Future Field of Communication Beta

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ZUKÜNFTIGE ARBEITSFELDER DES KOMMUNIKATIONSDESIGNS

FUTURE FIELDS OF WORK IN COMMUNICATION DESIGN

Tells about bachelor theses, our teaching methods and our degree program.

University of Applied Sciences Europe, Campus Berlin, Course of studies: Communication Design/ Kommunikationsdesign


Für die Gestaltpsychologen war der Begriff Feld die Bezeichnung und Methapher von Erkenntnisräumen die hohen Änderungsdynamiken unterliegen. Durch jede Erkenntnis wird ein Feld neu organisiert.

For the Gestalt psychologists, the term field was the term and metaphor of cognitive spaces subject to high dynamics of change. Every cognition reorganizes a field.

Wie solche durch Erkenntnis erweiterbaren Felder wollen wir in diesem Buch „Zukünftige Felder des Kommunikationsdesgin” verstanden wissen. Und dieses sind hochexpansiv, dh. Kommunikationsdesigner von heute arbeiten vielfach schon jenseits der Feldgrenzen (die man etwa vor zehn Jahren meinte abstecken zu können). Insofern lässt sich das, was Kommunikationsdesign aktuell ist und sein wird perspektivisch auch dadurch beschreiben, wohin es expandiert.

As such fields expandable by knowledge, we want to understand in this book „Future Fields of Communication Desgin”. And these are highly expansive: Many of today's communication designers are already working beyond the boundaries of the field. In this respect, what communication design is currently and will be in perspective can also be described by where it expands.

Diese Publikation ist der Versuch die sich verschiebenden Grenzen des Fachs neu auszuloten. Und zugleich ist es ein Versuch unseren Studiengang, der sich stark an zukünftigen Potentialen orientiert, unter dieser Perspektive in seinem Aufbau, seinen Lehrmethoden und anhand einiger Abschlussarbeiten zu beschreiben.

This publication is an attempt to re-explore the shifting boundaries of the subject. And at the same time it is an attempt to describe our study program, which is strongly oriented towards future potentials, under this perspective in its structure, its teaching methods and some final papers.

Project /Concept: Prof. Cyrus Khazaeli Visual Design: Maria Boselli, Prof. Cyrus Khazaeli, Prof. Daniel Bastian © 2019 Essays, illustrations & photographs by the students © 2019 University of Applied Sciences Europe GmbH ISBN 978-3-00-060792-9

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FUTURE FIELDS OF WORK IN COMMUNICATION DESIGN

ZUKÜNFTIGE ARBEITSFELDER DES KOMMUNIKATIONSDESIGNS Erzählt an Bachelorarbeiten, unseren Lehrmethoden und unserem Studiengang.

University of Applied Sciences Europe, Campus Berlin, Course of studies: Communication Design/ Kommunikationsdesign


INTRODUCTION EINFÜHRUNG

8

COURSE OF STUDIES  STUDIENGANGSKONZEPT

26

Durch was wir uns unterscheiden Prof. Daniel Bastian

28

Thinking from future perspective Prof. Emilty Smith

40

Course of studies - Overview Prof. Daniel Bastian

42

Editorial Design als Teamwork Prof. Cyrus Khazaeli

48

Design Phantastix Prof. Daniel Bastian

54

Identity!?! Prof. Volker Pook

60

Fictional Design School Prof. Emily Smith

66

Für Wen, Was, Warum? (...) Prof. Christoph Büch

72

Visuelle Systeme Prof. Volker Pook

86

Letterpress Studio Laureen Mahler

XX

Räumliche Gestaltung Prof. Yang Liu

TEACHING STRATEGIES  LEHRSTRATEGIEN

4

Kommunikation im Wandel /Communication in transition Prof. Cyrus Dominik Khazaeli


8

BACHELOR OF ARTS BACHELORARBEITEN

Workshops on Workshops Prof. Emily Smith

26

Process Documentation Prof. Daniel Bastian

28

Sandmann Christina Heurig

40

R13 Wedding Anna Saalhofer

42

May i ask you a question Patricia Trosciniecki

48

Mitteilungskarten Jekaterina Dima

54

Ortslinien Paolina Keller

60

Playgrounds in the Transit Zone Anouk Miserez

66

An Experimental Font: Sponn Iris Ran Aegisdottir

72

Sympoetics Danielle Tรถnurist

86

YouTopia Lana Belton

XX

Die Fotografie des eigenen Selbst Margarita Mestscherjakow

96

Pack it Right Marika Berglind Ekman


6


YouTopia Lana Belton Geruch Lisa Rßhwald Studentische Wohngemeinschaften Michelle Jantke Design Automation Magnus Søren Aspelin


Introduction Einf체hrung

Workshop Digitales und Soziales Design mit dem Thema: Entwicklung einer App um leerstehende Geb채ude zu identifizieren und f체r Initiatoren (weniger f체r Investoren) sichtbar zu machen.

8


INTRODUCTION EINFÜHRUNG


Introduction Einführung Prof. Cyrus Dominik Khazaeli

KOMMUNIKATION IM WANDEL Vom Designer zum visuellen Denker

1400... Satz & Druckkunst 1920... Grafikdesign 1960... Kommunikation

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Kommunikationsdesigner gestalten Inhalte, Marken und Produkte, dh. sie geben ihnen eine individuelle und visuelle Identität. Doch heute gestalten Designer noch viel mehr, nämlich die Produktion-und Komunikationssprozesse die zu den Produkten führen. Häufig sind moderne Konzept auch selbst auch gar nicht mehr so sichtbar und greifbar. Sondern es sind häufig komplexe Diensteistungen die nicht nur in ihrem Erscheinungsbild sondern zunehmend auch in internen Abläufen von Kommunikationsdesignern mitgestaltet werden. Einen solchen Wandel in der angewandten Gestaltung hat es schon immer gegeben. Zu Anfang des vorherigen Jahrhunderts gab es nur die Druckkunst und typografische Gestaltung. Aufgrund verschiedener künstlerischer Einflüsse entwickelte sich die typografische dies zu einer »neuen Form« des Gestaltens, in welcher eine »grafisch-kompositorische« Herangehensweise eine bedeutendere Rolle zu spielen begann. In dem ersten Drittel des letzten Jahrhunderts entwickelte sich daraus der Begriff Grafikdesign. Der Begriff Kommunikationsdesign entstand erst in den sechziger Jahren. Er ist dem Umstand geschuldet, dass eine allein visuell ansprechende, grafische Gestaltung nicht mehr ausreichte, um in einer Nachkriegswelt zunehmend konkurrierender Produkten effektiv, einprägsam und marken-adequat zu kommunizieren. Werbespychologie, Marketing und strategische Planung rückten zu dieser Zeit immer stärker in das sich erweiternde Kompetenzfeld von Gestaltern.


Nils MĂźller, the CEO of the leading future trend company in germany held a one day workshop about upcomming technologies.

01. Summercamp During the lecture-free time we make often international summer workshops. In this three-week-event was the topic: How can I experience the special qualities of areas in Berlin and the surrounding area through innovative technology and communication concepts? We were two professors and we invited additionally experts of photography, technology and architecture etc.

Prof. Cyrus Dominik Khazaeli Prof. Dr. Lauritz Lipp


Introduction Einführung

Zwar gilt auch heute noch, dass Kommunikationsdesigner »Gestalter« sind und dass sie dafür einen Sinn für gute Gestaltung, für Form und Farbe, für Stilwirkungen und Proportionen mitbringen müssen, aber darüber hinaus sind weitere Eigenschaften für den Erfolg in den Vordergrund gerückt.

Neben einem Sinn für gute Gestaltung sind heutees weitere Kompetenzen wichtig, wie Teamfähigkeit Technologieverständnis Konzeptionsstärke und Selbstinitiative

Heute sind die kommunikativen Aufgaben relativ komplex. Markenauftritte sind zumeist international, Kommunikation ist medial und technologisch sehr anspruchsvoll geworden. Kreative Lösungen entstehen deshalb oft im Teamwork (Stichwort »Design Thinking«) und dies bedeutet, man sollte Spaß und Interesse daran haben mit anderen eng zusammen zu arbeiten und bereit sein, die eigene kreative Leistung zugleich auch als eine kollektive Leistung zu akzeptieren. Es gibt eine Fülle an digitalen Werkzeugen, die heute beherrscht werden müssen, ebenso braucht es ein Verständnis der Plattformen, auf denen die Inhalte visuell kommuniziert werden. Wer eine dementsprechende technologische Kompetenz mitbringt, kann nicht nur mediengerechter konzipieren, oft entstehen über das Wissen der Potentiale bestimmter Medien auch bessere Ideen. Noch wichtiger als das Wissen um Technologien ist aber, dass ein Kommunikationsdesigner heute auch Handlungsabläufe, Dienstleistungen und Kommunikationsprozesse mit bedenkt und gestaltet. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Kunden bzw. Nutzern, aber zunehmend auch in den Unternehmensstrukturen selbst. (Stichwort: »Digitale Transformation«). Gute Designer werden heute in die Konzeption und strategischen Beratung mit einbezogen. Dazu sollten sie zunehmend auch analytische, konzeptionelle und planerische Fähigkeiten mitbringen. Dieses intelektuelle Kompetenzprofil bringt Designer heut oft dazu selber initiativ zu werden. Kommunikationsdesigner sind heute nicht selten federführend bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte. Ihr Vorstellungsvermögen versetzt sie in die Lage originäre Lösungswege konzeptionell zu durchdenken, zu gestalten und sogar selber zu beschreiten. Sie entwickeln heute eigenständig, praxisnahe und vor allem auch sinnvolle und nachhaltige Lösungen, Ideen und Produkte, die zu tragfähigen Geschäftsmodellen führen können«.

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02. Summercamp-Objectives This course will offer you different methods to improve your creative potential and experience collaborative working. We will offer you tutorials to develop and visualize your own ideas relating to Design, Interaction, Media and Urban Spaces of Berlin. You will therefore have inputs from several invited experts. As well, you will undertake some inspiring explorations of Berlin´s hot spots of design, museums and urban life. (...) Methodology Learning by seeing, exploring, researching, modeling and comparing: A mix of theoretical lessons, explorative field trips and discussions. Introduction to Design In the first week you will get an introduction to design, especially industrial and communication design. (...) Design Thinking The visualisation and designing of your ideas relating to your task setting, Design Thinking and Experience Prototyping are the main themes of the second week. (...) Design Prototyping The last week is dedicated to giving you the tools to prototype your ideas. We will support you with hands-on workshops in sketching, paper prototyping, physical prototyping and media spaces. (...)

Rethink and redesign the space!: One of the workshop rooms before the workshop started. We collectively arranged our learing environment.


Introduction Einführung

Durch unser Studiengangskonzept und durch die Lehrmethoden unseres Hochschulkollegium berücksichtigen wir dieses erweiterte Selbstverständnis und von Designern (> Abschnitt: Studiengangskonzept). Die vielfältigen Lehr- und Lernstrategien unserer Hochschullehre leisten jedoch wahrscheinlich einen noch gewichtigeren Beitrag angehende Kommunikationsdesigner zu »engagierten und teamorientierten »Visual Thinkers« zu machen.(> Abschnitt: Lehrstragien). Unser Studiengann lebt von den Inhalten, ihrer Gliederung, vor allem aber von der Vielfalt in der didaktischen Vermittlung. Dabei ordnet sich beides einem Lernziel unter: Studenten zu Gestalterpersönlichkeiten zu machen, die klassische Anwendungsfelder bespielen aber auch neue Felder kreativer Gestaltung erkunden.

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In dem sich weitenden und wandelnden Feld Kommunikationsdesign, beschreiten gerade angehende Gestalter immer wieder neue Gebiete. Dabei bleiben etablierte Tätigkeitsfelder zwar erhalten, verlieren aber teilweise an Bedeutung, wenn sie sich stark an Routinen orientieren, die durch automatisierte Prozesse bzw. künstliche Intelligenz in naher Zukunft ersetzt werden können. Auch deswegen ist es unser Anliegen bei der Themenfindung und bei der Betreuung von Bachelorarbeiten die Studenten dazu zu motivieren über das Gelernte hinaus zu gehen und nach Möglichkeit gestalterisches und kommunikatives Neuland zu betreten. Durch ihre Arbeiten vermitteln sie spannende Einsichten in das, was Kommunikationsdesign heute alles »noch« sein kann und was in Zukunft »noch mehr“ werden könnte (> Abschnitt: Bachelorarbeiten).


03. The on-site research in the various districts of Berlin should be made with all media tools and all senses. Interesting, sensual and tactile objects were taken for the later development of ideas.


Introduction EinfĂźhrung

16


04. Documentation: In order to keep the many insights and results in mind and make them visible and acsessable to others, everything is documented.


Introduction Einführung

Prof. Cyrus Dominik Khazaeli

COMMUNIKATION IN TRANSITION From being a designer to a visual thinker

Communication designers shape content, brands and products. They give them an individual and visual identity. But today creatives are designing much more, namely the production- and communication processes that lead to products. Also, modern products are not that visible and immediately tangible anymore. In Future complex services will not only in their appearance shaped by communication designers, but also more and more in their„ internal procedures”.

1400... Print, Typo 1920... Graphicdesign 1960... Communication

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There has always been such a change in applied design. There were at the beginning of the previous century only the art of printing and typographic design. Due to various artistic influences, the typographic developed into a „new form“ of design, in which a „graphic-compositional“ approach began to play a more significant role. In the first third of the last century, the term graphic design developed. The term communication design first emerged in the sixties. He is indebted to the fact that a visually appealing, graphic design alone was no longer sufficient to effectively, memorably and brand-adequately communicate in a post-war world increasingly competing products. Advertising psychology, marketing and strategic planning moved more and more into the expanding field of competence of designers at this time.


05. Tasks and material: An important part of a „Setting“ is to prepare learning materials, like tasks, hints, explanations...


Introduction Einführung

Although it is still true today that communication designers are »designers« and that they need to bring along a sense of design, of form and color, of stylistic effects and proportions, other qualities have also come to the fore in the foreground. In addition to a sense of good design, today are more competences important: Like teamwork understanding of technology, conceptual strength and even self-initiative

Today the communicative tasks are relatively complex. Brand appearances are mostly international, communication has become very demanding in terms of media and technology. Therefore, creative solutions are often created in teamwork (keyword: »Design Thinking«) and this means that one should have fun and interest in working closely with others and be prepared to accept one‘s own creative achievement as a collective achievement at the same. There is a plethora of digital tools that need to be mastered today, as well as an understanding of the platforms on which the content is visually communicated. Anyone who brings a corresponding technological competence can not only design media-appropriate concepts, often the knowledge of the potentials of certain media also leads to better ideas. Even more important than the knowledge of technologies, however, is that a communications designer today also considers and designs action sequences, services and communication processes. This happens in cooperation with customers or users, but increasingly also in the corporate structures themselves. (Keyword: »Digital Transformation«). Good designers are more and more involved in the conception and strategic consulting. For this they should increasingly bring along analytical, conceptual and planning skills. Today, this intellectual competence profile often brings designers to be initiative by themselves. Today, communication designers are often in charge of the development of new services and products. Their imagination enables them to conceptually think through original solutions, to design them and even to take them on their own. Today, they develop independent, practical and above all self initiative meaningful and sustainable solutions, ideas and products that can lead to viable business models .

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06. Bodywork: In our extented classroom concept, outdoor events and bodywork in Projektraum Drahnsdorf were also part of the learning environment.


Introduction Einführung

Through our study program concept and the teaching methods of our college, we take into account this expanded self-image and of designers (> Section: Degree program concept). However, the diverse teaching and learning strategies of our higher education probably are even more relevant to motivate communication designers to become dedicated and team-oriented „visual thinkers”. (> Section: Teaching Strategies). Our degree program lives from its content and structure, but above all in the diversity of our didactic approach with goal: Turning students into creative personalities, who can play classic fields of application but also explore new fields in communication.

22

In the expanding and changing field of communication design, budding designers are always treading new territory. Although established fields of activity are preserved, they sometimes become less important if they are strongly oriented towards routines that can be replaced by automated processes and artificial intelligence in the near future.This is one of the reasons why we want to motivate students to enter creative and communicative new territory whenever possible. Through their work, they convey exciting insights into what communication design today can all be »still« and what could become »even more« in the futur (> Section: Bachelor Theses).


07. Outcomes: Eight teams came to very different results, like an app explaining children animals and plants in Berlin´s „Prinzessinengarten” or a mobile information-display about the next upcomming events in a local area.


Introduction EinfĂźhrung

24


08. Final Presentation: After three weeks and a lot of experiences and teamwork every team held a final presentation in front of the teachers and invited experts.


