresa hinunter. Von hier gelangt man auf einer Landstraße flußaufwärts zu zwei sehenswerten Denkmälern, nämlich der Kirche Sant Joan d’Isil (fast direkt am Ufer) und, etwas weiter nördlich, der Pfarrkirche Sant Llisser in Alós d’Isil. Von Esterri aus bietet sich von der Straße nach Escalarre ein Abstecher zum Sanktuar Santa Maria d’Àneu an. Folgt man dem Pallaresa auf der C-13 weiter flußabwärts vorbei am La Torrassa- oder La Guingueta-Stausee, so erblickt man am linken Ufer das interessante Kloster Sant Pere del Burgal, das man über eine Brücke vor Escaló schnell erreicht.
Vorgeschlagene Route Nichtasphaltierte Straßen Romanische Denkmäler Frendenverkehrsbüros IIa
N-
Weltkulturerbe
Von Llavorsí aus empfiehlt sich der Besuch zweier benachbarter Täler. Im Vall Ferrera mit zahlreichen Eisenerzvorkommen stehen in der Gemeinde Alins, die sich bis zum Pica d’Estats, dem höchsten Gipfel Kataloniens, erstreckt, mehrere vorromanische und romanische Bauwerke. Das grünere, offenere Vall de Cardós mit dem majestätischen Glockenturm von Ribera de Cardós endet zwischen Gipfeln und Seen bei den silbrig glänzenden Birken der Boavi-Ebene. Folgt man dem Noguera Pallaresa nun weiter flußabwärts, so gelangt man nach Sort, Hauptort des Kreises Pallars Sobirà und Fremdenverkehrszentrum, um wenig später das rötliche Gemäuer des Sanktuars von Arboló hoch über dem linken Ufer zu erblicken. Gegenüber dem malerischen Ort Gerri de la Sal mit seinen ehemaligen Salinen steht der schöne Bau des ehemaligen Klosters Santa Maria. Und hat man die imposante Collegats-Schlucht mit dem schönen Argenteria-Felsen und ihren senkrechten Kalksteinwänden hinter sich gelassen, so erreicht man La Pobla de Segur, wo sich die Route wieder mit der ersten, vom Aran-Tal über Alta Ribagorça führenden, vereint. Nun bleibt das Hochgebirge zurück, und vor einem erstreckt sich die helle Conca de Tremp, während der Noguera Pallaresa in den großen Sant Antoni- oder TalarnStausee fließt. Von Tremp, dem Hauptort des Kreises Pallars Jussà, aus kann man die unter einem großen Felsvorsprung gelegene Kirche von Abella de la Conca und die von Covet mit ihrem prachtvollen Tor besuchen (erreichbar auf der C-1412, die über Isona nach Ponts führt). Anschließend führt die Route weiter in südliche Richtung vorbei am Terradets-Stausee, bei dem eine Straße über Guàrdia de Noguera zum großartigen Komplex der Burg und Stiftskirche von Mur abzweigt. Hinter der eindrucksvollen Schlucht des Terradets-Passes, die der Fluß in den langen Grat des Montsec gegraben hat, beginnt das Vall d’Àger. Hier erblickt man in einer herrlichen Tallandschaft die Kirche und Burg von La Baronia de Sant Oïsme, die sich im Wasser des Camarassa-Stausees spiegeln. Dann geht es nach einem kleinen Umweg weiter auf der C-12, die den Fluß überquert, nach Àger, dem malerischen Standort der ehemaligen Stiftskirche Sant Pere. Vom Àger-Paß, der eine herrliche Aussicht bietet, führt die Route flußabwärts weiter zur ehemaligen Abtei von Bellpuig de les Avellanes und nach Balaguer am Ufer des Segre. Balaguer, der Hauptort des Kreises Noguera, besitzt neben der außerhalb gelegenen romanischen Kirche Santa Maria de les Franqueses weitere interessante Denkmäler und einen sehr schönen Hauptplatz. Von der Stadt aus gelangt auf der Landstraße durch die Doll-Schlucht nach Camarasa, wo sich über dem Ort und dem engen Tal die Kirche Sant Miquel und eine Burgruine erheben. Ebenfalls von Balaguer führen zwei fast schnurgerade Straßen parallel zum ruhig dahinfließenden Segre nach Lleida. Die Berge liegen nun weit zurück, die Landschaft ist flach, und weithin blickt man über Kornfelder und Obstplantagen. Nach 28 km erreicht man die Hauptstadt des Segrià und des katalanischen Westens mit ihren romanischen Baudenkmälern wie der Kathedrale oder „La Seu Vella“ und den Kirchen Sant Martí, Sant Llorenç und Santa Maria de Gardeny.
Aussichtspunkte
Abella de la Conca.
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La Baronia de Sant Oïsme.
Barruera. Sant Feliu.
Wichtigste Baudenkmäler
nem schönem Tympanon mit archaischer Darstellung des Pantokrator und der Evangelisten; solider, vierstöckiger Glockenturm mit Pyramidendach.
Abella de la Conca. Ehemalige Pfarrkirche Sant Esteve, schöner, dreischiffiger Bau mit drei Apsiden und Dekoration im lombardischen Stil, auch am zweistöckigen, mit Doppelfenstern versehenen Glockenturm. Àger. Gesicherte Ruine der ehemaligen Stiftskirche Sant Pere, dreischiffige Krypta (11. Jh.) und dreischiffiger Kirchenbau (12. Jh.) mit drei Apsiden; im Mittelschiff Nischen mit Halbsäulen und gemeißelten Kapitellen. Wandmalereien im MNAC. Reste der früheren Burg von À. und der Befestigungsanlagen um Kloster und Ort. Alins. Typisches Pyrenäendorf, Zentrum des Ferrera-Tals, mit unlängst restaurierten romanischen Kirchlein, darunter Santa Maria de la Torre und La Força d’Àreu, Reste der vorromanischen Kirche Sant Francesc d’Araós. Romanische Schnitzfigur der Heiligen Jungfrau in der Pfarrkirche von Àreu. Alós d’Isil. Pfarrkirche Sant Llísser, umgestaltet, interessantes Tor mit drei verzierten Archivolten, Schachbrettfries, Säulen und Kapitelle mit Tier- und Menschenköpfen; je ein archaisches Flachrelief zu jeder Seite, gedeutet als Adam und Eva vor und nach dem Sündenfall (Gemeinde Alt Àneu). Arboló. Sanktuar La Mare de Déu (Mitte 12. Jh.) aus rötlichem Stein, einschiffig, Apsis mit Bogenfriesen, kleiner Glockenturm über der Kirche (Gemeinde Soriguera). Arties. Pfarrkirche Santa Maria (12.13. Jh.), basilikaler Grundriß mit drei Schiffen und drei Apsiden, Nordtor mit sechs verzierten Archivolten; romanische Schnitzfigur der Mare de Déu del Remei (12. Jh.) und diverse, wertvolle spätere Elemente (Gemeinde Naut Aran). Balaguer. Außerhalb des Orts steht die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Santa Maria de les Franqueses; Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, Apsis, Tor im Übergangsstil zur Gotik (12.-13. Jh.). La Baronia de Sant Oïsme. Kirche Sant Bartomeu, einschiffig, mit drei kleinen, in Kreuzform angelegten Apsiden und kleinem Glockenturm; in der Nähe die ehemalige Burg von S. O., restauriert, mit schönem Rundturm (Gemeinde Camarasa).
Ribera de Cardós. Santa Maria.
Gerri de la Sal. Santa Maria.
Durro. Restaurierte einschiffige Pfarrkirche Nativitat de la Mare de Déu (12. Jh.), seitlicher Säulengang mit Arkaden, Portal mit Archivolten auf Doppelsäulen, Torriegel, quadratischer Glockenturm im lombardischen Stil, massiver als andere im Boí-Tal (Gemeinde La Vall de Boí).
dreistöckige Glockenwand Fassadenmitte.
Cabdella. Historisches Zentrum des Vall Fosca oder Vall de Cabdella, romanische Pfarrkirche Sant Vicenç, umgestaltet, quadratischer Glockenturm und Apsis im lombardischen Stil; von hier stammt eine im MNAC befindliche Christusskulptur (12. Jh.). Im selben Tal stehen die Kirchen Sant Martí de la Torre, einschiffig, mit kleiner Apsis, und Sant Julià d’Espui, umgestaltet, mit Glockenturm im Stil derer des Boí-Tals (Gemeinde La Torre de Cabdella). Camarasa. Reste der alten Burg und der ursprünglichen Pfarrkirche Sant Miquel auf einer Anhöhe, Übergang zur Gotik (13. Jh.), erhalten sind einige Mauerreste und der Chor mit interessanten Kapitellen (weitere im MNAC). Cap d’Aran. Sanktuar Era Mare de Di, heute Pfarrkirche von Tredòs, umgestalteter Bau aus dem 12. Jh., basilikaler Grundriß, drei Schiffe, drei Apsiden mit Dekoration im lombardischen Stil, kleine Krypta, Tor mit Archivolten und Säulen mit gemeißelten Kapitellen und Christusmonogramm über dem Schlußstein. Ein Großteil der Wandmalereien befindet sich im Museum The Cloisters, New York (Gemeinde Naut Aran).
Sant Joan de Boí, Steinigung des Hl. Stephan. MNAC.
Cardet. Einschiffige Kirche Santa Maria, Hauptbogen auf Halbsäulen, große Apsis mit lombardischer Dekoration (12. Jh.) und Glockenwand (Gemeinde La Vall de Boí). Cóll. Einschiffige Pfarrkirche Santa Maria, Mauer mit Bogenfriesen, Tor mit Archivolten (12. Jh.) und Schachbrettfries, Flachrelief mit Christusmonogramm, Eisenbeschläge am Tor und Glockenturm (Gemeinde La Vall de Boí). Covet. Pfarrkirche Santa Maria (12. Jh.), Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, drei Apsiden und Galerie hinter der Rosette der Fassade, wunderschönes Portal mit Bildhauerarbeiten, das zu den originellsten der katalanischen Romanik gehört, mit Toulouser Einflüssen, Relieffiguren (Fall der Engel, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, Gaukler usw.) und Tympanon mit Christusfigur und Evangelisten (Gemeinde lsona i Conca Dellà). Covet. Portal von Santa Maria.
Barruera. Pfarrkirche Sant Feliu, einschiffig, Apsis mit lombardischer Dekoration, Tor mit Simsen an der Laibung und Staubfänger am Rücken, Säulengang, quadratischer Glockenturm (Gemeinde La Vall de Boí).
Erill la Vall. Einschiffige, komplett restaurierte Pfarrkirche Santa Eulàlia (12. Jh.), halbrunde Apsis und Apsiskapellen, die das Querhaus bilden, Säulengang mit Arkaden, prächtiger, sechsstöckiger lombardischer Glockenturm, Doppelfenster. Von hier stammt die berühmte Skulpturengruppe der Kreuzabnahme, die sich teils im MNAC, teils im MEV befindet (Nachbildung in der Kirche) (Gemeinde La Vall de Boí).
Bellpuig de les Avellanes. Ehemalige Prämonstratenser-Abtei (Santa Maria), heute als Maristenseminar restauriert. Aus der Gründungsepoche (12.-13. Jh.) ist der romanische Kreuzgang mit Doppelsäulen und schlicht dekorierten Kapitellen erhalten (Gemeinde Os de Balaguer). Boí. Pfarrkirche Sant Joan im kleinen Dorf, das dem Boí-Tal seinen Namen gibt; ursprünglich dreischiffig, erhalten sind eine Apsis und ein quadratischer Glockenturm in lombardischem Stil; innen umfassend restauriert, mit Nachbildungen der im MNAC befindlichen Wandmalereien mit Szenen der Steinigung des heiligen Stephanus und Gauklern (Gemeinde La Vall de Boí). Bossòst. Pfarrkirche Era Assumpcion de Maria (12. Jh.), schönstes Beispiel der Sakralarchitektur im Aran-Tal, basilikaler Grundriß mit drei Schiffen, getrennt durch auf Pfeiler gestützte Bogen, drei Apsiden mit lombardischer Dekoration und zwei interessanten Toren, insbesondere das Nordtor mit dreifach abgestuftem Bogen, gemeißelten Säulen und Kapitellen, Schachbrettmustern und ei-
Àger. Stiftskirche Sant Pere.
Escunhau. Umgestaltete Pfarrkirche Sant Pèir, prachtvolles Tor (12. Jh.) mit zwei Archivolten, zwei Säulen mit gemeißelter Basis und Kapitellen (kleine Köpfe und geometrische Motive), Tympanon mit rudimentärer Christusfigur, Fries über der Arkade mit Christusmonogramm, anderen Motiven und schachbrettartigem Zierrand; romanische Taufbecken in der Kirche (Gemeinde Vielha e Mijaran).
Mur, Burg.
