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Warum treten wir zur Synodalwahl an? Wir haben uns folgende Fragen gestellt:  Wollen wir uns damit abfinden, dass sich ganze Generationen von der Kirche verabschieden und nichts mehr erwarten?  Wollen wir uns damit abfinden, dass bei vielen Frauen und Männern zwar eine religiöse Sehnsucht da ist, diese aber fast ganz an der Kirche vorbei geht?  Wollen wir uns damit abfinden, dass die Kirche in der Lebenswelt der heutigen Menschen keine Rolle mehr spielt und sich in ein selbstgeschaffenes Ghetto fürs Bildungsbürgertum zurückzieht?  Wollen wir uns damit abfinden, dass es in unserer Kirche auf allen Ebenen viele engagierte und motivierte Ehren- und Hauptamtliche gibt, die sich aber oft wieder frustriert und resigniert zurückziehen, weil sie zu wenig Gestaltungsspielraum haben, weil es so festgefahrene Strukturen gibt, in denen sich nichts bewegt?  Wollen wir uns nicht damit abfinden, dass kirchliche Diskussionen auf dem Stand der frühen siebziger Jahre in falschen Alternativen verhaftet bleibt: bekenntnistreu oder nicht? Was wir wollen:  Wir wollen Themen besetzen und nicht Macht gewinnen.  Wir wollen – so wie früher die Grünen, dass bestimmte Themen Themen für alle werden.  Wir treten nicht flächendeckend an, aber in mindestens der Hälfte der Wahlbezirke mit einem Kandidaten.  Wir wollen in der Synode dafür kämpfen, dass Reformen vor Ort durchgeführt werden können und nicht auf strukturelle Hindernisse stoßen. Dazu gründen wir regionale Initiativen.  Wir wollen die Kräfte bündeln und mit all denen zusammenarbeiten, die in der Kirche Veränderung wollen. Welche Wähler wir gewinnen wollen? Drei Gruppen haben wir im Blick:  Bisherige Nicht-Wähler: Es gibt viele, die mit der Kirche innerlich abgeschlossen haben, die von ihr nichts mehr erwarten.  Erst-Wähler: Die junge Generation ist in unserer Kirche aus dem Blick geraten. Für viele ist keine der bisherigen Gruppen wählbar. Wir wollen Stimme dieser jungen Generation sein.  Frustrierte Wähler der bisherigen Gesprächskreise: Sie wollen eine moderne Kirche mit klarem Profil und konkreten auch strukturellen Veränderungen. Sie wollen nicht mehr in den Alternativen von links und rechts denken. Sie wollen eine Kirche, die auf die Menschen zugeht, um sie mit dem Evangelium zu erreichen, die aber in der Form unkonventionell und zukunftsorientiert ist.


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