Course of Studies Studiengangskonzept

A MANIFESTO Exploration We are process-oriented, and offer a myriad of opportunities for hands-on and new media practice combined with an engaged theoretical foundation. Craftsmanship and critical thinking come together to support a broad range of presentational, narrative and communication forms. Students develop the language to look at, make, and speak about design. Responsibility We explore the role of design in the world at large through a focus on innovative, sustainable, social and conceptual creative processes. Identity We provide the means and environment for students to develop their own identities, feed their curiosity, and discover their path in the classroom and in the field. Process We are diverse, interdisciplinary and experimental in our approaches. Through documentation and reflection, we understand the importance of creative problem-solving and crossmedial application in shaping our world. Community We foster an open-minded learning environment with small groups, engaged faculty, and team work. With a variety of professional and intercultural backgrounds, we learn from and with each other. Prof. Emily Smith, Laureen Mahler

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COURSE OF STUDIES STUDIENGANGSKONZEPT


Course of Studies Studiengangskonzept

DURCH WAS WIR UNS UNTERSCHEIDEN Leitideen, die für unseren Studiengang maßgebend sind

Wer oder was sind wir? Ja – wir Designer geben Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Wir reflektieren, übersetzen, visualisieren, formulieren, erfinden, planen, denken, widersprechen, inspirieren, moderieren... Wir sind »Weltenmacher«. Hierzu ein Zitat von unserer Website: »Der Bachelor-Studiengang »Kommunikationsdesign« vereint daher klassische und aktuelle Arbeitsfelder. Er setzt dabei den Schwerpunkt auf eine konzeptionelle und strategische Kompetenz, um Studierende der UE, Art + Design zu befähigen, komplexe gestalterische und intermediale Lösungen zu entwickeln.« So weit, so gut. Aber was machen wir eigentlich? Und wie? In Zukunft geht es nicht nur um Innovation aus Prinzip, sondern auch darum ob sie auch auf lange Sicht nachhaltig und sinvoll sind.

,

28

Nachhaltigkeit & Verantwortung Wir sollten eine Haltung gegenüber den relevanten Fragen der Zeit entwickeln und ggf. auch durchsetzen. Inhaltliche Schwerpunkte werden gezielt gesetzt. Nach dem Studium der Grundlagen werden die Themen in Bereichen der Ökologie und des zivilgesellschaftlichen Engagements gesucht. Dazu ermutigen wir, manchmal fordern wir es heraus. Negative Innovation kann zu dramatische Konsequenzen führen. Sind diese wirklich Sozial? Ökologisch? Demokratisch? Dies bedeutet , dass Studenten sich das nötige Hintergrundwissen aneignen müssen, um tatsächlich nachaltige (und im Gesamtkontext positive) Lösungen zu generieren. (Philosophische, ethische, gesellschafts - und kulturbezogene Fächer gehören deshalb ebenfalls zu unserem Curriculum). . Konzeptionelle Qualitäten und reale Erfahrungen. Um in den kreativen Industrien bestehen zu können, braucht es diese konzeptionellenQualitäten als auch Erfahrungen aus erster Hand. Diesen »Reality Check« erleben unsere Studierenden aus nächster Nähe im 6-monatigen Praktikum, alternativ im Auslandssemester.


»Also, was wollen wir erreichen? Wir fördern den Weg zur eigenen Persönlichkeit und fordern eigene Positionen – klassisch angewandt, experimentell oder sogar an den freien Künsten orientiert. Wir züchten(provozieren?) die Neugier und wollen Designer ausbilden, die jenseites der klassichen Standards denken und handeln. Unsere Studierenden entwickeln sich an der UE zu individuellen Persönlichkeiten als Designerinnen und Designer. Wir vermitteln Wissen, Haltung, Handwerk, Inspiration, Motivation in vielen Varianten. Das ist unser Ziel«, Prof. Daniel Bastian


Course of Studies Studiengangskonzept

Die Dokumentation von Prozessen emöglicht mehr Reflektion, Transparenz und eine bessere Kommunikation. Die Didatik der Zukunft wird sich an solchen lernenden Gemeinschaften orientieren.

30

Prozess und Dokumentation: Komplexe Aufgaben brauchen mehr als den Geistesblitz. Exploration. Verständnis. Recherche. Skizzieren. Entwerfen. Testen. Verwerfen. Viele kleine Schritte führen zu einem Großen. Setzen sich schlußendlich doch das Auge gegen das rationale Wissen durch? Das Schöne gegen das Bessere? Es gibt immer mehr als eine Möglichkeit. Dazu gehört, gestalterische Arbeit als Prozess zu begreifen. Prozessorientiertes Arbeiten steht im Fokus, mehr noch als der geniale Gedanke (den wir natürlich ebenso schätzen). Aber ist uns deshalb der Prozess während des Studiums wichtiger als das eigentliche Ergebnis? Nicht unbedingt, wir wissen jedoch dass prozesshaftes und damit »geduldiges« Studieren« für die gestalterische Entwicklung von hohem Wert ist. Mittels der Reflektion und Dokumentation des gestalterischen Prozesses ensteht Transparenz und die Fähigkeit zu effektiver Kommunikation. Weiterhin führt sie zur erneuten – weil rückblickenden –Auseinandersetzung mit vorliegenden Ergebnissen. (Um Bedeutung der Prozessorientierung in unserem Studiengang zu verdeutlichen, müssen die Studenten zu ihren Arbeiten zusätzlich eine Prozessdokumentation abgeben). .


ÂťDesigner geben Antworten auf Fragen unserer Zeit.Wir reflektieren, Ăźbersetzen, visualisieren, formulieren,erfinden, planen, reflektieren, widersprechen, inspirieren,moderieren.Wir sind WeltenmacherÂŤ. (Auszug aus dem Studienhandbuch).


Course of Studies Studiengangskonzept

THINKING FROM FUTURE PERSPEKTiVE When designing a Study course

engl. emily 32



Course of Studies Studiengangskonzept

engl. emily 34



Course of Studies Studiengangskonzept

Our Curriculum Horizontale Gliederung: 1. Die Grundlagen: Es werden gestalterische und handwerkliche Aspekte vermittelt. Sicherheit und Handlungsfähigkeit. 2. Die Projekte: Ausgewählte Schwerpunkte sorgen für eine fundierte Ausbildung in den relevanten Bereichen. Substanz und Professionalität. 3. Die Theorie: Das Fundament gestalterischer Auseinandersetzung ist die inhaltliche Durchdringung. Durchdringung und Bewältigung.

CD

CURRICULUM COMMUNICATION DESIGN (B. A.) WINTER SEMESTER 2018/19

FOUNDATION

1. YEAR 1. /

2. SEMESTER

CD.F1 Concept & Design 1

M8

2. YEAR 3. /

CD.F3 Typography & Language 1

M8

CD.F5 Typography & Language 2

4. SEMESTER

M8

CD.F11 Form & Color

3 SWS

CD.F31 Typography 1

3 SWS

CD.F51 Typography 2

3 SWS

CD.F12 Sketch & Composition

3 SWS

CD.F32 Language 1

3 SWS

CD.F52 Language 2

3 SWS

CD.F2 Media Basics 1

PROJECTS

Vertikale Gliederung: Das Studium besteht aus dem dreisemestrigen Grundstudium sowie dem viersemestrigen Hauptstudium. Darin integriert ist das Proktikum/Auslandssemester sowie das Bachelor-Semester.

M8

CD.F4 Media Basics 2

M8

CD.F21 Design & Layout

3 SWS

CD.F41 Medienproduktion

3 SWS

CD.F22 2D-Graphics 1

3 SWS

CD.F42 2D-Graphics 2

3 SWS

CD.P1 Design Foundations 5

M8

CD.P2 Communication Concepts

5

M8

CD.P3 Digital Design 5

O8

CD.P4 Identity Systems 5

CD.P11 Theory, Technology & Practice

3 SWS

CD.P21 Theory, Technology & Practice

3 SWS

CD.P31 Theory, Technology & Practice

2 SWS

CD.P41 Theory, Technolog

CD.P12 Project & Documentation

3 SWS

CD.P22 Project & Documentation

3 SWS

CD.P32 Project & Documentation

4 SWS

CD.P42 Project & Docume

CD.P5 Editorial Design 5

CD.P51 Theory, Technolog

CD.P52 Project & Docume

E.1 Elective 14 Offers from all programs Project Week

6 SWS

E.2 Elective 2 4 Offers from all programs

3

Workshop TBA

THEROY

O8

Workshop TBA

T1 Visuality 2

Workshop TBA

OR 9

T11 Visuality 1

2 SWS

T12 Academic Research & Writing

2 SWS

T13 Visuality 2

2 SWS

Workshop TBA

T2 Mediality T21 Mediality 1

2 SWS

T22 Colloquium

2 SWS

Project Management & B

CD.LPM Law & Project Management Law for Designers

SWS

36

22

20

22


Unser Studiengang

engl

Horizontale Gliederung: 1. Die Grundlagen: Es werden gestalterische und handwerkliche Aspekte vermittelt. Sicherheit und Handlungsfähigkeit. 2. Die Projekte: Ausgewählte Schwerpunkte sorgen für eine fundierte Ausbildung in den relevanten Bereichen. Substanz und Professionalität. 3. Die Theorie: Das Fundament gestalterischer Auseinandersetzung ist die inhaltliche Durchdringung. Durchdringung und Bewältigung. Vertikale Gliederung: Das Studium besteht aus dem dreisemestrigen Grundstudium sowie dem viersemestrigen Hauptstudium. Darin integriert ist das Proktikum/Auslandssemester sowie das Bachelor-Semester.

5. SEMESTER

08

CD.PR Internship

3. YEAR 6. /

O 30

CD.P6 Project 6 5

7. SEMESTER

O8

CD.BA Bachelor

gy & Practice

2 SWS

Internship

CD.P61 Theory, Technology & Practice

2 SWS

CD.BA1 Bachelor Thesis

entation

4 SWS

Colloquium

CD.P62 Project & Documentation

4 SWS

CD.BA2 Bachelor Project CD.BA3 BA Colloquium

O8

CD.AS Study Abroad

O 30

CD.P7 Project 7 5

1 SWS

08

gy & Practice

2 SWS

Study Abroad

CD.P71 Theory, Technology & Practice

2 SWS

entation

4 SWS

Colloquium

CD.P72 Project & Documentation

4 SWS

Budget

M 30

O8 6 SWS OR 5 CP Workshop TBA

OR 9 2 SWS

T3 Philosophy

9 SWS OR 9

T31 Philosophy

2 SWS

T32 Research, Proposal

2 SWS

M6 2 SWS

22

25

1


Course of Studies Studiengangskonzept

38



03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

What do we want? / Was wollen wir erreichen?: »Wir fördern den Weg zur eigenen Persönlichkeit und fordern eigene Positionen – klassisch angewandt, experimentell oder an den freien Künsten orientiert». »We nurture curiosity and want students who think, make, and act beyond classic communication channels.Our students develop their own identities, feed their curiosity, and discover their path in the classroom and in the field«. »Dazu gehört internationale & kulturelle Kompetenz, dies ist unser täglich Brot». Prof. Daniel

40

Wir fördern den Weg zur eigenen Persönlichkeit und fordern eigene Positionen – klassisch angewandt, experimentell oder an den freien Künsten orientiert. »We nurture curiosity Bastian and want students who think, make, and act beyond classic communication channels.Our students develop their own identities, feed their curiosity, and discover their path in the classroom and in the field«. Prof. Daniel Henry Bastian


TEACHING STRATEGIES 03. TEACHING STRATEGIES LEHRSTRATEGIEN / LEHRKONZEPTE


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Prof. Cyrus Dominik Khazaeli

EDITORIAL DESIGN ALS TEAMWORK

Mit Hilfe moderner Kollaborationsmethoden und Umgebungen

Die Adaption des Design Thinking Modells ist für das kreative und produktive Zusammenarbeiten im Editorial Design hilfreich. Etwa um einen gemeinsamen Standpunkt zu entwickeln durch die sich die Publikation inhaltlich besser profilieren kann.

Die Freiräume der Gestaltung erweitern sich, wenn man über Inhalte mitentscheiden kann. Durch das eigenständige Texten und Gliedern wird die Gestaltung „inhaltsorientierer” und oft auch relevanter.

42

Überall in Berlin entstehen neue Orte in denen man anders zusammen arbeiten und leben kann. Diese »Co- Working und Co- Living Orte sind oft visuell interessant inszeniert. Und da sich viele nicht weit von der Hochschule entfernt befanden, ließen sich Räume, Menschen und Ideen auch direkt vor Ort recherchieren. Aber wie bekommt man achtzehn Studenten dazu an einer gemeinsamen Publikation zu arbeiten und diese innerhalb eines Semester fertig zu bekommen? Damit dies gelingt wurde der Kurs wie ein reales Projekt geplant, wobei zuvor das erste Zeitdrittel (I. Editorial Basics) aus einführenden Übungen in Design Thinking bestand. Im mittleren Zeitdrittel, (II. Research) haben wir dann Orte besucht und zu nutzende Materialien durch Recherchen zusammengetragen, gemeinsam ausgewertet, nach fünf Themenbereichen gruppiert, neu gewichtet und dann noch feiner untergegliedert. Dies bildete die Grundlage für das gemeinsam diskutierte redaktionelle Konzept und für die ersten visuellen Ideen, die jeder in einem Ideenpitsch präsentieren und zur Diskussion stellen konnte. Dabei war eine Adaption des »Design Thinking Prozesses «mit seinen vielen Submethoden für das kreative und produktive Zusammenarbeiten hilfreich.


Tisch als Whiteboard, um einen Ăœberblick Ăźber den Projektstand zu bekommen. So erkennt man auch ob es genug Abwechslung gibt, eventuell sogar eine


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

one collaboration + 005 topics + 018 individuals = 218 pages = 800 hours ... of sharing a new cultural space

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In dem letzen Drittel (III. Editorial Design Implementation) haben alle Studenten intensiv daran gearbeitet ihre Recherchen, inhaltlichen Konzepte (alle Artikel wurden selber verfasst) und visuellen Ideen mit den gemeinsam erarbeiteten Designrichtlinien umzusetzen. Und nun noch mal zurück zu der wichtigen Ausgangsfrage: Macht es Sinn mit so vielen Studenten an einem Projekt gemeinsam zu arbeiten, den Abstimmungsaufwand und die Einschränkungen auf sich zu nehmen? Ja, es macht Sinn: Man erhält ein differenzierteres Feedback und kann dadurch mehr lernen. Gemeinsames Arbeiten macht meistens mehr Spaß und ist praxisnäher. Einschränkungen durch gemeinsame Vorgaben erhöhen paradoxerweise die Kreativität, weil man aus wenig mehr machen muss. Das Ergebnis ist beeindruckender und oft auch relevanter. Vor allem ist mir bei den Kursen auch deswegen wichtig, dass Studenten ihre Inhalte selber verfassen, weil sie dadurch die Möglichkeit bekommen die inhaltlichen Vorgaben ihres Designs selber zu bestimmen und dadurch einen höheren Einfluss auf ihre eigenen Gestaltungsmöglichkeiten haben. Zukünftige Kommunikationsdesigner werden im Zuge zunehmender künstlicher visueller Umsetzungskompetenz (KI) sowieso immer mehr inhaltlich und redaktionell denken müssen, wenn sie erfolgreich bleiben wollen.


Wenn man gemeinsam an einem Projekt mit gleichen Designvorgaben arbeitet, gibt es die Möglichkeit zum direkten Vergleich und eine größere Bereitschaft sich mit der Lösung der Anderen intensiv auseinanderzusetzen.In dem oberen Beispiel sind wir gemeinsam alle Arbeiten durchgegangen, haben die Kommentare in Postits festgehalten und dann in einem Blog zugänglich gemacht. Überhaupt ist es – ähnlich wie beim Design Thinking –sehr wichtig über eine digitale Infrastruktur den Kursablauf, die gemeinsamen Recherchen, und Auswertungen etc. für alle Beteiligten übersichtlich und zugänglich zu halten, damit ein gemeinsamer Denkraum entstehen kann.


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

In this semester’s Editorial Design course, we, as a class of 18 Communication Design and Photography students, collaborated to publish one cohesive publication. We started by choosing the topic: Future Communities and Coworking. From there we decided on a grid, the typefaces and the general feel of the work. After choosing individual topics under the umbrella of coworking, we divided ourselves into chapter groups and got to work. What you see here is the result of weeks of problem solving, compromise and collaboration. Announcement text of the course poster The book is also accesssible online: issuu.com/home/published/future_communities_final2_small

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At the end of the course, each student summarizes his or her development in a process book. This serves above all the reflection of one‘s own work.


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Prof. Daniel Bastian

DESIGN PHANTASTIX

Im Spannungsfeld von Kunst und Design

Der historische Konflikt zwischen den »Freien Künsten« und den »Angewandten« scheint überwunden. Kommunikationsdesigner wie David Carson oder Stefan Sagmeister haben es vorgemacht: Das Miteinander von Kunst und Design ist fruchtbarer als seine Abgrenzung. Anton Stankowski oder Karl Gerstner praktizierten in den 60iger Jahren noch die strikte Trennung ihrer gestalterischen und freien Arbeit. Designer empfinden sich heut-zutage ebenso als »Freie« wie »Angewandte«, ohne einen Widerspruch darin zu sehen. Manchmal entstehen daraus erfolgreiche Geschäftsmodelle und gestalterische Entwurfsstrategien, – oder einfach Inspiration und Spaß an der Arbeit.