Gerri de la Sal. Ehemaliges Benediktinerkloster Santa Maria. Erhalten ist die große, 1149 geweihte Kirche (umgestaltet) mit drei, durch massive Pfeiler voneinander getrennten Schiffen, drei Apsiden mit lombardischer Dekoration, Tor mit Archivolte, gemeißelten Kapitellen und dreiteiligem Vorbau; von Grund auf restaurierte,
in
der
Lleida. Die Hauptstadt des katalanischen Westens spielte bereits zu Zeiten der Araber eine bedeutende Rolle (1149 erobert). Unter den romanischen Bauwerken ist die auf dem Gebirgsausläufer La Suda gelegene Kathedrale La Seu Vella zu nennen, ein herrliches Denkmal ans der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik von Pere Sacoma (1203-78); dreischiffiger, basilikaler Grundriß, breites Querhaus mit Vierungsturm und fünf Apsiden auf der Ostseite; das Fillols- und das Anunciata-Tor sind schöne Beispiele der nach ihnen benannten Lleidatanischen Schule, Archivolten und gemeißelte Kapitelle mit Motiven arabischer Tradition (biblische und weltliche Szenen); gotischer Kreuzgang, der zur Zeit zügig restauriert wird. Restaurierte Gebäude aus dem 13. Jh. im La SudaViertel (Chorherrenstift, Haus der Almosen), zur Zeit der Gotik erweiterte Kirche Sant Llorenç (13. Jh.) mit schönem Tor der Lleidatanischen Schule, Kirche Sant Martí (13. Jh.) mit interessanten Skulpturen und einem reich verzierten Tor aus El Tormillo (Huesca). Kirche Santa Maria de Gardeny einer ehemaligen, bedeutenden Templerkomturei (später Johanniter) im strengen Zisterzienserstil (13. Jh.). Das heutige Rathaus „La Paeria“ (13. Jh.) ist ein interessantes Beispiel für einen romanischen Profanbau. Mur. Ehemaliges augustinisches Chorherrenstift Santa Maria (12. Jh.), drei-
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Hände eines Seraphins, Santa Eulàlia d’Estaon (Pallars Sobirà, um 1150). MNAC.
Bossòst. Era Assumpcion de Maria.
Alós d’Isil. Sant Lliser.
Escunhau. Sant Pèir.
schiffige Kirche mit basilikalem Grundriß, drei lombardische Apsiden. Die Wandmalereien befinden sich größtenteils in Boston, aber auch im MNAC. Kreuzgang mit rudimentären Kapitellen. In der Nähe, auf einem Felsen, Reste der Burg von Mur (11. Jh.), dem bedeutendsten Profanbau der katalanischen Romanik. Kreuzgang und Räumlichkeiten im Ostteil des Stifts sowie die Burg wurden kürzlich restauriert (Gemeinde Castell de Mur).
kenswerte, dem Meister von Pedret zugeschriebene und im MNAC befindliche Wandmalereien (Nachbildungen in der Kapelle) mit der Darstellung von Heiligen und Propheten sowie – erstmals – einer Stifterfigur (Lucia comitessa, Gräfin des Pallars Sobirà zu Ende des 11. Jh.) (Gemeinde La Guingueta i Jou).
geschlechts der Erill, 1123 an aufeinander folgenden Tagen geweiht. Die wunderschöne, außerhalb des Ortes stehende Kirche Sant Climent hat drei durch Säulen getrennte Schiffe, drei Apsiden mit Bogenfriesen und Lisenen und einen frei stehenden, quadratischen, sechsstöckigen Glockenturm mit lombardischer Dekoration und Doppelfenstern; die Wandmalereien (1123) des Chors befinden sich im MNAC (Kopien in der Kirche); wegen ihrer Ausdruckskraft, klaren Linien und Mehrfarbigkeit zählen sie zu den schönsten ihrer Art (Pantokrator, Heilige und Apostel, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament und der Offenbarung). Die Kirche Santa Maria ist in der gleichen Art gebaut, jedoch mit integrierten Glockenturm; die ebenfalls im MNAC befindlichen Wandmalereien werden von der Jungfrau Maria mit dem Kinde beherrscht. In Taüll stehen zudem romanische Reste der Kirche Sant Martí und der Kapelle Sant Quirze (Gemeinde La Vall de Boí).
Ribera de Cardós. Pfarrkirche Santa Maria (12. Jh., umgestaltet), verziertes Portal und Rosette, schlanker, dreistöckiger Glockenturm mit lombardischer Dekoration, ähnlich denen des Boí-Tals (Gemeinde La Vall de Cardós). Salardú. Pfarrkirche Sant Andreu (12.-13. Jh.), Übergang zur Gotik, basilikaler Grundriß mit drei Schiffen, drei Apsiden, Tor mit fünf Archivolten im lleidatanischen Stil; Christus von S., romanische Schnitzfigur aus dem 13. Jh. mit Bart, Tunika und genagelten Füßen, die an die von Mijaran erinnert. 19941999 wurden bedeutende spätgotische Wandmalereien geborgen (Gemeinde Naut Aran). Sant Joan d’lsil. Ehemaliges Kloster, dreischiffige Kirche mit drei Apsiden, lombardische Dekoration über Menschen- und Tierköpfen, auch an den Wänden, Tor mit verzierten Archivolten und stilisierten Kapitellen; im Oberfries eingelassene Flachreliefs (beschädigt), die Adam und Eva vor und nach dem Sündenfall zeigen (Gemeinde Alt Àneu).
Santa Maria d’Àneu. Ehemaliges Benediktinerkloster, umgestaltete Kirche (11. Jh.), Apsis mit lombardischer Dekoration; bedeutende, mehrfarbige Wandmalereien, die sich im MNAC befinden, mit den berühmten Engeln oder Seraphim mit sechs, mit Augen übersäten Flügeln (Symbol der Wachsamkeit), umgeben von den Buchstaben des Sanctus und Feuerrädern, in den Händen Zangen mit glühenden Kohlen (Läuterung des Jesaja); vermutlich älter als die in Sant Pere del Burgal (Gemeinde La Guingueta i Jou). Taüll. Das Dorf besitzt zwei der schönsten romanischen Kirchen des Vall de Boí, die im Jahr 2000 von der UNESCO zusammen mit den anderen zum Weltkulturerbe erklärt wurden, nämlich Sant Climent und Santa Maria. Erbaut im Auftrag des mächtigen Adels-
Sant Pere del Burgal. Ehemaliges Benediktinerkloster, bedeutende, gesicherte Reste der Kirche aus dem 11. Jh. mit drei restaurierten, eine Kapelle bildenden Apsiden auf der Ostseite und einer auf der Westseite; bemerLleida. „Fillols“ Tor von La Seu Vella.
Unha. Kleine Pfarrkirche Santa Eulària (12. Jh.), dreischiffig mit drei Apsiden (Gemeinde Naut Aran). Vielha. Pfarrkirche Sant Miquèu; gotisch, jedoch mit Elementen des ursprünglichen Baus aus der Übergangszeit zur Gotik (12.-13. Jh.); schönes Taufbecken (12. Jh.) mit Flachrelief, berühmte hölzerne Büste des Christus von Mijaran, die vermutlich zu einer „Kreuzabnahme“ wie der in Erill la Vall gehörte und aus dem ehemaligen Kloster und Kirche Santa Maria de Mijaran stammt; Reste dieses Gebäudes, das politisches Zentrum des Vall d’Aran war (die Statthalter des Tals schworen dort, die Privilegien zu achten), befinden sich in einem modernen Bau im nördlichen Teil des Ortes (Gemeinde Vielha e Mijaran).
Route 3: Vom Penedès nach „Neukatalonien“ auf der Route der Zisterzienser und Militärorden Von Barcelona aus führt die Nationalstraße N-340 über den Ordal-Paß in den vom Weinbau geprägten Landkreis Alt Penedès. Dort erreicht man auf der Abzweigung nach Lavern den Ort Sant Sebastià dels Gorgs. Von der Kreisstadt Vilafranca del Penedès aus, die selbst einige schöne Denkmäler und ein Weinmuseum besitzt, bieten sich interessante Ausflüge zur Kirche Sant Cugat in Moja, zur Burg und Kirche von Sant Martí Sarroca mit einer der schönsten Apsiden Kataloniens, zum archäologischen Komplex und den Denkmälern von Olèrdola, von wo aus sich eine herrliche Aussicht bietet, sowie zur Kapelle Sant Sepulcre in derselben Gemeinde an. Folgt man der N-340 nach Süden, so führt eine Abzweigung in L’Arboç zum ehemaligen Priorat Banyeres del Penedès und eine weitere bei Bellvei nach links zur Ortschaft Calafell, die auf einem Hügel um die Burg und die Kirche Santa Creu angelegt ist und die Küste und das benachbarte Touristen- und Seemannsviertel beherrscht. Von Vendrell, dem Hauptort des Kreises Baix Penedès, aus folgt die Route weiter der Costa Daurada bis nach Tarragona, das in der Antike als Tarraco Hauptstadt der römischen Provinz Hispania citerior war und in dem interessante Denkmäler erhalten sind, wobei unter den romanischen die Kathedrale herausragt. Empfehlenswert ist auch ein Abstecher zum 25 km westlich gelegenen ehemaligen Kloster von Escornalbou mit einem schönen Ausblick auf das Camp de Tarragona. Eine Nebenstraße führt von Tarragona über Nulles und Bràfim zum großen Zisterzienserkloster Santes Creus mit schönen romanischen Elementen. Folgt man von hier dem Lauf des Gaia in Richtung der Brücke von Armentera, so trifft man auf eine Abzweigung nach Pla de Santa Maria mit seiner sehenswerten Kirche. Nach Norden erreicht man über den Coll de Cabra den Kreis Conca de Barberà; in der Kreisstadt Montblanc können die beeindruckende Stadtmauer und andere sehenswerte Denkmäler und Winkel besucht werden. Über das benachbarte L’Espluga de Francolí gelangt man zum Zisterzienserkloster Poblet, einem geistlichen und kulturellen Zentrum, das zu den bedeutendsten Denkmälern ganz Kataloniens zählt und unbedingt besichtigt werden sollte. Die Zisterzienserroute endet beim Nonnenkloster Vallbona de les Monges, einem besonders interessanten Beispiel für den Übergang von der Romanik zur Gotik (ca. 25 km nördlich an der C-14). Zurück in Poblet verläßt die Route das Wein- und Trockenbaugebiet in Richtung der Serra de Prades (der von einer Mauer umgebene, aus rötlichem Gestein erbaute gleichnamige Ort ist durchaus sehenswert), um dann von Cornudella aus über eine nach links abzweigende Landstraße Siurana zu erreichen, einen charaktervollen Ort mit einer wunderschönen Kirche, umgeben von spektakulären, über dem gleichnamigen Fluß und Stausee aufragenden Felswänden. Im von Weingärten beherrschten Landkreis Priorat angelangt, erreicht man über Poboleda die gesicherten Ruinen des ehemaligen Kartäuserklosters Escaladei zu Füßen des Montsant. Die schöne Landschaft entschädigt reichlich für die weite Strecke, die nun zurükkzulegen ist, um über Falset und Móra d’Ebre drei weitere bedeutende romanische Denkmäler zu erreichen, nämlich die sich am Ebroufer erhebende Templerburg von Miravet, den Hauptort des Kreises Terra Alta, Gandesa, mit dem prachtvollen Portal seiner Kirche sowie die ehemalige Johanniterburg von Ulldecona mit der Kirche Els Àngels im Landkreis Montsià im äußersten Süden Kataloniens.
Christus von Mijaran, Vielha.
Tarragona. Kathedrale, Tor zum Kreuzgang.
