EDITO
Später als üblich
Später als in den Jahren zuvor haltet ihr in diesem Jahr unsere erste Ausgabe KITEBOARDING in den Händen. In 2024 wird es diesmal nur zwei Ausgaben geben. KB#158 wird am 25. September 2024 erscheinen. Der Grund dafür ist die wirtschaftliche Situation in der Branche.
Wir hoffen, euch mit dieser Ausgabe super gut informieren und unterhalten zu können und dass sich das Warten für euch gelohnt hat. In der Zwischenzeit hatten wir Surf’n’Style #14, das Windsport Fehmarn Magazin auf unserer Homepage www.kiteboarding.eu kostenlos für euch zur Verfügung gestellt und hoffen, das Magazin hat euch gefallen.
In dieser Ausgabe bringen wir euch das Interview mit dem amtierenden Weltmeister im Freestyle, Carlos Mario. Für KITEBOARDING hat das Interview mit dem fünffachen Weltmeister sein Freund und Landsmann, der Fotograf André Magarao geführt. Mario wuchs direkt an der Cauipe-Lagune auf, dem wohl besten Freestyle-Spot weltweit. Gelernt hat er von den weltbesten Freestylern, die zum Training auf die Cauipe-Lagune kamen. Seine ersten Kites baute er selbst aus Stöcken und Plastikfolie, seine Boards aus Holz und Styropor. An seinem ersten Wettkampf nahm er mit 15 teil. Eine Wahnsinnskarriere. Beachtenswert in meinen Augen ist, wie bescheiden und dankbar Carlos Mario trotz seiner großen Erfolge geblieben ist, wie sehr er junge Talente fördert und sich um seine Familie kümmert.
Carlos Mario im Interview, ab Seite 10
Park Riding ist für mich einer der spektakulärsten Disziplinen im Kiteboarden. Noè Font und Xander Raith bilden das Rückgrat des Orga-Teams der KPL (Kite Park League). Die Obstacles für die Events bauen die teilnehmenden Athleten zum größten Teil selber. Im Essay erzählt Xander Raith, dass sich die Rider bei der Konstruktion weit mehr Gedanken machen als nur um die reine Funktionalität. Beauty in Steel, ab Seite 22
Kiteboarden ist nicht unbedingt ein umweltverträglicher Sport, auch wenn wir auf dem Wasser mit natürlicher Energie angetrieben werden. Nicht nur die Anreise zu unseren Spots, sondern auch die Herstellung unserer Sportgeräte hinterlässt einen nicht geringen ökologischen Fußabdruck. Um so erfreulicher ist die Tatsache, dass in der Branche eine immer stärker werdende Sensibilisierung bezüglich eines stärkeren Umweltbewusstseins zu erkennen ist und jetzt auch der Weltmarktführer nicht nur Beach-Cleanings organisiert, sondern sich mit seinen Concept Blue-Produkten auch um eine umweltfreundlichere Produktion unserer Sportgeräte kümmert.
Evo und Neo als Concept Blue, ab Seite 34
Richtig prall gefüllt ist die Liste an Neuheiten und Tests, die wir euch in dieser Ausgabe präsentieren. Danke an dieser Stelle an die Kiter und Kiterinnen, die mit uns die Produkttests dieser Ausgabe realisiert haben.
Stuff – Produktneuheiten und Tests, ab Seite 28
Für Olympia qualifiziert waren die deutschen Kiter und Kiterinnen schon etwas länger, jetzt steht auch der Kader fest. Leonie Meyer vom Norddeutschen Regatta Verein und Jannis Maus (Cuxkiters) sind bei den diesjährigen olympischen Spielen für Deutschland dabei. Leonie Meyer hatte ihre Qualifikation schon länger gesichert, bei der Weltmeisterschaft vor Hyères konnte Jannis Maus mit Platz fünf seine Qualifikation für Olympia 2024 ebenfalls perfekt machen. Respekt für diese Leistung und toi toi toi, wir fiebern mit euch und drücken euch vom 28. Juli bis 8. August vor Marseille die Daumen! Blut, Schweiß und Tränen, ab Seite 84
Ihre Wettkampfkarriere schon länger an den Nagel gehängt hat Gabi Steindl. Mittlerweile lebt die Österreicherin in Australien. Von dort zieht es die Globetrotterin mit ihrem Boardbag auf Exkursionen an die entlegensten Kitespots. Oft schon ließ sie uns in KITEBOARDING an ihren Reisen teilhaben. Jetzt hat sich die Freeriderin einen weiteren ihrer (Reise-) Träume erfüllt. Fidschi – Cloudbreak kiten!
Bula Vinaka! ab Seite 102
Euch eine gute Zeit auf dem Wasser, viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.
Aloha, Dirk Seifert
04 – 05 Editorial
10 – 19 Keep cool and give your best
Interview mit Carlos Mario
22 – 27 Beauty in Steel Pure Joy of Riding Park . part 5
28 – 33 Panta Rhei
Interview mit Jan Alexander Rudolph Gründer von AOUA Kiteboarding
IMPRESSUM
VERLAG, REDAKTION
Waii Media GmbH
Nordkamp 5 31177 Harsum
Mail: info@kiteboarding.eu
Web: www.kiteboarding.eu
© Waii Media GmbH ISSN 1865-5556
Neuheiten 2024
34 – 35 DUOTONE Evo Concept Blue
36 – 37 DUOTONE Evo SLS
36 – 37 DUOTONE Evo classic
36 – 37 DUOTONE Juice
36 – 37 DUOTONE Mono
36 – 37 DUOTONE Rebel SLS
36 – 37 DUOTONE Gonzales
46 - 49 CORE Pace Pro
68 – 69 CORE Era
54 – 59 CORE Nexus 4
62 – 63 CrazyFly Pure
50 – 53 Echte Challenge
Interview mit Frank Ilfrich zum neuen Pace Pro
38 – 43 Freeride Summit part. 11 Ähnlich – und doch (stark) unterschiedlich
DUOTONE Evo classic vs. Evo Concept Blue vs. Evo SLS vs. Evo D/LAB
68 – 69 Leistungsstark und umweltfreundlich
CORE Era
54 – 59 Kiteloops schneller und Doubles easy CORE Nexus 4 / Nexus 4 LW
70 – 73 Leichter, schneller, agiler OZONE Zephyr V8 Ultra X
74 – 75 Steifere Mitte
OZONE Code V4
64 – 67 Vier zur Wahl
CrazyFly Raptor . Raptor LTD . Raptor LTD Neon
CHEFREDAKTEUR
Dirk Seifert dirk@kiteboarding.eu
GRAFIK UND PRODUKTION
Studio Polenta www.studiopolenta.com
DRUCK
Schipplick+Winkler Printmedien GmbH www.printmedien.de
*FOTOGRAFEN UND FOTOGRAFINNEN DIESER AUSGABE
André Magarao, Toby Bromwich, Samuel Cárdenas, Lukas K. Stiller, Svetlana Romantsova, Craig Kolesky, Julian Lajtai, Thomas Burblies, Xander Raith, Giel Vlugt, Julieta Pereyra, Dirk Seifert, Ute Rodwald, Laci Kobulský, Lucinda Breiden, Sabrina Nimmrichter, Kalani Muller, Camara Sailing, Owen Milne, Josh Bystrom
ANZEIGEN
Dirk Seifert
Nordkamp 5 31177 Harsum
Mail: dirk@kiteboarding.eu
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 27 vom 10.11.2023
PROFIZIRKUS
GKA Kite World Tour 2024
78 – 81
Weltmeister gewinnen in Ponta Preta
Kite-Surf (Wave) World Cup
Ponta Preta, Sal / Kap Verde
82 – 83 Niederländisches Doppel
Lords of Tram Big Air World Cup | Barcarès/Frankreich
84 – 85 Blut, Schweiß und Tränen
Deutsche Qualifikation für Olympia
ABONNEMENTS KITEBOARDING-Leserservice
D-65341 Eltville
Mail: abo@kiteboarding.eu
Web: kiteboarding.eu
VERTRIEB
VU VERLAGSUNION KG Meßberg 1
D-20086 Hamburg
Web: verlagsunion.de
REISE
86 – 89 Drei. Zwei. Eins – go!!! Seamenrace
90 – 94 Inspirierende
Geschichte
Duotone Pro Center
Sizilien
102 – 114 Bula Vinaka! Reisebericht Fidschi von Gabi Steindl
TITEL
Rider: Yücel Paralik
Foto: Thomas Burblies
Spot: South Africa
*AUTOREN UND AUTORINNEN DIESER AUSGABE
Gabi Steindl, Xander Raith, Josephine Boll, Alaa Mahmud, Günther Wimmer, Ian MacKinnon, Jannis Maus, Frank Ilfrich, Mario Rodwald, Josephine Boll, Dennis Fricke, Sven Steinmetz
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Der Brasilianer Carlos 'Bebe' Mario ist ein absolutes Ausnahmetalent im Kitesport. Bereits seit seinem 15. Lebensjahr nimmt der mittlerweile fünf-fache Weltmeister im Freestyle an internationalen Wettbewerben teil. Aufgewachsen ist Bebe, wie ihn seine Freunde nennen, direkt an der Cauipe-Lagune in der Nähe von Cumbuco in Brasilien, dem bekanntesten und wohl besten Freestyle-Spot weltweit. Seine ersten Kites baute er selbst - aus Stöcken und Plastikfolie, seine Boards aus Holz, Kunststoff und Styropor. Der Fotograf André Magarao reist seit Jahren jeweils im Herbst in den Bundesstaat Ceará, um an der Cauipe- und Taiba Lagune die weltbesten Freestyler zu fotografieren. Mit Seinem Landsmann Carlos Mario verbindet ihn eine tiefe Freundschaft. Nach Abschluss der Saison 2023 trafen sich die beiden zu einem Interview, direkt an der Cauipe-Lagune, dem Trainingsrevier des fünffachen Weltmeisters. Im Gespräch erzählt „Super-Mario" einige Details aus seinem Leben, die so wohl noch nie veröffentlicht wurden.
Rider_ Carlos Mario Foto_ André MagaraoBebe, erzähl uns, wie du und die Cauipe-Kids mit dem Kiten begonnen haben.
Wir hatten kein Geld, um uns Kites und Boards zu kaufen, also haben wir sie uns selbst gebaut. Die Kites aus Holzstöckchen und Plastikfolie oder Stofftüchern – an Schnüren aus Fischernetzen. Die Boards aus Holz oder Styropor. Das Material war nicht sonderlich professionell, aber wir hatten eine Menge Spaß damit.
Eure ersten Kites warten 2-Leiner, richtig?
