Der Wald – Das Grüne Gold Finnlands

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Der Wald das gr端ne Gold Finnlands Sanna K arppinen & Keijo Penttinen


Der Wald – das grüne Gold Finnlands Herausgeber Sanna Karppinen Texte Sanna Karppinen Bilder Keijo Penttinen Grafisches Design Laboratorio Uleåborg Übersetzt von Apropos lingua Oy Druck Saarijärven Offset Oy, Saarijärvi, Finnland 2013 Copyright © Kirjakaari, Jyväskylä Sanna Karppinen Keijo Penttinen

ISBN 978-952-5969-33-7 Dieses Werk wurde mit Unterstützung der Stiftung Metsämiesten Säätiö verwirklicht.


Inhalt Einführung – der finnische Wald Forstwirtschaft und Waldpflege – Finnen besitzen Wald Die Zukunft der Forstindustrie – ist Biowirtschaft die Lösung? Architektur und Design – der Wald der Fantasie Wohlbefinden aus dem Wald – Fundgrube der Gesundheit und des Glücks

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Einführung

Einführung — Der finnische Wald — Finnland ist eines der waldreichsten Länder der Welt. Es gibt über 20 Millionen Hektar Wald, die zweitgrößte Fläche in ganz Europa. Fast 80 % von der Landfläche Finnlands sind mit Wäldern bedeckt, und die Fläche ist beinahe gleich groß wie ganz Großbritannien.

Im Hintergrund der Lebenskraft der Wälder und der andauernd wachsenden Waldbestände Finnlands stehen multidisziplinäres Wissen in der Forstwirtschaft, eine verartungsvolle Holzindustrie und Innovationen der Forstbranche. Wenn Holz vielseitig verwendet wird, kümmert man sich auch gut um die Wälder.

Wenn die Wälder unter allen Finnen gleichmäßig verteilt würden, würde jeder über vier Hektar Wald bekommen. Die Menge ist vierfach zum europäischen Durchschnitt. Im finnischen Wald passen sogar 2000 ausgewachsene Bäume auf eine Fläche von vier Hektar.

Die finnische Forstwirtschaft ist nachhaltig und verantwortungsvoll. Die Finnen haben eine tiefe emotionale Bindung zum Wald. Der Großteil der Wälder befindet sich im Privatbesitz, und das grüne Gold des Waldes wird gewöhnlich von Eltern an Kinder und Enkelkinder weitergegeben. Der finnische Wald ist in guten Händen. Deshalb reicht davon auch für andere.

Der jährliche Zuwachs der Bäume beträgt in Finnland über 100 Millionen Kubikmeter, obwohl die Vegetationsperiode kurz ist, nur 2–3 Monate. Eine Million Kubikmeter neuer Wald wächst während eines einzigen Sommertages. Die Waldbestände Finnlands vermehren sich die ganze Zeit, weil mehr Holz wächst, als abgeholzt wird.

Der Wald ist noch viel mehr als Eigentum. Der Wald ist eine Quelle von ganzheitlichem Wohlbefinden und Erfrischung: eine reiche Schatzgrube von Naturprodukten und Naturmedizin. Im Wald entspannen sich der menschliche Geist und Körper. Die Luft ist sauber zum Atmen – voll von Düften.

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Es gibt so viele Wälder in Finnland, dass auch die größten Städte aus der Ferne geschaut in der Umarmung von einem grünen Meer verschwinden.




Zertifizierte Wälder werden auf eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Weise bewirtschaftet. Das Zertifikat wird von einer unabhängigen dritten Partei vergeben. Das Waldzertifikat steht dafür, dass im Holzprodukt Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet wurde. Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC, Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen) ist ein internationales Waldzertifizierungssystem, an dem der Großteil der finnischen Waldbesitzer teilnimmt. Über 90% der Wälder Finnlands sind PEFC-zertifiziert. Finnische Wälder werden auch mit dem FSC-System zertifiziert (Forest Stewardship Council).


Finnen haben schon immer vom Wald gelebt Heute sind Brandrodung, Teerbrennen und Triften des Holzes entlang der großen Flüsse selten. Holz und Holzprodukte werden mit Lastwagen, Schiffen und Zügen transportiert.


Brandrodung bedeutet das Abbrennen von Bäumen, wobei die Nährstoffe für Pflanzenanbau freigesetzt werden. Diese Methode wurde in Finnland zuletzt in den 1950er Jahren benutzt. Damals erwachte man zur Verringerung der Waldflächen, und die Sägeindustrie fing ebenfalls an, sich zu entwickeln. Man fing an, die Wälder auf eine ganz neue Art zu schätzen. Teerbrennen war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Gewerbe. Als die aus Eisen hergestellten Ozeanschiffe die Holzschiffe ersetzten, verminderte sich das Teerbrennen. Heute wird das dunkle und duftende Teeröl zum Beispiel als Schutzstoff für Holz, als Naturmedikament und als Gewürz verwendet.

”Wenn Sauna, Schnaps und Teer nicht helfen, ist die Krankheit tödlich.” ein finnisches Sprichwort

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Die Herrscher der finnischen W채lder sind die Nadelb채ume: Fichten und Kiefer. Im Bestand der duftenden Nadelbaumw채lder ist der Anteil der Kiefer etwa die H채lfte, der Tannen ein Drittel.


Die Birke ist der dominierende Laubbaum bei uns. Ihr Anteil am gesamten Baumbestand Finnlands betr채gt ein F체nftel. Die Raubirke ist der Nationalbaum Finnlands.



Finnland ist ein langes Land, und in seinen verschiedenen Ecken kann man sehr unterschiedliche Waldtypen finden, wie sandige Landrücken, Tannenwälder, beinahe baumlose Fjelllandschaften und Inselwälder. Der Archipel von Turku in Südwestfinnland füllt sich im Sommer mit Segelbooten und Wanderern. Hailuoto mit ihren Hunderten Vogelarten ist eine karge Felseninsel der Stadt Oulu, die am Bottnischen Meeresbusen liegt.

Ahvenanmaa ist die größte Insel der Ostsee; ihre Regionalblume ist die gelbe Schlüsselblume.


Die Insellandschaften der Binnengewässer sind wie eine Flickendecke aus grünen Wäldern, felsigen Stränden und blauen Gewässern.



Sand- und Kieslandrücken sind typisch finnische Landschaftsformen. Die Landrücken sind vor über 9 000 Jahren, während der Eiszeit, entstanden, als das Eis schmolz und sich in ihm Flüsse bildeten, die Sand und Kies transportierten. Die Landrücken spalten finnische Wälder und Gewässer und formen lange, saubere Sandstrände. Viele entsprechende Strände gibt es auch in Lappland, an den Ufern der Fjellflüsse. Wasser, das durch die vielen Erdschichten eines solchen Landrückens gefiltert wurde, ist sauberes, trinkbares Grundwasser.



Ein Teufelsfeld (pirunpelto) ist ein Zeichen f체r ein urzeitliches Ufer. Die Wasseroberfl채che ist vor so langer Zeit gesunken, dass man Teufelsfelder heute tief in den W채ldern finden kann.



Finnland ist berühmt für seine Sümpfe, die ein Drittel der Landfläche bedecken. Manche reisen auch lange Strecken, um die baumlosen Sumpfgebiete, Hochmoore, zu bewundern. Der größte Teil der anderen Sumpfgebiete sind mit Kiefern und Zwergbirken bewachsen.



Lapplands Berge bieten unvergessliche Naturerlebnisse.


In Lappland lebt man an der Grenze von Tannenw채ldern und beeindruckenden Fjelllandschaften.


Demo kuvasta tekstin joukossa Vene rannassa 1986, akvarelli, lyijykyn채 paperille, 56,5 x 75,5 cm Boat on Shore 1986, watercolour, pencil on paper, 56,5 x 75,5 cm

Polarbirken.


Als letzte Baumart in den Fjellen setzten sich setzen sich die Zwergbirken durch.



