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Reformation einmal anders - Nächtliche Aktion der "Kirche für morgen"

Jugendliche wünschen sich lebendige und lockere Gottesdienste Heute vor 484 Jahren veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen als Antwort auf die Ablasspredigten Johannes Tetzels und leitete damit die Reformation ein. Vergangene Nacht hängten rund 300 Jugendliche im Land Plakate mit fünf Thesen zu einer Kirchenreform an Kirchenportale. Auch in Balingen. Von Steffie Kübler 31.10.01 - Balingen

Hinter der Aktion steht die neue Reforminitiative "Kirche für morgen". Sie ist eine der vier "Kirchenparteien", die am 11. November, wie alle sechs Jahre, zur Synodalwahl der Evangelischen Landeskirche in Württemberg - dem "Kirchenparlament" - antreten wird. Die Württembergische Landessynode ist die einzige in Deutschland, die unmittelbar von den Mitgliedern der Landeskirche gewählt wird. In den Dekanaten Balingen und Tuttlingen bewerben sich diesmal acht Kandidaten aus den insgesamt vier Wahlgruppierungen um die fünf im Wahlkreis zu vergebenden Sitze (wir berichteten). Drei der Sitze sind für so genannte "Laien", zwei für Theologen. Mit zwei Kandidaten, dem Tailfinger Pfarrer Albrecht Daiss und Dr. Christian Heckel aus Sigmaringen, tritt die Initiative "Evangelium und Kirche" an. Martin Mielke aus Balingen stellt sich für "Kirche für morgen" zur Wahl. Die "Offene Kirche" bewirbt sich mit den Kandidaten Gisela Wohlgemuth aus Ebingen und Pfarrerin Bärbel Danner aus VS- Schwenningen. Für die "Lebendige Gemeinde" schließlich stellen sich der Endinger Roland Beck und der Pfarrer Thomas Wingert aus Scheer zur Wahl. "Kirche für morgen" ist eine Initiative zur Reform der Evangelischen Kirche in Württemberg. Der Verein wurde vor acht Monaten gegründet und zählt mittlerweile 65 Mitglieder. Ein wichtiges Thema für "Kirche für morgen" ist die Jugend. Deshalb sind es auch die Thesen von Jugendlichen für Jugendliche, die an Kirchenportalen aufgehängt werden. Ähnlich wie im ausgehenden Mittelalter sollen die Thesen herausfordern und zur Diskussion anregen. Inhaltlich fordern sie "lockerere" Gottesdienste, etwa mit Band-Musik, Eigeninitiative und Mitgestaltung. In der Nacht von heute auf morgen wollen Jugendliche zeigen, wie Jugendkirche aussehen könnte, und laden ein zum Beten, Feiern und Tanzen in die Sporthalle in Esslingen-Weil. Sechs christliche Live-Bands werden die "Church Night", die zwölf Stunden andauern soll, musikalisch attraktiv machen. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.


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