Ja, meist 2-Leiner – aber auch 4-Leiner! Einmal hatte ich einen alten Tubekite – aber ohne Bladder. Um ihn zu stabilisieren, steckte ich Stöcker in die Struthüllen. Das Teil flog zwar, war aber schwierig zu kontrollieren und zog zudem extrem stark. Für mich aber eine super gute Erfahrung, später einen „echten“ Kite kontrollieren zu können.
Wer hat dir das Kiten beigebracht?
Mein Bruder und meine Cousins. Cauipe ist zwar nur ein kleines Fischerdorf, aber Kiteboarding begann hier ziemlich früh. Allerdings hatte niemand in Cauipe ausreichend Geld, um sich einen Kite kaufen zu können. Also haben wir sie uns selber gebastelt. Und als ich meinen ersten „richtigen“ Kite bekam, war es wie ein Traum für mich.
Wie hast du deine Tricks gelernt?
Ich habe den Top-Fahrern beim ihrem Training auf der CauipeLagune zugeschaut. Ich saß einfach da und habe sie beobachtet. Und manchmal bekam ich die Gelegenheit, mit geliehenem Material aufs Wasser zu gehen. Ich fing sofort an, die Tricks zu probieren, die ich zuvor gesehen hatte. Ich hatte das Glück, ziemlich schnell zu lernen, ich hatte die Tricks ja bereits durchs Zuschauen verinnerlicht – ohne zu wissen, wie sie heißen. Und selbst heute weiß ich nicht von allen Tricks, die ich springe, auch wie sie heißen.
Du hast hast recht schnell deinen eigenen Stil entwickelt. Für mich sieht es so aus, als hättest du den Flow von Youri Zoon und die Technik von Alex Pastor zu deinem eigenen `Bebe´-Style vereint. Stimmt das?
Meine ersten Hauptinspirationen waren mein Bruder, mein Onkel und mein Cousin Evandro. Aber auf jeden Fall habe ich mir auch viel von Youri, Alex und Liam abgeschaut. Was ich an Youris Style mag, ist seine Geschwindigkeit. In kürzester Zeit kombiniert er gleich mehrere Tricks, das hat mich fasziniert. Alex hingegen ist deutlich technischer, er lässt die Tricks immer einfach aussehen. Eine weitere große Inspiration für mich war Liam. Aber es gab noch weitere. Ich hatte das Glück, dass alle Top-Fahrer auf die Cauipe-Lagune kamen und ich sie beobachten konnte. Mein größter Traum damals war, einmal in einer Competition gegen sie anzutreten. Ich habe damals noch nicht damit gerechnet, dass dieser Traum so schnell wahr werden würde. Und heute bin ich einer von ihnen, eng mit allen befreundet und teile mit ihnen das Wasser und Podiumsplätzte. Ich danke Gott dafür.
Wir hatten kein Geld, um uns Kites und Boards zu kaufen, also haben wir sie uns selbst gebaut. Die Kites aus Holzstöckchen und Plastikfolie – an Schnüren aus Fischernetzen. Die Boards aus Styropor. Das war nicht sonderlich professionell, aber wir hatten eine Menge Spaß damit
Rider_ Carlos Mario
Foto_ André Magarao
Lass’ uns über 2013 sprechen, das Jahr, in dem du wie aus dem nichts in die Weltspitze gekommen bist. Ich war in Ceará, um mit Alex Pastor zu shooten. Es gab damals schon viele Cauipe-Locals auf einem sehr hohen Niveau, aber ich würde nicht behaupten, dass du in diesem Jahr schon einer der besten warst. Nur ein Jahr später dann warst du viel, viel besser als alle anderen. Was war passiert?
Ich habe trainiert – mit Hingabe und Entschlossenheit. Ich ging jeden Tag ins Wasser, wollte jeden Tag besser werden. Ich lebe an einem der besten Kite-Spots der Welt und ich wollte nicht zulassen, dass die Jungs vom anderen Ende der Welt kommen und besser sind als ich. Ich habe mich so sehr auf mein Training konzentriert und ein Niveau erreicht, das dann sogar mich überrascht hat.
Lass uns ein bisschen über den Gewinn deines ersten Wettbewerbs reden, an dem du teilgenommen hast.
In 2013 bin ich zum ersten Mal bei einem World Cup gestartet, dem Tourstop in Ceará – an meinem Homespot. Ich war damals gerade 15 Jahre alt. Ich war zu 100% konzentriert, hatte viel trainiert und zuvor auch schon an einigen brasilianischen Wettbewerben teilgenommen. Ich sah, wie die Jungs hierher kamen und Backside315s trainierten, also trainierte ich Backside317s. Als ich auf einem Wettbewerb in Argentinien war, sah ich einige Fahrer, die einen 319 ausprobierten –also fing ich gleich dort an, es ebenfalls auszuprobieren. Ich lernte ziemlich viel in nur sehr kurzer Zeit. Mein Sieg in Argentinien hat mir dann viele Türen geöffnet. Ich bekam mein erstes Sponsoring – Slingshot – wir sind auch heute noch zusammen.
Wie war damals dein Verhältnis zu den älteren brasilianischen Ridern?
Wir hatten viele sehr gute Fahrer hier auf der Cauipe-Lagune und ich bin Gott dankbar, dass ich mit ihnen die Lagune teilen und wir zusammen trainieren konnten. Sie waren meine Inspiration. Am engsten war ich mit meinem Bruder, wir haben so gut wie immer zusammen trainiert. Meinen ersten TripleHandle-Pass hatte ich beim Training mit ihm. Während des World Cups in Ägypten konnte ich ihn zum ersten Mal im Wettbewerb landen, es war mein erster perfekter 10er Score.
Die anderen Cauipe-Locals, die vor dir im World Cup gestartet sind, waren in Brasilien richtig gut, hatten aber Mühe auf den auswärtigen Tourstops gute Leistungen zu zeigen. Wie hast du es geschafft, dich an die Bedingungen der auswärtigen Spots anzupassen?
Ja, wir alle hatten hohe Erwartungen, als wir zu den auswärtigen World-Cups gereist sind, denn hier auf der Cauipe-Lagune haben wir absolut den Ton angegeben. Um so größer die Enttäuschung, dass dies an anderen Spots nicht mehr der Fall war. Aber ja, es ist schwer, sich anzupassen. Der kalte Wind, das kalte Wasser – wir sind es ja nicht so gewohnt, im Wetsuit zu Kiten.
Ich versuchte immer, mich an einen neuen Spot anzunähern, ihn so gut wie möglich zu lesen. Und ich bin jeweils etwas früher angereist oder etwas länger geblieben, um im Neo zu trainieren. Denn hier in Brasilien fahren wir in zum einen in perfekten Bedingungen und eben auch nur in Boardshorts und Lycra. Im Neo zu Kiten war für mich, als müsste ich alle meine Tricks neu lernen.
Auf Contests wirkst du immer sehr ruhig und gelassen. Woher kommt deine Ruhe?
Ich denke, von meiner Mutter – und auch von mein Bruder. Sie waren bei einigen Contest dabei und sagten mir immer „Keep cool and give your best.“
Welches ist deine Lieblingkitegröße?
Ganz klar mein 12er. Ich liebe ihn! Wann immer es möglich ist, nehme ich den 12er. Es fällt mir tatsächlich schwer, eine andere Größe zu wählen. Wir haben diese Verbindung, für Cauipe ist es die perfekte Größe, mit meinem 12er gelingen mir meine Tricks am besten.
Ihr seid super gut darin, in eurer Ausrüstung zu improvisieren. Eben gerade hast du einem anderen Local-Rider dabei geholfen, einen Duotone-Kite an eine RRD-Bar anzupassen.
Ja, als wir mit dem Kiten anfingen, waren wir gezwungen, mit unserer Ausrüstung zu improvisieren, denn wir hatten nicht viel und mussten mit dem klar kommen, was wir hatten. Wir haben oft etwas von Touristen geschenkt bekommen, das wir repariert und aufeinander abgestimmt hatten. Das können wir noch heute.
Heute hast du die Möglichkeit, junge Locals zu unterstützen. Ich sehe gerade einige Groms mit deinen alten Kites auf dem Wasser.
Ja, es war damals schwierig für mich, Ausrüstung zu bekommen. Ich war immer auf andere angewiesen, dass sie mir etwas geliehen oder geschenkt haben. Ich habe mir damals geschworen, dass sobald ich einen Sponsor-Vertrag habe, ich das zurück geben werde, das ich bekommen habe. Jeder der Cauipe-Locals, der Fortschritte machen möchte, soll sich an meinem Material bedienen können. Und ich bin wirklich stolz darauf, dass ich meine Ausrüstung und unseren Spot mit ihnen teilen kann und für einige auch eine Inspiration sein darf. Es ist ein Traum für mich, helfen zu können. Ich habe immer davon geträumt, Profi-Rider zu sein und andere unterstützen zu können.
Ich habe den Top-Fahrern beim ihrem Training auf der Cauipe-Lagune zugeschaut. Ich saß einfach da und habe sie beobachtet. Und manchmal bekam ich die Gelegenheit, mit geliehenem Material aufs Wasser zu gehen
Du hast den Freestyle maßgeblich beeinflusst. Ist dir das bewusst?
Ja, ich weiß, dass ich etwas verändert habe, aber gleichzeitig weiß ich es auch nicht. Ja, ich bin fünfmaliger Weltmeister im Freestyle und Kitesurfen hat mich an Orte geführt, von denen ich nicht wusste, dass ich einmal dort sein werde. Kitesurfen kann gute Dinge in ein Leben bringen, mein Leben hat Kitesurfen zu 100% verändert. Dafür bin ich sehr dankbar.
Was glaubst du, würdest du heute machen, wenn du kein Kite-Pro geworden wärest?
Um ehrlich zu sein, denke ich nicht darüber nach. Ich ziehe es vor, Gott dafür zu danken, dass es so ist wie es ist und ich hoffe, dass es auch so bleiben wird und ich den Rest meines Lebens mit Kiteboarden verbringen werde und eine Inspiration für eine junge Generation sein kann. Nicht nur für Kiteboarder, sondern für alle Menschen, die sich sportlich engagieren möchten. Ich kann definitiv sagen, dass Sport Leben verändern kann. Ich komme aus einem kleinen Fischerdorf, konnte die ganze Welt bereisen, meine Familie unterstützen, meinen Freunden mit Kite-Equipment helfen – Kitesurfen hat mein Leben verändert. Wenn also Kitesurfen mein Leben verändert hat, kann eine andere Sportart auch andere Leben verändern. Alles, was ihr tun müsst, ist euch anzustrengen und nicht aufzugeben. Wenn Gott Hindernisse in euer Leben legt, dann deshalb, weil er weiß, dass ihr diese Hindernisse auch überwinden könnt.
