KITEBOARDING Magazin #145

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5,90 EURO

November/Dezember 2021 The Art of Kitesurfing

KITEBOARDING.EU

SUMMER RETREAT NEUHEITEN 2022

#145


A I R B I G C A T E G O R Y

FEEL THE LIFT

O U R W AY T O M A K E T H E WO RL D A BETTER PL ACE.

DUOTONES P ORTS.C OM


D U O T O N E

D U O T O N E

D U O T O N E

D U O T O N E

DUOTONE

DUOTONE DUOTONE DUOTONE DUOTONE DUOTONE SELECT

FOL LOW U S

SELECT

JAIME

JAIME

REBEL

REBEL


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E D I T O

KITEBOARDING

The Art of Kitesurfing

NUMMER 145

Die Kunst zu leben – die Kunst zu surfen. Beides gehört für uns untrennbar zusammen, definiert unser Lebensgefühl als Kitesurfer. Kunst ist ein wichtiges Element in unserem Leben. Auch in unserem Sport. Die KitesurfFotografie in die Welt der Kunst zu bringen, diese Aufgabe haben sich die beiden Videound FotografInnen Miriam Joanna und Jason Ian Broderick gestellt. Beide sind renommierte FotografInnen in der Kiteszene. Ihr fotografischer Ansatz unterscheidet sich jedoch von dem vieler ihrer Kollegen. Nicht eine plakative Identifizierbarkeit eines Produktes wollen sie ablichten, vielmehr ein Gefühl transportieren. „Es ist mir egal, ob meine Fotos es auf eine Plakatwand schaffen oder nicht, aber der Gedanke, dass sie in einer Kunstgalerie oder einem Museum hängen, ist etwas Besonderes für mich. Ich möchte, dass Fotos Emotionen ausdrücken und dem Publikum das Gefühl geben, dort zu sein“, definiert Broderick seine Arbeit. Portfolio Miriam Joanna und Jason Ian Broderick ab Seite 10 Künstlerische Kitevideos zu produzieren, ist der Anspruch des Videografen Noè Font. „Als Filmer liebe ich es, Dinge, die mich umgeben oder mir begegnen, mit der Kamera einzufangen, nicht nur die Kiteboarding-Action. Ich will in meinen Videos immer auch eine Story erzählen“, so Font über sein Video „Always sunny in Rio“ (siehe Kiteboarding #144). Dass er die Kunst, gute Kitevideos zu produzieren, beherrscht, hat er mit seinem jüngsten Werk wieder einmal unter Beweis gestellt. „Summer Retreat“ ab Seite 58 Einen Handstand auf einem Foilboard zu zeigen, ist ebenfalls eine Kunst. Matthias Larsen beherrscht sie. Wie es funktioniert, verrät er in seiner Fahrtechnik Foilkiten ab Seite 52

Die Kunst, mehrere Wasser-Boardsportarten zu beherrschen, zeichnet einen Watermen aus. Der 17-jährige Chucho Nonnot ist auf dem besten Weg, einer zu werden. Wer seine Vorbilder sind und wo er die Spots mit den besten Wellen findet, Chucho Nonnot im Interview ab Seite 28 Eine Kunst ist es auch, mit oder bei irgendetwas der Erste zu sein. Der Vlogger Ben Beholz war der erste Kiter auf dem Lej da la Tscheppa, einem kleinen See in den Alpen, 900 Höhenmeter über dem Silvaplaner See. Warum seine Session dann nur ein paar Sekunden dauerte, „Kitesurfing on Top of the World“ ab Seite 32 Die Kunst der Selbstmotivation zeigte Aron Rosslee. Der Kapstadt-Local brachte sich nach seiner Knieverletzung wieder zurück aufs Wasser. Womit er am stärksten zu kämpfen hatte und was ihn motivierte, „Back on the Water!“ ab Seite 46 Ein Champion zu sein, ist bereits bemerkenswert. Aber mit erst 12 Jahren mehrmals in diesem Jahr ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und der erste Weltmeister im Freestyle zu sein, der aus Deutschland kommt, ist eine echte Kunst. Finn Flügel „It‘s Showtime“ ab Seite 38 Eine Kunst ist es in meinen Augen auch, was die Kite Designer, Shaper und Boardentwickler jedes Jahr vollbringen. Sie tüfteln unermüdlich an der Verbesserung unserer Sportgeräte. Den Früchten ihrer Arbeit und Interviews mit den Kite Designern Frank Ilfrich (Core) und Ralf Grösel widmen wir in dieser Ausgabe 25 Seiten. Neuheiten 2022 ab Seite 64


EDITO

Endlich ist es wieder einfacher zu reisen. Wir können wieder uneingeschränkter der Kunst des Reisens nachgehen. Welche Kitedestinationen für das Winterhalbjahr 2021/22 buchbar sind und wie die aktuellen Reisebedingungen aussehen ab Seite 118 Genießt den Herbst! Aloha, Dirk Seifert

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LEIDENSCHAFT

REISEN

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NUMMER 145

STUFF

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120 - 124 10 – 23

Portfolio Miriam Joanna, Jason Ian Broderick

28 – 31

Wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun

32 – 35

Kitesurfing on Top of the World

38 – 44

It’s Showtime

46 – 49

Back on the water

52 – 62

Fahrtechnik Foilkiten

Kiteverbot an der 110 – 117 Nordsee nicht vom Tisch

Weniger Einschränkungen

126– 130 Unruhige Füße

64 – 91

Neuheiten 2022


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64 – 70

Core

72 – 83

Duotone

86 – 88

Airush

90 – 91

RRD

S TA N DA R D S

PROFIZIRKUS 92 – 97

Wettbewerbe und Events 2021

98 – 102

GKA Kitesurf World Cup Sylt

104 – 109

IKA Kitefoil World Series 2021

4–5

Editorial

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Kiteboarding Abo

131

Impressum

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TITEL

NEUHEITEN 2022

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I N H A LT

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Rider: Willow River Tonkin Foto: Thomas Burblies Spot: Cape St. Francis

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MOST WANTED And still runninG

For this third edition of the BANDIT S, the F-ONE design team has managed to deliver the perfect blend of surf and strapless freestyle components. Highly responsive, intuitive and capable of super drift, enjoy the easy to fly nature of the kite and its impeccable handling in all conditions! The BANDIT S3 improves riders surfing skills in no time!

PHOTO / MAT T GEORGES

RIDERS / MITU MONTEIRO, MARCEL A WIT T & HENDRICK LOPES

SPOT / BAJA CALIFORNIA , ME XICO


KITE COLLECTION 2022

INST. @fonekites FB. @fonekites

WWW.F-ONE.WORLD


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Die KitesurfFotografie in die Welt der Kunst bringen MIT MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

INTERVIEW DIRK SEIFERT

I N F O

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FOTOGRAF: JASON IAN BRODERICK

Miriam Joanna und Jason Ian Broderick sind zwei renommierte FotografInnen in der Kiteszene. Ihr fotografischer Ansatz und ihr Anspruch an ihre Arbeit unterscheiden sich jedoch von denen vieler ihrer Kollegen. Denn nicht eine plakative Identifizierbarkeit eines Produktes oder die in der Wassersportfotografie stereotypischen Elemente wie Sonne, Strand, Palmen und Mädels in Bikinis wollen sie ablichten, vielmehr ist das Gefühl, das in einem Foto festgehalten wird, für sie ausschlaggebend. Über eine künstlerische Inszenierung ihrer Fotos wollen sie die Sichtweise des Kiteboardens in populären Publikationen


PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

PORTFOLIO MIRIAM JOANNA JASON IAN BRODERICK

FOTOGRAF: MIRIAM JOANNA

verändern. Joanna und Broderick wollen nicht nur die professionelle, fröhliche und erfolgsorientierte Seite des Kiteboardens dokumentieren, sondern fühlen sich auch von den Emotionen und der dunkleren Seite des Kitesports angezogen – von den Stürmen, dem Schmerz, dem Blut, dem Schweiß und den Tränen. Ihr Ziel ist es, mehr Kunst in die Welt der Kite-Fotografie zu bringen. Im Interview geben sie Einblicke in ihre Arbeitsweisen und erläutern, warum Oswald ‚Ozzy‘ Smith der am besten geeignete Rider für ihr erstes gemeinsames Shooting ist. KITEBOARDING

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Miri und Jason, ihr seid beide Profi-Fotografen, arbeitet in der Kiteszene. Fotografiert ihr auch in anderen Bereichen und/oder Sportarten? Miriam Momentan fotografiere ich vorwiegend Kitesurfen, aber hin und wieder gibt es auch Projekte in der Surf-Szene. Auch im Paragliden war ich in den letzten Jahren aktiv und dieses Jahr habe ich erstmalig beim Crankworx (global tour of mountain bike festivals) fotografiert.

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Jason Ich fotografiere wirklich gerne Sportarten, zu denen ich eine Verbindung habe oder von denen ich etwas verstehe. Das sind Kiteboarden, Laufen, Radfahren und Surfen. Ich denke, um eine gute Geschichte zu erzählen, muss der Fotograf die subtilen Nuancen einer Sportart, die Denkweise der Athleten und die Kultur verstehen, die den Sport zu dem gemacht hat, was er heute darstellt.

FOTOGRAF: JASON IAN BRODERICK

Wie seid ihr zur Fotografie gekommen? Miriam Seit ich denken kann, bin ich am kreieren. Ob mit Pinsel, Foto- oder Videokamera. Als Kind habe ich gern Videoclips mit Freunden gedreht und hin und wieder Unterwasser-Fotoshootings mit meiner allerersten Kamera (einer Olympus Stylus 790SW 7.1MP Waterproof Digital Kamera) gemacht. Ich habe mir Magazine und bildreiche Bücher oft nur aufgrund der tollen Aufnahmen gekauft. Heute fühle ich mich nackt ohne Kamera, sie ist mein ständiger Begleiter. Jason Schon in jungen Jahren wurde mir klar, dass ich die Welt anders sehe als die meisten Menschen. Die Kamera ermöglichte mir zum ersten Mal, meine Wahrnehmung zu visualisieren. Ich habe Kunstgeschichte studiert und ein Verlangen nach Inspiration entwickelt. Ich denke, das hat mich dazu gebracht, meine Stimme und Ausdrucksweise durch die Fotografie zu finden.


PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

Der Gedanke an ein körniges, schwarz-weißes unscharfes Foto auf dem Cover einer großen Publikation ist mein Wunschtraum. Ich freue mich auf den Beginn einer Rebellion, die Gegenkultur und die Wiedergeburt des Stils in unserem Sport Jason Ian Broderick

FOTOGRAF: MIRIAM JOANNA

Und wie zur Kitefotografie? Miriam Meinen ersten Kontakt zur Kitewelt hatte ich in Brasilien 2019 als Videografin bei einem Kitesurf Camp (My Salty Sisters). Aus ursprünglich geplanten sechs Wochen wurden im Handumdrehen drei wunderbare Monate. Ich habe auf dem GKA Freestyle Contest fotografiert und so kam eines zum anderen. Jason 2009 habe ich von meinem Onkel eine Unterwasserkamera geschenkt bekommen. Ich war zu dieser Zeit komplett vom Kitesurfen besessen und der erste logische Schritt war, meine Freunde an meinem Homespot zu fotografieren. Daraus entwickelte sich eine leichte Besessenheit, einen Sport festzuhalten, den ich so sehr liebte.

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FOTOGRAF: JASON IAN BRODERICK

Wie sind eure Ansätze, eure Stilrichtungen in der Fotografie? Jason Ich habe eine echte Leidenschaft dafür, die Grenzen zu überschreiten. Und eine rebellische Natur, die mich zu dem macht, was ich bin. Dieses Shooting mit Oswald war ein Zeichen dafür, neue Wege zu gehen, das Medium voranzutreiben und den Sport auf eine Weise zu dokumentieren, die mich anspricht. Die Gegenkulturbewegungen haben mich schon immer angezogen und die Zusammenarbeit mit einem Athleten wie Ozzy, der die Welt ähnlich sieht, hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Arbeitsfreundschaft geschaffen. Die Idee hinter diesen Fotos war zu versuchen, die Sichtweise des Kiteboardens in populären Publikationen zu ändern. Kitesurfen wurde in meinen Augen immer als diese professionelle, fröhliche, saubere und in sich geschlossene Welt dokumentiert. Ich fühle mich auch von der dunkleren Seite unseres Sports angezogen. Die Stürme, der Schmerz, das Blut, der Schweiß und die Tränen – das reizt mich. Der Gedanke an ein körniges schwarz-weißes unscharfes Foto auf dem Cover einer großen Publikation ist mein Wunschtraum. Ich freue mich auf den Beginn einer Rebellion, die Gegenkultur und die Wiedergeburt des Stils in unserem Sport.

Miriam Meiner Meinung nach gibt es kein richtig und kein falsch, weder in der Fotografie, noch in der Kunst. Es gibt eine individuelle Wahrnehmung, die von der eigenen Realität geprägt ist. Ich drücke mit meiner Arbeit nicht nur das aus, was ich sehe, sondern vielmehr das, was ich fühle und dieses Gefühl möchte ich dem Betrachter vermitteln und Emotionen hervorrufen. Daraus entstand mein Ansatz für diese Aufnahmen. Mir war es wichtig:, einerseits erstmalig den zweiten Protagonisten eines Bildes ins Licht zu stellen – den Künstler. Anderseits genau das festzuhalten, was in meinen Augen ein Bild ausmacht: die Emotion des Zusammenspiels von Künstler und Athlet. Persönlich finde ich, dass die Schwarz-weiß Fotografie den Emotionen viel Raum lässt. Es gibt keine verspielten Farben, sondern nur Licht und Schatten, das Positive und das Negative. Jason und Oswald bringen diese etwas melancholischen und dunklen Emotionen in ihrer Arbeit stark zum Ausdruck. Die Bilder auf diesen Seiten sind moody, out of focus, verschwommen, sie lassen die Augen wandern. Ich mag Bilder, die Raum für Interpretationen lassen, zum Nachdenken anregen. Was ein Bild vermittelt ist das, was es ausmacht und von anderen abhebt. Die Perspektive eines Künstlers ist sein Sprachrohr.


PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

Jason, auf deiner Webseite ist das Zitat zu sehen: „Ich bin nicht daran interessiert, die Realität einzufangen, die Realität kann denen überlassen werden, die die Dinge nur so sehen, wie sie sind.“ Was ist dein Anspruch an deine Fotografie? Jason Ich möchte die Fotografie in die Welt der Kunst bringen. Es ist mir egal, ob meine Fotos es auf eine Plakatwand schaffen oder nicht, aber der Gedanke, dass sie in einer Kunstgalerie oder einem Museum hängen, ist etwas Besonderes für mich. Ich möchte, dass Fotos Emotionen ausdrücken und dem Publikum das Gefühl geben, dort zu sein. Das Rauschen der Welle, die Kraft des Windes und die Kraft des Sportlers. Jeder kann eine Kamera in die Hand nehmen und einen Moment festhalten, aber die Geschichte in einem einzigen Bild zu erzählen, das ist mein Ziel. Ich wurde oft kritisiert, weil die Leute den Kontext meiner Arbeit nicht verstehen, „Warum ist das Foto verschwommen? “, „Warum gibt es so viel Körnung?“ und „Warum ist der Horizont schräg?“ Das sind alles persönliche Entscheidungen, die ich bei der Arbeit treffe. Ich verstehe, dass meine Fotos nicht jedem gefallen werden, aber wenn ich mit ein oder zwei Leuten in Kontakt treten kann und sie wirklich spüren, wie es ist, in diesem Moment in der Zone zu sein, dann ist mein Job als Künstler erledigt.

FOTOGRAF: MIRIAM JOANNA

Ich drücke mit meiner Arbeit nicht nur das aus, was ich sehe, sondern vielmehr das, was ich fühle und dieses Gefühl möchte ich dem Betrachter vermitteln und Emotionen hervorrufen Miriam Joanna

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Miriam, wie denkst du über Jasons Arbeit? Miriam Jasons Werke sind meist total über- oder unterbelichtet. Seine Welt scheint vorwiegend schwarz-weiß zu sein und so wird man ihn auch nur in diesen Farben gekleidet auffinden. Ihm geht es nicht schlicht und einfach darum, das darzustellen, was der Betrachter erwartet, sondern er lässt der emotionalen Erfahrung überwiegend den Freiraum. Das, was ich persönlich in seiner Arbeit sehe, inspiriert mich. Aktuell kombiniert er seine Arbeit auch mit Wörtern und Sätzen. Das verleiht dem Bild eine zusätzliche Nuance. Seit jeher faszinieren mich Künstler die etwas rebellisches Vermitteln. Sie stellen das „Unerwünschte” dar, von dem wir uns angezogen oder sogar verstanden fühlen. Jasons Werke ermutigen mich, mehr von dem zu zeigen, was ich selbst sehen will.

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FOTOGRAF: JASON IAN BRODERICK

Und Jason, wie denkst du über Miriams Arbeit? Jason Miriams Arbeit erforscht die weichere, emotionale Verbindung zwischen Sportlern und ihrer Welt. Sie ist in der Lage, einen Moment in der Zeit einzufangen, in dem der Sport zu einem Tanz zwischen den Elementen und dem Sportler wird. Sie ist wirklich gut darin, die persönliche Geschichte ihres Themas zu erzählen und dem Betrachter zu ermöglichen, sich durch einen einzigen Rahmen mit ihnen verbunden zu fühlen. Ihr jüngster Film „Sensation“ ist definitiv der Höhepunkt. Ich bewundere ihre sanfte Herangehensweise an den Sport und ihr Verständnis für die damit verbundenen Emotionen. Miriam, du bist nicht nur Fotografin, sondern auch Videografin und Filmemacherin. In diesem Frühjahr hast du in Kap-

stadt den Shortfilm „Sensation“ mit Johanna-Catharina Edin produziert. „Sensation“ hatte auf dem Sörf Film Fest 2021 (www.surffilmfest.net) Premiere. Wie war die Resonanz? Miriam Dass positive Feedback hat mich anfangs ganz überwältigt, da es mich viel Mut gekostet hat, den Film der Welt zu zeigen. Er wurde so wahrgenommen, wie wir uns das erhofft hatten. Ganz unerwartet haben wir sogar einen Laurel von den Best Shorts Awards für die Kategorie „Award of Merit“ gewonnen: „Women Filmmaker“. Der Film wird auch auf dem SAL – Surf at Lisbon Film Festival 2021 gezeigt und soll nächstes Jahr auf der gesamten Open Air Sörf Film Fest Tour laufen.


PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

FOTOGRAF: MIRIAM JOANNA

Ozzy ist die Gegenkultur des Kitesurfens. Ozzys rebellische Energie hat seine Aufmerksamkeit auf uns gelenkt. Er repräsentiert eine andere Bewegung im Kitesurfen, die mehr Emotionen ausdrückt, die seinem Stil gerecht werden. Miriam Joanna

In „Sensation“ interpretieren du und Johanna-Catharina Edin das Zitat von Charlie Chaplin: „Wir denken zu viel und fühlen zu wenig.“ Welchen Bezug seht ihr in diesem Zitat zum Kiteboarden? Miriam Mir fehlt es in der Kiteboarding-Szene an Emotion. Es wird noch viel zu oberflächlich, zu technisch gedacht. Ich bin der Meinung, dass Emotionen ganz ausschlaggebend sind für das Wachstum des Sports, sie sollten mehr zum Ausdruck kommen. Wer seine Emotionen zum Ausdruck bringt, hat Mut. Und Mut wirkt faszinierend. Im Film steht das „zu viel denken und zu wenig fühlen“ dafür, wie uns unsere Gedanken daran hindern, einen Fortschritt zu machen. Kindern fällt es leichter, zu adaptieren oder schneller zu lernen, da sie viel mehr fühlen als über das „Was wäre wenn?“ nachzudenken. „Sensation“ war für mich definitiv ein wichtiger Schritt in die Richtung, wonach wir uns in der Szene sehnen. Und da er so gut angekommen ist, ein Zeichen dafür, dass die Zeit für mehr Kunst-Rebellen in der Kiteboardingwelt reif ist.

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Ich finde, die Kitesurf-Fotografie sollte sich noch mehr auf den Style des individuellen Athleten fokussieren und dessen Charakter zum Vorschein bringen. Ein Athlet mit seinem eigenen Stil ist sein eigener Künstler – und allein schon das ist unglaublich faszinierend zu sehen. Wenn es der Foto-/Videograf dann noch schafft, den Charakter einzufangen, bekommt das Gesamtbild plötzlich ein unglaubliches Gewicht. Jason Ich würde gerne eine rebellische Bewegung im Kitesurfen sehen. Unser Sport ist im Vergleich zum Surfen oder Skateboarden noch sehr jung, aber ich freue mich auf die Geburt der „Freesurfer“-Bewegung. Athleten, die den Sport in eine Richtung treiben, an die sie glauben – dadurch, dass sie das, was sie tun, genießen. Ich denke, der Mangel an Wettkämpfen und Tourstopps in den letzten zwei Jahren hat es den Athleten ermöglicht, ihren eigenen persönlichen Stil zu entdecken und sich zu fragen, was sie von diesem Sport erwarten. In Bezug auf die Fotografie möchte ich, dass wir die Gegenkultur annehmen, die Grenzen überschreiten und keine Angst haben, die „dunklere“ Seite des Sports zu dokumentieren.

FOTOGRAF: JASON IAN BRODERICK

Jason Ian Broderick über Miriam Joanna

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Miriam Da meine Ursprünge aus der Surfszene kommen und ich einfach unglaublich viel Wert darin sehe, mehr Kunst in einem Sport zu integrieren, sehe ich viel Raum für mehr Individualismus in der Kiteszene. Es ist auch wunderbar zu sehen, wie der Frauenanteil in der Szene zunehmend wächst. Besonders bei den Frauen – aber auch bei vielen Männern – sehe ich sehr viel Potenzial, eine stärkere emotionale Verbundenheit zum Sport zu schaffen, mit der sich der Einzelne identifizieren kann. In der Surfszene ist das Realität, der Sport inspiriert Menschen auch außerhalb der Szene – und diese Inspiration wird stark durch Kunst transportiert.

Sie ist in der Lage, einen Moment in der Zeit einzufangen, in dem der Sport zu einem Tanz zwischen den Elementen und dem Sportler wird.

Ihr macht beide sehr künstlerische Fotos. Nur Produkte – Kite oder Board – in Szene zu setzen, steht für euch nicht im Focus. Wohin sollte sich eurer Meinung nach die Kitesurf-Fotografie entwickeln?


PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

Wie schwer ist es, einen künstlerischen Anspruch in der Fotografie und Auftrags-Produktfotografie für Prospekte und Anzeigenmotive unter einen Hut zu bringen? Jason Die Welt der Produktfotografie verändert sich. Die Leute sind einfach satt von statischen Aufnahmen, die nur das Produkt gut erkennbar zeigen wollen. Diese Art von Fotografie hat in meinen Augen seine Strahlkraft verloren. Ich glaube definitiv, dass eine neue Richtung in der Werbung begonnen hat. Die Consumer wollen sich in eine Bewegung, eine Energie, mit der sie sich identifizieren, einkaufen. Seid also nicht überrascht, wenn ihr in den kommenden Jahren Anzeigen, ohne das eigentliche Produkt sehen werdet.

FOTOGRAF: MIRIAM JOANNA

Miriam Die Schwierigkeit liegt darin, jemanden von einem Bild abzubringen, an dem er sich zwar satt gesehen hat, aber das er dennoch gewohnt ist – und von dem er somit denkt, das es ihm gefällt. Ich erlebe oft, dass Brands schon nach etwas Neuem suchen, jedoch Vorbehalte haben und den Wert des Neuen nicht sehen, da es dafür für sie noch keine positiven Erfahrungen gibt. Wenn der Fotograf jedoch ausgewählt wird, weil der Auftraggeber von seiner Arbeit begeistert ist, dann ist es notwendig, dem Künstler auch seinen Freiraum zu lassen, damit dieser seinen „Zaubertrick“ vollbringen kann.