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Vorgeschlagene Route Nichtasphaltierte Straßen Romanische Denkmäler Frendenverkehrsbüros Aussichtspunkte
AP-2/E-90
C-14
C-14
Weltkulturerbe
AP-2/E
-90
AP
-2
/E-
90
C-
51
C-31 5
/E-1
AP-7
C-4
3
15
/E-
C-12
-7 AP
Wichtigste Baudenkmäler Banyeres del Penedès. Sanktuar und ehemaliges Benediktinerpriorat Santa Maria, zweischiffig mit zwei Apsiden. Calafell. Kirche Santa Creu (11. Jh.) auf dem Gelände der ehemaligen Burg, einschiffig, Apsis mit lombardischer Dekoration; Krypta und zweites Schiff nachträglich hinzugefügt; Reste alter Wandmalereien (11. Jh.). Escaladei. Ehemalige Kartause Santa Maria, Reste der Kirche von 1228 sowie späterer Renaissance- und Barockbauten. Die Ruine wurde gesichert und eine Klosterzelle sowie ein Gebäude als Unterkünfte wiederhergerichtet (Gemeinde La Morera de Montsant).
manischer Fassade, Tor mit Archivolte und Kapitellen. Olèrdola. Kirche Sant Miquel in einer hochmittelalterlichen Festung, die über einer ehemaligen iberischen und römischen Niederlassung errichtet wurde (einschiffig, Apsis und andere vorromanische Elemente, Tor und Kuppelgewölbe aus dem 12. Jh. oder später). Im NO angebaut die Stirnseite einer mozarabischen Kapelle (9. Jh.) mit Hufeisenbogen. Bedeutende Kapelle mit rundem Grundriß und Wandmalereien auf dem Gehöft Mas del Sant Sepulcre (im Gemeindegebiet), Privatbesitz. El Pla de Santa Maria. Kirche Sant Ramon (früher Santa Maria) del Pla de Sta. M., aus dem 13. Jh., eines der schönsten Exemplare des Kreises, restauriert, einschiffig, breites Querhaus, achtseitiges Kuppelgewölbe, schöner
Mauerverband und prachtvolles Portal mit acht Archivolten und dekoriertem Türsturz und Tympanon. Poblet. Zisterzienserkloster Santa Maria, heute wieder von einer Klostergemeinschaft bewohnt, spirituelles und kulturelles Zentrum und Pantheon der katalanisch-aragonesischen Könige. Bedeutender, überwiegend gotischer Komplex. Aus der Romanik sind ein Flügel des Kreuzgangs (12. Jh.), einige Tore, der kleine Kreuzgang und die Kapelle Sant Esteve sowie weitere Elemente an der Ostseite des Komplexes erhalten. Weltkulturerbe der UNESCO (Gemeinde Vimbodí). Sant Martí Sarroca. Kirche Santa Maria, 1906 von Puig i Cadafalch restauriert, einschiffig, Tor mit Archivolten, Kuppelgewölbe und Glockenturm nachträglich hinzugefügt. Die Apsis gilt
Holztäfelchen, Barcelona (circa 1300). MNAC.
als die am reichsten verzierte in Katalonien (Bogengänge innen und außen mit Archivolten und verzierten Abakus auf Säulen, Kapitelle mit pflanzlichen und tierähnlichen Motiven). Gotische und barocke Retabel. Umfassend restaurierte Burg.
restauriert, aus der Übergangszeit zur Gotik mit schönen romanischen Elementen: diverse Portale und Kirchenfenster, achteckiges Tempelchen des großen gotischen Kreuzgangs, ursprüngliche Dreifaltigkeitskapelle (Gemeinde Aiguamúrcia).
Sant Sebastià dels Gorgs. Ehemaliges Benediktinerkloster, umgebaute Kirche, erhalten sind das alte Tor mit einem bildhauerisch verziertem Tympanon (von Engeln umgebener Pantokrator), der Glockenturm und Reste des Kreuzgangs (Gemeinde Avinyonet del Penedès).
Siurana. Kirche Santa Maria (12. Jh.), einschiffig mit Apsis, Glockenturm und Tor mit drei reich verzierten Archivolten (Tympanon mit zentraler Christusfigur) (Gemeinde Cornudella).
Santes Creus. Ehemaliges bedeutendes Zisterzienserkloster, in jüngerer Zeit
Escornalbou. Ehemaliges Chorherrenstift der Augustiner (ab 1580 Franziskanerkonvent) Sant Miguel, 1910 von E. Toda restauriert; Kirche von 1240 mit sehenswertem Portal und großer Rosette, Kreuzgang mit herrlicher Aussicht über das Camp de Tarragona (Gemeinde Riudecanyes). Gandesa. Pfarrkirche L’Assumpció (renoviert im 17.-18. Jh.) mit einem prachtvollen Portal der Lleidatanischen Schule mit Archivolten und Säulen mit Kapitellen, auf denen geometrische und pflanzliche Motive sowie menschliche Figuren zu sehen sind.
Olèrdola. Sant Miquel, Fassade.
Gandesa. L’Assumpció.
Siurana. Santa Maria, Tympanon.
Miravet. Beeindruckende Festung am Ebro, Zentrum einer mächtigen Komturei des Templerordens, schönes Beispiel der Militärarchitektur der Epoche; Burggelände mit starken Mauern und Türmen und der über großen Gewölben errichteten Kirche Sant Martí. Moja. Pfarrkirche Sant Cugat (heute Sant Jaume), einschiffig mit Vierung, lombardischer Apsisdekoration und Glockenturm über dem Schiff (Gemeinde Olèrdola). Montblanc. Kirche Sant Miquel, Übergang zur Gotik, mit sehr nüchterner ro-
Sant Martí Sarroca. Santa Maria.
Miravet.
El Pla de Santa Maria. Sant Ramon.
Tarragona. Bedeutende Römerstadt (Hauptstadt der Provinz Hispania citerior), Sitz der Metropoliten-Erzdiözese von Katalonien, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt (2000). Kathedrale im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik mit Resten ehemaliger römischer Bauwerke und schönen romanischen Elementen aus dem 12. bis 13. Jh. (Apsis, seitliche Fassadentore, prachtvolles Tor zum Kreuzgang aus weißem Marmor mit Pantokrator und herrlichem Mittelkapitell mit Relief, Bogen und Kapitelle des großen Kreuzgangs); Kirche Santa Tecla la Vella auf dem Kathedralgelände; Kapelle Sant Pau in der Nähe. Im römischen Amphitheater nahe am Meer Reste einer westgotischen Basilika und der romanischen Kirche Santa Maria del Miracle. Ulldecona. Kirche Mare de Déu dels Àngels im Zisterzienserstil, Sitz eines Johanniterpriorats, auf dem Gelände der alten Burg, die das Zentrum einer wichtigen Johanniterkomturei war und noch stets imposante Türme besitzt. Vallbona de les Monges. Aktives Zisterzienserinnenkloster, bedeutender Komplex aus der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik (12.-13. Jh. und später), aus der romanische Epoche stammen die Apsis, das nördliche Vierungstor (schönes Relief mit marianischen Motiven) sowie der Süd- und der Ostflügel des herrlichen Kreuzgangs. Wird gegenwärtig restauriert (vor allem der Kreuzgang).
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Alphabetisches Verzeichnis der ausgewählten Orte mit romanischen Denkmälern Abella de la Conca Abrera Àger Agramunt Alins Alós d’Isil (Alt Àneu) Araós, s. Alins Arboló (Soriguera) Àreu Arties Balaguer Banyeres del Penedès Barberà del Vallès Barcelona Baronia de Sant Oïsme, La (Camarasa) Barruera (La Vall de Boí) Beget (Camprodon) Bell-lloc, Santa Maria de s. Santa Coloma de Queralt Bell-lloc d’Aro (Santa Cristina d’Aro) Bellpuig de les Avellanes (Os de Balaguer) Besalú Bescaran (Les Valls de Valira) Beuda Boí (La Vall de Boí) Bossòst Breda Cabdella (La Torre de Cabdella) Calafell Camarasa Camprodon Canapost (Forallac) Canovelles Cap d’Aran (Naut Aran) Cardet (La Vall de Boí) Cardona Castellar de n’Hug Castellbò (Montferrer i Castellbò) Castell-llebre (Peramola) Cervelló Cervera Coaner (Sant Mateu de Bages) Cóll (La Vall de Boí) Coll de Nargó Covet (Isona i Conca Dellà) Cruïlles (Cruïlles, Monells i Sant Sadurní de l’Heura) Durro (la Vall de Boí) Erill la Vall (La Vall de Boí) Escaladei (La Morera de Montsant) Escornalbou (Riudecanyes) Escunhau (Vielha e Mijaran) Espinelves Espui, s. Cabdella Estamariu Estany, L’ Força d’Àreu, La, s. Alins Franqueses, Santa Maria de les, s. Balaguer Gandesa Gardeny, s. Lleida Garriga, La Gerri de la Sal Girona Gualter (La Baronia de Rialb) Guils de Cerdanya Juvinyà, s. Sant Joan de les Fonts Llanars Lladó
Hand Gottes, Altarvorsatz von Sant Pere de Boí (circa 1260). MNAC.
C-3 F-6 B-4 C-5 D-2 C-1 D-2 C-3 D-2 C-1 C-5 E-7 F-6 F-7 C-4 C-2 G-3 D-6 I-5 B-4 H-3 E-2 H-3 C-2 B-1 H-5 C-2 E-7 C-4 G-3 I-4 G-5 C-1 C-2 E-4 F-3 D-2 D-4 F-6 D-5 E-5 C-2 D-3 C-3 I-4 C-2 C-2 C-7 C-7 C-1 G-4 C-2 E-3 F-4 D-2 C-5 A-7 B-5 G-5 C-3 H-4 D-4 F-2 G-3 G-3 H-3
Lleida Lluçà Manresa Marquet, El (Mura) Mijaran, Santa Maria de, s. Vielha Miravet Moja (Olèrdola) Molló Montblanc Montserrat (Monistrol de Montserrat) Mur (Castell de Mur) Mura Navata Obiols (Avià) Olèrdola Oliana Olius Organyà Palau de Rialb (La Baronia de Rialb) Palau-saverdera Pedret (Cercs) Pelagalls (Els Plans de Sió) Peralada Pla de Santa Maria, El Pobla de Lillet, La Poblet (Vimbodí) Ponts Porqueres Ribera de Cardós (La Vall de Cardós) Ripoll Rocabruna (Camprodon) Roses Salardú (Naut Aran) Santa Cecília de Montserrat (Marganell), s. Montserrat Santa Coloma de Farners Santa Coloma de Queralt Santa Eugènia de Berga Santa Eugènia de Nerellà (Bellver de Cerdanya) Santa Maria d’Àneu (La Guingueta i Jou) Santa Maria de la Torre, s. Alins Sant Andreu de Llanars (Prats de Lluçanès) Santa Pau Sant Benet de Bages (Sant Fruitós de Bages) Sant Cugat del Racó (Navàs) Sant Cugat del Vallès Santes Creus (Aiguamúrcia)
Dem Meister von Pedret zugeschriebene Wandmalerei. Sant Pere del Burgal. MNAC.
B-5 F-4 E-5 F-5 C-1 B-8 E-7 G-3 D-6 E-5 C-4 F-5 H-3 E-4 E-7 D-4 E-4 D-3 D-4 1-3 F-4 D-5 1-3 D-7 F-4 C-7 D-5 H-4 D-2 F-3 G-3 I-3 C-1 E-5 H-5 D-6 G-4 E-3 D-2 D-2 F-4 H-3 F-5 F-4 F-6 D-6
Sant Esteve d’en Bas (La Vall d’en Bas) Sant Feliu de Guíxols Sant Jaume de Frontanyà Sant Joan d’Isil (Alt Àneu) Sant Joan de les Abadesses Sant Joan les Fonts Sant Júlia de Boada (Palau-sator) Sant Llorenç del Munt (Matadepera) Sant Llorenç de Morunys Sant Llorenç prop Bagà (Guardiola de Berguedà) Sant Martí de la Torre, s. Cabdella Sant Martí Sarroca Sant Miquel de Fluvià Sant Miquel del Fai (Bigues i Riells) Sant Pau del Camp, s. Barcelona Sant Pere Cercada (Santa Coloma de Farners) Sant Pere de Casserres (Les Masies de Roda) Sant Pere de Rodes (El Port de la Selva) Sant Pere del Burga (La Guingueta i Jou) Sant Ponç de Corbera (Cervelló) Sant Quirze de Colera (Rabós d’Empordà) Sant Sadurní d’Osormort Sant Sebastià de Gorgs (Avinyonet del Penedès) Sant Sepulcre, el s. Olèrdola Sant Sepulcre de Palera, El (Beuda) Sant Serni de Tavèrnoles (Les Valls de Valira) Sant Tomàs de Fluvià (Torroella de Fluvià), s. Sant Miquel de Fluvià Sant Vicenç de Rus, s. Castellar de n’Hug Sant Vicenç de Torelló Savassona (Tavèrnoles) Seu d’Urgell, La Siurana (Cornudella) Solsona Talamanca Talló (Bellver de Cerdanya) Tarragona Tàrrega Taüll (la Vall de Boí) Tavèrnoles Terrassa Tossa de Montbui, La (Santa Margarida de Montbui) Ulldecona Unha (Naut Aran) Vallbona de les Monges Valldarques, s. Coll de Nargó Vic Vielha (Vielha e Mijaran) Vilabertran Vilademàger (la Llacuna). Viladordis (Manresa) Vilalleons (Sant Julià de Vilatorta) Vilanova del Pla (Santa Maria d’Oló)
G-4 I-5 F-3 C-1 G-3 G-3 I-4 F-5 E-3 F-3 C-2 E-6 I-3 G-5 F-6 H-5 G-4 I-3 D-2 F-6 I-2 G-4 E-5 E-7 H-3 D-2 I-3 F-3 G-4 G-4 D-3 C-7 E-4 F-5 E-3 D-7 C-5 C-2 G-4 F-6 E-6 A-9 C-1 C-6 D-3 G-5 C-1 I-3 E-6 E-5 G-4 F-4
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Weltkulturerbe der UNESCO Romanische Denkmäler Flughafen
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C-16/E-9
N26
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Hand vom König Balthasar, Santa Maria de Taüll (1123). MNAC.
