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Digitale Klimaschule

„So lehrreich und unterhaltsam sollte Schule immer sein“

Der Klimawandel ist in aller Munde, seit Fridays for Future interessieren sich viele Kinder und Jugendliche für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Schulen sind vor große Herausforderungen gestellt, müssen immer neue Inhalte vermitteln. Dabei können sie auf spannende Module von außerschulischen Partnern zurückgreifen. Eins dieser Programme ist die „Digitale-Klimaschule“ der cooldown°earth foundation, deren Besuch für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 angefordert werden kann. Text: Birgit Franchy

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Wenn Klimacoach Philipp Goetze in die Klasse kommt, schließt er erst einmal das mobile Klimakraftwerk an. Zwei bis drei Schülerinnen und Schüler melden sich, um mittels ihrer Muskelkraft das Fahrrad zu fahren und damit den Strom zu erzeugen, der für die Technik in dieser Schulstunde benötigt wird. Dann geht es los. Die Jugendlichen testen in einem interaktiven Quiz ihr grundlegendes Wissen über den Klimawandel und erfahren, was sie gemeinsam tun können, um das Klima zu verbessern. In der nächsten Stunde stärken die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit ihre digitalen Kompetenzen, indem sie mit ihren Smartphones speziell bebilderte QR-Codes scannen und dazu passende klimafreundliche Inhalte im Web recherchieren, Apps testen, bewerten und die Ergebnisse in der Klassengemeinschaft präsentieren. Dabei lernen die Kinder, dass klimafreundlicher Lebensstil nicht so viel mit Verzicht zu tun hat, sondern Spaß machen kann und bereichert, erläutert Felix Glauner, der sich das Konzept gemeinsam mit Kollegin Annika Kirchner ausgedacht hat.

Zwei Unterrichtsstunden werden für die Module der digitalen Klimaschule benötigt, alle Schulformen können mitmachen, auch für Förderschulen kann der Stoff angepasst werden. 20 Schulen in NRW haben das Programm bereits genutzt, seit September 2020 ist cooldown°earth Partner im Netzwerk „Schule der Zukunft“. Kosten fallen dabei für Schulklassen nicht an. Für die Teilnahme benötigt werden nur die Smartphones der Schülerinnen und Schüler „und etwas gute Laune“, so Glauner. Wer mit seiner Klasse die Inhalte der zwei Unterrichtsstunden weiter vertiefen will, kann noch ein Hausaufgabenmodul hinzubuchen. Die Schülerinnen und Schüler erstellen in diesem Fall eigenständig zu Hause am Computer einen einfachen vertonten Animationsfilm, der in der nächsten Stunde der Klassengemeinschaft gezeigt werden kann. Als weiteres Modul soll bald die Arbeit mit dem Buch „Vergleichsweise klimafreundlich“ (siehe rechte Seite) hinzukommen, anhand dessen ein fiktiver Tagesablauf mit praktischen Alltagstipps durchgespielt wird.

Für die Jugendlichen ist die digitale Klimaschule eine willkommene Abwechslung. „So lehrreich und unterhaltsam sollte Schule immer sein“, freute sich eine Lehrerin des Michael-Ende-Gymnasiums in St. Tönis/ Krefeld.

Wer jetzt Lust bekommen hat, das mobile Klimakraftwerk samt Quiz in die eigene Einrichtung zu holen, findet mehr Infos unter digitale-klimaschule.de. Philipp Goetze, der das Projekt betreut, ist zu erreichen unter philipp@cooldown.earth oder mobil unter 0178 1126130.

cooldown°earth foundation – wer steckt dahinter?

„Stiften, bevor das Klima stiften geht“ ist das Motto der privaten gemeinnützigen Stiftung, die 2013 von Dr. Annekathrin Edelmann und Wolfgang K. Hoever, damals noch unter dem Namen Salvea Stiftung, gegründet wurde. Nachdem Hoever den Großteil der Anteile seines Gesundheitsunternehmens inoges AG mit der Marke salvea verkauft hatte, tat sich die Stiftung 2018 mit Felix Glauner zusammen, der die Idee zur digitalen Klimaschule und cooldown°earth hatte. Seitdem heißt die Stiftung cooldown°earth foundation.

„Am Anfang steht der Wandel von gedankenlosen Gewohnheiten in klimafreundliches Agieren“, so das Stifter-Ehepaar, das mit seinen drei Kindern vegetarisch lebt und bewusst konsumiert. So trägt die Managerin Edelmann inzwischen fast ausschließlich Secondhandkleidung. Dem Paar geht es bei seinen Projekten nicht darum, zu radikalem Verzicht auf Liebgewonnenes aufzurufen, sondern darum, das bewusste Hinschauen zu fördern und Spaß an einem ganzheitlichen Lebensstil aufzuzeigen. Mehr Infos: cooldown.earth

Das NRW-Landesprogramm „Schule der Zukunft“

„Schule der Zukunft“ (SdZ) ist eine gemeinsame Initiative des Schulministeriums und des Umweltministeriums des Landes NRW.

Schulen werden dabei begleitet, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) für die eigene Unterrichts- und Schulentwicklung zu entdecken und zu nutzen.

Schulen und außerschulische Bildungspartner werden zusammengebracht.

Die Angebote sind für Schulen kostenfrei.

Seit September 2020 ist die gemeinnützige Stiftung cooldown°earth als außerschulischer Partner im Netzwerk.

Weitere angeschlossene Lernorte in unserer Region: Fachbereich Klima und Umwelt aus Aachen, Eine Welt Forum Aachen e. V., Energeticon „Schulen der Zukunft“ aus Aachen: 4. Aachener Gesamtschule und Gesamtschule Brand Mehr Infos: sdz.nrw.de

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