Das Sch체tzen der Vielfalt des Waldes ist ein wesentlicher Teil der finnischen Wald. Ca. 5 % der Waldfl채che Finnlands ist Naturwald, in dem es dank mehreren Pflanzenschichten und Totholz eine einzigartige Flora und Fauna gibt. Die abgestorbenen B채ume bieten ein Zuhause f체r verschiedene Tiere von Spechten bis zu Nagetieren.



Forstwirschaft und Waldpflege

Forstwirschaft und Waldpflege — Finnen besitzen Wald — Die finnische Forstwirtschaft ist Familienforstwirschaft. Es gibt ca. 630 000 Waldbesitzer in Finnland. Wenn man alle Familienmitglieder mitrechnet, gibt es fast eine Million Waldbesitzer. Die Waldflächen der privaten Waldbesitzer sind relativ klein: Wir kennen wirklich unsere Wälder.

Die finnische Forstwirtschaft ist hoch mechanisiert. Die Walderhaltung geht Hand in Hand mit der Technologie. Mit modernen Lösungen werden das Wohlergehen und die vielseitige Nutzung des Waldes gewährleistet. Baumanplanzung, Durchforstung, Holzernte und Pflege der Erntegebiete streben nach demselben Ziel: einem vielfältigen Wald, der sich rasch erneuert.

Wald verbindet Familien und Generationen. Der Wille, unseren wertvollsten Besitz zu bewahren, ist unser Bluterbe. Etwa 60 % der finnischen Wälder befinden sich im Besitz von Privatleuten, Personengesellschaften und Erben. Der Staat, Gemeinden und Forstbetriebe besitzen ca. 40 % der Wälder, wobei der Staat bei Weitem der größte Waldbesitzer ist.

Forstwirtschaftliche Ausbildungsmöglichkeiten werden in ganz Finnland angeboten, und die Branche ist sehr hoch geschätzt. Unsere Wälder werden von multidisziplinären Profis von Waldarbeitern über Waldmaschinenfahrer bis zu Förstern. Viele unserer Waldfachleute werden auch international beschäftigt. Sie beherrschen den gesamten Lebenszyklus des Holzes von der Waldpflege bis zur Ernte, Transport, zur weiteren Bearbeitung und zu neuen Innovationen.

Finnland hat ein breites Netzwerk von Fachleuten in der Forstwirtschaft, von denen einige die Waldbesitzer beraten und helfen. Zum Beispiel Waldpflegevereine, Forstdienstbetriebe und das finnische Waldzentrum helfen den Waldbesitzern. Die Fachleute der Forstwirtschaft und die Waldbesitzer arbeiten zusammen für das Beste für unsere Wälder.

Finnische Lehranstalten und Unternehmen des Forstsektors arbeiten eng zusammen, und zum Beispiel ist der Großteil der Abschlussarbeiten der Studenten Aufträge. Das Arbeitsleben profitiert vom aktuellen Forschungswissen und von den qualifizierten Arbeitskräften. Unser Forst-Know-how ist interdisziplinär und effizient.

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Finnland hat reichlich Forschungs- und Entwicklungsprogr amme des Forstsektors sowie Testumgebungen. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Kompetenz des finnischen Forstsektors betragen mehrere Hundert Millionen Euro jährlich, und neben Unternehmen investiert auch der Staat jedes Jahr reichlich in die Forschung des Sektors. Der Forstsektor ist international auf allen Ebenen. Finnish Bioeconomy Cluster Oy (FIBIC) ist eine einzigartige Zusammenballung von Biowirtschaft und Forst-, Maschinenbau- und Chemieindustrie. FIBIC kombiniert die Exzellenz von Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Universitäten und bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, neue Technologien in der Praxis anzuwenden und sich interdisziplinär zu vernetzen sowie vielseitige Forstprodukte in den Markt zu bringen.



Die nationale Waldinventur (VMI) wurde in Finnland vor über 80 Jahren ins Leben gerufen. Man hat erkannt, dass die nachhaltige Nutzung der Wälder nur dann möglich ist, wenn die Waldbestände genau bekannt sind. Das Institut zur Waldforschung, Metla, betreibt die nationale Waldinventur (VMI) seit dem Jahre 1920. Die Inventur befasst alle Waldbesitzergruppen und produziert jährlich Informationen über die Waldressourcen, über das Wachstum und die Gesundheit der Bäume, über Veränderungen in der Landnutzung sowie über die Besitzverhältnisse und Vielfalt der Wälder. Die Informationen werden zur Planung und Kontrolle der Forstpolitik auf nationaler und regionaler Ebene sowie zur Erfüllung von internationalen Berichtspflichten benutzt. Die jährlich im Terrain gemessenen Testflächen sind die Hauptinformationsquelle, aber VMI benutzt ebenfalls Satellitenbilder und Kartendaten. Das finnische Inventur-Know-how ist auf der ganzen Welt gefragt, und Metla unterstützt Inventurprojekte u.a. in Nepal, Vietnam, Kenia und Tansania. Außerdem produziert das finnische Waldzentrum Informationen über Forstbestände in privaten Wäldern für individuelle Planung.



Der Forstsektor ist einer der größten Nutzer der Mobiltechnologie in Finnland In der finnischen Forstwirtschaft wird viel kabellose Technologie benutzt, sowohl in Logistik und Transport als auch in der Ortsbestimmung. Auch Grenzbestimmungen von Naturgebieten, Überwachung von Sägewerken und Routenoptimierung der Lkws, die das Holz transportieren, werden elektronisch gemacht.




Die Bildung im Forstsektor hat in Finnland ein hohes Niveau, und die Studierenden und Auszubildenden werden für verschiedene Aufgaben im Forstsektor vorbereitet. Fachleute absolvieren verschiedene Berufsschulen, Fachhochschulen und Universitäten rund um Finnland. In der Grundausbildung der forstwirtschaftlichen Berufsschulen gibt es verschiedene Ausbildungsprogramme, wie Forstenergieproduktion oder Forstwirtschaft. Die Absolventen arbeiten zum Beispiel as Waldmaschinenfahrer, Forstwirtschaftliche unternehmer oder als Fachleute in der Bioenergiebranche. Lehrlingsausbildung und Kompetenzprüfungen sind üblich. Die finnische forstwirtschaftliche Bildung oder Forschung ist niemals bloße Theorie, sondern auch Universitäts- und Hochschulstudierende verbringen viel Zeit im Wald in den verschiedenen Phasen ihres Studiums. Die Fachhochschulen bilden Fachleute des Rohstoffsektors und Forstwirtschaftsingenieure, die Universitäten u.a. Förster, Ökologen und Biologen.



Waldmaschinenfahren und Holzfäller werden in verschiedenen Schulen rund um Finnland ausgebildet. Holzfäller arbeiten in den finnischen Wäldern rund ums Jahr, mit Ausnahmen vom heißen Juli und von den schneereichsten Wintermonaten.


Dank der Walderneuerungsfplicht ist die finnische Holzproduktion nachhaltig. Der Waldeigent체mer ist verpflichtet, sicherzustellen, dass auf der Erntefl채che innerhalb von einem angemessenen Zeitraum nach der Holzernte eine lebendige neue Baumgeneration w채chst.




Waldbesitz ist eine Investition, aber vor allem eine Gefühlsangelegenheit. Die Waldflächen der privaten Waldbesitzer in Finnland sind ziemlich klein. Wenn die Waldpflege und die Besitzerwechsel gut geplant sind, gibt der Wald der Familie eine wirtschaftliche Sicherheit und Freude bis weit in die Zukunft. Wald zu besitzen ist eine langfristige Arbeit. Der Wald eines Finnen wird meistens von Eltern an Kinder und Enkelkinder vererbt. Der Wald ist ein Teil des Zyklus der Generationen und eine wichtige geistige Ressource. Der größte Teil der Waldeigentümer sind finnische Familien und Erben, seltener wird Wald durch Kauf erworben. Immer öfter ist der Waldbesitzer eine Frau, die in einer Stadt sesshaft ist. Der finnische Waldeigentümer ist selbst verantwortlich für seinen Wald, aber er oder sie kann Waldpflege-Dienstleistungen von Professionellen kaufen. Ein Waldpflegeplan ist der wichtigste Leitfaden und ein Handbuch, das auf einmal für eine längere Zeit gemacht wird. Der Plan beinhaltet unter anderem Informationen über Baumbestand, Aufgaben bezüglich der Waldpflege, Zeitplan für die Ernte sowie wertvolle Naturobjekte.


