Willkommen

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Katalonien, ein Reiseziel mit Qualität und Charakter Willkommen in Katalonien, einem fortschrittlichen Land, das Sie gerne bei sich begrüßt und sich bemühen wird, Ihren Aufenthalt zu einem Erlebnis zu machen, an das Sie sich gerne erinnern und das Ihnen genügend Gründe dafür bietet, zurückzukehren. Katalonien heißt Sie willkommen mit herrlichen Landschaften, einem vielfältigen kulturellen Erbe und vor allem dem offenen und unternehmungsfreudigen Charakter seiner Bevölkerung; als ein Land, das aufgrund der Dynamik seiner Wirtschaft eine große Anziehungskraft besitzt und sich traditionell über seine physischen Grenzen hinaus orientiert hat. Ein Land des Fortschritts und des Wohlstands, ein Land der Aufnahme. Katalonien ist im 19. und 20. Jahrhundert ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung und Industrialisierung in Spanien gewesen und dies auch hinsichtlich der neuen Wirtschaft des 21. Jahrhunderts geblieben. Unser Land war und ist ein Land der Begegnung und der Aufnahme, in dem verschiedene Kulturen aus aller Welt zusammenleben. Ein immer nach außen offenes Land, das den Fremdenverkehr als große Brücke für die Erfahrung und Verständigung, den Kontakt und den Austausch begreift. Katalonien, ein Land der Qualität. Katalonien hat sich durch den großen Mehrwert an Qualität, den es zu bieten hat, als vorbildliches touristisches Reiseziel konsolidiert. Die Unternehmen und die öffentliche Hand arbeiten bei uns gemeinsam an einem breiten touristischen Angebot mit Dienstleistungen in Spitzenqualität.Wir setzen auf ein wettbewerbsfähiges Modell, das zugleich umweltfreundlich und nachhaltig ist. Außerdem werden Jahr für Jahr Tausende von Fachkräften ausgebildet, um allen Besuchern optimale Leistungen und höchste Aufmerksamkeit zu bieten. Katalonien, ein Land der Vielfalt. Über attraktive Strände und Gebirge hinaus hat Katalonien auch aktuelle Phänomene, wie den internationalen Erfolg seiner Küche und Weine, seiner den Wandel Barcelonas zu einem der herausragenden Ziele des Städtetourismus oder die positive Resonanz auf die Veranstaltungsreihen zu den hundertjährigen Jubiläen von Künstlern wie Antoni Gaudí oder Salvador Dalí, zu bieten. Zusammen formen sie das Bild eines vielfältigen, modernen Landes mit einem breiten Sortiment an Qualitätsangeboten. Katalonien, ein Land der Landschaften.Wir laden Sie ein, sich mit Ihren eigenen Augen davon zu überzeugen.

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Inhaltsverzeichnis

Die Kraft der Identit채t . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Katalonien, das universelle Erbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Weltkulturerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Die katalanische Kultur: Identit채t und Ansehen . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Die katalanische K체ste, offen zum Mittelmeer . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Ein Land innerer Kontraste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Katalonien: ein Netz aus St채dten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Katalonien: Ein Land wie im Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Land der Kunsthandwerker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Ein Land der Feste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Der Wert der Gastronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Katalanische Literatur des 20. Jahrhunderts:Tradition und Moderne 48 Praktische Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

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Die Kraft der Identität Katalonien ist ein flächenmäßig kleines, aufgrund seiner über tausendjährigen Geschichte aber großes und wertvolles Land mit einer eigenen Kultur und Sprache, die im Laufe der Zeit seine Persönlichkeit geformt haben. Die Ursprünge Kataloniens als geografische, linguistische und territoriale Einheit gehen auf das frühe Mittelalter zurück.

Katalonien, Die eigene Sprache Kataloniens ist seit dem ein europäisches Land Katalonien liegt auf der 12. Jahrhundert das Pyrenäen-halbinsel, zählt über Katalanische. sieben Millionen Einwohner und erstreckt sich über eine Fläche von 31980 km2, ist also etwa so groß wie Belgien, die Niederlande oder die Schweiz. Im Laufe der Jahrhunderte hat die katalanische Nation verschiedene Grade der Souveränität durchlaufen, die durch die politischen Institutionen und

Wein Keller. El Pinell de Brai.

Regierungsformen der jeweiligen Epoche gewährleistet wurden.Heute verfügt Katalonien über ein eigenes Selbstverwaltungsorgan, die Generalitat, die den Präsidenten, die Regierung und eines der ältesten Parlamente Europas umfasst. Diese Institutionen sind durch ein Autonomiestatut geregelt und teilen sich die politische Macht mit den Institutionen des spanischen Staates.

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MUSEEN Museu Arqueològic de Catalunya (MAC) Zweck des Museums ist die Erhaltung, Erforschung und Bekanntmachung der archäologischen Funde, die die historische Entwicklung von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter illustrieren. www.mac.es Museu d’Història de Catalunya Die ständige Ausstellung des Museums bietet einen Streifzug durch die katalanische Geschichte von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart. www.mhcat.net

Das Museu d’Història de Catalunya und das Museu Nacional d’Art de Catalunya (rechts).

Katalonien, eine tausendjährige Geschichte Katalonien besitzt eine tausendjährige Geschichte, die die Ankunft verschiedener Völker erlebt hat, zum Beispiel der Iberer, der Kelten, der Griechen - die hier die Kolonien Rhode (Roses) und Emporion (Empúries) gründeten -, der Römer - die Tarraco (Tarragona) zu einer ihrer Provinzhauptstädte machten -, der Westgoten und der Araber. Im 12. Jahrhundert entstand durch die Heirat des Grafen von Barcelona und der Thronerbin des aragonesischen Königreiches die katalanischaragonesische Krone, die sich zu

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Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) Die Sammlungen des MNAC bieten eine Reise entlang 1.000 Jahren katalanischer, aber auch spanischer und europäischer Kunst, die vom 11.bis ins 20. Jahrhundert führt. www.mnac.es

einer Seefahrts- und Handelsgroßmacht im Mittelmeerraum des Mittelalters entwickelte. Die politische und juristische Persönlichkeit der katalanisch-aragonesischen Krone blieb bis 1714 bestehen, als Philipp V. den spanischen Thron einnahm. Seitdem hat das katalanische Volk friedlich für die Wiedererlangung seiner Rechte und Freiheiten gekämpft. Eines der herausragenden Kapitel dieses Kampfes war die Wiederherstellung der Selbstverwaltung im Jahr 1979, als das spanische Parlament ein Autonomiestatut verabschiedete, das anschließend auch von den Katalanen in einer Volksabstimmung gebilligt wurde.

Die Sprache, ein Identitätsmerkmal Die Sprache Kataloniens ist seit dem 12. Jahrhundert das Katalanische. Mit der Wiederherstellung der Demokratie im Jahr 1979 wurden das Katalanische und das Spanische als offizielle Sprachen Kataloniens anerkannt. Die Ursprünge des Katalanischen gehen auf das Mittelalter zurück, und heute ist es, obwohl es im Laufe der Geschichte Phasen des Verbots und der Unterdrückung erlitten hat, die von den Katalanen vorwiegend benutzte Sprache.




Katalonien: das universelle Erbe In Katalonien gibt es einen deutlichen Parallelismus zwischen den bedeutendsten Momenten in der Geschichte des Landes und der Nähe seiner künstlerischen Ausdrucksformen zu denen, die jeweils im restlichen Europa vorherrschten.Als Beispiele sollen genannt sein: die klassische Kunst, als die Tarraconense sich zu einer der wichtigsten Provinzen des römischen Reiches entwickelte; die romanische Kunst, als die katalanische Nation geboren wurde; die Gotik und die bedeutende Literatur des Mittelalters und der Vorrenaissance zur Zeit der katalanischen Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum; das Übereintreffen des katalanischen Jugendstils, des Modernisme, mit der nationalen „Wiedergeburt“ Kataloniens und dem Aufstieg des Industriebürgertums zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts.

Als Katalonien noch Ein wesentlicher Teil nicht Katalonien war des herausragenden Was das prähistorische und monumentalen und antike Erbe des Landes betrifft, künstlerischen Erbes verdienen die zahlreichen, der UNESCO zum Kataloniens stammt aus von Weltkulturerbe erklärten Felsmalereien des dem Mittelalter. Mittelmeerraums und die umfangreichen Hinterlassenschaften der iberischen (Iberersiedlung Ullastret), griechischen und römischen Kulturen besondere Erwähnung (griechischrömische Ausgrabungsstätte

Das Kloster Santes Creus.

Empúries, das ebenfalls von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte römische Tarragona sowie zahlreiche in den archäologischen Museen, unter denen das Museu Nacional Arqueològic von Tarragona herausragt, ausgestellte Fundstücke). Weniger umfangreich sind das westgotische Erbe, mit Schwerpunkt in Terrassa, und die Zeugnisse der islamischen Präsenz in Katalonien, die vor allem in Tortosa und der Ebroregion sowie in Lleida und Umgebung zu finden sind.

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DER „WEG DER GUTMENSCHEN“ Die Katharer – die sich selbst als „Bons homes“ (Gutmenschen) bezeichneten – erreichten Katalonien im 12. bis 14. Jahrhundert von Okzitanien aus, wo sie von den Kreuzrittern und der Inquisition verfolgt wurden. Die katalanischen Herren und Adligen nahmen sie freundlich auf. Eine als Fernwanderweg GR-107 gekennzeichnete Route verbindet das bei Berga gelegene Heiligtum Queralt durch den Parc Natural Cadí-Moixeró mit der legendären Burg von Montsegur in der französischen Region und folgt so dem Weg der Katharer ins Exil. Bagà, Gósol und Bellver de Cerdanya sind einige Etappen der Route, die man je nach Abschnitt im Auto, zu Fuß, zu Pferd oder auf dem Fahrrad zurücklegen kann.

Die Schätze der Romanik Ein wesentlicher Teil des herausragenden monumentalen und künstlerischen Erbes Kataloniens stammt aus dem Mittelalter. Der Kunststil, der die Geburt und die ersten Entwicklungsschritte der katalanischen Nation sowie die Entstehung der katalanischen Sprache begleitete, war die stark vom lombardischen Stil beeinflusste Romanik, die sich von den Pyrenäentälern aus über einen großen Teil des

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Sehenswürdigkeiten an der Route: Heiligtum Queralt bei Berga Burg von Gósol Saldes Bagà Bellver de Cerdanya Kirche Santa Maria de Talló (11. Jh.) in Bellver Kirche Sant Julià in Pedra Wallfahrtskirche Sant Serni de Coborriu (12. Jh.)

www.camidelsbonshomes.com

Landes verbreitete. Unter den über zweitausend Bauwerken dieses Stils, die in Katalonien erhalten sind, ragen die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten romanischen Kirchen im Vall de Boí, das Kloster Sant Pere de Rodes und die Kathedrale von La Seu d'Urgell heraus. Das beeindruckendste und unvergesslichste Element der Romanik ist sind jedoch die Gemälde und Skulpturen, die im Museu Nacional d'Art de Catalunya (MNAC) in Barcelona, dessen Bestände an romanischer und gotischer Kunst zu den bedeutendsten weltweit zählen, und in dem höchst interessanten Diözesanmuseen bewahrt werden.

