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Brüssel mit Kindern

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Theater Düren

Theater Düren

Text & Fotos: Tanja Büchter

Brüssel mit Kindern – ein Tagesausflug, aus dem zwei wurden

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Brüssel – das klingt so weit weg. Dabei erreicht man die belgische Hauptstadt ab Aachen in 1,25 Stunden mit dem Auto oder per Zug. Für Familien gibt es viel zu entdecken, daher unbedingt vorher überlegen, was man gerne sehen möchte. Es gibt einerseits die Altstadt, die sich auf relativ kurzen Wegen durch die fast durchgängig autofreien Gassen erkunden und „erschmecken“ lässt. Etwas außerhalb steht das Atomium als Wahrzeichen Brüssels. Hinzu kommen zahlreiche Museen sowie das Europäische Parlament.

Wir haben uns dazu entschieden, zunächst das Atomium zu besuchen. Das 102 Meter hohe Kugelgebilde glitzert mit seinen neun Kugeln bei Sonnenschein und ist inmitten des Parks ein tolles Fotomotiv. Es ist interessant, die Kugeln auch von innen zu sehen, mit ihren zum Teil endlos wirkenden Rolltreppen, Farb- und Klanginstallationen sowie dem tollen Ausblick von ganz oben. Wir fanden es jedoch innen insgesamt nicht so spannend wie erwartet. Für den Besuch sollte man ca. 1,5 Stunden einplanen.

Direkt zu Füßen des Atomiums haben wir uns danach auf eine Reise durch Europa begeben: Im „Mini-Europe“ stehen viele berühmte Bauwerke im Miniaturformat. Bei trockenem Wetter ein schöner ca. 1- bis 1,5-stündiger Besuch für Familien mit Kindern jeden Alters. Nach all den Eindrücken wollten wir erst mal etwas essen. Also auf in die Altstadt (ca. 15 Min. Fahrzeit). Dort duftet es an jeder Ecke 28

nach Waffeln (Gaufres) und den typisch belgischen Fritten. Die Waffeln bekommt man meist für einen Euro pro Stück, z. B. in der Nähe vom Manneken-Pis. Aber Achtung: Es gibt zahlreiche Toppings wie Saucen und Früchte, die jedoch extra bezahlt werden müssen, sodass eine Waffel schnell mal über fünf Euro kostet.

Einen kleineren Rundgang durch die Innenstadt kann man gut am Grote Markt beginnen. Wir haben uns für die etwas größere Runde entschieden und vor dem Königlichen Palast geparkt. Von dort sind wir am Instrumentenmuseum vorbei zum Mont des Arts geschlendert. Der „Berg der Künste“ ist ein Hügel mit mehreren Museen, der einen weiten Blick auf die Stadt bietet. Über ein paar Treppen geht es hinab durch die schön angelegten Gärten mit verschiedenen Skulpturen. Häufig zeigen Kleinkünstler ihre Darbietungen. Ganz in der Nähe befindet sich der Bahnhof Bruxelles-Central.

Wir folgen der Beschilderung durch die Gassen zum Grote Markt, einem großen Platz mit sehr sehenswerten historischen Gebäuden. Am Abend wird der Platz meist bunt beleuchtet. Weiter geht es vorbei an Schokoladen- und Waffelläden zum Manneken-Pis, einem berühmten Wahrzeichen von Brüssel. Der pinkelnde Nackedei aus Bronze ist jedoch viel kleiner, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Trotzdem witzig, und mit ein wenig Glück zeigt er sich kostümiert. In der Altstadt gibt es zahlreiche Galerien. Eine davon ist die Galerie de la Reine, die in die Galerie St. Hubert übergeht. Genau dazwischen liegt die Rue du Bouchers, eine Gasse, die etwas touristisch anmutet, wo wir aber gut und günstig gegessen haben: Hier reihen sich die Restaurants mit ihren beheizten Terrassen aneinander, und es gibt einzelne typische Gerichte oder ganze Menüs für relativ wenig Geld.

Mit größeren Kindern ist der Wolf Sharing Food Market als Markthalle mit 19 Restaurants und zwei Bars eine interessante Geschmackserfahrung.

Insgesamt erschien uns Brüssel zumindest sonntags sehr entspannt. In der Altstadt dürfen so gut wie keine Autos fahren, sodass man in Ruhe schlendern kann. Durch die Wegweiser kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kaum verpassen. Für Museen etc. gibt es Online-Tickets mit begrenzten Kapazitäten, sodass es auch hier aktuell nicht zu voll wird.

Uns hat Brüssel so gut gefallen, dass wir noch einmal hingefahren sind und diesmal u. a. das Parlamentarium und das Naturkundemuseum besucht haben. Beides liegt östlich in einem Park etwa einen Kilometer vom Palais Royal (Königspalast) entfernt. Der Eintritt in das Parlamentarium ist kostenlos und vor allem für größere Kinder, die sich für Politik oder Geschichte interessieren, zu empfehlen. Per Audio-Guide geht es durch die multimedialen Räumlichkeiten. Auch ein Besuch des Plenarsaals des EU-Parlaments ist nach Anmeldung möglich. Wer dann noch mehr wissen möchte, kann das Haus der Europäischen Geschichte besuchen. Auch hier ist der Eintritt frei. Für Kinder jeden Alters und vor allem für Dino-Fans können wir das riesige Naturkundemuseum empfehlen. Es gibt vier verschiedene Ausstellungsbereiche. Die größte Dinosaurierausstellung Europas hat uns u. a. mit ihren über 30 vollständigen Skeletten sehr beeindruckt. Auch die Ausstellung „Evolution“ mit unzähligen naturgetreu dargestellten Tieren hat uns gut gefallen. Die Entwicklung der Lebewesen von der Urzeit bis in die Zukunft ist nicht nur lehrreich, sondern auch für kleinere Kinder interaktiv und interessant gestaltet. Alles ist viersprachig und somit auch in Deutsch verständlich beschriftet bzw. vertont.

Brüssel bietet so viele unterschiedliche Museen, da macht es Sinn, dass sich jeder seine Favoriten zusammenstellt. Wie wäre es mit den Königlichen Museen der Schönen Künste? Oder Autoworld? Trainworld? Es gibt auch verschiedene Kombitickets, jedoch sollte man sich gerade mit kleineren Kindern besser nicht zu viel auf einmal vornehmen. Es ist ja nicht sooo weit bis in die belgische Hauptstadt.

Anreise: Mit dem Zug bis Bruxelles-Central oder mit dem Auto in ca. 1,25 Stunden. Da Brüssel eine Niedrigemissionszone ist, dürfen nur Fahrzeuge, die bestimmte Kriterien erfüllen, in die Stadt hineinfahren. Kostenlose Registrierung unter lez.brussels/mytax/de. Es gibt alternativ auch die Möglichkeit, außerhalb zu parken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Mietfahrrädern ins bzw. im Zentrum zu fahren. Park-Tipp im Zentrum: Direkt vor dem Königspalast sowie rund um den gegenüberliegenden Parc de Bruxelles gibt es zumindest bisher zahlreiche kostenlose Parkmöglichkeiten. Alle weiteren Informationen unter: visit. brussels/de

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