Meiner Meinung nach gibt es kein richtig und kein falsch, weder in der Fotografie, noch in der Kunst. Es gibt eine individuelle Wahrnehmung, die von der eigenen Realität geprägt ist. Miriam Joanna

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FOTOGRAF: JASON IAN BRODERICK

Ich verstehe, dass meine Fotos nicht jedem gefallen werden. Aber wenn ich durch meine Fotos mit einem oder zwei Menschen in Kontakt treten kann und diese wirklich spüren, wie es ist, in diesem Moment in der Zone zu sein, dann ist mein Job als Künstler erledigt. Jason Ian Broderick

Wie ist es zu dem gemeinsamen Shooting mit Ozzy (Oswald Smith) gekommen? Miriam In diesem Frühjahr arbeiteten Jason und ich unabhängig voneinander mit Jalou und Catta (Jalou Langeree und Johanna-Catharina Edin, die Red.). Die beiden Profikiterinnen wohnen zusammen und sind auch viel gemeinsam auf Reisen. So kam es, dass unsere Shootings auch an den gleichen Spots in Kapstadt stattfanden. Die starke Online-Präsenz von Jalou und Catta führte dazu, dass die Fotos in derselben Timeline veröffentlicht wurden – manchmal sogar buchstäblich nebeneinander, wodurch wir begannen, die Arbeit des anderen zu bemerken – unterschiedlich, aber auch ähnlich geschossen. Es war nur natürlich, dass wir ins Gespräch kamen.


FOTOGRAF: MIRIAM JOANNA PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

Ihm geht es nicht schlicht und einfach darum, das darzustellen, was der Betrachter erwartet, sondern er lässt der emotionaler Erfahrung überwiegend den Freiraum. Miriam Joanna über Jason Ian Broderick

Sind von euch weitere Kooperationen geplant? Jason Ich denke, es ist wichtig, sich gegenseitig zu inspirieren. Grenzen zu überschreiten ist nur möglich, wenn wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig helfen, zu wachsen. Ich denke, Fotografen sollten sich verbinden, über Geschichten sprechen und Ideen austauschen. Die Welt hat diese Idee geschaffen, dass wir alle für die gleichen Jobs oder den gleichen Raum gegeneinander kämpfen müssen. Aber die Wahrheit ist, wenn wir uns gegenseitig helfen, können wir alle erfolgreich sein. Künstler als Künstler unterstützen. Künstler helfen sich gegenseitig. Wir schieben das gleiche Boot. Wir wachsen zusammen.

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Jason Ian Broderick

Ich möchte, dass Fotos Emotionen ausdrücken und dem Publikum das Gefühl geben, dort zu sein. Das Rauschen der Welle, die Kraft des Windes und die Kraft des Sportlers. Eine Geschichte in einem einzigen Bild zu erzählen, das ist mein Ziel

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PORTFOLIO | MIRIAM JOANNA UND JASON IAN BRODERICK

NAME MIRIAM JOANNA KÜNSTLERIN . FOTOGRAFIE . FILM . GRAFIKDESIGN ALTER 24 NATIONALITÄT ÖSTERREICH LEBT IN ALL OVER THE WORLD KITET SEIT 2 JAHREN FOTOGRAFIERT SEIT PROFESSIONELL SEIT SECHS JAHREN DISZIPLINEN STRAPLESS WAVE FOTOAUSRÜSTUMG SONY ALPHA 9II UND 7S III, UNTERWASSERGEHÄUSE VON LIQUID EYE WEITERE SPORTARTEN LAUFEN, SKI, SURFEN NAME JASON IAN BRODERICK VISUELLER KÜNSTLER

ALTER 28

NATIONALITÄT SÜDAFRIKA

LEBT IN UMGEZOGEN NACH SCHEVENINGEN, NIEDERLANDE

KITET SEIT 13 JAHREN

FOTOGRAFIERT SEIT 12 JAHREN (ERNSTHAFT)

DISZIPLINEN STRAPLESS WAVE

FOTOAUSRÜSTUMG FUJIFILM XT-4, UNTERWASSERGEHÄUSE (SELBST GEBAUT)

WEITERE SPORTARTEN LAUFEN, RADFAHREN, SURFEN, WAKEBOARDEN

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Ticket to the Moon


Raptor Extreme HIGH PERFORMANCE FREERIDE/BIG AIR.

CRAZYFLYKITES.COM


L

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CHUCHO NONNOT

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SEITE 28

WENN DU ES TRÄUMEN KANNST, KANNST DU ES AUCH TUN

BEN BEHOLZ

SEITE 32

KITESURFING ON TOP OF THE WORLD

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ARON ROSSLEE

SEITE 46

BACK ON THE WATER

NOÈ FONT

SEITE 58

SUMMER RETREAT

FINN FLÜGEL

SEITE 38

IT‘S SHOWTIME

MATTHIAS LARSEN

SEITE 52

FAHRTECHNIK FOILKITEN

LOVE IT LIKE A LOCAL

SEITE 110

KITEVERBOT AN DER NORDSEE NICHT VOM TISCH

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LEIDENSCHAFT

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WENN DU ES TRÄUMEN KANNST, KANNST DU ES AUCH TUN

INTERVIEW MIT CHUCHO NONNOT


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NAME: CHUCHO NONNOT GEBOREN AM: 19. MÄRZ 2004 NATIONALITÄT: FRANZÖSISCH UND NIEDERLÄNDISCH LEBT IN: ANGLET/FRANKREICH DISZIPLINEN: SURF, SURF-FOIL, WING-FOIL, DOWNWINDFOIL, KITEBOARDEN LIEBLINGSPOT: SAINT-MARTIN LIEBLINGSMOVE: FRONTSIDE AIR INSPIRATIONEN: KAI LENNY UND JOHN JOHN FLORENCE

Der 17-jährige Chucho Nonnot ist ein absolutes Talent im Boardsport. Seine Disziplinen sind Kiteboarden, Surfen, Foilsurfen, Wingfoilen und Downwindfoilen, seine Vorbilder Kai Lenny und John John Florence. Auch er hat das Zeug zum Waterman. Aufgewachsen ist Nonnot immer in direkter Nähe zum Ozean, als Kind pendelte er zwischen der Karibikinsel Saint-Martin und der Französisch Baskischen Küste. Surfen war seine erste Leidenschaft. In seinem Wallet stecken zwei Pässe, ein französischer und ein niederländischer. Seine meiste Zeit verbringt Nonnot auf Saint-Martin. KITEBOARDING

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Chucho, du hast zwei Pässe, den französischen und den niederländischen. Die meiste Zeit verbringst du auf Saint-Martin. Wie kommt das? Die Insel ist halb holländisch und halb französisch. Auf 87 Quadratkilometern leben hier mehr als 120 Nationalitäten. Ich kann somit sagen, ich bin ein Kind der Welt. Wann hast du mit dem Surfen begonnen? Vor vier Jahren in Anglet, Frankreich. Gleich nach dem ersten Mal wusste ich, dass das mein Leben ist.

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Wann hast du mit dem Foilsurfen begonnen? Ein Jahr später. Foilsurfen ist perfekt für kleine Wellen. Ich habe es das erste Mal auf Einem Video gesehen. Die Bros sind Welle um Welle gefahren, ohne zu paddeln, ohne große Anstrengung. Ich habe sofort auch mit dem Foilsurfen angefangen. Welchen Stellenwert hat Foilsurfen für dich? Der Sport ist noch am Anfang, das Material hat sich aber schon rasant entwickelt. Wenn mir einer vor drei Jahren erzählt hätte, dass es möglich ist, drei Wellen zu pumpen ohne anzuhalten, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Heute surfe ich kilometerlang, ohne vom Board zu gehen. Vor Kurzem habe ich 35 Kilometer in zwei Stunden zurückgelegt – nonstop. Ich auch war ich der erste, der von Saint-Barth nach Saint-Martin surfte. Dieser Winter war eh perfekt zum Downwindfoilen: Viel Wind und kleine Wellen. Foilsurfen ist eine super Ergänzung. Ich verbringe einfach viel mehr Zeit auf dem Wasser. Alle meine Sportarten ergänzen sich – Surfen, Wingen, Foilsurfen, Kiten, Downwind – SaintMartin ist ein wahrer Spielplatz für mich.

Du warst in Mexiko. Wie war es dort? Ja, ich war in Sayulita, einer kleinen Surfstadt an der Westküste. Die Wellen waren jeden Tag perfekt. Und das Essen war unglaublich. Die Leute waren cool, dieser Ort ist ein wahres kleines Paradies auf Erden. Ich war wirklich überrascht von den Möglichkeiten, dort zu foilen. Ich hätte ich nie gedacht, dass es dort so viele Spots gibt, an denen ich raus kann. Ich war mit meiner Schwester und ein paar Freunden unterwegs. Wir wollten mehr von Mexikos Küste sehen und haben uns entschlossen, einen 3-tägigen Surftrip zu unternehmen. Wir haben nichts organisiert, haben einfach unsere Boards in die Autos geladen und sind los. Wir hatten keine Ahnung, wo wir schlafen oder die Zeit verbringen werden. Drei Stunden südlich von Sayulita fanden wir dann diesen atemberaubenden Ort. Überall Wellen! Es war wie im Traum. Nach ein paar Stunden dort sind wir nochmals zwei Stunden in Richtung Süden gefahren – und fanden nochmals bessere Bedingungen. Ich begann mich wirklich zu fragen, ob ich träumte oder ob das wirklich real war. Wir waren ganz allein, mitten im Nirgendwo, ohne Empfang auf unseren Handys und hatten auch keine Zelte zum Schlafen. Also schliefen wir unter dem Sternenhimmel und machten ein kleines Lagerfeuer, auf dem wir auch unser Abendessen zubereiteten. Am nächsten Tag checkten wir noch weitere Spots und fuhren danach wieder gen Norden. Die nächste Nacht verbrachten wir wieder an meinem Lieblingsstrand. Dieser Trip war eine wirklich gewinnbringende Erfahrung für mich. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich schon in so jungen Jahren diese Erlebnisse haben darf. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf ein richtiges Bett – und eine heiße Dusche.


Neben Kiten und Surfen bist du auch mit dem Wing unterwegs. Ja, ich liebe Wingfoilen. Es ist für mich die Mischung aus Kiten und Surfen. Ich gehe mit dem Wing raus, wenn die Bedingungen nicht gut sind zum Surfen oder Kiten. Mit dem Wing habe ich dann trotzdem mächtig Spaß auf dem Wasser.

Und dein schlimmstes Wipe-out? Zum Glück hatte ich nie ernsthafte Verletzungen. Aber an einem Tag in Anglet (Frankreich) – wir hatten einen großen Swell – stürzte ich beim Take-off. Ich konnte mehrere Wochen nicht aufs Wasser. Ein Schlusswort? Ja, ich möchte mich bei meiner Familie, meinen Freunden, meinem Vater, meinem Onkel Rolf und F-One dafür danken, dass sie mich bei dem, was ich am liebsten tue, unterstützen.

Was machst du, bevor du ins Wasser gehst? Ich höre Musik und überlege mir die Tricks, die ich machen möchte. Was war bisher dein bestes Surferlebnis? Für mich ist es immer schön, allein im Line-up zu sein. Einmal war ich nur mit ein paar meiner Freunden in Saint-Martin draußen, wir hatten perfekte Foilwellen und uns umkreiste eine Delfin-Familie.

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L E I D E N S C H A F T | W E N N D U E S T R ÄU M E N K A N N S T, K A N N S T D U E S AU C H T U N

Chucho, was motiviert dich? Mein Leitsatz ist: „Wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun.“


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KITEBOARDING

BEN BEHOLZ

NUMMER 145

Kitesurfing on Top of the World

Kiten kann man auf dem kleinsten Tümpel. Der Vlogger Ben Beholz hat sich den Lej da la Tscheppa ausgesucht, 900 Meter oberhalb des Silvaplaner Sees und damit 2600 Meter über dem Meerespiegel. Vier Stunden Aufstieg mit 40 Kilo Gepäck für eine halbminütige Kitesession. Warum nur 30 Sekunden, was die größte Herausforderung dort oben war und ob er noch einmal dort hoch will, Beholz verrät es im Interview.


I N F O

DIRK SEIFERT BEN BEHOLZ

Moin Ben, sag mal, was hat dich auf die Idee gebracht, auf diesem kleinen Tümpel so hoch in den Alpen zu kiten? Na, das geile am Kiten ist ja, dass man an so unterschiedlichen Orten sein Glück finden kann. Zumindest kann man es versuchen ;-) Natürlich ist es cool, jeden Tag aufs Wasser zu gehen und neue Tricks zu üben, aber manchmal schreit es auch nach etwas Abwechslung. Als ich eines Tages am Silvaplana See meine Bar zusammenrollte, kam einer meiner VideoZuschauer auf mich zu und erzählte mir von diesem See. Er erzählte, dass er da hoch gewandert sei und dass da oben bestimmt noch nie jemand kiten war. Lange Rede – kurzer Sinn, die Idee lies mich nicht mehr los und ich wusste, ich kann erst dann wieder ruhig schlafen, wenn ich es zumindest einmal probiert habe. Wie heißt der See und wie hoch liegt er? Der See heißt Lej da la Tscheppa und liegt ca. 900 Meter über dem Silvaplana See, also ca. 2600 Meter über dem Meeresspiegel. Das Krasse sind im Grunde gar nicht die 900 Höhenmeter, sondern wie man die 900 Meter besteigen muss, teilweise sogar mit Sicherungsseilen an der Felswand. Ein ziemliches Abenteuer – auf das ich allerdings mehr als schlecht vorbereitet war.

Der Lej da la Tscheppa liegt ca. 900 Meter über dem Silvaplana See, also ca. 2600 Meter über dem Meeresspiegel. Das Krasse ist, wie man die 900 Meter besteigen muss – teilweise sogar mit Sicherungsseilen an der Felswand

Was war die größte Herausforderung bei dieser Aktion? Es gibt drei Wege auf den Lej da la Tscheppa , von denen ich aber natürlich nichts wusste. Ich war noch nie ein Talent im Vorbereiten. Ich habe einfach in Google Maps Lej da la Tscheppa eingegeben. Mir wurde dann der längste und härteste Aufstieg vorgeschlagen. Dass es dazu noch Alternativen geben könnte, habe ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Mit 40 Kilo Kitematerial, Kameraausstattung und Verpflegung auf dem Rücken und unter den Armen und in rutschigen Sneakers bin ich dann los. Spätestens bei den Kletterseilen habe ich mich gefühlt wie ein Sherpa eines untrainierten Touristen, der versucht, den Mount Everest zu besteigen. Meine größte Herausforderung war also ich selber. Hätte ich mich besser informiert, hätte ich einen kürzeren Weg wählen können – und mir zweidrittel des Weges erspart.

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INTERVIEW / FOTOS


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Mit 40 Kilo Kitematerial, Kameraausstattung und Verpflegung auf dem Rücken und unter den Armen und in rutschigen Sneakers bin ich dann los. Spätestens bei den Kletterseilen habe ich mich gefühlt wie ein Sherpa eines untrainierten Touristen

Dorthin führt also keine Seilbahn, oder? Glaub mir, gäbe es eine Seilbahn, hätte ich sie genommen. Der Lej da la Tscheppa liegt wirklich lost in den Gipfeln der Schweizer Alpen. Es ist fühlte sich an wie auf dem Mond da oben. Die Luft ist trocken, es gibt keine Bäume und außer dem Pfeifen des Windes hört man Nichts. Auf dem Gipfel der Welt halt. Und, war dort zuvor schon jemand kiten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass dort vor mir noch nie jemand kiten war. Im Nachhinein habe ich von meinem Kumpel Balz Müller erfahren, dass auch er schon einmal dort oben war – mit Wingmaterial. Das war allerdings im Juni, da war der See noch zugefroren. Das ist ja noch bitterer als seinen Kite nach einer 30-sekündigen Session da oben zu schreddern. Balz muss es vermutlich noch einmal versuchen, so dass auch er wieder ruhig schlafen kann. Wie ist der Wind da oben? Der Lej da la Tscheppa liegt 2600 m über dem Meeresspiegel in einer kleinen Bergkuhle. Kiten geht bei Südwind, allerdings geht es hinter der Wasserkante gleich 900 Meter senkrecht in die Tiefe. Das Problem dort oben ist – und das wusste ich zuvor natürlich nicht, dass der Wind im Kreis weht. Das war auch der Grund, weshalb das ganze Abenteuer auch ein vorzeitiges Ende genommen hat.

Du bist mit Foil, Board und Kite auf dem Rücken die 900 Höhenmeter hinaufgekraxelt. Wie lange dauerte der Aufstieg? Ich habe das Foil gewählt, um auch bei ganz wenig Wind ein paar Meter kiten zu können. Der Vorteil ist die Leichtwindperformance – der Nachteil die Schlepperei. Ich hatte meinen Rucksack mit Kite, Bar, Pumpe, Neo , Trapez und Proviant auf dem Rücken, das Board unter dem einen und das Bag mit dem Foil unter dem anderen Arm. Das brachte mich echt an mein Limit. Und ich hatte nicht nur einmal den Gedanken, aufzugeben. Ich bin vier Stunden hoch gewandert, war dann rund zwei Stunden oben und bin dann drei Stunden wieder runter gewandert. Quasi ein ganz normaler Arbeitstag mit Mittagspause. Du hattest dein Foil und einen 15er dabei. Das passte. Wie hast du dich zuvor über die Bedingungen erkundigt? Na, ich konnte mich fast gar nicht informieren, denn es gibt ja keine Daten zu meinem Vorhaben. Ist ja irgendwie auch logisch, dass niemand davon ausgeht, dass dort oben irgendein Verrückter kiten will. Auf Google Maps hatte ich mir angeschaut, wie der Wind dort oben reindreht und wie tief das Wasser wohl sein wird. Das Foil bracht ja eine gewisse Wassertiefe. Den 15er habe ich genommen, um auf Nummer sicher


Deine Session war nur kurz. Dein Kite landete auf den Steinen und war so sehr beschädigt, dass er nicht mehr starten konnte. Willst du noch einmal dort hoch? Ich war zwei Stunden dort oben, die reine Fahrzeit auf dem Foil waren aber nur rund 30 Sekunden. Den Rest verbracht ich mit Schwimmen und Relaunchen. Im Grunde war klar, dass irgendetwas dort oben kaputt gehen wird. Ich hätte einfach solange probiert bis ich manövrierunfähig geworden wäre. So gesehen war es okay, dass es der Kite war, denn den kann man reparieren. Ich für mich weiß jetzt, dass man trotz der passenden Windrichtung dort oben nicht wirklich Kiten kann. Der Wind ist zu turbulent und instabil. Was ich mir aber vorstellen kann, ist das Ganze noch einmal mit dem Wing zu wiederholen. Diesmal dann über den kürzeren Weg vom Julierpass aus. Es war eine extrem starke Erfahrung und ich bin super dankbar dafür – auch wenn es etwas anders lief, als ich erwartet hatte.

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LEIDENSCHAFT | KITESURFING ON TOP OF THE WORLD

zu gehen. 15 geht immer und große Kites reagieren langsamer und träger auf Windlöcher und Turbulenzen. Und davon gab es da oben dann ja auch einige.

Das Problem dort oben ist – und das wusste ich zuvor natürlich nicht, dass der Wind im Kreis weht Ben Beholz

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Rider Willow-River Tonkin Photo Steven Akkersdijk & Thomas Burblies

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IT‘S SHOWTIME Finn Flügel ist 12 Jahre alt – und schon ein erfolgreicher Profikiter. Er ist der erste Weltmeister im Freestyle, der aus Deutschland kommt. 2021 lief gut für den Ausnahme-Boardsportler aus dem nordbayrischen Hof. Im August holte er sich die Deutsche Junioren Meisterschaft im Freestyle, danach wurde er französischer Vizemeister im Wingfoilen – jeweils bei den Junioren. Im Interview erzählt er, welches seine Lieblingsdisziplin im Boardsport ist, wie er Schule, Training und Wettbewerbe unter einen Hut bekommt – und wie wichtig die Unterstützung seiner Eltern für ihn ist.


DIRK SEIFERT SAMUEL CARDENAS, SIMONE PULLEN, BERND FLÜGEL

INTERVIEW

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LEIDENSCHAFT | IT‘S SHOWTIME

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Endlich konnten wir uns alle mal treffen und kennenlernen. Jeder hat von sich erzählt und wie er das mit der Schule macht und trainiert. Das war super interessant

Ich fliege Core Kites. Ich finde es voll cool, das Core mich so unterstützt, und dass ich schon einige Teamfahrer wie Willow, Josh oder Steven kennenlernen durfte. Das Team ist voll nett und steht hinter mir!


LEIDENSCHAFT

Bei den Boards fahre ich meine eigenen Boards unter dem Brand #flyfinni. Manchmal helfe ich in der Produktion.

Hi Finn, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Weltmeistertitel im Freestyle. Wie fühlst du dich? Jetzt so langsam fühle ich mich einfach nur glücklich. Ich bin mega zufrieden mit meiner Leistung und auch stolz darauf, dass ich es auf Anhieb geschafft habe. Sag mal, das ist das erste Mal, dass ein Deutscher einen Weltmeistertitel im Freestyle holt, oder? Ja, das allererste Mal. Weder bei den Junioren noch bei den Erwachsenen. Als ich das kapiert habe, was mir da gelungen ist, habe ich mich umso mehr gefreut. Soweit ich weiß, ist der Flo Gruber Weltmeister im Foil Race vor ein paar Jahren geworden. Leider ist unsere Szene hier in Deutschland nicht so groß wie z. B. in Frankreich oder Spanien … und es haben auch nicht alle die Trainingsmöglichkeiten wie ich, das muss man schon sagen. Du bist Junioren Weltmeister im Freestyle. Du bist 12 Jahre alt. Wie alt darf man sein, um bei den Junioren starten zu können und wie alt waren deine Konkurrenten? Ich bin in der Kategorie U14 gestartet, und es gibt noch die Kategorien U16, U19 und die U21. Meine Konkurrenten waren 10 – 13 Jahre alt. Auf welchen Tourstopps wurde die Junioren Freestyle Weltmeisterschaft 2021 ausgetragen? Nachdem leider der Tourstopp in El Gouna ausgefallen ist, gab es einen in Frankreich, Saint-Pierre-la-Mer. Das ist, soweit ich weiß, der älteste und bekannteste Tourstopp. Dort sind irgendwann mal alle bekannten Rider als Junioren gewesen. Danach kam der Stopp in Tarifa, wo auch noch der Strapless Weltmeister Titel vergeben wurde. Wie ist es jeweils für dich gelaufen und wer waren deine schärfsten Konkurrenten? Wie Du sehen kannst, ist es verdammt gut für mich gelaufen. Ich wurde in Frankreich und in Spanien Erster. Ich muss sagen, es gibt wirklich eine Vielzahl an guten Fahrern in dieser Altersklasse. Es gibt Brasilianer, Polen, Franzosen, Schweizer, Spanier, die ganz vorne mitmischen. Aber mein Hauptkonkurrent kam aus Brasilien. Er wurde auch beide Male zweiter.