Die Pracht der Gotik Von den großen mittelalterlichen Kathedralen stammen die meisten aus der Gotik oder der unmittelbaren Folgezeit. Es handelt sich um die emblematischen Sitze der mächtigen Diözesen, die einen großen Teil des feudalen Katalonien kontrollierten. Unter diesen Kathedralen ragen die von Barcelona, Tarragona, Girona - deren einziges Schiff das breiteste der europäischen


ZISTERZIENSERROUTE

Monestir de Santes Creus, das die Ästhetik der Benediktiner am besten widerspiegelt.

Die Gotik ist auch das Zeitalter der großen Chroniken (Jakob I., Muntaner, Desclot), der Poesie von Ausiàs March und der Romane wie Curial i Güelfa oder Tirant lo Blanc.

Das edle und reiche Leben in einigen mittelalterlichen Klöstern provozierte die Entstehung einer klösterlichen Erneuerungsbewegung, nämlich des Zisterzienserordens, der im 12. Jahrhundert nach Katalonien gelangte. Die Könige der katalanischaragonesischen Krone vertrauten dem Orden die Gründung von großen Klöstern in dem von den Moslems zurückeroberten Gebieten an, um diese wieder zu christianisieren und zu bewirtschaften.

Gotik ist -, Lleida und Tortosa heraus. Erwähnenswert ist auch die prachtvolle Kirche Santa Maria del Mar in Barcelona, die ob der Präzision und mathematischen Schönheit ihrer Proportionen ein wahrhaftes Musterbeispiel für die katalanische Gotik darstellt. Aus der gotischen Epoche oder der Übergangszeit zur Gotik stammen auch die beeindruckenden Zisterzienserklöster Poblet, Santes Creus und Vallbona de les Monges, das Kloster von Sant Cugat del Vallès und das Kloster von Pedralbes (Barcelona).

Drei Zisterzienserklöster bilden die Route, die auch den Besuch der wichtigsten in der Nähe liegenden Orte vorsieht. - Monestir de Santes Creus (1158) in Aiguamúrcia. Im 14. Jahrhundert befestigt. - Monestir de Poblet (1150) in Vimbodí. Der größte bewohnte Zisterzienserkomplex Europas. - Monestri de Santa Maria de Vallbona (1176) in Vallbona de les Monges. www.larutadelcister.info

Im Spätmittelalter gelangte auch die von der burgundischen, flämischen und italienischen beeinflusste Malerei der katalanischen Gotik mit Künstlern wie Jaume Huguet, Lluís Borrassà, Ferrer Bassa oder den Gebrüdern Serra zu ihrer Blüte. Es entstanden die großen Chroniken (Jakob I., Muntaner, Desclot), und mit der Poesie der großen, petrarkisch beeinflussten Dichter, wie dem Valencianer Ausiàs March, und Romanen wie Curial i Güelfa oder Tirant lo Blanc auch die Meisterwerke des goldenen Zeitalters der katalanischen Literatur.

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Die Sagrada Família und der Palau de la Música – zwei Wahrzeichen des Modernisme.

Die Juwelen des katalanischen Jugendstils Gaudí ist zweifellos der bekannteste Architekt der modernistischen Bewegung in Katalonien. Sein Werk, das zu einem guten Teil von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden ist, zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an, die sich von den knochenartigen Strukturen der Casa Batlló, den steinernen Wellen der Casa Milà („La Pedrera“), dem vertikalen Lobgesang der Sagrada Família oder der Traumlandschaft des Park Güell faszinieren lassen. Das modernistische Erbe reicht

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jedoch weit über das Werk Gaudís hinaus, zum Beispiel mit Domènech i Montaner, dem Schöpfer des Palau de la Música Catalana und des Hospital Sant Pau, oder dem einzigartigen Werk von Puig i Cadafalch. Obwohl Barcelona als Epizentrum der modernistischen Architektur gelten kann, sind auch in vielen anderen katalanischen Orten, darunter Girona, Lleida, Reus, Tarragona, Canet de Mar und Olot, sowie in der Industriearchitektur und - mit

den Genossenschaftskellereien der Landkreise Conca de Barberà, Priorat und Terra Alta - sogar in ländlichen Regionen Bauwerke dieses Stils zu finden. Im Rahmen der modernistischen Bewegung sensibilisierten die Maler Casas und Rusiñol die bildenden Künstler für die Pariser Einflüsse, während Verdaguer, Maragall, Guimerà, Rusiñol selbst und viele andere Schriftsteller auf der Grundlage der katalanischen Volkssprache und des Gedenkens der großen Literatur des Mittelalters dem katalanischen Schrifttum neues Leben einhauchten.


BAUWERKE DES MODERNISME La Pedrera (1905–1910) In der Casa Milà („La Pedrera“) können der Dachboden und die Dachterrasse besichtigt werden, sowie eine nach den ästhetischen Vorgaben des beginnenden 20. Jahrhunderts eingerichtete Wohnung, die es erlaubt, die für Gaudís Werk charakteristischen innenarchitektonischen Elemente kennenzulernen. www.fundaciocaixacatalunya.org Casa Batlló (1904–1906) Hinter der außergewöhnlichen Jugendstilfassade der Casa Batlló verbirgt sich eine Welt voller Überraschungen und raffinierter architektonischer Details. Ein Raum, in dem alle Elemente in Bewegung sind und sich in Elemente der Natur verwandeln. www.casabatllo.es

Sagrada Família Das unvollendete Hauptwerk Gaudís. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Geburtsfassade, die stilisierten Türme und die überraschenden Fialen. www.sagradafamilia.org Palau de la Música Catalana Dieses Gebäude von Lluís Domènech i Montaner wurde 1908 eingeweiht und zählt zu den Juwelen der katalanischen Jugendstilarchitektur. Es beherbergt den Sitz des 1891 gegründeten Kulturvereins Orfeó Català. Der Palast ist einer der herausragenden Konzertsäle der Welt und organisiert diverse Zyklen sinfonischer Musik. www.palaumusica.org

Gaudi ist zweifellos der Zeitgenössisches Erbe bekannsteste Architekt Mit der noucentistischen Bewegung, einer der modernistischen klassizistischen, europäistischen und kultistischen Bewegung Bewegung in des ersten Drittels des 20. Katalonien. Jahrhunderts, entstand im Einklang mit den europäischen Bewegungen auch eine avantgardistische Reaktion: Picasso und der Kubismus, Miró und Dalí und der Surrealismus. Ein Großteil des Werks und der Präsenz dieser und anderer zeitgenössischer bildender Künstler, unter denen Tàpies herausragt, ist in Katalonien zu finden. Die katalanische Literatur gliederte sich mit den Dichtern Foix und Carner, Erzählern wie Josep Pla und Romanautoren wie Mercè Rodoreda voll in die

großen zeitgenössischen Strömungen ein; eine Dynamik, die durch den spanischen Bürgerkrieg plötzlich zum Stillstand kam. Seit der Wiederherstellung der Demokratie haben sich die Energie und Kreativität des Landes - mit international renommierten Vertretern sowie Gebäuden und Einrichtungen wie dem Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA), dem Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB), dem Teatre Nacional de Catalunya (TNC) - vor allem in den Bereichen der Stadtplanung entwickelt.

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Weltkulturerbe

ENSEMBLES UND DENKMÄLER IN KATALONIEN

Werke von Antoni Gaudí Casa Milà “La Pedrera” www.fundaciocaixacatalunya.org Casa Batlló www.casabatllo.cat Geburtsfassade und Krypta der Sagrada Família www.sagradafamilia.org Krypta der Güell-Kolonie www.rutadelmodernisme.com Park Güell www.rutadelmodernisme.com Palau Güell www.diba.es/palauguell/index.htm Casa Vicens www.rutadelmodernisme.com Werke von Lluís Domènech i Montaner Palau de la Música Catalana www.palaumusica.org Hospital de Sant Pau www.rutadelmodernisme.com

Poblet Reial Monestir de Santa Maria de Poblet www.larutadelcister.info Archäologisches Ensemble von Tárraco (Tarragona) Arc de Berà www.mnat.es Torre dels Escipions www.mnat.es Vil·la romana de Centcelles www.constanti.altanet.org/centcelles.htm Museu Arequeològic www.mnat.es Museu i Necròpolis Paleocristians www.mnat.es Vil·la romana dels Munts www.mnat.es Muralla romana. Passeig arqueològic www.museutgn.org Aqüeducte de „Les Ferreres“ www.museutgn.org Anfiteatre Romà www.museutgn.org Pretori (Forum provincial) www.museutgn.org Pedrera del Mèdol www.museutgn.org Fòrum de la Colònia www.museutgn.org Circ romà www.museutgn.org Temple www.museutgn.org


Romanische Kirchen des Boí-Tals Sant Climent und Santa Maria de Taüll www.vallboi.com Sant Joan de Boí www.vallboi.com Santa Eulàlia d’Erill la Vall www.vallboi.com Sant Feliu de Barruera www.vallboi.com Santa Maria de Cardet www.vallboi.com La Nativitat de la Mare de Déu de Durro und Sant Quirze de Durro www.vallboi.com L’Assumpció del Cóll www.vallboi.com

Vorgeschichtliche Felsmalereien im östlichen Spanien Überhänge der Serra de Godall www.ulldecona.org www.mac.es Felsenkunst der Muntanyes de Prades www.mccb.es www.mac.es La Roca dels Moros www.mac.es MEISTERWERKE DES MÜNDLICHEN UND IMMATERIELLEN ERBES DER MENSCHHEIT Das Patum-Fest von Berga www.bergueda.com/lapatum BIOSPHÄRENRESERVAT Parc Natural del Montseny www.diba.cat/parcs/montseny.htm



Die Katalanische Kultur: Identität und Ansehen Aufgrund seiner Geschichte und Tradition verfügt Katalonien über ein umfangreiches, attraktives kulturelles Netz, das alle darstellenden Künste, vom Theater über musikalische Darbietungen aller Stile bis hin zum Film, umfasst. Katalonien ist auch eine Referenz für Bühne und Schauspiel mit hervorragenden Infrastrukturen, die den Glanz der Geschichte mit moderner Technologie verbinden, und bevorzugter Ort für Auftritte weltberühmter Künstler ersten Ranges.

Das Liceu, der Phönix Katalonien ist heute eines des Laboratorien, Nach einem vernichtenden Feuer aus der Asche wieder in denen sich die auferstanden, zählt das an den musikalische Sensibilität Rambles von Barcelona gelegene Gran Teatre del Liceu zu den des neuen großen europäischen Opernhäusern, und zwar sowohl Jahrtausends wegen der Leidenschaft des herausbildet. kompetenten Publikums als auch aufgrund der technischen Ausstattung. Darüber hinaus spielen sicher auch das Opernund Ballettprogramm, das die Klassiker des Belcanto und den italienischen Romantizismus verbindet, die wagnerische

Teatre Fortuny. Reus.