Die finnische Waldforschung Obwohl die Waldnutzung sich in den letzten Jahrzehnten stark vermehrt hat, sind die Waldbestände noch schneller gewachsen. Im Hintergrund von allem ist eine Bewirtschaftung und Nutzung des Waldes, die sich auf die von der Waldforschung produzierten Daten und Verständnis basieren. Die traditionellen Stärken der Waldforschung sind die Pflege und Züchtung des Waldes, die Inventur und die Holzverarbeitung. In den letzten Jahren sind Themen immer wichtiger geworden, die mit Bioenergie, Holzprodukten, Erhaltung der Vielfalt der Waldnatur zusammenhängen. Ein neues, interessantes Gebiet der Waldforschung sind die gesundheitlichen Wirkungen des Waldes. Der Wald ist als Erholungsgebiet eine wichtige Gesundheitsquelle, und außerdem beinhalten Holz, Beeren und Waldpflanzen viele bioaktive Verbindungen mit medizinischen Wirkungen. Waldprodukte können in gesundheitsfördernden Lebensmitteln verwendet werden. An der Waldforschung beteiligen sich fast alle wichtigsten Akteure des Waldsektors, wie Metsähallitus (das Forstamt), das finnische Waldzentrum und Forstbetriebe. Der Großteil der Forschung wird am Waldforschungsinstitut und an den forstwissenschaftlichen Instituten der Universitäten gemacht. Das Viikki Institut für tropische Ressourcen (Viikki Tropical Resources Institute - VITRI) ist ein Forschungsinstitut für tropische Wälder an der Universität Helsinki. VITRI untersucht seit dem Jahre 1980 u.a. die Erhaltung der Artenvielfalt in den tropischen Wäldern, die gemeinschaftliche Verwaltung der Wälder, die Regeneration der Naturwälder und die FeldForstwirtschaft. Die Inventur der Waldbestände ist international hochgeschätztes finnisches Know-how. Die Landwirtschaftsund Ernährungsorganisation der UN, FAO (Food and Agriculture Organization), arbeitet zusammen mit dem finnischen Waldforschungsinstitut u.a. bei der Bestandaufnahme der tropischen Waldressourcen in Afrika.




Die Artenvielfalt in den Wäldern ist schützenswert. In Finnland gibt es mehrere Biodiversitätsschutzprogramme, denen Waldbesitzer ihre Wälder anbieten können. Falls ihr Wald aufgenommen wird, ersetzt die Regierung dem Waldeigentümer die Einkommensverluste, die vom Naturschutz verursacht werden. Das Ziel der Programme ist es, den Waldbesitzern die Möglichkeit zu bieten, für sie wichtige Waldgebiete zu schützen. Als Grund für den Schutz gelten zum Beispiel emotionale Werte, die Schönheit des Waldes, Naturzustand oder Traditionen.



Finnische Expertise in der Forstwirtschaft streckt sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Baumes von einem Samen bis zum ausgewachsenen Baum. Alles beginnt von den Baumsamen, aus welchen gesunde Setzlinge angebaut werden.. Der Großteil der finnischen Setzlinge sind sog. Kloßsetzlinge, die im Frühjahr, im Frühsommer und im Herbst eingepflanzt werden. Die Anpflanzung der Setzlinge beginnt mit der Bodenbearbeitung. Ein Setzling wächst am besten, wenn er in frische, neu gewendete Erde eingepflanzt wird.



Ein gepflegter Wald wächst schneller als ein Wald im Naturzustand. Wenn ein nach der Holzernte gegründeter Wald dem Naturzustand überlassen wird, füllt es sich mit der Zeit mit weniger wertvollen Laubbäumen wie mit der Moorbirke und mit dem Vogelbeerbaum. Eine kontrollierte Nutzung und eine planmäßige Kultur des Waldes gewährleisten eine schnelle Erneuerung: Der Wald wächst schnell zu seinem vollen Potenzial - mehrere zehn Jahre schneller als ein Wald im Naturzustand.



Finnische Waldmaschinen bewegen sich vorsichtig im Wald. In den ersten Durchforstungen werden nur 3 % der Bäume beschädigt. Eine Durchforstung zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Ausmaß lässt die übrig gebliebenen Bäume schnell in ihre volle Reife wachsen. Ein ungepflegter Wald braucht sogar 40 Jahre länger zum Wachsen. Energieholz wird als Nebenprodukt von Durchforstungs- und Endabholzung gewonnen. Eine Energieholzdurchforstung gelingt schon in einem 10 Meter hohen Wald. Die finnische Erntemaschinerie für Energieholz gehört an die Weltspitze. Die finnische Holzernteindustrie erzeugt ununterbrochen neue Innovationen, mit denen das Holz im Wald möglichst ökologisch und umweltsparend geerntet wird. Die Geräusche und Lichter einer Forstmaschine mitten im sich verdunkelnden beschreiben die finnische Kraft, Durchhaltevermögen und Kompetenz am besten.


In Finnland kümmern sich viele Waldbesitzer selbst um die Bewirtschaftung und Durchforstungen ihrer Wälder. Für den Einsatz im Wald entworfene Traktoren, Waldanhänger und –Lader sowie Maschinen zur Herstellung von Brennholz erleichtern die Arbeit eines Waldbesitzers.



Entwässerung der Torfmoore war einst ein Teil der finnischen Waldpflege. Mit der Entwässerung von nassen Torfgeländen verbessert man das Wachstum der Bäume und vermehrt die Holzproduktion. Die heutige Entwässerung ist vor allem Reparatur von alten Entwässerungsgebieten. Im feuchten Terrain erntet man im Winter. Der Schnee schützt das Gelände und die Baumwurzeln. Wenn ein Baum gefällt wird, wird es nach Möglichkeit binnen weniger Wochen vom Wald in die Sägewerke und in die Fabriken transportiert. In weniger als einem Monat nach dem Fällen ist das Holz bereits getrocknet und bereit für weitere Verarbeitung. Knapp ein Fünftel der Transporte von Rohholz vom Ernteort an die Waldstraße werden mit den eigenen Traktoren der Waldeigentümer gemacht. Die Holztransport-Lkws holen die Baumstämme und transportieren sie weiter an Sägewerke, in Fabriken und als Brennholz an die Heizöfen von Wohnhäusern. Das finnische Waldwegnetz ist international einzigartig. Das finnische Holz bewegt sich hauptsächlich auf Rädern. Ein flächendeckendes Waldwegnetz stellt sicher, dass schwere Holzlastwagen in den Wald zu den Bäumen kommen.




Der finnische Wald wird gedüngt, nach bedarf mit Hilfe von Traktoren und Flugzeugen. Mit Gesundheitsdüngungen werden Wachstumsstörungen beseitigt, die z.B. aus Nadelproben festgestellt worden sind. Das Wachstum des Waldes wiederum wird mit Wachstumsdüngungen gefördert. Mit der Zeit verlangsamt sich auch das Wachstum des besten Kiefers und es wird Zeit für die Erneuerungsernte. In Finnland sind die Kieferwälder die langjährigsten, und ihr Zyklus beträgt über 100 Jahre. Fichtenwälder wachsen 70-100 Jahre und Birkenwald 40-50 Jahre. Es wächst mehr Wald als abgeholzt wird.