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INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL, D E M E R S T E N W E LT M E I S T E R IN FREESTYLE, DER AUS DEUTSCHLAND KOMMT

Seit ich laufen konnte, wollte ich auch diese bunten Dinger am Himmel haben. Meine Eltern erzählen mir immer, dass ich hunderte Stunden Lenkdrachen geflogen bin. Mit 6 durfte ich dann endlich alleine kiten

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Kanntest du deine Konkurrenten schon vor den Wettkämpfen, bist du zuvor schon einmal gegen sie gefahren? Da es für mich das erste Jahr im Wettkampfzirkus überhaupt ist, habe ich wirklich niemanden vorher gekannt. Ich wäre auch schon letztes Jahr sehr gerne Wettbewerbe gefahren, aber da wurde alles Corona-bedingt abgesagt. Allerdings kennen wir Fahrer uns alle aus Instagram, und da wusste ich bereits vorher, wer eventuell mit den Eltern kommt und was sie draufhaben. So gesehen konnte ich mich schon ganz gut vorbereiten.

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Welches Verhältnis hast du zu den anderen Fahrern auf der Tour? Versteht ihr euch und haltet ihr auch außerhalb der Events Kontakt? Es ist wie auch in der Schule – manche passen eher zu einem, und andere weniger. Ich muss aber schon sagen, dass diese Events genauso waren, wie ich es mir vorgestellt habe: Endlich konnten wir uns alle mal treffen und ein wenig kennenlernen. Jeder hat von sich erzählt und wie er das mit der Schule macht und trainiert. Das war super interessant! Wenn ich mir überlege, dass wir alle erst 12 oder 13 Jahre alt sind. Wir werden uns die nächsten Jahre immer wieder treffen, und das ist es, was auch den Sport für mich ausmacht. Überall auf der Welt Freunde zu haben, bei denen ich dann kiten kann!!! Wie hast du dich vorbereitet? Ich war das ganze letzte Schuljahr in El Gouna auf der Schweizer Schule. Wenn wir Wind hatten, war ich quasi täglich an den Nachmittagen auf dem Wasser und habe trainiert. Meist läuft das wie folgt ab: Meine Mutter steht die ersten 20 Minuten im Wasser und filmt meine Tricks. Danach übe ich noch ungefähr 45 bis 60 Minuten weiter, je nach Wind – und ob ich Airstyle oder Freestyle mache. Danach gehe ich nahezu immer noch aufs Trampolin und übe gerade die Handlepasses am Galgen mit einer Bar, so dass ich noch sicherer und schneller bei den Rotationen werde. Alle paar Tage mache ich dann auch mit der Stoppuhr Trainingsläufe, wo ich gezielt die Reihenfolge meiner Tricks übe. All das schaue ich mir später auf dem Handy an und vergleiche meine Videos mit den Videos der Profis. Als ich dann im Juli zurück nach Deutschland kam, war ich direkt bei Linus Erdmann auf Fehmarn im Camp. Dort ist es auch mega zum Trainieren, weil Linus einfach DER FreestyleFachmann in Deutschland ist. Du hast einen Trainer. Ist das üblich bei den Junioren im Worldcup? Ich würde mal sagen: ja. Ob es immer gleich ein Trainer ist, der mit einfliegt, weiß ich nicht. Aber oft ist es der ältere Bruder, der auch Wettkämpfe fährt oder ein Freund, der gut kitet. Alleine kommt in unserem Alter jedenfalls niemand. Welches Verhältnis hast du zu deinem Trainer? Wie oft trainiert ihr zusammen und ist er auch bei den Wettbewerben dabei? Mein Trainer ist Fabio Ingrosso, der sicherlich vielen guten Kitern ein Begriff ist, und der auch mit sehr vielen guten Ridern trainiert. Ich bin echt froh, dass wir uns super verstehen, und er versteht vor allem mich! Ich hatte das Glück, das Fabio bis zum Sommer mit seinen Camps sehr oft in El Gouna war,

Beim Wingfoilen fahre ich komplett F2. Ich habe ein spezielles Board von unserem Shaper Paul Simmerl bekommen

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sodass ich in dieser Zeit einige Male mit ihm trainieren konnte. Aktuell sind zwei Wochen im November in Brasilien geplant, wo ich als Auftakt für die neue Wettkampfsaison meine Tricks ausbauen und verbessern kann. Diese werde ich dann bis Januar/Februar in El Gouna trainieren, wo ich auch die ein oder andere Unterstützung habe. Ehrlich gesagt, kann ich mir die internationalen Wettbewerbe gar nicht ohne ihn vorstellen. Wie wichtig ist dein Trainer für dich? Er ist super wichtig für mich! Gerade in Tarifa war ich schon nervös – denn dieser Brasilianer im Finale war echt gut! Das wichtigste ist, dass ich Fabio vertraue und genau das mache, was er sagt. Ich fange also nicht mit irgendeinem Trick an, der mir gerade gefällt, sondern er sagt, welchen Trick in wann springe. Er hat dabei immer meinen Gegner im Auge und zählt das Scoring mit. Hier in Tarifa habe ich gleich mit einem Sprung begonnen, der viele Punkte gibt, sodass Pier nervös geworden ist. Auch mein zweiter Sprung hat gesessen, so dass ich mich immer mehr absetzen konnte. Irgendwann hat mich Fabio zu sich hergerufen und meinte nur noch: „It´s Showtime Finn“! Von da an wusste ich, dass der Titel zum Greifen nah war. Trotz allem war ich bis zur Siegerehrung super aufgeregt … Für dich lief es in diesem Jahr ziemlich gut bei Wettkämpfen. Du bist auch Deutscher Junioren Meister. Wer sind in Deutschland deine stärksten Gegner und wie alt sind diese? Das stimmt. Leider gibt es sehr wenige Fahrer in meinem Alter, so dass meine Gegner alle 16 und 17 Jahre alt waren. Es gibt einige gute Jungs von den Cuxkitern, wie Fabian Frick und Lasse Erdelmann. Ebenso ist natürlich Timo Riemenschneider aus Fehmarn ein starker Konkurrent gewesen und auch Michel Nöppert, der auch super fährt.


Das ist es, was den Sport für mich ausmacht. Überall auf der Welt Freunde zu haben, mit denen ich kiten kann Du trittst nicht nur im Freestyle an, sondern auch im Race und im Wingfoilen. Welche Erfolge hattest du in diesen Disziplinen? Im Moment mache ich einfach alles gerne und will mich noch nicht komplett festlegen. Ich würde auch gerne im Race mehr machen, doch das bekomme ich aktuell zeitlich nicht hin. So würde ich noch mehr reisen müssen und die Schule würde leiden. Im Wingfoilen bin ich quasi alles, was es bis dato in Deutschland gab, mitgefahren. Im Sommer wurde ich Deutscher Meister U14 im Wingfoil Race und zweiter im Wingfoil Freestyle. Bei der französischen Meisterschaft wurde ich zweiter U18 im Wingfoil Freestyle. Mit welchem Material trittst du im Freestyle an? Ich fliege Core Kites. Je nach Wind gehe ich mit dem Nexus oder Impact an den Start. Die habe ich nahezu in allen Größen, die für mich wichtig sind. Ich finde es übrigens voll cool, das Core mich so unterstützt, und dass ich schon einige Teamfahrer wie Willow, Josh oder Steven kennenlernen durfte. Das Team ist voll nett und steht hinter mir! Bei den Boards fahre ich meine eigenen Boards unter dem Brand #flyfinni. Diese werden in Deutschland bei HTSG für F2 hergestellt. Ich bin ja aktuell noch nicht so schwer und groß und brauche daher spezielle Boards, mit denen ich gut abdrücken und meine Tricks machen kann. Die Boards am Markt sind einfach noch zu schwer und eignen sich noch nicht für mich. Mit welchen im Race? Im Race fahre ich die Flysurfer Sonic und das SABfoil Set-up der Youth Foil Class.

I N S TA G R A M : # F LY F I N N I

Und mit welchen beim Wingfoilen? Beim Wingfoilen fahre ich komplett F2, quasi meine Hausmarke, wie Papa immer sagt. Aber auch hier habe ich ein spezielles Board von unserem Shaper Paul Simmerl bekommen, das ich zusammen mit der kompletten Range an Wings nutze. Ich habe auch extra ein kleines Pumpfoil bekommen, das macht auch mega viel Spaß!


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Mein Trainer ist Fabio Ingrosso. Er ist super wichtig für mich. Ich bin echt froh, dass wir uns super verstehen, und er versteht vor allem mich!

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Welche Disziplin ist dein Favorit? Kite Freestyle, Kite Race, Wing Freestyle oder Wing Race? Also im Moment zieht es mich schon in Richtung Freestyle. Ich liebe das Training und das Technische der Freestyle Tricks bei Kite und Wing. Trotz allem möchte ich auch das Racing weiter verfolgen. Was ich mir jetzt noch für die Wintersaison vorgenommen habe, ist Strapless Freestyle, das muss noch sein. Dein Vater ist Inhaber der Marke F2, deine Mutter Geschäftsführerin der HTSG (HighTech SportGoods Production), der einzigen Produktionsstätte für SerienKiteboards in Deutschland. Deine Eltern sind auch Inhaber der Wassersportstation „Element Watersports“ in El Gouna. Wie unterstützen dich deine Eltern? Was soll ich sagen, ich wusste, dass du das fragst … Wenn meine Eltern nicht genauso verrückt auf Wassersport wären, dann hätte ich keine Chance, den Sport so auszuüben, wie ich ihn ausübe. Egal ob Sponsorings oder nicht, den meisten Teil – auch den Finanziellen – müssen meine Eltern stemmen. Und das ist mir voll und ganz bewusst. Sie haben nahezu immer für alles Verständnis und lassen mich machen, aber nur solange das auch mit der Schule passt. Wie wichtig ist es für deinen sportlichen Erfolg, dass du in diesem Umfeld groß geworden bist? Ich würde sagen: schon sehr wichtig. Ich saß schon mit zwei Wochen bei uns im Wakeboard-Boot und war mit sechs Wochen das erste Mal auf Sylt. Mit vier Monaten war ich in Ägypten. Seit ich laufen konnte, wollte ich auch diese bunten Dinger am Himmel haben. Meine Eltern erzählen mir immer, dass ich hunderte Stunden Lenkdrachen geflogen bin und wie es war, als sie mich mit diesem Wasserskitrainer am Trapez hinterhergezogen haben. Da war ich gerade mal 3 Jahre alt. Danach war ich blinder Passagier auf dem Board und mit 6 durfte ich dann endlich alleine kiten. Du wohnst im nordbayrischen Hof. Dein Homespot ist El Gouna. Wie oft im Jahr bist du in El Gouna und wie viel Zeit verbringst du in Hof? Nach zwei Jahren Pendeln und Corona bin ich ab sofort ein ganz offizieller „Gounie“ – wie man in El Gouna sagt. Ich werde die nächsten Jahre dort zur Schule gehen. Allerdings sind wir in den Ferien – wenn möglich – in Deutschland. Ich liebe den Norden und werde mit meinen Eltern auch weiterhin an unseren Küsten kiten gehen.

Wie bekommst du das mit der Schule hin? Meine Eltern sagen, sie sind zufrieden mit mir und meine Noten sind echt gut. Ich muss aber auch sagen, dass ich mit der URI Schule echt Glück habe. Die Schule unterstützt mich, wenn ich mal Frei brauche und Patrick, mein Lehrer, ist auch Kiter. Was sind deine Ziele für die nächsten Jahre? Ich möchte eigentlich genauso weitermachen, wie es jetzt ist. Wasser und Kiten sind absolut mein Sport – und ich liebe es einfach. Daher hoffe ich, dass ich im gleichen Tempo wie bisher neue Tricks lerne und mit den Leuten weiter zusammenarbeiten kann wie bisher. Irgendwann mal möchte ich in Deutschland den Linus ablösen und bei den Erwachsenen Weltmeister werden. Und beruflich? Im Wassersport stehen dir ja alle Türen offen. Profikiter, Profiwinger, Brand-Inhaber, BoardProduzent und Inhaber einer Wassersportstation. Oder willst du später etwas ganz anderes machen? Das weiß ich jetzt noch nicht so genau. Ich interessiere mich in jedem Fall für die Technik, die bei Kites, Wings und Boards angewendet wird. Ich teste unheimlich gerne das Material und probiere alles aus, was ich in die Finger bekomme. Von daher könnte der Bereich Entwicklung schon was für mich sein. Aber solange ich noch zur Schule gehe und meine Eltern es mir ermöglichen, möchte ich gerne noch viele Kitespots kennenlernen. Aber grundsätzlich – so ganz was anderes kann ich mir in jedem Fall nicht vorstellen.

Ich hätte ich keine Chance, den Sport so auszuüben, wie ich ihn ausübe, wenn meine Eltern nicht genauso verrückt auf Wassersport wären. Egal ob Sponsorings oder nicht, den meisten Teil – auch den Finanziellen – müssen meine Eltern stemmen. Und das ist mir voll und ganz bewusst


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BACK ON THE WATER!

ARON ROSSLEE ÜBER SEINE KNIEVERLETZUNG (VKB) UND SEIN – SCHWERER – WEG ZURÜCK


L E I D E N S C H A F T | B AC K O N T H E WAT E R !

I N F O TEXT ARON ROSSLEE

Jeder Fortschritt an Beweglichkeit brachte mehr Kraft zurück in mein Bein. Ich lernte, mich zu motivieren und das Positive in jedem noch so kleinen Fortschritt zu erkennen

Ich war zu lange auf dem Wasser. War schon recht müde. Okay, ein letzter Trick noch in dieser Session. Es war ein Trick zu viel. Ich verpatzte die Landung, ein stechender Schmerz schoss in mein Knie. Ich bin nicht der Erste, der sich während einer Kitesession verletzt. Es war aber meine erste ernsthafte Verletzung. Ich wusste nicht, was mich erwarten wird. Ich hoffte, nur etwas im Bett liegen und mein Knie kühlen zu müssen. Doch nach dem MRT war die Diagnose schnell klar: Verletzung des vorderen Kreuzbands (VKB). Mein Arzt sprach von Operation und sechs Wochen Reha. Sechs Wochen!? Sechs Wochen ohne auf dem Wasser zu sein? Unmöglich! Ich fühlte mich meinem Körper nicht zugehörig. Wird die Operation gut verlaufen? Werde ich jemals wieder auf meinem bisherigen Niveau kiten können? Und, wird mir das wieder passieren? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten mich. Ich fühlte mich verloren.

Back on the Water! Doch bis dahin war es ein weiter Weg für den Kapstadt-Local nach seinem VKB

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Während ich in den OP geschoben wurde, war ich mehr als nervös. Ich war zuvor noch nie operiert worden. Das letzte, was ich wahrnahm, war, dass die Anästhesie einsetzte.

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Nach der OP verkündete der Arzt mir, dass alles gut verlaufen war. Der erste Schritt war also geschafft. Jetzt ging es an die Reha. Ich verließ das Krankenhaus ohne Gefühl in meinem Bein – und wollte es auch nicht bewegen. In den folgenden Tagen begann ich mit meiner Physiotherapie. Im Grunde lernte ich erneut, zu laufen. Ein Gefühl, von dem ich glaubte, es nicht ertragen zu können, so hilfund mutlos fühlte ich mich. Ich verspürte überhaupt keinen Antrieb für das, was vor mir lag. Unter Schmerzen meinen Körper dahin zu zwängen, erneut zu lernen, was zuvor selbstverständlich für mich war. Aber mir war auch klar: ich muss da durch. Ich wusste, dass ich an meine Grenzen gehen muss, ja, sie sogar überwinden muss. Ich hatte Tränen in den Augen. Ich wollte mein Bein anspannen, es bewegen – ich hatte keine Kraft, es gelang mir nicht. Ich hatte Stürze, unzählige Rück-

schläge. Ich hatte nicht nur einmal das Gefühl, aufgeben zu wollen. Diese Momente waren ein kompletter Realitätscheck für mich. Ich musste wirklich tief in mich hineinhorchen und meinen Willen aufbauen, all die Schmerzen und Rückschläge durchzustehen. Aber, als ich die ersten Fortschritte spürte, wuchs auch meine Motivation. So klein mein Vorankommen auch gewesen sein mag, es brachte mir Antrieb. Jeder Fortschritt an Beweglichkeit brachte mehr Kraft zurück in mein Bein. Ich lernte, mich zu motivieren und das Positive in jedem noch so kleinen Fortschritt zu erkennen. In dieser Zeit hatte ich auch viel Zeit für mich. Ich hatte ja nicht viel zu tun. Ich ging zum Training – und beobachte meine Kumpels auf dem Wasser. Wie wichtig meine Kumpels für mich waren, auch das wurde mir bewusst. Sie motivierten mich – einfach dadurch, dass sie auf dem Wasser


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waren und Spaß an dem hatten, an dem auch ich zuvor meine Freude hatte. Dahin wollte ich zurück – und dieser Wunsch stärke meinen Ansporn. Meine Freunde trieben mich dazu, die Reha durchzuziehen. Klar gab es immer wieder auch Momente, in denen ich aufgeben wollte. Aber schlussendlich gewannen sie nicht die Oberhand. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, wo meine Freunde mich motivierten, das erste Mal wieder ins Wasser zu gehen – vorerst nur zum Baden. Das erste Mal seit langem wieder salziges Wasser auf meiner Haut. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wieder im Meer zu schwimmen. Dieser Moment hat mir so viel gegeben, hat so viel in mir bewegt, hat meinen Willen und meine Kraft nochmals gestärkt. Ich war wieder hungrig – und gab von da an 200 %.

Nach sechs Monaten Reha stand der Arzttermin zur Abschlussuntersuchung für mich an. Der Arzt sollte entscheiden, ob ich wieder aufs Wasser könne. Kein Freestyle, keine Tricks – mein Plan war, ein wenig mit dem Surfboard in den Wellen zu cruisen

Nach sechs Monaten Reha stand der Arzttermin zur Abschlussuntersuchung für mich an. Der Arzt sollte entscheiden, ob ich wieder aufs Wasser könne. Kein Freestyle, keine Tricks – mein Plan war, ein wenig mit dem Surfboard in den Wellen zu cruisen. Zu diesem Termin ging ich mehr als nervös. Ich hoffte, dass die harte Arbeit an den Geräten in den letzten Monaten sich ausgezahlt hat. Während ich im Wartezimmer saß, schossen mir viele Gedanken durch den Kopf. Was, wenn er sagt, ich brauche noch Zeit, um wieder kiten zu können? Aber – ich wurde aufgerufen. Der Arzt untersuchte mein Bein. Dann die Diagnose: Ja, ich darf! Gott sei Dank. Ich war überglücklich. Ein Riesenstein fiel von meinem Herzen, die tiefe Anspannung der letzten Monate löste sich. Endlich wieder aufs Wasser, die erste Session würde magisch werden. Ich fuhr zum Strand, spürte meine Aufregung. Kann ich überhaupt noch kiten? Aber als ich begann, meinen Kite aufzupumpen, hatte ich schlagartig wieder meine alte Routine. Alles war wie früher und fühlte sich an, als wäre ich nie weggewesen. Dieses Gefühl den Kite zu starten, ihn in meinen Händen zu spüren, war unwirklich. Als ich dieses Mal ins Wasser ging, war es anders als jemals zuvor. Der erste Ride war atemberaubend. Ich spürte, ich war wieder da. War wieder da, wo ich sein wollte. Ich war glücklich. Ich war zurück. Und ich hatte mehr Motivation als je zuvor, weiter voranzukommen. Auf mein voriges Niveau – oder noch weiter.

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F R E E S T Y L E C A T E G O R Y

UNLEASH THE ENERGY

O U R W AY T O M A K E T H E W ORLD A BETTER PLAC E.

D UOTO N ESP O RTS .C O M


D U O T O N E

D U O T O N E

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INTERVIEW

DIRK SEIFERT

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LUKAS PITSCH, RUSLAN MALKOV

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Foilkiten ist komplett anders, als mit einem Twintip zu kiten. Und eine echte Herausforderung. Matthias Larsen kitet seit 20 Jahren, 2017 begann er mit dem Foilen. In dieser Fahrtechnik-Serie gibt er Tipps für einen sicheren Einstieg, berät zum Material und erklärt, wie ein Handstand auf dem Foilboard funktioniert. Ein absoluter Experten-Trick.

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FAHRTECHNIK FOILKITEN

M I T M AT T H I A S L A R S E N INTERVIEW DIRK SEIFERT

FOTOS LUKAS PITSCH, RUSLAN MALKOV

Wichtig ist, dass ihr auf einem Foilboard das Gewicht auf den vorderen Fuß verlagert. Ihr haltet das Board so besser unter Kontrolle und vermeidet, dass es aus dem Wasser schießt.


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NAME: MATTHIAS LARSEN

ALTER: 43

DISZIPLINEN: KITEFOIL FREESTYLE, WAKESTYLE, STRAPLESS SURF, BIG AIR

HOMESPOT: ZÜRISEE, BODENSEE

KITET SEIT: 2001

LIEBLINGSSPOT: KAMERS KAPSTADT

AUSRÜSTUNG: CORE NEXUS UND XLITE, CARVED IMPERATOR 7, SLC FOIL 1000 UND 125 BOARD

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Matthias, was fasziniert dich am Kitefoilen? Bei sehr wenig Wind oder auch in böigen Bedingungen viel Spaß auf den Wasser zu haben. Für mich ist Foilen eine wunderbare, neue Herausforderung, ein wirklich komplett anderer Sport im Vergleich zum Twintip-Kiten. Wie hast du begonnen? Ich war anfangs etwas skeptisch, da ich eher auf Wellen, Kiteloops und Wakestyle aus war. Aber viele meiner Freunde haben mir immer wieder vorgeschwärmt, wie super Foilen ist. Ich habe dann bei ca. 12 bis 15 Knoten mit einem 12.0 meine ersten zwei Tage überstanden. Es war abenteuerlich, ich habe dafür sogar einen Helm aufgesetzt. Mit welchem Material? Ich habe meinen Core GTS benommen, einen 550er Flügel und 101 Mast. Der Anfang war ziemlich turbulent und nicht einfach, da der Flügel doch recht klein war.

Der Handstand auf einem Arm ist eine wirklich schwierige Angelegenheit. Vor allem die Füße wieder aufs Board zu bekommen, gelingt nur selten

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Welches Material benutzt du heute? Heute foile ich ausschließlich mit dem Core Nexus und bei wenig Wind mit dem X-Lite. Board und Foil sind das Core SLC 125, 1000er Flügel, 92er Mast. Was empfiehlst du einem Twintip-Kiter, der mit dem Foilen beginnen will, wie er das am besten angehen kann? Ich denke, es ist wichtig, bei weniger Wind anzufangen. Sofern möglich, tiefes, glattes Wasser. Also mit einem 12.0 bei 12 bis 15 Knoten. Und, ihr solltet euch von allem, was ihr beim Twintip-Kiten gelernt habt, wieder lösen. Also nicht ankanten und nicht viel Gewicht auf dem hinteren Fuß. Einfacher ist es, wenn ihr Erfahrung mit einem Strapless Waveboard habt. Wichtig ist, dass ihr auf einem Foilboard das Gewicht auf den vorderen Fuß verlagert. Ihr haltet das Board so besser unter Kontrolle und vermeidet, dass es aus dem Wasser schießt. Gerade bei den ersten Manöverversuchen rate ich zu einer Prallschutzweste und Helm. Welches Material empfiehlst du für den Einstieg? Einen Kite, der gut driftet und auch bei Leichtwind zuverlässig aus dem Wasser startet. Gut sind auch Wavekites. Wichtig ist die Größe des Flügels. Ich empfehle einen 1250er und einen 71er Mast. Als Board etwas über 135 mit rund 20 Litern Volumen. Und welches Material bei höherem Fahrkönnen? Bei höherem Fahrkönnen ist die Wahl des Materials nicht ganz so wichtig. Das hängt dann vor allem von den persönlichen Stärken und Vorlieben ab. Ein reiner Foilkite, der leicht ist und gut driftet, ist für viele Manöver allerdings vorteilhaft. Für Rider, die schneller fahren wollen und/oder auch Sprünge machen möchten, ist ein kleinerer Flügel empfehlenswert. Zu beachten ist auch das Gewicht von Foil und Board. Leichtere Foils und Boards sind zwar teurer, aber angenehmer im Handling und bieten meist auch mehr Leistung.