C-26
6
C-2
Route 4:
C-
55
C-16c
55 C-
Von der Cerdanya nach Barcelona durch die Täler des Llobregat und des Cardener Von Puigcerdà, dem Hauptort der Cerdanya, der in schöner Umgebung auf einem Hügel thront, führt die erste Etappe nach Guils mit der Kirche Sant Esteve. Anschließend geht es auf der N-260 zwischen Dörfern und grünen Wiesen weiter am ruhig dahinfließenden Segre entlang durch die Cerdanya-Ebene nach Bellver de Cerdanya. Unter den zahlreichen Pfarrkirchen dieses Touristenzentrums sind vor allem die als „Kathedrale der Cerdanya“ bezeichnete romanische Kirche von Talló und die Kirche Santa Eugènia de Nerellà mit ihrem anmutigen, schiefen Glockenturm zu nennen.
Die empfohlene Route von Berga nach Westen ist landschaftlich sehr reizvoll und führt durch eindrucksvolle Berge und dichte Pinienwälder, vor allem ab dem Mina-Tunnel, an dem der Kreis Solsonès beginnt. Zwischen den Felswänden der Serra de Busa und der Serra de Bastets führt die Route nach Sant Llorenç de Morunys, einem bekannten Sommerurlaubsort unterhalb der Skistation Port del Comte mit einem ehemaligen Benediktinerkloster. Kurz vor Sant Llorenç biegt eine Straße nach links ab in die Cardener-Schlucht, führt zwischen den Felswänden von Lord und Busa hindurch und am Stausee La Llosa del Cavall entlang und erreicht schließlich die Kreisstadt Solsona, die zugleich Bischofssitz ist, mit ihrem interessanten Stadtbild, der Kathedrale Santa Maria und einem wundervollen Diözesanmuseum. Weiter geht es in Richtung Manresa auf der C-55, von der die Straße nach Berga schon bald links abzweigt und zur Kirche Sant Esteve d’Olius am Ufer des Cardener führt, wo zudem ein interessanter modernistischer Friedhof besucht werden kann. Zurück auf der Hauptstraße erreicht man wenig später Cardona, das neben einem Salzbergwerk angelegt wurde. Auf einem Felsen erheben sich hier die eindrucksvolle herzögliche Burg (heute zum Teil staatlich geführtes Luxushotel) und die außergewöhnliche Stiftskirche Sant Vicenç, ein Juwel der katalanischen Romanik. Von Súria aus kann man zwei Ausflüge unternehmen: einen in westliche Richtung zu der auf einem Felsvorsprung stehenden Kirche und Burg von Coaner, den anderen nach Nordosten in Richtung Balsareny nach Sant Cugat del Racó.
5
Zurück in Guardiola führt die Route auf der C-16 nach Süden durch die Llobregat-Schlucht zur Kreisstadt Berga. Zuvor überquert man auf der C-26 den La Baells-Stausee in östliche Richtung und kann die außergewöhnliche Kirche von Sant Jaume de Frontanyà besuchen, die als schönstes romanisches Bauwerk im Berguedà gilt. Berga liegt am Fuß der Serra de Queralt und der gleichnamigen Wallfahrtskirche. Am linken Ufer des Llobregat erreicht man über eine malerische, mittelalterliche Brücke die vorromanische Kirche Sant Quirze de Pedret und weiter südlich, nahe der C-16, die Kirche von Obiols.
C-5
Fünf Kilometer nach dem Cadí-Tunnel, der die Cerdanya mit dem Berguedà verbindet, erreicht man auf der C-16 das bei Guardiola de Berguedà am Ufer des Bastareny liegende Kloster Sant Llorenç prop Bagà. Von Guardiola führt eine malerische Straße in östliche Richtung weiter nach La Pobla de Lillet mit Resten des Klosters Santa Maria und der Rundkirche Sant Miquel. Lohnend ist auch der Besuch des hübschen Dorfes Castellar de n’Hug, das man über eine spektakuläre Landstraße mit herrlicher Aussicht erreicht, die die Kirche Sant Vicenç de Rus passiert. In Castellar sind die interessante Pfarrkirche Santa Maria und die LlobregatQuellen zu besichtigen.
Vorgeschlagene Route Nichtasphaltierte Straßen Romanische Denkmäler Frendenverkehrsbüros Aussichtspunkte Weltkulturerbe
Wichtigste Baudenkmäler Abrera. Einschiffige Pfarrkirche Sant Pere (12. Jh.), drei kreuzförmig angelegte Apsiden lombardischen Typs, schön dekoriertes Tor und Glockenturm. In der Nähe die vorromanische Kapelle Sant Hilari, einschiffig mit rechteckiger Apsis, mit wahrscheinlich älteren, gemeißelten Kämpfern. Cardona. Ehemaliges Chorherrenstift Sant Vicenç; die 1040 geweihte Kirche zählt zu den großartigsten romanischen Bauwerken Kataloniens: große Basilika in Form eines lateinischen
Kreuzes mit drei durch Säulen getrennten Schiffen (19,60 m hohes Mittelschiff mit sechs Kirchenfenstern), drei lombardischen Apsiden, einem kleinen Chor und achtseitigem Vierungsturm. Strenge Fassade mit Rosette und Säulenvorhalle (Wandmalereien im MNAC); dreischiffige Krypta unter dem Presbyterium mit von Säulen mit pyramidenstumpfförmigen Kapitellen getragenen Kreuzgewölben. Von der alten, völlig umgestalteten Burg, Wiege eines bedeutenden Adelsgeschlechts und von großer strategischer Bedeutung, ist neben der herrschaftlichen Burg und den späteren Klostergebäuden der berühmte, runde Minyona-Turm mit auslaufender Basis erhalten.
Manresa, Hauptort des Kreises Bages, ist ein bedeutendes Industrie- und Handelszentrum. Besonders sehenswert ist hier die Basilika Santa Maria mit romanischen Elementen. Auch empfiehlt sich ein Besuch des romanischen Klosters Sant Benet de Bages, das man auf der C-141 in Richtung Vic erreicht. Von dort führt die Straße von Navarcles nach Terrassa über den Coll d’Estenalles zur sehenswerten Kirche und Burg von Talamanca und anschließend zum malerischen, in einer Talmulde gelegenen Mura mit der Kirche Sant Martí. Von Manresa aus geht die Route weiter über eine Nebenstraße zur Wallfahrtskirche La Salut in Viladordis und dann bei Pont de Vilomara über den Llobregat zur kleinen, mozarabischen Kirche El Marquet. In Sant Vicenç de Burget kehrt man zurück auf die Hauptstraße C-55, die dem Flußlauf folgt und bald Monistrol erreicht. Hier sollte man auf keinen Fall versäumen, das Kloster Montserrat zu besuchen, das am Hang des gleichnamigen imposanten Bergmassivs mit seinen eigenartigen geologischen Formationen errichtet wurde. In diesem spirituellen Zentrum Kataloniens, das eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten des katholischen Glaubens überhaupt ist, wird die berühmte schwarze Madonna von Montserrat, eine romanische Schnitzfigur, verehrt. Unweit des Klosters steht am Fuß der beeindruckenden, senkrecht aufsteigenden Sant Jeroni-Felswand, der höchsten Erhebung des Gebirges, die ebenfalls romanische Kirche Santa Cecília, die einst zu einem Zönobium gehörte. Weiter geht es wieder auf der C-55 durch das Llobregat-Tal über Abrera mit der Pfarrkirche Sant Pere und der Kapelle Sant Hilari zur N-II, auf der man über Martorell und Sant Andreu de la Barca bis zur Els Quatre Camins-Kreuzung fährt und von dort 12 km auf der N-340, um die Route mit zwei interessanten Bauwerken zu beenden, nämlich der Kirche Santa Maria de Cervelló zur Linken und – an einer Nebenstraße nach Corbera de Llobregat – der Kirche Sant Ponç de Corbera.
Olius. Krypta von Sant Esteve.
Solsona. Kathedrale.
Talló. Santa Maria.
Castellar de n’Hug. Einschiffige Pfarrkirche Santa Maria de (11. Jh., umgestaltet), Tor mit interessanten Beschlägen, Glockenturm. In der Nähe die einschiffige Kirche Sant Vicenç de Rus (1105), Apsis mit Bogenfriesen; Wandmalereien. Cervelló. Kirche Santa Maria oder del Socors (11. Jh.), ehemalige Pfarrkirche von Sant Esteve; ein Schiff mit Apsis lombardischen Typs, Kuppelgewölbe über der Vierung mit Basis eines früheren Glockenturms. Anthropomorphe Grabstätten. Coaner. Kirche Sant Júlia, 1204 geweiht, dreischiffig, mit drei (wie die Mauern) lombardisch dekorierten Apsiden und quadratischem Glocken-
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turm. Daneben schöner Rundturm der ehemaligen Burg (Gemeinde Sant Mateu de Bages). Guils de Cerdanya. Einschiffige Pfarrkirche Sant Esteve (11.-12. Jh.), dekorierte Apsis, schönes Tor mit drei Archivolten und Säulen mit gemeißelten Kapitellen. Altarschmuck mit Szenen aus dem Leben des heiligen Stephanus, heute im MNAC. Manresa. Stiftskirche Santa Maria (volkstümlich La Seu genannt), gotisch mit einigen Elementen einer früheren, romanischen Kirche (Tor mit schönen Kapitellen, Tympanon mit marianischem Motiv, einige Bogen am Renaissance-Kreuzgang). El Marquet. Kirche Santa Maria de Matadars oder S. M. del M. (11. Jh.), einschiffig, älterer Chor im mozarabischen oder frühchristlichen Stil, rechteckige Apsis, zwei mit der Hauptapsis über Hufeisenbogen verbundene Seitenkapellen (Gemeinde Mura). Montserrat. Benediktinerkloster Santa Maria de M., spirituelles Zentrum Kataloniens und wichtige Kulturstätte. Von der romanischen Basilika sind nur noch das ins Atrium verlegte Eingangstor und die berühmte Madonnenfigur Mare de Déu de M. erhalten, eine mehrfarbige, teilvergoldete Schnitzfigur (12. Jh.) mit schwarzer Färbung der Gesichter und Hände von Maria und Jesus. Im selben Gebirge mit seiner langen Kloster- und Einsiedlertradition steht das ehemalige Benediktinerzönobium Santa Cecília de M. mit seiner schönen, dreischiffigen Kirche (11. Jh.) mit drei Apsiden mit lombardischer Ornamentik (Gemeinde Monistrol de Montserrat i de Marganell). Mura. Pfarrkirche Sant Martí (11.-12. Jh., umgestaltet), Apsis mit Bogenfriesen auf Kapitellen und Halbsäulen, schönes Portal mit Archivolten und reicher bildhauerischer Dekoration (Epiphanie auf dem Tympanon). Obiols. Pfarrkirche Sant Vicenç, romanisches Schiff und Querhaus, trapezförmige, vorromanische Apsis und Hufeisenbogen auf Säulen mit primitiven Kapitellen im Innenraum. Anthropomorphe Gräber vor dem Tor (Gemeinde Avià) . Olius. Pfarrkirche Sant Esteve (11. Jh.), schönes Beispiel für die lombardische Romanik, einschiffig mit halbrunder Apsis und charakteristischer Dekoration, schöne Krypta der gleichen Maße wie das Presbyterium mit seinen drei kleinen, von sechs Säulen getragenen Schiffen (Treppen, Eisenbeschläge und Glockenturm aus dem 16. Jh.). Interessanter modernistischer Friedhof in der Nähe. Pedret. Kirche Sant Quirze (9. Jh., erweitert im 10. Jh.), eines der schönsten Beispiele der katalanischen Vorromanik, rechteckiges Schiff mit trapezförmiger Apsis, flankiert von angebauten, über Hufeisenbogen verbundenen Seitenschiffen (Umbau im 12. Jh.). Im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten wurden Kopien einiger Wandmalereien angefertigt, deren Originale sich im MDS (die ursprünglichen aus dem 10. Jh., darunter das berühmte Betend, sowie romanische aus dem 12. Jh., die einem „Meister
Cardona.
der lombardischen Romanik des 11. Jh., Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, majestätisches, zwölfseitiges, von Kegeltrompen getragenes Kuppelgewölbe (einzigartig in Katalonien, bei der Restauration in Ripoll nachgeahmt), drei Apsiden, nüchterne Fassade.
von Pedret“ zugeschrieben werden, mit Szenen der Offenbarung usw.) bzw. im MNAC (Malereien aus den Apsiskapellen) befinden (Gemeinde Cercs). La Pobla de Lillet. Ehemaliges augustinisches Chorherrenstift Santa Maria mit umgestalteter und – wie die Reste des ursprünglichen Kreuzgangs – kürzlich gesicherter Kirche aus dem 12. Jh. In der Nähe die Kirche Sant Miquel (12. Jh.), möglicherweise Kapelle der Burg von L., runder Grundriß mit angebauter Apsis, Vollkuppel und restauriertes Tor mit Keilsteinen. In der Pfarrkirche von La Pobla wird eine große, mehrfarbige Schnitzfigur des „Christus am Kreuz“ (12. Jh.) verehrt, die aus der Kirche Santa Maria stammt.
