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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Michael Josupeit fon +49 7032 74035 mobil +49 160-2126428 presse_kirchefuermorgen@t-online.de

Herrenberg, 21.12.2005

PRESSEMITTEILUNG Kirche für morgen e.V.

Kirche für morgen sieht im Priestertum aller Gläubigen das Filetstück des Protestantismus Offener Brief an Oberkirchenrat Küenzlen [Nicht zur Veröffentlichung: Am letzten Tag der Synode der württembergischen Kirche wurde von Kirche für morgen eine Anfrage eingebracht, die sich mit der Leitung von Abendmahls-feiern in Gemeindegruppen durch Gemeindemitarbeiter beschäftigte. Der zuständige Oberkirchenrat (Okr) Küenzlen erwiderte in seiner Antwort, dass das Pfarramt durche die Mitarbeit Ehrenamtlicher nicht weiter in seine Filetstücke zerlegt werden dürfe, wobei eines der Filetstücke das Abendmahl sei. Außerdem sei man seiner Meinung nach bei der Einbeziehung von Mitarbeitern in pfarramtliche Aufgaben „wohl schon ‚eher zu weit gegangen’. Priestertum aller Gläubigen, so Küenzlen, sei nicht das ‚Pfarrertum’ aller Mitarbeiter“. (Zitiert aus: beraten und beschlossen, 3/2005, S. 8, hrg. vom Amt für Information der evangelischen Landeskirche in Württemberg, Stuttgart, 12/2005).

Kontakt: Am Auchtberg 1 72202 Nagold fon +49 0700 366 936 69 fax +49 0721 151 398 429 info@kirchefuermorgen.de www.kirchefuermorgen.de Bankverbindung : EKK Stuttgart BLZ 600 606 06 Konto : 419 435 1. Vorsitzender Reinhold Krebs 2. Vorsitzender Friedemann Stöffler

Synodale und Leitungskreis von Kirche für morgen haben sich intensiv mit der Antwort von Okr Küenzlen beschäftigt. Der 2. Vorsitzende Friedemann Stöffler hat als Resultat einen Offenen Brief an Okr Küenzlen aufgesetzt, den Sie im Anhang finden. Wir bitten Sie, diesen Brief in Ihrer nächsten Ausgabe zu veröffentlichen. Das Thema betrifft nach Auffassung von Kirche für morgen ein zentrales Stück evangelischer Theologie, das „Priestertum aller Gläubigen“. Der Brief liegt jeweils in einer .doc Version und als PDF vor. Außerdem finden Sie direkt im Anschluss, eine Pressemitteilung zu diesem offenen Brief, die Sie wahlweise veröffentlichen können.] Mit kollegialen Grüßen Michael Josupeit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Michael Josupeit fon +49 7032 74035 mobil +49 160-2126428 presse_kirchefuermorgen@t-online.de

PRESSEMITTEILUNG

Herrenberg, 21.12.2005

Kirche für morgen sieht im Priestertum aller Gläubigen das Filetstück des Protestantismus Offener Brief an Oberkirchenrat Küenzlen Synodale von Kirche für morgen stellten während der letzten Tagung der Synode in Stuttgart, im November eine Anfrage zum Thema „Leitung von Abendmahlsfeiern in Gemeindegruppen oder bei ähnlichen Anlässen“. Der zuständige Oberkirchenrat, Heiner Küenzlen, verwandt sich in seiner Antwort dagegen, das Pfarramt durch die Austeilung des Abendmahls durch Mitarbeiter weiter zu „filetieren“. Das „Priestertum aller Gläubigen“ sei schließlich nicht das „Pfarrertm aller Mitarbeiter“. Der Leitungskreis von Kirche für morgen hat als Reaktion auf diese alles andere als befriedigenden Aussagen Küenzlens mit einem Offenen Brief reagiert, dessen Kernaussagen hier kurz wiedergegeben werden. Der vollständige Text kann unter presse_kirchefuermorgen@t-online.de angefordert werden. Kirche für morgen bittet Oberkirchenrat Küenzlen u.a. folgende Fragen zu beantworten: 1) Was meinen Sie genau, wenn Sie sagen, man sei auf dem Weg, Aufgaben an Ehrenamtliche weiterzugeben, eher schon zu weit gegangen?

Kirche für morgen e.V. Kontakt: Am Auchtberg 1 72202 Nagold fon +49 0700 366 936 69 fax +49 0721 151 398 429 info@kirchefuermorgen.de www.kirchefuermorgen.de Bankverbindung : EKK Stuttgart BLZ 600 606 06 Konto : 419 435 1. Vorsitzender Reinhold Krebs 2. Vorsitzender Friedemann Stöffler

2) Wie wollen Sie mit Hauskreisleitern und anderen Mitchristen verfahren, die im Wissen, dass das württembergische Kirchenrecht gegen sie steht, in Hauskreisen und auf Freizeiten das Abendmahl austeilen? Wir haben wie Sie ein Interesse an einem geordneten Verfahren bei der Abendmahlspraxis, wir sind aber der Meinung, dass das jetzige Verfahren gerade diese Ordnung nicht gewährleisten kann. 3) Mit welchen neutestamentlichen Texten wollen Sie den von ihnen dargestellten Sonderstatus von Pfarrerinnen und Pfarrern begründen, die allein „öffentlich“ handeln dürfen? Wie begründen Sie die Differenz von „Pfarrertum“ und „Priestertum aller Gläubigen“ ohne auf die katholisch begründete apostolische Sukzession rückgreifen zu müssen? Pfarrerinnen und Pfarrer müssen nicht alles selber machen, sondern brauchen Freiraum, um als „Geistliche“ mit ihrer theologischen Kompetenz die Verantwortung für die öffentliche Wortverkündigung der ganzen Gemeinde zu übernehmen. Sie begleiten, befähigen und korrigieren dabei die ehrenamtlich Mitarbeitenden. Ein Monopol auf die Austeilung der Sakramente und die alleinige Wahrnehmung der Wortverkündigung in der Öffentlichkeit lässt unsere Gemeinden und letztlich auch das Pfarramt verarmen. Das Priestertum aller Gläubigen, das ist das Filetstück des Protestantismus, das es zu schützen und auszubauen gilt. (2.458 Zeichen mit Leerzeichen)


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