Ab wann lohnt sich ein Wechsel? Das kommt auf Fahrkönnen und die Lernkurve an. Meiner Meinung nach macht es Sinn, am Anfang gleich mit einem 90er Mast und einem größeren Flügel anzufangen. Dieses Set-up könnt ihr dann später bei Leichtwind einsetzen. Beim Board ist ein höheres Volumen (20 Liter) am Anfang wichtig. Hier könnt ihr später in der Länge um 15 bis 20 Zentimeter kleiner wählen. Sobald hin- und herfahren mit dem Foilboard sicher klappt, welches Manöver ist das erste, das dann gelernt werden sollte? Ich habe mich danach auf eine durchgeflogene Halse konzentriert. Den Fußwechsel habe ich zuerst nach der Halse gemacht.


L E I D E N S C H A F T | FA H RT EC H N I K FO I L K I T E N

Im Kitefoilen gibt es zwei Wettbewerbsdisziplinen: Freestyle und Race. Race ist die olympische Disziplin und wird auf einem Dreieckskurs gefahren, ähnlich wie im Segeln. Was ist Foil Freestyle? Foil Freestyle beinhaltet alle möglichen Tricks, die man sich vorstellen kann. Es gibt auch die Möglichkeit, Strapless zu springen. Dafür werden höhere Punktzahlen gegeben. Im Endeffekt ist die Wertung ähnlich wie beim Freestyle mit dem Twintip.

Anfang okay, diese Manöver mit einem Touchdown zu üben. Ein sehr schönes Manöver ist auch die Switch Tack, die ebenfalls schon etwas anspruchsvoller ist. Ich fahre viel ohne Schlaufen. Das ist nicht so schwer und gibt einem ein tolles Gefühl von Freiheit. Strapless startet ihr am besten, indem ihr das Board auf die Seite legt, die Füße platziert und dann zügig losfahrt, bevor sich das Brett waagerecht stellt.

Welche Tricks machen für den Freizeitkiter Sinn? Sinnvoll ist es, mit der Wende zu beginnen. Zuerst die normale Tack, dann eine 360 Tack und dann die Roll Tack to Switch. Die Roll Tack mit Fußwechsel wird dann etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Es ist aber durchaus für den

Welche Tricks außerdem? Auf dem Board zu sitzen, ist sehr beliebt. Und schöne Carves, besonders auch im Switch. Sofern ihr mit Schlaufen fahrt, sind Sprünge recht einfach. Sprünge funktionieren ähnlich wie mit einem Twintip.

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Ja, während der Fahrt auf dem Board zu sitzen, sieht extrem lässig aus. Wie lernt man es am besten? Wichtig ist, konstant guten Druck im Kite zu haben und nicht zu langsam zu fahren. Parkt den Kite auf 11 oder 1 Uhr. Als Vorübung könnt ihr euch runterbeugen und mit der Hand das Brett greifen – an der Stelle, wo ihr euch abstützen werdet, während ihr euch hinsetzt. Wichtig sind der Zeitpunkt, an dem ihr euch hinsetzt – ihr solltet es entschlossen tun – und eure Position kennen. Sitzt ihr zu weit vorne, wandert die Boardnase ins Wasser, sitzt ihr zu weit hinten, schießt das Foil in die Luft. Das Hinsetzen muss über die vordere Hand passieren. Die stützt ihr auf das Board, setzt euch daneben und lasst die Beine seitwärts baumeln. Wichtig ist, dass ihr euren Körperschwerpunkt immer über dem Frontflügel haltet – und keine ruckartigen Bewegungen macht.

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Was ist einfacher, seitlich auf dem Board zu sitzen oder das Board zwischen die Beine zu klemmen? Für mich ist es deutlich einfacher, mit den Beinen seitlich auf dem Board zu sitzen. Dadurch habe ich eine bessere Kontrolle, über die Gewichtsverteilung und über den Vorderarm Gewicht nach vorne zu verlagern. Habt ihr das Board zwischen euren Beinen, sind Halsen einfacher. Wie funktioniert ein Handstand auf dem Foilboard? Der Handstand auf einem Arm ist eine wirklich schwierige Angelegenheit. Vor allem die Füße wieder aufs Board zu bekommen, gelingt nur selten. Die Vorbereitung ist exakt dieselbe, wie wenn ihr euch auf das Board setzen wollt. Der Trick ist, dass ihr entschlossen handelt. Kontrolliert das Board mit der Hand, damit ihr bei einem Sturz nicht auf das Foil fallt. Und haltet eine Hand an der Bar, für eine bessere Balance. Das Board muss leicht angekantet sein, zudem sollte eine gute Kite- und auch Körperspannung vorhanden sein, ansonsten wird es schwierig, die Füße wieder auf das Board zu bekommen. Ihr könnt euch nach dem Handstand aber auch einfach auf das Board setzen. Wichtig ist die Platzierung der Hand auf dem Board. Sitzt sie zu weit vorne, wandert die Nase ins Wasser, zu weit hinten schießt das Board auch hier aus dem Wasser. Sicherer ist es, das Gewicht leicht nach vorne zu verlagern. An welchem Trick arbeitest du gerade? Ich habe viele kleine Tricks, die ich lernen möchte. Ich probiere gerade Strapless Sprünge mit Rotationen und Grabs. Und ich möchte gerne in der Welle foilen.

Sitzt ihr zu weit vorne, wandert die Boardnase ins Wasser, sitzt ihr zu weit hinten, schießt das Foil in die Luft. Das Hinsetzen muss über die vordere Hand passieren

Für mich ist es deutlich einfacher, mit den Beinen seitlich auf dem Board zu sitzen. Dadurch habe ich eine bessere Kontrolle über die Gewichtsverteilung. Habt ihr das Board zwischen euren Beinen, sind Halsen einfacher.


ACE HYBRID

HIGH PERFORMANCE FREERIDE / BIG AIR Größen: 135 x 40, 138 x 41.5, 141 x 43

Annelous Lammerts James Boulding

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PRODUKTION UND SCHNITT:

Noè Font ist einer der besten und produktivsten Videografen der Kiteszene. Und einer der besten Freestyler und Parkrider. Sein jüngstes Werk ist „Summer Retreat“. Gedreht hat Font auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik. Die Rider sind Oswald Smith, Ewan Jaspan, Katie Potter, Kit Griffiths und Ramiro Gallart. Warum gerade die Turks- und Caicosinseln, welche Schwierigkeit es mit sich brachte, dort hin zu kommen und was die Herausforderung ist, ein Video mit Ridern unterschiedlicher Brands zu produzieren, Noè Font verrät es im Interview.

KAMERA: NOÈ FONT, OSWALD SMITH, EWAN JASPAN, KATIE POTTER, KIT GRIFFITHS, RAMIRO GALLART

SPOT: TURKS- UND CAICOSINSELN

MUSIK: BUCKINGHAM GREEN (LIVE) | WEEN | ALBUM: LIVE IN CHICAGO EXECUTIVE DUB | KING TUBBY | ALBUM: MIDNIGHT ROCK AT KING TUBBY’S BODIES (REMASTERED 2012) | THE SMASHING PUMPKINS | ALBUM: BODIES

Summer Retreat I N F O

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NOÈ FONT | KNOT FUTURE

INTERVIEW

DIRK SEIFERT

FOTOS

NOÈ FONT


EIN FILM VON NOÈ FONT

L E I D E N S C H A F T | S U M M E R R ET R E AT

Noè, „Summer Retreat“ hast du auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik gedreht. Wie war deine Reise dorthin in Pandemiezeiten? Wie war deine Flugverbindung und welche Corona-Auflagen musstest du erfüllen? Die Reise war wirklich eine ziemliche Mission. Es gab nur gute Flugverbindungen über die Staaten. Um aber in die USA einreisen zu können, mussten wir 14 Tage außerhalb Europas verbringen. Es war also ein ziemlicher Akt, von Europa aus auf die Turks- und Caicosinseln zu kommen. Wir haben es dann mit drei Flügen und zwei Übernachtungen in Belgien und der Dominikanischen Republik geschafft. Wie entstand die Idee, auf den Turks- und Caicosinsel zu shooten? Wir hatten alle schon lange die TCI im Sinn. Aber keiner von uns dachte, dass es unter den momentanen Reisebedingungen möglich ist, dort hinzukommen, ohne einen 14-tägigen Zwischenstopp einzulegen und über die USA einzureisen.

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Die anderen Rider in „Summer Retreat“ sind Oswald Smith, Ewan Jaspan, Katie Potter, Kit Griffiths und Ramiro Gallart. Unter welchen Gesichtspunkten hast du sie ausgewählt? Kit hat Ewan, Katie, Rami und mich eingeladen. Oswald hing zu der Zeit gerade mit mir in Tarifa ab. Er hat nicht lange überlegt mitzukommen. Wie war die Stimmung im Team? Wir hatten eine echt gute Zeit. Den kompletten Tag verbrachten wir auf dem Boot, perfekt, um an die besten Spots zu kommen, was wir auch getan haben. Während Wettbewerben und Shootings ist oft wenig Zeit, um privat Kiten zu können. In solchen Situationen musst du abliefern, für ein Video immer die gleichen Tricks abspulen. Uns hat es wirklich Spaß gemacht, nur für uns kiten zu können – ohne Leistungsdruck – und uns dabei gegenseitig zu filmen. Das Team bestand aus Ridern unterschiedlicher Brands. War das ein Problem, zum Beispiel bei der Finanzierung? Jeder von uns hat die Reise aus eigener Tasche bezahlt. Deshalb war es wohl auch so gut. Wir hatten kein Druck von irgendeiner Marke und mussten nicht irgendetwas Bestimmtes liefern. Wir haben einfach das gemacht, was uns am meisten Spaß gemacht hat und haben während des Schnitts genau die Sequenzen genommen, die uns am besten gefallen haben. Und nicht, was ein Auftraggeben sehen will. Und wir haben Dank der Unterstützung von H2O Resort 14 Tage im absoluten Luxus verbracht. Solltet ihr auf die TCI kommen, das Resort ist auf jeden Fall die beste Unterkunft dort.

WWW.KNOTFUTURE.COM


L E I D E N S C H A F T | S U M M E R R ET R E AT

Das Video dauert sieben Minuten. Wie lange hast du daran gearbeitet? Wie viele Drehtage? Wieviel Zeit für den Schnitt? Bei so viel guter Action wollte ich ein klassisches Kite-Video – voller guter Tricks und Musik. Gefilmt haben wir jeden Tag unseres Aufenthaltes, also 14 Tage. Der Schnitt dauerte noch einmal 2 Wochen. Es war echt schwer, zu entscheiden, welche Sequenzen ins Video kommen. Wir haben echt super Material produziert. Deine Videos zeigen nicht nur Kiteaction. In „Summer Retreat“ zeigst du auch stimmungsvolle Natur- und Tieraufnahmen. Was ist dir bei deinen Videos wichtig? Insbesondere bei dieser Reise war mir wichtig, auch ein bisschen von der CrewAtmosphäre einzufangen, wenn Fahrer verschiedener Marken in einer gemeinsamen Session unterwegs sind. Wir fahren zwar oft zusammen, aber es ist nicht üblich, das auch in einem Video zu sehen. Turks ist ein erstaunlicher Ort, die Aquarellfarben sind absolut unglaublich, das macht das Filmen sehr einfach. Die Delfinaufnahmen waren ein verrücktes Erlebnis. Kit hat sich mit dem Delfin angefreundet, er hat sogar einen Namen, Jojo. Kit ist Jojo so vertraut, dass die beiden zusammen spielen. Es war echt surreal, so nah zu sein und zu filmen.

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Du bist nicht nur der Mann hinter der Kamera sondern auf einer der Rider. Wer hat dich gefilmt? Wir haben uns abwechselnd gefilmt. Jeder von uns hat die gleiche Zeit hinter der Linse verbracht. Du arbeitest mit unterschiedlichen, künstlerischen Stilelementen. Diesmal mit eingespielten schwarz/ weiß Sequenzen. Wie wichtig ist dir die künstlerische Anmutung deiner Videos? Ich denke, Stilmittel sind ein Werkzeug, um Dinge etwas anders aussehen zu lassen. Manchmal bewirkt eine Farbkorrektur genau das. Aber manchmal werden solche Stilmittel auch nur eingesetzt, weil man weiß, wie es geht. Dann sieht es oft einfach nur scheiße aus. In „Summer Retreat“ arbeitest du auch mit Slowmotions, die mit der Musik harmonieren. Hast du die Slowmotion-Sequenzen nach der Musik geschnitten oder die Musik nach den Slows ausgewählt? Normalerweise steht erst die Musik und ich arbeite dann daran, dass die Handlung zur Musik passt. Dieses Mal aber war es anders herum. Der Schnitt folgt den Sessions. Wichtig war mir zu zeigen, dass wir alle gemeinsam auf dem Wasser waren und wie unsere Stimmung an den unterschiedlichen Tagen war. Also habe ich erst die Tricks geschnitten und danach geschaut, welcher Soundtracks am besten passt.

Gefilmt hast du mit einer Drohne, im Flachwasser stehend und neben den Ridern kitend, während diese ihre Tricks gemacht haben. Wie wichtig sind die unterschiedlichen Kameraeinstellungen, um die Kiteaction authentisch einzufangen? Abwechslung ist wichtig, damit sich ein Video gut anfühlt. Wenn du dich zu sehr wiederholst, wird es langwelig. Und keiner will es sehen wollen. Wie hast du die Musik ausgewählt? Die Musik auszuwählen ist immer der schwierigste Part. Ich bin zufällig auf auf die Livemitschnitte von Ween gestoßen, und war richtig begeistert. Und ich habe zu der Zeit viel „The Smashing Pumpkins“ gehört und wusste, dass ich sie irgendwann für ein Video verwenden wollte. Arbeitest du bereits an einem weiteren Video? Ja! Wir haben an der CPR-Series bei Knot Future gearbeitet. Episode 1 und 2 sind bereits online und eine dritte ist in Arbeit.


R I DE RS: V I C TOR HAYS & COLIN OUDOT

PHO TO : GOSSU IN B R OTH E R S

THE ALL NEW

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KITEBOARDING

NEUHEITEN 2022 | CORE KITEBOARDING

NUMMER 145

Zwei neue Specialized Kites Zum Auftakt des Modelljahrs 2022 startet Core mit gleich zwei Linien der Specialized Series: dem Wavekite Section 4 (3 Struts) und dem Foilkite Xlite 2 (One Strut). An beiden Kites hat Kitedesigner Frank Ilfrich die Kappe leicht überarbeitet, neu ist das Flugtuch CoreTex 2.0.

SECTION 4 / SECTION 4 LW EINSATZBEREICH: WAVE KONSTRUKTION: OPEN-C-HYBRID (FUTURE-C-SHAPE) | 3 STRUTS | 4 LEINEN

Der neue Section ist leichter, besitzt ein präziseres Lenkverhalten, einen größeren Windbereich und ein besseres Driftverhalten


NEUHEITEN 2022 | CORE KITEBOARDING

SECTION 4 | SECTION 4 LW

E N D L I C H FA R B E ! Den ersten Section brachte Core vor sechs Jahren. Jetzt präsentiert der größte deutsche Kitehersteller die vierte Generation seines Wavekites. Als einer der drei Specialized Kites (Xlite, Sectio ie der Vorgänge ist auch der Section 4 mit den CIT Modes ausgestattet. Über drei Knoten an der Fronttube lassen sich Depowerleistung und Drehgeschwindigkeit variieren. Ebenfalls wie beim Vorgänger sind die großen Section weiterhin durch die Verwendung leichterer Materialien und einem leicht veränderten Shape für den Leichtwindbereich optimiert.

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SENSOR BAR | AB 599 EURO (SENSOR 3)

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SENSOR BAR, AB 599 EURO (SENSOR 3) ODER SENSOR 3 PRO FOIL BAR, 729 EURO


GRÖSSENZUWACHS WWW.COREKITES.COM

Zwei Jahre ist der Foilkite Xlite mittlerweile auf dem Markt, er markiert den Eintritt Cores in das Foil-Segment. Inzwischen ist das Programm mit einem Foil (SLC-Foil-Set), einem Foilboard (SLC Board) und einer speziellen Foil Bar (Sensor 3 Pro Foil Bar) komplett. Jetzt bringt Core die zweite Generation des Xlite. Der Shape der Kappe basiert auf denen von Nexus und Section, mit zwei Struts weniger ist die Kappe des Xlite um 30 % leichter als die des Nexus. Neu am Xlite 2 ist das Flugtuch CoreTex 2.0. Durch ein neues Beschichtungsverfahren ist CoreTex 2.0 etwas leichter, reißfester, steifer und haltbarer als das Tuch, das Core beim Vorgänger verwendete (CoreTex). Mit drei weiteren Größen ist die Range umfangreicher als beim Vorgänger. Neu sind 2.0 und 3.0 für Starkwind und der 13.5er für die leichte Sommerbrise. „Wir haben die neuen Größen nicht einfach nur skaliert, sondern Waage, Panele und den Shape lange feingetunt, bis wir in den neuen Größen das optimale Flugerlebnis sicherstellen konnten. Auch der 13.5er fliegt sich erstaunlich agil und ermöglicht Foilen selbst bei leichtestem Wind“, so Kitedesigner Frank Ilfrich. Vom Vorgänger übernommen sind die CIT-Modes. Über drei Knoten an der Fronttube können Barkräfte und Reaktivität variiert werden. Speziell für den Xlite bietet Core die Sensor Bar in einer Foil-Edition (Sensor 3 Pro Foil Bar). Die Leinen sind dünner und leichter, der Barholm kürzer (39/45 cm), die Leinenlänge beträgt 22 Meter (16 + 4 + 2). Preis: 729 Euro.

XLITE 2 EINSATZBEREICH: FOIL / LEICHTWIND KONSTRUKTION: OPEN-C-HYBRID (FUTURE-C-SHAPE) | 1 STRUT | 4 LEINEN

Den Xlite 2 bietet Core in drei weiteren Größen. Neu sind 2.0 und 3.0 für Starkwind und ein 13.5er für die leichte Brise

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NEUHEITEN 2022 | CORE KITEBOARDING

XLITE 2


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KITEBOARDING

Noch lange nicht am Ende

NUMMER 145

8 FRAGEN AN FRANK ILFRICH, KITEDESIGNER BEI CORE KITEBOARDING


NEUHEITEN 2022 | CORE KITEBOARDING

DIRK SEIFERT

THOMAS BURBLIES

INTERVIEW

FOTOS

Wir haben viele Prototypen entwickelt und getestet, um den Section perfekt auf die neuen Materialien abzustimmen. Das Ziel war es, den Section leichter zu machen und trotzdem gute Kontrolle und ein besseres HighEnd zu erreichen, ohne seinen superverspielten Charakter zu verlieren

Mit CoreTex 2.0 ExoTex Light verwendet ihr bei Section 4 und Xlite 2 leichtere und hochwertigere Materialien als bei den Vorgängern. Welche Vorteile bietet der neue Materialmix? Mit dem kürzlich veröffentlichten XR7 haben wir unser neues Flugtuch CoreTex 2.0 eingeführt, das wir nun konsequent auch im Section 4 und Xlite 2 verbaut haben. Es ist nicht nur leichter als das Vorgängertuch, sondern verfügt über viele weitere herausragende Eigenschaften: eine massiv verbesserte Reißfestigkeit, geringere Dehnung und bessere Haltbarkeit. Das Geheimnis liegt in der speziellen Beschichtung, welche die Flugleistungen und die Flugstabilität enorm verbessern. Der Kunde bekommt dadurch mehr Power und Upwind-Performance, da CoreTex 2.0 dehnungsärmer ist – der Kite fühlt sich insgesamt knackiger an. Die zweite große Materialveränderung ist, dass wir das ExoTex Strut-Material durch ExoTex Light ersetzt haben, eine superrobuste und dennoch leichtere Version unseres Airframe-Materials. KITEBOARDING

Beim Xlite bleibt die Kappe der neun bisherigen Größen (4.0 bis 12.0) unverändert. Welchen Einfluss hat das neue Flugtuch auf die Flugeigenschaften? Durch das dehnungsärmere Tuch generiert der Xlite 2 mehr Power. Das ist gerade bei Bedingungen im untersten Windbereich ein großer Vorteil, um aus dem Wasser zu kommen oder auch um besondere Tricks und Manöver zu meistern. Beim Section 4 hast du auch die Form der Kappe überarbeitet. Was genau hast du gegenüber dem Vorgänger verändert? Die Tip-Geometrie zwischen Waagepunkt und Steuerleine haben wir verfeinert, um das KiteFeedback, den Steuerimpuls und die Aerodynamik zu verbessern. Der optimierte Future-C-Shape, die stromlinienförmigen Tips und die CoreTex 2.0 Kappe verbessern die Flugeffizienz, das Handling und die Power.

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I N F O


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KITEBOARDING

Welche Veränderungen, der neue Materialmix oder die konstruktiven Veränderungen an der Kappenform haben beim Section 4 den größeren Einfluss auf die Verbesserungen der Flugeigenschaften? Die neuen Materialien tragen schon einen großen Anteil zur verbesserten Performance bei, das Kitedesign mussten wir allerdings auch anpassen, um alle Vorteile herauszuholen und keine Kompromisse einzugehen zu müssen. Du hast zwei Jahre am neuen Section gearbeitet. Was war die größte Herausforderung während der Entwicklung? Wir haben viele Prototypen entwickelt und getestet, um den Section perfekt auf die neuen Materialien abzustimmen. Das Ziel war es, den Section leichter zu machen und trotzdem gute Kontrolle und ein besseres High-End zu erreichen, ohne seinen superverspielten Charakter zu verlieren.

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Die größeren Größen des Section hast du für den Leichtwind-Einsatz optimiert. Wo genau liegen die Unterschiede zwischen Section 4 und Section 4 LW und welche Größen kommen als LW? Die LW Größen 12.0 und 13.5 haben den gleichen Material-Mix wie die kleineren Sections, allerdings sind natürlich das Profil und die Durchmesser der Fronttube und die Struts an die Anforderungen eines Leichtwind Wavekites optimiert. Eine Besonderheit der Core Kites sind die CIT-Modes. Über drei Knoten an der Fronttube lassen sich die Flugeigenschaften variieren. Wie genau funktionieren die CIT-Modes und welche Einstellungen lassen sich an Section 4 und Xlite 2 vornehmen? Über die CIT-Modes kann jeder seinen Kite auf ganz individuelle Vorlieben sowie Windbedingungen spielendleicht anpassen. Grundsätzlich unterteilen wir die drei Flugmodi in Wave, Freestyle und Allround-Eigenschaften. Im Wave-Modus hast du ein sehr direktes Kite-Feedback im Freestyle-Modus ein moderateres Kite Feedback. Besonderheit beim Section: Hier haben die CIT-Modi eine spezielle Bedeutung für die Flugeigenschaften bei Onshore-, Allround- oder Offshore-Bedingungen. Die Onshore-Einstellung garantiert durch einen tieferen Stand des Kites im Windfenster einen noch besseren Drift. Im Offshore-Modus positioniert sich der Section 4 weiter vorne im Windfenster und liefert eine gesteigerte Depower sowie eine erhöhte Fluggeschwindigkeit. Zusätzlich können noch Drehfreude und das Steuergefühl über Trimm-Optionen der Steuerleinen am Tip variiert werden. Beim Xlite hast du die zusätzlichen Größen 2.0, 3.0 und 13.5 nicht skaliert, sondern eigenständig konstruiert. Was unterscheidet die neuen Starkwindgrößen 2.0 und 3.0 vom 4.0, dem bisher kleinsten Xlite und den 13.5 vom 12er? Die beiden Minis haben eine andere, vereinfachte Bridle und sind konsequent auf leichteste Bauweise getrimmt, für sehr leichte Rider sind diese Größen wichtig beim Foilen. Der 13.5er ist die richtige Wahl für schwere Rider, die den untersten Windbereich ausnutzen wollen.