In den Holzeinschlagsgebieten werden immer einige Bäume erspart und oft auch Samenbäume stehen gelassen. Lange Baumstümpfe, künstliche Tothölzer sowie liegen oder stehen gelassenen toten Bäume erfüllen eine wichtige Aufgabe. Sie bieten ein Zuhause für Insekten und z.B. für Spechte. Verfallene Bäume sind ein Teil der Vielfalt des Waldes. Energieholz wird zum Beispiel von Fällungsresten wie von der Baumkronenmasse und von den Baumstümpfen gewonnen. Wenn das Energieholz für die Benutzung gesammelt worden ist, geht die Bodenbearbeitung und Einpflanzung des neuen Waldes leichter. Das Aufsammeln der Baumstümpfe beugt auch dem für den Wald schädlichen Wurzelschwamm vor. Nicht alle Abfälle auf dem Fällungsgebiet werden als Energieholz benutzt. Damit der Boden im Erntegebiet nährstoffreich bleibt, wird ein Teil der Baumkronenmasse und der Baustümpfe auf der Fläche liegen gelassen.



Das Schützen der Gewässer gehört als ein Teil zur finnischen Waldpflege. An den Ufern der Gewässer werden Schutzstreifen gelassen, wo keine Baumstümpfe aufgesammelt werden und die Erdoberfläche nicht gebrochen wird.


Abbrennen bedeutet die kontrollierte Abbrennung des Waldes und ist eine alte, weiterhin verwendete Form der Waldpflege. Die Abbrennung ist am üblichsten in der Großforstwirtschaft, wo die Waldflächen ausreichend groß sind. Das Abbrennen wird zeitlich für Mai-Juni geplant, wenn die Natur am trockensten ist und wenn die Begrünung noch knapp ist. Das Abbrennen beginnt mit der Anzündung der Ränder des abzubrennenden Gebietes gegen den Wind. Das Feuer geht langsam und kontrolliert voran, bis man am Ende des Abbrennens auch den entgegengesetzten Rand anzündet. Dann verbreitet sich das Feuer zügig mit dem Wind. Schließlich vereint sich das Feuer in der Mitte des Abbrennungsgebietes zu einem riesigen Brand. Der Lärm des Feuers ist ohrenbetäubend. In Konnevesi, in Zentralfinnland, wurde die ganze Insel IsoHäntiäinen auf einmal abgebrannt. Die Bäume der Insel waren in den Stürmen des Sommers so stark beschädigt worden, dass nur noch unbegehbares Dickicht übergeblieben war. Das Abbrennen hilft der Natur der Insel zu einem Neubeginn. Die Asche, die bei der Abbrennung entsteht, hat eine bedeutende Rolle im natürlichen Zyklus und in der Erneuerung des Waldes, wie auch die Sturmschäden.



Die Zukunft der Forstindustrie

Die Zukunft der Forstindustrie — Ist Biowirtschaft die Lösung? — Die finnische Forstindustrie basiert auf die nachhaltige Nutzung des Holzes. Das Holz ist unser bedeutendster Rohstoff, und finnisches Holz, Zellulose sowie Papierund Kartonprodukte sind auf der ganzen Welt bekannt. Der Anteil der Forstindustrie an den Exporten Finnlands beträgt etwa ein Drittel.

Wohlergehen der Menschen und für Energiefragen, die die ganze Welt betreffen. Die Forstindustrie ist für Finnlands Volkswirtschaft wie die Wurzeln für einen lebendigen Baum. Der Forstsektor beschäftigt ca. 170 000 Menschen in Finnland, die Forstindustrie ca. 50 000. Jeder zehnte Finne bekommt seinen Lebensunterhalt aus der Forstindustrie oder aus damit verwandten Bereichen.

Die Forstindustrie entwickelt sich die ganze Zeit. Eine breite Palette von Produkten aus Holz, wie intelligente und erneuerbare Verpackungsmaterialien, Innovationen der Holzarchitektur und ganzheitliche Lösungen der Biowirtschaft vertreten das finnische Know-how der Zukunft.

Die Forstindustrie ist einer der größten Industriebranchen in Finnland, die ins Inland investieren. In unserem Land gibt es sowohl internationale Forstkonzerne als auch kleine und mittlere Forstbetriebe.

Die Möglichkeiten des Holzes als erneuerbarer, recycelbarer und umweltfreundlicher Rohstoff sind unbegrenzt. Eine auf Holz basierte Biowirtschaft und aus Holz verarbeitete Biokraftstoffe bieten nachhaltige Lösungen für das

Der finnische Wald ist eine wertvolle Währung sowohl auf dem heimischen Markt als auch international.

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Die Forstindustrie ist die Zugmaschine der finnischen Wohlfahrt, die alle anderen Industriebranchen mit sich tr채gt. Finnland verf체gt 체ber moderne Fabriken, multidisziplin채res Know-how und qualitativ hochwertiges Holz.



Als Hersteller von Sägereiprodukten ist Finnland eines der größten Produzenten Europas; die Produktion der finnischen Sägeindustrie beträgt über 10 Millionen Kubikmeter jährlich. Die ältesten finnischen Sägewerke, die heute noch in Betrieb sind, stammen aus dem 19. Jahrhundert. Moderne Mehrwertprodukte und Innovationen der Sägeindustrie sind u.a. wärmebehandeltes Holz, imprägnierte Holzprodukte und Leimbretter, Paneele zur Innen- und Außenverkleidung, Komponenten der Tür- und Fensterindustrie sowie Brettschichtbalken. Die finnische Sägeindustrie ist ökologisch, und die Nebenprodukte werden sorgfältig verwendet: Holzrinde wird verbrannt, Hackschnitzel werden als Rohstoff für Zellstoff benutzt, und aus Sägespänen werden zum Beispiel Pellets hergestellt.


Die Papierindustrie ist das bedeutendste Exportprodukt der finnischen Forstindustrie. Fast das gesamte in Finnland produzierte Papier und Karton exportiert. Andere Produkte der Papierindustrie sind Zellstoff und moderne Verpackungsmaterialien.


Die Bäume werden schnell aus dem Wald in Papierfabriken und für weitere Verarbeitung transportiert. Aus chemisch getrennter Holzfaser, d. h. Zellstoff, werden verschiedene Arten von Papier, Karton und Pappe hergestellt. Die Entwicklung von Polymeren und anderen Biokunststoffen ist in Finnland Weltklasse. Holz wird in Finnland reichlich wiederverwendet und recycelt. Recyclingspapier ist eine ökologische Alternative, und auch in der Bauindustrie wird viel Recyclingsholz verwendet. Eine Holzfaser kann 5-6 Mal wiederverwendet werden.




Finnland ist ein Vorreiter der Biowirtschaft Wir verwenden, produzieren und verarbeiten unseren erneuerbaren Rohstoff sowohl als Energie als auch in umweltfreundlichen Produkten. Die Biowirtschaft der Zukunft vereint Waldforschung, Physik, Chemie und Technik. Holzbiomasse ist eine wahre grüne Schatzgrube für die Industrie. Zum Beispiel aus Zellstoff kann man industriell all das herstellen, was man auch aus Rohöl herstellen kann. Der wichtigste Sektor der Forstindustrie in der Zukunft ist die holzbasierte, erneuerbare Energie. Sie ist die Grundlage der Bioökonomie. Produkte der Bioraffinerien umfassen u.a. der synthetische Biodiesel der zweiten Generation, Bioethanol, Biokraftstoff und Bioenergie. Die kohlearme Biowirtschaft entwickelt Bioenergie und Biobrennstoffe. Mit diesen kann man fossile oder sonst naturbelastende Brennstoffe wie Öl, Steinkohle und Strom ersetzen. Das Ziel der finnischen Holzindustrie ist, dass 20 % der Einnahmen der Holzindustrie bis zum Jahre 2020 aus der Bioenergie oder damit verwandten Geschäftsbereichen kommt.


Briketts und Holzpellets werden aus Nebenprodukten der Tischlerei, wie aus S채gemehl und Hobelsp채nen, hergestellt. Das S채gemehl, das beim S채gen des Holzes entsteht, wird in der Forstindustrie auch direkt als Brennstoff genutzt. In den Holzfabriken in Finnland werden reichlich erneuerbare Brennstoffe benutzt.