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Wie können wir uns mit einem Projekt »künstlerisch-persönlich« positionieren und gleichzeitig nach »design-professionellen« Strategien vorgehen? Welche Methoden können uns helfen »freie« Projekte zu steuern? Individuelle Herangehensweisen sind hier ausdrücklich gewünscht. Dieses ist ein freies, experimentelles und persönliches Projekt. Zunächst erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex »Freie/Persönliche Projekte«. Wir werden uns mit unterschiedlichen Quellen von Inspiration auseinandersetzen und diese in unseren Kontext bringen. Der gestalterische Prozess steht im Fokus. Individuelle Ansätze weisen den Weg, das Ergebnis sollte jedoch phantastisch sein! Nach einer Vor- und Zwischenpräsentation wird das Projekt durchgestaltet und mittels einer »Prozess-Dokumentation« bilanziert. Alle TeilnehmerInnen präsentieren für sie in diesem Kontext relevante KünstlerInnen, ArchitektenInnen, DesignerInnen …


»The Future constantly keeps adding new Layers« aus dem Project »Time Capsule«


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Wie schaffen wir es, uns mit einem Projekt persönlich zu positionieren und gleichzeitig auf professionellem Niveau zu kommunizieren? Welche Methoden können uns helfen freie Projekte zu steuern? Individuelle Herangehensweisen sind ausdrücklich gewünscht. Dieses ist ein freies, experimentelles und persönliches Projekt. Die Ziele: Sensibilisierung für Inspirationen und freie Recherche, interdisziplinäres und prozesshaftes Arbeiten und eine freie Herangehensweise und Überleitung in ein Projekt. Aber was bedeutet: »ein Projekt«? Ein Projekt ist eine in sich abgeschlossene, belastbare Argumentation/Konzeption, auch wenn sie sich in einem eher freien künstlerischen Kontext befindet. Die sinnhafte Konstruktion an sich ist entscheident, nicht die inhaltliche Ausrichtung. Ist das ein Widerspruch in sich? Auf keinen Fall. Design Phantastix is a project located in between the fields of Art and Design: How to »express personally and »communicate« professionally at the same time? It is what-ever/how-ever students want it to be. Many approaches are possible. It is an option to be personal (if you want), experimental and subjective – and create something different! How to define the abstract and turn into a specific project? How much do design strategies help? Is the gut-feeling enough to create a complex outcome? The aim is to raise avareness and sensibility towards individual research and the artistic instinct. Finally this project needs an individual free minded output based on a strong argumentation and concept. Is that a contradiction? Not at all.

Phantastix: Im Projekt »Theater Theater« gilt es, aus einer literarischen Vorlage (Roman, Kurzgeschichte, Lyrik, Gedicht, ...) eine gestalterische Arbeit zu entwickeln. Die literarische Handlung wird in eine phantastisch-visuelle Interpretation überführt werden. Frei, assoziativ, überraschend und individuell.

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Phantastix: »Suicide Letters« von Mara Bruchez aus dem Project »Time Capsule« aus dem Project »Time Capsule«.


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Phantastix: »Hypnagogia« von Aija Bane aus dem Projekt »Trans ...«.

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Phantastix: »Cryonics« von Maiara Melo aus dem Projekt »Trans ...«.


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Prof. Daniel Bastian

IDENTITY!?!

Experimentelle und visuelle Forschung

Die Frage ob und wie »experimentelvisuelle Forschung« einen substantiellen Beitrag in der Ausbildung leisten kann steht im Zentrum. Die Antwort ist: Ja, sie kann! Das Sichtbare als Ergänzung zu der Behauptung, also dem geschriebenen Wort, ergibt eine starke Allianz. Beides sinnvoll ergänzt ergibt ein starkes Werkzeug der Erkenntnis. So entsteht ein besseresVerständnis für das Fach Kommunika-

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In dem interdisziplinären Seminar »Identity !?!« werden Fragen dieses weitreichenden Themenkomplexes behandelt. »Identität« ist eines der zentralen Themen in der visuellen Kommunikation. Die Glaubwürdigkeit von Politikern, Unternehmen und von Markenidentitäten hat zentrale Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die wirtschaftliche Entwicklung. Wir haben »Identitäten aller Art« als Partner in unserem Leben akzeptiert. Es stellen sich also Fragen: Wo spüren wir starke Identitäten und Persönlichkeiten? Welchen Identitäten vertrauen wir? Warum vertrauen wir? Wie weit lässt sich »Identity« auffassen, beschreiben, erklären und definieren? Wer oder was ist eine sog. Marke und worüber definiert sich das in Design (Visuelle Identität / Corporate Design); Gesellschaftlich (Politik, öffentliche Wahrnehmung); Kulturell (Popkultur, Showbusiness, Kunst); Persönlich (menschliche Identität, Charaktere)? Dieses Projekt hat einen expliziten Recherche-Ansatz: Über Sammlungen von visuellem Material bis hin zu Interviews wird ein breites Panoptikum von spannenden »Identities« bearbeitet.


Visualisierung zur Identity von Lukas Hersemeyer in der Auseinandersetzung mit Joseph Beuys.


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Das Ziel: Wir wollen mit den Werkzeugen unserer Disziplin (visuelle Kommunikation) arbeiten und komplexere Erkenntnisse bzw. Zusammenhänge nicht nur analysieren und beschreiben, sondern auch visualisieren. Die Fragestellung des gestalterischen Forschens mittels einer grafischen/visuellen Untersuchung und die Besonderheiten des Themas wird in einem Essay beschrieben. Das jeweilige Ergebnis wird mittels eigenständigen und gestalteten Projekt-Dokumentation festgehalten.

»Identity!?! – »Was ist Mutter?« von AnnaTheresa Sandler. Eine einfache, aber komplexe Frage wird durch Zeichenaufträge an Dritte aufgelöst. Die Kraft des visuellen wird durch einen liebevollen und damit subjektiven Text ergänzt.

»Identity!?! – Was ist Deutsch und wie sieht das aus?« / »Die eigenen vier Wände als Lebensziel aller Deutschen!? Eine visuelle Untersuchung.« Ivonne Schucht hat in ihrem Projekt ein Vielzahl von Anzeigen einer visuellen Untersuchung unterzogen.

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03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

WHY? ithasn´t pink is always

But do the two colours come with a different message?

for girls been

blue is

Answer is yes! When it comes to branding the two colours portray different feelings

so

for boys As soon as children are born they are separated and defined with the colours pink and blue. Pink being suitable for girls and blue for boys

0

Red is the colour of Jesus, blue is the color of Virgin Mary

19 15 18 19 00 27 19 19 40 19 85 60

Toddlers up to the age 6 of both genders wear white

An article is issued in the Earnshaw´s Infants about how pink is suitable for boys and blue for girls, the exact quote is The reason is that pink, being a more decided and stronger color, is more suitable for the boy, while blue, which is more delicate and dainty, is prettier for the girl.”

In 1927, Time magazine printed a chart showing sex-appropriate colors for girls and boys according to leading U.S. stores. In Boston, Filene’s told parents to dress boys in pink. So did Best & Co. in New York City, Halle’s in Cleveland and Marshall Field in Chicago.

Gay men were marked with a pink triangle in the Nazi termination camps.

The baby boomers are having children and uni sex look is the hype.

Gender spesific colours hit the market with a bang.

BUT WHY? its hard to answer the question, but speculations say -Around 85 parents were able to check for their babies gender through ultrasounds and in stead of preparing for a new baby to arrive they would prepare for a boy or a girl -kapitalism! Merchandisers and corporation make more money if there are two different colours suitable for the genders

TENDERNESS SENSETIVE CARING EMOTIONAL SYMPATHETIC LOVE SEXUALITY ROMANCE COMPASSION FAITHFULLNESS BEAUTY

And when it comes to children the matter of speech is so sadly different towards girls and boys

“Do you guys mind if I take your photo?” - “Only if I can hide my pink drink”

the dividedness through colours increases the gender gap and calls for unnessesery separation

And even though it´s not as obvious the restrictions follow us into adulthood

and the hard fact is that corporations make more money through making us believe that we need to use different products when in Though woman are TRUST free to associate with reality we really SMART blue, but when it comes don´t to men choosing pink,

NATURAL things become more STABLE complicated POWER CREDIBLE RELIABLE PROFESSIONAL TRUST STRENGTH CONFIDENCE

For united we stand, devided we fall

Pink and blue is for everybody

»Identity!?! – »Pink and Blue«« Anna Smaradottir: Eine Untersuchung zur Geschlechteridentität.

The interdisziplinary project »Identity« deals with a range of questions concerning the field of »Identity« which is a core field in communication design. The credititbility of Politicians, Cooperations and brands is vital for the stability in society and economy. We accepted »Identities of different kinds« as partners in our lifes. Therefore certain questions arise: Which identities do we trust and why? Where do we sense strong identities? How far can we extent the concept of our identity-habits, describe, define and explain? This project has a strong research approach and tries to built a bridge between the strength of visual arguments and the intellectual analysis. The goal is to find innovative ways to visualise and therefore understand the own analisis better. The visual vs. the written? No – it’s all about the perfect complement.

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And when it comes to children the matter of speech is so sadly different towards girls and boys

and the hard fact is that corporations make more money through making us believe that we need to use different products when in reality we really don´t


Teaching Strategies Lehrstrategien

Prof. Emily Smith / Ann Richte

FICTIONAL DESIGN SCHOOLS

A compelling identity system A re-imagined design education

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BIS with Lieyijia Du, Justin Ju Hyeog

As the world celebrates 100 years of Bauhaus, what can a design course do to build on and challenge the prominent “Bauhaus” narrative that has proliferated in design schools around the world? How has “how” and “what” we learn changed since 1919? What would a more open-ended, imaginary, and pluralistic approach to teaching the Bauhaus, and identity design, look like?

We also wanted to push our course further, making space for international perspectives, unpacking educational ideologies, and supporting diverse student learning trajectories.

We were interested, as educators, in developing an “Identity Systems” course that would not only teach conceptual, historical, and skill-based knowledge in order to make a compelling identity system, but one that would also re-imagine design education. With a self-reflexive stance, we devised a teaching style, collaborative structure, set of assignments, and project scope that built on the multi-faceted lessons of the Bauhaus. We also wanted to push our course further, making space for international perspectives, unpacking educational ideologies, and supporting diverse student learning trajectories. Beginning with such intentions and inquiries, students engaged in a range of assignments and exercises, as well as presentation formats, as they developed their own fictional design schools. What would be its philosophy, curriculum,


Detail of »the New School« with Maria Almeida, Marnie Boller, and Maiara Simões Melo.


Teaching Strategies Lehrstrategien

1919–1933 Experimental schools connected to Hauhaus (Germany) 1920–1930 WCHUTEMAS (Russia) 1933–1957 Black Mountain College (North Carolina) 1953–1968 HFG Ulm (Germany) 1953–1957 International Movement for an Imaginist Bauhaus (multi-sited) 1961–present National Institute of Design (Ahmedabad, India) 1969–1971 L’institute De L’environnement (Paris) 1973–1975 Global Tools Counter School (Florence, Milan & Naples)

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We began the course by examining the unruly reach of the Bauhaus. We asked the group of twenty international students, from eighteen countries, to bring in examples of Bauhaus legacies from their home countries. This self-directed immersion into the realm of the Bauhaus set the stage for the course to engage in alternative readings of the famed institution. We developed further exercises inspired by the distinctive pedagogical methods of the Bauhaus and other experimental art and design schools or educators such as Johannes Itten, Bruno Munari, John Cage, the Eames’, and Sister Corita Kent. These contradictory approaches illustrated how the assignment embodies certain philosophies about learning. And how we learn shapes how we design. This incongruous approach was new for all of us. Even as coteachers, we were confronted with how we each had been educated, and how we were used to teaching. Moving forward, students researched various other alternative pedagogical approaches listed on the left. We were eager to cover pedagogical models that were not solely Western, reflecting the make-up of the students. Student groups were then directed to create their own design schools based on their observations and design a “Manifesto Poster” which experimented with curricular frameworks, faculty/teacher relationships, grading systems, and degree structures. Proposals were presented, tested, and refined. Such an extended research process allowed for a meaningful foundation for the students to build upon before the design of the identity system began.


Class exercises and presentation


Teaching Strategies Lehrstrategien

»Center« with Kelly Diepenbrock and Casper Westhausen

»The Open School « with Paulina Hoyo Vazquez, Mònica Bussmann Pardo, Stanislaw Pokorski

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The second half of the semester focused on the identity system itself. We were interested in fluid, temporary identities but still reliable systems. The semester culminated in an exhibiton format: a fictional school fair. The spatial “performance” of the identity was a consequential set-up to test the relevance and functionality of the system as well as exposing students to peer review and public presentation.


In closing, the fictional design school project highlighted an alternative, reflexive approach to design education, co-teaching, the Bauhaus, and international pedagogy. As faculty, it gave us a chance to think about our own methods, as well as student process and outcomes. It is difficult to break out of our comfort zone when it comes to teaching, and learning. Yet through such self-critical reflection, the learning community can develop not only a strong conceptual, productive skillset, but also to question ourselves, the system around us, and the embedded ideologies of the institutions that shape us and what we do. Contemporary design education is under review, but access to conscientious teaching methodologies and experiments are limited. We hope that by sharing our process, it can contribute to a transparent and critical discussion about the complexities of designing a design course.

20 students from 18 countries.

Self critical reflection will become more important in modern self learning comunities.


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

Prof. Christoph Büch

FÜR WEN WAS, WARUM

Projekte im Spannungsfeld von Kunst und Design

Kursziele: Kenntnis gegenwärtiger Designdiskurse und ihre Verankerung in der Geschichte des Design. Herausbildung einer eigenständigen Position in diesen Kontexten

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Wie können wir uns mit einem Projekt »künstlerisch-persönlich« positionieren und gleichzeitig nach »design-professionellen« Strategien vorgehen? Welche Methoden können uns helfen »freie« Projekte zu steuern? Individuelle Herangehensweisen sind hier ausdrücklich gewünscht. Dieses ist ein freies, experimentelles und persönliches Projekt. Zunächst erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex »Freie/Persönliche Projekte«. Wir werden uns mit unterschiedlichen Quellen von Inspiration auseinandersetzen und diese in unseren Kontext bringen. Der gestalterische Prozess steht im Fokus. Individuelle Ansätze weisen den Weg, das Ergebnis sollte jedoch phantastisch sein! Nach einer Vor- und Zwischenpräsentation wird das Projekt durchgestaltet und mittels einer »Prozess-Dokumentation« bilanziert. Alle TeilnehmerInnen präsentieren für sie in diesem Kontext relevante KünstlerInnen, ArchitektenInnen, DesignerInnen …


Memory Tree 4. Semester Projekt von Chiara Kleincke, Florian Rehder und Sandra Kemmler Auch durch die Auseinandersetzung mit dem französischen Soziologen und Philosophen Bruno Latour und seiner Aktant-Netzwerktheorie entstand die Idee zum Memory Tree. Aus der Prozessdokumentation: Jährlich werden etwa 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt. Die Zukunftsvorstellung des „Memory Tree“ im Bereich Design Fiction begründet sich aus dem Verlust der Beziehung zwischen Mensch und Natur, der Anerkennung von Pflanzen als Lebewesen im Gegensatz; zur Verschwendung jeglicher Rohstoffe, die wir durch Bäume gewinnen. In einer gesteigerten fiktionalen Zukunftsform, in der der Mensch irgendwann nicht mehr auf die Existenz von Bäumen angewiesen ist, in einer Welt, wo er den Bezug zur Natur als abstrakten Begriff komplett verloren hat, versucht der „Memory Tree“ wieder eine Verbindung aufzubauen.

2

DESIGN

Die Plattencover visualisieren auf einem einheitlichen ges die jeweiligen Daten der einzelnen Bäume. Ausgehend von wird die Anzahl der dargestellten Ringe erschlossen, welc ringe eines Baumes angelehnt sind. Die gezeigten Silhoue sich aus den Baumarten ab, die Farben aus dem Standort zeitig die Verbindung zu dem Baum als Datenspeicher und wichtigsten Zeitzeugen auf.

Das Verfassen eigener Inhalte oder das Überarbeiten von Texten wird in Zukunft häufiger in das Aufgabenfeld von Gestaltern fallen.

