» Einleitung | Tobias Surborg
Zum Auftakt Eine persönliche Vorstellung des Jungen Kollegs Ich kann mich noch gut an jenen Tag im Oktober 2017 erinnern, als ich aus der ehrwürdigen Aula im Hauptgebäude der Universität Greifswald heraustrat. Soeben wurden neue Deutschlandstipendien verliehen, und ich war einer von den glücklichen Empfängern. Im Erdgeschoß angekommen, sammelten sich Gäste im Konferenzraum, die das eben Erlebte mit Speisen und Getränke bei anregenden Gesprächen verdauen wollten. Ich konnte nebenher zwei Studenten ausmachen, die um die Dastehenden und Essenden kreisten und sie ansprachen – hätte man dabei an bekannte Wüstenvögel gedacht, ich hätte nicht widersprochen. Eine Person stellte sich dabei als Koordinator eines Forums des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs vor, und auch ich erhielt eine kleine Einleitung in jene Plattform für Greifswalder Stipendiat:innen, die mir nun offenstand – die Rede war vom Jungen Kolleg. Gleich nächste Woche sei ein Planungskreis, ich könnte doch mal vorbeizukommen. Neugierig wie ich war, fuhr ich zum Treffen und war erfreut von der Atmosphäre und dem zwanglosen Austausch untereinander – und ehe ich mich versah, wurde ich Junger Kollegiat.
Perspektivwechsel Zwei Jahre später kam es dann zu einem Perspektivwechsel: Anlässlich einer weiteren feierlichen Ver-
leihung von Deutschlandstipendien war ich es nun, der als Koordinator um die Stehtische herumkreiste. Dabei stand ich vor der Frage, die auch meine Vorgänger:innen schon beantworten mussten: Wie stellt man das Junge Kolleg eigentlich vor? Es wird häufiger vorkommen, dass das Junge Kolleg vorgestellt werden muss. Und man wird es wohl schon erahnen: so ist es auch im vorliegenden Band. Dass unsere Organisation ein Forum oder eine Plattform sei, gehört mittlerweile nicht nur bei unseren Abendvorträgen zum festen Bestandteil der Einleitung. Ebenso sind die Hinweise, wir stünden allen Stipendiat:innen und den Promovierenden der Universität Greifswald offen und berücksichtigten alle fachlichen und disziplinären Hintergründe, mittlerweile unverzichtbarer Bestandteil der Vorstellung. Ein weiterer fundamentaler Hinweis darf bei so einem Anlass auch nicht fehlen – denn was wäre ein solches Forum ohne kontinuierliche Unterstützung durch unseren großzügigen Unterstützer, das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald? In diesem Zusammenhang wird dann gerne auf eine Bau-Metapher zurückgegriffen: die Rede ist von dem Jungen Kolleg als (Programm-)Säule des Wissenschaftskollegs. Wir sind fester Bestandteil dieser Institution, und es erfüllt uns mit Freude, dass diese Form des Zusammenlebens sich zum zehnten Mal jährt. Schließlich hält die Alfried Krupp von
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