Sant Llorenç de Morunys. Ehemaliges Benediktinerkloster, dreischiffige Kirche (11. Jh.) mit lombardischer Dekoration, umgestaltet, heute Pfarrkirche mit interessanten gotischen und barocken Elementen, Reste der Klostergebäude. Sant Llorenç prop Bagà. Ehemaliges Benediktinerkloster, mit beschädigter, dreischiffiger Kirche (11.-12. Jh.), breite Krypta, Glockenturmstumpf, vorromanische Reliefs an den östlichen Kirchenfenstern. Bei Restaurations- und Erdarbeiten kamen zwei Apsiskapellen zum Vorschein, zudem wurde ein Teil des ehemaligen Klosters geborgen (Gemeinde Guardiola de Berguedà).
Sant Benet de Bages. Ehemaliges Benediktinerkloster, romanischer Komplex mit späteren Elementen: Kirche (12. Jh.) mit Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, vorstehender Hauptapsis und zwei Mauernischen, zweistöckiges Kuppelgewölbe, Tor mit Archivolten und Kapitellen, Krypta, Glockenturm, schöner Kreuzgang (12.13. Jh.) mit reich verzierten Kapitellen, Klostergebäude. Das Kloster wurde von einer Sparkasse erworben und soll komplett restauriert werden (Gemeinde Sant Fruitós de Bages).
Sant Ponç de Corbera. Ehemaliges Benediktinerpriorat, interessante einschiffige Kirche (11. Jh.), Querhaus mit drei halbrunden Apsiden und von Glockenturm gekröntes Kuppelgewölbe über der Vierung, außen lombardische Ornamentik, Reste von Wandmalereien in der Apsis. In der Pfarrkirche von Corbera befindet sich die mehrfarbige Schnitzfigur der Mare de Déu de la Llet (12.-13. Jh.) (Gemeinde Cervelló).
Sant Cugat del Racó. Pfarrkirche S. C. del R. oder Salou (11. Jh.), bemerkenswertes Bauwerk im lombardischen Stil, Grundriß in Form eines griechischen Kreuzes, anmutiges, rundes Kuppelgewölbe, Apsis und eine Apsiskapelle, gotisches Portal (Gemeinde Navàs).
Santa Eugènia de Nerellà. Einschiffige Pfarrkirche, merkwürdiger, stark geneigter Glockenturm mit quadratischem Grundriß und lombardischer Dekoration, der gesichert wurde (Gemeinde Bellver de Cerdanya).
Sant Jaume de Frontanyà. Pfarrkirche, ehemaliges augustinisches Chorherrenstift, wunderschönes Beispiel
Solsona. Kathedrale Santa Maria, Bischofssitz seit 1593, zuvor bedeutendes augustinisches Chorherrenstift, ursprünglich 1163 geweihte romanische Kirche, wesentliche gotische und barokke Änderungen; vom romanischen Teil sind drei dekorierte Apsiden mit Säulen und Kapitellen, das Tor zum Kreuzgang (Lleidatanische Schule, 13. Jh.), der schöne, lombardische Glockenturm und die berühmte Figur der Mare de Déu del Claustre aus schwarzem Stein erhalten. Kapitelle und Säulen im benachbarten Diözesanmuseum.
Sant Jaume de Frontanyà.
La Pobla de Lillet. Sant Miquel.
Talamanca. Pfarrkirche Santa Maria (12. Jh.), einschiffig mit Querhaus und Apsis, Tor mit Archivolte und Säulen mit dekorierten Kapitellen, Fries mit Konsolen an den Außenwänden; alle Elemente aus sauber bearbeitetem Stein. Talló. Einschiffige Pfarrkirche Santa Maria (12. Jh.), dekorierte Apsis, Tor mit schönen Beschlägen und Säulenvorhalle, Glockenturm; romanische Schnitzfigur der Mare de Déu de T. (13. Jh.). Sitz eines ehemaligen augustinischen Chorherrenstifts (Gemeinde Bellver de Cerdanya).
Sant Benet de Bages.
Pedret. Sant Quirze.
Viladordis. Sanktuar und Pfarrkirche Mare de Déu de la Salut, kleines, einschiffiges Bauwerk mit Apsis, umgestaltet (Gemeinde Manresa).
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C-
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Hand der Jungfrau, Sant Climent de Taüll (1123). MNAC.
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Route 5: Von den Pyrenäen nach Barcelona durch das Ripollès, Osona und das Vallès
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a
Über den Coll d’Ares-Paß gelangt man auf der Landstraße C-38 in das Ripollès, wo man schon bald den schlanken Glockenturm der Kirche von Molló erblickt. Wenig später zweigt nach links eine herrliche Ausblicke über die Gebirgszüge der Alta Garrotxa bietende Straße nach Rocabruna ab, die von dort weiterführt in die Talmulde, in der das malerische Dorf Beget mit seiner schönen Kirche liegt, in der sich ein beeindruckender „Christus am Kreuz“ befindet. C-
Zurück auf der C-38 erreicht man sehr bald Camprodon, einen bekannten Touristenort inmitten einer üppigen, sanften Pyrenäenlandschaft mit sehenswerten Bauwerken wie der Kirche Sant Pere und der großen mittelalterlichen Brücke. Von hier aus gelangt man auf einer Nebenstraße nach Setcases zur hübschen Pfarrkirche von Llanars.
Vorgeschlagene Route Nichtasphaltierte Straßen Romanische Denkmäler Frendenverkehrsbüros
Die C-38 führt den Ter entlang auch nach Sant Pau de Seguries und Sant Joan de les Abadesses, einem sehenswerten Ort mit dem Kloster, in dem die berühmte Figurengruppe des „Heiligen Mysteriums“ befindet, und den gesicherten Überresten der ehemaligen Pfarrkirche; die mittelalterliche Brücke am Ortsausgang wurde restauriert. Der fast schnurgerade Weg nach Ripoll führt durch Felder und Weiden flußabwärts.
Aussichtspunkte Weltkulturerbe
Die am Zusammenfluß des Ter mit dem Freser gelegene Kreisstadt Ripoll hat als zentraler Ort der Wiederbevölkerung und der katalanischen Kultur („Wiege Kataloniens“) eine besondere historische Bedeutung; das ehemalige Kloster Santa Maria mit seinem prachtvollen Portal ist ein bedeutendes Baudenkmal. Von Ripoll führen Wege in die Cerdanya, die Garrotxa und das Berguedà. Folgt man dem Ter auf der C-17 weiter flußabwärts durch eine bewaldete Landschaft mit Eichen, Pinien und Weiden, so erreicht man hinter Montesquiu und Sant Quirze de Besora eine Abzweigung nach links, die über eine lange Brücke nach Torelló und zur ganz in der Nähe stehenden, restaurierten und durchaus sehenswerten Kirche von Sant Vicenç de Torelló führt. Schließlich entfernt sich die C-17 vom Ter und verläuft durch die fruchtbaren, gut gepflegten Äcker und Felder der von Gebirgen umgebenen Vic-Ebene, in der verstreut große Stammhäuser stehen. Mittendrin liegt die bedeutende Stadt Vic, der Hauptort des Kreises Osona, in der es neben den romanischen Denkmälern (Glockenturm der Kathedrale und Bestände des Bischöflichen Museums) noch vieles Beachtenswerte gibt, etwa den großen, stets belebten Plaça Major mit seinen Kolonnaden und dem vielbesuchten Markt am Samstag oder die berühmten Wurstwaren.
Wichtigste Baudenkmäler
Barcelona. Sant Pau del Camp.
Sant Cugat del Vallès.
Von Vic aus bieten sich viele Orte als Ausflugsziele zur Besichtigung der zahlreichen romanischen Baudenkmäler der Ebene an: im Nordosten Tavèrnoles und Savassona und vor allem das Kloster Sant Pere de Casserres, das auf einem über den Stausee von Sau herausragenden Felsvorsprung steht; im Osten die schön gelegenen und leicht erreichbaren Orte Santa Eugènia de Berga, Vilalleons, Espinelves und Sant Sadurní d’Osormort; im Westen, erreichbar auf der C-25d über Prats de Lluçanès, die Hochebene zwischen dem Ter und dem Llobregat mit dem Kirchlein von Sant Andreu de Llanars und vor allem dem Kloster von Lluçà, das allein schon den Abstecher wert ist; und im Südwesten die Strecke über Santa Eulàlia de Riuprimer nach Vilanova del Pla und zum herausragenden Kloster von L’Estany im Landkreis Bages. Folgt man der C-17 weiter in Richtung Barcelona, so gelangt man zunächst nach La Garriga, einem traditionellen Sommerurlaubsort im Vallès mit den Kirchen Santa Maria del Camí und La Doma, und weiter südlich nach Canovelles mit der Pfarrkirche Sant Feliu. Lange vorher bietet sich von Centelles aus jedoch auch die Möglichkeit, auf die kurvenreiche C-1413 abzubiegen, die sich oberhalb der Felswände von Berti dahinschlängelt, um knapp vor Sant Feliu de Codines über eine Abzweigung zur Linken den malerischen Ort Sant Miquel del Fai mit seiner neben sehenswerten Wasserfällen stehenden Höhlenkirche zu erreichen.
Beget
Von Sant Feliu de Codines geht es hinunter nach Caldes de Montbui, einem Thermalkurort mit bedeutenden römischen Resten; kurz zuvor führt eine schöne Bergstraße auf das Massiv El Farell und dann hinunter ins Tal nach Sant Sebastià de Montmajor. Von Caldes aus gelangt man über Burgar del Vallès nach Terrassa, einem obligatorischen Ziel, zur Besichtigung der drei westgotisch-romanischen Kirchen des ehemaligen Bistums von Egara. Ein schöner Gebirgsausflug führt auf der Landstraße nach Navarcles und über eine bis nach Can Pobla ansteigende Piste mit anschließender Wanderung von 45 Minuten zum La Mola-Gipfel mit der Kirche des ehemaligen Klosters Sant Llorenç del Munt, von der aus sich eine spektakuläre Aussicht bietet. Von Terrassa führt die Landstraße nach Rubí in die am Fuß der Serra de Collserola, die die Ebene von Barcelona begrenzt, gelegene Ortschaft Sant Cugat del Vallès mit dem beeindruckenden Komplex des ehemaligen Benediktinerklosters und seinem herrlichen romanischen Kreuzgang. In Richtung Cerdanyola läßt sich über die Nationalstraße N-150 nach Sabadell die nahegelegene Kirche von Santa Maria de Barberà del Vallès mit sehenswerten Wandmalereien erreichen. Zurück auf der N-150 führt die Route weiter nach Barcelona. Das kosmopolitische und monumentale „Haupt und Heim“ Kataloniens zählt nicht nur zu den bedeutendsten Städten des Mittelmeerraums, sondern ist auch eine unerläßliche Etappe jedweder Route der Romanik. Neben höchst sehenswerten Denkmälern wie der Kirche Sant Pau del Camp befindet sich hier auch das Nationale Kunstmuseum von Katalonien (MNAC), das die weltweit beste Sammlung romanischer Kunst besitzt.
Sant Llorenç del Munt.
Barberà del Vallés. Pfarrkirche Santa Maria (Ende 11. Jh.); einschiffig, mit großem Querhaus und drei – ebenso wie die Mauer – lombardisch dekorierten Apsiden; Glockenturm mit pyramidenförmigem Dach. Interessante Wandmalereien (1919 entdeckt) mit Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament, der Kreuzeserhöhung usw., unter denen ein „Pantokrator“ herausragt. Barcelona. Die politische und wirtschaftliche Vitalität der Hauptstadt des katalanisch-aragonesischen Königreichs war dafür verantwortlich, daß der größte Teil der romanischen Baumasse umgebaut oder erneuert wurde. Trotzdem sind interessante Elemente erhalten geblieben: in der Kathedrale die Kapelle der heiligen Lucia (13. Jh.) und Teile des Tors des heiligen Ivo und des Kreuzgangs; am römischen Mauerwall romanische Umbauten („Neues Tor“); das ehemalige Benediktinerinnenkloster Sant Pere de les Puelles (12. Jh., stark umgebaut) und vor allem das ehemalige Benediktinerinnenkloster Sant Pau del Camp (12. Jh.) mit Grundriß in Form eines griechischen Kreuzes und drei Apsiden, sehenswertem Portal und Kreuzgang mit Kleeblattbogen und schönen Kapitellen; die Kapelle des heiligen Lazarus (12. Jh.) des ehemaligen Leprosoriums und die Kapelle des heiligen Markus (12. Jh.); die Galerie des Innenhofs des Bischofspalasts (13. Jh.). Unter den zahlreiche Museen ragt das MNAC mit seinen überragenden Beständen hervor. Beget. Kirche Sant Cristòfol (12. Jh.), einschiffig, Apsis mit schönem Kirchenfenster, dekoriertes Tor und dreistöckiger Glockenturm mit quadratischem Grundriß; hier befindet sich der berühmte „Christus am Kreuz“, eine Schnitzfigur aus dem 12. Jh. mit Tunika und Krone.(Gemeinde Camprodon).