Die Plattencover visualisieren auf einem einheitlichen gestalterischen Konzept die jeweiligen Daten der einzelnen Bäume. Ausgehend von den erlebten Tagen


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

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4. Semester Project »Memory Tree« von Chiara Kleincke, Florian Rehder und Sandra Kemmler


Teaching Strategies Lehrstrategien

Prof. Christoph Büch

KEMPOWSKIS ORTSLINIEN

Vom Projekt zum Symposium zur Ausstellung

Fortlaufendes Projekt seit dem Wintersemester 15/16 mit Saskia Maria Behnk, Leonhard Behre, Karolina Braun, Ronja Daniel, Chiara Kleinke, Jennifer Lang, Marie Sohns, Rob Rothenpieler, Florian Rehder…

Das Projekt „Ortslinien“, von dem 2007 verstorbenden Schriftsteller Walter Kempowskis, ist ein unabgeschlossenes und bisher unveröffentlichtes Spätwerk. Angeregt durch die Digitalisierung entwickelte er ein Multimedia-Archiv aus Textstücken, Gemälden, Fotografien, Musik und Filmsequenzen aus den Jahren 1850 – 1900 und 1950 – 2000. Die Sammlung sollte einen „plastischen Erinnerungsraum erstellen, der zum Verweilen einlädt und zum eingehenderen Studium.“ Kempowski plante die Materialien von jeweils zwei Tagen mit exakt einhundert Jahren Abstand nebeneinander zu präsentieren – also etwa die Archivstücke vom 5. Mai 1871 und vom 5. Mai 1971. So verbindet sich plötzlich ein Foto dreier Frauen mit vollgepackten Einkaufstüten in einem Bochumer Supermarkt mit einem Heeresbericht des preußischen Hauptquartiers über eine Kavallerieattacke vor Sedan. „Das Vor- und Zurückspringen über 100 Jahre hinweg dient dazu, Vorahnungen, Warnungen, Sorglosigkeiten erlebbar zu machen.“, begründete er sein Vorhaben.

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LÄSSLICH DES VERANSTALTUNGSREIHE AN

90. GEBURTSTAG I K S W O P M E K R E T L A W VON E T M U I S O P M Y S Z , 10 - 17 UHR DO. 25.4.19 N E I N I L - 18 UHR S 0 T 1 , R 9 .1 O .4 6 2 N FR. ZU DE

H N E ID E R ZEL - AXEL SC N Ü G N A PH B Ü C H - S TE : C H R IS TO PH BEL RAAB E R Ö FF N U N G LI N D E N - IS A

- M IC H A E L O N NG IA E LI M A E BH D TC NU R LA K A : C N R A LI LE E E T M E Ä S IM O N E N T - M IC H A E LAIM GESPR ID M H C S S E N - JO H A N TOREN AuU D IR K H E M P E L aer M seum n o lt A r, h U 9 1 IE O R T S LI N IE N , D 9 R Ü .1 F .4 S 5 E 2 C A . DO IN T E R F

AUSSTELUNG

DO. 25.4.2019 19 UHR JAN

AUTOREN GESPRÄCH:

P H IL IP P R E E M T S M A G E R H A R D H E N SNCLH E L L E P M E H K IR D E V U D N E KAR ER A X EHL S C H N EGID (N DR ETC .)

MO DE RA TIO N : PET ER HE LLIN LEN TIN DR AM AT UR GIE : DR . SO NJ A VA

SYMPOSIUM :: AUSSTELLUNG :: THEATER SYMPOSIUM 1. PANELS Zeiten überlagern - für ein nonlineares Geschichtsverständnis Do. 25.4.2019, 10 – 17 Uhr Fr. 26.4.2019, 10 - 18 Uhr Audimax - UE University of Applied Sciences Europe Museumstraße 39, 22765 Hamburg

Plakat zum Symposium

2. AUTOREN-GESPRÄCH (ÜBER WALTER KEMPOWSKI) Do. 25.4.2019, 19 – 22 Uhr Audimax - UE University of Applied Sciences Europe Museumstraße 39, 22765 Hamburg

AUSSTELLUNG Interfaces für Ortslinien Do. 25.4. – So. 28.4.2019, 10 – 18 Uhr Altonaer Museum Museumstraße 23, 22765 Hamburg Empfang und Ausstellungseröffnung Do. 25.4.2019, 17 Uhr Altonaer Museum Museumstraße 23, 22765 Hamburg

THEATER Die Kempowski-Saga. Teil 1 + 2 Sa. 27.4.2019 15:30 Uhr AUS GROSSER ZEIT 20:00 Uhr TADELLÖSER& WOLFF Die Kempowski-Saga. Teil 3 + 4 So. 28.4.2019 15:30 Uhr EIN KAPITEL FÜR SICH 19:20 Uhr HERZLICH WILLKOMMEN Altonaer Theater Museumsstrasse 17, 22765 Altona


Teaching Strategies Lehrstrategien

Walter Kempowski

Dr. Kai Sina im Gespräch mit Studierenden

Ansicht Seminarraum WiSe 17/18

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Mit dem Symposium soll nicht nur gezeigt werden, inwieweit Kempowskis Vorhaben anschlussfähig ist, sondern auch wie es selbst als eine strukturelle Vorahnung größerer Veränderungen der medialen Wirklichkeit angesehen werden kann. Die Beiträge und der Austausch laden dazu ein, Methoden und Verfahrensweisen im Umgang mit Geschichte sichtbar werden zu lassen, sodass die Frage nach deren Rekonstruktion im digitalen Zeitalter über das Symposium hinaus zu neuen Gestaltungsideen anregt. Da ›Ortslinien‹ ein formal wie medial vielschichtiges Werk ist, bei dem unterschiedliche Themenfelder zusammenfließen, wurden für das Symposium Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen gewonnen, um den interdisziplinären Austausch zu ermöglichen. Archiv, Collage, Mash-Up Neben Beitragenden aus dem Bereich der Literatur, dem Interfacedesign und der Geschichtswissenschaft sind Referent*innen aus der KI-Forschung sowie Musiker*innen und andere Künstler*innen eingeladen, die sich verwandten Methoden – wie der Collage oder dem Mash-Up – bedienen: Aus Sicht der Informatik etwa lässt sich Kempowskis Vorgehen als Bruch mit dem vorherrschenden Code der kulturellen Deutung verstehen. Vom Standpunkt der Literaturwissenschaften aus kann wiederum diskutiert werden, ob ›Ortslinien‹ überhaupt noch ein schriftstellerisches Projekt ist. Der Versuch, Historie durch teilweise Dekontextualisierung und unmittelbare Anschauung zu erzählen, schreibt dem Werk auch Potentiale eines Lehrmittels aus der Perspektive der Bildungswissenschaften zu. Räumliche Installationen der ›Ortslinien‹ werfen die Frage nach einem multimedialen Denkmal auf. Durch die Collage aus Texten, Bildern, Filmen und Musik rückt das Vorhaben zuletzt in die Nähe des Samplings.

Referent*Innen Prof. em. Dr. h.c. Bazon Brock, Professor für Ästhetik und Kunstvermittlung, Bergische Universität Wuppertal, Prof. Christoph Büch, Professor für Kommunikationsdesign, University of Applied Sciences Europe, Hamburg, Prof. Dr. Carla Damiano, Professorin für Germanistik, Eastern Michigan University, Ypsilanti, Karen Duve, Schriftstellerin, Hamburg, Prof. Dr. Knut Ebeling, Professor für Medientheorie und Ästhetik, Weißensee Kunsthochschule Berlin, Prof. Dr. Stephan Günzel, Professor für Medienwissenschaft, Technische Universität Berlin, Dr. Volker Hage, Autor und Kulturjournalist, Hamburg, Peter Helling, Kulturjournalist, Hamburg, Dr. Dirk Hempel, Freier Autor, Hamburg, Mitarbeiter Walter Kempowskis, Falko Hennig, Freier Autor, Berlin, Gerhard Henschel, Schriftsteller, Hamburg, Prof. Dr. Wolfgang Kemp, Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft, Leuphana Universität Lüneburg, Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Michael Linden, Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation, Charité Universitätsmedizin Berlin, Constanz Macras, Tänzerin und Performancekünstlerin, Dorkypark, Prof. Michaela Melián, Professorin für zeitbezogene Medien, Hochschule für bildende Künste Hamburg, Simone Neteler, Freie Autorin, Berlin, Mitarbeiterin Walter Kempowskis, Isabel Raabe, sauerbrey|raabe, Berlin, RomArchive – Digitales Archiv der Sinti und Roma, André Raatzsch, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg, Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg, Johannes Schmidt, Niklas Luhmann-Archiv, Universität Bielefeld, Axel Schneider, Intendant, Hamburg, Altonaer Theater, Prof. Dr. Angela Schwarz, Neuere und Neuste Geschichte, Universität Siegen, Prof. Dr.-Ing. H. Siegfried Stiehl, (Senior-) Professor für Informatik, Fachbereich Informatik, Universität Hamburg.


Teaching Strategies Lehrstrategien

DIe Ausstellung: Wie das groß angelegte „Ortslinien“-Archiv der Öffentlichkeit präsentiert wird, überließ Walter Kempowski der Nachwelt. Er stellte sich lediglich vor, dass die Texte und Bilder auf drei Monitoren angezeigt werden und gleichzeitig Sound oder Musik zum Einsatz kommt. Von seinen Ideen ausgehend zeigen Studierende des Studiengangs Kommunikationsdesign der UE Hamburg ihre Prototypen und machen das Archivmaterial erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Walter Kempowskis Werk und die Ausstellung laden dazu ein, sich mit großen Fragen der Digitalisierung auseinanderzusetzen: Wie können wir im digitalen Zeitalter Geschichte zugänglich machen? Welche Raumund Zeitkonzepte sind möglich? Wie können wir mit großen Datenmengen umgehen und daraus Sinn generieren? Kann man das Werk als Ergebnis kollektiver Autorschaft begreifen?

Beispiel für ein Ortslinien Interface von Paolina Kellner, 5-6.Semester, Kommunikationsdesign Die Arbeit erstreckt sich über eine lange Wand, die von mehreren Usern gleichzeitig genutzt werden kann und die es ermöglicht mehrere Dateien gleichzeitig zu betrachten. Der Entwurf ist eine Hommage an den 2007 verstorbenen Schriftsteller Walter Kempowski und gleichzeitig eine neue Form der Aufbereitung von historischen Inhalten in Zeiten von Big Data. Bei den „Ortslinien“ handelt sich eine Sammlung von Texten, Fotos, Gemälden, Filmen und Musikstücken aus dem Zeitraum von 1800 bis 2000. Walter Kempowski hat jeder Datei einen Tag aus diesen zwei Jahrhunderten zugewiesen, sodass jeder Tag durch verschiedene Medien repräsentiert wird.

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befindet sich ein aktiver Power-Button, der durch das Aus- und Einschalten alle Medien, die durch die Datumseinstellung angezeigt werden, ein- und ausblenden lässt.

Medienfilter

02.06.1897

Wenn eine Gegenüberstellung der Zeiten, auf

02.06.1997

Datum eingeben

der Medienebene stattfindet, so lassen sich die Ergebnisse nach ihren Medienarten filtern. Ist zum Beispiel der Medienfilter der Kamera

February

March

31

2

May

aktiviert, so werden auf dieser Seite ausschließlich Fotos und Gemälde angezeigt. Vor-

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April

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1

2010

2011

2012

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1897

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3

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4

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2018

February

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April

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2010

2012

2013

Ort

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4

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Name Urheber

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Sortieren

2011

1997 2015

2018

Beliebtheit

handen sind die Medienfilter auf beiden Seiten der Installation, da somit beide Seiten unabhängig voneinander gefiltert werden können. Auch die Ergebnisse der Suche lassen sich nach den unterschiedlichen Medienarten anzeigen.

Willy Brandt 1971 by -

Interfaceentwurf, Leonard Behre, KD, 4. Semester

Juni 1918�Fotos: Urlaub Juni 1918, Cöln FoAl 129, S.37,38 #16.6.18 Max Liebermann br AN GUSTAV KIRSTEIN Wannsee I6. 6. I8.

Medienarten In Walter Kempowskis digitalem Archiv „Ortslinien“ sind vier verschiedene Medienarten vorhanden, auf die der Nutzer zugreifen, und mit denen er interagieren kann.

00:43

Bild

Audio

Video

-00:43

Sehr geehrter Herr Kirstein, ich wollte Ihnen in diesen Tagen schon immer schreiben, (wozu man auf dem Lande, zumal wenn die Tage so lang sind, schwer kommt), als ich Ihren Brief vom I 2. 6. erhielt. Ich habe mich mit dem »Biberpelz« intensiv beschäftigt, aber leider erweckte es in mir nicht die Lust, ihn zu illustrieren. Oder liegt es daran, daß ich grade mit der »Novelle« von Goethe beschäftigt bin? Oder - doch es ist ganz gleichgültig, woran es liegt, jedenfalls bin ich gezwungen, meine Impotenz einzugestehn und den mir gütigst erteilten Auftrag in Ihre Hände zurückzulegen. Ich bedaure es umso mehr, als Sie I. soviel Zeit und Mühe an diese Sache bereits gewendet hatten, 2. aber, daß ich der Bibliophilen-Gesellschaft einen Korb geben muß. Doch scheint es mir unmoralisch (namentlich für einen so alten Knaben, wie ich es bin), sich auf ein Unternehmen einzulas-

Text

2. DIE GEGENÜBERSTELLUNG

Die wichtigste Funktion der Installation ist die automatische Gegenüberstellung ausgewählter ›Kun

jeweils zwei Tagen mit exakt einhundert Jahren Abstand. Sie ist daher von so großer Bedeutung,

dem Nutzer, den Kern des „Ortslinien“-Projektes zugänglich zu machen. In Folge dieser Funktion, h

Aufbau der Installation angepasst. Die gesamte Oberfläche ist in zwei Hälften geteilt um eine optis

stellung zu gewährleisten. In der Mitte der Einstellungsebene befindet sich die Datumseinstellung

wahl des gewünschten Datums werden alle zugehörigen „Kunstprodukte“ auf der Medienebene an


Teaching Strategies Lehrstrategien

Prof. Christoph Büch

FIKTIVAGENTUR PUNKTNULL

Gemeinnützige Agentur von Studenten

Feedbackbox für Mitarbeiter von Punktnull 4. Semester Projekt von Alina Wauter, Michelle Jantke, Lena Kern, Marco Wesche, Brigitta Burimi, Alev Gürel, Patrycja Jedz, Eduard Schell, Angelina Straka

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Zum Höhepunkt der sogenannten ‚Flüchtlingskrise‘ war es den Studierenden ein anliegen zu der Auseinandersetzung Stellung zu beziehen. Das Format Ideation/Prototyping bot dafür den geeigneten Rahmen. Im ersten Schritt galt es den eigenen Standpunkt, sowohl individuell als auch als Gruppe, zu definieren. Hierfür wurde mit Vertretern der Hamburger Bürgerschaft diskutiert, Kontakt zu Bürgerinitiativen aufgenommen und das Gespräch mit Geflüchteten gesucht. Besonders letzteres hinterließ bei allen Beteiligten einen nachhaltigen Eindruck. Basierend auf diesem Wissen wurden in der Ideenfindungsphase mehrere Ansätze entwickelt. Entschieden haben sich die Teilnehmer*innen für das Projekt punktnull. Eine gemeinnützige Agentur, betrieben von den Studierenden.



04 Bachelor Work / Bachelorarbeiten

Prof. Yang Liu

RÄUMLICHE GESTALTUNG

Als Schnittstelle zu Kuratoren, Galeristen und Künstlern

Die Gestaltung der räumlichen Umgebung eröffnet eine wichtige Dimension für den Bereich Kommunikationsdesign. In diesem Kurs werden die Studierenden in die Geschichte, die Typisierung und die kreativen Schritte der räumlichen Gestaltung eingeführt. Durch begleitende Exkursionen in Museen, Projekträumen, Galerien und Konzept Stores werden zudem die unterschiedlichen Funktionen der Räume untersucht, analysiert und erlebbar gemacht. Diskussionen mit Kuratoren, Galeristen, Künstlern und Store Managern geben einen anderen EInblick auf die inhaltliche Grundlage der Gestaltungslösung. Jede zweite Veranstaltung wird am Ende mit einer Exkursion kombiniert, so dass das Erlernte umgehend durch authentischen Erlebnisse überprüft werden kann. Durch die gemeinsamen Auswertungen der einzelnen Ideen erfolgt ein ständiger und inspirierende Austausch untereinander. Studenten werden auf Ihre gestalterische Entdeckungsreise begleitet. Während des Semesters werden unterschiedliche Gestaltungsaufgaben absolviert von Gestaltung des Ausstellungsraumes in einem Museum bis hin zu Konzeption und Gestaltung eines Messestandes oder eines Konzept Stores.

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04 Bachelor Work / Bachelorarbeiten

Durch gezielte Intevnentionen kann auch der öffentliche Raum zu einem Feld kommunikativer Auseinandersetzung werden.

Freiräume Um die Vorstellungskraft maximal zu steigern und kreativ mit der Raumsituation umzugehen, beginnen wir in der Regel mit einer freien gestalterische Aufgabe. Die Studierenden sollen durch visuellen Veränderungen vorhandenen räumlichen Gegebenheiten in einem anderen Kontext bringen. Diese Übung hilft den Studierenden, ihren Wahrnehmungssinn zu schärfen und sich ihrer Umgebung bewusster zu begegnen. Diese freie Phase der Ideenfindung ist eine wichtige Grundlage für spätere Aufgaben wie Ausstellungs- und Messedesign.

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Es entstehen sehr unterschiedliche, inspirierende Ergebnisse. Von kleine Playmobil Figuren, die im Stadtbild eine andere Funktion annehmen, bis hin zu dem Deplatzieren seines eigenen Wohnzimmers in verschiedenen Orte in Berlin. Diese Ideen haben alle es geschafft, den Kontext der Umgebung infrage gestellt und unsere Wahrnehmung herausgefordert.