Tradition der Stadt und der Geschmack der neuen Generationen für die musikalischen Ausdrucksweisen des 20. und 21. Jahrhunderts eine Rolle. Durch den klugen Wechsel zwischen Eigenproduktionen und Koproduktionen mit anderen europäischen Theatern sind die großen zeitgenössischen Opernund Ballettensembles ebenso auf der Bühne des Hauses zu sehen wie zahlreiche herausragende Interpreten, die der Tradition von Montserrat Caballé, Jaume Aragall, Josep Pons und Josep Carreras folgen.

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Der Palau de la Música Catalana Mit seiner einhundertjährigen Geschichte ist der Palau de la Música Catalana (1908) einer der Haupt-Blickpunkte des katalanischen Musiklebens. www.palaumusica.org Das Gran Teatre del Liceu Seit seiner Gründung 1847 an Barcelonas Rambla, bewahrte das Opernhaus Gran Teatre del Liceu im Laufe der Geschichte seine Rolle als Kultur- und Kunstzentrum und ist gleichzeitig ein Symbol der Stadt. www.liceubarcelona.com L’Auditori Das Konzerthaus L’Auditori ist der Sitz des Sinfonieorchesters von Barcelona und Nationalorchesters von Katalonien, des ersten ständigen Sinfonieorchesters Kataloniens, das hier an allen Wochenenden von September bis Mai Konzerte gibt. www.auditori.org www.obc.es

Ausdrucksformen des Theaters Die Ausdrucksformen des Theaters verfügen in Katalonien über eine lange Tradition, die auf das Mittelalter zurückgeht. Große katalanischsprachige Autoren und Schauspieler haben dem Theater und den Bühnen im ganzen Land Ansehen verschafft. Auch beim Experimentieren und bei der Erneuerung dieser

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Ausdrucksformen hat Katalonien in der ersten Reihe gestanden. Zu erwähnen sind hier die Comediants, Els Joglars, Dagoll Dagom oder die innovativen La Fura dels Baus, die über unsere Grenzen hinaus bekannt geworden sind. Im Sommer finden jedes Jahr das Freiluftfestival im Teatre Grec auf dem Montjuïc in Barcelona und die Straßentheatermesse in Tàrrega statt. Schließlich hat die Wiederbelebung des Texttheaters es ermöglicht, dass junge Dramaturgen wie Sergi Belbel internationale Aufmerksamkeit erlangen.

Katalonien hat auch eine Führungsrolle bei Experimentier- und Erneuerungsversuchen eingenommen.


Das Gran Teatre del Liceu, das zentrale Oberlicht im Palau de la Música und l’Auditori.

Musikalische Tradition Katalonien besitzt, mit Barcelona an der Spitze, eine solide musikalische Tradition, die vom Palau de la Música Catalana (UNESCOWeltkulturerbe), einem Bauwerk des großen modernistischen Baumeisters Lluís Domènech i Montaner, das erst kürzlich von dem berühmten Architekten Òscar Tusquets erweitert wurde, symbolisiert wird. In letzter Zeit wurde das Angebot für ernste Musik um das Auditorium erweitert, ein Bauwerk von Rafael Moneo, das auch als Sitz des Symphonieorchesters von Barcelona und Nationalorchesters von Katalonien sowie der katalanischen Musikhochschule dient.

Neben Komponisten ernster Musik wie Enric Granados, Isaac Albéniz, Xavier Montsalvatge oder Robert Gerhard, und Interpreten wie dem Cellisten Pau Casals oder der Sängerin Victoria de los Ángeles gibt es in Katalonien auch eine starke Flamencotradition, deren herausragende Figuren die Tänzerin Carmen Amaya und die Sänger Miguel Poveda und Ginesa Ortega sind. Ebenso wichtig ist die Jazztradition mit überragenden Interpreten wie den Pianisten Tete Montoliu und Agustí Fernández oder dem Schlagzeuger Jordi Rossy.

Internationale Festivals In Katalonien finden auch Filmfestivals wie das Festival Internacional de Sitges und Musikfestivals in geschichtsträchtiger oder künstlerisch besonders interessanter Umgebung wie der Burg von Peralada oder dem Teatre Grec in Barcelona statt. Darüber hinaus hat Katalonien mit weiteren musikalischen Angeboten wie dem SónarFestival für progressive Musik und Multimediakunst, dem Fusion-Stil, dem Jazz, der elektronischen Musik und der so genannten Weltmusik seine Tore geöffnet und ist so zu einer wichtigen Station der europäischen Konzertszene geworden.

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MUSIKFESTIVALS Festival Internacional de Música Castell de Peralada Dieses Festival findet jährlich im Juli und August auf dem Gelände der Burg von Peralada statt und umfasst rund 25 Opern- oder Ballettaufführungen, Konzerte, Rezitals und Kammermusikkonzerte. Ein Festival, das ein Synonym für ein Fest ist, für den Traum jeder Sommernacht. www.festivalperalada.com Festival Internacional de Música Torroella de Montgrí Das Programm dieses Festivals bietet jedes Jahr rund dreißig Konzerte mit Auftritten herausragender Solisten, Chöre und Orchester, die barocke, klassische und romantische Musik interpretieren. Die Konzerte finden in der Kirche Sant Genís und auf dem Plaça de la Vila, architektonisch ausgesprochen interessanten Orten mit Elementen aus Gotik und Renaissance, statt. www.festivaldetorroella.org Festival Internacional de Música Cantonigròs Dieses Festival umfasst einen Wettbewerb und Vorführungen für gemischte Chormusik, gleiche Frauenstimmen, Kinderchöre und Volkstanz und findet jährlich an vier Tagen im Juli statt. Für die verschiedenen Kategorien melden sich Chöre und Tanzgruppen aus aller Welt an. www.mac.es Sónar Im Juni findet in Barcelona das Festival Sónar statt. Dort erlebt das Publikum die aktuellsten Trends und bedeutendsten Künstler der nationalen und internationalen Szene der elektronischen Musik. www.sonar.es

Die musikalische Sensibilität des neuen Jahrtausends Der größte Einfluss auf die heutige populäre Musik in Katalonien zeigt sich jedoch in Phänomenen wie die Liedermacherbewegung Nova Cançó, die, vor allem dank Joan Manuel Serrat, der in Südamerika hoch verehrt wird, auch im lateinamerikanischen Raum eine starke Präsenz aufwies; Lluís Llach und Raimon, die regelmäßig auf französischen und italienischen Bühnen auftreten; Maria del Mar Bonet, eine der Diven des mediterranen Gesangs, usw.

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Außerdem dürfen die Lebhaftigkeit der Musikszene in Barcelona zu Anfang dieses Jahrhunderts mit Gruppen wie „Ojos de Brujo“ (Flamenco-HipHop-Rumba, katalanischer Funk), „Macaco“, „Dusminguet“ usw. und Plattenexperimente wie die Barcelona Raval Sessions (2003), eine hervorragende Anthologie des multiethnischen und multikulturellen Charakters der Stadt, nicht vergessen werden. Ein letzter zu berücksichtigender Faktor ist die Entscheidung vieler namhafter internationaler Musiker, sich für längere Zeit oder endgültig in unserer Stadt niederzulassen, darunter Manu Chao (Ex-Mano Negra), der

Brasilianer Walter Pa, der nordamerikanische Liedermacher Jackson Browne, der Pianist Brad Meldhau (der über viele Jahre hinweg vom katalanischen Schlagzeuger Jordi Rossy begleitet wurde), der Jazzorganist Lou Bennett und die kubanische Sängerin Lucrecia. Als Land an der Grenze zwischen dem Norden und dem Süden, das für alle Einflüsse offen und fähig ist, sie in einen eigenen kulturellen Diskurs zu integrieren, ist Katalonien heute eines der Laboratorien, in denen sich die musikalische Sensibilität des neuen Jahrtausends herausbildet.




Die Katalanische Küste: offen zum Mittelmeer Die etwa 580 Kilometer lange katalanische Küstenlinie verleiht dem Land einen im Wesentlichen mediterranen Charakter. Im großen landschaftlichen Reichtum der Küste, der von den versteckten Buchten der Costa Brava im Norden bis zu den langen Feinsandstränden der Costa Daurada im Süden reicht, hat Katalonien mehr als 200 Strände und 42 Sporthäfen zu bieten.

Die Naturparks der Küste Das Ebrodelta, das Cap de Creus, das Feuchtgebiet Aiguamolls de l'Empordà und die Medes-Inseln sind die bedeutendsten Naturparks und Naturschutzgebiete an der katalanischen Küste. Die rund 320 km2 große Schwemmlandebene des

Costa Brava.

Ebrodeltas ist teilweise zum Naturpark erklärt worden und stellt eines der bedeutendsten Wasserhabitate im westlichen Mittelmeerraum dar. Neben der charakteristischen Vegetation mit Röhricht, Binsen und Auenwald und großen Flächen mit Reisfeldern und Gemüsegärten gibt es hier eine außergewöhnlich reiche und vielfältige Fauna, vor allem, was Wasser- und Seevögel angeht, die zu einem Bezugspunkt für die Freunde der Vogelbeobachtung geworden ist.

Das Cap de Creus im Landkreis Alt Empordà ist ein Land- und Meeresschutzgebiet mit einer einzigartigen geologischen Beschaffenheit. Eine der herausragenden Sehenswürdigkeiten des Parc Natural de Cap de Creus ist das zwischen dem 10. und dem 12. Jahrhundert erbaute Kloster Sant Pere de Rodes. Ebenfalls im Alt Empordà befindet sich ein weiterer Naturpark, nämlich der

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Die Costa Brava erstreckt sich vom Cap de Creus bis Blanes, Innenansicht des Teatre-Museu Dalí in Figueres. Katalonien, ein Golfzentrum.

der Aiguamolls de l'Empordà. Er zählt zu den großen Feuchtgebieten Kataloniens, beherbergt zahlreiche an diese Umgebung angepasste Pflanzenund Tierarten und stellt ebenfalls ein beliebtes Reiseziel für Berufsund Hobbyornithologen dar. Weiter südlich liegen vor Estartit die Medes-Inseln. Der sie umgebende Meeresboden ist für Freunde des Tauchsports höchst attraktiv.