Durch den Sport bist du viel auf Reisen. Bist du nur an den Kite-Spots oder interessieren dich auch andere Sehenswürdigkeiten?
Ja, an den Events teilzunehmen, bedeutet viel auf Reisen zu sein. Ich reise meist ein paar Tage früher an, um mich auf die Bedingungen einzustellen, reise dann aber meist direkt nach der Veranstaltung wieder ab, um möglichst schnell wieder zuhause sein zu können. Aber natürlich habe ich auf der ein oder anderen Reise auch Sehenswürdigkeiten besucht, so den Eiffelturm in Paris und die Pinguine in Südafrika. Für mich absolut keine Selbstverständlichkeit und ich bin wirklich sehr dankbar dafür, das erleben zu dürfen.
Seit deinem 15. Lebensjahr fährt du internationale Wettbewerbe. Wie ich dich erlebe, steckst du noch immer voller Vorfreude auf jedes Event. Wie schaffst du es, nach über zehn Jahren Contestkiten noch so motiviert zu sein?
Kitesurfen ist für mich die Entscheidung für mein Leben. Mein Ziel ist es an Wettkämpfen teilzunehmen, bis mein Körper mir sagt, dass es nicht mehr geht. Bis dahin werde ich weiter trainieren und neue Tricks lernen, um gute Ergebnisse nach Hause zu bringen. Eine große Motivation für mich ist meine Mutter. Schon ihr gesamtes Leben ist sie eine Kriegerin. Bereits in jungen Jahren musste sie beginnen zu arbeiten und arbeitet auch heute noch. Sie ist also eine große Inspiration für mein Leben. Ich bin ihr ähnlich, auch ich möchte eine Inspiration für meinen Sohn sein. Auch meine Frau unterstützt mich sehr. Die größten Inspirationen habe ich also bei mir zu Hause. Also heißt es für mich einfach weiter zu trainieren.
Kitesurfen hat mich an Orte geführt, von denen ich nicht wusste, dass ich einmal dort sein werde. Kitesurfen kann gute Dinge in ein Leben bringen, mein Leben hat Kitesurfen zu 100% verändert. Dafür bin ich sehr dankbar
Es war und ist eine Freude, mit all diesen Jungs zu konkurrieren. Ich möchte weitermachen. Diese neue Generation ist wirklich stark, und ich bin einfach nur dankbar, dass ich mithalten kann
Während deiner Karriere hat du mehrere Generationen von Fahrern erlebt. Du bist gegen Youri, Alex und Liam angetreten, mit Cocco, Max und Finn gibt es mittlerweile eine neue Generation. Es war und ist eine Freude, mit all diesen Jungs zu konkurrieren. Ich trete auch gegen Aaron an, der eine Legende in unserem Sport ist. Ich möchte weitermachen. Diese neue Generation ist wirklich stark, und ich bin einfach nur dankbar, dass ich mithalten kann. Maxime ist ein super starker Fahrer, auch Cocco ist unglaublich. Er ist so explosiv. Ich freue mich unglaublich, mit ihnen allen befreundet zu sein. Ich liebe sie alle. Sie sind eine Inspiration für mich und ich freue mich, auch für sie eine Inspiration sein zu können. Ich werde so lange wie möglich an Wettkämpfen teilnehmen und dafür trainieren, ihnen auch weiterhin die Stirn bieten zu können.
Du warst lange verletzt und hast danach beim WorldCup in Kolumbien gleich den Sieg geholt. Das Schlimmste für einen Sportler ist es, verletzt zu sein. Was mich aber am meisten verletzt hat, war nicht Kiten gehen zu können. Kiteboarden bringt mir Frieden und Glück. Zudem ist die Verbindung zur Natur wie eine Therapie für mich. Es war also hart, sechs Monate lang nicht auf dem Wasser sein zu können. Aber mir war klar, dass ich mein Niveau wieder erreichen würde, sofern ich mich auf den Genesungsprozess konzentriere. Heute kann ich allen zeigen, dass alles möglich ist. 2023 war großartig. In Kolumbien habe ich gewonnen, in Katar war ich zweiter und in Frankreich im Finale. Der krönende Abschluss ist mein fünfter Weltmeisterschaftstitel. Ich hoffe, dass ich noch einige Zeit im Contest dabei sein kann und werde weiterhin alles geben, es den Youngstern richtig schwer zu machen.
CARLOS `BEBE MARIO
ALTER 26
NATIONALITÄT BRASILIANISCH
HOMESPOT CAUIPE / BRASILIEN
ERFOLGE / TITEL
INSTAGRAM @CARLOSMARIOBEBE
PURE JOY OF RIDING PARK . PART 5
Beauty in Steel
Die beiden Park-Rider Noè Font und Xander Raith bilden das Rückgrat des Orga-Teams der KPL (Kite Park League). Die KPL ist die offizielle Championship Tour im Kite Park Riding, also das Kiten im Park über Obstacles. Die Tour 2023 umfasste vier Events: das Patagonia Invitational in Villa La Angostura (Argentinien), das KPL Sicily in Lo Stagnone di Marsala auf Sizilien, das KPL Jam Team Battle Hood Team Event in Hood River/USA und das Superfinale in Taiba/Brasilien im Oktober. Die Obstacles für die Events haben die teilnehmenden Athleten zum größten Teil selber gebaut. In diesem Essay erzählt Xander Raith, dass sich die Rider bei der Konstruktion weit mehr Gedanken machen als die zur reinen Funktionalität. Denn neben einem gewollt minimalistischen Design wird sogar auch die Farbe der Lackierung nach bestimmten Kriterien ganz bewusst gewählt.
Rider_ Noè Font
Foto_ André Magarao
Rider_ Noè Font
Foto_ Samu Cádenas
Spot_ Sizilien
Schönheit ist ein Wort, das oft verwendet wird. In der Welt des Sports allerdings wird Schönheit oft vernachlässigt, so auch im Kiteboarden. Seit ich mich mit Kitesurfen beschäftige, hatte ich immer Mühe, die Gründe für das physische und ästhetische Design der Ausrüstung zu rechtfertigen. Kitesurfen ist ein komplexer Sport, entsprechend komplex ist auch unsere Ausrüstung. Komplexität in Form von Innovation unterstütze ich, allerdings erkenne ich auch die Bedeutung der visuellen Faszination. Oft allerdings schafft es die Kitesurf-Industrie, ein unglaublich innovatives Produkt in seiner visuelle Präsentation völlig zu verunstalten. Der Funktionalität folgend ist das Design von Kiteboarding-Produkten oft unglaublich detailliert und präzise, eine konzeptionelle Meisterleistung. Allerdings verlieren Kitesurf-Produkte durch Grafiken und Farbgestaltung oft ihr visuelles Potenzial. Oder gefällt euch ein Sportwagen, der bunt, fluoreszierend oder optisch überfrachtet ist? Nicht wirklich, oder? Design-Ikonen sind minimalistisch und unauffällig.
Im Leben existieren Aspekte, die wir kontrollieren können; welche, die wir beeinflussen können und natürlich auch welche, die wir nicht verändern können. Dennoch glaube ich fest daran, dass wir immer versuchen sollten, die Aspekte, die unsere Leben beeinflussen, so zu gestalten, dass sie zu uns passen – unabhängig davon, wie hoch der Aufwand sein mag und auch die Aussicht auf Erfolg. So sehe ich es auch mit der Schönheit. Obwohl diese Sicht der Dinge für einige belanglos sein mag, für mich ist es existenziell. Ich mag Ästhetik im Sport.
An dieser Stelle möchte ich meinen Freund und Teamkollegen Noè Font ins Spiel bringen. Ich denke, den meisten von euch ist er ein Begriff. Noè Font ist einer der besten und erfolgreichsten Park-Rider unseres Planeten. Auch er hat sich der Schönheit und dem Minimalismus in unserem Sport verschrieben, zudem ist die Art und Weise, wie er sein Leben angeht, schlichtweg einzigartig.
Design-Ikonen sind minimalistisch und unauffällig.
Obwohl ein gutes Design für einige belanglos sein mag, für mich ist es existenziell. Ich mag Ästhetik im Sport
Foto_ Xander Raith Spot_ SizilienWenn Noè sich nun vor diesem Hintergrund an die Verwirklichung einer Vision macht, könnt ihr sicher sein, dass der Prozess und auch das Resultat von großem Nutzen und auch persönlicher Investition geprägt sein wird. Vor allem aber brachte sein Tatendrang bereits wunderschöne Werke in die Welt des Kitesurfens. Und zu deren Umsetzung durfte auch ich einen Teil beitragen.
Im Großen und Ganzen sind der Schönheit nahezu keine Grenzen gesetzt. Ich glaube jedoch, dass eine Interpretation allein des Prozesses bereits eine äußerst hohe Emotionalität hervorrufen kann. Wichtig für das Empfinden von Schönheit ist meiner Meinung nach die Reduzierung auf minimalistische Merkmale – Anfang, Ende und Nutzen müssen klar erkennbar sein.
Noè übertrug diese Sichtweise auf den Kitesport. Er setzte sich zum Ziel, Park-Elemente aus Stahl herzustellen, die einem minimalistischen Design folgen und zugleich äußerst funktionell sind. Die Aufmerksamkeit des Betrachters soll den Rider in der Vordergrund setzen – weniger das Rail. Das erste Rail, das nach diesem Standard realisiert wurde, haben wir auf Sizilien (von Hand) gefertigt und dort auch installiert. Lackiert haben wir es in Rot, um Ferraris italienisches Erbe zu würdigen. Das nächste Rail haben wir in Brasilien geschmiedet, lackiert diesmal in seidenmatten Gelb, sodass es im Kontrast zum Licht leuchtet.
Wir haben diese Rails wirklich in gemeinschaftlicher Handarbeit gefertigt, jedes einzelne Teil von Hand zugeschnitten, abgewinkelt, geschweißt, verstrebt, geschliffen und lackiert. Wir investierten stundenlange Arbeit, bis das Rail schließlich in makelloser Schönheit vor uns stand.
Diese Rails sind unsere Interpretation von Schönheit. Das ist unsere Definition von „Beauty in Steel“ – kuratiert von Noé und interpretiert von mir. Lehnt euch zurück und genießt den Anblick.