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Teaching Strategies Lehrstrategien

Prof. Volker Pook

VISUELLE SYSTEME

Systematiken visuell sichtbar zu machen

Das System handelt nach dem Prinzip. Das Prinzip ist die Anleitung zum System. Systematiken visuell sichtbar zu machen ist das Themenfeld im Projektmodul Visuelle

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Ein visuelles System besteht im Kommunikationsdesign aus Gestaltungselementen, die es zu explorieren und definieren gilt. Nachdem im Grundstudium Wahrnehmungs-, Darstellung- und Vorstellungsvermögen ergründet und geschärft worden sind, werden diese Fähigkeiten nun im Hauptstudium in einem komplexen Kontext angewandt. Der Komplexitätsgrad der Aufgabenstellung spiegelt sich in der Vielfalt der Kommunikationskanäle wieder. Dabei werden analoge Medien (2D), digitale Medien (Bewegtbild) sowie räumliche/szenografische Anwendung (3D) untersucht und in der jeweiligen Aufgabenstellung im Konzept/Gestaltungsprozess eingebunden. Dabei spielen die Determinanten eine entscheidende Rolle, denn diese bestimmen die „Lautstärke“ der einzelnen Parameter, wie z.B. Größe/Form/Farbe/Farbsättigung/ Begrenzungsschärfe etc. z.B. eine Corporate Identity dar. Dabei soll der der Begriff „Identität“ weiter gefasst und verstanden werden, als „nur Corporate“.


»Swift« Schnellste Airline der Welt (Concorde Ersatz), Lukas Oppermann 6. Sem. Vom Naming bis zu Guidelines Medienubergreifend. In der Wort-Bildmarke drückt sich der Markenwert Geschwindigkeit durch die extreme „Kursivlage“ der Initialen aus. Lie Ligatur dient zur Lesbar und Vereinfachung bei. Das aus der Wortmarke isolierte grafische Element „Slash“ wird zum Gestaltungselement für die Flächengestaltung / Kombinatorik in Form eines Pattern. Die abstrakten Bildwelten haben eine starke Dynamik durch ihre Komposition und in ihrer Wirkung eine Wiedererkennbarkeit. Durch das Farbklima in der Bestimmung von Primär, Sekundär und Akzentfarben, auch in der Quantität, wird das System erkennbar. Diese dienen auch zur Kombination mit „realen Aufnahmen/Fotografien“ die sich durch diesen Zusatz stärker mit dem Absender in Verbindung bringen lässt.


Teaching Strategies Lehrstrategien

Die Frage nach der Identität und dem Kern einer Dienstleistung oder einem Produktnutzen können dabei sehr unterschiedlich motiviert sein. Für eine sinnvolle Bearbeitung müssen wichtige Fragen der Identitäten beantwortet werden. Wer bin ich? Was sage ich? Was biete ich? Wie sehe ich aus? Wer sieht mich wo und wann? Um einen visuellen Ausdruck zu generieren bzw. zu gestalten, müssen weitere Fragen für eine Konzeption beantwortet werden. Was soll genau Kommuniziert werden und was sind die Ziele? Gibt es bereits eine Positionierung und Bestimmung der Werte, die eine Unternehmung oder ein Produkt vermitteln sollen? Dann folgt die Frage nach den Kernbotschaften, welche anschließend hierarchisiert werden müssen. Welche Kommunikationskanäle sind die wichtigsten für eine erfolgreiche und effiziente Kommunikation? Diese soggenanten Brand Touch Points sollten in der Recherchephase untersucht werden. Wenn alle Fragen klar beantwortet sind und eine klare Zielvereinbarung getroffen wurde, kann die Konzeptionsphase für das visuelle System starten. Die anschließende Gestaltungsphase beginnt in der Regel mit der Bestimmung der Basiselemente, wie Logo, Form, Farbe, Typografie und Visuals. Dadurch wird eine Wiedererkennbarkeit/Einmaligkeit in der visuellen Erscheinung angestrebt und definiert dem sog.„Brand Recognition Code“. Es macht z.B. einen großen Unterschied aus, wie das Farbklima ausgewählt wird. Entsättigte Farben wirken gänzlich anders, wie stark stark gesättigte Farben auf einen Rezipienten. Noch stärker sind die Emotionen bei den Inhalten der Bilder/Visuals die eigesetzt werden. Doch zunächst musst man etwas auf den Visuals erkennen oder eine Erinnerung/Assoziation wecken. Und dann doch nicht langweilen/ kopieren oder untergehen in der Bilderflut und Botschaften bzw. Ringen nach Aufmerksamkeit.

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»NAZARE« Sport and Fashion Brand, Oemer Faruk Kulac Konzept und Gestaltung von Kommunikationsmitteln für eine Surfprodukte- und Mode Marke. Der einzigartige Leuchtturm von Nazare ist in der ganzen Welt unter Surfern bekannt, weil dort die besten Bedingungen für Sie sind. Soll heißen, dass die Wellen großartig sind. Diese Welle und der Turm eignen sich also vorzüglich um im Branding eingesetzt zu werden und zur Markenidentität beizutragen. Die Anwendungen sind „Responsive“ zu definieren für eine digital geprägte Zielgruppe. Die jeweiligen Größen wie z. B. Bei der eines Reissverschlusses (3D/Material) oder Fav.-Icon (digital), Stickbarkeit bei Labels und bei Stoffen oder nur als Materialkontrast umgesetzt sind Herausforderungen bei der Umsetzung.


Teaching Strategies Lehrstrategien

Visuals können Fotografien sein aber auch Illustrationen, Collagen oder Vectorengrafiken. Dabei stellt sich die Frage nach dem Ikonizitätsgrad, heißt Abbildungsgrad und dem Abstraktionsgrad, welche Einfluss auf die Wieder-Erkennbarkeit haben. Dieser Grad bestimmt oft auch die Ästhetik und Zeitgeist der Visuals.

Zukünftige Arbeitsfelder im Kommunikationsdesign werden immer mehr auf definierten Regelwerken und Bandbreiten beruhen- auch darin üben visuelle Systeme ein.

Bei den Formen müssen Dimensionen und Proportionen bestimmt werden. Auch die Frage der Anzahl, Ordnung und Begrenzungen der Gestaltungselemente sind starke Einflussfaktoren für die Wiedererkennung, Ästhetik und Abgrenzung von Mitbewerbern im Umfeld der Kommunikation. Das heißt alle Elemente sind in einem System aufeinander abgestimmt. Es ist wie eine Anleitung zur Selbstreproduktion, worin die Elemente flexibel reagieren können und an den jeweiligen Kommunikationskanal mit seinen Determinanten angepasst wird. Wie ein Jazzmusiker in einer bestimmten Harmonie und Tonlage Improvisiert, variiert ein Designer die Gestaltungselemente virtuos wie auf einer Klaviatur eines Grand Pianos. Der Rhythmus ist kontinuierlich und das System fast „kybernetisch“, also im ständigen Abgleich mit dem definierten Freiraum in der Gestaltung und den Grenzen der seiner Bestimmung. Dabei geht es auch nach Alternativen zu suchen und diese zu explorieren und evaluieren. Das Visuelle als solches ist sehr Komplex und die Erschaffung neuer Bildwelten bedingt eine detaillierte Analyse und Erprobung in der Gestaltung von diesen für ein visuelles System. In realen- und fiktiven Szenarios werden die Studenten mit komplexen Aufgabenstellungen konfrontiert, welche Sie im Semester mit adäquaten Lösungen und Anwendungen in einer vielfalt von Brand Touch Points beantworten. Das Semester endet mit einer Präsentation vor Publikum/Kooperationspartner und Dokumentation des gesamten Prozesses. In der Präsentation wird die Logik und Rhetorik für die argumentative Erklärung und jeweilige Lösung unter Berücksichtigung, sowie Verwendung der Fachtermini bewertet.

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»Nachaltigkeit« Kooperation mit der Christian-Albrecht Universität zu Kiel / Kiel School of Sustainability, Rike Melzian Das Netzwerk WeChange Die Mit-Mach-Community für alle, die gesellschaftlichen Wandel gemeinsam gestalten wollen möchte regionale Projekte unterstützen und initiieren. Anstoß geben für Projekte steht im Mittelpunkt der Idee von Rike Melzian die von der Typo- bis zur Bildsprache durchdacht ist. Eine „einfache“ Handhabung zum Gebrauch des Designs sprich zur einfachen Reproduktion sollte Bildsprache nicht.


Teaching Strategies Lehrstrategien

Laureen Mahler

LETTERPRESS STUDIO

Traditional tech Bold Innovations

Our letterpress studio has more than 150 lead and wood type fonts on offer, as well as three cylinder presses, a tabletop press, an embossing press, a guillotine cutter, a large array of bookbinding equipment, and an ample workspace for composing, typsetting, printing, and bookbinding.

A wide array of experimental print techniques are taught in the letterpress studio, from typographic illustration and overprinting to pressure printing and mixed-media. Students use their knowledge of the presses and equipment to formulate new design concepts and see far beyond the tradi-

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In addition to offering foundation and elective courses in the letterpress studio, students can also attend intensive Project Week workshops and weekly open studio sessions. The aim of the studio is to provide a venue for students to learn traditional print and typographic processes, in order to experiment with design concepts and truly push the boundaries of hands-on print work.



Teaching Strategies Lehrstrategien

The letterpress studio introduces students to a wide variety of both traditional and experimental printing techniques. By learning to work with type and lockups, an understanding of fundamental design concepts expands into a realm of unlimited play: deconstructing print forms, creating shapes and unexpected geometries, and designing through the lens of form and function.

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Teaching Strategies Lehrstrategien

Experimental Bookbinding

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Bookbinding is integrated into many of our electives and workshops, and students are intructed in classical binding techniques, as well as experimental structures. Mixing media—including typesetting, lino-cuts, photographs, and pressure printing, among other techniques— is encouraged, and students are challenged to find the future of the book form in the expression of narrative movement through both content and structure.



Teaching Strategies Lehrstrategien

Prof. Emily Smith

WORKSHOPS ON WORKSHOPS

Speculative Futures with Paco Camberlin.

BA Research and Proposals

Contemporary design professional practice requires that designers are able to bring various stakeholders on any project together in brainstorming sessions, discovery workshops, and rapid-fire prototyping sessions. My teaching draws liberally from the discourse and methods developed in design thinking, visual anthropology, improvisation and choreography, the New Games movement, group therapy, and experimental pedagogy frameworks. Each of these disciplines offer a wide range of moderation and making strategies that can be applied to any creative situation and context. Rather than following a set of fixed rules of how to activate nascent ideas and engage groups in research, generation, and prototyping, design students learn to read the situation or problem at hand and respond both quickly and thoughtfully.

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Collective mind-map on Articificial Intelligence with Magnus Aspelin.

I use this experiential focus on learning-by-doing in all the classess I teach, from Creative Cartography, Design in Motion, Social Design, and Identity Systems, but perhaps where it is most integrated is in the BA preparation course that I have informally titled „Workshop on Workshops.“ Here, sixth semester students develop moderation techniques, ideation methods, research strategies, and collaborative skills to sucessfully develop an engaged and original topic for their final written and practical Bachelor project. As they are testing out ideas, the same expertise prepares them for innovative leadership in the field.


Teaching Strategies Lehrstrategien

A selection of one-minute videos

Exercises The first weeks of the seminar begin with a series of exercises that simultaneously teach techniques, while also teasing out possible thesis topics. Classically, students diagram, mind-map, sketch, and develop language and visuals around possible topics, but are pushed further to consider less traditional methods. Designers will play an increasingly active role in the future. Find out what really interests you and how you can inspire others with you vision.

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For example, students input their initital ideas into a productive feedbakc loop by interviewing each other, as a journalist would, and reporting back ot the group on their colleague‘s interests and ideas. Hearing one‘s own thought process summarized by another is helpful to understand invisible underlying strains and strengths in the intitial phase. This kind of activity also builds connections between students which they can turn to later. Student also develop various questionnaire styles to learn about what kinds of questions produce the best kind of answer. Another assignment asks students to create a form of „self-archeology“ excavating their past and present projects, interests, inspiration, and other forms of influence that have shaped their practice, and their personal lives—as often these two aspects are more intertwined than one would imagine. FInally, each student makes a „one-minute“ video pitch (yes, only one-minute) that visually summarizes their potential topic. Approaches here range widely, and become a fruitful springboard for feedback, knowledge exchange, and play.


Various moderation techniques pooled from the group’s collective experience

Introductory questionnaire outlining various modes of asking.


Teaching Strategies Lehrstrategien

Student Workshops The second half of the semester, each student designs and moderates an hour workshop using the group to test out how feasible and fruitful their chosen topic is. The rest of the students are there simply to support the workshop, learning both how to be a constructive participant as well as absorbing even more moderation possibilities for the future. The line between photography and graphic design

The supportive dialogue continues throughout the semester online, and well into a collaborative spirit in the seventh semester as students dive into their final thesis and projects.

Consuming happiness with Pascal Scharschna

Spirituality and color with Julian Eide

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Environmental Anxiety with Danielle Tรถrnist


Teaching Strategies Lehrstrategien

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Dystopian Utopias with Lana Belton.


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Prof. Daniel Bastian

PROCESS DOCUMENTATION

Im den Studiengänge und KD /CD

Neue Arbeitsfelder erfordern zunehmend Teamwork und vernetztes Arbeiten: Ein Prozessdokumentation macht Entscheidungen auch für Andere transparent und nachvollziehbar.

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Während des Studiums werden für die meisten Projekte sogenannte Prozessdokumentationen angefertigt. Der gesamte Projekt-/Kursverlauf/Entwurfsprozess von den ersten Skizzen sowie die endgültige gestalterische Lösung dokumentiert. Alle Schritte werden (in Kürze) schriftlich begleitet. Die »Prozess-Dokumentation« hat den Status einer eigenständigen, gestalterischne Aufgabe und wird benotet. Sie dient der Professionalisierung und ist auch als Vorbereitung des Portfolios bei der Bewerbung für einen Praktikumsplatz zu sehen. Die Wertschätzung des prozesshaften Arbeitens wird hier ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt. Die studentische Erkenntnis, das gestalterische Lösungen auf dem Fundment von Recherche, Erkenntnis und Umsetzung beruhen können, sorgt für Selbstvertrauen und Ruhe. Und: Dieser Ansatz wiederspricht bewusst der vorherrschenden Meinung, dass erfolgreiches gestalterisches Arbeiten in erster Linie mit einem grandiosen Genius zu tun hat. Sowohl das Berufsfeld des klassichen Grafik-Designs als auch die kreativen Industrien haben sich weiterentwickelt. Daher können individuelle Begabungen zur Geltung kommen und sich in einem professionellen Umfeld bewähren.


<< TIME >> PROJECT – ANNA CALZAVARA

MAIN ELEMENTS : DUST

T D U S T

.

E

I

as non-human element; standstillL; as product of time.

. TIME

M MAIN ELEMENTS : BLACK GLOVE

my project >>

B L A C K G L O V E as human element; movement; as product of exixtence.

. TIME ABOUT THE PROJECT

MAIN ELEMENTS : SIGN

S I G N TOPIC: >me MEDIA: video

LENGTH: 60 seconds EDIT: black and white

as permanent element; rhythm and repetition; as the result of the human passing which lasts in time.

. TIME MY PROJECT – MAIN ELEMENTS : DUST, BLACK GLOVE, SIGN

SOURCES OF INSPIRATION -­‐ PHOTOGRAPHY

Tomas van Houtryve

Anna Calzavara Design Phantastix


03 Teaching Strategies / Lehrstrategien

Danielle Tonurist Workshop

Magnus Aspelin Typography 2

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Emma Skaaning Typography 2


Vasiliki Stathogiannopoulou Typography 2

What is a “Process Documentation” and what should it do? In a “Process Documentation” the entire project/course progression /drafting process is documented, from beginning to end: workshops and basic exercises, the first sketches and the final design solution. Note: there are more options for the typeface then Helvetica! Good typesetting is expected (> Typography_Basic Settings_ID). All steps are accompanied by a written explanation; the “Process Documentation” is considered to be a separate task and will be evaluated as such.


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

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BACHELOR WORKS BACHELORARBEITEN


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

Erweiterung

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Das Buch als künstlerisches Experiment und Erinnerungsarchiv innerhalb einer multimedialen Rauminstallation

Eine illustrierende, freie Nacherzählung des Textes »Der Sandmann« von E.T.A. Hoffmann: Während die Arbeit die Essenz der Geschichte visuell herausarbeitet, fördert sie gleichzeitig die Fantasie des Betrachters. Ein analoges Buch-Kompendium aus Fotografie, inszenierten Notizen und alten Buchseiten läd ein in die verworrene Welt aus Wirklichkeit, Traum und Imagination - eine Plattform, in der die Gedankenwelt des Hauptcharakters greifbar wird. Realität vs. Einbildung.

