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II Zielsetzung und Grundlagen

Ziel der Wohnbauförderung

Förderung eines bedarfsgerechten, leistbaren und qualitätsvollen Wohnraumes. Seit 2001 gewinnen verstärkt auch klimapolitische Zielsetzungen an Bedeutung.

Finanzierung

Der überwiegende Teil der Wohnbauförderung wird im Rahmen der Wohnbauförderungsgesetze der Bundesländer für den Wohn-Neubau, die Wohnhaussanierung und für Mietbeihilfen ausgeschüttet. Zusätzlich bestehen ergänzende Maßnahmen durch die Länder und Gemeinden. In Vorarlberg etwa wird über einen von Ländern und Gemeinden dotierten Wohnbaufonds zusätzlich Hilfestellung in besonderen Härtefällen geleistet sowie die Errichtung oder Sanierung von Notund Startwohnungen oder die Errichtung von Tiefgaragen gefördert. Viele Gemeinden bieten auch zusätzliche Wohnbeihilfen an.

Wohnbauförderung und Gesamtwirtschaft

Der Wohnbau ist ein bedeutender gesamtwirtschaftlicher Faktor, was sich in der Entwicklung von Wohnbauvolumen und Wohnimmobilienpreisen widerspiegelt. Dabei zeigt sich ein Wechselspiel zwischen Wohnbau und der Gesamtwirtschaft, wie an einem Einbruch im Neubauvolumen im Zuge der Wirtschaftskrise erkennbar ist. Durch die Wohnbauförderung konnte jedoch der krisenbedingte Rückgang an Wohnbauaktivitäten zu einem guten Teil abgefedert werden. 1

Qualität der österreichischen Wohnbauförderung

Insgesamt wird das österreichische System der Wohnbaufinanzierung durchaus positiv bewertet. So wird auf ein hohes Niveau an sozialer und ökologischer Wohnqualität bei gleichzeitig langfristig wenig volatilen Wohnkostenentwicklungen hingewiesen. Weiters besteht eine hohe Kontinuität der systemischen Gestaltung und der Erhaltung von öffentlichen und privaten Finanzierungsstrukturen, wodurch ein grundsätzlich hohes Vertrauen in die Rahmenbedingungen gegeben ist. 2

Das österreichische Wohnbauförderungssystem ist geprägt durch einen hohen Anteil an Objektförderung. Diese hat den Vorteil, dass die Steuerung der Neubautätigkeit und der damit verbundenen Beschäftigungseffekte erleichtert ist. Die Subjektförderung kann hier als ergänzendes Instrument gesehen werden. 3

Zukünftige Herausforderungen

Eine wesentliche Herausforderung im Wohnbau ist die regional sehr unterschiedliche demografische Entwicklung. So wirken sich die unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung, Wanderungsbewegungen, aber auch die Altersstruktur der Bevölkerung auf den Wohnbedarf aus. In Zukunft gewinnen auch klimapolitische Zielsetzungen an Bedeutung.

1 Vgl. Kunnert u. Baumgartner: Instrumente Wohnungspolitik, 2012, S. 1.;

Vgl. Oberhuber u. Schuster: Wohnbauförderung zur Sicherung, 2012, S. 5. 2 Vgl. Oberhuber u. Schuster: Wohnbauförderung zur Sicherung, 2012, S. 4 ff. 3 Vgl. NÖ. Arbeiterkammer: Die Wohnbauförderung der Bundesländer; 2012, S. 2 ff.

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