Sant Joan de les Abadesses. „Santíssim Misteri“.
Camprodon. Ehemaliges Kloster Sant Pere, 1169 geweihte Kirche, Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, fünf quadratische Apsiden, Kuppel
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Lluçà. Torbeschlag von Santa Maria.
Ripoll. Detail des Portals.
L’Estany. Kapitell aus dem Kreuzgang.
Ripoll. Portal vom Santa Maria.
über der Vierung mit achteckiger Laterne, die einen zwei zweistöckigen Glockenturm trägt, Tor mit Säulen.
Monate des Jahres mit Szenen aus dem Landleben; Kreuzgang gegen Ende des 12. Jh. begonnen, vollständig romanischer Flügel mit sehr schöner Kapitelldekoration (einander gegenübergestellte Tiere, Ungeheuer, Blattwerk), der die Bildhauerschule von Ripoll ihren Namen verdankt.
Canovelles. Pfarrkirche Sant Feliu (11. Jh.), einschiffig, Apsis im lombardischen Stil, interessantes Portal (13. Jh.) mit Archivolten, geometrischer Dekoration und Tierfiguren. Espinelves. Pfarrkirche Sant Vicenç, zweischiffig mit zwei Apsiden (11.-12. Jh.), Dekoration im lombardischen Stil, dreistöckiger Glockenturm mit Blendbogen, gestützt auf Konsolen mit kleinen Köpfen. Südtor aus dem 12. Jh. L’Estany. Ehemaliges augustinisches Chorherrenstift Santa Maria, 1133 geweihte Kirche, einschiffig, Vierung und drei Apsiden, restauriert, herrlicher Kreuzgang aus dem 12.-13. Jh. mit zehn auf Säulenpaare gestützten Bogen zu jeder Seite, zahlreiche Kapitelle mit großer Motivvielfalt (biblische und weltliche Szenen); klösterliche Nebengebäude und kleines Museum. La Garriga. Kirche Santa Maria del Camí eines ehemaligen Heerstraßenhospitals, einschiffig, im 12. Jh. über einem älteren Bau wiedererrichtet. Elemente der ursprünglichen romanischen Baumasse der Kirche Sant Esteve de la Doma außerhalb des Ortes. Llanars. Pfarrkirche Sant Esteve, 1168 geweiht, einschiffig mit Apsis, reich verziertes Tor mit drei abgestuften Bogen, Säulen und Kapitelle im Stil der Roussilloner Schule, Originalbeschläge, wertvoller Altarschmuck aus mehrfarbig bemaltem Holz (12. Jh.) mit einem „Pantokrator“ und Szenen aus dem Leben des heiligen Stephanus. Lluçà. Ehemaliges Kanonikerpriorat Santa Maria, Kirche vom Ende des 12. Jh., einschiffig mit drei Apsiden, nachträglich stark umgebaut und in jüngerer Zeit restauriert. Besonders sehenswert die Originaltürbeschläge und der kleine Kreuzgang mit ausgesprochen schönen Säulen und Kapitellen (Pflanzenund Tiermotive) im Stil der Schule von Ripoll. Aus Lluçà stammt auch der im MEV bewahrte, prachtvolle und zum Teil reproduzierte Altarschmuck (13. Jh.).
Rocabruna. Pfarrkirche Sant Feliu (12. Jh.), einschiffig mit Apsis, Tor mit schönen Beschlägen, quadratischer Glockenturm (Gemeinde Camprodon). Sant Andreu de Llanars. Ehemalige ländliche Pfarrkirche (12. Jh.), einschiffig mit Apsis, schöner, quadratischer Glockenturm über dem Gewölbe, (Gemeinde Prats de Lluçanès). Sant Cugat del Vallès. Ehemaliges Benediktinerkloster, voll wiederhergestellt: Überreste westgotischer Baumasse im Kreuzgang, große, dreischiffige Kirche mit drei Apsiden, begonnen im 12. Jh., jedoch größtenteils der Gotik zuzurechnen (romanischer Glokkenturm im lombardischen Stil); herrlicher romanischer Kreuzgang (Ende 12. Jh., komplett umgestaltet) mit schönen Kapitellen (pflanzliche und figürliche Motive) von Arnau Cadell, der sich selbst mit einer identifizierenden Inschrift bei der Arbeit darstellte. Sant Joan de les Abadesses. Ehemaliges Benediktinerinnenkloster und späteres augustinisches Chorherrenstift; einschiffige Kirche (12. Jh.) mit drei reich dekorierten Apsiden und Umbauten, Überreste eines romanischen Kreuzgangs (oder Galerie) neben dem gotischen, berühmte, als „Heiliges Mysterium“ bezeichnete Skulpturengruppe der Kreuzeserhöhung (1251) mit sieben mehrfarbigen Schnitzfiguren, die zu den schönsten der
Ripoll. Kapitell aus dem Kreuzgang.
Epoche zählt. Ehemalige Pfarrkirche Sant Joanipol, Überreste wieder hergerichtet (Stirnseite mit drei Apsiden und schön verziertes Portal). Sant Llorenç del Munt. Ehemaliges Benediktinerkloster, nach Einsiedlertradition auf dem Gipfel La Mola (1104 m ü. d. M.) errichtet: Kirche (1064 geweiht), wesentliches Denkmal der lombardischen Romanik, Grundriß in Form eines griechischen Kreuzes, achtseitiges Kuppelgewölbe, drei Schiffe, drei Apsiden. (Gemeinde Matadepera). Sant Miquel del Fai. Ehemaliges Benediktinerkloster, in schöner Landschaft mit Felswänden und Wasserfällen, romanische Kirchenfassade in einer großen Höhle in der Tradition der Troglodytenkirchen. In der kürzlich restaurierten kleinen Kapelle Sant Martí del F. wurden die im MNAC befindlichen Wandmalereien reproduziert (Gemeinde Bigues i Riells). Sant Pere de Casserres. Ehemaliges Benediktinerkloster, umfassend restauriert und wiederhergestellt, umgeben vom Sau-Stausee. Geräumige Kirche mit bemerkenswerter Linienführung, drei Schiffen, drei Apsiden und lombardischer Ornamentik, aber ohne Bildhauerarbeiten; massiver Glokkenturm mit quadratischem Grundriß. Der Kreuzgang und andere Räume wurden restauriert und mit antiken Möbeln ausgestattet, die das Klosterleben anschaulich machen sollen (Gemeinde Les Masies de Roda). Sant Sadurní d’Osormort. Pfarrkirche (11. Jh.), einschiffig mit Apsis im lombardischen Stil und hohem, umgebauten Glockenturm über dem Atrium; Herkunftsort von Wandmalereien (12. Jh.) im Bestand des MEV.
Sant Sebastià de Montmajor. Pfarrkirche (12. Jh.), einschiffig, Grundriß in Form eines griechischen Kreuzes und Querhaus, drei Apsiden, Glockenturm (Gemeinde Caldes de Montbui). Sant Vicenç de Torelló. Pfarrkirche (11.-12. Jh.), einschiffig mit Vierung und großer Apsis, schöner, dreistöckiger Glockenturm im lombardischen Stil, komplett restauriert. Santa Eugènia de Berga. Sehenswerte Pfarrkirche (11.-12. Jh.), einschiffig mit Vierung und drei Apsiden, dreistöckiger Glockenturm über einem Kuppelgewölbe, Tor mit Archivolten, Säulen und Kapitellen im Stil der Schule von Ripoll. Savassona. Kirche Sant Pere (11. Jh.), einschiffig mit Apsis und Dekoration im lombardischen Stil, zu Füßen der Burg von S. In der Nähe die kleine Kirche Sant Feliuet de S. mit vorromanischem Chor (gestelzter Bogen und rechteckige Apsis) und anthropomorpen Grabstätten im Innenraum (10. Jh.) sowie Überreste einer Iberersiedlung (Gemeinde Tavèrnoles). Tavèrnoles. Pfarrkirche Sant Esteve (um 1070), umgebaut, einschiffig mit lombardischer Dekoration, Glockenturm im selben Stil. Terrassa. Sitz des uralten Bistums Egara (Mitte 5. Jh.), drei höchst interessante westgotisch-romanische Kirchen, die einen einzigartigen, auf das 6.-7. Jh. zurückgehenden Komplex mit späteren Änderungen bilden: Santa Maria (Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, zweistöckiger Glockenturm über achteckigem Kuppelgewölbe und Kuppel, alles aus dem 12. Jh., jedoch mit westgotischem Chor, außen qua-
Molló. Pfarrkirche Santa Cecília (12. Jh.), sauber gearbeitetes Mauerwerk, einschiffig mit Vierung, Portal mit abgestuften Bogen und verziertem Fries, schlanker, vierstöckiger Glockenturm, Blendbogenfriese. Ripoll. Ehemaliges Benediktinerkloster Santa Maria, gegründet 879 vom Grafen Wilfried dem Haarigen, eines der bedeutenden Zentren der Wiederbevölkerung „Altkataloniens“ und der Kulturverbreitung (bedeutendes Scriptorium); ab 1886 nach Kriterien der architektonischen Romantik restauriert: fünfschiffige Kirche mit basilikalem Grundriß, Vierung und sieben Apsiden aus dem 11. Jh. im lombardischen Stil, siebenstöckiger Glockenturm, Grabstätten von Grafen aus Barcelona und Besalú im Innenraum; Portal von Mitte des 12. Jh., das als herausragendes Werk der romanischen Bildhauerei in Katalonien gilt, mit einer komplexen, in sieben horizontale Ebenen eingeteilten Dekoration mit biblischen und allegorischen Szenen (die triumphierende Kirche, die militante Kirche, die Todsünden usw.), an der Laibung des Torbogens die zwölf
Vic. Kathedrale.
Terrassa. Santa Maria.
dratisch, innen mit Grundriß in Form eines gestelzten Bogens); Sant Miquel (quadradischer Grundriss und siebeneckige Apsis mit acht Säulen, die die Kuppel tragen, mit römischen und westgotischen Kapitellen; Krypta mit Apsiskapelle mit Kleeblattförmigem Grundriss) und Sant Pere (westgotische Dreikonchenapsis an trapezförmigem Grundriß mit romanischer Vierung). Umbauten im 12. Jh. im lombardischen Stil. Außerordentliche Wandmalereien, z. T. aus dem 9. Jh. (Erzengel Michael und die Heilige Jungfrau) und dem 10. Jh. (der heilige Petrus), spätere in der Apsiskapelle der Heiligen Jungfrau aus dem 12. Jh. mit Szenen des Märtyriums des heiligen Thomas Becket, entstanden kurz nach dessen Tod im Jahr 1170. Interessante gotische Retabel (Huguet). Vic. Sitz eines bedeutenden Bistums mit herausragendem Denkmalskomplex: ab 1781 renovierte Kathedrale mit einem prachtvollen, siebzehnstöckigen romanischen Glockenturm im lombardischen Stil und dreischiffiger Krypta (Säulen mit Kapitellen im Kalifatenstil). Weitere Gebäude und Kirchen mit romanischen Elementen, wertvoller Bestand im kürzlich restaurierten Bischöflichen Museum (MEV). Vilalleons. Kirche Santa Maria (11-12. Jh.), einschiffig, Mauer und Apsis lombardisch dekoriert, Glockenturm über Atrium und Portal. Barockretabel (Gemeinde Sant Julià de Vilatorta). Vilanova del Pla. Kirche Sant Jaume (11-12. Jh), an ein altes Gehöft angebaut, runder Grundriß, Apsis im lombardischen Stil, (Gemeinde Santa Maria d’Oló).