Art Direction Inszenierung Visuelle Naration Experiment Kunst und Design

DER SANDMANN

Christina Heurig Prof. Daniel Henry Bastian, Prof. Cyrus Khazaeli Kommunikationsdesign WS 2016 Die Thesis: Raumdarstellung in der Malerei des voyeuristischen Surrealismus Eine Spurensuche anhand Rene Magritte und Giorgio de Chirico: Wie wenden diese eine perspektivische, gegenständliche Darstellung des Raumes an, um ein Raumbewusstsein sichtbar zu machen? Diese kunsthistorische Analyse stand mit dem Versuch im Kontext, Indizien auf ein visuelles Wirklichkeits-Verständnis zu finden. Definiert man Raum als eine Metapher des Wirklichkeitsverständnisses, kann man anhand der (un-)logischer Darstellung von Raumeinheiten über ein verändertes Weltbild sinnieren. Diese Gedanken bilden die Basis des folgenden, komplexen Experimentierprozesses, um im praktischen Teil der Bachelorarbeit Darstellungsmethoden um das Thema »Wirklichkeit« weiter zu erkunden.


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

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Ein Experiment: Mystische Darstellung und eine Wunderkammer Eine Spurensuche anhand Rene Magritte und Giorgio de Chirico: Wie wenden diese eine perspektivische, gegenständliche Darstellung des Raumes an, um ein Raumbewusstsein sichtbar zu machen? Diese kunsthistorische Analyse stand mit dem Versuch im Kontext, Indizien auf ein visuelles Wirklichkeits-Verständnis zu finden. Definiert man Raum als eine Metapher des Wirklichkeitsverständnisses, kann man anhand der (un-)logischer Darstellung von Raumeinheiten über ein verändertes Weltbild sinnieren. Diese Gedanken bilden die Basis des folgenden, komplexen Experimentierprozesses, um im praktischen Teil der Bachelorarbeit Darstellungsmethoden um das Thema »Wirklichkeit« weiter zu erkunden. All jenes formt sich zusammen mit obskuren Requisiten und schattenhaften Bildern zu einem Ausstellungsraum, der Kunstbuch, Design und Bühnenbild zu einem Gesamterlebnis vereint.


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Mehr Info: www.sköne-oke.de und www.heartmill.com

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Subjektives-Mit-Erleben: Inszenierung durch das Medium? Das Mit-Erleben durch die Nähe zum Protagonisten ist das narrative Hauptelement: Um diese Nähe aufzubauen, muss konstant subjektiv erzählt werden. Nathanael hat keine objektive Sicht auf Wirklichkeit, also muss der »objektive Betrachter« zurücktreten. Durch N.s persönliche, handgemachte Notizbücher, das Zentrum der Bachelorarbeit, welche Gedanken sichtbar machen, zeigt sich persönlich und intim seine Perspektive. Juxtapositionen von Bild, Wort (Zitaten aus dem Originaltext) und alten Buchseiten schaffen darüber hinaus neue Denk-Röume für den Betrachter, in denen er sich phantastisch entfalten kann. Die aus Buchdesign, Erlebnisraum, Film und Fotografien bestehende Gesamtinszenierung zeigt gezielte Subjektivität: ungefilterte Eindrücke und Gedanken eines »Wahnsinnigen« verschwimmen zu einer emotionalen, stimmungsvollen Erfahrung. Sie nimmt den Betrachter mit in eine ›andere‹ Welt: die des surrealen, phantastischen, traumhaften, in der eine Wertung (ob Wahn oder nicht) entfällt – denn »solange es in deinen Gedanken ist, ist es real«. Das Projekt gewann die Jahrgangs-Auszeichnung des Studiengangs Kommunikationsdesign im SoSe 2017.



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Scientific research and cultural probes to exhibit the visual language of a city district.

The R13 project is a search for the identity of the Berlin borough Wedding from different perspectives and through different media. Momentaneous snapshots create a graphic language strong enough to decribe the local reality. The final outcome was embraced in a book and an interactive installation.

(Local) Identity Experiment Interactive Insallation Bookdesign Installation

R13 PROJECT IM WEDDING Anna Saalhofer Prof. Daniel Henry Bastian, Prof. Stephan GĂźnzel Kommunikationsdesign WS 2013


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The Process Equipped with a map, a camera, a pencil, paper and gloves, I began to roam the streets of Wedding, collecting objects, images, audio and video footage to help me to build a visual alphabet capable of describing the local reality. On my expeditions I started to read the city landscape, taking in its sights and sounds., deciphering them step by step – like learning a new language. To take the pulse of Wedding I used my ‘Cultural Probes’ – a toolkit consisting of several playful exercises and a disposable camera that guided my interviews. In the process, astonishingly different and honest results emerged: testimonials of diverse realities in the same urban space.

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The Result Considering the best way to communicate the material I found, I opted for a book and an interactive installation. I created a visual alphabet from all the insights I had gathered. In an attempt to show the layered, ever changing realities of urban spaces in Wedding, I chose to work with projections and created an interactive installation that would fortuitously produce combinations of images, creating new collages. I transformed the impressions I gathered into Dias, super imposing them with two dia projectors. An old dia projector that visitors people could engage with added a third layer on site. Through constant interaction with people, the images would evolve and transform, just like the urban space did.


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

The Installation The project was shown as part of a group-exhibition at »Kunstquartier Bethanien« in Berlin. In an attempt to show the layered realities of urban spaces in Wedding. I chose to work with projections. Impressions gathered during the project were transformed into images and developed on dias that were projected on top of each other with two old diascope projectors. A third layer was only added on-site, based on the projection of an overhead projector. An interactive layer that allowed the visitors to get involved in the project, changing the projected image. »R 13{…} Im Wedding« was awarded with the BTK- Communication Design Award in the summer semester 2013.

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Projections by the visitors.


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Kognitive Design: Konzept einer assoziativ arbeiten Suchmaschine

Inspiriert hat mich eine Auswahl von Lexika aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Jedes der abgebildeten Lexika komprimiert Informationen auf seine eigene Weise. Die neueren Publikationen haben sich von damaligen Konventionen gelöst. Die Idee der Lexika und die Sehnsucht nach schnellem Zugriff auf komprimierte Informationen führte zu seiner heutigen Funktionalität. Jedermann kennt das interaktive Lexikon Wikipedia. Geleitet von der Idee, ein Suchmaschinen-Konzept für eine interaktive Anwendung zu kreieren, stellte sich die Frage: Was ist die Suche und das Finden? Wie wird Suchen konstruiert?

Innovation Nachhaltigkeit Entwicklung Problemlösung Forschung

MAY I ASK YOU A QUESTION?

DIE SUCHMASCHINE IM WANDEL DER ZEIT

Patricia Trosciniecki Prof. Daniel Henry Bastian, Prof. Dr. Christof Windgetter, Kommunikationsdesign WS 2014


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

Die Thesis: »Die Suchmaschine im Wandel der Zeit: Die vorliegende Arbeit soll sich mit der Rolle der Suchmaschine und ihrer kulturgeschichtlichen Entwicklung im „analogen Zeitalter“ sowie „digitalen Zeitalter“ beschäfigen. Für dieses Vorhaben wurde das Internet als Medium umrissen, es bildet das Fundament der Datensuche und ist Kommunikationsvermittler. Der im ersten Teil dieser Arbeit behandelte historische Kontext wird helfen im weiteren zweiten Teil der Arbeit den Aufbau und die Rolle von Suchmaschinen im digitalen Zeitalter zu begreifen. Der letzte Punkt des Theorieteils legt die Grundgedanken zum Spannungsfeld von Macht und Wissen dar und begründet warum diese Entwicklung kritisch zu überdenken ist.

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Die Suche und das Finden Eine Suche setzt nicht immer eine erhoffte Antwort voraus. Es ist ein Prozess. Des Menschen Natur dr채ngt ihn immer nach Antworten zu suchen. Wenn man eine Vielzahl von Antworten hat ist die richtige Wahl der einen Antwort individuell. In der heutigen Informationsgesellschaft werden gezielt Bed체rfnisse vorhergesehen. Das Finden wird uns erleichert, die Frage ist wie viel denken wir noch selbstst채ndig? Nach kurzer Recherche habe ich eine bestehende Seite dieses Types gefunden: Der Web-Assoziator von SUMA-EV. Erstaunlicherweise gibt es keine vergleichbare Webseite, der Web-Assoziator ist einmalig. Kreative Suche Die kreative Suche ist eine Idee welche sich in der Not entwickelte. Unter Leistungsdruck musste ein starkes Konzept entwickelt werden. Hierbei habe ich gewohnte Suchmaschinen benutzt und wurde nach einer bestimmten Anzahl an unterschiedlichster Anfragen f체r kurze Zeit vom Betreiber der Seite gesperrt. Es war klar dass die Suchmaschine mit keinem Menschen rechnete der diese Suchbegriffe eingibt. Dabei habe ich frei in Gedanken assoziiert. Somit ist mir die Idee zu einer Suchmaschine gekommen welche assoziiert.


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

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Komunikationsdesign als Schnittstelle und Hilfe bei einer Behinderung

Das Hören ist für den größten Teil der Bevölkerung eine angeborene Selbstverständlichkeit. Dessen Verlust oder Absenz stellt eine unglaubliche Hürde im alltäglichem Leben dar und hat eine Abhängigkeit von anderen Mitmenschen zur Folge. Dieses Bachelorprojekt befasst sich mit einem Ansatz zur Erlangung von einem Stück Selbstständigkeit für Gehörlose. Auf der Suche nach einem Ansatz zur Hilfe für Selbsthilfe.

Verantwortung Innovation Nachhaltigkeit Entwicklung Problemlösung

MITTEILUNGSKARTEN FÜR GEHÖRLOSE BEIM ARTZBESUCH Jekaterina Dima Prof. Daniel Henry Bastian, Prof. Volker Pook Kommunikationsdesign WS 2018

Die Lokalisierungskarten: Wo ist was?

Die Thesis: Die Gebärdeschrift – Schrift oder Bild? Kommunikation gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen, sowohl in ihrer gesprochenen, als auch in ihrer geschriebenen Form. Das Ausbleiben von Kommunikation führt zur gesellschaftlichen Isolation. Da in den vergangenen Jahren das Thema »Integration« eine immer größere Rolle in unserer Gesellschaft spielt, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Integration von einer speziellen kulturellen Minderheit, den Gehörlosen. Durch die Einbeziehung der Hieroglyphen und der Maya-Schrift wird ein Vergleich zu einen der ersten und einen der letzten eigenständig entwickelten Schriftsysteme gezogen und anschließend die Gebärdenschrift mit den Kriterien von Bild und Schrift klassifiziert.


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

Problemformulierung Gehörlose haben klare Defizite selbstständig mit dem behandelnden Arzt zu kommunizieren. Übersetzer sind mit organisatorischem Aufwand verbunden. Ein spontaner Arztbesuch bei einer plötzlichen Erkrankung scheitert bereits an der Vermittlung der Leiden. Ziel des ProjektesEin handliches Medium zur einfachen visuellen Vermittlung der Beschwerden von Gehörlosen Patienten. Konzept Ein Mitteilungskarten-Set soll es ermöglichen non-verbal den Ärzten die Beschwerden mitzuteilen. Der Fokus liegt dabei auf nicht äußerlich erkennbaren Zuständen. Es werden Kategorien, wie Lokalisation, Zeit und Dauer, Schmerz (-art, -grad), sowie Zustände in Piktogrammen dargestellt. Das Kartenset sollte eine handliche Größe aufweisen, um es problemlos mit sich zu tragen. Das Projekt gewann die Jahrgangs-Auszeichnung des Studiengangs Kommunikationsdesign im WS 2018.

ZUSTAND ICH HABE...

SCHWINDEL

Die Zustandskarten (Auswahl): Was ist los?

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SCHNUPFEN

FIEBER


LEICHT

LEICHT

MITTEL

MITTEL

STECHENDE SCHMERZEN

DUMPFE

STARK

STARK

SCHMERZEN

LEICHT

LEICHT

MITTEL

BRENNENDE SCHMERZEN

MITTEL

KRAMPF

STARK

SCHMERZEN

STARK

Die Schmerzkarten: Was tut wie weh?

Die Zeitarten (Auswahl): Wann? Wie?

VOR

ZEIT

UND DAUER

TAGESZEIT

NACH

ESSEN

VOR

NACH

SPORT


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

Pack it Right

Marika Berglind Ekman

Die Idee: Ich habe mich im Rahmen meines Kommunikationsdesign Studiums mit Kempowskis Werk „Ortslinien“ auseinander gesetzt. Der im Jahr 2007 verstorbene Schriftsteller, Pädagoge und Archivar Walter Kempowski versuchte mit seinem Werk „Ortslinien“, in Form eines Multimediaobjekt, eine neue moderne Weise der Aufbereitung von historischen Inhalten zu schaffen. Die Basis des Werks bildete Kempowskis Archiv aus Aufzeichnungen bekannter sowie unbekannter Personen, Publikationen, Fotografien, Gemälden, Musikstücken und Filmen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

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Kempowski hatte zu dem Zeitpunkt noch keine konkrete Darstellungsweise für sein Werk, jedoch plante er die Medien, aus unterschiedlichen Jahrhunderten, auf Monitoren kalendarisch zuzuordnen und nebeneinander darzustellen. Der Betrachter sollte sich dadurch sein individuelles Bild über die Zusammenhänge von historischen Inhalten erschließen können. Leider war es Kempowski nicht möglich sein Werk vor seinem Tod zu vollenden. Aus diesem Grund habe ich ein Konzept entwickelt, das Kempowskis Vision verwirklichen soll. Mein Entwurf ist eine interaktiven Wand, die auf moderne Art, die Datensammlung Kempowskis aufbereitet und die Motivation und Neugier von Usern fördern soll, sich auf spielerische Weise mit Geschichte auseinanderzusetzen. Gleichzeitig, soll mit Hilfe der Wand auch noch einem weiteren Problem entgegengewirkt werden. Heute haben wir Zugriff auf historische Daten zu jeder Zeit an jedem Ort. Es fehlt uns allerdings oft an persönlichen oder emotionalen Bezügen zu den jeweiligen Ereignissen. Die Relevanz von geschichtlichen Themen ist uns zwar bewusst, jedoch sind die Zusammenhänge durch die Masse an Daten nur schwer greifbar. Die interaktive Wand kann deshalb auf klare und verständliche Weise historische Zusammenhänge bereitstellen und das Problem der Überforderung lösen. Während des Gestaltungsprozesses der Wand ist auch ein weiteres Potential des Projekts deutlich geworden, dass über die reine Vermittlung von Geschichte hinausgeht. Die Wand bietet die Möglichkeit selbst an Geschichte beteiligt zu sein, indem der User eigene Daten durch eine Upload-Funktion hochladen und zu Kempowskis Datensammlung hinzufügen kann. Diese Funktion zeigt, dass Geschichte ein andauernder Prozess ist. Mit Hilfe von Algorithmen könnte die Aufbereitung von Geschichte auf demokratische Weise jedem User ermöglicht werden und dazu beitragen, ein entideologisiertes, kollektives Geschichtsgedächtnis zu schaffen. Mir persönlich hat dieses Projekt gezeigt, dass Kommunikationsdesign gerade im Bildungssektor einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von historischen Inhalten leisten und Dialoge über historische Ereignisse fördern kann.


Kollektives Geschichtsgedächtnis und Nachlass als interaktive Installation

Der Entwurf ist eine Hommage an den 2007 verstorbenen Schrifsteller Walter Kempowski und eine neue Form des Zugriffs auf historische Daten in Zeiten von Big Data.

ORTSLINIEN Information Design Ideation/Prototyping UX-Design Cultural heritage History

EIN ESSAY ÜBER URSACHE UND WIRKUNG

Paolina Kellner Prof. Christoph Büch,Ssemesterprojekt Kommunikationsdesign 2018


Bachelor of Arts Bachelorarbeiten

17. OKTOBER Georg Büchner Biografie

07. APRIL '40 Enrico Caruso Audio, Mailand

13. MÄRZ '81 Karl Friedrich Schinkel Tagebuch, Neuruppin

04. SEPTEMBER '24 Anton Bruckner Biografie, Oberösterreich

26.04.71

27.04.71

28.04.71 29.04.71 30.04.17

01.05.71

02.05.71

03.05.71

04.05.71 05.05.71 06.05.71 07.05.71 08.05.71 09.05.71 10.0

1

16. JUNI '18 Max Liebermann Brief, Wannsee

26. JUNI '18 10. DEZEMBER '48 Michail Bakunin Brief

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Mathilde Gräfin von Keller Brief, Leipzig


R '13

05. MAI '71 Ernst Curtius †1896,

2

Brief an Clara Curtius Smyrna

... Vorgestern erlebte ich den ersten ächten Sonntag auf unserer Reise. Um 1/2 9 Uhr gingen wir, das heißt Adler und ich, zur Kirche, einer Kapelle, die den Holländern gehört. Wir waren beinahe die einzigen Männer, die dem Gottesdienste beiwohnten, den unser Freund Reineck hielt... Nachher gingen wir in das Diakonissenheim, und dieser Besuch war der erbaulichste Theil

Die Dokumente (Bilder, Texte, Audio- & Video-Dateien) bewegen sich über die gesamte Fläche der interaktiven Wand in einem unsichtbaren Raster. Es erscheinen immer wie der neue Doku mente durch fließendes Ein- und Aus blenden der Sonntagfeier. Die Direktorin, Schwester Minna, zeigte uns Alles; es ist ein großes Quadrat von Wohnungen und Hofräumen mit Garten, Alles sauber

gehalten, zweckmäßig angelegt und in bestem Stande, luftig, wo vierhundert

Kinder unterrichtet werden und zweihundert Pensionäre wohnen. Mit sechzehn Thalern kam die Vorsteherin hier an, Friedrich Wilhelm IV. schenkte zehntausend Thaler zum Ankauf des Grundstückes.