Torf ist ein langsam nachwachsender Biomassenbrennstoff, der in Kraftwerken zur Energieerzeugung verwendet wird. Wenn die Torfproduktion auf einem Moor beendet wird, wird das Gebiet wiederhergestellt oder aufgeforstet.


Eine moderne KWK-Anlage läuft größtenteils mit Energieholz, d.h. mit Hackschnitzeln. Kraftwerke sind die wichtigsten Nutzer von Hackschnitzeln aus dem Wald. Die Emissionen von Wärme- und Stromkraftwerken, die Holz verwenden, sind dank der effizienten Verbrennungstechnik gering, und das schnelle Verbrennen in einer höhen Temperatur hält die Menge von schädlichen Verbrennungsgasen niedrig.



Auf Holzfasern basierende Innovationen sind neuartige Flüssigkeitsverpackungen, Haushalts- und Hygieneprodukte, Holzverpackungen sowie Etiketten und Hüllen. Das Forschungszentrum für Technologie VTT und die Aalto Universität haben aus Holz einen nanofibrillierten Zellstofffilm (NFC) entwickelt, der ein vielseitiger Ersatz für Plastik ist. Holzfasern werden mit Hilfe von Bio- und Nanotechnologie zu verschiedenen Geweben und Membranen modifiziert, die zum Beispiel Lebensmittel vor Kontamination schützen. Mit Hilfe von Nanozellstofffilm werden auch ausdruckbare Elektronik sowie flexible Displays, integrierte Schaltungen und Sonnenkollektoren hergestellt. Der Informationen enthaltende Film kann auf eine Vielzahl von Oberflächen befestigt werden, wie auf Metall oder auf Holz. Die Membran ist wasserdicht, isolierend und je nach Bedarf transparent.


Forstinnovationen schaffen Zukunft basierend auf Wald. Die finnische Bioökonomie ist zum Beispiel im Bau, in Einrichtung und in Verpackungsmaterialien sichtbar. In der Biowirtschaft wird Holz vorurteilslos mit anderen Materialien verbunden. Nicht erneuerbare Produkte werden mit Alternativen ersetzt, die aus Holz hergestellt sind. Holzprodukte sind leicht, langlebig und erschwinglich. Sie belasten die Umwelt in keiner Phase ihres Lebenszyklus. Mit Nanotechnologie werden neue Anwendungen für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie produziert. Intelligente Holz- und Papierprodukte reagieren auf die Bedürfnisse Ihres Anwenders. Eine intelligente Medikamentenverpackung sendet dank ihrer Strom leitenden Druckfarbe die Information über die Medikamenteneinnahme ins Patientendatensystem. Mikrofibrillen-Zellstoff ist ein leichter und starker Rohstoff der Verpackungsindustrie. Außerdem ist er geeignet für die Bau- und Möbelindustrie, Auto- und Elektronikindustrie sowie für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Mit Mikrofibrille ersetzt man zum Beispiel Kunststoffe und Aluminium.



Durch Abkratzen eines Hackschnitzelhaufens kĂśnnen Sie den Duft des finnischen Holzes spĂźren!


Mit einer neuen Technik werden die Hackschnitzel vergast und in Biogas verarbeitet. Es ersetzt Erdgas vollständig. Holzchips sind eine ökologische, preiswerte und vielseitig anwendbare Energiequelle. Chips liefern Energie und Wärme an Fabriken, Bauernhöfe, Gärten und ganz gewöhnliche Wohnhäuser, zum Beispiel über das Fernwärmenetz. Mehrere Unternehmen haben sich an der Entwicklung des finnischen Bioöls beteiligt, als dessen Rohstoff alle in Finnland wachsenden Baumarten geeignet sind. Das Bioöl kann in der Strom- und Wärmeerzeugung sowie weiter verarbeitet in Fahrzeugen und in der chemischen Industrie verwendet werden.



Neue holzbasierte Lösungen für die Tr ansportindustrie werden in Finnland ständig entwickelt. Allein in Europa werden jährlich 400 Millionen Paletten hergestellt. Eine Holzpalette kann mehrfach verwendet, repariert und recycelt werden. In Finnland werden aus gebrauchten Paletten zum Beispiel Gartenmöbel gemacht. Finnische Logistikverpackungen sind ökologisch, und sie eignen sich für den Transport von sowohl Konsumgütern und Elektronik wie auch Lebensmitteln. Unternehmen, die Paletten produzieren, verpflichten sich, die Holzverpackungsmaterialien ihrer Kunden wegzutransportieren und zu recyceln. Die Logistikverpackungen für den Export haben immer das internationale ISPM-15-Siegel (IPPC), und sie sind auch für die Länder geeignet, in die man keine behandelten Holzprodukte einführen darf. Darüber hinaus werden in Finnland haltbare Kartonpaletten hergestellt, die über die Kartonsammlung recycelt werden und die Paletten aus Holz, Kunststoff oder Styropor ersetzen können.


Holzbau gewinnt an Dynamik auf der Welt. Holz wird nicht nur als Hauptbaumaterial für Häuser, sondern auch für große Gebäude, wie Hochhäuser und Bürogebäude werwendet. In Finnland legt man großen Wert auf die Energieeffizienz der Gebäude sowie auf den Kohlenstoff-Fußabdruck der Bauindustrie und der Baumaterialien. Die finnische Forstindustrie entwickelt den modernen und ökologischen Holzbau. Der Mensch fühlt sich wohl mitten im Wald sowie in den aus Holz hergestellten Baumaterialien. Die Erhöhung des Anteils von Holz im Bau hilft, die Energie- und Klimaziele schneller zu erreichen.



Wälder absorbieren Kohlendioxid aus der Luft, während sie wachsen. Deshalb lagert jedes Holzprodukt, wie ein Einfamilienhaus oder ein Holzmöbel, Kohlendioxid. Ein trockenes Holzkilo bindet 2 Kilo Kohlendioxid. In den Wäldern Europas sind sich fast 10 Milliarden Tonnen Kohle gespeichert, in den Holzprodukten 60 Millionen Tonnen. Kohlendioxid wird auch in Produkten aus Holz, Papier und Karton gespeichert. Die Bau und die Gebäude sind verantwortlich für ein Drittel aller Kohlendioxidemissionen der Welt. Die Lösung des Problems steckt im Holz. Während andere Baumaterialien Kohlendioxid produzieren, bindet Holz es in sich. Ein aus Holz hergestelltes Einfamilienhaus bindet gleich viel Kohlendioxid wie das Fahren mit einem Pkw in 10 Jahren produziert. Ein Einfamilienhaus aus Holz mit seinen Möbeln kan sogar 30 Tonnen Kohlendioxid speichern. Holz ist das energieeffizienteste Material der Welt. Wenn das im Bau verwendete Holz später durch Verbrennen vernichtet wird, produziert es nur so viel Kohlendioxid in die Umwelt, wie es im Laufe seines Lebens gespeichert hat. In Finnland werden 40 % der Neubauten und etwa 50 % der Außenverkleidung aus Holz gemacht. In Europa liegt der Anteil des Holzes als Baumaterial bei nur 4–9 %. Wenn der Wohnungsbau Europas sich auf Holz konzentrieren würde, würde die Abnutzung der Natur um mehr als die Hälfte sinken. (Quellen: Rakennustieto und Metsäteollisuus ry)




Der Holzbau hat eine lange Tradition und ein solides Knowhow in Finnland. Die Holzprodukt-, Möbel-, und Tischlereiindustrie beschäftigen 40 000 Menschen in Finnland, die Baubranche über 170 000. In Finnland weiß man, wie man aus Holz schöne, haltbare und ökologische Gebäude baut. Holz ist ein langlebiges und leicht zu bearbeitendes Material. Deshalb ist seine Verarbeitung und Weiterverarbeitung ökologisch. Sperrholzplatten aus finnischem Holz werden im Bau und in Fahrzeugen, z.B. in den Böden von Zügen, verwendet. Sperrholz ist leicht und langlebig. Auch die traditionelle Spanplatte und sowie die mit Laminatbeschichtung verstärkte Spanplatte eignen sich für viele Verwendungszwecke. Holz isoliert Wärme 15 Mal besser als Beton. Deshalb spart der Holzbau Energie. Ein gemütliches Gebäude aus Holz atmet und gleicht die Luftfeuchtigkeit aus. Holz schafft ein gesundes Wohnklima, und weil Holz auch antibakterielle Eigenschaften hat, eignet es sich hervorragend für feuchte Sauna- und Waschräume. Bauingenieure und Architekten kennen die Eigenschaften des finnischen Holzes und Möglichkeiten. In der Zukunft werden Architekten noch mehr mit verschiedenen Experten und Kunden zusammenarbeiten. Zu finnischen Spitzenleistungen gehören auch lange, aus Holz hergestellten Ingenieurbauten, die zum Beispiel in Brücken verwendet werden.