Rider_ Noè Font, Xander Raith
Foto_ André Magarao
Spot_ Brasilien
Wichtig für das Empfinden von Schönheit ist die Reduzierung auf minimalistische Merkmale. Noè übertrug diese Sichtweise auf den Kitesport. Er erstellte Park-Elemente aus aus Stahl, die einem minimalistischen Design folgen und zugleich äußerst funktionell sind
Ich wollte eine Marke schaffen, die ihre Ressourcen hauptsächlich für die Produktentwicklung verwendet
INTERVIEW MIT JAN ALEXANDER RUDOLPH, GRÜNDER VON UND
KITEDESIGNER BEI AOUA KITEBOARDING
PANTA RHEI
AOUA Kiteboarding ist eine noch junge Brand aus Berlin. Gründer und Produktentwickler ist der Maschinenbauingenieur Jan Alexander Rudolph. Anders als die meisten anderen Kitedesigner entwickelt Rudolph seine Kites nicht mit Surfplan, sondern mit einem eigenen Konstruktionsprogramm –mit nur 20-30% der Nähte. Rudolphs neueste Entwicklung ist der Panta II. Was der Name bedeutet, welchen Einsatzbereich der Fünfstruter hat, welche Vorteile die AOUA Carbon Pro Bar bietet und wie ihr durch den Kauf eines AOUA Kites Kinder in Kolumbien unterstützen könnt, der Berliner Gründer erzählt es im Interview.
Jan, wann hast du AOUA Kiteboarding gegründet?
In der Universität hatte ich schon 2012 das Glück, meine Professoren von den Vorteilen gefesselter Tragflächen (Kites) überzeugen zu können, dort entstanden die ersten Kites. Vor fast vier Jahren war dann klar: Die fliegen besser als andere –hier wird mehr draus!
Was hat dich bewogen, AOUA Kiteboarding zu gründen?
Allem voran die Leidenschaft für den Sport. Wir arbeiten Tag und Nacht an unseren Produkten. Viel am Computer, aber kiten auch sehr viel. Mit einer technischen Sichtweise fallen da ständig Sachen auf, die man besser umsetzen kann. Mein Background in den Bereichen der Strömungslehre, Materialwissenschaften und Konstruktion hilft mir sehr. Eine Marke zu schaffen, die ihre Ressourcen hauptsächlich für die Produktentwicklung verwendet, schien mir eine spannende Herausforderung.
Nahezu alle Kitedesigner arbeiten mit dem selben Konstruktionsprogramm. Du nicht. Was unterscheidet AOUA Kites von Kites anderer Hersteller?
Genau, wir arbeiten nicht mit Surfplan. Einerseits, weil wir an völlig neuartigen Kites forschen, die damit nicht umsetzbar wären und andererseits, weil wir es mit unserer Methodik schaffen, Kites mit nur 20 bis 30 Prozent der Nähte anderer Kites umzusetzen. Das bedeutet weniger Dehnung und Schwachstellen und präzisere Kites.
Welche Materialien verwendest du bei der Produktion deiner Kites und in welcher Fabrik werden sie gefertigt?
Wir benutzen ausschließlich japanisches Teijin-Tuch höchster Güte – das ist dem vielverwendeten chinesischen Pendant qualitativ überlegen. Produziert wird in Sri Lanka, in der Fabrik mit der geringsten Fehlerrate und einem Maximum an Erfahrung. Dort, wo die guten Kites herkommen. Es ist unsere oberste Prämisse, bei der Qualität der Produkte keine Kompromisse einzugehen.
Dein neuer Kite ist der Panta II. Was bedeutet der Name?
Heraklit sagte einst „Panta Rhei“. Also alles fließt. Der Panta II kann den Rider bei wirklich allen Disziplinen glücklich machen. Wir im Team sind neben Big Air- auch begeisterte Wave- und Foil-Rider, und können all das in einem Kite vereinen. Durch die vielen Trimm-Möglichkeiten kannst du den Panta II kinderleicht in Minuten auf deinen Style einstellen. So viel zum Panta II. Bleibt gespannt auf den Rhei.
Was unterscheidet den Panta II von deinen bisherigen Kitemodellen?
Die klaren Stärken der Panta Linie liegen in der enormen Stabilität (auch bei starken Böen), einem unschlagbaren Lift und endloser Hangtime oder auch – je nach Setup – kraftlosen Loops und einem guten Drift. Der neue Panta II profitiert von genau diesen Stärken. Durch eine neue Geometrie und neue Bridles konnten wir seine Drehgeschwindigkeit signifikant erhöhen.
Welchen Einsatzbereich hat der Panta II?
Gemacht ist der Fünfstruter für kraftvolle Big Air Moves mit unschlagbarer Hangtime, lässt sich aber in Minuten zum sanften Aufsteiger-Kite oder zum guten Drift in der Welle oder auch auf dem Foil umknüpfen. An der Bridle und an der Steuerleine findest du gut erklärte Verstellmöglichkeiten, die dir insgesamt acht Kombinationen bieten. Die Ausbalancierung des Panta II macht ein Invertieren bei Leinen-Slack unwahrscheinlich.
Den Panta II gibt es in vier Größen, 7.0, 9.0, 12.0. und 14. Sind weitere Größen geplant?
Der Bow-Shape des Panta II bietet eine große Windrange. Man braucht schlichtweg nicht mehr Größen. Einen 5er für Schulen und Kids soll es aber zeitnah geben.
Mit 1.390 Euro für einen 9.0 ist der Panta II vergleichsweise günstig. Wie könnt ihr so günstige Verkaufspreise bei einer so hohen Fertigungs- und Konstruktionsqualität realisieren?
Wir sehen unsere Kernaufgabe in der Produktentwicklung. Das mache hauptsächlich ich mit der Unterstützung einiger kiteverrückter Ingenieure. Wir benutzen unsere Produkte täglich und entwickeln sie ständig weiter.
Panta Rhei –
alles fließt. Seid gespannt auf den Rhei
Euer Firmensitz ist in Berlin. Wo entwickelst du eure Kites?
In Berlin lief die Produktentwicklung der AOUA Carbon Pro Bar. Hier haben wir auch unser Lager. Entwickelt und testgeflogen wird immer, wenn es windig ist und auch während unserer Test-Events (spontan in den Instagram-Storys bei @ aoua.kites zu sehen). Ihr seid herzlich willkommen! Die Hauptentwicklung der Kites findet in unserem Winterlager in Kolumbien statt.
Wo gibt es AOUA-Testcenter und/oder Testevents?
Unser Konzept als junge Marke ist genau das. Ihr findet europaweit immer jemandem zum Testen in der Nähe. Die Orte findet ihr auf unserer Website unter Try&Buy. Außerdem fah-
ren mehrere Teams mit Test-Gear immer los, wenn am Wochenende Wind ist und posten ihren Standort spontan in unserer Instagram Story. Und wenn das nicht klappt, ruft uns an und wir schicken euch was für ein paar Tage zu.
Mit welcher Bar kann der Panta II geflogen werden?
Wer schon mal im Urlaub Probleme mit seiner Bar hatte und dann nicht die Bar seiner Kite-Buddies benutzen konnte, weiß wie ärgerlich das ist. Deswegen ist in unseren Kitebags ein Repair-Set mit Adapterleinen und Empfehlungen enthalten, mit welchen Bars der Panta II gut fliegt. Das sind fast alle Bars auf dem Markt. Unsere AOUA Carbon Pro Bar wiederum hat Loops und Knots an den Enden, sodass ihr sie auch mit den meisten Kites anderer Hersteller nutzen könnt.
Visitenkarten fanden wir
langweilig. So haben wir ein
Kitespot-Quartett
für windarme
Tage entwickelt
An eurer AOUA Carbon Pro Bar bewerbt ihr ein „Game changing Quick-Release“. Was unterscheidet die AOUA Carbon Pro Bar von denen anderer Hersteller?
Weil wir unzufrieden mit gängigen Lösungen waren, haben wir jedes Bauteil der Bar inklusive des Quick-Releases eigens entworfen. Was sie so besonders macht, ist das Gesamtgewicht der AOUA Carbon Pro Bar von 850 Gramm. Damit ist sie die leichteste Bar auf dem Markt mit Click-In und Auto-Swivel. Auch der Swivel funktioniert deutlich besser als andere Lösungen. Man muss die Bar zum Ausdrehen der Centerlines noch nicht einmal heranziehen. Was unsere Bar außerdem einzigartig macht, ist, dass sie modular aufgebaut ist. Ihr könnt das Carbon-Rohr mit dem Griffbelag eurer Wahl (EVA, Velour, Kork) in wenigen Minuten tauschen, wenn es abgenutzt ist.
Für jeden verkauften Kite unterstützt AOUA Kiteboarding eine Initiative zur Unterstützung benachteiligter Kinder in Kolumbien mit 10 Euro. Erzähl uns von diesem Projekt. In unserer Winterbase in Kolumbien gibt es Kids, für die Kiten alles ist. Finanziell bedingt können sie aber selten mal einen Kite fliegen, geschweige denn auf Kite-Equipment sparen. Wir verschenken gebrauchte Kites und organisieren Englischunterricht mit Kite-Vokabeln, sodass sie bald auf Englisch und auch im Ausland saisonal unterrichten können, was ihnen völlig neue Möglichkeiten für ihr Leben und die finanzielle Unterstützung ihrer Familien gibt.
Ihr habt auch ein Kitespot-Quartett entwickelt, das erste der Welt. Was hat es damit auf sich?
Visitenkarten fanden wir langweilig. So haben wir ein Kitespot-Quartett für windarme Tage entwickelt. Ihr spielt gegen eure Freunde mit Features wie Wassertemperatur, Windsicherheit und höchstem Sprung am jeweiligen Spot.
Welche Pläne hast du mit AOUA Kiteboarding. Wo siehst du dich und deine Brand in fünf Jahren? Wir wachsen schnell und es tut gut zu sehen, dass erstklassige Produkte auch ohne viel Marketing gut ankommen. Das funktioniert so gut, weil wir im Team mit Herz und Seele dahinterstehen und unsere Kunden zufrieden sind. Jedes Jahr kommen weitere Produkte dazu, letztes Jahr die AOUA Carbon Pro Bar, dieses Jahr das ultraleichte EU-Made Carbon Board „Paz“. Und wir forschen seit Jahren an einigen weiteren Innovationen.
Sucht ihr noch Teamrider?
Ja, unbedingt! Ihr solltet gut kiten können, aber vor allem viel am Wasser sein und uns dort vertreten. Meldet euch einfach bei uns!