Das Kitedesign ist noch lange nicht am Ende. Zum einen werden neue Materialien entwickelt, zum anderen werden die Modelle durch kontinuierliches Testen und Feintuning immer ausgereifter

Der Xlite kann mit allen Sensor Bars geflogen werden. Wo liegen die Unterschiede im Flugverhalten des Xlite, wenn er mit der Sensor 3 (599 Euro) geflogen wird oder mit eurer speziellen Foil Bar (Sensor 3 Pro Foil Bar), die 729 Euro kostet? Das Gewicht von Standard-Leinen kann sich bei der Performance leichtgewichtiger Foilkites bemerkbar machen. Uns störte, dass die durchhängenden Leinen bei wenig Wind die Steuerimpulse verlangsamen. Deshalb haben wir speziell für den Xlite die ultraleichte Sensor 3 Pro Foil Bar entwickelt. Sie zeichnet sich durch einen kürzeren Barholm (39/45 cm) und besonders dünne Leinen in einer Gesamtlänge von 22 Metern aus. Wo siehst du im Kitedesign das Entwicklungspotenzial in der Zukunft? Das Kitedesign ist noch lange nicht am Ende. Zum einen werden neue Materialien entwickelt, zum anderen werden die Modelle durch kontinuierliches Testen und Feintuning immer ausgereifter. Die Disziplinen im Kiten werden immer spezieller und somit auch die Anforderungen an die Kites. Du entwickelst alle Core Kites. Wie sieht dein persönlicher Quiver aus? Welcher Kite in welcher Größe – und welche Boards? Ich habe eigentlich immer von allen Kitemodellen Prototypen im Auto, je nach Spot oder Bedingungen kann ich mir dann nehmen, worauf ich Lust habe.


PHOTO: MIRIAM JOANNA | RIDER: THEO DE RAMECOURT

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KITEBOARDING

NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

Juice und Neo aus Aluula, Rebel als SLS

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Duotone setzt in der Saison 2022 massiv auf neue Materialien. Den Neo wird es in drei unterschiedlichen Varianten geben, den Rebel auch in der SLS-Ausführung (Strong Light Superior). Erstmalig präsentiert der Weltmarktführer auch Kites

aus Aluula. Aluula ist noch leichter und robuster als Penta TX, das Duotone in den SLS Kites verbaut (anstatt Dacron) – aber auch deutlich teurer. Die Aluula Kites (D/LAB) kratzen an der 3.000-Euro-Marke.


NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

DICE SLS

DICE 5.0

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DICE SLS 8.0

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I N F O

7.0

EINSATZBEREICH

FREERIDE/FREESTYLE/WAVE

KONSTRUKTION

DELTA/C-HYBRID 3 STRUTS 4/5 LEINEN

DICE | DICE SLS

NEU ALS SLS Von allen Duotone Freeridekites ist der Dice am stärksten Freestyle-tauglich. Aktiv gelenkt macht er auch in der Welle Spaß. Neu in 2022 ist die SLS-Variante. Technisch unverändert – aber in neuen Farbkombinationen – läuft die Dacron-Variante weiter. Dice und Dice SLS sind in ihrer Konstruktion leicht unterschiedlich. Kitedesigner Ralf Grösel hat die SLS-Variante dem geänderten Materialmix (Penta TX anstatt Dacron für den Strutrahmen) konstruktiv leicht angepasst. In der SLS-Variante besitzt der Dice einen größeren Windbereich und mehr Leistung, besonders im unteren und oberen Windbereich. Der SLS Dice geht früher los, im oberen Windbereich ist er länger zu kontrollieren. Besonders bemerkbar macht sich der Leistungszuwachs in Kiteloops, der Paradedisziplin des Dice. Durch das geringere Gewicht, die höhere Steifigkeit der Kappe und die höhere Fluggeschwindigkeit loopt er aggressiver, aber auch kontrollierter und fängt zudem zuverlässiger wieder auf. Das Bargefühl ist direkter, der Drift ausgeprägter, auch die Hangtimeleistung will Kitedesigner Grösel verbessert haben. KITEBOARDING

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KITEBOARDING

JUICE | JUICE D/LAB

FOILEN AB 4 KNOTEN Das „Wundermaterial“ Aluula verbaut Duotone konsequenterweise auch im Leichtwindkite Juice. Der Juice wird in nur zwei Größen angeboten, der 13.0 ist die Empfehlung für Foiler, der 15er für Twintip-Piloten. Durch einen leichteren Materialmix (dünneres Bladdermaterial) ist der Juice schon seit längerem für den Leichtwindeinsatz optimiert. Jetzt hat Duotone mit der D/LABVersion noch eine Schippe draufgelegt. D/LAB steht für „Duotone Labor“ und soll markieren, was zurzeit technisch möglich ist. In der D/LAB-Variante verbaut Duotone anstatt Dacron das extrem leichte, steife und reißfeste Aluula. Aluula ist nochmals leichter als Penta TX, das Duotone in den SLS Kites einsetzt. Der leichtere Materialmix soll sich besonders im unteren Windbereich bemerkbar machen. Duotone verspricht mit dem Juice D/ LAB Foilen ab vier Knoten. Gegenüber dem (bereits gewichtsoptimierten) Dacron-Juice soll die Aluula-Variante nochmals um 30 % leichter sein, beim 15.0 soll das 1 Kg sein. Gegenüber der DacronVariante soll der Juice D/LAB einen größeren Windbereich und auch bessere Hangtime- und Upwindleistungen zeigen. Die Waage des Juice hat Kite Designer Grösel ohne Pulleys (Umlenkrollen) konstruiert, trotz der Größe der Kappe will Grösel ein sehr direktes Bargefühl erreicht haben.

JUICE D/LAB

JUICE 13.0

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2119

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I N F O

FREERIDE/LEICHTWIND/FOIL

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID 3 STRUTS 4/5 LEINEN

13.0

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2999

3199

VEGAS

NEUE OPTIK VEGAS

Der Vegas hat eine neue Optik bekommen, technisch ist der Wettkampfkite der Duotone Freestyle-Teamrider nahezu unverändert.

VEGAS 7.0 1499

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I N F O

NUMMER 145

JUICE D/LAB EINSATZBEREICH

EINSATZBEREICH

FREESTYLE (CONTEST)

KONSTRUKTION

C-HYBRID 5 STRUTS 4/5 LEINEN


I N F O

WAVE/FREERIDE

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID 3 STRUTS 4/5 LEINEN

NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

NEO SLS

EINSATZBEREICH

NEO | NEO SLS | NEO D/LAB

DREI VERSIONEN Den Neo wird es in der Saison in drei Versionen geben. Der Unterschied liegt im Materialmix – und in der Performance. Beim Standard Evo ist das Strutgerüst wie bisher aus Dacron, in der SLS-Version aus Penta TX und in der D/LAB-Version aus Aluula. Im Vorjahr war die SLS-Version neu, in diesem Jahr ist es der D/ LAB. Die Konstruktion ist gegenüber dem Vorjahr nur leicht verändert, der neue Neo soll etwas präziser und gleichzeitig smoother zu steuern sein. Die Herausforderung des Designerteams Ken Winner und Sky Solbach lag in der Anpassung der D/LABVersion. Die Unterschiede zwischen den drei Neo-Varianten liegen in der Steifigkeit und im Gewicht der Kappe. Der Neo SLS ist leichter und steifer als der Dacron-Neo, der Neo D/LAB wiederum leichter und steifer als der Neo SLS. Je leichter und steifer die Kappe, desto höher die Performance. In der D/LAB-Version soll der Neo den besten Drift zeigen, in der Welle somit am stärksten sein. Massive Unterschiede herrschen im Preis. Die SLS-Version ist um rund 250 Euro teurer als die Dacron-Version, für den neuen D/LAB müssen über 1.000 Euro mehr auf die SurfshopTheke gelegt werden. Neo 2022 und Neo SLS sind seit Anfang Oktober verfügbar, der Neo D/LAB soll in Kürze folgen.

NEO 3.0

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NEO SLS 5.0

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NEO D/LAB 7.0

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KITEBOARDING

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KITEBOARDING

INTERVIEW MIT RALF GRÖSEL (KITEDESIGNER BEI DUOTONE)

NUMMER 145

Ralf, du bist einer der beiden Kitedesigner bei Duotone. Welche Modelle stammen aus deiner Feder? Ich bin für den Vegas, Dice, Dice SLS, Evo, Evo SLS, Juice und Juice SLS verantwortlich. Ab sofort werde ich auch den Rebel SLS weiter entwickeln, den ich von Ken Winner übernommen habe.

I N F O

Pure Magie INTERVIEW DIRK SEIFERT

In der Saison 2022 bringt Duotone erstmalig Kites aus Aluula. Aus deiner Sicht als Kitedesigner, was ist die Herausforderung bei Aluula? Dacron ist ein beschichtetes Gewebe, Aluula ein Laminat. Aluula muss daher grundlegend anders verarbeitet werden als Dacron. Die Herausforderung bestand also nicht darin, aus Aluula einen flugfähigen Kite zu konstruieren, sondern die Produktionsmethoden für Aluula zu entwickeln. Alles unter der Prämisse, die Haltbarkeit zu gewährlisten. Du hast die Aluula-Version des Juice konstruiert. Außer dem Material, was hast du gegenüber der Dacron-Version an der Konstruktion verändert? Die Materialeigenschaften von Aluula sind gänzlich anders als die von Dacron, daher waren Änderungen am Shape notwendig. Wir haben Parameter wie Radius und Durchmesser der Fronttube, Tuchspannung, Profilverläufe und die Waage an das neue Material angepasst. Diese Modifikationen waren notwendig, um wirklich das Beste an Performance aus dem Material herauszuholen. Die Dacron-Version des Dice läuft – bis auf die Farben – unverändert weiter, oder? Ja. Wir haben die Waagekonstruktion etwas überarbeitet, um dem Kite etwas mehr Feedback auf der Bar im unteren Windbereich zu geben.

Worin unterscheiden sich der DacronJuice und der Juice D/LAB in Einsatzbereich und Flugleistungen? Der signifikante Unterschied ist das geringere Gewicht des D/LAB und die daraus resultierende höhere Agilität. Diese ist entscheidend für die Overall-Performance. Aufgrund seiner höheren Agilität erzeugt der D/LAB – besonders im untersten Windbereich eine höhere Leistung im Upstroke, also eine höhere Kraftentfaltung während des Aufstiegs des Kites. Das ist das wichtigste Merkmal fürs Foilen im untersten Windbereich. Die D/LAB-Version bringt dich bei weniger Wind sicher aufs Board.

Dacron ist ein beschichtetes Gewebe, Aluula ein Laminat. Aluula muss daher grundlegend anders verarbeitet werden als Dacron. Daher sind auch Änderungen am Shape notwendig


NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

Für den klassischen Hobbykiter sind die Dacron-Kites absolut ausreichend. Ob ein SLS oder D/LAB Sinn macht, hängt vom Fahrkönnen und vom Spot ab

Die ersten Aluula-Kites hattest du schon Anfang 2019 auf dem Wasser. Warum hat der Einsatz in der Serienfertigung so lange Zeit in Anspruch genommen? Die Herausforderung bestand nicht darin, einen besonderen und außergewöhnlichen Kite aus Aluula zu konstruieren. Kompliziert war die Anpassung des Materials an die Fertigungsmethoden. Die größte Herausforderung waren die Nähte. Sie mussten so gestaltet werden, dass die Qualität und Langlebigkeit vergleichbar mit der eines DacronKites sind. Ist das Aluula-Material, dass jetzt in den Serienkites verbaut wird, ein anders als das, das du 2019 bei den Prototypen verwendet hast? Nein. Die technischen Eigenschaften sind nahezu identisch.

Aufgrund seiner höheren Agilität erzeugt der D/LAB eine höhere Leistung im Upstroke. Das ist das wichtigste Merkmal fürs Foilen im untersten Windbereich

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Der Preisunterschied zwischen dem Dacron-Juice und der D/LAB-Variante beträgt 1.300 Euro. Wer sollte beim Dacron-Juice bleiben – und für welchen Einsatzbereich empfiehlst du den D/LAB? Ja, der Preisunterschied ist signifikant. Er erklärt sich dadurch, dass Aluula teurer als Dacron und die Verarbeitung deutlich aufwändiger ist. Der höhere Preis ist also nicht willkürlich gewählt, sondern resultiert aus der Summe der Gesamtfaktoren. Wer an einem Spot mit konstanten Windbedingungen von mehr als 10 Knoten kiten geht, ist mit dem Standard-Juice gut beraten. Wer aber aus den denkbar schlechtesten Bedingungen über das Material das technisch Machbare herausholen will, dem empfehle ich den D/LAB.

Den Dice hat du erstmalig in der SLSVariante konstruiert. In den SLS Kites verbaut ihr Penta TX anstatt Dacron. Wo genau wird Penta TX einsetzt? Der Dice SLS ist analog aufgebaut zum Evo SLS, der bereits seit einem Jahr auf dem Markt ist. Im Dice SLS und Evo SLS besteht das Strutgerüst, also alle aufblasbaren Teile, aus Penta TX. Penta TX besitzt eine geringere Diagonaldehnung als Dacron – und ist leichter. Daraus resultieren die besseren Flugeigenschaften. Penta TX macht das Strutgerüst steifer und die Kappe leichter. Welche konstruktiven Anpassungen musstest du beim Dice SLS im Vergleich zum Dacron-Dice vornehmen? Wir konnten beim Dice SLS auf die Erfahrungen bei der Anpassung des Evo SLS zurückgrei-

Ein Juice D/LAB 13.0 bei vier Knoten auf dem Foil ist pure Magie.

Wir haben es auf dem Schirm, die Kites nicht nur teurer werden zu lassen. Wir arbeiten auch an Materialien, die Kites kostengünstiger machen können


über leistungsstärkeres Material eine höhere Performance auf dem Wasser wollen. Einen D/LAB macht Sinn für Kiter, die an Spots mit widrigsten Bedingungen und Leichtwind – also ab sechs Knoten – aufs Wasser wollen.

Der Dacron-Dice läuft technisch unverändert weiter, oder? Ja. Eine Anpassung der aktuellen Modellgeneration ist noch nicht notwendig.

Ein Blick in die Glaskugel: Wie schätzt du die Verkaufszahlen ein? Wie stark werden sich die SLS- und die D/LABVarianten durchsetzen? Na, so richtig in die Glaskugel brauchen wir nicht zu schauen, denn die SLS Kites sind ja schon seit einem Jahr auf dem Markt und haben extrem gut eingeschlagen. Bei Evo und Neo liegt der SLS-Anteil bei über 50 %. Das ist auch nachvollziehbar, denn vielen Kitern ist der Performance-Zuwachs den höheren Preis wert. SLS Kites haben sich am Markt etabliert und sind ein wesentlicher Bestandteil unserer zukünftigen Produktstrategie. Bei den D/LAB Kites wird der Erfolg davon abhängig sein, wie sehr die Kunden bereit sind, den wirklich sehr hohen Kaufpreis zu bezahlen. Ich gehe aber davon aus, dass es viele Kiter sein werden, da die Gegenleistung zum hohen Preis mehr als offensichtlich ist.

Den Neo gibt es in der Saison erstmalig in drei unterschiedlichen Varianten: Dacron-Version, SLS (Strutgerüst aus Penta TX) und D/LAB (Strutgerüst aus Aluula). Wie unterscheiden sich die drei Varianten – außer im Preis? Der Neo ist unser Wavekite. Alle drei Neos sind sehr ähnlich in den grundlegenden geometrischen Parametern. Die Unterschiede liegen im Gewicht und in der Steifigkeit der Kappe. Diese beiden Faktoren haben signifikante Auswirkungen auf die Flugeigenschaften. Je leichter und steifer die Kappe, desto höher auch die Flugleistungen. Ein geringes Gewicht erhöht zudem auch die Drifteigenschaft, also das wichtigste Merkmal eines Wavekites. Die D/ LAB-Variante besitzt von allen drei Neos den besten Drift, ist somit unser bester Wavekite. Welche konstruktiven Veränderungen habt ihr an der D/LAB-Variante vorgenommen? Der Neo D/LAB wird von Ken Winner gebaut. Ich kann dir nicht genau sagen, was er im Detail verändert hat. Ich denke aber, dass er die gleichen Anpassungen vorgenommen hat wie ich am Juice D/LAB, also leichte Veränderungen am Radius der Fronttube, der Tuchspannung und der Bridle-Geometrie, um die Krafteinleitung in den Schirm anzupassen. Für welchen Ridertyp macht welche der drei Varianten Sinn? Eine gute Frage. Für den klassischen Hobbykiter ist die Dacon-Version absolut ausreichend. Ob ein SLS oder D/LAB Sinn machen, hängt vom Fahrkönnen und vom Spot ab. Die SLS Kites richten sich an fortgeschrittene Kiter, die

NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

fen. Für den Evo SLS haben wir wirklich viele Prototypen produziert, um uns an das Material zu gewöhnen und um das Beste aus Penta TX herauszuholen. Diese Erfahrung hat die Entwicklung beim Dice SLS jetzt sehr vereinfacht.

Aluula – ist das der Gipfel bei den Materialien? Oder arbeitet ihr bereits an der Erprobung neuer Materialien? Dazu kann ich im Moment noch nicht viel sagen. Aber ja, natürlich arbeiten wir an neuen Materialien. Arbeitet ihr auch an einem Ersatzmaterial für Spinnakernylon? Gute und interessante Frage. Kann ich nicht beantworten. Oder – besser gesagt – möchte ich nicht beantworten. Neue Materialien haben die Kites bisher zwar leistungsstärker und robuster – aber auch teurer gemacht. Arbeitet ihr auch an Materialmixen, die einen günstigeren Verkaufspreis ermöglichen? Wir sind uns durchaus bewusst darüber, dass der Preispunkt eine Riesenthematik ist. Und auch, dass sich diese Thematik in den nächsten Jahren noch zuspitzen wird. Das heißt, ja,

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Der Juice D/LAB ist 1.300 Euro teurer als der Dacron-Juice. Wer aus den denkbar schlechtesten Bedingungen über das Material das technisch Machbare herausholen will, dem empfehle ich den D/LAB

wir haben es auf dem Schirm, die Kites nicht nur teurer werden zu lassen. Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass die Kites nicht willkürlich teurer werden, denn dem höheren Preis steht ja auch ein Mehrwert gegenüber. Ich glaube, die Schere wird weiter auseinander gehen. Wir werden die D/LAB Kites haben, die extrem teuer sind, aber auch das technisch Mögliche widerspiegeln. Und wir arbeiten auch an Materialien, die Kiten einfacher und kostengünstiger machen können. Wenn du – ohne auf die Kosten achten zu müssen, frei konstruieren könntest, welcher Kite – in welchem Shape und in welchem Materialmix – wäre das? Nun, ich würde den Juice D/LAB noch einmal bauen. Er ist einer der größten Meilensteine, die ich in meiner 21-jährigen Kitekarriere erreicht habe. Ich komme ja aus dem Bereich der Gleitschirm- und Softkite-Entwicklung und habe immer von solch einem kommerziellen Produkt geträumt, das die Grenzen des Machbaren verschiebt. Ein Juice D/LAB 13.0 bei vier Knoten auf dem Foil ist für mich pure Magie und eine echte Erfahrung. Wie sieht deine aktuelle persönliche Kite-Range aus? Meine persönliche Range ist immer der Kite, an dem ich gerade arbeite. das klingt jetzt ein wenig platt. Aber neben meiner Entwicklungsarbeit komme ich privat tatsächlich nur wenig aufs Wasser. Was auch okay ist, da die Entwicklungsarbeit immer sehr intensiv und fokussiert ist. Mein Lieblingskite ist somit der Kite, an dem ich gerade arbeite.


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KITEBOARDING

ERSTMALIG ALUULA-KITES UND ZWEI WEITERE SLS-MODELLE

VOKE SLS | STRAPLESS FREESTYLE 5’1’’ | 5’3’’ | 1149 Euro

DUOTONE KITES 2022 In der letzten Saison brachte Duotone erstmalig die SLS Kites (Neo und Evo). Bei den SLS Kites wird das Dacron durch Penta TX ersetzt, das Flugtuch (Spinnakernylon) ist identisch (Trinity TX). Penta TX ist leichter und reißfester als Dacron, die SLS Kites leichter, robuster und leistungsstärker – aber auch teurer (um 250 Euro). In diesem Jahr erweitert Duotone sein Angebot an SLS Kites. Neu sind die SLS-Varianten von Rebel und Dice. Komplett neu sind die beiden D/LAB Kites (Juice und Neo). Bei den D/LAB Kites besteht das Strutgerüst aus Aluula anstatt Dacron. Aluula ist nochmals leichter und steifer als Penta TX. Der erste Kite, den Duotone in allen drei Varianten (Dacron, SLS und D/LAB) anbietet, ist der Neo. Rebel, Dice und Evo gibt es wahlweise in der Dacron- und SLS-Variante, den Juice in Dacron und als D/LAB. Neu ist auch der Vegas, der Freestyle-Wettkampfkite der Teamrider.

SESSION SLS | GROSSE WELLEN 5‘8‘‘ | 5‘11‘‘ | 1149 Euro WAM SLS | ALLROUND 5‘3‘‘ | 5‘5‘‘ | 5‘7‘‘ | 5‘9‘‘ | 5‘11‘‘ | 1149 Euro WAM CSC (WOOD) | ALLROUND 5’6’’ | 5’8’’ | 5’10’’ | 999 Euro WAM D/LAB | ALLROUND 5‘7‘‘ | 5‘9‘‘ | 1299 Euro WHIP SLS | KLEINE WELLEN/STRAPLESS FREESTYLE 5’1’’ | 5’3’’ | 5’5’’ | 1149 Euro WHIP CSC (WOOD) | KLEINE WELLEN/STRAPLESS FREESTYLE 5’0’’ | 5’2’’ | 5’4’’ | 999 Euro WHIP D/LAB | KLEINE WELLEN/STRAPLESS FREESTYLE 5‘1‘‘ | 5‘3‘‘ | 1299 Euro

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DUOTONE SURFBOARDS 2022

FISH SLS | KLEINE WELLEN/LEICHTWIND 5‘1‘‘ | 5‘3‘‘ | 5‘5‘‘ | 1149 Euro

WAM, WHIP UND FISH ALS D/LAB

FISH D/LAB | KLEINE WELLEN/LEICHTWIND 5’1’’ | 5’3’’ | 1299 Euro

Die fünf Surfboard-Linien laufen in Shape und Bauweise unverändert weiter. Neu ist eine zusätzliche, hochwertige Bauweise D/ LAB. In der D/LAB-Version bietet Duotone den Allrounder Wam, den Bestseller Whip (Wave/Freestyle) und das Fish (kleine Wellen/Leichtwindboard). In den D/LAB-Boards verbaut Duotone einen neuartigen Kern aus verdichteten Kunststoffkugeln. Das Material nimmt kein Harz auf und soll ein supergutes Flex- und Dämpfungsverhalten aufweisen. Duotone verspricht ein Fahrverhalten nahe an einem klassischen Surfboard. Die D/LAB-Bauweise ist zudem auch die teuerste. Mit 1299 Euro sind die D/ LAB-Surfboards um 150 Euro teurer als die SLS Boards, gegenüber der Woodbauweise sind es 300 Euro. Alle Duotone Surfboards werden weiterhin in einer umweltfreundlichen Verpackung aus Papier und Pappe geliefert.