Architektur und Design

Architektur und Design — Die Fantasie des Waldes — Finnen sind vorurteilslose Nutzer und Entwickler von Holz und Holzprodukten. Der Wald hat schon immer finnische Handwerker, Künstler und Architekten inspiriert. Der Wald gehört zum Alltag und zum Fest.

Der finnische Holzbau ist zugleich kreativ, praktisch und ökologisch. Unser international bekanntester Architekt, Alvar Aalto, kannte Holz als Material gut. Er benutzte traditionelle Bauweisen, wie Blockverbindungen, vorurteilslos und benutzte Holz auch als Einrichtungselement.

Finnisches Design, Produktdesign und Konsumgüter strahlen die Liebe zum Wald aus. Die Rohstoffe werden oft aus einem zertifizierten Wald gekauft oder es wird Recyclingsholz verwendet. Bei der Herstellung von finnischen Holzprodukten achtet man auf die Energieeffizienz, und wenn man das Produkt aufgibt, wird es sachgemäß entsorgt und recycelt.

Der Wald lebt in der Bautradition und in der Einrichtung von finnischen Häusern. Das Holz schafft eine gemütliche Stimmung und passt schön in die Umgebung sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Holz ist immer eine Freude für das Auge.

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Wald und Holz als Material sind ein wichtiger Teil der finnischen Architektur. Die Kapelle der Stille in Kamppi, im Zentrum von Helsinki, ist ein gutes Beispiel daf端r.


Die Kuokk ala Kirche in Jyväskylä ist ein einzigartiges Kunstwerk sowohl von innen als auch von außen. Die fast vollständig aus Holz gebaute Kirche verbirgt ein Altarbild, das das Mysterium der Natur beschreibt. Das Ziel der Stimmung ist, einen zum Innehalten und zur Stille einzuladen. Das hölzerne Kunstwerk von Pasi Karjula, ”Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens” als Altarbild der Kuokkala Kirche.


Holzstadtteile sind ein Teil der lebendigen finnischen Stadtkultur und beliebte Touristenziele. In Jätkäsaari, in Helsinki, wird in der Zukunft das größte Vielzweck-Holzquartier, die Wood City, stehen. Die moderne, für Arbeit und Wohnen entworfene Einheit wird 28 000 Quadratmeter Wohngebäude, Hotels sowie Geschäfts- und Bürogebäude beinhalten. In den Gebäuden werden CLT-Paneele, Fachwerklösungen und viele Arten von hölzernen Außen- und Innenverkleidungsprodkten.



Zu den Spitzenleistungen des finnischen Holzbaus gehört zum Beispiel das Metla-Haus, das im Jahre 2004 auf dem Campus der Universität Joensuu fertiggestellt wurde. Dabei handelt es sich um das erste große Bürogebäude in Finnland. Als Hauptmaterial des Metla-Hauses hat man finnische Fichte verwendet. Darüber hinaus hat man in den Strukturen und in der Einrichtung fast alle in Finnland wachsenden Baumarten verwendet. Metla ist die vollkommene Umgebung für Waldforscher. Das Gebäude wurde vom Architekten der Firma SARC Oy, Antti-Matti Siikala, entworfen.




Das Naturzentrum Haltia ist ein Vertreter der ökologischen Architektur und des modernen Holzbaus. Es ist das erste aus CLT-Platten gebaute öffentliche Gebäude in Finnland. Sperrholzplatten fungieren als das Rückgrat des gesamten Gebäudes und eignen sich für die Konstruktion von Rahmen, Boden und Dach. Haltia, das im Naturpark Nuuksio in Espoo gebaut wurde, wird mit Felswärme und Sonnenenergie geheizt, und vom Dach des Haltia-Gebäudes wird Regenwasser gesammelt. Das Gebäude wurde vom Architekten Rainer Mahlamäki konzipiert. Das Haus Pilke des Metsähallitus (Forstamt) wurde im Jahre 2010 in Rovaniemi als Modellbeispiel des ökologischen Holzbaus fertiggestellt. Es wurde von Teemu Palo und Juhani Suikki von der Firma Arkkitehtityöhuone Artto Palo Rossi Tikka Oy entworfen. Die Kohlendioxidemissionen des Haus Pilke sind nur ⅓ im Vergleich zu ähnlich großen Gebäuden aus Stein und Metall. Lusto ist Finnlands Forstmuseum und Wissenschaftszentrum in Punkaharju.



Es gibt mehrere Handwerker in Finnland, die aus finnischem Holz qualitativ hochwertige und einzigartige Möbelstücke herstellen. Der von Alvar Aalto im Jahre 1930 entwickelte Hocker „Jakkara 60“ ist ein Vertreter des klassischen finnischen Möbeldesigns. Bezeichnend für den Hocker ist die patentierte Herstellungsmethode seiner Beine, mit welcher die Massivholz-Beine in einen Winkel von 90 Grad gebogen und mit Schrauben befestigt werden. Es sind keine komplizierten Verbindungen nötig. Der Hocker begann das Zeitalter der industriellen Möbel.


Qualitäts-Holzspielzeug wurde in Finnland schon immer hergestellt, und seit dem Jahre 1923 haben die Jukka-Spielzeuge die Köpfe der Kinder in Finnland und auf der ganzen Welt erobert. Alte Holzpielzeuge kann man zum Beispiel im Spielzeugmuseum in Jämsä bewundern.



Erkki Niemistรถ ist ein mittelfinnischer Instrumentenbauer und Handwerker. Alle seine Instrumente sind aus finnischer Fichte und Birke hergestellt. Er verwendet in seinen Instrumenten auch recyceltes Holz.



Der Wald ist eine wichtige Quelle der Inspiration für finnische Künstler. Viele unserer internationalen Maler, wie Magnus von Wright, Akseli Gallen-Kallela, Eero Järnefelt und Pekka Halonen, sind vom Wald inspiriert worden. Ein Kunstwerk kann ein Teil eines lebendigen Baumes sein. Sanna Karlsson-Sutisnas Holzskulptur „Pilgrim des Alltags” (2004) ist in eine Birke im Kaivopuisto Park in Helsinki eingraviert. Das auffällige Kunstwerk „Der Schaukler” (2002) von Seppo Uuranmäki ist aus Glasfaser und Holz gemacht. Die Figur unter einer Straßenbrücke fängt Blicke in Jyväskylä. Eva Ryynänens Skulptur „Die Sieben Brüder auf dem Teufelsstein” ist aus einem Stück Holz gemacht und in einen von Ryynänen entworfenen TV-Tisch hineingestellt worden. Das Werk bezieht sich auf Aleksis Kivis berühmten Roman ”Sieben Brüder ”(1873).



Aus Holz werden verschiedene KĂśrbe und KĂźchenutensilien hergestellt, die in gewĂśhnlichen finnischen Haushalten beliebt sind.


Die finnische Sauna w채re nicht vollkommen ohne die duftenden, aus Birken채sten geflochtenen Saunaquaste. Der Quast wird im Mittsommer von der Raubirke gemacht. Er bringt den Duft des Waldes in die Sauna.