AOUA PANTA II
7.0 9.0 12.0 14.0 1299 1399 1499 1599
AOUA CARBON PRO BAR | 4 LEINEN | 579 EURO
In unserer Winterbase in Kolumbien gibt es Kids, für die Kiten alles ist. Wir verschenken gebrauchte Kites und organisieren Englischunterricht mit Kite-Vokabeln, was ihnen völlig neue Möglichkeiten für ihr Leben gibt
JAN ALEXANDER RUDOLPH
ALTER 33
NATIONALITÄT DEUTSCH
GEBURTSORT BERLIN
LEBT ZURZEIT IN BERLIN UND KOLUMBIEN
KITET SEIT 2008
HOMESPOT RÜGEN UND BORN
LIEBLINGSPOT SANTA VERONICA
INSTAGRAM @AOUA.KITES
Mit den beiden Bestsellern Evo und Neo bringt DUOTONE seine ersten beiden Kites in der Concept Blue Technologie. Bei den Concept Blue Produkten achtet DUOTONE auf eine besonders umweltfreundliche Produktion. Die Concept Blue Kites werden aus undyed (ungefärbtem) Canopy- und DacronMaterial gefertigt, die Kunststoffteile (dort, wo es möglich ist) bestehen aus recyceltem Material, das Bladdermaterial ist biobased. Bei der Produktion der Materialien wird weniger Energie eingesetzt (rund 30%), weniger Wasser verbraucht (46% bei der Tuchproduktion) und somit der CO2-Fußabdruck insgesamt deutlich reduziert (57% bei der Bladder-Produktion, 12% durch das ungefärbte Tuch-Material). Die Concept Blue Produkte sind ein Baustein der DUOTONE-Kampagne „Save our Playgrounds“.
In der Konstruktion, im Shape, in der Ausstattung und im Materialmix (Strutmaterial Dacron, Tuchmaterial Trinity TX) sind Evo und Neo Concept Blue identisch zu den „classic“Modellen, somit auch in den Flugleistungen. Auch im Preis besteht kein Unterschied. Die aus umweltfreundlicheren Materialien hergestellten Concept Blue Kites sind nicht teurer als ihre Standard-Pendants. Erhältlich ist der Evo Concept Blue in neun Größen (5.0 bis 13.0), der Evo Concept Blue in acht (5.0 bis 12.0). Geflogen werden beide Concept Blue Kites wahlweise mit der Trust- (ab 628 Euro) oder Click Bar (ab 838 Euro).
Mit den beiden Concept Blue Kites komplettiert DUOTONE seine Concept Blue Range. Die beiden Twintips Select (Freeride) und Soleil (Freeride Frauen) sowie das Volt (Surfboard) sind bereits seit dem Spätsommer 2023 auf dem Markt.
Evo Concept BlueEvo SLS und Evo classic neu
Neben den beiden Concept Blue Kites
Neo und Evo bringt DUOTONE zum Saisonstart auch seinen Bestseller Evo SLS, den Evo classic, den Juice classic, den Onestruter Mono und das preisoptimierte Allround-Freeride Twintip Gonzales neu.
In der Konstruktion modifiziert haben die DUOTONE-Designer den Evo SLS und Evo classic, Juice classic und Mono kommen in neuen Farb-Designs, ebenso das Gonzales. Der Rebel SLS ist in einer dritten, zusätzlichen Farbvariante (coral/vanilla) erhältlich.
EVO classic
Rider_ Valentin Garat
Foto_ André Magarao
EVO SLS / EVO CLASSIC
Der Evo ist das erfolgreichste Kitemodell des Weltmarktführers DUOTONE. Erhältlich ist der Bestseller in vier Varianten: Evo „classic“ (Strutgerüst aus Dacron), Evo SLS (Strutgerüst aus PentaTX), Evo D/LAB (Strutgerüst aus Aluula) und Evo Concept Blue (umweltverträglichere Materialien).
Leicht überarbeitet haben die DUOTONE-Designer um Sky Solbach und Manuel Zwins die SLS-Variante und das Basismodell des Evo (classic). Das Flugverhalten ist jeweils nochmals harmonischer geworden, beibehalten wurde die Grundcharakteristik. Evo-Fans werden somit keine Eingewöhnung benötigen und können ohne Bedenken ihre bestehende Range mit den neuen Modellen ergänzen und/oder ersetzen. Erweitert wurde die SLSRange um den 6er, verzichten hingegen müsst ihr auf den 14er classic, er wird nicht mehr angeboten.
DUOTONE KITEBOARDING
EVO SLS FREERIDE / ALLROUND
EVO CLASSIC FREERIDE / ALLROUND
JUICE FREERIDE / LEICHTWIND
MONO FREERIDE / ONESTRUT
REBEL SLS FREERIDE / HANGTIME
GONZALES FREERIDE / ALLROUND
Ähnlich –und doch (stark) unterschiedlich
Der Evo ist der beliebteste, erfolgsreichste und auch am meisten verkaufte DUOTONE Kite. Als Allrounder bietet der Evo den größten Einsatz- und auch Windbereich – er kann alles und ist am wenigsten auf einen Einsatzbereich spezialisiert. Der Evo basiert auf einer DeltaKonstruktion, ist seit 16 Jahren auf dem Markt und entsprechend ausgereift. Erhältlich ist der DUOTONEBestseller in vier unterschiedlichen Varianten: classic, SLS (Strong.Light.Superior), D/LAB und Concept Blue. Die Unterschiede liegen im Strut-Material. In der classic-Variante besteht das Strutgerüst aus Dacron, in der SLS-Version aus Penta TX, der D/LAB wird aus Aluula gefertigt. Penta TX ist leichter und steifer als Dacron, Aluula nochmals leichter und steifer als Penta TX. Aluula-Kites bieten eine höhere Leistung und Leichtwindperformance, die SLS-Variante ist leistungsstärker als der classic, die SLS-Kites richten sich an fortgeschrittene Kiter. Preislich trennen classic und SLS rund 350 Euro, in der D/LAB-Version ist der Evo um 1.150 Euro teurer als der classic.
EINSATZBEREICH FREERIDE / ALLROUND
KONSTRUKTION DELTA-HYBRID | 3 STRUTS | 4 (5) LEINEN
Komplett neu ist der Evo Concept Blue. Technisch und im Shape ist der Evo Concept Blue baugleich zum classic, auch Strutmaterial (Dacon) und Flugtuch (Trinity TX) sind identisch. Bei den Concept Blue Kites achtet DUOTONE auf eine besonders umweltfreundliche Produktion. Die Concept Blue Kites werden aus undyed (ungefärbtem) Canopy- und Dacron-Material gefertigt, die Kunststoffteile (dort, wo es möglich ist) bestehen aus Recyclingrohstoffen, das Bladder-Material ist bio-based. Bei der Produktion der Materialien wird weniger Energie eingesetzt (rund 30%), weniger Wasser verbraucht (46% bei der Tuchproduktion) und somit der CO2-Fußabdruck insgesamt deutlich reduziert (57% bei der Bladder-Produktion, 12% durch das ungefärbte Tuch-Material). Die Concept Blue Produkte sind ein Baustein der DUOTONE-Kampagne „Save our Playgrounds“. In den Flugeigenschaften sind Evo classic und Evo Concept Blue identisch.
Evo classic und Concept Blue sind in neun Größen (5.0 bis 13.0) erhältlich, SLS und D/LAB Variante in acht (6.0 bis 13.0).
Rider_ Alaa Mahmud
Dirk Seifert
Günther Wimmer
Foto_ Julian Lajtai
BARSYSTEM
Alle DUOTONE Kites werden wahlweise mit der Trust- oder Click Bar geflogen. Der Unterschied liegt in der Konstruktion des Adjusters. Bei der Click Bar befindet sich der Adjuster im Barholm, ge- und depowert wird über eine Ratsche am Barende. Die Trust Bar wird klassisch über eine Belegklemme (Clamcleat) voreingestellt.
Click Bar: ab 838 Euro | Trust Bar: ab 628 Euro
VERÄNDERUNGEN ZU DEN VORJAHRESMODELLEN
Komplett überarbeitet hat das DUOTONE-Kitedesigner Team unter Führung von Sky Solbach und Manuel Zwinz den Evo SLS und Evo classic. Beide Modelle sind seit März 2024 auf dem Markt. Der Evo D/LAB unterliegt einem ZweijahresRhythmus, das aktuelle Modell ist seit Sommer 2023 verfügbar und wird (voraussichtlich) bis 2025 aktuell sein. Komplett neu ist der Evo Concept Blue
Rider_ Alaa Mahmud
Dirk Seifert
Günther Wimmer
Foto_ Julian Lajtai
Welche der Evo-Varianten die beste für euch ist, hängt vom Einsatzbereich, eurem Spot, eurem Fahrkönnen, eurem Geldbeutel –und auch von eurem Umweltbewusstsein ab
//TESTERGEBNISSE
Getestet haben wir die vier DUOTONE Evo zusammen mit dem Team des Kite-Village Hamata in Ägypten
WINDBEREICH
Der Evo bietet einen immens großen Windund Einsatzbereich. Die stärkste LeichtwindPerformance bietet der D/LAB, er bietet auch den größten Windbereich. Aufgrund des höheren Gewichtes gehen classic und Concept Blue am spätesten los, benötigen somit mehr Wind. Im oberen Windbereich lässt sich der SLS am längsten kontrollieren, sein Windbereich ist etwas kleiner als der des D/LAB aber größer als bei den Classic- und Concept Blue Modellen.
HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT
Hier kommt es stark auf das Modell an. Am einfachsten sind classic und Concept Blue zu beherrschen, sie stellen die geringsten Anforderungen an das Fahrkönnen. Die SLS-Variante ist etwas anspruchsvoller im Handling, dafür ist die Leistung höher. Der D/LAB stellt die höchsten Anforderungen an das Fahrkönnen, dafür ist – besonders im unteren Windbereich – sein Leistungspotenzial nochmals höher. SLS und D/LAB stehen deutlich weiter vorn am Windfensterrand, sind agiler und fliegen schneller.
Evo Concept Blue Umweltbewusste Kiter werden den Concept Blue bevorzugen. Die Concept Blue Kites werden aus undyed (ungefärbtem) Tuch gefertigt, das Bladder-Material ist bio-based, einige der Kunststoffteile bestehen aus Recyclingrohstoffen. Bei der Produktion der verwendeten Materialien wird weniger Energie eingesetzt und Wasser verbraucht, der CO2-Fußabdruck ist somit deutlich geringer. Preislich und in der Performance ist der Evo Concept Blue identisch zum classic
Rider_ Günther Wimmer
Foto_ Julian Lajtai
BARGEFÜHL
Alle DUOTONE-Kites besitzen ein sehr direktes Barfeeeling, so auch der Evo. Die Depower arbeitet sehr linear. SLS und D/LAB sind merklich direkter in der Umsetzung von Lenkimpulsen, fühlen sich dadurch „sportlicher“ an, benötigen aber auch einen versierteren Rider.
HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN
Alle Evo ziehen einen sehr effektiven Winkel gegen den Wind. SLS und D/LAB gehen weiter an den Windfensterrand, laufen somit merklich mehr Höhe.
SPRUNGPERFORMANCE.