WAM D/LAB

FISH D/LAB

HYBRID SLS | CROSSOVER SURF/FOIL 5’0’’ | 5’2’’ | 5’4’’ | 1249 Euro

WHIP D/LAB


NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

DUOTONE TWINTIPS 2022

SELECT/SELECT SLS | FREERIDE 132 × 39 | 135 × 40 | 138 × 41 | 141 × 42 Select: 679 Euro | Select SLS: 1099 Euro

Neue Grafiken

SOLEIL/SOLEIL SLS | FREERIDE FRAUEN Soleil: 128 × 37 | 132 × 38 | 136 × 39 | 679 Euro Soleil SLS: 132 × 38 | 136 × 39 | 1099 Euro

Bei den Twintips bringt Duotone die sechs Freeride Boards – Select, Select SLS, Soleil, Soleil SLS, Jaime, Jaime SLS – neu. Allerdings nur in der Optik, Shape und Bauweise bleiben unverändert. Auch in den Grafiken unverändert laufen bis zum nächsten Frühjahr Spike, Spike SLS und Ultra Spike SLS (Leichtwind), der preisgünstige Freerider Gonzales und die Wettkampfboards Team Series (Freestyle) und Gambler (Wakestyle) weiter. Überarbeitet hat Duotone die Entity Ergo (Pad-/Schlaufe-Kombination, 219 Euro), die in vier Größen lieferbar ist.

JAIME/JAIME SLS | FREERIDE/FREESTYLE Jaime: 128 × 30 | 130 × 39 | 133 × 40 | 136 × 41 | 139 × 42 | 142 × 43 | 699 Euro Jaime SLS: 133 × 40 | 136 × 41 | 139 × 42 | 142 × 43 | 1099 Euro

JAIME

JAIME SLS

SELECT

SELECT SLS

SOLEIL

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Riders Alina Kornelli & Linus Erdmann / Photo Johannes Hohls

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CORE Kiteboarding GmbH +49 (0) 4371 88934-0 info@corekites.com Fehmarn, Germany


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KITEBOARDING

NEUHEITEN 2022 | AIRUSH KITEBOARDING

Lithium  (V13) und One  (V2) neu

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Airush startet in das Modelljahr 2022 mit Nachfolgern der Kitelinien Lithium (Freeride), One (One Strut) und Session (Wave), den Twintips Switch und Swich Team (Freeride) sowie dem Convertable-Directional Slayer. Überarbeitet hat Airush seinen Bestseller Lithium und den One, der Wavekite Session

läuft mit neuen Farben und Grafiken technisch unverändert weiter. Noch in diesem Herbst wird Airush den Ultra Team präsentieren, eine leistungsstärkere Version des Ultra mit einem leichteren und steiferen Strutmaterial.


NEUHEITEN 2022 | AIRUSH KITEBOARDING

LITHIUM V13

NEUE BRIDLE

I N F O

Der Lithium geht 2022 in seine dreizehnte Generation. Er ist der Bestseller und wichtigste Airush Kite. Für das Modelljahr 2022 hat Airush die Waage überarbeitet, der neue Lithium soll etwas direkter an der Bar hängen, die Barkräfte geringer sein. Ebenfalls neu sind Farben und Grafiken.

EINSATZBEREICH

ALLROUND FREERIDE PERFORMANCE

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

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RIDE BAR | AB 479 EURO

ONE V2

RAUS AUS DER SCHULUNGSECKE Der One ist der beliebteste Schulungskite der Airush Range. In diesem Jahr hat Airush den Onestruter deutlich aufgewertet – optisch und auch in der Performance. Mit dem neuen One will Airush jetzt auch preisbewusste Freerider ansprechen, die einen hochwertigen und einfach zu fliegenden Cruiserkite suchen. Stärken des One sind eine ausreichende Performance, eine hochwertige Optik (zwei Farbkombinationen) und ein sehr einfacher Wasserstart. Zusammen mit dem Twintip Switch bietet Airush den One auch in preisgünstigen Freeride-Packages an.

3.0

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RIDE BAR | AB 479 EURO

EINSATZBEREICH

ALLROUND FREERIDE

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

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SWITCH | SWITCH TEAM (V11)

TEAM WIEDER IN DER RANGE In der Saison hat Airush die beiden Freeride Allrounder Switch und Switch Progression in eine Linie (Switch) verschmolzen und das Team wiederbelebt. Wieder neu in der Range ist das Switch Team. Im Shape identisch zum Switch besitzt es einen höheren Karbonanteil. Durch die Bauweise ist es steifer als das Switch in der AR Glass Construction, aber trotzdem komfortabel. Das Team (UD Basalt Construction) bietet höhere Ruckstellkräfte und ein geringeres Gewicht und somit eine höhere Leistung.

SWITCH (AR GLASS CONSTRUCTION) 132 × 39

135 × 40

138 × 41

141 × 42

144 × 43

148 × 44

152 × 45

499 EURO

132 × 39

135 × 40

138 × 41

141 × 42

WWW.AIRUSH.COM

559 EURO

AIRUSH DIRECTIONALS Alle Surfboards und Foilboards laufen unverändert weiter, ebenso das Mini Monster Convert (Convertible). Auch das Slayer bleibt im Shape unverändert, kommt aber in einer neuen – leichteren – Bauweise.

CONVERTIBLES

S L AY E R N E U Zwei Boards umfasst die Airush Convertible Line, das Mini Monster Convert und das Slayer. Neu gestaltet hat Airush das Slayer (V2). Im Shape gleich ist es durch eine geänderte Bauweise (Double Basalt Construction) jetzt leichter. Das Slayer ist eine Mischung aus Directional und Twintip. Im Shape ein Directional (4 Finnen im Heck) wird es in der Twintip-Technologie hergestellt – mit Volumen in den Rails. Trotz der Finnen im Heck kann es in beide Richtungen gefahren werden. Sein Einsatzbereiche sind Strapless Freestyle, Waveriding und Foilen. Anstatt der Finnen kann auch ein Foil montiert werden.

I N F O

NUMMER 145

SWITCH TEAM (UD BASALT CONSTRUCTION)

EINSATZBEREICH KONSTRUKTION

ALLROUND FREERIDE DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

142 × 47 | 999 EURO 152 × 47 | 1029 EURO


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NEUHEITEN 2022 | RRD

Religion Y27 NEU MIT DIAMONDGRID TECHNOLOGIE

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RRD startet seine Y27 (Year 27) Kollektion mit dem Religion. Neu am Religion ist die Diamond-Grid-Technologie. Ein feines Netz von 45° Layern soll die Kappe versteifen. Der Y27 Religion sitzt etwas tiefer im Windfenster und soll mehr Leistung im unteren Windbereich besitzen. Auch soll er eine höhere Leistung im Strapless Freestyle zeigen. Die Waage bietet zwei Trimmoptionen: Wave und Freestyle-Wave. Alle Größen besitzen zwei Umlenkrollen an der Waage. Dadurch sollen Böen komfortabler abgefedert werden, auch soll die Stabilität höher und die Windrange größer sein.

Der Y27 Religion sitzt etwas tiefer im Windfenster und soll mehr Leistung im unteren Windbereich besitzen. Auch soll er eine höhere Leistung im Strapless Freestyle zeigen.


I N F O

WAVE

KONSTRUKTION

DELTA/C-HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

NEUHEITEN 2022 | RRD

EINSATZBEREICH

RELIGION

RELIGION

4.0

5.0

6.0

7.0

8.0

9.0

10.5

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Profizirkus 2021

GKA Freestyle World Cup Tarifa/Spanien | Foto: Samuel Cardenas


In der GKA Kite World Tour, der Weltmeisterschaftsserie im Wave und im Freestyle konnten mit Sylt im Wave (17. bis 22.08.2021) und Tarifa im Freestyle (22. bis 27.06.2021) jeweils die ersten Events 2021 gestartet werden. Die in der ersten Jahreshälfte geplanten Events mussten gecancelt werden. Zwei weitere Toustopps, einer im Wave und einer im Freestyle wurden für 2021 bestätigt. Auf diesen Events werden jeweils auch die WeltmeisterInnen gekürt. Der Kite-Surf World Cup Rio wurde auf 2022 verschoben.

GKAKITEWORLDTOUR.COM

Pippa Van Iersel, Rita Arnaus | Foto: Samuel Cardenas

WAV E W M LETZTER TOURSTOPP 2021 UND KRÖNUNG DER GKA KITE-SURF WELTMEISTERINNEN (SAISON 2020/2021): DAKHLA/MAROKKO 27. BIS 31.10.2021

FREESTYLE WM LETZTER TOUSTOPP 2021 UND KRÖNUNG DER GKA FREESTYLE WELTMEISTERINNEN (SAISON 2021): GUAJIRO/BRASILIEN 10. BIS 14.11.2021 Pippa Van Iersel | Foto: Samuel Cardenas

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PROFIZIRKUS | EVENTS 2021

In der Wettbewerbsszene der Profikiter herrschte in der zweiten Jahreshälfte schon fast wieder Normalität wie vor der Pandemie. Die Deutschen Meisterschaften (Kitesurf Masters) konnten stattfinden, wenn auch mit nur einem Tourstopp (St. Peter-Ording, 12. bis 15.08.2021). In der Weltmeisterschaft im Race (Kitefoil World Series) konnten bereits drei Tourstopps absolviert werden, zwei weitere sollen bis Jahresende noch folgen. Anders als 2019, als zwei von vier Topurstopps in Asien (China) stattfanden, liegen in diesem Jahr alle Austragungsspots in Europa. Ganz vorne mit dabei ist Florian Gruber aus Garmisch-Partenkirchen. Kitefoil Race ist zudem die olympische Disziplin. In Paris 2024 ist Kitesurfen mit der Disziplin Race das erste Mal offiziell dabei. Für die Athleten ist die Weltmeisterschaftsserie im Race wichtig für die Vorbereitung auf Olympia. Weitere Hintergründe im Interview mit Florian Gruber ab Seite 104.


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KITEBOARDING

NATIONALE MEISTERSCHAFTEN UND EVENTS

Kitesurf Masters | Siegerinnenpodium im Freestyle Fotos: CW/lighting_photography

Kitesurf Masters | Siegerpodium Freestyle

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Termin Kitesurf Masters St. Peter-Ording 2022: 17. bis 21. August 2022 KITESURF-MASTERS.DE

Kitesurf Masters | Siegerpodium Race

DEUTSCHLAND Kitesurf Masters | St. Peter-Ording 12. bis 15. 08.2021

RACE

Im vergangenen Jahr mussten alle Events der Kitesurf Masters abgesagt werden. In 2021 konnte zumindest der Hauptevent in St. Peter-Ording stattfinden. Die drei im Frühjahr geplanten Tourstopps in Kellenhusen, auf Borkum und in Ahlbeck mussten abgesagt werden. Auf dem Tourstopp in St. Peter-Ording wurden alle Deutschen MeisterInnen gekürt. Auf Partys und Abendprogramm wurde verzichtet.

Männer

FREEST YLE Männer

Frauen

1.

Janis Maus

2.

Florian Gruber

3.

Jan-Hauke Erichsen

7.

Alina Kornelli

Junioren

1.

Linus Erdmann

1.

Leonie Finke

1.

Finn Flügel

2.

Ben Hoffmann

2.

Sabrina Lutz

2.

Lasse Erdelmann

3.

Dennis Petersen

3.

Merle Mönster

3.

Fabian Frick


PROFIZIRKUS | EVENTS 2021

H Ä N GT I H N H Ö H E R C UX H AV E N Abgesagt werden musste leider der Kult-Event „Hängt ihn Höher“ in Cuxhaven, der in 2021 zum 13. Mal staffinden sollte. „Für das Event konnte uns leider keiner die notwendige Planungssicherheit geben“, so das ehrenamtliche HIH-Organisationsteam. Für 2022 steht der Termin allerdings schon fest: 9. bis 11. September 2022

H A E N GT- I H N - H O E H E R . D E

ÖSTERREICH Surf Games | Podersdorf am See 23. bis 26.09.2021 Stattgefunden haben die Surf Games Podersdorf (23. bis 26.09.2021). Die Surf Games sind ein Event für alle Könnerstufen, 2021 fand der Event zum fünften Mal statt. Das Konzept ist ein Mix an Wettbewerben aus Kiteboarden, Windsurfen, Wingfoilen und SUP. Bei den Surf Games steht die Vielfältigkeit des Surfsports im Vordergrund. Das Programm umfasst zehn verschiedene Wettbewerbe: Im Kitesurfen Freestyle, Park, Strapless und Airtime, im Windsurfen Freestyle, Slalom und Tow-In sowie Speed in beiden Disziplinen. Ferner SUP-Races und Wingfoiling. Der Klassiker ist das „4 Miles Endurance Fun Race“. Kiteboarder (Twintip, Surfboard, Foil, Stapless) und Windsurfer starten gemeinsam auf einen Vier-Meilen-Kurs. Auf einem Testival kann das aktuelle Material getestet werden, zeitgleich fand erstmalig auch eine Outdoor-, Sport- und Campingmesse statt (Sea n‘ Mountain Sport- und Campingmesse). KOTA King of the Air 2021 | Der King of the Air in Kapstadt/Südafrika findet in diesem Jahr nicht im Frühjahr sondern vom 13.11. bis 03.12.2021 statt.

FREEST YLE Männer

Frauen

1.

Luca Seer

1.

Merle Mönster

2.

Christopher Fuchs

2.

Bibiana Magaji

3.

Clemens Siraki

3.

Birgit Brosch

S U R F - G A M E S . AT

BIG AIR Männer

Frauen

1.

Christopher Fuchs

1.

2.

Jakob Trucksitz

2.

3.

Clemens Siraki

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Bibiana Magaji Merle Mönster

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SCHWEIZ SKA Freestyle Swiss Series Urnersee 12. bis 13.06.2021 Die Schweizer Meisterschaften (SKA Freestyle Swiss Series) fanden vom 12. bis 13.06.2021 auf dem Urnersee statt. Am Start waren 30 RiderInnen, gewertet wurde in den Freestyle-Disziplinen Twintip Freestyle, Foil Freestyle und Strapless Freestyle – jeweils in einer Männer-, Frauen- und U18-Wertung. Bericht und Ergebnisse in Kiteboarding #144 und auf www.swisskitesailing.ch

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INTERNATIONALE EVENTS 2021 SÜDAFRIKA KOTA King of the Air | Kapstadt 13.11. bis 03.12.2021 Der King of the Air in Kapstadt (KOTA) ist traditionell der Saisonauftakt und der erste große Event des Jahres. In diesem Jahr findet der KOTA im Spätherbst statt, von 13.11. bis 03.12.2021. Der KOTA gilt als das härteste Kitesurfevent weltweit. Das Fahrerfeld besteht aus 18 RiderInnen, die Qualifikation erfolgt über die Ergebnisliste des Vorjahres (die drei Erstplatzierten), Gewinnern der „Fly-To Red Bull King of the Air“ (nationale Satelliten-Events) sowie über einen Video-Contest. Gewertet wird im Big Air, gestartet am windreichsten Tag der dreiwöchigen Halteperiode. Titelverteidiger ist Jesse Richman (USA). In diesem Jahr konnte mit den „Cold Hawaii Games„ in dänischen Nørre Vorupør (im September) der einzige „Fly to Red Bull King of the Air“ Satelliten Event ausgetragen werden. Gewinner ist der dreimalige KOTA-Champion Kevin Langeree (NED).

Master of the Ocean | Rider: Alex Soto

QUALIFIZIERTE RIDER IM MAINEVENT 2021: Die Top Drei aus 2020: Jesse Richman (USA), Nick Jacobsen (DEN), Aaron Hadlow (GBR) GEWINNER „FLY TO RED BULL KING OF THE AIR“ DK: Kevin Langeree (NED) QUALIFIKATION ÜBER DEN VIDEO-CONTEST: Steven Akkersdijk (NED), Angely Bouillot (FRA), Tom Bridge (GBR), Airton Cozzolino (Kap Verde), Ulrich Edgar (FRA), Joshua Emanuel (RSA), Val Garat (FRA), Janek Grzegorzewski (POL), Arthur Guillebert (FRA), Stig Höfnagel (NED), Marc Jacobs (Neuseeland), Giel Vlugt (NED), Lasse Walker (NED), Liam Whaley (ESP)


Der „Master of the Ocean“ wird organisiert vom in Cabarete lebenden Deutschen Markus Böhm. In 2021 fand der Boardsportevent zum 17. Mal statt. Das Event ist ein Multi-Boardsport-Wettbewerb, gewertet wird in den Disziplinen Kiteboarden, Windsurfen, Surfen und SUP, gestartet wird in Teams. Angetreten sind sieben Teams bestehend aus drei oder vier Ridern, das Preisgeld betrug 10.000 US-Dollar ausgeschüttet.

TERMIN 2022: 22. BIS 28. FEBRUAR 2022

KITE-QUEEN PAULA NOVOTNA SARTETE BEIM MOTO MIT DEM WING – UND GEWANN DIE WING-WERTUNG

Am Start waren 40 Water(wo)men aus 17 Nationen. Sieger in der Kite-Wertung wurde der Local Adeuri Corniel (Jugend-Olympiasieger und GKA Freestyle Vize-Weltmeister). Der Titel „Master of The Ocean 2021“ ging an Manuel Selman aus Chile, der mit seinem Team den Sieg in der Overall-Wertung holte. Unter den Teilnehmern auch die Cabarete-Locals Alex Soto und Luciano Gonzales (viermaliger Master of the Ocean) sowie die Profi-Kiterin Paula Novotna, diesmal mit dem Wing.

PROFIZIRKUS | EVENTS 2021

DOMINIKANISCHE REPUBLIK Master of the Ocean (MOTO) Cabarete 14. bis 18.09.2021

MASTEROFTHEOCEAN.ORG

INFO-TRAILER ZUM MASTER OF THE OCEAN (2019)

WWW.KITE-POWER-SHOP.DE

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KITEBOARDING

James Carew und Capucine Delannoy gewinnen

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ERSTEN TOURSTOPP DER WAVE-WM

Der Brandenburger Strand in Westerland auf Sylt. Perfekter Austragungsort für den ersten Wave-Worldcup der Saison 2021


FOTOS: LUKAS K. STILLER, DANIEL REINHARDT/ HOCHZWEI

I N F O

Der Tourstopp auf Sylt war der erste Event der Weltmeisterschaft im Wave in 2021. Entsprechend gut war die Stimmung. Am Start waren 45 AthletInnen aus 16 Nationen. Neben der kompletten Weltelite waren auch sieben Deutsche im Starterfeld, der Deutsche Meister im Freestyle Linus Erdmann, Keanu Merten, Jörn Donat und bei den Frauen Sonja Bunte, Stella Groschupf, Giulia Boehmerle und Susanne Schwarztrauber, die 2019 auf Sylt einen sensationellen dritten Platz belegte. Youngster im Team war der erst 17-jährige Keanu Merten aus Saarbrücken. Und dieser hatte gleich bei seinem ersten Start auf einem World Cup einen grandiosen Lauf und ärgerte die Weltelite mächtig. In zweieinhalb Meter hohen Wellen und bei bis zu acht Windstärken zeigte der in Südspanien lebende Deutsche sein großes Potenzial, erreichte das Achtelfinale und scheiterte erst am Weltranglistenfünften Pedro Matos aus Brasilien. Linus Erdmann aus Hamburg kämpfte sich bis in die vierte Runde, Jörn Donat verpasste den Einzug ins Achtelfinale nur knapp. Bei den Damen erreichte die Lübeckerin Giulia Böhmerle das Viertelfinale, gegen Susanne Schwarztrauber aus Regensburg. Zusammen mit Sonja Bunte aus Hamburg belegte Böhmerle den geteilten fünften Platz.

P R O F I Z I R K U S | G K A K I T E S U R F W O R L D C U P S Y LT U N D H V I D E S A N D E ( D K )

Airton Cozzolino Der Weltranglistenerste und Titelverteidiger schied überraschend im Halbfinale aus und wurde Dritter, sicherte sich aber den Sieg im Best Trick

Capucine Delannoy Die erst 15 Jahre alte Französin siegte im Finale gegen die Australierin Peri Roberts

Susanne Schwarztrauber belegte 2019 auf Sylt sensationell den dritten Platz. In diesem Jahr scheiterte sie an Giulia Böhmerle aus Lübeck

Keanu Merten Der Youngster aus Saarbrücken (17 Jahre) ärgerte die Weltelite. Er fuhr bis ins Achtelfinale und scheiterte erst am Weltranglistenfünften Pedro Matos aus Brasilien

Gewonnen haben den Tourstopp auf Sylt der Australier James Carew bei den Herren und die Französin Capucine Delannoy bei den Frauen. Carew setzte sich im Finale gegen den Brasilianer Pedro Matos durch. Der Weltranglistenerste und Titelverteidiger Airton Cozzolino von den Kapverden schied überraschend im Halbfinale aus und wurde Dritter vor Reece Myerscough aus Kanada. Bester Deutscher war Keanu Merten aus Saarbrücken. Bei den Damen gewann die erst 15 Jahre alte Capucine Delannoy das Finale gegen die Australierin Peri Roberts. Die Weltranglistenzweite Charlotte Carpentier aus Frankreich sicherte sich den dritten Podiumsplatz, die Schwedin Johanna-Catharina Edin wurde Vierte. Beste Deutsche waren Sonja Bunte aus Hamburg und die Lübeckerin Giulia Böhmerle auf dem geteilten fünften Platz.

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KITEBOARDING

GKA KITESURF WORLD CUP SYLT | 17. BIS 22.08.2021 Die am Donnerstag gestartete Best Trick Supersession entschieden Airton Cozzolino (ITA) und Capucine Delannoy (FRA) für sich.

ERGEBNISSE Männer

Frauen

1.

James Carew (AUS)

1.

Capucine Delannoy (FRA)

2.

Pedro Matos (BRA)

2.

Peri Roberts (AUS)

3.

Airton Cozzolino (ITA)

3.

Charlotte Carpentier (FRA)

4.

Reece Myerscough (CAN)

4.

Johanna-Catharina Edin (SWE)

GKAKITEWORLDTOUR.COM

BEST TRICK Männer

Frauen

1.

Airton Cozzolino (ITA)

1.

Capucine Delannoy (FRA)

2.

Matchu Lopes (ESP)

2.

Clemence Derrien (FRA)

3.

Camile Delannoy (FRA)

3.

Johanna-Catharina Edin (SWE)

BEST TRICK:

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Keanu Merten Der Youngster aus Saarbrücken (17 Jahre) ärgerte die Weltelite. Er fuhr bis ins Achtelfinale und scheiterte erst am Weltranglistenfünften Pedro Matos aus Brasilien

Matchu Lopes Der Kapverdianer belegte in der Best Trick Supersession den zweiten Platz


James Carew Der Australier setzte sich im Finale gegen den Brasilianer Pedro Matos durch und sicherte sich den Tourstopp-Sieg

Die Entscheidung über die WeltmeisterIn der Saison 2020/21 wird somit auf dem letzten Tourstopp vom 27. bis 31.10.2021 in Dakhla/Marokko fallen. Dort werden auch die WeltmeisterIn der Saison 2020/21 gekürt werden.