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Vorgeschlagene Route Nichtasphaltierte Straßen Romanische Denkmäler
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Frendenverkehrsbüros Aussichtspunkte
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7/
E-
15
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N-2 N-260
66
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C-
Route 6:
C-
A7/ E15
C-152
C-31
66 C-
Hand des Pantokrator, Sant Climent de Taüll (1123). MNAC
1 C-3
Vom Empordà und der Garrotxa über Girona nach Selva
5
C-3
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Acht Kilometer südlich von La Jonquera bietet die Nebenstraße nach Capmany für eine abwechslungsreiche, eindrucksvolle Route mit sehenswerten Denkmälern und einer großen landschaftlichen Vielfalt, die von der eindrucksvollen Küste bis zum kontrastreichen, gebirgigen Hinterland reicht.
Wichtigste Baudenkmäler
Eine schmale Abzweigung führt zwischen oft mit Reben bepflanzten Hängen von Garriguella nach Vilamaniscle. Dort beginnt eine Gebirgspiste nach Sant Quirze de Colera, gelegen in einem entlegenen Tal, das zu den einsamsten und ungewöhnlichsten Winkeln der Les Alberes-Region gehört. Im starken Kontrast dazu steht der von Vilajuïga aus erreichbare Denkmalskomplex von Sant Pere de Rodes, der quasi auf dem Kamm des gleichnamigen Gebirgszugs steht und eine herrliche Aussicht auf die nördliche Costa Brava und die zum Naturpark erklärte Halbinsel des Cap de Creus bietet, auf der die weißen Häuser von El Port de la Selva an der geschütztesten Stelle der Bucht herausragen. Setzt man den Weg über Palau-saverdera fort, so erreicht man Roses mit seiner innerhalb der Zitadelle stehenden romanischen Kirche. Von hier aus überblickt man die harmonische Küstenlinie der großen Bucht von Roses, einer der hellsten und offensten Landschaften an der Küste des Empordà. Auf dem Weg ins Landesinnere bietet sich von Burgó d’Empúries aus die Gelegenheit, sich auf der Straße nach Sant Pere Pescador einen Eindruck vom Naturpark der Feuchtgebiete des Empordà zu verschaffen und die Kirchen Sant Miquel und Sant Tomàs de Fluvià zu erreichen, zwei Baudenkmäler, die aus der flachen, grün schattierten empordanesischen Landschaft herausragen, in der lange Zypressenreihen an den reinigenden Elan eines ganz besonderen Winds, des Tramuntana, erinnert.
Bell-lloc d’Aro. Kirche Santa Maria (10. Jh.), umgebaut, einschiffig, Stirnseite mit Grundriß in Form eines Hufeisenbogens (Gemeinde Santa Cristina d’Aro).
Sant Tomàs de Fluvià. Das hl. Abendmahl
Peralada und Vilabertran sind zwei sehr interessante Orte, die einen kleinen Umweg vor dem Erreichen von Figueres rechtfertigen. Die Hauptstadt des Empordà – mit dem einzigartigen Dalí-Theatermuseum – ist Ausgangspunkt des zweiten Abschnitts dieser Route, auf dem abrupte Gebirgsgegenden an die Stelle der gradlinigen Landschaften treten. Hinter Navata und Lladó erreicht man bei der Grafenstadt Besalú und ihren Nachbarorten Beuda und Palera (mit der Kirche Sant Sepulcre) den Kreis La Garrotxa, in dem die Romanik so reich vertreten ist, daß wir hier nur eine Auswahl vorstellen können. Die Route hat außerdem viele landschaftliche Reize zu bieten, wie die Basaltfelswand von Burgfollit de la Roca, die die Route flankiert, die üppige Vegetation oder die Kette erloschener Vulkankegel, die als Zeugen einstiger seismischer Aktivitäten die Kreisstadt Olot umgeben.
Sant Feliu de Guíxols. „Porta Ferrada“.
Sant Joan les Fonts, das wie ein natürlicher Garten wirkende Bianyatal, in dem verstreut zahlreiche Kirchlein stehen, und die Fahrt nach Sant Esteve d’en Bas nahe der malerischen Ortschaft Hostalets runden das Panorama ebenso ab, wie es weiter voran, auf dem Weg nach Banyoles, die farbenprächtige, pflanzliche Symphonie des berühmten Buchenwalds Fageda de Jordà und der Vulkankrater Santa Margarida tun, die beiden höchst sehenswerten Naturdenkmäler, die den schönen mittelalterlichen Komplex des Städtchens Santa Pau komplettieren. Der Besuch im Banyoles gegenüberliegenden Porqueres kann dazu dienen, den See von Banyoles, eine ruhiges, über 100 ha großes Gewässer, fast komplett zu umrunden, über dessen Ufer sich nachdenklich die Trauerweiden neigen und dessen Daseinsgrund es zu sein scheint, die Anmut der örtlichen Kirche zu betonen. Girona ist natürlich eine besonders bedeutende Etappe der Route, der angemessene Zeit gewidmet werden sollte. Wenn möglich, sollte man die Besichtigung der Denkmäler mit einem Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt und das historische Judenviertel (Call) ergänzen, um auf dem Wasserspiegel des Riu Onyar die restaurierten Rückfassaden der Häuser der Carrer Ballesteries zu betrachten. Die Besichtigung von Cruïlles, Sant Julià de Boada, Canapost und Sant Feliu de Guíxols führt zunächst über die Kreisstadt des Baix Empordà, La Bisbal d’Empordà, in der volkstümliche Qualitätskeramik erstanden werden kann, und dann entlang der Küste durch einen der schönsten Abschnitte der Costa Brava, an dem das herrschaftliche und ruhige Wohngebiet von S’Agaró mit dem kosmopolitischen Trubel des bedeutenden Touristenzentrums Platja d’Aro kontrastiert, von Palamós nach Sant Feliu. Von Bell-lloc, einem Ort der Gemeinde Santa Cristina d’Aro nahe Sant Feliu verläuft die Route durch eine von Feldern, Pinienhainen und vor allem den typischen Korkeichenwäldern, die weite Gebiete des Kreises La Selva bedecken, bestimmte Gegend, in der man immer wieder einen der verstreuten, schönen Höfe zu sehen bekommt, über Santa Coloma de Farners zum idyllischen, über einen angenehmen Waldweg zu erreichenden Sant Pere Cercada. Schließlich gelangt man auf einer eher schmalen und kurvenreichen, jedoch malerischen Straße über Maçanet de la Selva und Hostalric, wo beeindruckende Mauerreste erhalten sind, nach Breda, einem weiteren, am Fuße des Montseny gelegenen Zentrum der traditionellen Keramik, in dem vor allem der feierlich über seine Häuser hinausragende romanische Glockenturm sehenswert ist.
Girona. Sant Pere de Galligants.
Besalú. Ort mit bedeutendem historischem Denkmalskomplex (ehemaliges Zentrum einer Grafschaft mit eigener Dynastie im 11.-12. Jh.). Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters Sant Pere (12. Jh.), dreischiffig, Apsis mit Chorumgang (fünf Bogen auf Säulen mit verzierten Kapitellen), Kirchenfenster über dem Tor, flankiert von kleinen Löwen im Relief. Kirche Sant Vicenç (12.-13. Jh.), dreischiffig mit Vierung, elegante Apsis mit zwei Apsiskapellen, Tor mit Archivolten und Kapitellen. Portal der Kirche Sant Julià (12. Jh.) des ehemaligen Hospitals. Über dem Ort, neben der alten Burg, die Ruinen des augustinischen Chorherrenstifts Santa Maria (12. Jh.) Interessante Mikwa (Ort ritueller Waschungen der Juden, 11.-12. Jh.).
Innenhof mit Arkaden von Can Llaudes oder Cornellà, schönes Beispiel eines romanischen Profanbaus. Mittelalterliche Brücke über den Fluvià. Beuda. Pfarrkirche Sant Feliu (12. Jh.), dreischiffig, drei Apsiden, Portal mit Archivolte, gemeißeltes Taufbecken. Breda. Ehemaliges Benediktinerkloster Sant Salvador (11.-12. Jh.), die Kirche wurde gotisch renoviert, erhalten sind jedoch der herrliche, 32 Meter hohe, fünfstöckige Glockenturm mit lombardischer Ornamentik und ein Teil des ehemaligen Kreuzgangs. Ebenfalls romanisch sind Teile der ehemaligen Pfarrkirche Santa Maria, in der sich ursprünglich die in der Kirche Sant Salvador verehrte romanische Schnitzfigur der Heiligen Jungfrau befand. Canapost. Kirche Sant Esteve (11.-12. Jh.) aus zwei nebeneinander stehenden Gebäuden, von denen eines vorromanisch (trapezfömige Apsis), das andere romanisch ist; Reste von Wandmalereien (Gemeinde Forallac). Cruïlles. Ehemaliges Benediktinerkloster Sant Miquel (11. Jh.), Kirche mit basilikalem Grundriß, dreischiffig, mit Querhaus und drei Apsiden, Dekoration im lombar-
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dischen Stil. Ursprungsort eines schönen „Christus am Kreuz“ und eines interessanten bemalten Baldachinbalkens, die sich heute im MAG befinden (Gemeinde Cruïlles, Monells i Sant Sadurní de l’Heura). Girona. Bedeutende Stadt der karolingischen Epoche und Hauptort einer Grafschaft und einer großen, mächtigen Diözese mit einem reichen monumentalen Erbe. In der Kathedrale mit Barockfassade und gotischem Schiff sind aus der Romanik der prächtige „Turm Karls des Großen“ (11. Jh.), der fünfstöckige Glockenturm im lombardischen Stil und der Kreuzgang (12. Jh.), einer der schönsten des Landes, mit Kapitellen und Friesen mit Bildhauerarbeiten, die Bibelszenen und ornamentale Motive zeigen, der Altarstein des Hochaltars und der sogenannte „Stuhl Karls des Großen“ (11. Jh.) aus Marmor erhalten. Sehenswerte Ausstellungsstücke in den benachbarten Museen TCG („Wandteppich der Schöpfung“) und MAG. Ehemaliges Kloster Sant Pere de Galligants (12. Jh.), dreischiffige Kirche, Stirnseite mit vier Apsiden, achtseitiger Glockenturm, herrlicher Kreuzgang (heute Ärchäologisches Museum). Frühere Klosterkirche Sant Nicolau, einschiffig, mit großem Kuppelgewölbe, kleiner Vierung und drei Apsiden. Die romanischen Arabischen Bäder (13. Jh.) sind der islamischen und jüdischen Tradition zuzuschreiben. Der Goldbrunnen ist ein schönes Beispiel für die romanische Profanarchitektur. Lladó. Ehemaliges augustinisches Chorherrenstift Santa Maria, sehenswerte Kirche (12. Jh.) mit basilikalem Grundriß, drei Schiffen und drei Apsiden, bemerkenswertes Portal mit reich verzierten Archivolten, Tympanon und Türsturz, Säulen mit korinthischen Kapitellen, schönes Kirchenfenster. Navata. Ehemalige Pfarrkirche Sant Pere (12. Jh.), einschiffig mit Apsis, bemerkenswertes Portal mit Archivolten, Tympanon mit Agnus Dei, korinthische Kapitelle (und eines mit Fabeltieren), romanische Türbeschläge und Reste von Wandmalereien. Palau-saverdera. Pfarrkirche Sant Joan (11. Jh.), dreischiffig mit drei Apsiden, Dekoration im lombardischen Stil. Peralada. Stadt mit großer historischer Vergangenheit und bedeutendem Denkmalskomplex. Kreuzgang des ehemaligen Klosters Sant Domènec (12.-13. Jh.) im Ortszentrum mit Säulen und Kapitellen mit biblischen Szenen, Tiermotiven usw. von großer Ausdruckskraft. Porqueres. Pfarrkirche Santa Maria am Ufer des Banyoles-Sees, sehenswertes Gebäude (1132 geweiht), einschiffig, Apsis mit kleeblattförmigem Grundriß, Tor mit drei abgestuften Hufeisenbogen und Säulen mit plastisch dekorierten Kapitellen (pflanzliche und tierische Motive), Glockenwand; Triumphbogen mit höchst sehenswerten Kapitellen. Roses. Innerhalb der Zitadelle und der archäologischen Ausgrabungsstätte
Breda. Sant Salvador.
Sant Pere de Rodes.
der ehemaligen griechischen Kolonie Rhode Überreste der Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters Santa Maria (11. Jh.) mit zentraler Apsis im lombardischen Stil. Sant Esteve d’en Bas. Kirche (12. Jh.), einschiffig, umgebaut, mit schönen Bildhauerarbeiten (Kapitelle, Tympanon) der Schule von Ripoll (Gemeinde La Vall d’en Bas). Sant Feliu de Guíxols. Ehemaliges Benediktinerkloster; vor der (größtenteils gotischen) Kirche das berühmte Porta Ferrada, vermutlich Portikus des ursprünglichen, vorromanischen Baus (10. Jh.), drei Hufeisenbogen auf zylindrischen Säulen, darüber Galerie mit kleineren Bogenöffnungen in Dreiergruppen und einem späteren Fries im lombardischen Stil. Flankiert wird die Kirche von zwei romanischen Türmen. Sant Joan les Fonts. Ehemaliges Benediktinerkloster (12. Jh.), Kirche dreischiffig mit schön verzierten Apsiden, einige dekorierte Kapitelle. Juvinyà-Festung (11.-12. Jh.), einer der ältesten romanischen Profanbauten in Katalonien. Sant Julià de Boada. Vorromanische Kirche, gut erhalten und restauriert; von einem massiven Hufeisenbogen geteiltes Schiff, Apsis mit trapezförmigem Grundriß, Hufeisen-Triumphbogen. (Gemeinde Palau-sator).