Jetzt erhält sich die ganze Anstalt vollständig, wird von allen Seiten

anerkannt, leistet sehr viel und steht nur nominell unter Kaiserswerth. Aus dem Reinertrag der Anstalt wird noch ein Waisenhaus erhalten, wo ungefähr

zwanzig Kinder aller Nationen, darunter zwei getaufte türkische Geschwister, die besten von Allen, als eine kleine evangelische Gemeinde erzogen [...]

07. APRIL '40

necks uns ab, wir bestiegen Esel und machten einen herrlichen Ritt rechts

von der Karawanenbrücke, das Melesthal hinauf, zu den großen Wasserlei-

tungen, welche in zwei- dreifacher Bogenstellung das tief eingeschnittene Thal überschreiten. Wir aßen bei Reinecks mit drei Schwestern zu Abend.

Gestern, am Montag, fuhren wir früh um 1/2 7 Uhr mit einer Barke

Gerry Mulligan Audio, Mailand

über den Golf nach Alt-Smyrna, wo auf jetzt öden Trümmerhügeln sehr merk-

würdige Überreste einer alten Niederlassung vorhanden sind. Da wir sahen, daß die bisherigen Darstellungen ganz ungenügend sind, so beschlossen wir,

Durch den Farbfilter und verschiedene Transparenzen soll der Eindruck von Räumlichkeit vor dem Auge des Betrachters entstehen Horizontaler Zeitstrahl kann durch „wischen“ zur Seite verändert werden. Die pulsierenden Leuchtkugeln sollen den Betrachter zur Interaktion motivieren eine neue Aufnahme zu machen. Zu diesem Zweck blieben der Major und Hirschfeld hier. Wir rekognoscirten das ganze Terrain bis 2 Uhr, ohne [...]

Textdateien werden nur mit Datum, Autor und Dokumentformat betitelt, um den Betrachter neugierig zu machen. Audio- und Video-Dateien wurden Icons hinzu gefügt, um sie besser von den Textdateien unterscheiden zu können

19. Jahrhun

05. MAI '71 Henriette Feuerbach, Brief an Charlotte Kestner, Heidelberg Sie vergessen, meine Teure?

Nein, das tue ich sicherlich nicht. Im Gege

als ich an mich selber denke, und auch tue i

mir ist gegenwärtig nicht viel Ersprießliche

Ich habe Ihnen für zwei liebe Briefe zu dank

freilich lange schon und wie oft getan, aber

kommen. - Es war nach einem unruhigen

und ich war so ganz ausgeleert und ausge

über die täglichen Geschäfte nicht hinausko

Anselm war diesmal vom April bis v

weise nicht wohl; dann der Auszug, der mi

viel Sorgen machte und so vieles andere,

kann - kurz, ich war meiner Tagesaufgabe

Stunden, in denen ich mit mir selber nicht z

Glauben Sie aber nicht, daß ich klagen will

schuldigung, damit Sie wissen, weshalb ic

nen zu schreiben, was mir ja eigentlich nur

Die neue Wohnugn ist sehr schön un

und Schlafzimmers vollständig Galerie. An

was nicht verkauft ist - und das ist sehr viel

blickt, so begreift man allerdings nicht, da

05.71 11.05.71 12.05.71 13.05.71 14.05.71 15.05.71 16.05.71 17.05.71 18.05.71 19.05.71 20.05.71

den eigenen vier Wänden hängen anstatt ir schmücken, in denen so viel Mittelmäßiges

Ich fürchte, Anselm ist einer von denjenigen

Tode anerkannt wird. Alle, die berufen sin menschlichen Lebens voranzugehen, sind erwählt.Über Anselm und sein Verhältnis

13. JANUAR '99 5. MAI 1948

Markus Weiner FAZ Artikel

Krematorium im Konzentrationslager Bu

3. JANUAR '43 Richard Wagner Brief, Dresden


a h o l

b i p w

c j q x

d k r y

e l s z

f m t

g n u

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Participatory Research for defining my cultural identity in a multicultural backgorund.

Ever since I started to study design it was clear to me that I would explore the topic of cultural hybridity for my Bachelor project. Due to my multicultural upbringing I had put a question mark on my identity from the moment I realised that I had incorporated physical, behavioural, mental and linguistic aspects of the multiple cultures I grew up in. The complexity of these inputs led me to navigate various social communities with ease, nevertheless while I was busy understanding the worlds of others I struggled understanding my own. When looking at it from a global perspective we live in a world where multiculturalism is all around us; in the food we eat, the movies we watch, the language we speak. Reflecting on that I wondered in what way foreign culture then affects children who, like in my experience, move into new cultures geographically during the course of their childhood where they may experience culture shock and disorientation but also learn to observe, understand and adapt to new ways of living. How does this experience affect their development in terms of cultural belonging, self-awareness and social orientation?

Participatory Research Editorial Design Collage and Illustration Installation

PLAYGROUNDS IN THE TRANSIT ZONE VISUAL EXISTENCE IN THE THIRD CULTURE Anouk Miserez Prof. Emily Smith + Prof. Volker Pook Commuincation Design, 2018


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My goal for this project was to dive into what truly defines cultural identity beyond the obvious as well as to exchange with people of the same experience in order to understand the role of cultural hybridity today. Thesis Abstract The purpose of the thesis research is to analyse the role of visual culture in the third culture experience in order to reflect on ways of shifting our design process toward a better intercultural communication inside a constantly converging and culturally complex world. In 1984, sociologist Ted Ward argued that adults who, as children, accompanied their parents into one or more new culture(s) for a significant amount of their formative years (Third Culture Kids or TCKs) would be the perfect candidates for navigating the cultural transformations of our current globalised societies. Based on this hypothesis, the aim is to understand TCKs’ process of learning, perceiving and expressing culture through visual means and how it influences the formation of their cultural identity. Besides a solid theoretical and sociological background on the study of TCKs, conversational interviews and online surveys in specific social media group,s as well as a visual analysis of artworks will be used as methods in the process.

“Always go a little further into the water than you feel you’re capable of being in. And when you don’t feel that your feet are quite touching the bottom, you’re just about in the right place to do something exciting.” – David Bowie


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Language and Form The research and sketchbooks produced a lot of poetic vocabulary used in the practical project. I wrote down all the words relating to cultural hybridity and generated synonyms even more words for further usage. After I wrote down all the words, I organised them into an alphabetical order to link it with childhood, thinking about language and children learning the alphabet. With that done I categorised them into nouns and adjectives and paired them randomly to


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Understanding our visual processing of information by designing a font

The initial idea was to design a font. It was not a complicated idea, at least that was what I thought at the beginning. We see type, we read type, and we process the information it gives us. But when it comes to the question of what happens when we see something we don‘t understand—we see letterforms but cannot grasp the meaning of their combinations—how do we process these shapes and their purpose?

Typography Type Design Design Thinking Design History Experimentation

EXPERIMENTAL FONT SPÓNN Íris Rán Ægisdóttir Prof. Daniel Bastian, Laureen Mahler Communication Design  2018/19


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Research and Concept: Spónn is inspired by a story; it is linked to a very old cultural heritage of my origins. My grandfather was one of many Icelanders who, thoughout the centuries, hand-carved the font Höfðaletur into various objects that represent our culture. Though Höfðaletur has been in my life since I can remember, it wasn‘t until I was an adult that I understood it was a typeface. My idea was to research Höfðaletur and present it as one of the earliest forms of experimental typography. The problem was that there is not much published material about Höfðaletur. After extensive searching, I found a PhD paper written by Gunnlaugur S.E. Briem in 1980. Though not readily available, there is a copy of this paper at the National Library of Iceland, where I traveled to study it in-depth. The research ultimately led me far beyond the history and many interpretations of Höfðaletur and into further explorations of the anatomy of type, Cubism, visual communication, and much more. I started with the aim of creating a groundbreaking headline font. I knew I wanted to work with Höfðaletur, which was originally designed in Iceland in the 16th century. Its history fascinated me, and I wanted to bring this font into the future. Materials and technology play a big role in the history and development of typography: how people used type, how they interpreted words, whether those words were carved into stone, printed in letterpress, tapped out on a typewriter, or entered into a phone or computer.

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Design: Once I had done the research, my goal was to create a Höfðaletur-inspired font for the future. Design is a process that simultaneously goes in many directions—forwards, backwards, downwards, and upwards—and the process for designing a typeface is no different. I started by sketching on top of the original Höfðaletur letterforms, then I tried „taking a step back“ by blurring the font to see what stuck out to me. One element always stood out: the repeated use of geometric shapes.


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Design sketches for the experimental font Spรณnn

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Creating an font: The original Höfðaletur typeface had many versions of the same character, leading me to refer to it as one of the first experimental typefaces—along with its unique letterforms and aesthetics. However, the more I studied Höfðaletur, the more I realized that it had common features, as well. It was my job when designing my own Höfðaletur-inspired font to express both the experimental nature of its origins, as well as the visual elements that made it cohesive. Analyzing Höfðaletur‘s structure led me to think about each and every letter, and to see the common features between them. I took each element and created a geometric equivalent to construct the new font that would become Spónn. Working with the modular elements, it became clear that the possibilities were nearly endless. Eventually I decided on the use of the circle, which came directly from the unique serifs found in the original Höfðaletur font. These circles would become the basis for Spónn—the connecting junctions between strokes. They would also inspire the name Spónn, which is the Icelandic word for spoon. The grid was created based on the proportions of Höfðaletur, and all of the letterforms were designed using a common „skeleton“ based on the Latin alphabet. Bringing something old into the new was the foundation of my concept, and I wanted to make the new font experimental, but also legible. The new letterforms were a hybrid solution that allowed me to do both.


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The resultIn the end, Spónn turned out to be a myterious font full of personality—it has a beauty all its own, but is also variable, experimental, and legible. The journey of research and design was truly unforgettable, and I am grateful to have had the opportunity to learn so much about Höfðaletur and its cultural applications. Its history is also very personal to me, and I am proud of the result of this project.

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04 Bachelor Work / Bachelorarbeiten

“Has nature been culture all along?� http://jtn.im/client/danielletnurist/

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Speculative Design: Expanding Typeface and Communication beyond human communities

Imagine a future where language and communication is all inclusive – a flattened world of living hierarchies where we could speak with non-human communities. In Danielle’s case, she is interested in speaking with trees. As strange as this might sound, it is an extraordinary proposal. It challenges manmade reasoning of human superiority, where we are on top, due in large part to our ability to talk. Her custom typeface of 156 characters gets tangled and rearranged through algorhythmic processing responding to audio inputs from thirsty trees. With this, Danielle offers the audience a “space of (non)understanding”, in what she calls “an interspecies collaboration.” What can we learn from how trees and lichen (?), made of algae and fungi communicate with each other in the forest forming a balanced system of collective creation? At one point in her project she wonders; “how many exclamation marks would be needed to show how loud a forest cries?” Intelligently speculative with a high-level of execution, Danielle’s interactive project also serves as a timely and relevant message for all humanity — to stay open, patient, and ready to listen to what foreign communities might have to say. – Prof. Emily Smith

Speculative Design Interactive Design Type Design Installation

SYMPOETICS: DESIGNING WITHMORE-THAN-HUMANS

Danielle Tönurist Communicaion Design 2018 Prof. Emily Smith + Rafaele Gallo


04 Bachelor Work / Bachelorarbeiten

Thesis Abstract In times that can be called troubled times, or ’the age of Humankind’, key concepts are in flux. What is nature? How do we look at animals and who is this anthropos? The relationship to, and knowledge about, the non-humans, humans and the planet is transforming. Dualism, old hierarchies and representations need to be flattened out and entanglements and interconnectivity brought to the surface. This thesis is aimed to speculate, together with designers, artists and scholars, on the topic of more-than-human. A closer look has been made on conceptual and critical design collaborations that have been working towards a more multifaceted way of telling stories together with the non-human.

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Practical Project Driven by further research, the project delves into three areas: 01 — Study the idea of nature? 02 — Plants & Communication? 03 — Typography and meaning? Ultimately addressing: 01 — The system of written language, generalization and ”objective thinking.” 02 — Language, hierarchies and as a mean of control. 03 — Focusing on symbiosis and acknowledgment as well as unexpected outcomes, combinations and correlations.

The Typefac eInspired by shapes of trees and combining angles, round shapes, along with strong san-serif stems, the typeface abstractly represent natural shapes, as wellas many kinds of human writing systems. A deconstructing and reconstructing process made each transformed letter be part of many original letters, like the composite organismslichens(?) which were my main inspiration. In total 156 characters were created, not including the symbols and punctuations, that were created for the first version of the latin system. Each transformation is slightly different, evolving from the original shape and eventually reviewing totally new characteristics. The typeface is constantly evolves, as the complexity of the letters and possible combinations are meant to represent the things and relationships that cannot be simplified into concepts. However, the idea is also a metaphor for a symbiotic relationship, a critique and a question about the effects of language, as well as a seed for an idea of a future attempt to try to understand and appreciate other forms of communication, without the idea of taking control.


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Sympoetics ’Sym’ is a hybrid typeface that lets both humans and trees co-create combinations of characters, shapes and forms. Created to connect communities and ways of communication, it shapes a space for [non]understanding and explores the relationship between more-than-humans and written language. The typeface is rooted in the idea that language shapes and structures worlds as well as animate and inanimate species, hierarchies and thoughts. Inspired by the composite organism lichen and its capabilities to break apart and mutate into new structures, functions and symbiotic relations, the typeface is based on 6 altering forms and a set of 156 characters that can dissolve and evolve into new shapes and combinations.


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Bachelorwork inspired by a situationistic concepts and the Surrealist practice

Despite the endless possibilities, how often do we find ourselves overwhelmed and stuck in a loop? Inspired by my own experience of feeling stuck, I made a publication that explores the artistic theory and practice of escaping the orbit of routine and wandering off the beaten path.

Artistic Research Book Design Installation

YOUTOPIA Lana Belton Prof. Emily Smith, Prof. Dan Mayer Communication Design 2015


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Introduction My theoretical work contrasted the utopian dreams of 1960’s modernist technological optimism, specifically Marshall McLuhan’s concept of the connected Global Village, with the post-modern social criticism of Guy Debord’s Society of the Spectacle. From this focal point I examined contemporary online culture and the permeation of social life by commercialism. Digital culture promised equality through the distribution of information but has delivered an often homogeneous commercialized experience. Through social media, the social realm has been commodified. We can become stuck in a loop, both in the real world and the virtual world. In these filter bubbles our own opinions and likenesses are mirrored back at us, reinforcing already held beliefs. Overwhelmed by a constant flow of information we can feel powerless to make an impact. This is fertile ground for anxiety, apathy, or anger. I began to look at how we might use the artistic tools of the Situationist International—particularly the dérive, or drift, and détournement, or appropriation—to regain a feeling of autonomy and to take a critical position within networked capitalist society.

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Parallel to designing the publication i researched ways that I could exhibit it in an interesting way, bringing the printed piece to life.


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The work is inspired by the Situationist concept of the dérive (a practice of urban play where small groups drift through the city following their instincts and desires) and the Surrealist practice of Psychic Automatism (a playful attempt to escape the confines of the rational world and access the depths of the subconscious through art). The publication contrasts foundational texts from the history of art with contemporary artist practices. Woven through the publication is a series of surreal collages-these are my attempt to visualize the themes that are explored.

My project was called „Escaping the Orbit.“ We live in a time of constant connection and access to seemingly limitless information.

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The publication acts as a kind of informational dérive, drifting between loosely connected topics that act as jumping off points for further exploration. — This publication was a first step towards developing my research-based personal practice, which exists somewhere at the intersection of art, design, and theory. Spending time on this personal work is a very important contrast to the commercial work that I do as a designer. The collaborative aspect of this project was also very important to me and will be something that I continue with into the future in my practice.



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Visuelle Kommunikation zur Gender- und Selbstanalyse sowie zur Selbstermächtigung

Heute ist das Selfie die unmittelbare visuelle Kommunikation darüber, wo wir sind, was wir tun, wer wir zu sein glauben und wen wir als Zuschauer vermuten. Die Dominanz des Ausstellungszwangs, das Sich-Zeigen in sozialen Netzwerken, ist die Charakteristik, die das Potenzial des Selfies beherbergt. Selfies haben Aspekte der sozialen Interaktion, der Körpersprache, des Selbstbewusstseins und der Privatsphäre verändert und Zeitlichkeit und unser öffentliches Verhalten umgestaltet.