Charlotte Carpentier aus Frankreich fuhr souverän auf Platz 3

P R O F I Z I R K U S | G K A K I T E S U R F W O R L D C U P S Y LT U N D H V I D E S A N D E ( D K )

Von Sylt aus zog der Kitesurf-Tross weiter ins dänische Hvide Sande, wo vom 6. bis 11. September der nächste Tourstopp stattfinden sollte. Doch leider konnte aufgrund von Windmangel keine Wertung ausgefahren werden. Jeder gemeldete Teilnehmer erhielt 30 Punkte für die Gesamtwertung.

Große Freude über den Sieg beim ersten Tourstopp im Wave in 2021

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KITEBOARDING

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Podium Der Sieg auf Sylt ist wichtig für die Gesamtwertung. Beim folgenden Tourstopp in Dänemark reichte der Wind nicht für eine Wertung. Die Entscheidung über die Weltmeisterschaft im Wave fällt Ende Oktober in Dakhla/Marokko

Linus Erdmann Unter den sieben deutschen Startern war auch der Deutsche Meister im Freestyle Linus Erdmann. Der Hamburger kämpfte sich bis in die vierte Runde

Johanna-Catharina Edin Schwedin wurde Vierte

Die

für

Flysurfer

startende



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IKA / MARTINA ORSINI

FLORIAN GRUBER

FOTOS

INTERVIEW MIT

DIRK SEIFERT INTERVIEW

I N F O

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Axel Mazella – heißer Kandidat

In der Saison 2021 finden in der Kitefoil World Series, also der Weltmeisterschaftsserie im Race, fünf Tourstopps statt. Das sind einer mehr als 2019. Der Unterschied ist, dass 2021 alle Tourstopps in Europa stattfinden, 2019 wurde zweimal in Asien (China) gestartet. Race ist die olympische Disziplin, 2024 (in Paris) ist Kitesurfen das erste Mal offiziell dabei. Wie die Vorbereitungen für Olympia laufen, wer im deutschen Kader ist und wer die Favoriten 2021 auf den Weltmeistertitel sind, wir sprachen mit Florian Gruber, dem erfolgreichsten Racer Deutschlands.


PROFIZIRKUS | KITEFOIL WORLD SERIES 2021

CHECK THE VIDEOS HERE:

Welche Tourstopps fanden in der in der Kitefoil World Series 2021, also im Race, bisher statt? Gizzeria/Italien vom 7. bis 11. Juli und auf dem Traunsee in Österreich vom 15. bis 19. September. Ich bin gerade auf dem Weg nach Sardinien. In drei Tagen, am 06. Oktober beginnt dort in Cagliari der dritte World Cup der Saison 2021. Kommen danach noch weitere? Ja, noch zwei. Jandia auf Fuerteventura Ende November und Maspalomas auf Gran Canaria in der ersten Dezemberwoche. Das sind mit fünf sogar einer mehr als 2019. Ja, allerdings sind die Austragungsorte unterschiedlich. 2019 fanden zwei Tourstopps in China und zwei in Italien statt. In diesem Jahr sind alle in Europa, zwei in Italien, einer in Österreich und zwei auf den Kanaren.

Welche Veränderungen gab es noch in der Saison 2021 im Vergleich zu 2019? In der Formula Kite gibt es jetzt mehr Klarheit in Richtung Olympia. Klar ist jetzt, dass es 2024 zwei Medaillen im Kitesurfen gibt und in welchem Format gestartet wird. In der World Series hat sich nicht viel verändert. Auf jedem Tourstopp starten 100 Rider. 50 in der Gold Fleet und 50 in der Silver Fleet. Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Flotten? In den ersten zwei Tagen wird in zwei Qualifikations-Gruppen gestartet. Erst ab dem dritten Tag geht es in der Gold- und Silber Fleet weiter. In der Gold Fleet starten die ersten 50 FahrerInnen nach der Rangliste der Qualifikationsrennen, in der Silver Fleet alle weiteren. Wie erreicht man einen der 100 Startplätze? Über die Rangliste oder über eine Qualifikation? Bei der World Series gibt es keine Kriterien. Jeder kann sich anmelden. In der Formula Kite werden die Startplätze mittlerweile über die Weltrangliste und Verbände vergeben. KITEBOARDING

Noch mehr Top-5-Platzierungen wären super. Gizzeria lief überhaupt nicht gut für mich. Ich stellte kurz davor meine Bachelorarbeit fertig und konnte kaum trainieren. Zudem hatte ich mir zwei Wochen zuvor den Daumen gebrochen. Florian Gruber

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Wie ist die Saison bisher für dich gelaufen? In Gizzera belegtest du den 16. Platz, auf dem Traunsee den 5. Platz. Drei Tourstopps liegen noch vor dir. Was meinst du, geht noch? Gizzeria lief überhaupt nicht gut für mich. Ich stellte kurz davor meine Bachelorarbeit fertig und konnte kaum trainieren. Meine Fitness spielte noch nicht so richtig mit. Zudem hatte ich mir zwei Wochen zuvor den Daumen gebrochen – mit einer offenen Platzwunde, die mit sechs Stichen genäht werden musste. So gesehen kamen viele Faktoren zusammen. Noch mehr Top-5-Platzierungen wären super, bei den folgenden Tourstopps.

Woran liegt das? Besonders Frankreich will bei Olympia im eigenen Land unbedingt gut dastehen und ist ja auch so im Segeln immer weit vorne mit dabei. In Deutschland geht es nur über den offiziellen Weg. Es wird so lange gewartet, bis es offiziell Unterstützung geben muss.

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Wer sind die Titelfavoriten in dieser Saison? Axel Mazella ist wieder ein heißer Kandidat, da er einfach sehr solide in allen Bedingungen ist. Auch Denis Taradin und Theo de Ramecourt. Mal schauen, ob sich durch den Streicher auch noch andere Namen am Ende der Saison nach vorne bringen. Der Streicher ist das schlechteste Tourergebnis, es wird aus der Wertung gestrichen.

Kitefoil Race ist die olympische Disziplin für Olympia 2024 in Paris. Wie laufen die Vorbereitungen? Gibt es bereits einen deutschen Kader? Seit diesem Jahr kommt es langsam in Schwung. Seit den letzten zwei Events haben wir mit Chris Rashley endlich einen festen Trainer. Es gibt auch schon einen Kader. Leonie Meyer, Jannis Maus und ich sind fest im Kader, Jan Vöster und Jan Erichsen sind ebenfalls dabei. Andere Länder wie Frankreich, Polen, England oder Italien sind aber schon deutlich weiter, da dort die Förderung bereits vor ein bis zwei Jahren angefangen hat.

In der Formula Kite gibt es jetzt mehr Klarheit für Olympia 2024. Es wird zwei Medaillen geben. Klar ist auch, in welchem Format gestartet wird


Ihr fahrt auf den Kitefoil Word Cups exakt das Material, mit dem ihr auch bei Olympia starten werdet. Änderungen am Material sind aufgrund der „Boxrule“ erst nach Beendigung der nächsten olympischen Spiele möglich. Wie sieht eure Vorbereitungsphase für Olympia 2024 aus? In den nationalen Teams und im Flysurfer Team? In der World Series dürfen wir auch mit Prototypen starten, nur bei den Formula Kite Events muss das registrierte Material verwendet werden. Am Kite selbst darf nichts mehr verändert werden, jedoch an den Bridles. Wenn es aber ein Bridle-Update an einem registrierten Modell gibt, muss das vier Monate vor den Events angemeldet werden, sodass jeder die Möglichkeit bekommt, diese Updates zu verwenden. Wie oft tauscht ihr euer Material aus? Ich fahre meine aktuellen Wettkampf-Kites schon eineinhalb Jahre. Ich habe aber die wichtigen Größen doppelt, ein Trainingsset sozusagen. Wenn man gut darauf aufpasst, halten die Flysurfer Racekites sehr lange.

KITEBOARDING

In den ersten zwei Tagen wird in zwei Qualifikations-Gruppen gestartet. Erst ab dem dritten Tag geht es in der Gold- und Silber Fleet weiter. In der Gold Fleet starten die ersten 50 FahrerInnen nach der Rangliste der Qualifikationsrennen, in der Silver Fleet alle weiteren

Welche Fahrer aus dem Flysurfer Team planen, 2024 in Paris an den Start zu gehen? Da gibt es einige. Daniele Moroz, Theo de Ramecourt, Maximilian Maeder, Jannis Maus, Leonie Meyer und natürlich werde ich es auch versuchen.

PROFIZIRKUS | KITEFOIL WORLD SERIES 2021

Wie sieht es mit den Vorbereitungen für Olympia in den weiteren Ländern aus? Sehr unterschiedlich. Einige sind schon deutlich weiter, aber in anderen Ländern hat die Unterstützung durch die Verbände auch erst gerade angefangen.

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KITEBOARDING

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Du bist ein alter Hase im Race. Du warst schon mit dabei, als mit Race-Directionals gefahren wurde. Was rätst du einem Kiter, der heute ins Race einsteigen möchte? Wie macht er das am besten? Um das Handling für gestreckte Mattenkites und schnelle Foils zu bekommen, solltet ihr mit Freeracekites wie dem Flysurfer Sonic beginnen. Der Sonic ist in der Handhabung und Benutzerfreundlichkeit deutlich einfacher als die VMG. Bei den Foils könnt ihr, sofern ihr bereits Erfahrung habt, gleich mit einem Racefoil beginnen, da diese inzwischen sehr stabil geworden sind. Um Erfahrungen im Wettbewerb zu sammeln, solltet ihr auf nationalen Events starten. Dort könnt ihr euch von den erfahreneren Fahrern viel abschauen und lernen.

In der World Series dürfen wir auch mit Prototypen starten, nur bei den Formula Kite Events muss das registrierte Material verwendet werden. Am Kite selbst darf nichts mehr verändert werden, jedoch an den Bridles.


Gizzeria/Italien

15. bis 19. 09.2021

Traunsee/Österreich

06. bis 10.10. 2021

Cagliari/Italien

23. bis 27. 11.2021

Jandia/Fuerteventura

30.11. bis 03.12.2021

Maspalomas/Gran Canaria

Ergebnisse

PROFIZIRKUS | KITEFOIL WORLD SERIES 2021

TOURPLAN KITEFOIL WORLD SERIES 2021

07. bis 11.07. 2021

2.

Axel Mazella

Frankreich

3.

Toni Vodisek

Slowenien

12.

Janis Maus

Deutschland

16.

Florian Gruber

Deutschland

31.

Daniela Moroz

USA

1.

Axel Mazella

Frankreich

2.

Theo de Ramecourt

Frankreich

3.

Connor Bainbridge

Großbritannien

5.

Florian Gruber

Deutschland

8.

Lauriane Nolot

Frankreich

10.

Peter Müller

Deutschland

K I T E F O I LW O R L D S E R I E S . C O M

Russland

YOUTUBE: YOUTUBE.COM/C/KITECLASSES

Denis Tradin

FACEBOOK: KITEFOILWORLDSERIES

1.

INSTAGRAM: KITECLASSES/

2021 KITEFOIL WORLD SERIES ACT 2 - TRAUNSEE

2021 KITEFOIL WORLD SERIES ACT 1 - GIZZERIA

2021 KITEFOIL WORLD SERIES ACT 3 - CAGLIARI KITEBOARDING

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KITEBOARDING

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KITEVERBOT AN DER NORDSEE NICHT VOM TISCH

Kiten soll im Nationalpark Wattenmeer verboten werden. Eingerichtet werden sollen Gebotszonen. Welche Gefahren in dieser Regelung lauern, erläutert Gerhard Dietrich, 1. Vorsitzender „Love it like a local e. V.“ im Interview.


I N F O

Im Wattenmeer soll Kitesurfen verboten werden. Das ist keine neue Meldung. Denn bereits 2017 stellten die drei Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg beim Bundesverkehrsministerium einen Antrag zur Neufassung der Befahrensverordnung im Nationalpark Wattenmeer. Dieser Antrag verfolgt das Ziel, Kiten an der deutschen Nordseeküste generell zu verbieten und nur in ausgewiesenen „Gebotszonen“ zu erlauben. Im September 2021, kurz vor der Bundestagswahl ließ das Bundesverkehrsministerium verlauten, dass die Verordnung in dieser Legislaturperiode nicht mehr erlassen wird. Das drohende Kitesurfverbot ist damit aber lange noch nicht vom Tisch. Wir sprachen mit Gerhard Dietrich, dem 1. Vorsitzenden des Vereins „Love it like a local e. V.“ (LILAL), was diese Entscheidung für die deutschen Nordseespots bedeutet. Im Interview gibt Dietrich zudem einen Überblick, durch wen der Antrag motiviert ist, erläutert die Hintergründe und rät, was wir als Kite-Community tun können, um die Arbeit gegen das im Raum stehende Kiteverbot zu unterstützen.

KITEBOARDING

INTERVIEW

DIRK SEIFERT

FOTOS

NATIONALPARK WATTENMEER © MARTIN STOCK LKN.SH

POLITIK | INTERVIEW MIT GERHARD DIETRICH (LILAL)

INTERVIEW MIT GERHARD DIETRICH, 1. VORSITZENDER „LOVE IT LIKE A LOCAL E. V.“ ZUM THEMA DROHENDER KITEVERBOTE AN DER NORDSEEKÜSTE

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KITEBOARDING

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Gerhard, ein Kitesurf-Verbot an der deutschen Nordeeküste steht immer noch im Raum. Wie sind die drei Bundesländer überhaupt auf die Idee gekommen, Kitesurfen an der Nordsee verbieten zu wollen? Ja, das ist schon eine verrücke – und auch nicht nachvollziehbare Geschichte. Zur Historie: Im Vorfeld der Landtagswahlen 2017 in Schleswig-Holstein sprachen sich CDU, FDP und AfD gegen ein allgemeines Kiteverbot aus. Am 07.05.2017 wurde die Rot-Grüne Landesregierung abgewählt. Am 11.05.2017 erschien auf Facebook ein Post, dass am 15.06.2017 der Antrag auf Änderung der Befahrensordnung in Wilhelmshaven vorgestellt werden soll. Auf Anfrage bei der Naturparkverwaltung Wattenmeer in Tönning (die zuständige Schutzgebietsmanagement-Behörde für den Nationalpark Wattenmeer – die Red.) bekam auf Anfragen keiner der Kite-Verbände eine Auskunft. Später stellte sich heraus, dass der Antrag schon seit dem 15.05.2017 beim BMVI (Bundesverkehrsministerium) in Berlin vorlag. Wer war dafür verantwortlich? Der damalige Umweltminister in Schleswig-Holstein, Robert Habeck (Die Grünen) hatte den Antrag im Alleingang eingereicht. Dies hat später auch die Koalitionsverhandlungen belastet, denn im Koalitionsvertrag war vermerkt: Kein allgemeines Kiteverbot. Im neuen Koalitionsvertrag wurde vereinbart: Keine weiteren Kiteverbote nach Novellierung der Befahrensordnung. Nach dem Bekanntwerden Habecks Alleingangs wurde vereinbart, dass der Antrag beim BMVI ruhend gestellt wird, und die Verbände zu Gesprächen eingeladen werden. Über die Einrichtung von dauerhaften Kitesurf-Zonen sollten mit den Kite- und Wassersport-Verbänden Gespräche geführt werden. Allerdings hat Habeck die Bereitschaft zur Unterstützung der Vorbereitung zu den Gesprächen mit den Verbänden (DSV, GKA, LILAL)* als Zustimmung ausgelegt und den Antrag erneut in Berlin eingereicht. Das war ein klarer Bruch des Koalitionsvertrags, zudem wurden die Kiteverbände wieder übergangen. Im neuen Antrag sind zwar einige Kitegebiete hinzugekommen, aber das allgemeine Kiteverbot ist im Antrag geblieben. Mit welchen Argumenten soll Kitesurfen im Wattenmeer überhaupt verboten werden? Die sind schon ziemlich haarsträubend. Die Argumente für ein Kiteverbot sind, dass die Kites von den Vögeln als Raubvögel angesehen würden, wir Kiter Vögel aufscheuchen und Vögel bei der Nahrungsaufnahme stören würden, wir mit über 100 Stundenkilometer übers Wasser düsen und in die Natur eindringen würden, wo sonst kein Mensch hinkommt und der Lärm, den ein Kite verursacht, unerträglich wäre.

Der damalige Umweltminister in Schleswig-Holstein, Robert Habeck (Die Grünen) hatte den Antrag im Alleingang eingereicht. Dies hat später auch die Koalitionsverhandlungen belastet, denn im Koalitionsvertrag war vermerkt: Kein allgemeines Kiteverbot

Können diese Behauptungen in irgendeiner Weise wissenschaftlich belegt werden? Bisher fehlt jegliche naturschutzfachliche Begründung, die einer wissenschaftlichen Prüfung standhält. Das Problem ist aber, dass die Naturschutzverbände eine unglaubliche Macht besitzen. Denn allein durch ihre selbsternannte Aufgabenstellung, die Natur schützen zu wollen, genießen Naturschutzverbände in weiten Teilen der Bevölkerung eine hohe Glaubwürdigkeit. Andere Wassersportarten wie Windsurfen, Segeln, Paddeln und Kanufahren und auch Wattwanderungen sind nicht vom Verbot betroffen. Mit welcher Begründung soll nur Kitesurfen verboten werden? Es gibt derzeit keine Begründung, die einer wissenschaftlichen Prüfung standhält. Jede Aktivität im Wattenmeer kann einen störenden Einfluss auf die Vogelwelt haben. Kitesurfen ist insoweit mit anderen Sportarten vergleichbar, spielt als Störquelle aber eine eher untergeordnete Rolle. Wenn man aber in den Positionspapieren der Naturschutzverbände zwischen den Zeilen liest, wird man zu dem Schluss kommen, dass die Kiter erst der Anfang sein sollen.


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Welche Positionen vertreten Naturschutz- und Vogelschutzverbände wie der NABU? Die Naturschutzverbände sind die treibenden Kräfte hinter den Landesregierungen. Liest man die Positionspapiere der Naturschutzund Vogelschutzverbände, kann einem nur bange werden. Die Naturschutzverbände verfolgen eine Ausweitung der Schutzgebiete mit immer stärkeren Einschränkungen für die Nutzung durch Menschen.

Übersichtskarte NordSBefV, nördlicher Teil Datum: 17.06.2021

Havneby

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12,5

25

50 km

List

1:450.000

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Geltungsbereich NordSBefV Schnellfahrkorridore Traditionelle Routen Westerland

Wasserwanderwege Ausstiegs- und Aufenthaltsstellen für Kanuten u. a. Wassersportler Kitegebiete Nationalparkgrenze 0

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Besondere Schutzgebiete

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Welche Positionen vertreten die Parteien? CDU und FDP sind gegen ein allgemeines Kiteverbot. Die Grünen stehen für ein Kiteverbot. SPD und SSW (Südschleswigsche Wählerverband, die Vertretung der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein – die Red.) haben sich nicht eindeutig festgelegt.

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Das klingt alles sehr verrückt. Ein Minister, der im Alleingang einen Antrag inklusive Kiteverbot durchbringen will und Naturschutzverbände, die auf Biegen und Brechen mit unhaltbaren Argumenten ein Kiteverbot im Wattenmeer erreichen wollen. Was steckt deiner Meinung nach dahinter – und warum soll nur Kiten und nicht auch andere Sportarten verboten werden? Meiner Einschätzung nach zwei Punkte. Zum einen wollte Robert Habeck sich durch das Erreichen eines Kiteverbotes im Wattenmeer wohl profilieren und zum anderen brauchen die Naturschutzverbände medienwirksame Erfolge, denn sie leben von Spendengeldern.

POLITIK | INTERVIEW MIT GERHARD DIETRICH (LILAL)

Lister Tief

Es gibt derzeit keine Begründung, die einer wissenschaftlichen Prüfung standhält. Jede Aktivität im Wattenmeer kann einen störenden Einfluss auf die Vogelwelt haben. Kitesurfen ist insoweit mit anderen Sportarten vergleichbar, spielt als Störquelle aber eine eher untergeordnete Rolle KITEBOARDING

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KITEBOARDING

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Meiner Meinung nach sollen die Kiter das Bauernofper für einen medialen Erfolg von Habeck und Naturschutzverbänden sein. Nach unseren Informationen hatten weder Habeck noch die Naturschutzverbände damit gerechnet, dass sich die Kiter so schnell organisieren und erfolgreich gegen das drohende Kiteverbot vorgehen werden. Habeck selbst hat in einem Interview zugegeben, dass er nie damit gerechnet hätte, dass die Sache so hohe Wellen schlagen wird. Aus zuverlässiger Quelle wurde uns zugetragen, dass das Verbot von Teilen in der Politik gewollt und eine Begründung nachrangig ist. Wenn man sich die Karte anschaut, auf der die Spots verzeichnet sind, an denen Kiten laut Antrag erlaubt sein soll, dann sieht das doch eigentlich ganz gut aus. Verzeichnet sind so gut wie alle Spots, an denen Kiten bisher auch stattfindet – und sogar noch einige mehr. Welche Gefahr lauert in der beantragten Neufassung für uns Kiter? Ja, es sind vor allem in Niedersachsen viele Spots hinzugekommen. Dies sind aber auch die Spots, die zuvor aus verschiedenen Gründen weggefallen sind. Niedersachsen hat die Anträge zur Genehmigung oft nicht verlängert und so Spots auslaufen lassen oder Anträge für neue Spots von vornherein negativ beschieden. So ist die Anzahl der Spots stückweise reduziert worden. Auch haben Gemeinden teilweise keine Anträge gestellt, weil sie die damit verbundenen Kosten nicht tragen wollen oder weil sie kein Interesse an einem Kitespot haben. Aber wie gesagt, das Vorgehen in Niedersachsen war rechtswidrig. Das Wattenmeer ist ein dynamischer Raum, Sandbänke und Küstenverlaufe ändern sich ständig. Kommt es zu einem generellen Kiteverbot mit Gebotszonen, können die Gebotszonen zu Schutz- und damit Kiteverbotszonen erklärt werden, ohne dass im Gegenzug neue Gebotszonen ausgewiesen werden. Es bestünde somit die Gefahr, dass Spots nach und nach geschlossen oder verkleinert werden. Wer vertritt die Kiter gegen das drohende Kiteverbot im Wattenmeer? Die GKA (Global Kitesports Association), also der Herstellerverband, „Love it like a local“ (LILAL), Watt ’n‘ Boardsport, Cuxkiter, Bordsport SPO mit der Unterstützung weiterer lokaler Vereine und Interessengruppen von Kitern. Wie begründen die Naturschutzverbände ihre Forderung nach einem allgemeinen Kiteverbot im Wattenmeer? Vornehmlich mit dem Metagutachten von Thorsten Krüger „Zum Einfluss von Kitesurfen auf Wasser- und Wattvögel – eine Übersicht“ (2016).


POLITIK | INTERVIEW MIT GERHARD DIETRICH (LILAL)

WWW.LOVEITLIKEALOCAL.DE

Nationalpark Wattenmeer © Martin Stock LKN.SH

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Wie kommt das Gutachten zu dem Schluss, dass Kiter Vögel gefährden? Ganz klar durch Manipulation von Daten. In diesem Gutachten werden Studien zitiert, um Störungen auf die Tierwelt, insbesondere der Vogelwelt, dem Kitesurfen zuzuschreiben. Quellen werden bewusst falsch wiedergegeben. So wurde zum Beispiel eine nicht vorhandene Lärmbelästigung durch Kitesurfer nach oben manipuliert und bei anderen segelbetriebenen Wasserfahrzeugen die Werte bewusst gefälscht und nach unten gesetzt.