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Die katalanische Küste von Norden nach Süden Entlang der Costa Brava überraschen zwischen dem Cap de Creus und Blanes die steilen, direkt ins Meer versinkenden Felswände, die von Felsen und kleinen Inseln geschützten Buchten und die bis ans Ufer heranreichende Vegetation. Die Costa Brava erstreckt sich entlang einer Küste, die von Gebirgszügen zerklüftet ist, die sich hier ins Meer stürzen zu wollen scheinen. Zwischen felsigen Steilwänden verstecken sich Buchten und Strände mit Pinienwäldern, die bis an das Wasser heranreichen. Bei vielen Ortschaften wie Cadaqués, L'Escala, Calella de Palafrugell, Palamós, Begur, Tossa de Mar

oder Lloret de Mar handelt es sich um ehemalige Fischerdörfer, die sich zu bedeutenden touristischen und kulturellen Zentren entwickelt haben. Weiter südlich, an der MaresmeKüste, der Küste des Garraf und der Costa Daurada, herrschen lange, sonnige Sandstrände vor. Die meisten Orte der MaresmeKüste wie Mataró, Arenys de Mar oder Premià besitzen einen Sporthafen. An der Küste des Garraf erhebt sich hinter den ausgedehnten Feinsandstränden von Castelldefels oder Gavà das Garraf-Massiv, das bis nach Sitges, einem Pionierort des Tourismus in Katalonien, in dem interessante Kino- und


DAS „DALINIANISCHE DREIECK“ Salvador Dalí (1904–1989) war nicht nur eine der herausragenden Figuren des Surrealismus, zu dem er seine „paranoidkritische Methode“ beitrug, sondern auch einer der ersten Künstler überhaupt, die aus ihrem Leben und Werk einen Gegenstand der Vermarktung machten. Das in Katalonien befindliche Werk Dalís konzentriert sich an drei Orten: Teatre Museu Dalí in Figueres.Vom Künstler als „größtes surrealistisches Objekt der Welt“ konzipiert, beherbergt es virtuelle Spiele und beeindruckende Inszenierungen wie den Mae-West-Saal. Zu sehen sind einige der weltweit berühmtesten Werke Dalís sowie eine Sammlung von Schmuckstücken, die der Künstler zwischen 1941 und 1970 entwarf. Castell de Púbol. Das Schloss, das Dalí seiner Frau Gala schenkte. Zu sehen sind Wandbilder, ein Skulpturengarten, eine Sammlung von Haute-Couture-Kleidern, die Gala gehörten, das Mobiliar und zahlreiche Dekorationsgegenstände. Casa Museu Salvador Dalí an der Bucht von Portlligat in Cadaqués. Der Besuch von Dalís Wohnhaus und Atelier in Cadaqués ist unverzichtbar für das Verständnis des dalinianischen Universums. www.salvador-dali.org

Theaterfestivals stattfinden, kleine Buchten bildet. Die Costa Daurada bietet ebenfalls lange Feinsandstrände mit geringer Wassertiefe und Touristenorte wie Salou, Torredembarra, Altafulla und Cambrils oder die Stadt Tarragona mit ihren römischen Denkmälern. Die Küste der Terres de l'Ebre umfasst das Ebrodelta, das einen bedeutenden Naturpark darstellt. Die wichtigsten Küstenorte sind hier L'Ampolla, L'Ametlla de Mar, Sant Carles de la Ràpita und Les Cases d'Alcanar, Fischerdörfer, die es verstanden haben, ihre natürlichen Reize mit nautischen und touristischen Aktivitäten zu vereinbaren.

Das Meer genießen

36 Golfplätze

Segeln, Windsurfen, Tauchen, Kreuzfahrten und alle anderen mit dem Meer verbundenen Aktivitäten erlauben es, mittels der „Nautischen Stationen“ während der Freizeit die Natur und das Touristik- und Freizeitangebot der verschiedenen Küstenabschnitte mittels der Fährverbindungen zu genießen. Zurzeit sind fünf solcher Stationen in Betrieb: L'Estartit-Illes Medes, PalamósSant Antoni de Calonge, Santa Susanna, Salou-Cambrils-Montroig/Miami Platja und Vilanova i la Geltrú. Außerdem stehen Wassersportfreunden an der katalanischen Küste insgesamt 42 Sporthäfen zur Verfügung.

Der Golfsport kann in Katalonien auf eine lange Tradition zurückblicken, und so gehört unser Land heute zu den wichtigsten Reisezielen für den Golftourismus in Europa. Insgesamt bietet es 36 Golfplätze und 33 Pitch-undPutt-Anlagen, die sich zum größten Teil an der Küste oder in Küstennähe befinden. Allerdings sind auch im Binnenland und sogar am Fuße der Pyrenäen Plätze zu finden.

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Ein Land innerer Kontraste Die Orografie Kataloniens bietet auf einem relativ kleinen Gebiet eine große landschaftliche Vielfalt, die vom Hochgebirge der Pyrenäen mit Gipfelhöhen von bis zu über 3000 Metern über die zerklüfteten Mittelgebirgszüge mit ihrem mediterranen Klima und der entsprechenden Vegetation bis hin zu den Ebenen des trockensten Katalonien mit ihren Getreidefeldern,Weinäckern, Olivenhainen und Buschwäldern reicht. Diese Vielfalt der Habitats findet ihre Entsprechung in einer reichen und mannigfaltigen Flora und einer charakteristischen Fauna, diewie der Bartgeier, häufig unter Schutz gestellt ist.

Der Reiz Montserrats Eine der außergewöhnlichsten Landschaften Kataloniens ist das Montserrat-Gebirge, ein in der Mitte des Landes gelegener Naturpark mit einer einzigartigen Form, ein wahres Meer von Felsen und Felsnadeln, mächtigen, von Wind und Wetter erodierten Sedimentgestein und fantastischen Formen. In diesem seit unerdenklichen Zeiten als heilig geltenden Gebirge

Arbúcies. Parc Natural del Montseny.

wurde im 11. Jahrhundert das Benediktinerkloster Santa Maria gegründet, das bis heute als spirituelles und kulturelles Zentrum überdauert hat. Hier wird eine romanische Figur der Heiligen Jungfrau von Montserrat, der Schutzheiligen von Katalonien, verehrt, die wegen der Färbung ihrer Hände und ihres Gesichts auch als „La Moreneta“ (Die Braune) bekannt ist. www.montserratvisita.com

DAS BINNENLAND Die Naturschätze des Binnenlands Das Binnenland Kataloniens ist ein stark von menschlichen Einflüssen geprägtes Gebiet mit einem reichen natürlichen Erbe sowie Städten mit einer großen historischen, kulturellen, monumentalen und Markttradition; eine Abfolge starker geografischer und territorialer Kontraste, die anhand der touristischen Marken wie Terres de l'Ebre, Val d'Aran,

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Katalonien, ein Land der Naturschutzgebiete und Naturparks.

Terres de Lleida und Catalunya Central nachzuvollziehen sind. Auch im Landesinneren erstreckt sich eine Landschaft, die von der hundertjährigen bäuerlichen Landbewirtschaftung und einer um die Gutshöfe, die die traditionelle landwirtschaftliche Produktionseinheit darstellten, herum organisierten Besitzstruktur geprägt ist.

Die Vielfalt des Naturerbes Die Naturparks und Schutzgebiete im katalanischen Binnenland sind das beste Beispiel für den außergewöhnlichen landschaftlichen Reichtum des Landes. Im Küsten- und Vorküstengebirge, im sich zwischen ihnen erstreckenden Flachland und im Ebrobecken ist der Naturpark Montseny 30_

(Biosphärenreservat) mit seinen mediterranen bis präalpinen Formationen ebenso zu finden wie der Naturpark Montnegre i el Corredor, der Park des Montserrat-Gebirges, der Naturpark Sant Llorenç i Serra de l'Obac, der Naturpark der Serra del Garraf, die Naturschutzgebiete Poblet und Montsant und der gebirgige Naturpark Els Ports, die die ganze Vielfalt der mediterranen Landschaft widerspiegeln.

Ein Land der Heilbäder Die Thermaltradition ist Bestandteil der katalanischen Kultur seit die Griechen, Römer und Araber sie mit sich brachten. Heute erfreut sich Katalonien eines umfangreichen Angebots an Bädern, Thalassotherapiezentren und Spas. Die natürlichen und energiereichen Wasser sind hauptsächlich an privilegierten

Orten mit guten Verkehrsanbindungen und attraktiven ergänzenden Freizeitangeboten zu finden. Sie sorgen dafür, dass Katalonien als Qualitätsreiseziel für den sogenannten Gesundheits- und Schönheitstourismus gelten kann.

Landtourismus Katalonien verfügt über mehr als 1700 landtouristische Unterkünfte mit fast 13400 Plätzen. Dieser Unterkunftstyp, der in den letzten Jahren großen Erfolg gehabt und ein starkes Wachstum erlebt hat, bietet Gelegenheit zur Entspannung im engen Kontakt mit der Natur und dem Landleben und ist normalerweise mit neuen Formen des Aktivtourismus und einem besseren Verständnis des Landes verbunden.


NATURPARKS UND NATURSCHUTZGEBIETE Nationalparks Parc Nacional d’ Aigüestortes i Estany de Sant Maurici

Parc Natural del Montnegre i el Corredor, www.diba.es/parcs Parc Natural del Garraf, www.diba.es/parcs

Naturparks Parc Natural del Alt Empordà Parc Natural dels Aiguamolls de l’Empordà Parc Natural de Cadí-Moixeró Parc Natural de Cap de Creus Parc Natural del Delta de l’Ebre Parc Natural de Els Ports Parc Natural del Montseny Parc Natural de Montserrat Parc Natural de Sant Llorenç de Munt i l’Obac Parc Natural de la Serra del Montsant Parc Natural de la Zona Volcànica de La Garrotxa

Naturlandschaften von nationalem Interesse Paratge Natural d’Interès Nacional de L’Albera Paratge Natural d’Interès Nacional de Poblet Paratge Natural d’Interès Nacional del Massís del Pedraforca

Aktivtourismus Das mediterrane Klima ist mit seinen milden Wintern und nicht zu heißen Sommern für Aktivitäten wie Wandern (das katalanische Wanderwegenetz umfasst mehr als 5000 km), Fahrradtourismus (mit 200 Routen und über 4000 km an beschilderten Wegen), Reittourismus, Abenteuersport wie Rafting und Kajakfahrten im Wildwasser -, Bootsausflüge auf dem Ebro, Tauchgänge zum überraschenden Meeresboden bei den Medes-Inseln, Gleitschirmflüge, Kanufahrten und Flüge im Heißluftballon oder Sportflugzeug besonders gut geeignet.

Naturschutzgebiete Reserva Natural del Delta del Llobregat Meeresschutzgebiete Àrea Protegida de les Illes Medes www.parcsdecatalunya.net

DIE PYRENÄEN Die Pyrenäen dominieren den gesamten Norden Kataloniens und erstrecken sich über mehr als 230 km von den Gipfeln des Val d'Aran bis zum Cap de Creus, wo sie ins Mittelmeer versinken. Freunde des Wandersports und des Gebirges finden hier rund 3000 Meter hohe Gipfel, von Gebirgsflüssen gegrabene Täler, Gletscher mit ewigem Schnee, Naturparks und Schutzgebiete, und im Winter bieten sich ideale Bedingungen für den Skisport.

Die großen Naturparks Kataloniens In den Pyrenäen und Vorpyrenäen liegen die großen katalanischen Naturparks wie der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, die Naturparks Hochpyrenäen, CadíMoixeró und das Vulkangebiet

La Garrotxa, das Naturschutzgebiet L'Albera und der Naturpark Cap de Creus. Zwischen den höchsten Gipfeln der Pyrenäen (3000 Meter im westlichsten Abschnitt) und den Felswänden der Mittelmeerküste sind zahllose landschaftliche Schönheiten zu entdecken.