LIFT UND HANGTIME (EINGEHAKT)
Die Hangtimeleistung des Evo ist hervorragend und reicht schon fast an die des Rebel heran. Allerdings ist der Evo etwas schwieriger zu springen als der Rebel. Der SLS legt in der Sprungperformance noch einmal eine Schippe drauf. Aber auch hier gilt: Um der SLS-Version die höhere Sprungleistung auch entlocken zu können, ist eine größere Erfahrung notwendig. Die höchste Sprungperformance bietet der D/ LAB, mit ihm gelingen hohe und weite Sprünge bereits im unteren Windbereich. Im High End wird der Evo D/LAB zum „Segelflieger“.
FREERIDE- UND CRUISER-EIGNUNG
Der Evo ist der perfekte Cruiser. Kraftvoll –und dennoch sehr intuitiv und unkompliziert zu fliegen. Die classic und Concept Blue-Varianten bieten den höheren Komfort und sind fehlerverzeihender. SLS und D/LAB bieten eine höhere Leistung und Fluggeschwindigkeit, sind aber auch schwieriger zu fliegen – und somit weniger komfortabel – besonders in böigen Bedingungen.
WASSERSTART
Wirklich easy – aufgrund der runden Tips der Deltaform startet der Evo völlig unkompliziert aus dem Wasser – und lässt sich im unteren Windbereich auch rückwärts starten. SLS und D/LAB verwinden geringer, starten dadurch nicht ganz so smooth, erheben sich aufgrund des geringeren Gewichts aber früher aus dem Wasser. Im untersten Windbereich startet der D/LAB am besten.
KITELOOPS
Kiteloops zirkelt der Evo kraftvoll, weit und rund. Am schnellsten und radikalsten loopt der D/LAB, auch fängt er am besten auf. Classic und Concept Blue drehen deutlich langsamer.
Der Evo ist der beliebteste, erfolgsreichste und auch am meisten verkaufte DUOTONE Kite. Als Allrounder bietet er den größten Einsatzund Windbereich
Evo SLS Für fortgeschrittene
Rider lohnt sich der 350-Euro Aufpreis für die SLS-Variante.
Bei höherem Fahrkönnen macht der SLS einfach mehr Spaß
Rider_ Dirk Seifert
Foto_ Julian Lajtai
TEST
BIG-AIR-EIGNUNG (KOTA-DISZIPLIN)
Big Air-Weltmeister und KOTA-Gewinner Andrea Principi fliegt den Evo im Wettbewerb – in der D/LAB Variante.
FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED)
Für einen Allrounder okay und durchaus machbar, aber unter allen DUOTONE Freeride Kites bietet der Evo (mit Ausnahme des Mono) die geringste Unhooked-Freestyle-Eignung.
EIGNUNG FÜR DIE WELLE
Auch wenn der Neo aufgrund des ausgeprägteren Drifts der deutlich bessere Wave-Kite ist, macht der Evo auch in der Welle Spaß, besonders die SLS-Variante – aufgrund des direkteren Umsetzens von Steuerimpulsen und des besseren Drifts gegenüber dem Classic und Concept Bue.
EINSTEIGEREIGNUNG
Der Evo ist absolut einsteigertauglich, deutlich besser als Rebel und Dice. Etwas leichter als mit dem Evo gelingt der Einstieg nur mit dem Neo. Für den Einstieg ist die classic-Variante am geeignetsten. Der SLS besitzt eine höhere Leistung und ist schwieriger zu fliegen, er richtet sich an fortgeschrittene Kiter. Gleiches gilt
für den D/LAB, auch ist er einfach „zu schade“ für die ersten Meter – und bietet hier nur Nachteile gegenüber den classic- und Concept Blue-Varianten.
EIGNUNG FÜRS FOILKITEN
Alle vier Evo-Varianten sind gut zum Foilen geeignet. Die beste Eignung besitzt der D/LAB aufgrund seiner stärkeren Leichtwindperformance.
POTENZIAL FÜR AUFSTEIGER UND
FORTGESCHRITTENE KITER
Der Evo – besonders in der classic-Version –ist der perfekte Kite für Aufsteiger und Fortgeschrittene, die sich nicht auf eine Disziplin festlegen wollen. Als Allrounder bietet der Evo eine super Hangtime – auch wenn er etwas schwieriger zu springen ist als der Rebel –ausreichende Leistungen in der Welle, auch gelingen mit ihm einfache Freestyle Tricks. Der Evo ist der entspannteste Cruiser unter den DUOTONE-Kites, im Big Air ist er (in der D/LAB-Version) auf Weltklasse-Niveau. Für fortgeschrittene Kiter ist der SLS eine gute Wahl. Mit fortschreitendem Fahrkönnen kann in der/den Hauptgröße(n) problemlos vom classic auf den leistungsstärkeren SLS gewechselt werden, die Flug-Charakteristik ist in beiden Versionen (nahezu) gleich.
Evo classic
In der Konstruktion sind Evo classic und Evo Concept Blue identisch. Auch in den Flugleistungen
Evo D/LAB In der D/LABVersion besitzt der Evo die höchste Leistung, seine Stärke liegt vornehmlich im unteren Windbereich. Hier kann er eine Größe kleiner gewählt werden, was mehr Fahrspaß über die höhere Agilität ausmacht
Foto_ Julian Lajtai
//FAZIT
Der Evo ist die beste Wahl für 80% aller Freizeitkiter, nicht umsonst ist der Evo das beliebteste und erfolgreichste Kitemodell des Weltmarktführers. Mit seinen vier Varianten spricht der Allrounder eine immens große Gruppe an Kitern an, vom Einund Aufsteiger und entspannten Cruiser (Evo classic) über den fortgeschrittenen Kiter, der in allen Disziplinen (Flachwasser, Welle und Springen) unterwegs sein möchte bis hin zum Profikiter (Andrea Principi, der mit dem Evo D/LAB den Weltmeistertitel im Big Air holte und den KOTA (King oft he Air) gewann).
Welche der vier Varianten für euch die beste ist, hängt vom Einsatzbereich, eurem Spot, eurem Fahrkönnen, eurem Geldbeutel – und auch von eurem Umweltbewusstsein ab.
Für die meisten Freizeitkiter ist der classic absolut ausreichend, zudem ist er am günstigsten. Umweltbewusste Kiter werden den Concept Blue bevorzugen, preislich und in der Performance sind beide Versionen identisch.
Für fortgeschrittene Rider lohnt sich der 350-Euro-Aufpreis für die SLS-Variante. Bei höherem Fahrkönnen macht der SLS einfach mehr Spaß. Der D/LAB besitzt noch einmal mehr Leistung, seine Stärke liegt aber vornehmlich im unteren Windbereich. Hier kann er eine Größe kleiner gewählt werden, was mehr Fahrspaß über die höhere Agilität eines kleineren Kites ausmacht. Ob euch das den satten Aufpreis von mehr als 1.100 Euro wert ist, bleibt eure Entscheidung.
CORE PACE PRO
Der beste Kite, den ich je geflogen bin
Mit dem Pace Pro erweitert CORE zusätzlich zum XR Pro sein Angebot für Performance-orientierte Big-Air-Kiter um einen weiteren Aluula-Kite.
Fette Sprünge, schnelle, mehrfache Kiteloops und sicheres Catchen sind die Merkmale des komplett neu konstruierten Ultra High Performers. Wie der XR Pro ist auch der Pace Pro ein Wettbewerbskite für die Disziplin Big-Air. Der auffälligste Unterschied ist die Anzahl der Querstruts – der XR Pro besitzt fünf, der Pace Pro drei. Mit seinem 3-Strut-Gerüst und gestreckten Delta-/Bow-Konstruktion soll der Pace Pro dieselbe Top-Performance im Big-Air entwickeln, in Kiteloops aber deutlich schneller drehen.
EINSATZBEREICH ULTRA HIGH PERFORMANCE | BIG AIR | KITELOOP | FREESTYLE
KONSTRUKTION DELTA-/BOW HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN
KITEDESIGNER FRANK ILFRICH
20_NH_ CORE_Pace
Rider_ Joshua Emanuel
Foto_ Thomas Burblies
Spot_ South Africa
Der Pace hängt satter auf den Frontleinen und entfaltet seine Leistung besonders durch die inzwischen sehr verbreitete Pre-Pop Sprungtechnik. Die Loops sind sehr gleichmäßig ohne Progression, die Drehradien sehr variabel steuerbar
Frank Ilfrich, Kitedesigner bei CORE
CORE_Pace Pro / ITV
In der Konstruktion des Pace Pro betrat Kitedesigner Frank Ilfrich Neuland. Dank der Single-Frontleinen-Safety der neuen Sensor 4 Bar, die CORE zeitgleich zum Pace Pro präsentiert, konnte Ilfrich eine Waage ohne Pulleys (fixe Bridle) realisieren.
Im Big-Air spielen Höhe und Loops die zentrale Rolle, Double und Triple Loops sind aktuell die angesagten Manöver. Mehrfachloops setzen schnelle Kites voraus – ohne eine zusätzliche Beschleunigung wie beim XR oder GTS. Mit seinem ultra-steifen Aluula 3-Strut-Airframe soll der Pace Pro nicht nur besonders kraftvoll wie der XR Pro liften, sondern auch äußerst schnell und agil fliegen.
Den Weg für den gestreckten Shape ebnete die Fixe Bridle. Mit der von CORE bisher ausschließlich eingesetzten Pulley-Bridle war laut CORE in der Streckung eine technische Grenze erreicht. Mit der fixen 14-Punkt-Bridle des Pace Pro konnte das Entwicklerteam um Kitedesigner Frank Ilfrich beim Shape jetzt ganz neue Wege gehen: „Die fixed Bridle ermöglicht es uns einen gestreckten 3-Strut-Frame zu realisieren, der eine erstklassige Sprungperformance mit extrem schnellen, kontrollierten Loops kombiniert.” so Ilfrich.
Ausstattung und Materialmix (Aluula und CoreTex 2) sind identisch zum XR Pro. Gefertigt aus dem derzeit steifesten AirframeMaterial Aluula konnten eine extrem dünne Leading Edge und Strut-Durchmesser realisiert werden. Je dünner der Durchmesser der Fronttube, desto geringer der Luftwiderstand und somit schneller der Kite.
Zur Seite bei der Entwicklung des Pace Pro standen dem Entwicklungsteam um Kiterdesigner Frank Ilfrich das komplette CORE Big-Air Team, besonders Giel Vlugt, Zara Hoogenrad, Angely Buillot und Rising Star Shahar Tsabary. ”Der beste Kite, den ich je geflogen bin” so Giel Vlugt an seiner ersten Session mit dem Pace Pro.
Der Pace Pro wird mit der Sensor 4 Bar geflogen. Das neue SFSSicherheitssystem (SFS = Single Frontline Safety) der Sensor 4 machte die fixe Bridle möglich. Ein optionales tiefes V soll die Steuerung bei radikalen Super-Loops mit kurzen Leinen ab 12 Meter verbessern.