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Von wem sind diese Gutachten in Auftrag gegeben und oder erstellt worden? Die Gutachten wurden im Auftrag oder direkt vom Bundesamt für Naturschutz, Landesverwaltungen, Nationalparkverwaltung und Naturschutzvereinigungen in Auftrag gegeben bzw. erstellt. Gibt es Gegengutachten? Ja, das COWI Gutachten. Dieses Gutachten hat den meisten Studien, die sich mit der Möglichkeit einer Störwirkung des Kitesurfens befassen, insbesondere den Krüger-Gutachten, systematische Schwächen nachgewiesen. Das Krüger-Gutachten ist eine Zusammenfassung vieler Gutachten, die vornehmlich mit Vorher-/Nachher-Vergleichen agieren. So vergleichen die Gutachten einen Zeitpunkt, während Kiter auf dem Wasser waren mit einem Zeitpunkt, zu dem keine Kiter auf dem Wasser waren. Während Kiter auf dem Wasser waren – also bei Wind – waren weniger Vögel anwesend. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Kiter der Grund dafür sind, dass weniger Vögel anwesend waren. Im Gutachten bleibt aber unberücksichtigt, dass zu dem Zeitpunkt, zu dem keine Kiter anwesend waren, Windstille herrschte. Bei Wind und/oder höherem Seegang suchen Vögel Schutz. Der Grund für die geringere Anzahl an Vögeln in den Zeiten, in denen Wind herrscht und eben auch Kiter anwesend sind, sind also nicht die Kiter – sondern die Wetterverhältnisse. Das Krüger-Gutachten hat auf manipulative Art und Weise die Störungen praktisch alleinig den Kitern zugeschrieben, um ein Verbot als Notwendig zu untermauern. Wer hat das COWI-Gutachten erstellt und wer hat es in Auftrag gegeben? Das Gutachten wurde von dem renommierten COWI-Wissenschaftsinstitut erststellt. Das COWI hat in Deutschland schon viele Gutachten für Länder und Bund erstellt – und auch in Dänemark. Beauftragt wurde das COWI von der GKA zusammen mit Watt ’n‘ Boardsport.

Wir haben deutlich gemacht, dass wir ein Kitesurfverbot ablehnen, denn es beinhaltet eine Diskriminierung einer einzelnen Sportart

Können die Gutachten irgendwo eingesehen werden? Das COWI-Gutachten (auf Deutsch und Englisch) sowie eine Zusammenfassung des COWI-Gutachtens sind neben weiteren Gutachten auf unserer Homepage www.loveitlikealocal.de (unter Gutachten) veröffentlicht. Wie geht es jetzt weiter? Alle Gutachten liegen dem Bundesverkehrsministerium vor, oder? Ja, die Eingaben und Gutachten liegen dem BMVI vor. Wir haben deutlich gemacht, dass wir ein grundsätzliches Verbot des Kitesurfens mit Ausnahmen unter Vorbehalt ablehnen, denn es beinhaltet eine Diskriminierung einer einzelnen Sportart per Verordnung. Warum ist eigentlich das Bundesverkehrsministerium der Adressat des Antrags und nicht die Länderparlamente? Das Wattenmeer sind Bundeswasserstraßen. Somit ist das Bundesverkehrsministerium zuständig. Über den Antrag wurde vom Bundesverkehrsministerium bisher noch nicht entschieden. Was bedeutet das konkret? Dass im Moment noch alles beim Alten ist, das drohende Kitesurfverbot aber noch nicht vom Tisch ist. In den Tagen vor der Bundestagswahl ließ das Bundesverkehrsministerium verlauten, dass die Verordnung in dieser Legislaturperiode nicht mehr erlassen wird. Was bedeutet das genau – besonders in Bezug auf den Erhalt unserer Spots? Wir müssen abwarten, wie sich die neue Bundesregierung zusammensetzen wird. Mit den Grünen in der Regierung wird es vermutlich nicht leichter.


„Love It Like A Local“ (LILAL) ist ein eingetragener Verein. Du, Mirja Hansen und Fabian Sösemann bilden den Vorsitz. Welche Ziele hat LILAL? Wir sind Ansprechpartner und Berater für Kiter, Vereine, Politiker und Behörden, wenn es um die Belange der Kiter geht. Wir haben mittlerweile über 1.000 Mitglieder, sind ein Netzwerk für alle Kiter und vertreten unsere Interessen auf Landes- und Bundesebene. Wir wollen LILAL aber auch mit weiterem Inhalt füllen, wieder etwas mehr „zurück zu den Wurzeln“, als Naturschutzinitiative. Das Kiteverbot hat unsere begrenzten personellen Ressourcen stark gefordert, so dass nur wenig Zeit für die anderen Bereiche blieb. Ein weiteres Thema, das bisher kaum Raum gefunden hat, sind die Kiteverbote auf den Binnengewässern.

Wie können wir als Kite-Community – und somit jeder einzelne von uns – uns verhalten bzw. was kann jeder Einzelne von uns tun, um eure Arbeit – und auch die aller anderen Beteiligten – zum Erhalt unserer Spots zu unterstützen? Gründet Vereine vor Ort, übernehmt Verantwortung und agiert für eure Spots als direkter Ansprechpartner vor Ort. Besser könnt ihr ein öffentliches Interesse nicht nach außen dokumentieren. Bedanken möchte ich mich an diese Stelle bei Mirja und Söse für ihre bei LILAL geleistete Arbeit, für die sie viele Stunden Freizeit geopfert haben. Ein weiterer Dank geht an die federführende GKA und alle weiteren Beteiligten in diesem Verfahren.

Welche Aktivitäten hat LILAL bzw. habt ihr in eurer Funktion als Vorstand bisher in Sachen „Kiteverbot“ unternommen und mit welchen Ergebnissen? Ein großes Ergebnis unserer Arbeit sehe ich darin, dass wir Kiter zusammengebracht und ihnen eine Stimme gegeben haben. Auch waren wir es, die die Alleingänge Habecks aufgedeckt und öffentlich gemacht haben. Als Ergebnis steht, dass wir gehört und gefragt werden und gute Kontakte aufgebaut haben. Mirja und Söse haben langjährige, enge Kontakte in die Szene, ich in die Politik.

Gerhard, Danke für das Interview und Danke für eueren Einsatz und eure Arbeit. *DSV GKA LILAL

Deutscher Segler-Verband e. V. Global Kitesports Association e. V. (Herstellerverband) Love it like a local e. V.

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POLITIK | INTERVIEW MIT GERHARD DIETRICH (LILAL)

Wenn jemand euch unterstützen möchte, wie kann er das machen? Tatkräftige Mitarbeit ist bei uns immer willkommen. Wir schätzen ehrliche, aktive, dauerhafte und verlässliche Mitarbeit und keine Lippenbekenntnisse.

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Ab dem 1. Dezember 2021 öffnen wir wieder unsere KiteWorldWideMansion. Der Zeitraum über Weihnachten und Silvester ist schon jetzt gut gebucht. Und ja, Kapstadt ist im Winter der absolute Kite-Hotspot. Wir sind auch sehr optimistisch, dass im nächsten Frühjahr wieder der King of the Air stattfinden wird. York Neumann

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Weniger Einschränkungen Reisen gehört zu unserem Lifestyle. Das war in den letzten Monaten nur eingeschränkt möglich. In den letzten Wochen sind die Reisebedingungen zu den meisten Kitezielen wieder gelockert worden. Wir haben mit Julia Bücking, Geschäftsführerin Travel People GmbH, York Neumann, Gründer und Geschäftsführer KiteWorldWide GmbH und den beiden Inhabern des Kite-Event Veranstalters Kiteboarding-Events, Daniel Gulau und Marcel Würfel über die aktuelle Situation bei Fernreisen gesprochen. Die Reiseexperten geben detailliert Auskunft, welche Kitedestinationen für den Herbst und Winter buchbar sind und wie die aktuellen Reisebedingungen aussehen.

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Jule und York, ihr seid beide Geschäftsführer eines Spezialreiseveranstalters für Surfreisen und damit absolute Experten für Reisen zu weltweiten Kitespots. Wie hat sich die Situation bei Flugreisen zu den Kitezielen seit dem Sommer verändert?

York Ja, und in Brasilien herrschen aktuell auch weniger starke Restriktionen als hier in Europa. Und dadurch, dass die Unterkünfte an den Spots alle etwas abgelegener sind, besteht dort auch ein geringeres Ansteckungsrisiko als in den größeren Städten Brasiliens.

Julia Mittlerweile sind viele Reiseziele kein Hochrisikogebiet mehr. Das vereinfacht die Einreise und auch die QuarantäneBedingungen nach der Rückkehr.

Welche Reise- und Einreisebedingungen herrschen im Moment in den Ländern, in denen ihr Ziele anbietet?

Welche Ziele könnt ihr für den Herbst anbieten? York Auf jeden Fall Sizilien, Tarifa und Kos noch bis Anfang November sowie Seahorse Bay und El Gouna in Ägypten, Dakhla und Essaouira in Marokko und Fuerteventura (ganzjährig). Und wenn es etwas weiter weg sein darf, dann Kapverden oder Tatajuba in Brasilen. In Tatajuba haben wir einen neuen KiteWorldWide-Beachclub mit Kiteschule und eigenem Restaurant eröffnet. Und auch auf den Kapverden steht ein neues Projekt in den Startlöchern.

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Julia Jetzt für den Herbst die kanarischen Inseln Fuerteventura und Teneriffa, Tarifa auf dem spanischen Festland, Theologos/ Rhodos in Griechenland, Torbole Gardasee (noch bis November geöffnet), Mauritius (seit dem 01.10.2021 für Geimpfte geöffnet), Brasilien (Sao Miguel de Gostoso) und Cabarete in der Dominikanischen Republik.

York Solange das jeweilige Land kein Virusvariantengebiet ist – und aktuell ist das bei unseren Zielen nicht der Fall, könnt ihr mit einem einfachen Antigen- oder PCR-Test einreisen. Als geimpfte Person sogar ohne Test. Jule Ja, aktuell kann entweder geimpft oder mit Test eingereist werden. Außer Mauritius. Hier ist zur Einreise eine Impfung notwendig.

Und welche Bedingungen herrschen bei der Rück- bzw. Einreise nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz? York Für Geimpfte und Genesene ist das Reisen dadurch deutlich erleichtert worden. Aktuell gibt es keine Quarantäne- oder Testpflicht, auch nicht für Rückreisende aus Hochrisikogebieten nach Deutschland oder in die Schweiz. Reisende müssen nur

Im Herbst ist Brasilien das beliebteste Reiseziel mitteleuropäischer Kiter. Wie ist die Situation für Reisen nach Brasilien, besonders in den Bundesstaat Ceará, in dem sich die beliebtesten Kitespots befinden? Jule Brasilien ist kein Hochrisikogebiet mehr. Wir haben Sao Miguel de Gostoso im Programm.

WWW.KITEBOARDING-EVENTS.DE

Für Geimpfte und Genesene ist das Reisen dadurch deutlich erleichtert worden. Aktuell gibt es keine Quarantäne- oder Testpflicht, auch nicht für Rückreisende aus Hochrisikogebieten nach Deutschland oder in die Schweiz. Reisende müssen nur eine Einreiseanmeldung ausfüllen und darin den Nachweis über die Impfung bzw. Genesung einfügen. Für Rückreisen nach Österreich gilt generell die 3G-Regel. York Neumann, KiteWorldWide GmbH


Wie ist eure Einschätzung für die nächsten Monate. Werden sich diese Bedingungen verändern? Jule Wir hoffen sehr, dass aufgrund sinkender Inzidenzen auch Ägypten bald von der Liste der Hochrisikogebiete genommen wird. Trotz der momentan noch bestehenden Reisewarnung für Ägypten, bieten wir schon jetzt Kitereisen nach Ägypten an, denn Geimpfte haben keine Einschränkungen bei Ein- und Ausreise. Wie sieht es für Kapstadt aus? Von Dezember bis März, also im südafrikanischen Sommer, ist Kapstadt der absolute Hotspot der Kiteszene. York Ab dem 1. Dezember 2021 öffnen wir wieder unsere KiteWorldWide-Mansion. Der Zeitraum über Weihnachten und Silvester ist schon jetzt gut gebucht. Und ja, Kapstadt ist im Winter der absolute Kite-Hotspot. Wir sind auch sehr optimistisch, dass im nächsten Frühjahr wieder der King of the Air stattfinden wird. Wie ist eure Empfehlung für den Zeitpunkt der Buchung. Wann sollte am besten gebucht werden?

Jule Viele Reiseveranstalter bieten sogenannte Flex-Tarife an. Gegen eine geringe Gebühr kann zwischen 29 und 15 Tagen vor Abreise noch kostenlos storniert werden. Das gibt Sicherheit. Somit könnt ihr jetzt schon buchen und – gerade für Weihnachten, Silvester und für die Ferienzeiten – eure Wunschtermine sichern. Die Flex-Tarife gelten zum Teil sogar für Reisen bis Ende Oktober 2022.

Wie ist eure Prognose für die Saison 2022. Wird Reisen wieder einfacher möglich sein? York Wir hoffen sehr, dass Reisen wieder so einfach möglich sein wird wie vor der Pandemie. Aber klar, da müssten wir in die Glaskugel schauen, um die Frage beantworten zu können. Aktuell gibt es aber einen ganz klaren Aufwärtstrend. Jule Ja, momentan stehen die Zeichen wirklich gut und wir hoffen es sehr – auch wenn die Vergangenheit gezeigt hat, dass sich das auch ganz schnell ändern kann.

REISE | REISEZIELE IM HERBST UND WINTER

eine Einreiseanmeldung ausfüllen und darin den Nachweis über die Impfung bzw. Genesung einfügen. Für Rückreisen nach Österreich gilt generell die 3G-Regel. Aktuelle Details dazu findet ihr auch auf unserer Homepage. Dort haben wir ein Corona-Reisetool integriert, wo genau aufgeführt ist, welche Ein- und Rückreisebeschränkungen es zu unseren Kite-Destinationen gibt.

Wohin reist ihr in diesem Winter? Jule Meine Kollegin ist gerade auf Fuerteventura und genießt warme Temperaturen und Wind. Ich werde in den Herbstferien nach Sardinien reisen und im Winter nach Mauritius. York Ja, auch unser Team wird wieder auf Reisen sein. Einige werden nach Ägypten fliegen und einige endlich wieder nach Brasilien, Kapstadt und auf die Kapverden.

Mittlerweile sind viele Reiseziele kein Hochrisikogebiet mehr. Das vereinfacht die Einreise und auch die QuarantäneBedingungen nach der Rückkehr Julia Bücking, Travel People GmbH

In Brasilien herrschen aktuell weniger starke Restriktionen als hier in Europa. Und dadurch, dass die Unterkünfte an den Spots alle etwas abgelegener sind, besteht dort auch ein geringeres Ansteckungsrisiko als in den größeren Städten Brasiliens. York Neumann

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Weitermachen und inprovisieren INTERVIEW MIT DANIEL GULAU UND MARCEL WÜRFEL, INHABER DES KITEEVENT-VERANSTALTERS KITEBOARDING-EVENTS

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Wie ist eure Saison bisher verlaufen? Welche Events konntet ihr stattfinden lassen, welche musstet ihr streichen?

Welche Events bietet ihr im Oktober und November an? Sizilien, El Gouna und Dänemark.

Ja, auch in diesem Jahr gab es einige Corona-bedingte Verschiebungen. Wir wollen Ende März unser neues Makani Kitehouse in Lemkenhafen auf Fehmarn eröffnen. Leider war das nicht wie geplant möglich, wir mussten auf Juni verschieben.

Sind noch Plätze buchbar?

Ihr seid Mitinhaber des Makani Beach Club in El Gouna und betreibt die KWW-Station auf Sizilien an der beliebten Lagune Lo Stagnone. Wie ist die Saison in El Gouna und auf Sizilien bisher verlaufen?

Dieser Plan steht noch. Und wir werden eventuell noch ein weiteres Ziel im Winter-Programm haben.

Wie 2020 war es im Frühling nicht möglich, Events an unseren Destinationen stattfinden zu lassen. Erst ab Juni konnten wir auf Sizilien eröffnen. Unser Makani Beach Club in El Gouna war zwar durchgehend gut besucht, allerdings noch nicht wieder auf dem Niveau wie vor der Pandemie. Aufgrund der Reisebeschränkungen und Quarantäneregelungen fehlten besonders Kiter aus Deutschland. Einige Gäste haben eine längere Zeit „Home Office“ bei uns im Makani Beach Club gemacht und sind mehrere Monate in El Gouna geblieben.

Unser neues Makani Kitehouse in Lemkenhafen auf Fehmarn konnten wir erst im Juli eröffnen, die KWW-Station auf Sizilien (Foto) im Juni.

Ja, aber nur wenige.

Von Dezember bis Ende März seid ihr normalerweise in Kapstadt. Wie sieht es für den Winter 21/22 aus?

Wie ist eure Planung für das Frühjahr 2022? Ich weiß nicht, ob wir das Wort ‚planen‘ noch verwenden sollten (lacht). Wir werden einfach weitermachen wie bisher und dann improvisieren. Infos zu unseren Terminen findet ihr jeweils auf unserer Webseite.

Unser Makani Beach Club in El Gouna war durchgehend gut besucht. Einige Gäste haben eine längere Zeit „Home Office“ bei uns im Makani Beach Club gemacht und sind mehrere Monate in El Gouna geblieben.


DEINE ZIELE + + + + + + + + +

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Unruhige Füße


REISEN | UNRUHIGE FÜSSE

Als Kiter liegt die Reiselust in unserer DNA. Die Sehnsucht, den Wind in den unterschiedlichsten Ecken des Planeten zu jagen, Gleichgesinnte zu treffen, epische – und auch nicht so epische Sessions – zu feiern, voll Stoke zu sein, egal, ob in Wellen oder im Flachwasser, hoch zu springen, technische Moves zu vollbringen oder einfach nur zu freeriden. All das ist tief in der Kultur unseres Sports und in unserem Lebensstil als Kiter verankert. Die Vorfreude zu genießen, die Magie Neues zu erkunden und die Tage, Wochen oder Monate bis zur nächsten Reise zu zählen – oder einfach nur davon zu träumen, irgendwann auf Reisen gehen zu können, macht es uns einfacher, den Alltag durchzustehen.

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Reisen ist tief in der Kultur unseres Sports und in unserem Lebensstil als Kiter verankert

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128 Eine Welt, in der wir frei reisen konnten, war ein wunderbarer Ort. COVID hat alles verändert.

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Aufgewachsen bin ich im Binnenland Österreichs, in Wien. Doch meine Füße waren von jeher unruhig. Seitdem ich denken kann, träumte ich von einem Leben am Ozean. Überall in meinem Jugendzimmer hingen Surfplakate, schon im Alter von 5 Jahren soll ich meinen Eltern verkündet haben: „Ich will nach Maui und große Wasserberge reiten.“ Ich konnte es kaum erwarten, „erwachsen zu werden“ und anzufangen, die Welt zu erkunden. Ich überredete meine Eltern, mich in den Ferien auf Sprachreisen ins Ausland zu schi-

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cken, die einzige Möglichkeit für mich, schon in diesem Alter alleine reisen zu können. Ich hatte keine Angst nach Großbritannien oder Frankreich zu gehen. Mit gerade erst 11 Jahren war ich das erste Mal einen ganzen Monat lang fort. Mein Zuhause zu verlassen und mich ins Unbekannte zu wagen, war für mich das Aufregendste der Welt. Mehrere Jahrzehnte später geht es mir noch immer so. Mein komplettes Leben habe ich seit meinem Schulabschluss danach organisiert, soviel wie möglich reisen zu können; Studium im Ausland, der erste Job danach für eine Fluggesellschaft in London ... die für Angestellte ermäßigten Flugpreise ermöglichten es mir,


Und ich hoffe, dass sich die Welt bald wieder komplett öffnet. Ich freue mich auf eine Welt, in der sich das Reisen anfühlt, als wäre ich zum ersten Mal in ein Flugzeug gesprungen


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Das Haus zu verlassen und mich ins Unbekannte zu wagen, ist das Aufregendste der Welt für mich

endlich viele der Orte zu besuchen, von denen ich schon so lange geträumt hatte. Im Zuge dieser Trips flog ich auch nach Kalifornien, dem Geburtsort des modernen Surfens – um endlich Wellen zu reiten. Mit 25 zog ich nach Hongkong und arbeitete für die in Asien führende Mediengruppe im Bereich Abenteuerreisen und Extremsport. Meinen ersten Kitekurs machte ich während einer Geschäftsreise auf Bali. Kurz danach gab ich meine Businesskarriere auf und verschrieb mich zu 100 % dem Kitesport und dem Reisen. Mehrere Jahre fuhr ich im Weltcup mit, lebte aus dem Boardbag und reiste von Tourstopp zu Tourstopp. Damals war Le Morne auf Mauritius fast eine Kite-freie Zone und die Kapverden waren ein „radikal neues Reiseziel“. Auch heute noch ist mein Leben vom Reisen bestimmt. Meine Trips führten mich schon an einige der abgelegensten Orte der Welt, an denen ich der allererste und bisher einzige Kiter war. Im Zuge eines Explorer-Trips verliebte ich mich in Westaustralien. Seit mittlerweile fast 15 Jahren ist Margaret River meine Basis. Mit dem Indischen Ozean praktisch vor meiner Haustür, plane ich von hier aus meine Trips. In den letzten 25 Jahren gab es kein einziges Jahr, in dem ich nicht mehrmals unterwegs war.

COVID hat all das plötzlich zum Stillstand gebracht. Australiens Grenzen sind seit über 18 Monaten geschlossen. Wenn ich Australien verlassen würde, könnte ich nicht ins Land zurückkehren. Seit März 2020 sind über 40.000 Australier auf der ganzen Welt gestrandet. Es ist wunderschön zu wissen, dass in Europa das Reisen mittlerweile wieder mehr und mehr möglich ist und hoffentlich öffnet sich die Welt ganz bald wieder komplett. Ich kann es nicht erwarten, in diese, durch die Pandemie gekennzeichnete „neue“ Welt aufzubrechen, in der sich das Reisen fast so anfühlen wird wie damals, als ich mit 11 zum allerersten Mal ein Flugzeug bestieg.


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REDAKTIONELLE MITARBEIT Miriam Joanna, Jason Ian Broderick, Ben Beholz, Aron Rosslee, Chucho Nonnot, Finn Flügel, Florian Gruber, Gerhard Dietrich, Julia Bücking, York Neumann, Daniel Gulau, Marcel Würfel, Gabi Steindl

FOTOGRAFEN: Thomas Burblies, Miriam Joanna, Jason Ian Broderick, Noè Font, Ben Beholz, Samuel Cardenas, Lukas Pitsch, Ruslan Malkov, Simone Pullen, Bernd Flügel, Matthias Larsen, Toby Bromwich, Samuel Tome, Samuel Cardenas, Lukas K. Stiller, Daniel Reinhardt, Martina Orsini, Martin Stock, Scott Bauer

Die Autoren dieser Ausgabe werden bei den Artikeln genannt. Die Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung von Verlag oder Redaktion wieder. Unverlangt eingesandte Beiträge sind immer willkommen. Der Verlag kann jedoch keine Haftung übernehmen. Verlag, Redaktion und Autor haften auch nicht für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Bestehende Patente, Warenzeichen, Gebrauchsmuster und ähnliches sind nicht immer als solche gekennzeichnet, und das Fehlen eines solchen Hinweises lässt nicht den Schluss zu, dass Warennamen, Konstruktionen u. ä. frei sind. Reproduktionen des Inhalts oder Auszüge des Inhalts bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags.

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