Land des Schnees Mit 17 Skistationen, davon 11 alpinen und 6 nordischen, nimmt Katalonien, was das Wintersportangebot betrifft, unter den autonomen Gemeinschaften Spaniens eine führende Stellung ein. Insgesamt umfasst das Angebot 129 Skilifte mit einer Beförderungskapazität von über 150000 Passagieren pro Stunde, 639 Pistenkilometer und ein Netz von Schneekanonen, das auf einer Streckenlänge von 160 Kilometern eine Befahrbarkeit von 82% bis 100% gewährleistet. 31_



Katalonien: ein Netz aus Städten Katalonien ist ein Land mit Städten von unbestreitbarer Vitalität. Die Hauptstadt Barcelona zählt zu den großen Städten des Mittelmeerraums und in ihr und ihrem Ballungsgebiet lebt gut die Hälfte der Landesbevölkerung. Allerdings konzentriert sich die Bevölkerung nicht nur in Barcelona, sondern auch entlang der Küste. Darüber hinaus gibt es in Katalonien recht viele bedeutende Städte mit historischer Tradition und wichtigen Baudenkmälern wie Girona, Tarragona, Lleida, Tortosa,Vic, Manresa, Reus, Figueres, Sabadell, Terrassa oder Igualada, die in den letzten Jahrzehnten ein bemerkenswertes wirtschaftliches und demografisches Wachstum erfahren haben.

Katalonien, aktiv und unternehmerisch Katalonien ist traditionellerweise ein industriell aktives und unternehmerisches Land. Seine touristische Tradition macht es darüber hinaus zu einem perfekten Veranstaltungsort für geschäftliche Zusammenkünfte und Arbeitstreffen. Neben gut ausgestatteten Messegeländen und Kongresszentren steht in Katalonien das gesamte touristische Angebot zur Entspannung zwischen Geschäft und Geschäft zur Verfügung. In

AuditoriumKongresspalastes in Girona.

Katalonien finden jedes Jahr über 400 internationale und nationale sowie regionale und lokale Messen statt, für die im Land mehr als zwanzig Messezentren wie die „Fira de Barcelona“ oder das neue Kongresszentrum auf dem Gelände des Weltforums der Kulturen, das über 15000 Personen Platz bietet, zur Verfügung stehen. Unter anderem ist Barcelona Sitz internationaler Veranstaltungen wie der Modenschauen „Barcelona Fashion Week“, „Passarel·la Gaudí“ und „Bread & Butter“ sowie der Fachmessen

„Alimentaria“ (Lebensmittelindustrie und Gastronomie), „Construmat“ (Baugewerbe) und „3GSM“. In letzter Zeit hat die Schaffung neuer Infrastrukturen wie zum Beispiel des AuditoriumKongresspalastes in Girona eine Ausdehnung dieses Tourismustyps auch auf andere katalanische Städte ermöglicht, die nach und nach zu attraktiven Veranstaltungsorten für Kongresse mittlerer Größe werden. Die gute Verkehrsinfrastruktur ist für die Wirtschaftsentwicklung

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Die Fundació Antoni Tàpies und Blick auf die Stadt Girona.

des Landes von wesentlicher Bedeutung gewesen. Das moderne Autobahnnetz sorgt für einen umfangreichen Waren- und Personenverkehr. Das Schienennetz umfasst mehr als 1600 Gleiskilometer, die die wichtigsten Orte sowie das spanische und französische Eisenbahnnetz miteinander verbinden. Was die Häfen betrifft, sind der Hafen von Barcelona, der sowohl für den Waren- als auch für den Passagiertransport der bedeutendste Kataloniens ist, und der Hafen von Tarragona, in dessen Nähe sich ein höchst bedeutender Standort der petrochemischen Industrie befindet, hervorzuheben. Erwähnt werden müssen schließlich noch der internationale Flughafen von Barcelona sowie die Flughäfen

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Girona-Costa Brava und Reus, die vor allem für touristische Charterflüge und von Billigfluglinien genutzt werden.

Barcelona, die Hauptstadt Kataloniens Die katalanische Hauptstadt Barcelona zählt zu den bedeutendsten Städten im westlichen Mittelmeerraum. In Barcelona gibt es eine einzigartige, stets von Leben erfüllte Promenade, auf der sich die städtische Vielfalt trifft und konzentriert. Es handelt sich um die Rambles, einen von Bäumen gesäumten Boulevard, der sich von der Plaça de Catalunya bis in die Nähe des Kolumbusdenkmals erstreckt. An dieser städtischen Promenade stehen das Liceu, eines der renommiertesten europäischen Opernhäuser, und

die Markthalle Mercat de la Boqueria. Außerdem sind hier die populären Kioske zu finden, an denen Zeitungen, Blumen aber auch Haustiere angeboten werden. In den Stadtvierteln Ciutat Vella und La Ribera stehen die beiden wichtigsten Kirchen Barcelonas: die gotische Kathedrale und die Basilika Santa Maria del Mar, die zu den bedeutendsten Denkmälern der katalanischen Gotik gehört. Barcelona ist die unwidersprochene Hauptstadt des Modernisme. Mit dem Eixample besitzt sie ein Viertel, in dem diese architektonische Strömung die Hauptrolle spielt. Im Besonderen gilt dies für den Passeig de Gràcia, an dem die Hauptwerke von Gaudí (Casa Batlló, La Pedrera), Puig i


DIE WICHTIGSTEN KUNSTMUSEEN IN BARCELONA Fundació Antoni Tàpies Diese Stiftung wurde 1984 vom Künstler Antoni Tàpies gegründet, um das Studium und die Kenntnis der modernen und zeitgenössischen Kunst zu fördern. www.fundaciotapies.org Fundació Joan Miró Diese Stiftung, mit Sitz in einem einzigartigen, vom Architekten Josep Lluís Sert gestalteten Gebäude, wurde 1975 gegründet und besitzt die umfassendste öffentliche Sammlung von Werken Joan Mirós. www.bcn.fjmiro.es Museu Picasso de Barcelona Dieses Museum nimmt fünf gotische Palais in der herrschaftlichen Carrer de Montcada ein. Die ausgestellte Sammlung umfasst unter anderem die Jahre der Ausbildung und frühen Schaffensperiode, der Blauen Periode sowie der kubistischen und der klassizistischen Periode. www.museupicasso.bcn.es

Cadafalch (Casa Amatller) und Domènech i Montaner (Casa Lleó Morera) stehen. Auf dem Montjuïc, der die wichtigsten Sportstätten der Olympischen Spiele von 1992 beherbergt, befinden sich drei Museen, die man bei einem Besuch Barcelonas unbedingt gesehen haben sollte: das Museu Nacional d'Art de Catalunya (MNAC), die Fundació Joan Miró und das in einem modernistischen Gebäude von Puig i Cadafalch untergebrachte Kunst- und Kulturzentrum „CaixaForum“ mit seiner bemerkenswerten Sammlung moderner Kunst. Die letzte Phase der Stadtentwicklung in Barcelona stand mit der Ausrichtung des Weltforums der Kulturen 2004 in Verbindung.

Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA) Eine unumgängliche Referenz der Kunst- und Kulturszene der Stadt. Im Mittelpunkt der Sammlung dieses Museums steht die Kunst der letzten fünf Jahrzehnte. Sie umfasst Werke katalanischer, spanischer und internationaler Künstler, die es erlauben, einige der wesentlichen Aspekte des zeitgenössischen künstlerischen Schaffens kennenzulernen. www.macba.es Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) Die Sammlungen des MNAC bieten eine Reise entlang 1.000 Jahren katalanischer, aber auch spanischer und europäischer Kunst, die vom 11.bisins 20. Jahrhundert führt. www.mnac.es

Städte mit Persönlichkeit Im Nordosten befinden sich Zentren mit einer bedeutenden touristischen Tradition (Palamós, Sant Feliu de Guíxols, Lloret, Roses, Begur), Küstenorte, die traditionell von international renommierten Künstlern aufgesucht wurden (Cadaqués, Tossa, El Port de la Selva), schöne mittelalterliche Orte (Pals, Peratallada) und bedeutende Museen und Denkmäler (Girona, Figueres). Im Süden des Landes liegen große touristische Zentren wie Sitges, Tarragona, Reus und Salou, der Ebro, die schönen alten Städte Tortosa und Montblanc und andere Orte mit geschichtsträchtigen Klöstern, wie Poblet und Santes Creus. Im Binnenland Kataloniens liegen Städte mit großer historischer, kultureller oder Markttradition wie Vic, Manresa,

Cardona, Igualada, Terrassa, Sabadell und Granollers, sowie sehenswerte Gebirgslandschaften, wie der Montseny, die Guilleries und Montserrat. Lleida ist die Hauptstadt der westlichen Provinz des Landes sowie landwirtschaftliches Zentrum. Am nördlichen Rand Kataloniens, in den Pyrenäen, sind herausragende Denkmäler der katalanischen Romanik sowie bedeutende Wintersportanlagen und Naturparks zu finden. Am äußeren westlichen Ende der katalanischen Pyrenäen liegt das Val d'Aran, das Arantal, dessen Sprache und Kultur okzitanischen Ursprungs sind und dessen Hauptort Vielha ein bedeutendes Wintersportzentrum ist.

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Katalonien: ein Land wie im Film Die Schönheit und Vielfalt der Landschaft, das Licht und die Farben der Städte, die einzigartige Plastizität der Arbeiten von Künstlern wie Gaudí, Dalí oder Miró und die privilegierte Lage zwischen dem Süden des Nordens und dem Norden des Südens machen Katalonien zum perfekten Ort für die Entwicklung einer starken kulturellen Identität, der zugleich jedoch vollständig in eine zunehmend von Wechselbeziehungen geprägte Welt eingebunden ist. Der Sinn für Schönheit, die Liebe zur Poesie, eine lange Tradition der Schaffung kultureller Produkte und die solide ästhetische und technische Ausbildung von Musikern, Autoren und Arbeitern im katalanischen audiovisuellen Sektor haben Katalonien in einen der attraktivsten Schauplätze und Anziehungspunkte für die Kunst des 21. Jahrhunderts verwandelt.

Katalonien im Film Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte Hollywood die Costa Brava, als der Regisseur Albert Lewin hier Pandora and the Flying Dutchman (1951, Pandora und der Fliegende Holländer) mit Ava Gardner, James Mason und dem katalanischen Schauspieler und Stierkämpfer Màrius Cabré in den Hauptrollen drehte. 1959 folgte, mit Aufnahmen in Begur und Pals, der größte Teil des Films Suddenly, Last Summer (Plötzlich im letzten Sommer) von Joseph L. Mankiewicz mit Elizabeth Taylor und

Das Kloster Santes Creus.

Montgomery Clift. Der Paral·lel und das nicht mehr erhaltene Zigeunerviertel Somorrostro waren die Schauplätze von Los Tarantos (1963, Die Tarantos) von F. Rovira Veleta. Die jüngere Geschichte und der Bürgerkrieg sind, mit Schauplätzen wie Gelida, zum Beispiel in Las largas vacaciones del 36 (1976, Die langen Ferien von 36) von Jaime Camino und die Epoche, in der Barcelona den Beinamen „Die Feuerrose“ erhielt, in Filmen wie La ciutat cremada (1976) von Antoni Ribas oder Un hombre llamado Flor de Otoño (1978, Ein

Mann namens Herbstblume) von Pedro Olea, vertreten. Inzwischen sind Barcelona und viele andere katalanische Orte, besonders seit den Olympischen Spielen von 1992, beliebte Drehorte für Kino- und Fernsehproduktionen, aber auch für Werbespots. Davon zeugen Filme wie Land and Freedom (1995) von Ken Loach, Todo sobre mi madre (1999, Alles über meine Mutter) von Pedro Almodóvar, die städtischen Komödien von Ventura Pons oder der Dokumentarfilm En construcción (2001, Im Bau) von José Luis Guerín.