Sant Miquel de Fluvià. Ehemaliges Benediktinerkloster (11. Jh.), Kirche dreischiffig mit herausragendem Querhaus, drei Apsiden im lombardischen Stil, Pfeiler und Halbsäulen im Innenraum mit schönen Kapitellen in der Tradition derer von Sant Pere de Rodes; frei stehender, dreistöckiger Glockenturm (12. Jh.) mit lombardischer Dekoration. In der Nähe das ehemalige Priorat Sant Tomàs de Fluvià (Gemeinde Torroella de Fluvià) mit einschiffiger Kirche (11. Jh.) mit Querhaus und drei Apsiden; interessante Wandmalereien. Sant Pere Cercada. Ehemaliges augustinisches Chorherrenstift, Kirche (13. Jh.), schönes Beispiel der späten Romanik, Grundriß in Form eines lateinischen Kreuzes, Kuppelgewölbe und drei zur Vierung geöffnete Apsiden, Tor und Fenster mit Archivolten, Säulen und Kapitelle (Gemeinde Santa Coloma de Farners).
Sockeln voneinander getrennte Schiffe, Querhaus mit zentraler Apsis und zwei Apsiskapellen, Chorumgang mit wechselnden Pfeilern, Krypta, interessante korinthische und vielekkige Kapitelle. Dreistöckiger Glockenturm mit quadratischem Grundriß im lombardischen Stil (12. Jh.). Oberer Kreuzgang restauriert und teilweise wiederaufgebaut, Teile des unteren Kreuzgangs (mit Resten von Wandmalereien) kürzlich entdeckt, Reste der Klostergebäude und Befestigungen (großer Wehrturm). Umfangreiche Restauration abgeschlossen: Bodenbelag der Kirche, Reproduktion von Elementen des ehemaligen Portals im Atrium, Wandmalereien im Chorumgang, Eingang zur Krypta, Beschilderung für Besucher. Ganz in der Nähe, beim Parkplatz, steht zwischen den Überresten einer alten Siedlung die vorromanische, jedoch in der romanischen Epoche erweiterte und kürzlich restaurierte Kirche Santa Helena (Gemeinde El Port de la Selva).
mit Apsis (12. Jh.) (Gemeinde Rabós d’Empordà). El Sant Sepulcre de Palera. Ehemaliges Benediktinerpriorat, große, schlichte Kirche (11. Jh.), dreischiffig, von Pfeilern getragenes Gewölbe (Gemeinde Beuda). Santa Coloma de Farners. Burg von F. (12. Jh.), solides Mauerwerk und prachtvoller, runder Turm. Zu Füßen der Burg steht die kleine Kirche Mare de Déu de F. mit romanischem Chor. Santa Pau. Interessanter mittelalterlicher Ortskern (Platz „Firal dels Bous“ mit Säulengängen, Burg), gelegen im Oloter Vulkangebiet, kleine romanische Kirche Sant Martí Vell und Sanktuar Els Arcs in der Umgebung.
Sant Pere de Rodes. Ehemaliges Benediktinerkloster, wegen der Bedeutung des architektonischen Komplexes und der privilegierten Lage mit Ausblick auf das Cap de Creus und den Golfe du Lion zurecht eines der berühmtesten Kataloniens. Kirche mit Elementen aus dem 10.-11. Jh., jedoch noch in vorromanischer Tradition, drei sehr unterschiedliche, von Pfeilern und Pilastern auf hohen
Sant Quirze de Colera. Ehemaliges Benediktinerkloster, Kirche (11. Jh.) mit basilikalem Grundriß und drei Schiffen, Querhaus und drei Apsiden lombardischen Typs, Reste einer älteren Kirche, des Kreuzgangs und von Befestigungsanlagen. Kleine, ehemalige Pfarrkirche Santa Maria, einschiffig
Vilabertran. Ehemaliges augustinisches Chorherrenstift Santa Maria, bemerkenswerter Denkmalskomplex mit Kirche (11.-12. Jh.) mit basilikalem Grundriß, drei Schiffen und drei zur Vierung geöffneten Apsiden, Pfeiler und Pilaster im Innenraum, schlanker, dreistöckiger Glockenturm mit quadratischem Grundriß im lombardischen Stil; Kreuzgang (12. Jh.) mit Säulen und Pfeilern und Kapitellen mit pflanzlichen Motiven; Klostergebäude aus dem 12.-13. Jh. und aus der gotischen Epoche. Der Komplex wurde restauriert.
Girona. Turm Karls des Großen.
Vilabertran. Santa Maria.
Besalú. Sant Pere, Fassade.
Querbalken von Cruïlles (MAG).
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Romanische Kunst in den Museen
MAG. Tragaltar von Sant Pere de Rodes.
Hände vom hl. Johannes und der Jungfrau, Altarvorsatz von Baltarga (Cerdanya, circa 1195). MNAC.
MDS. Weihrauchfaß aus Pampe (Solsonès).
Barcelona Museu Nacional d’Art de Catalunya (Nationales Kunstmuseum von Katalonien, MNAC) im Nationalpalast Montjuïc (1929, Museum seit 1934). Seit 1986 auf der Grundlage eines Projekts von Gae Aulenti im umfassenden Umbau begriffen. Die international angesehene Abteilung für romanische Kunst gilt als eine der bedeutendsten der Welt, besonders wegen ihrer Wandmalereien (11.-13. Jh.) aus den katalanischen Pyrenäen (Taüll – Kirchen Sant Climent und Santa Maria –, Boí, Pedret, Sorpe, Santa Maria d’Àneu, Sant Pere del Burgal, Esterri de Cardós, Estaon, Andorra, La Seu d’Urgell usw.) und dem Palau Aguilar in Barcelona; bemerkenswerte Sammlungen von Altarschmuck (Tavèrnoles, Avia, Mosoll, Ix, Soriguerola, Baltarga, Betesa, Gia usw.), Schnitzfiguren („Majestat Batlló“, Altarschmuck aus Taüll, „Kreuzabnahme“ aus Erill la Vall, Muttergottes, z. B. aus Durro usw.), Bildhauerarbeiten (Kapitelle aus Camarasa), Emaillearbeiten und liturgischen Gegenständen. Außerdem besitzt das Museum eine bedeutende Abteilung mit gotischer Kunst. TCG. Schöpfungsteppich.
Girona
Andere Museen: In Barcelona gibt es bedeutende romanische Kunstwerke auch im Diözesanmuseum (im PiaAlmoina-Gebäude, nahe der Kathedrale) und im Marès-Museum (im ehemaligen Domherrenhaus). Erwähnenswert sind u. a. außerdem das Diozösanmuseum von Lleida, das Diozösanmuseum von Tarragona, das Kathedralmuseum von Tortosa, das Museum der Burg von Peralada (mit Reliefs und Kapitellen aus Sant Pere de Rodes), das Museum von Vilafranca del Penedès, das Museum des Empordà in Figueres und das Museum Maricel de Mar in Sitges. Darüber hinaus befinden sich einige bedeutende Stücke romanischer Kunst katalanischen Ursprungs in ausländischen Museen wie The Cloisters in New York, London. Und schließlich sind romanische Stücke auch in Privatsammlungen.
Tresor de la Catedral de Girona (Schatz der Kathedrale von Girona, TCG) in den Räumlichkeiten der Kathedrale selbst. Hier werden u. a. der Beatus von Girona (Kommentare zur Apokalypse mit prachtvollen Miniaturen, 10. Jh.), der berühmte Wandteppich der Schöpfung (11.-12. Jh.), das schönste Stück romanischer Textilkunst in Katalonien, und die Schnitzfigur der Muttergottes der Kathedrale (12. Jh.) bewahrt. Museu d’Art de Girona (Kunstmuseum von Girona, MAG) (früheres „Bischöfliches Museum“, im Bischofspalast): bedeutende Sammlungen von Wandmalereien (aus Pedrinyà, Bellcaire d’Empordà, Sant Julià de Boada usw.), Altarschmuck, der berühmte Balken von Cruïlles mit einer interessanten Prozession von Mönchen und Ministranten, sehenswerte Schnitzfiguren („Christus am Kreuz“ aus Sant Joan Les Fonts, „Christus am Kreuz“ aus Cruïlles, Muttergottes usw.) und Bildhauerarbeiten (Reliefs und Kapitelle), Goldschmiedearbeiten (tragbarer, silberner Altar aus Sant Pere de Rodes, Reliquienschatulle aus demselben Kloster aus dem 11.-12. Jh. usw.).
La Seu d’Urgell Museu Diocesà d’Urgell (Diözesanmuseum des Urgell, MDU) in der Pietätskirche des Kreuzgangs der Kathedrale, seit 1988 auch in der Dechanei. Hier werden der berühmte Beatus von La Seu d’Urgell (Manuskript mozarabischen Ursprungs aus dem 10. Jh. mit Kommentaren zur Apokalypse und schönen Miniaturen), Wandmalereien wie die aus València d’Àneu und Estaon, Altarschmuck wie der aus Durro, Schnitzfiguren wie die schöne Muttergottes von Ginestarre, Bildhauerarbeiten (Reliefs und Kapitelle), Goldschmiedearbeiten usw. bewahrt. Darüber hinaus besitzt das Museum religiöse Kunst der Gotik und späterer Epochen. MNAC. Sant Climent de Taüll.
Solsona Museu Diocesà i Comarcal de Solsona (Diözesan- und Kreismuseum, MDS) im bischöflichen Palast nahe der Kathedrale. In diesem gelungen umstrukturierten Museum befinden sich der größte Teil der Wandmalereien aus Sant Quirze de Pedret – und zwar sowohl die aus dem 10. Jh. („Betend“) als auch die aus dem 12. Jh. (der heilige Quiricus und die heilige Julitta, Szenen der Apokalypse, phantastische Figuren) – und Sant Pau de Casserres (musizierende Engel), diverser Altarschmuck (z. B. die Seitentafeln des Altars von Sagàs) und Retabel (Sant Jaume de Frontanyà) sowie bedeutende Bildhauerarbeiten (Kapitelle, mit Skulpturen dekorierte Säulen, Reliefs, davon einige aus der ursprünglichen Kathedrale von Solsona), Schnitzfiguren (Muttergottes) usw. Interessante archäologische Abteilung.
Vic Museu Episcopal de Vic (Bischöfliches Museum von Vic, MEV) in einem seit 1997 nach Plänen von F. Correa und A. Milà wiedererrichteten Gebäude nahe der Kathedrale . Besitzt die zweitwichtigste Sammlung katalanischer romanischer Kunst, die u. a. Wandmalereien aus dem 11. und 12. Jh. (Sant Sadurní d’Osormort, El Brull, Sant Martí Sescorts, La Seu d’Urgell usw.), eine herausragende Kollektion von Altarschmuck (Lluçà, Espinelves, Vidrà, Sant Sadurní de Rotgers, Kloster El Coll, Sant Llorenç Dosmunts, Sagàs usw.), Bildhauerarbeiten wie die berühmte „Kreuzabnahme“ aus Erill la Vall (z. T. in Barcelona), verschiedene Schnitzfiguren („Christus am Kreuz“, „Thronender Christus“ und Muttergottes), Altäre, steinerne Reliefs und Kapitelle sowie interessante Textilarbeiten (spanisch-arabischer Altarschmuck mit Hexen), Goldschmiedearbeiten, Emaillearbeiten, Türbeschläge, Reliquienschatullen usw. umfaßt. © Generalitat de Catalunya. Departament d’Innovació, Universitats i Empresa. Turisme de Catalunya. Druckbetreuung: Servei d’Informació i Difusió Turística. Text: Antoni Pladevall i Font und Francesc Gurri i Serra. Übersetzung: Michael Rohrig (Discobole). Layout und grafische Gestaltung: Saura-Torrente. Fotos: Albert Adell, Oriol Alamany, Pere Català Roca, Ernest Costa, Francesc Gomà, Ramon Manent, Joan Mercader, Jordi Nieva, Jordi Pareto, Rambol, Joan Tous, Francesc Tur, Museu de Terrassa und Toni Vidal. Druck: Rotocayfo Quebecor. D.L.: B-32075-2008
MNAC. Majestat Batlló (Garrotxa).
MEV. Jungfrau von Veciana (Anoia).
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