Wohlbefinden aus dem Wald

Wohlbefinden aus dem Wald — Fundgrube der Gesundheit und des Glücks — Finnische Wälder sind offen für alle Wanderer. Jedermannsrechte garantieren, dass die Stille, die gesundheitlichen Wirkungen des Waldes und die reinen Gaben der Natur sowohl auf staatlichem Land als auch in Wäldern, die sich im Privatbesitz befinden, genossen werden können. Beeren pflücken und Pilze sammeln sind erlaubt für alle.

In Finnland gibt es 37 staatliche Nationalparks, von denen der größte der Lemmenjoki Nationalpark in Lappland ist (2 850 km²). Die südlichsten Nationalparks sind im Tammisaari Archipel, im Schärenmeer sowie in Nuuksio. In Nationalparks kann man frei wandern, aber mit Respekt vor der Natur. Es gibt Tausende Kilometer von markierten Routen.

Finnische Wildtiere haben gesetzlich geregelte Jagdzeiten. Unser Jagdsystem sorgt dafür, dass die Jagdwirtschaft angemessen ist, und es wird auch in der Waldpflege berücksichtigt, zum Beispiel indem man Balzplätze für Auerhähne spart. Unser Jagdsystem ist ein gutes Beispiel dafür, wie finnische Akteure des Forstsektors zusammenarbeiten. Die Nutzung des Waldes wird kontrolliert und die Vielfalt wird geschützt.

Es gibt 19 Naturparks in Finnland. Sie sind alle Schutzgebiete, wo das Wandern nur auf markierte Routen erlaubt ist. Ein Teil unserer wertvollen Naturschutzparks stehen nur Forschern und anderen Waldexperten zur Verfügung. Glücklicherweise gibt es genug Wald in Finnland, und im gemütlichen Schatten der Bäume beruhigt man sich und die Sinne werden erweckt. Der Wald ist voller Freizeitmöglichkeiten.

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Wohlbefinden aus dem Wald Wald als Quelle der Gesundheit ist in den letzten Jahren als ein neues Thema in der finnischen Waldforschung aufgestiegen. In der Forstindustrie sind grüne Chemikalien zu sehen, wie Medikamente und Wellnessprodukte, die aus den Komponenten von Holz erarbeitet werden. Der reine finnische Wald ist eine Schatztruhe von Naturmedizin und von der gesunden Diät. Der Wald lässt die Menschen sich wohlfühlen. Das Sammeln von aromatischen Kräutern und Gesundheitspflanzen wie Wacholder, Brennnessel und Sonnentau ist erlaubt in allen Wäldern. Finnische Wälder werden wenig gedüngt, und deshalb sind die Gaben der Natur rein und gesund. Über 90 % unserer Wälder erfüllen die EU-BioAnforderungen (EWG Nr. 2092/91). Mit Birkensaft wird Arthritis behandelt und Giftstoffe aus dem Körper entfernt (Entgiftung). Xylitol, das man aus der Birke gewinnt, benutzt man in Finnland seit den 1970er Jahren als gesunden Zuckerersatz. Es ist besonders gut für die Zähne, und außerdem hat das Xylitol einen angenehm frischen Geschmack. Das Teer ist eines der ältesten natürlichen Arzneimitteln. Heute ist das Teer hauptsächlich ein beliebter Aromastoff, der in Sauna- und Inhalationsduft, in Seifen und in Waschmitteln. Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) ist eine schwarze Pilzart, die sich am Stamm von Laubbäumen und besonders von der Birke befestigt und dessen Myzel sich im Innern des Baumes verborgen sind. Der schiefe Schillerporling ist in der Naturmedizin ein starkes Heilmittel, das das Allgemeinbefinden stärkt und Stress mildert. Kieferöl wird als Nebenprodukt bei der Herstellung von Zellstoff gewonnen. Aus Kieferöl wird Kieferseife hergestellt, ein Allzweckreiniger, der in jedem finnischen Haushalt verwurzelt ist. Es gibt zum Beispiel den Teppichen einen frischen, sommerlichen Duft.




Finnischer Wald gehört immer jemandem. Die Wälder von Metsähallitus – d. h. staatliche Wälder – sind ausgeschildert. Wandern und temporäres Camping sind in allen Wäldern erlaubt. Ein verantwortungsvoller Wanderer hegt und pflegt die natürliche Integrität des Waldes. Deshalb darf man in finnischen Wäldern nicht mit Kraftfahrzeugen fahren. Den Waldwegen entlang genießen Wanderer und Beerenpflücker einfachen Zugang bis tief in echte Wildernisse. Lagerfeuer sind nur mit Erlaubnis des Landinhabers oder auf Feuerstellen sowie an Schutzhütten entlang markierter Wege erlaubt. Falls im Gebiet eine Waldbrandwarnung gilt, darf man nicht einmal auf den markierten Plätzen Feuer machen. So kümmern wir uns zusammen um die wertvolle Waldnatur.


Gegen Ende des Sommers und im Herbst sind die finnischen Wälder voll von Beeren und Pilzen. In den Wäldern gibt es jährlich sogar 1000 Millionen Kilo Beeren, von denen man nur etwa 5 % zu sammeln schafft. Im August–September leuchten in Kiefernwäldern rote Preiselbeerteppiche. Preiselbeere ist die wichtigste Export-Beere Finnlands. Die Heidelbeere enthält reichlich Antioxidantien und den Farbstoff Anthocyan, die laut Forschern viele Herzund Kreislaufkrankheiten und sogar Krebs verringern. Die Moltebeere, auch Torfbeere genannt, ist die wertvollste Beere der feuchten Sumpf- und Waldgebiete.


Pilzsammeln ist ein entspannendes Hobby, das einem leicht mit sich bringt. Pfifferlinge und Steinpilze erwarten ihre Pfl체cker in den W채ldern. In Finnland sind 22 verschiedene Waldpilzarten als Handelspilze zum Verkauf f체r menschlichen Verzehr genannt worden. Es gibt jedoch noch viel mehr leckere Speisepilze.



Jedermannsrechte erlauben es allen, durch die W채lder zu gehen, die sauberen Gew채sser zu bewundern und das Leben der Waldtiere zu beobachten. Die finnischen Kinder lernen den Wald schon in den ersten Klassen in der Schule kennen. Im Umweltkunde- und Biologieunterricht lernen die Kinder ihre nahe Umgebung und die finnische Natur kennen.


Jagen und Fischen sind lizenzpflichtige Freizeitbeschäftigungen, mit Ausnahme von Angeln und Eisfischen. Auch für das Sammeln von Zapfen, Totholz, Flechten und Stieporlingsverwandten sowie von anderen für die Biodiversität des Waldes wichtige Pflanzen braucht man die Erlaubnis des Landeigentümers. Finnische Wildtiere haben Jagdzeiten. Jagen ist ein beliebtes Hobby und möglich für alle, die eine Jägerprüfung abgelegt und danach einen Waffenschein und eine Jagdkarte erworben haben. In Finnland gibt es über 300 000 Jäger. Jagen ist erlaubt in eigenen oder staatlichen Wäldern sowie auf gemieteten Jagdgründen. Die Elchjagd beginnt Ende September und endet im Dezember. Der Elch ist die größte und wichtigste Wildart, und er kann sogar 550 Kilo wiegen. Die Elchjagd geschieht immer in einer sachkundigen Gruppe von Jägern. Das braune Fell der Schneehasen wird für die Wintermonate schneeweiß. Eine etwas größere und langohrigere Hasenart ist der Feldhase. Die Hasenjagd ist erlaubt von Anfang September bis Ende Februar.




Das größte R aubtier Europas, der Braunbär, ist Finnlands Nationaltier. Auf Bärengebieten tragen Beerenpflücker manchmal eine sogenannte Bärenglocke mit sich, dan deren klingeln die Bären sie von Weitem umgehen.