Artistic Research Selfie Past & Future Exploration Women

DIE FOTOGRAFIE DES EIGENEN SELBST Margarita Mestscherjakow Prof. Emily Smith, Prof. Dr. Mirjam Goller Kommunikationsdesign


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Das Selfie Das Selfie ist die unmittelbare visuelle Kommunikation darüber, wo wir sind, was wir tun, wer wir zu sein glauben und wen wir als Zuschauer vermuten. Das Oxford Dictionary definiert das Wort Selfie wie folgt: »A photograph that one has taken of oneself, typically one taken with a smartphone or webcam and shared via social media«. Selfies haben Aspekte der sozialen Interaktion, der Körpersprache, des Selbstbewusstseins und der Privatsphäre verändert, Zeitlichkeit und unser öffentliches Verhalten umgestaltet. — Ausgerechnet das Selfie wurde zum modernen, politischen Instrument zur Selbstermächtigung der Frauen ernannt. Es geht um die Sichtbarmachung des eigenen Körpers, um Selbstermächtigung darüber, wie man sich repräsentieren will. Indem das Idealbild der Frau nicht bedient wird, wird eben jenes als von der Gesellschaft konstruiert entlarvt und kritisiert. Im Internet gibt es viele Diskussionen darüber, ob das Selfie eine technische Reflexion davon ist, dass »society teaches women that their most important quality is their physical attractiveness« oder eben ein Medium, dass die (Selbst-) Ermächtigung der Frau (female empowerment) fördert.

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Das Selfie und der Feminismus Ganz nach der feministischen Auffassung , dass das Private politisch ist nutzen einige Leute das Selfie und damit ihren eigenen Körper dafür, das Frauenbild in den sozialen Netzwerken zu verändern. Mit der Aufschrift »Feminist«, mit der deutlichen Anweisung »Don‘t Touch« oder mit dem rebellisch dahin geseufzten Statement »Hate it here«. Sie benutzen Bilder, die gekennzeichnet durch #WokeUpLikeThis, #UglySelfie oder #NoMakeupSelfie, #bodypositivity und #feministselfie um ihre Message mit der Welt zu teilen. — Anhand zusammengetragen Bildbeispiele aus den sozialen Netzwerken, hier Instagram, die repräsentativ sind für die neue feministische Welle, möchte ich in dieser Arbeit aufzeigen wie der neue Feminismus sich darstellt. Die Arbeit geht besonders auf die visuelle Konstruktion des weiblichen Körpers ein und demonstriert wie die neue feministische Bewegung 4.0 versucht den weiblichen Körper von den auferlegten »Normen« der Massenmedien zu befreien. Dafür müssen Körperbilder aus klassischen Medien benannt werden, denn sie legen viele Normen fest: Schlanksein, weiß sein, wenig Körperbehaarung. Dieses Bild ist der Bezugspunkt für jede Alternative, die über soziale Medien verbreitet wird. Zudem macht es sichtbar, dass all die Hochglanzbilder nichts mit Natürlichkeit und der Wirklichkeit zu tun haben. Somit tragen solche Selfies dazu bei, das tradierte Bild von der idealen Frau zu demaskieren.

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Research and an own project initiative for social and ecological challenges

I wondered, in a time where the plastic pollution is one of the most serious threats towards human and ecological health, how come we don’t know about this? Is it a question of communication? Compostable packaging can look, feel and have the same performance as conventional, non degradable, petrolium based plastic packaging. The difference is what happens before and after its usage.

Design Thinking Conceptual Visual Branding Interactive Platform Web Sustainability

PACK IT RIGHT Marika Berglind Ekman Prof. Cyrus Dominik Khazaeli, Prof. Ivan Perez Kommunikationsdesign 2015


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Idea to Concept: Pack It Right began with the personal fascination of what a compostable material could look, feel and do. When I first was introduced to those materials I had no idea that “plastic” could be made out of corn and wood, or that paper could be made out of grass, judging by others reaction they had no idea either! The project was approached with a combination of research, design thinking and visual communication, as a way to prototype a solution for the current communication challenges of the compostable packaging industry. The main question I was asking myself were “Why we are not using more compostable packaging?” and “How can we communicate and empower the compostable packaging industry and its cause better?”. The research for my Bachelor Project was founded on my thesis essay “Compostable Materials - A Sustainable Replacement Of Petrolium Based Plastic?” (accessed on www.iloveprintbut.com) followed by a small scale, on site research, including questionnaires, meetings and interviews with both stakeholders from compostable industry and companies using packaging. From this I could confirm that there was a clear lack of communication from and within the compostable packaging industry of its existence and its possibilities.

Compostable metalic foil derived from woodpulp


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Reasons: First of all packaging stands for 50% of the global plastic production, which enables it to be the biggest culprit in all this mess. Furthermore, does packaging, only package the product, consumers normally concentrate on the product when they make a buy, making the decision and responsibility of packaging up to the producer. Even so, does fresh market prediction show that the consumer demand for “environmentally friendly”/ “sustainable” packaging is extremely high. It is the producers using packaging that are not following the curve.

Compostable protective packaging made out of starch

Through out this project I have had the great learning experience and pleasure of meeting and getting feedback from different manufacturers, product developers, printers and users of compostable packaging within the industry. The in-depth knowledge and years of experience in the business has been the foundation and absolutely vital in understanding the problem, challenges and opportunities that has resulted in the conceptualisation of the platform. The third layer of this project has been about creating a visual language that would fit “the future of packaging”. I wanted to challenge the default, cliché, green branding. It was my personal aim to create a visual language that felt natural, attractive and sustainable without using a single shade of green, leaf or a happy planet. Result: Pack it right resulted in a prototype of a web based platform with facts and explanations about why compostable packaging is so important, a packaging library where users could filter and find different materials, a development service and a the community page which would connect different stakeholders to get involved and organised. A part from the website, print and an exhibition design was developed. The aim was to show the compostable packaging industry the importance of efficient and attractive communication.

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I’m convinced that communication design and various methods of design thinking has the potential of playing a crucial part for future social and ecological challenges

Clickable Prototype

To my satisfaction and excitement did the combination of research, design thinking and visual communication prove to be a very effective and powerful tool in addressing and formulating the complex problems and challenges in my project. I’m convinced that communication design and various methods of design thinking has the potential of playing a crucial part for future social and ecological challenges. In my mind is communication design a discipline that is diverse, including and questioning and much more then just visual or commercial ones, that designers often are encouraged and limited to.


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Statistische Erhebungen und Profildiagramme um besser Zusammenzufindnen

Studenten befinden sich in einer besonderen Lebensphase, welche durch psychologische Herausforderungen und zumeist einer angespannten finanziellen Lage gekennzeichnet ist. Durch diese Umstände kommen für Studenten zusätzlich zu den grundlegenden Wohnbedürfnissen weitere hinzu.

Design Thinking Conceptual Community Interactive Platform Web Sharing

STUDENTISCHE WOHNGEMEINSCHAFTEN Michelle Jantke Prof. ??, Prof. ?? Kommunikationsdesign  ??


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Die Konzeption Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit der Wohnform „studentische Wohngemeinschaft“ auseinandergesetzt. Bei der Beantwortung meiner Forschungsfrage haben sich folgende Erkenntnisse ergeben: Studenten befinden sich in einer besonderen Lebensphase, welche durch psychologische Herausforderungen und zumeist einer angespannten finanziellen Lage gekennzeichnet ist. Durch diese Umstände kommen für Studenten zusätzlich zu den grundlegenden Wohnbedürfnissen weitere hinzu. Da die Wohnqualität sowohl positiven als auch negativen Einfluss auf die psychische Verfassung haben kann, sollte die Wohnform die Wohnbedürfnisse des Studierenden auf keinen Fall behindern, sondern wenn möglich abdecken oder sogar darüber hinaus begünstigen. Auch wenn die Studenten oftmals ähnliche Situationen durchleben, ist es wichtig, zu bedenken, dass jede Wohngemeinschaft aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Gruppenkonstellation grundsätzlich verschieden ist. Einfache Kategorisierungen wie z.B. die „Zweck-WG“ werden den einzelnen WG dabei nicht gerecht. Denn da die meisten Studenten weder eine rein funktionale noch eine rein kommunikative Wohnorientierung haben und die Wohngemeinschaft immer zu dem wird, was sich die Studenten von dieser erhoffen, kommt es zu den unterschiedlichsten Ausführungen von Wohngemeinschaften. Aufgrund der vielen verschiedenen Ausführungen von Wohngemeinschaften ist es für ein harmonisches und befriedigendes Zusamenleben notwendig, dass die Studenten ihre Vorstellungen bereits vor dem Einzug besprechen. Denn je intensiver die Mitbewohner die Erwartungen in Bezug auf das Zusammenleben vor dem Zusammenschluss zu einer Wohngemeinschaft besprechen, desto zufriedener werden diese sein und desto mehr wird die Wohngemeinschaft die Lebenssituation des Einzelnen unterstützen.

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Das Ziel meines Projektes ist es, ein Hilfsmittel zu entwickeln, welches die Wahl der passenden Mitbewohner vereinfacht, um auf diese Weise die Wohnzufriedenheit von Studenten, die in Wohn-gemeinschaften leben, auf Dauer zu erhรถhen.


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Die Lösung Durch meine umfangreiche Umfrage mit mehr als 400 Teilnehmern, konnte ich wesentliche Tendenzen und potentielle Konfliktfelder erkennen, die zu Problemen und Unzufriedenheit innerhalb der WG führen können. Diese werden in Form eines Positionierungs-Diagrammes bei dem Auswahl-Set thematisiert. Sowohl die Mitglieder der WG, die einen neuen Mitbewohner suchen, als auch die Interessenten, die zu einem Kennenlernen in die WG eingeladen werden, tragen ihre eigenen Wünsche und Haltungen in dieses Diagramm ein. Dabei positionieren sich die einzelnen Personen, indem sie eintragen, inwiefern eine Aussage auf sie zu trifft oder nicht. Die einzelnen Positionierungen werden verbunden, sodass für jeden eine individuelle Form entsteht, die mithilfe von transparentem Papier mit den anderen abgeglichen werden kann.Auf diese einfache Art und Weise können die Mitbewohner der Wohngemeinschaft erkennen, welche der Interessenten auf die Erwartungen bezogen am besten zu ihnen passen würde. Auch, wenn durch dieses Werkzeug die wichtigsten Aspekte des Zusammenlebens thematisiert und abgeglichen werden, ist es notwendig, dass sich die potentiellen Mitbewohner persönlich kennenlernen. Denn die Sympathie ist ebenso entscheidend und kann nicht gänzlich durch ein Diagramm berücksichtigt werden. Schlussbetrachtung Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, meine Kernidee auf eine eigene digitale Plattform anzuwenden und beispielsweise eine App zu entwickeln, da ich gerne ein unkommerzielleres Produkt gestalten wollte und da mir der Gedanke gefällt, dass Menschen, die zusammenleben wollen, sich auch persönlich austauschen.

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Ich habe mich für eine kreisrunde Form entschieden, da es sich dabei um eine neutrale Form handelt. Diese Form eignet sich hervorragend für eine Positionierung – je mehr die Aussage am jeweiligen Endpunkt auf eine Person zutrifft, desto weiter außen trägt sich die Person auf den Ringen ein.


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Erweiterung audiovisueller Kommunikation durch olfaktorische Zeitreisen

Ich habe letztendlich verstanden, dass etwas riechen eine kreative und imaginäre Auseinandersetzung mit der Umwelt bedeutet, die man über emotionale und intime Darstellungen / Geschichten nahe bringen kann.

Editorial Book Design Memories Connection Past & Future

GERUCH Lisa Rühwald Prof. Emily Smith, Prof. Dan Mayer Communication Design 2015


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Einleitung Wir leben in einer visuell geprägten Welt. Dabei wird häufig vergessen, dass unsere übersättigten Augen weitaus weniger gut Erinnerungen originalgetreu abspeichern und wie der aufflammen lassen können als die Nase es vermag. Warum ist das so? Eingeatmete Gerüche werden direkt und unmittelbar in das limbische System geleitet, das älteste Areal unseres Hirnstamms. Dadurch umgeht die Geruchsinformation den Verstand und kann sich so im Zentrum für Gefühle und Erinnerung verankern. Gerüche umhüllen uns intuitiv und dringen in uns ein - ganz ohne Nachdenken. Zugleich setzen sie sich im Unterbewusstsein fest, um genau dann in Erscheinung zu treten, wenn man sie am wenigsten erwartet. Das Projekt beschäftigt sich genau mit diesem Erleben von Gerüchen und den zufälligen Sinnesassoziationen in einem unvorhergesehenen Moment. Der Geruch dient als olfaktorische Zeitreise in eine vergangene Welt, deren Intime und besondere Momente gut gehütet werden. Diese persönliche Schatztruhe aus Gerüchen und damit verknüpften Bildern und Geschichten trägt jeder Mensch mit sich, für immer. Die für das Projekt anonym aufgezeichneten Geruchserinnerungen erzählen stets von ähnlichen Motiven: Geborgenheit, Liebe, Fernweh oder Schmerz. Wir alle sind Erinnerung. Sie prägt und formt uns, aber es gibt weder die Möglichkeit die Vergangenheit zu verändern noch Vergangenes wiederholt zu erleben. Der Geruch aber eröffnet die Möglichkeit, das Gefühl noch einmal zu spüren.

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Durch die Imagination fremder Erinnerungen und den daran geknüpften Gerüchen kann der Betrachter erfahren, wie frei auch er diese Assoziationen herstellen könnte, wenn er wollte. Gerüche sind mehr als eine ungenutzte Körperfunktion. Sie können vertrauen schaffen, Wege weisen, abstoßen oder auch die Kreativität und den Geist fördern. Eine persönliche Auseinandersetzung damit ist lohnenswert.


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Understanding our visual processing of information by designing a font

As we write 2017, we are in the middle of a radical change with the accelerating technological breakthroughs in computing power. This is described by Prof. Klaus Schwab as the fourth industrial revolution, a fusion of the biological, the physical, and the digital. What does this mean for a graphic designer? What kind of tools will we be used in the future? Will there be any jobs left, or will it all be left to robots and computers?

Artificial Intelligence Future Augmentation Graphic Design Automation Natural Language Processing

GRAFIK DESIGN AUTOMATION Magnus Søren Aspelin Prof. Cyrus Khazaeli, Prof. Volker Pook Communication Design  2017


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Workflows In my written thesis named “Graphic Design Automation�, I was investigating how tools have been changing the workflow for graphic designers through the last 600 years. Based on this, the goal of my practical project was to take a qualified guess on what might be the next tool of automation for graphic designers. I have spent an excessive amount of time to read texts and discussing with people what they are predicting, and from this, tried to come up with ideas for a prototype. Voice control and body gestures It was quite clear for me at an early stage that I wanted to focus on two aspects; voice control and body gestures. These are both technologies that we have, but the quality of available tools are yet not good enough for extensive use. However, as machine learning, artificial intelligence, neural networks, and quantum computation are all developing with full pace, I believe it is just a matter of time before we will see products with these features being shipped to the commercial market. Artifcial Intelligence What is associated with artificial intelligence? Designer Kai Brunner gives evolution credit for our aesthetic understanding. We tend to draw inspiration from nature when giving shape to objects. If this is the case, if a human can learn it, then why not a machine? Lets say a program is fed with all recognized artworks, award winning photography, product designs, architecture, sculptures, anything related to visual aesthe- tics that has been embraced. The AI should then in theory be able to draw conclusions on what is likely to be accepted by humans as good design or art.

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How does the future in Comuinication Design looks like? In the future, many tasks will be auto mated by machines and artificial intelligence (AI). This liberates time for desigers to focus more on the planning and development of concepts. The execution of a design is likely to partly be in control of the human artist, this is why I want to create a tool that makes the initial strategic process of a design task more efficient and seemless. IDA is an AI software that understands input from speech, image and gestures, in order to create designs. IDA serves as an interface that is located on a server, and accessible through internet or bluetooth connection. Artificial Intelligence is considered the biggest threat to not only graphic designers, but all kinds of occupations. Research suggests that a graphic designer has a 8,2 percent risk of being replaced by a machine within the next 20 years. In comparison, a bookkeeper is looking at a 97,6 percent risk. This supports the fact that a graphic designer is not performing linear tasks with foreseeable outcome, and will stay in demand even though technology will outperform humans in many operations.


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AI vs. Graphic Designer Nobody knows for certain what the future will look like, and there are a lot of speculations and trends pointing in different directions. As we have surpassed the milestone of computation memory and power, it is now up to the collective industry to push technology further. It should go without saying, but it will be more important than ever that one should imagine that anything is possible, and try to think outside the box when approaching every task. Collaboration and open source is likely to be more important, and through for example generative design, we will see unimaginable solutions in creative projects, graphic design included. What makes the graphic designer unique and irreplaceable for a machine at this point is not the product being shipped, but the process of getting there. The research, reasoning, trial and error, selection, user testing, iterations, discussions, revisions. Computers and machines is likely to take over many of the tasks that is being performed by humans today, but graphic design is a process that is both tangible and abstract, just like people are, and that is in my opinion the most fundamental and unique feature that will be key in the future. Besides, why do people choose this occupation? It is varied, complex, ever evolving, creative, communicative, infuential, and last but not least, it is fun!


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