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Land der Kunsthandwerker In Katalonien ist die traditionelle und volkstümliche Kultur in verschiedensten Formen lebendig geblieben. Einige Orte und Landkreise besitzen eine kunsthandwerkliche Produktion von hoher Qualität und großem Prestige, die mit dem jeweiligen natürlichen Umfeld in Verbindung steht und in einigen Fällen bis in das Mittelalter zurückreicht.

Töpferei und Keramik

Drechslerei

Heiligenfiguren

Die lange Tradition der Töpferei wird in Werkstätten in zahlreichen Orten fortgeführt: Breda, La Bisbal d’Empordà, Quart, Miravet, Verdú, Esparraguera.

Die Holz- und Möbelindustrie ist in La Cellera de Ter, Sant Hilari Sacalm und La Vall de Ges tief verwurzelt.

Die „Heiligen“ aus Olot sind auf der ganzen Welt berühmt. Das älteste Unternehmen, das sich der Herstellung und dem Verkauf von Heiligenfiguren widmet, heißt „Art Cristià“ (Christliche Kunst) und wurde im 19. Jahrhundert gegründet.

Alabaster Die Alabastersteinbrüche in Sarral wurden bereits in der Römerzeit betrieben. Im Alabastermuseum ist der gesamte Prozess vom Abbau des Gesteins bis zum fertiggestellten kunsthandwerklichen Gegenstand nachzuvollziehen.

Möbelherstellung In La Garriga steht die handwerkliche Möbelherstellung im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Aktivität. In La Sénia ist die Holzverarbeitung seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Grundlage der industriellen Entwicklung.

Spitzenklöppelei Im 18. Jahrhundert kommt eine für Arenys charakteristische Spitze auf, die nicht aus Seide, sondern aus Leinen oder Baumwolle gefertigt und als retfi català bezeichnet wird. Artesania Catalunya www.artesania-catalunya.com

Spitzenklöppelarbeiten.

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Ein Land der Feste Die traditionellen Volksfeste eines Landes sind die Elemente, die seine Identität am deutlichsten erkennen lassen. Der katalanische Feiertagskalender ist umfangreich und erfasst das ganze Jahr.Außerdem gibt es in Katalonien eine gefestigte Tradition nicht kirchlicher Festtage, unter denen der Sankt-GeorgsTag am 23.April herausragt, den die UNESCO zum Welttag des Buches erklärt hat und an dem sich die Straßen mit Bücher- und Blumenständen füllen. Der andere wichtige, nicht kirchliche Feiertag in Katalonien ist der katalanische Nationalfeiertag am 11. September. Auch das Patum-Fest in Berga wurde (2005) von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der Sommer ist auch die Zeit der Patronatsfeste, zu deren unverzichtbaren Hauptelementen die Tänze sardana oder jota; die gegants und die capgrossos (Schwellköpfe), gehören.

Das Patum-Fest von Berga.

Menschliche Pyramiden Unter dem Motto „Kraft, Gleichgewicht, Mut und Besonnenheit“ werden seit dem 19. Jahrhundert von Gruppen, in denen Menschen aller Altersstufen und aus allen sozialen Schichten vertreten sind, spektakuläre menschliche Pyramiden (castells) errichtet, und diese Tradition ist auch heute noch sehr lebendig.

Die castells haben ihren Ursprung in den Landstrichen Camp de Tarragona und Penedès. Sie haben in den letzten Jahren aber auch im restlichen Katalonien große Popularität erlangt. Vielerorts wurden neue Gruppen (colles) gebildet.

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EIN LAND DER FESTE Feste der Landwirtschaft und der traditionellen Berufe Fest der Fuhrleute. Balsareny, am Sonntag vor Karneval. Fest des Baumes und Ball Cornut. Cornellà de Terri, Ostermontag. Fest der Wolle. Ripoll, Mitte Mai. Woche des Meeres. Vilanova i la Geltrú, letzte Juniwoche. Fest der Flößer. La Pobla de Segur, erstes Wochenende im Juli. Internationaler Hirtenhundewettbewerb. Castellar de N’Hug, letzter Sonntag im August. Pinienfest. Centelles, 30. Dezember.

Traditionelle Feste Karneval. Vilanova i la Geltrú. Solsona. Tag des heiligen Georg. In ganz Katalonien, 23. April. Sardana-Treffen. Calella, Juni. Katalanischer Nationalfeiertag. In ganz Katalonien, 11. September. Feurige Feste Patum-Fest. Berga, Fronleichnamswoche. UNESCO Weltkulturerbe. Falles d’Isil, 23. Juni. Sankt-Johannis-Nacht. In ganz Katalonien, 23. Juni.

Märkte und Jahrmärkte Jahrmarkt zu Mariä Lichtmess. Molins de Rei, Ende Januar/Anfang Februar. Markt des Palmzweigs. Vic, Karwoche.

Volkstheater Passionsspiel. Esparreguera, März und April. Mysterienspiel zur Passion. Cervera, März und April. Passionsspiel. Olesa de Montserrat, März bis April. Heiliges Drama der Passion. Cervera, März bis April. Ball del Sant Crist. Salomó, Mai.

Gastronomische Feste Reisfest. Sant Fruitós del Bages, Januar. Schneckenfest. Lleida, Mitte Mai. Pilzsuchwettbewerb. Berga, Oktober.

Mittelalterliche Feste Mittelalterliche Woche der Sankt-Georgs-Legende. Montblanc, in den beiden letzten Aprilwochen. Renaissancefest. Tortosa, letzte Juliwoche.

Folklore und Tradition Feste der Der herausragende katalanischen Identität Festtag im Frühjahr ist Der Sommer ist auch die Zeit Am 11. September wird in der Patronatsfeste. Zu deren der Tag des heiligen unverzichtbaren Hauptelementen Erinnerung an das tragische Ende der Belagerung Barcelonas Zählen die Tänze Sardana - der Georg, des durch die Truppen des populärste katalanische katalanischen spanischen Königs Philipp V. im Volkstanz - oder Jota - in den Jahr 1714 die Diada Nacional, Schutzheiligen, in Landstrichen am Ebro -, die der katalanische dessen Mittelpunkt die gegants - über drei Meter hohe Nationalfeiertag, begangen. Figuren, die mittels eines in Diese Belagerung war die letzte Bücher und Rosen ihrem Inneren verborgenen Kriegshandlung des spanischen stehen, mit denen sich Holzgerüstes getragen werden - Erbfolgekriegs, der zum Verlust der nationalen Freiheiten und die capgrossos Freunde und (Schwellköpfe), Feuerwerke und Kataloniens führte. Liebespaare gegenseitig lange Tanzabende mit moderner Der herausragende Festtag im Frühjahr ist der Tag des Sant Musik. beschenken. Jordi, des katalanischen Schutzheiligen, in dessen Mittelpunkt die Bücher und Rosen stehen, mit denen sich Freunde und Liebespaare gegenseitig beschenken.

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Religiöse Feste Dreikönigsumzug. In ganz Katalonien, 5. Januar. Zehnjährliches Fest der Lichtmess-Madonna. Valls, Anfang Februar. Prozession und Totentanz. Verges, Gründonnerstag. Lebender Kreuzweg. Sacalm, Karfreitag. Prozession der heiligen Beerdigung. Tarragona, Karfreitag. Laubschmuckfest (Les Enramades). Sallent, Fronleichnamswoche. Fronleichnam. Sitges, Fronleichnamswoche. Lebende Krippe. Sant Guim de la Plana, Weihnachten. Weitere Informationen im Veranstaltungskalender von “Turisme de Catalunya”: www.catalunyaturisme.com Menschliche Pyramiden (castellers).

Eines der bedeutendsten und ältesten Identitätsmerkmale ist wahrscheinlich das Feuer.

Port Aventura Es handelt sich um einen einzigartigen Ort an der Costa Daurada. Ein Themenpark mit aktions-geladenen Abenteuern aus allen Ecken der Welt: das kaiserliche China, der Wilde Westen, das exotische Polynesien, das aztekische Mexiko und der freundliche Mittelmeerraum. www.portaventura.co.uk

Feurige Feste Eines der bedeutendsten und ältesten Identitätsmerkmale ist wahrscheinlich das Feuer: In der Johannisnacht vom 23. auf dem 24. Juni werden auf den Straßen und Plätzen der Dörfer und Städte große Feuer entzündet. Begleitet von Böllern und Feuerwerk feiern die Katalanen dann zu musikalischen Klängen die ganze Nacht hindurch die Sonnenwende. Feuer und Pulver spielen auch bei vielen anderen katalanischen Festen eine Rolle, und vielerorts umfasst das Programm des Patronatsfests auch einen correfoc (Feuerlauf), einen Umzug, bei dem von diables (Teufeln) geführte Fabeltiere Böller und Flammen speien. Zu den Festen, bei denen das Feuer eine besonders große Rolle spielt, zählt das zu Fronleichnam stattfindende Patum-Fest in Berga.

Katalonien exportiert Festkultur Die großartige katalanische Festkultur entwickelt sich ständig weiter, und viele der großen Straßentheatergruppen haben in den letzten Jahren sogar den festlichen Rahmen internationaler Großveranstaltungen gestaltet. Die Comediants und La Fura dels Baus gelten so auch als die derzeit bedeutendsten Schöpfer neuer Konzepte für große festliche Veranstaltungen.

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Der Wert der Gastronomie Über die rustikale und schmackhafte traditionelle Küche mit mediterranem Charakter hinaus zeichnen sich in den letzten Jahren zahlreiche katalanische Köche aus; wahrhafte Erforscher der Erzeugnisse des Landes, die es verstanden haben, die traditionelle und die innovative Küche perfekt miteinander zu verbinden, und deren Zubereitungen höchstes internationales Ansehen erlangt haben.

Geschützte Herkunftsbezeichnungen Von den typisch katalanischen Speisen soll zunächst das wahrhaft unentbehrliche pa amb tomàquet (mit frischer Tomate eingeriebene Bauernbrotscheiben) erwähnt sein, zu dem in der Regel die hervorragenden katalanischen Wurstwaren vom Schwein gereicht werden. Weitere für Katalonien charakteristische Gerichte sind der nahrhafte Wintereintopf escudella i carn d'olla; der für Südkatalonien typische

Sopa de galets und carn d'olla.

Stockfischsalat xató; die calçots, eine Art Frühlingszwiebeln, die mit einer als salvitxada bezeichneten Soße gereicht werden; Schnecken a la llauna; die escalivada, vorzugsweise auf dem Holzfeuer zubereitetes Röstgemüse, und der pikant belegte Brotfladen coca de recapte.