Der finnische Spitz ist unser Nationalhund. Er ist ein vielseitiger Jagdhund, der die Beute durch Bellen meldet und eifrig auf Elchjagd, Hühnervogeljagd, und sogar auf Bärenjagd geht.

Der Singschwan ist der geschützte Nationalvogel Finnlands. Die Rückkehr der Schwäne auf unsere Strände ist ein klares Zeichen des Frühlings.


Ein Langläufer bewegt sich leise und unauffällig in der Natur. Die Strecke wird langsam zurückgelegt, und der Langläufer hat Zeit, die Landschaft zu genießen. Langlauf ist ein ausgezeichnetes Konditionstraining. Es gibt Zehntausende Kilometer von beleuchteten Loipen in Finnland. Wenn es meterweise Schnee gibt, kann man darauf zum Beispiel mit Schneeschuhen laufen. Auf die Pausenplätze führen oft auch Schneemobil-Routen. Nach dem Sport ist es schön, sich an einer Feuerstelle hinzusetzen, um Snacks zu essen.


Skizentren sind ein Teil der finnischen Fjelllandschaft.


Wandern und Camping sind beliebte Aktivitäten. Die größten Wildnisgebiete Finnlands, die in Lappland und Ostfinnland sind, locken auch ausländische Gäste auf Wanderungen auf ihren Pfaden.


Orientierungslauf bietet die MÜglichkeit, sich in den facettenreichen finnischen Wäldern zu bewegen.


Naturfotogr afie ist sehr beliebt in Finnland, und es gibt reichlich interessante Objekte zu allen Jahreszeiten.


Klettern an Felsen und auf natürlichen Eisfällen gehört zu den Jedermannsrechten. Eisfall- und Felsenklettern werden zum Beispiel im Nuuksio Nationalpark, in Korouoma in Posio sowie in Ruovesi gemacht. Die Kletterer wagen sich in die Höhe mit Hilfe von Eishacken und von Steigeisen, die an die Schuhe befestigt werden.


K anufahren ist die natürlichste Bewegungsart im Land der Tausend Seen. Auch die Flüsse und das Meer sind ausgezeichnete Orte für Kanu- oder Kajaksport. Wildwasser-Rafting ist ein beliebter Spaß, besonders unter Touristen.

Das Finnpferd ist Finnlands Nationalpferd, ein ausdauerndes und vielseitiges kaltblütiges Reitpferd. Ca. 70 % der Finnpferde sind Traber, die in den Starts für Kaltblütige konkurrieren. Auf Reitwanderungen bringen Finnpferde die Reiter entlang der Waldpfade in den Schoß der Natur. Mit Finnpferden konkurriert man auch in Wanderreiten, welches eine Ausdauersportart ist.



Mountainbiken ist eine actiongeladene Sportart, die man in finnischen W채ldern frei treiben kann. Entlang der Waldwege und Pfade kann man mi dem Fahrrad viele Naturziele, zum Beispiel Vogelbeobachtungst체rme, erreichen.


Geocaching ist ein fesselndes Hobby, wobei man im Wald oder in der st채dtischen Natur versteckte Caches sucht.


Fotos keijo penttinen Titelfoto: 123RF Foto Rückseite: Fotolia S. 9 123RF S.11 Markku Könkkölä (links) S.11 Metla / Erkki Oksanen (rechts) S.18 Heikki Riikonen (oben links) S.32 Markku Könkkölä S.33 Metla / Erkki Oksanen S.36 John Deere Forestry S.38 Häme Fachhochschule HAMK / Martti Kolkka S.39 123RF S.44 MELA / Markku Pulkkinen S.46 Fotolia (links) S.46 VITRI / Olavi Luukkanen (oben rechts) S.46 Metla / Erkki Tomppo (unten rechts) S.49 123RF S.51 MELA / Risto Pöntinen (links) S.55 John Deere Forestry (beide) S.56 Kesla S.57 Valtra S.58 Fotolia (links) S.58 Metla / Erkki Oksanen (rechts) S.60 Markku Könkkölä

S.61 Veikko Somerpuro S.63 Markku Könkkölä S.65 Fotolia (rechts) S.70 Petteri Kivimäki (rechts) S.72 123RF S.75 UPM S.76 Fotolia S.77 Vapo S.81 VTT S.82 Onbone (links) S.82 Stora Enso S.83 Stora Enso (oben) S.83 UPM (unten) S.88 Kuusamo Hirsitalot S.89 Metsä Group S.90 123RF S.92-93 Kontiotuote Oy, Blockhäuser und -saunas, www.kontiotuote.fi S.98 Juho Rahkonen (links) S.98 Metsä Group (rechts) S.99 SRV / Anttinen Oiva Architekten (3 Bilder) S.100 Fotolia S.101 Metla / Erkki Oksanen

S.102 PILKE / Teemu Lahti S.103 Rami Lappalainen (links) S.103 LUSTO S.104 Artek S.105 Artek (unten links) S.105 Woodi Oy (rechts) S.107 Artek S.110 Fotolia S.116 Heikki Riikonen (oben links) S.120 Fotolia (links) S.120 Fotolia (oben rechts) S.124 Fotolia (links) S.124 Markku Könkkölä (oben rechts) S.125 Fotolia (unten links) S.126 Jari Kostet S.127 Suomen Pystykorvajärjestö ry. / Sanna Simelius-Keski-Korpela (oben links) S.128 Juho Rahkonen (zuoberst) S.131 Finnlands Orientierungslaufverband S.137 Jari Kostet


Danksagungen Wir bedanken uns bei den folgenden Personen und Organisationen, die bei der Fertigstellung dieses Bilderbuchs geholfen haben. Anttinen Oiva Architekten Artek Finnish Bioeconomy Cluster Finnlands Forstmuseum Lusto Finnlands Ministerium für Land- und Forstwirtschaft / Jan Heino Finnlands Orientierungslaufverband HAMK / Mertti Kolkka HAMK, Evo Forsteinheit / Nina Kokkonen Jartek John Deere / Heikki Valve Kontiotuote Kotkamills Kuusamo Hirsitalot (Blockhäuser) MTK (Zentralverband Land- und Forstwirte) MELA (Landwirtschaftliche Rentenkasse) Metla / Erkki Oksanen & Erkki Tomppo Metsä Group Metsä Wood / Hanna Virtanen Metsähallitus (Forstamt) Metsänhoitajaliitto ry. (Waldpflegerverband)

Metsäkeskus (Forstzentrum) Metsämiesten Säätiö (Forstmännerstiftung) Metsätalouden kehittämiskeskus Tapio (Entwicklungszentrum für Forstwirtschaft) Metsäteollisuus ry (Forstindustrieverband) Onbone Päijänne Waldpflegeverein / Ismo Paukku SRV Stora Enso Metsä Suomen Metsäyhdistys (Finnlands Forstverein) Suomen Pystykorvajärjestö ry (Finnlands Spitzverein) / Sanna Simelius-Keski-Korpela Suomen Riistakeskus (Finnlands Wildzentrum) / Jari Pigg Universität Helsinki / Landwirtschafts- und forstwissenschaftliche Fakultät UPM Vapo Versowood VITRI / Olavi Luukkanen VTT Wissenschaftszentrum Pilke Woodi Oy


Gedanken 端ber den Wald


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Kunstwerke S. 94 und 97

Pasi Karjula, „Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens” 2010, Holz, Altarbild der Kuokkala

Kirche. © Kuvasto 2013.

S. 110

Sanna Karlsson-Sutisna, „Pilgrim des Alltags” 2004, Holzskulptur, Kaivopuisto Park, Helsinki.

© Kuvasto 2013.

S. 111 (links)

Seppo Uuranmäki, ”Der Schaukler” 2002, Glasfaser und Holz. Das Werk wurde mit Erlaubnis

von Seppo Uuranmäki veröffentlicht.

S. 111 (rechts)

Eva Ryynänen, „Die Sieben Brüder auf dem Teufelsstein“, 1934, Holz. Das Werk wurde mit

Erlaubnis der Stadt Lieksa veröffentlicht.


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