Rider_ Zara Hoogenraad
Foto_ Giel Vlugt
Spot_ South Africa
Fixe Bridle Den Weg für den gestreckten Shape ebnete die Fixe Bridle ohne Pulleys Foto_ Julieta Pereyra
Materialmix Ausstattung und Materialmix (Aluula und CoreTex 2) sind identisch zum XR Pro
Gestreckt Mit seinem 3-StrutGerüst und gestreckten Delta-/ Bow-Konstruktion soll der Pace Pro dieselbe Top-Performance im Big-Air entwickeln wie der XR Pro, in Kiteloops aber deutlich schneller drehen
Sensor 4 Der Pace Pro wird mit der Sensor 4 Bar geflogen. Das neue SFS-Sicherheitssystem (SFS = Single Frontline Safety) der Sensor 4 machte die fixe Bridle möglich Rider_ Vrinda Hamal Foto_ Thomas Burblies
Make Loops – not War. Eine Wort- und BildSpielerei unseres Produktdesigners, die wir inhaltlich alle unterstützen
Foto_ Julieta Pereyra
Rider_ Steven Akkersdijk
Foto_ Thomas Burblies
Spot_ South Africa
Wer den Fokus auf Bigair mit Kiteloops legt, und an die Double Loops ran will, der liegt mit dem Pace Pro genau richtig. Wer allerdings den Fokus aussschließlich auf Bigair und Hangtime legt, für den ist der XR Pro die richtige Wahl
Frank Ilfrich, Kitedesigner bei CORE
INTERVIEW
MIT FRANK ILFRICH, KITEDESIGNER BEI CORE KITEBOARDING, ZUM
NEUEN PACE PRO
ECHTE CHALLENGE
Hallo Frank, mit dem Pace Pro bringt CORE seinen zweiten Aluula-Kite. Der Pace Pro ist ein Dreistruter. Abgesehen von der Anzahl der Struts, wo liegen die Unterschiede zwischen XR Pro und Pace Pro?
Der größte Unterschied ist sicherlich die Bridle und natürlich der Shape im Allgemeinen. Die Vielzahl an Punkten, die den Bogen des Kites stützen, ermöglichen es, einen noch dünneren Leading Edge Durchmesser zu verbauen und eröffnen zusätzliche Möglichkeiten den Kite stärker zu beeinflussen, z.B. die Position im Windfenster. Für möglichst konstante und schnelle Loops muss der Kite an einer ganz bestimmten Position im Windfenster stehen, das können wir mit der fixen Bridle sehr gut einstellen und kontrollieren. Der Pace Pro hängt satter auf den Frontleinen und entfaltet seine Leistung besonders durch die inzwischen sehr verbreitete Pre-Pop Sprungtechnik, die Loops sind sehr gleichmäßig ohne Progression und die Drehradien sind sehr variabel steuerbar.
Seine volle Performance und Safety entfaltet der Pace Pro mit der Sensor 4 Bar, die ihr zeitgleich mit dem Pace Pro auf den Markt bringt. Die Sensor 3 Bar hat eine Supported-Single-Frontleinen-Safety (SSFS), die neue Sensor 4 Bar eine Single-Frontleinen-Safety (SFS). Kann der Pace Pro auch mit den Sensor 3 Bar geflogen werden – und können ältere CORE Kites mit der Sensor 4 Bar kombiniert werden?
Die Sensor 4 ist vollständig abwärtskompatibel und kann problemlos mit allen bisherigen CORE Kites kombiniert werden.
Der Pace Pro darf nur mit der Sensor 4 geflogen werden, da sie anders als die Sensor 3, ein vollständiges Auswehen von Modellen mit fixen Bridles sicherstellt.
Der Pace Pro ist eine komplett neue Konstruktion. Für dich als Kitedesigner, was war die größte Herausforderung bei der Entwicklung des Pace Pro – und was die größte Chance?
Mit einem weißen Blatt Papier anzufangen ist super interessant, aber natürlich auch eine echte Challenge, denn die CORE DNA muss natürlich auch erhalten bleiben. Ziel war es, zwei Eigenschaften miteinander zu vereinen, die sich eigentlich widersprechen. Zum einen absolute Höchstleistungen bei Sprunghöhe, Hangtime und Flugstabiltät, zum anderen das schnelle Loopen und Catchen, das für die heutigen Freestyle Contest-Formate erforderlich ist.
XR Pro und Pace Pro sind kompromisslose Bir-AirWettbewerbskites. Der XR Pro ist trotz seiner Konzeption als Wettbewerbskite auch bei Freizeitkitern sehr beliebt. Ist auch der Pace Pro für Freizeitkiter geeignet?
Absolut! Der Pace Pro ist auch ein hervorragender Allrounder, er verlangt allerdings auch etwas Fahrkönnen, um sein volles Potential abzurufen.
Welchen Freizeitkitern empfiehlst du den XR Pro – und welchen den Pace Pro?
Wenn der Fokus voll auf Big Air und Hangtime liegt, dann ist der XR Pro die richtige Wahl. Rider mit mehr Gewicht profitieren auch von dem 5-Strut Frame. Wer allerdings etwas mehr Fokus auf Big Air mit Kiteloops legt, und an die Double Loops ran will, der liegt mit dem Pace Pro genau richtig.
Rider_ Maarten Haeger
Foto_ Thomas Burblies
Spot_ South Africa
Ziel
bei der Entwicklung des Pace Pro war es, zwei Eigenschaften miteinander zu vereinen, die sich eigentlich widersprechen: Höchste Sprungperformance und schnelles Loopen und Catchen
Der XR Pro verfügt über ein Trimmsystem der Waage (CIT Modes). Über drei Anknüpfpunkte an der Fronttube kann der Radius der Kiteloops beeinflusst werden. Verfügt die fixe Bridle des Pace Pro ebenfalls über eine Trimmöglichkeit?
Nein, am Pace Pro kann nur die Steuerleinenanknüpfung variiert werden, einen CIT-Mode hat er nicht. Wir wollten am Pace Pro alles so leicht und schlicht wie möglich umsetzen.
Wird es weitere Aluula-Kites bei euch geben?
Über zukünftige Produkte kann ich wie immer keine Auskünfte geben. Ich denke, dass wir bei den Kites mit XR Pro und Pace Pro sehr gut aufgestellt sind.
Du bist Kitedesigner und steckst somit sehr tief in der Materie. Wohin geht der Trend im Kiteboarden? Wird es in Kürze neben Aluula weitere neue Materialien geben oder neue Entwicklungen in den unterschiedlichen Disziplinen des Kitesports?
Neue Materialien werden immer ein Thema bleiben und wir arbeiten eng mit den Tuchherstellern zusammen. Da ist sicher noch viel Potential, wobei auch unsere „Standard”-Materialien Exotex 2 und Coretex 2 ganz sicher nicht zum alten Eisen gehören und auch kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden. Im Moment steht Twintip fahren, Springen und Loops mehr im Vordergrund, aber auch im Wakestyle oder Waveriden geht es noch vorwärts.
Auf dem Tip des Pace Pro steht der Print “Make Loops – not War”. Politische Statements auf Kites sind eher unüblich. Wer ist auf die Idee gekommen, welchen aktuellen Bezug genau wollt ihr mit dem Claim herstellen und was hat euch motiviert, diesen bisher unüblichen Schritt zu gehen?
Gutes Auge! Ehrlich gesagt verbirgt sich dahinter keine größere Idee. Es war vielmehr eine Wort- und Bild-Spielerei unseres Produktdesigners, die wir inhaltlich natürlich alle unterstützen. Es gibt derzeit schlimme Kriege und Konflikte auf der Welt. Wir denken an die vielen Kinder und deren Familien, die teilweise alles verlieren.
Gleich am Launch-Tag des XR Pro haben eure Teamrider Maarten Haeger und Joshua Emanuel an der Westküste Dänemarks mit den XR Pro einen neuen Woo-Weltrekord aufgestellt. Haeger mit 35,7 Metern, Emanuel kurz danach mit 36,2 Metern. Soviel ich weiß, ist dieser Rekord bisher noch nicht geknackt worden. Wollen eure Teamrider das jetzt mit dem Pace Pro probieren?
Dass unsere Rider mit dem Pace Pro einen neuen Big Air Rekord aufstellen, halte ich allemal für möglich. Das Kunststück wie Joshua und Maarten ausgerechnet am Launch-Tag zu vollbringen, wird extrem schwer zu toppen sein. Da stimmte einfach alles. Aber wer weiß...
Ich weiß, du darfst es nicht verraten, ich frage trotzdem. An welchen(m) Projekt(en) abeitest du gerade bzw. welche neuen Produkte werdet ihr in Kürze präsentieren?
XR9, XR Pro2 und einige Wing-Projekte haben derzeit höchste Prio, aber es laufen auch ein paar spannende Nebenprojekte.
Rider_ Joshua Emanuel, Henrik vam der Eems
Foto_ Thomas Burblies Spot_ South Africa
Der Pace Pro darf nur mit der Sensor 4 geflogen werden, da sie ein vollständiges Auswehen der fixen Bridle sicherstellt
Foto_ Dirk Seifert
Spot_ Labor / Großenbrode
FRANK ILFRICH
ALTER 53
NATIONALITÄT DEUTSCH
GEBURTSORT PREETZ/SH
LEBT ZURZEIT IN MALENTE/OSTHOLSTEIN
KITET SEIT 1999
HOMESPOT FEHMARN
LIEBLINGSPOT DAS LABOR
Die dünnere Leading Edge macht Kiteloops schneller und sogar Doubles easy möglich
Frank Ilfrich, Kitedesigner bei CORE Kiteboarding
Rider_ Ben Beholz
Foto_ Thomas Burblies
CORE NEXUS 4
Kiteloops schneller und Doubles easy
XR und Nexus sind die beiden Bestseller-Kites bei CORE Kiteboarding, dem größten deutschen Kitehersteller. Den größten Einsatzbereich aller CORE Kites besitzt der Nexus. Der sportliche Allrounder liefert Bestleistungen in der Welle, zum Cruisen und Springen ist er der perfekte Freerider, auch punktet er im Freestyle. Selbst Profi-Kiter bevorzugen den Freeride-Allrounder. Für die beiden CORE-Teamrider Steven Akkersdijk und Willow-River Tonkin geht Nichts über den Nexus, auch im Wave-World Cup wird der Nexus eingesetzt.
Jetzt präsentiert CORE die vierte Generation seines Allround-Bestsellers. Deutlich verbessert haben will das CORE-Entwicklungsteam um Kitedesigner Frank Ilfrich besonders die Wave-Eigenschaften und die Sprungperformance, auch soll der neue Nexus mit einer höheren Geschwindigkeit loopen.