Küche und Innovation Die katalanische Küche erlebt gegenwärtig einen historischen Moment. Einige ihrer Köche, wie Ferran Adrià, Joan Roca, Carme Ruscalleda, Santi Santamaría

oder Carles Gaig, sind wahrhafte Genies der Avantgardeküche und zählen den internationalen Restaurantführern und -kritikern zufolge zu den angesehensten Gastronomen der Welt. Außerdem gibt es in Katalonien Tempel der Gastronomie wie die Markthalle La Boqueria in Barcelona oder die spezialisierte Fortbildungseinrichtung „Aula Gastronómica del Empordà“ und Forschungszentren wie das „Laboratori de Cuina“, das „Centre Alícia“ (Ernährung und Wissenschaft) in Sant Benet de Bages oder den Sent-Soví-

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Crema catalana, und traditionelle Produkte auf moderne Art zubereitet.

Lehrstuhl der Universität Barcelona. Auf dem Messegelände von Barcelona findet alle zwei Jahre die „Alimentaria“ statt, eine der größten europäischen Fachmessen für die Lebensmittelindustrie und Gastronomie.

Traditionelle Küche Die katalanische Gastronomie beruht, wie so viele andere Aspekte des Landes, auf volkstümlichem Wissen und Tradition. Der geografischen Gliederung des Landes entsprechend lässt sie sich in groben Zügen in eine Küche des Gebirges und des Binnenlands, in der Fleisch, Wurstwaren, Milchprodukte und Erzeugnisse aus Garten und Stall sowie Wild

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und Pilze die Hauptrolle spielen, und eine Küche der Küste mit Fisch und Meeresfrüchten, oft begleitet von Reis und Gemüse, einteilen. Was die Desserts betrifft, gibt es ein außerordentlich breites Sortiment an vorzüglichen Feinbackwaren. Eine der beliebtesten Nachspeisen ist zweifellos die als crema catalana bekannte, mit einer Karamellkruste überzogene Cremespeise. Außerdem wartet jeder Ort mit eigenen Spezialitäten auf, die im Allgemeinen im Bezug zum Kirchenkalender stehen wie die torrons zu Weihnachten, etwa die von Agramunt, die Osterkränze, die Fladenkuchen zur Johannisnacht oder die panellets (Marzipankonfekt) und Kastanien zu Allerheiligen.

Weine und Schaumweine Ein anderes entscheidendes Element auf der katalanischen Tafel ist der Wein. Der Weinbau ist eine uralte, über das gesamte katalanische Gebiet verbreitete Tradition, die heute über elf geschützte Herkunftsbezeichnungen für Wein und eine für cava verfügt. Cava ist ein in den Landkreisen Penedès, Terra Alta und Conca de Barberà nach der Champagnermethode produzierten Schaumwein, der zu den wichtigsten Exportgütern des Landes gehört. Die Einführung fortschrittlichster Weinproduktionstechniken hat dazu geführt, dass einige katalanische Weine, etwa die aus dem Priorat oder Montsant, inzwischen internationale Anerkennung erfahren.


MICHELIN-STERNE (2007) 1 Stern (*) Ca l’Enric Can Bosch Can Jubany Carballeira Drolma El Castell El Racó d’en Freixa Gaig Jean Luc Figueras L’Esguard Cuina de Can Pipes La Llar Lluçanès Mas Pau Sala Via Veneto Neichel Àbac La Cuina de Can Simón L’Estany Clar Mas Les Cols El Cingle Hispània Alkimia Hofmann Caelis Moo El Rincón de Diego El Fogony Hostal de Sant Salvador El Rebost d’en Pere Lasarte Saüc Miramar Evo

Jordi Juncà i Isabel Juncà Joan Bosch Nando Jubany Joan Aparicio Fermí Puig Vicenç Tonico Ramon Freixa Carles Gaig J. Luc Figueras Miguel Sánchez Ramon Casabayó Joan Viñas Àngel Pascual Xavier Sacristà Toni Sala José Muniesa J. Louis Neichel Xavier Pellicer Xavier Lores Jordi Cruz Fina Puigdevall Montse Estruch Paquita i Lolita Reixach Jordi Vila Mey Hofmann Romain Fornell Felip Llofriu Diego Campos Zaraida Cotonat Joan Borràs Pere Arpa Àlex Garés Xavier Franco Paco Pérez Santi Santamaria

www.calenric.net www.canbosch.com www.canjubany.com www.carballeira.net (00 34) 93 496 77 10 www.hotelcastell.com www.elracodenfreixa.com www.restaurantgaig.com www.jeanlucfigueras.com www.miguelsanchezromera.com www.canpipes.com www.crae.com/restaurantlallar www.restaurantllucanes.com www.maspau.com www.fondasala.com www.viavenetorestaurant.com www.neichel.es (00 34) 93 319 66 00 www.lacuinadecansimon.com www.estanyclar.com www.lescols.com www.elcingle.com www.restauranthispania.com (00 34) 93 207 61 15 www.hofmann-bcn.com www.caelis.com www.hotelomm.es www.rincondediego.com www.fogony.com www.restaurantsantsalvador.com www.elrebostdenpere.com www.condesdebarcelona.com www.saucrestaurant.com www.hotelmiramarllanca.com www.restauranteevo.com

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Joan Roca

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3 Sterne (***) El Bulli Racó de Can Fabes Sant Pau

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2 Sterne (**) Katalanische Restaurants außerhalb Kataloniens La Broche Sant Celoni Hacienda Benazuza

Sergi Arola Santi Santamaria Rafael Morales

www.labroche.com www.restaurantesantceloni.com www.elbullihotel.com



Katalanische Literatur des 20. Jahrhunderts: Tradition und Moderne Die katalanische Literatur fügt sich als kulturelles Phänomen in einen größeren Kontext ein, der sie wesentlich bedingt: die Geschichte. Ohne jeden Zweifel brachte der spanische Bürgerkrieg (1936–1939) einen radikalen Bruch mit dem kulturellen und politischen Projekt, das die Regierung der Republik auf den Weg gebracht hatte. Heute wird das katalanische literarische Panorama komplett vom Roman beherrscht.

Von den Ursprüngen zum 20. Jahrhundert Die katalanische Literatur hat bis ins 20. Jahrhundert einen klar definierten und definitiven Kanon von Autoren und Bewegungen. Ramon Llull ist der erleuchtete Philosoph des 13. Jahrhunderts. Nach einem Jahrhundert historischer Chroniken tatendurstiger Könige folgt dann das 15. Jahrhundert als nahezu exklusive Domäne des Dichters des Schmerzes, Ausiàs March, und des Ritters und Schriftstellers Joanot Martorell,

Die Biblioteca de Catalunya.

der den großen Ritterroman Tirant lo Blanc verfasste. Das 16., 17. und 18. Jahrhundert sind geprägt von einem enormem quantitativen Rückgang der literarischen Produktion. Die Vorherrschaft des Spanischen führt zu einem Niedergang, der sich negativ auf die katalanischen Geisteswissenschaften auswirkt. Allerdings erzeugt der europäische Romantizismus des 19. Jahrhunderts eine ethische und ästhetische Reaktion. In Katalonien ist dies der Moment der Renaixença, der kulturellen

Wiedergeburt, und seiner ideologischen und religiösen Restriktionen. Schließlich tritt mit Jacint Verdaguer und seinem epischen und lyrischen Werk die europäische romantische Dichtung in Erscheinung.

Die Ästhetiken bis 1959 Der Modernisme, die katalanische Version des Jugendstils, entsteht um 1892 als geistige Reaktion auf die Vergangenheit. Das symbolistische Theater Santiago Rusiñols, die Festes

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Katalanischen Schriftstellers und der grossen Ritterroman Tirant lo Blanc.

Modernistes in Sitges sowie die Artikel und das lebendige, poetische Wort Joan Maragalls zeugen vom Aufkommen einer Bewegung, deren Ziel es ist, das katalanische kulturelle Leben zu erneuern, und die in alle künstlerischen Ausdrucksformen vordringt. Der Modernisme will das Katalanische zu einer modernen Sprache machen, die normal verwendet werden kann. In diesem Sinne stellt der symbolische Roman Víctor Catalàs die wesentlichste katalanische Jugendstilprosa dar.

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Nach dem Scheitern der Idealismen des Modernisme folgt ihm ab 1906 der Noucentisme. Die Noucentistes bemühen sich mit größerer intellektueller Akribie und wirksameren Instrumenten darum, dem Katalanischen mehr Würde zu verleihen. Ihre herausragende Erscheinung ist die Poesie Josep Carners, während der Roman in eine Krise gerät. Die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts sind ein Jahrzehnt der Erneuerung und Diversifizierung, das unter anderem die postsymbolistische Dichtung (Carles Riba, J. V. Foix, Marià Manent) und die Wiederzuwendung zum – nunmehr vor allem psychologischen (Miquel Llor, Josep M. Sagarra) oder journalistischen (Josep Pla) –

Roman mit sich bringt. Nach dem spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) symbolisiert die katalanische Literatur einen entschiedenen Bruch mit dem Franquismus, und es beginnt eine langsame kulturelle Erholung. Die Dichtung folgt der Tradition der Avantgarde (Joan Brossa, Josep Palau i Fabre), des Realismus und der Entmythifizierung (Pere Quart, Vicent Andrés Estellés, Miquel Martí i Pol). Die Erzählung wendet sich unter dem Eindruck des Exils dem Existenzialismus und der technischen Forschung (Maria Aurèlia Capmany) oder der Fantasie (Joan Perucho) zu. Das Theater experimentiert mit der Poesie (Joan Brossa). Der bedeutendste Theaterautor dieser Epoche ist Salvador Espriu.


CATALAN LITERATURE Institut Ramon Llull Ziel des Instituts ist die internationale Verbreitung der katalanischen Sprache und Kultur in allen ihren Facetten und Ausdrucksweisen. www.llull.cat Institució de les Lletres Catalanes Die Institution ist eine eigenständige Einrichtung der Generalitat de Catalunya, deren wesentliches Ziel die Verbreitung des katalanischen literarischen Erbes ist. http://cultura.gencat.net/ilc Espais escrits Dieses Netzwerk ist ein Verein, der sich dafür einsetzt, die verschiedenen Einrichtungen zusammenzubringen, die sich der Bewahrung von Werk und Vielfalt der Schriftsteller in katalanischer Sprache widmen. www.espaisescrits.org

Vom historischen Realismus der 1960er bis in die Gegenwart In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts lassen die Schriftsteller den Existenzialismus und den Psychologismus allmählich hinter sich und ergründen eine neue, engagierte Literatur. Die Dichtung folgt angelsächsischen Vorbildern, die sich in Richtung der Selbsterfahrung (Gabriel Ferrater, Lehrer von Generationen) oder der Erfahrung der Sprache (Pere Gimferrer) entwickeln. Die Erzählung spiegelt, ausgehend von historischer Ideologie (Llorenç Villalonga, Mercè Rodoreda), Mythos (Terenci Moix) oder Radikalität (Quim Monzó), verschiedene Gesichter des Realismus wider.

Die Erneuerung der Theaterszene profitiert vom Texttheater J. M. Benet i Jornets. Der Essay Joan Fusters zeigt mit heftiger Kritik und beißendem Humor die Besorgnisse des historischen Moments auf. Die siebziger Jahre sind ein Jahrzehnt des Kampfes und des Bewusstseins für die katalanische Literatur. Es entstehen die weibliche und die feministische Literatur, zwischen Lyrismus und Ambiguität, die homosexuelle Literatur und der Textualismus. Erzähler (Montserrat Roig, Baltasar Porcel) und Dichter (Pere Gimferrer, Maria Mercè Marçal) werden zu Erforschern neuer Techniken. In den achtziger Jahren ist die Literatur mit der soziopolitischen Krise und der Generationenfrage beschäftigt. Die Erzählung

wendet sich bestimmten Genres zu: dem historischen Roman (Jaume Cabré, Lluís-Anton Baulenas, Carme Riera), dem roman noir (Ferran Torrent, Jaume Fuster)... Es beginnt die Debatte zwischen ländlicher und städtischer Literatur im Zusammenhang mit dem Streben nach Schönheit (Maria Barbal). Die Erzähler wenden sich der Postmodernität zu, einer von systematischem Bruch bestimmten ethischen und ästhetischen Lebensweise (Sergi Pàmies, Màrius Serra). In den neunziger Jahren nimmt die experimentelle Erzählung einen breiten Raum ein. Heute wird das katalanische literarische Panorama vom Roman, vor allem dem historischen und dem Forschungsroman (Carles Porta, Albert Sánchez Piñol, Emili Rosales) beherrscht.

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PRAKTISCHE INFORMATIONEN ANREISE Im Flugzeug, Direktflüge Katalonien – Deutschland: Clikair www.clickair.com München – Barcelona – München (täglich) Berlin – Barcelona – Berlin (täglich) Frankfurt – Barcelona – Frankfurt (täglich) Lufthansa www.lufthansa.com Düsseldorf – Barcelona – Düsseldorf (täglich) Frankfurt – Barcelona – Frankfurt (täglich) Hamburg – Barcelona – Hamburg (täglich) München – Barcelona – München (täglich) Stuttgart – Barcelona – Stuttgart (täglich) Condor www.condor.com München – Barcelona – München (täglich) Easyjet www.easyjet.com Berlin – Barcelona – Berlin (täglich) Dortmund – Barcelona – Dortmund (täglich)

Air Berlin www.airberlin.com Berlin – Barcelona – Berlin (täglich) Düsseldorf – Barcelona – Düsseldorf (täglich) Hamburg – Barcelona – Hamburg (täglich) Germanwings www.germanwings.com Köln/Bonn – Barcelona – Köln/Bonn (täglich) Stuttgart – Barcelona – Stuttgart (täglich) Ryanair www.ryanair.com Leipzig – (Girona) – Leipzig (3 Flüge wöchentlich) Bremen – (Girona) – Bremen (4 Flüge wöchentlich) Düsseldorf (Girona) – Düsseldorf (täglich) Frankfurt (Girona) – Frankfurt (täglich) Hamburg (Girona) – Hamburg (3 Flüge wöchentlich, ab 30.10.2007) Karlsruhe-Baden (Girona) – Karlsruhe-Baden (täglich) Frankfurt (Reus) – Frankfurt (täglich)

Mit der Eisenbahn oder dem Auto betragen die ungefähren Entfernungen: Berlin – Barcelona: 1.875 km Hamburg – Barcelona: 1.820 km Frankfurt – Barcelona: 1.334 km Köln – Barcelona: 1.358 km

Stuttgart – Barcelona: 1.268 km München – Barcelona: 1.380 km

TOURISTISCHE INFORMATIONEN Turisme de Catalunya, Passeig de Gràcia 105, 3p 08008 Barcelona, tel. +34 93 484 99 00, fax. +34 93 484 98 88, email: catalunya.turisme@gencat.net, www.catalunyaturisme.com Katalonien Tourismus Zentrum in Deutschland info@katalonien-tourismus.de

IN KATALONIEN TÄTIGE REISEVERANSTALTER 4U Reisedienst Leipzig GmbH www.juniorexpress.de 1 2 Fly www.1-2-fly.com 5vorFlug GmbH Actionade Reisebüro Rominger GmbH www.actionade.de Activida Tours Interantional GmbH www.activida.de Dertour GmbH AIDA Cruises / German Branch of Costa Crociere S.p.A. www.aida.de ALEGROREISEN Seidel & Lippmann GbR www.alegroreisen.com Alfa-Sprachreisen GmbH www.alfa-sprachreisen.de Anton Götten Reisen GmbH www.goetten.net Anton Graf GmbH Reisen & Spedition www.anton-graf.de Argos Yachtcharter und Touristik GmbH Art Cities in Europe GmbH www.artcities.de Art of Travel Reiseveranstaltungs GmbH www.artoftravel.de Arttours, Gesellschaft für Studienreisen mbH www.arttours.de A.S. Reiseveranstaltungs GmbH www.rainbowtours.de AS Reiseladen Gesellschaft für Schul- und Studienfahrten www.Paketreisen.de; www.asreiseladen.de BAUMANN REISEN www.baumannreisen.de Bayerisches Pilgerbüro eV www.pilgerreisen.de BCT - Touristik Ulrich Bexte Touristik www.pilgerreisen.net; www.klafa.de (Klassenfahrten); www.bexte.com (engl.) Behringer Touristik www.behringer-touristik.de Berge & Meer Touristik GmbH www.berge-meer.de Biblische Reisen GmbH www.biblische-reisen.de Bildung und Reisen eV www.bildungsreisen.de Bottenschein Reisen GmbH & Co KG www.bottenschein.de BS-Tours Live Sport- und Ereignisreisen GmbH www.eventives.de BTI Bus-Tours International Reisevermittlung GmbH www.bustours-int.de; www.klassenfahrten-int.de Bucher Reisen GmbH www.bucherreisen.de Bus-Partner Organisation für Paketreisen GmbH www.bus-partner.de Buy.bye Touristik GmbH www.BUY.bye.de Carpe Diem Sprachreisen GmbH www.carpe.de


Classic Golf Tours FTI Touristik GmbH Comtour - Communication & Tourism GmbH Cool-Tours Musik& Eventreisen Creactiv Tours GmbH CTS Gruppen- und Studienreisen GmbH CV Aktiv - Reisen und Freizeit mit jungen Leuten eV DESR Europäische Sprachen und Reisen Deutsche Touring Gesellschaft mbH Dialog Sprachkurse GmbH Direkt Sprachreisen oHG Orange Travel Dr. Frank Sprachen & Reisen Dr. Steinfels Sprachreisen GmbH Dr.Tigges/Gebeco GmbH & Co KG Eberhardt Travel GmbH EST-Reisen Erhard W. Stumpe EuroStar Touristik GmbH EVR REISEN GmbH Fairway Golftravel eK Falkensteiner Touristik- Falk Autoreisen ferien.de Touristik GmbH & Co. KG FIT Gesellschaft für Gesundes Reisen Fit Jugendreisen FLY FISHING / FISHING-ESPANIA FOR YOU (4U) REISEDIENST Frauen Unterwegs - Frauen Reisen GmbH Freizeit Aktiv Studienreisen FREIZEITREISEN KG Fun-Reisen GmbH Glauch Reisen GmbH Globetrotter Reisen GmbH Grimm Touristik Wetzlar Hauser exkursionen international HIT-Reiseclub GmbH Höffmann Reisen GmbH Holiday and more IfB Institut für Bildungsreisen GmbH Imotours GmbH Interhome GmbH Begegnungsreisen mbH ITO Reise GmbH ITT Internet Tele Touristik GmbH JUPITER TOURS GBR Komm mit - Morent GmbH & Co.KG Kontouren (MICE & Kulturtourismus) Kozica Reisen GmbH Lastminute-Express.de Lion Tours Sabine Stegmann GmbH Mainka-Reisen GmbH - Kulturreisen Natours-Reisen GmbH Naturfreunde Reisen GmbH OLIMAR Reisen Vertriebs GmbH ONE WORLD - Reisen mit Sinnen RED Touristik Gmbt Reise Team Mainz REWE Touristik Gesellschaft mbH ROTALA REISEN GmbH & Co. KG rfb-Touristik, Reisen für Behinderte RT-Reisen GmbH RUF Jugendreisen Trend Touristik GmbH Scherer Bildungsreisen GmbH Spartours - de Gesellschaft für Reisevertriebssysteme mbH Stehr Aktiv Reisen TERRAVIVA Reisen GmbH VUELTA Rad- und Wandertouren WALTER BAUER TOURISTIK Wikinger Reisen Individuell GmbH Zeiträume - Urlaub, Studien, Reisen GmbH

www.classicgolftours.de www.fti.de www.comtour.de www.cool-tours.de www.pferdreiter.de www.cts-reisen.de; www.cts-paketreisen.de www.cv-jugendreisen.de www.sprachtreff.de www.deutsche-touring.com www.dialog.de www.direkt-sprachreisen.de www.orangetravel.de www.dfsr.de www.steinfels.de; www.Steinfels.ch www.drtigges.de www.eberhardt-travel.de www.est-reisen.de www.eurostar-touristik.de www.evr-reisen.com www.fairway-golftravel.de www.falk-autoreisen.de www.ferien.de www.fitreisen.de www.fit-jugendreisen.de www.flyfishing-berlin.de www.juniorexpress.de www.frauenunterwegs.de www.freizeit-aktiv.de www.frreizeitreisen.de www.funreisen.de www.glauch.de www.globetrotter-reisen.de www.grimm-touristik.de www.hauser-exkursionen.de www.hit-reiseclub.de www.hoeffmann-reisen.de www.holidayandmore.de www.ifb-reisen.de www.imotours.ch www.interhome.de www.ic-gruppenreisen.de www.flamenco-sprachreisen.de www.itt.de www.jupiter-tours.de www.komm-mit-reisen.de/sdl www.kontouren.de www.kozica.de www.lastminute-express.de www.lion-tours.de www.mainka-reisen.de www.natours.de www.naturfreunde-reisen.de www.olimar.de www.reisenmitsinnen.de www.red-touristik.de www.reiseteam-mainz.de www.rewe-touristik.de www.rotala.de www.rfb-touristik.de www.rt-reisen.de www.ruf.de www.sprachurlaub.de www.spartours.de www.vuelta.de www.weltweite-gruppenreisen.de www.wikinger.de www.zeitraeume-reisen.de

© Generalitat de Catalunya. Dept. d’Innovació, Universitat i Empresa. Edition: Turisme de Catalunya. Pg. Gracia 105, 3apl, 08008 BCN. Herstellung: Ara Idees, sccl. Fotografien: Toni Vidal p.1,10; Nano Cañas p.4; Georama p.6,13,16(n.1,5),28; Arthur Friederich Selbach p.8,14,16(n.3),20,23,26(n.2),34(n.2); MNAC p.9,16(n.3); Rafael López-Monné p.16(n.4),18,30(n.1),36,38; Magma p.16,40; Jordi Bastart p.24; Oriol Llauradó p.32;Tina Bagué p.46(n.1); Mario Krmpotic p.46(n.2); DGT p.14(n.2),16(n.5,7),21,26(n.1,3),30,34,43,44; Fototeca p.48,50. Druck: Gramagraf.



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