EINSATZBEREICH FREERIDE | ALLROUND/WAVE
4
KONSTRUKTION OPEN C-HYBRID (FUTURE C) | 3 STRUTS | 4 LEINEN
KITEDESIGNER FRANK ILFRICH
BEWÄHRTER MATERIALMIX . DÜNNERE
FRONTTUBE
Unverändert zum Vorgänger ist der Materialmix des Nexus 4. Das Flugtuch besteht aus dehnungsarmen und reißfesten CoreTex 2, die Leading Edge aus ExoTex 2, die Struts aus ExoTex Light. Eine dünnere Leading Edge macht den neuen Nexus reaktiver und schneller, insbesondere in Turns und Loops. Neu am Nexus 4 ist das Bladder-Material, es ist leichter. Zusammen mit der dünneren Fronttube verspricht CORE eine Gewichtsersparnis von durchschnittlich 200 Gramm. Die Kombination: dünnere Fronttube und geringeres Gewicht soll den neuen Nexus deutlich besser driften lassen, was die Wave-Eigenschaften merklich erhöhen soll. Auch soll der neue Nexus eine höhere Sprungperformance bieten, mit einer höheren Geschwindigkeit loopen und nach dem Loop auch besser catchen (nach oben aufsteigen und den Rider „auffangen“).
“Die dünnere Leading Edge macht Kiteloops schneller und sogar Doubles easy möglich”, so Kitedesigner Frank Ilfrich über den neuen Nexus 4.
Erhältlich ist der neue Nexus in 11 Größen, der 4.0 wurde aus dem Programm genommen. Geflogen wird der Nexus 4 mit dem Sensor Barsystem (Sensor 3S 699 Euro, Sensor 3S Pro 799 Euro)
TRIMMÖGLICHKEITEN | CIT MODES
Verantwortlich für den großen Einsatzbereich des Nexus 4 sind die CIT Modes, eine Trimm-Möglichkeit in der Waage, über die der Allrounder stärker auf die Einsatzbereiche Wave, Freestyle oder Freeride abgestimmt werden kann. Im Freestyle-Modus loopt der Nexus am explosivsten und zeigt die höchste Sprungperformance, im Wave-Modus dreht die Kappe am engsten und liefert eine höhere Depower und stärkeren Drift. In der Allround-Einstellung ist der Nexus 4 am ausgewogensten und liefert den höchsten Komfort. Für den Einsatz auf dem Foilboard solltet ihr die Wave-Einstellung wählen.
NEXUS 4 LW
15.0 und 17.0 sind spezielle Leichtwindgrößen (LW) mit einer für den Leichtwindeinsatz angepassten Kappenform (stärkere Delta-Form), das Strutgerüst ist komplett aus ExoTex Light.
UND PREISE
//TESTERGEBNISSE
Getestet hat den Nexus 4 für euch das Team von Kiteboarding Fehmarn.
CORE Nexus 4 TEST
WINDBEREICH
Der Windbereich des Nexus 4 ist groß. Mit den Standardgrößen 9.0 und 12.0 kommt ihr zwischen 12 bis 30 Knoten aufs Wasser. Mit den beiden LW-Größen 15.0 und 17.0 auch schon unter 10 Knoten.
LEISTUNG IM UNTEREN WINDBEREICH
Dank seines leichteren Drei-Strut-Gerüsts fliegt der Nexus deutlich früher als der XR8 in derselben Größe.
HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT
Der Nexus 4 ist hervorragend getrimmt, das Fluggefühl ist äußerst ausgewogen. Der Nexus 4 reagiert super gut und direkt auf Lenkimpulse, bleibt auch im oberen Windbereich gut beherrschbar und federt einfallende Böen sauber ab, ohne den Rider zu überfordern.
BARGEFÜHL
Das Bargefühl des Nexus 4 ist sehr gut ausbalanciert –so, wie wir es von einem echten Allrounder erwarten. Im direkten Vergleich zum XR8 sind die Barkräfte des Nexus 4 geringer. Über die CIT Modes lassen sich die Barkräfte und auch die Reaktivität individuell auf eure Bedürfnisse anpassen.
HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN
Der Nexus 4 besitzt überdurchschnittlich gute Höhelaufeigenschaften. Er kommt zwar nicht ganz an den XR8 heran, unter den Dreistut-Allroundern hingen gehört er zu den besten.
SPRUNGPERFORMANCE. LIFT UND HANGTIME (EINGEHAKT)
Gegenüber dem Nexus 3 hat der neue Nexus 4 hier nochmals eine Schippe drauf gelegt. Der Dreistuter ist leicht zu springen, sein Lift gut beherrschbar, seine Hangtime kürzer als beim XR8.
Verantwortlich für den großen Einsatzbereich des Nexus 4 sind die CIT Modes. Über eine
Trimm-Möglichkeit in der Waage kann der Allrounder stärker auf die Einsatzbereiche
Wave, Freestyle oder Freeride abgestimmt werden
KITELOOPS
Kiteloops zirkelt der Nexus 4 rund und ausgewogen und fängt auch gut wieder auf. Auf Wunsch dreht er in weiten Radien mit einem höheren Querversatz oder eng mit deutlich weniger Leeversatz. Gegenüber dem Vorgänger hat der neue Nexus im Loop mächtig zugelegt. Aufgrund der dünneren Fronttube, des geringeren Gewichts und der höheren Fluggeschwindigkeit loop der neue Nexus deutlich besser als der Nexus 3 – und schneller.
WASSERSTART
Absolut problemlos. Er gibt kaum einen Allrounder, der einfacher aus dem Wasser startet. Er krabbelt nicht bis an den Windfensterrand, sondern erhebt sich durch ein beherztes Ziehen an einer der Steuerleinen bereits schon auf dem Weg dorthin.
FREERIDE- UND CRUISER-EIGNUNG
Perfekt, der Nexus ist der vielseitigste aller CORE Kites. Er ist nicht nur ein Freerider- und Cruiserkite par excellence – er kann deutlich mehr.
FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED)
Für einen Allrounder besitzt der Nexus 4 eine wirklich erstaunlich hohe Freestyle-Eignung. Er schießt nicht nach vorne, wenn ihr euch aushakt, sondern bleibt perfekt in seiner Position und erzeugt auch keinen plötzlichen Auftrieb.
EIGNUNG FÜR DIE WELLE
Hier liegt die absolute Stärke des Nexus. Er dreht recht eng und spielerisch. Gegenüber dem Vorgänger hat der neue Nexus 4 in der Welle nochmals zugelegt. Aufgrund der dünneren Fronttube und des geringeren Gewichtes ist sein Drift merklich besser als beim Nexus 3, auch sind seine Agilität und Fluggeschwindigkeit höher, was besonders Wavekiter freuen wird, die ihren Kite während der Wellenritte viel bewegen und in den Turns mitführen.
EINSTEIGEREIGNUNG
Auch in seiner vierten Generation ist der Nexus ein sehr guter Kite für den Einstieg, besonders durch seine lineare Kraftentfaltung. Aufgrund seines spielerischen Flugverhaltens und des geringeren Grundzugs ist er allerdings etwas schwieriger zu fliegen als der XR. Mit dem Nexus 4 ist der Einstieg absolut möglich, etwas leichter allerdings gelingt er mit einem (kleineren) XR.
POTENZIAL
FÜR AUFSTEIGER UND FORTGESCHRITTENE KITER
Im Nexus 4 steckt ein absolut hohes Potenzial zur Entfaltung bei wachsendem Fahrkönnen. Als Allrounder bietet der Nexus 4 nicht nur einen immens großen Einsatzbereich, sondern auch Bestleistungen in der Welle und im Freestyle, auch seine Sprungperformance ist ansehnlich. Er ist somit der perfekte Kite für Ein- und Aufsteiger – mit einem extrem hohen Potenzial zur Entfaltung in allen Disziplinen des Kitesports.
Foto_ Lukas K. Stiller
TEST
UNTERSCHIEDE IN DER FLUGCHARAKTERISTIK IN DEN VERSCHIEDENEN CIT MODES
Über die drei CIT Modes habt ihr die Möglichkeit, die Intensität der Depowerwirkung und die Drehradien einzustellen. Im Freestyle-Modus liefert der Nexus 4 einen konstanteren Zug und dreht in weiteren Radien, im Wave-Modus dreht die Kappe enger, die Depowerwirkung ist höher. Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit, über die drei Anknüpfpunkte der Backlines die Haltekräfte an der Bar und die Direktheit der Steuerimpulse zu variieren. Es lohnt sich wirklich, damit herumzuspielen, um das für euch passende Setup zu finden. Wer es einfach halten möchte, wählt jeweils die Mittelstellung (Auslieferungszustand).
BARSYSTEM
Wir haben den Nexus 4 mit dem Sensor 3S Barsystem geflogen.
Sensor 3S . 699 Euro | Sensor 3S Pro . 799 Euro
DIE UNTERSCHIEDE DER DREI CORE FREERIDE KITES NEXUS 4, XR8 UND GTS6. WER SOLLTE ZU WELCHEM KITE GREIFEN?
Der XR8 (5 Struts) ist der High Performance-Allrounder mit den klaren Schwerpunkten Big Air und Hangtime. Trotz seines extrem hohen Leistungspotenzials ist der
XR8 ein wunderbar zugänglicher Allrounder, zudem ist er der beste CORE Kite für den Einstieg (sofern er eine Größe kleiner gewählt wird). Der Freestyle-Allrounder GTS6 spricht die Freeride-Freestyler an. Er bekommt aber immer stärker hausinterne Konkurrenz vom Nexus.
Den größten Einsatzbereich bietet der Nexus 4. Er ist der beste CORE Freeride-Allrounder für die Welle, fürs Foilen und für Freestyle. Der Nexus 4 bietet fast die gleich hohe Freestyle-Eignung wie der GTS 6, kann aber deutlich mehr und ist auch im Flugverhalten deutlich ansprechender. In der Hangtime und im Big Air ist er dem XR8 unterlegen, bietet dafür aber einen deutlich größeren Einsatzbereich. Sein Flugverhalten ist spielerischer, die Barkräfte geringer, das Drehverhalten linearer, die Drehradien enger und die Fluggeschwindigkeit (leicht) höher. Allerdings benötigt er ein leicht höheres Fahrkönnen als der XR8.
Für Kiter, die ihren Kite in allen Disziplinen einsetzen wollen, ist der Nexus 4 die beste Wahl.
CIT Modes_ Über die CIT Modes habt ihr die Möglichkeit, die Intensität der Depowerwirkung und die Drehradien einzustellen. Es lohnt sich wirklich, damit herumzuspielen, um das für euch passende Setup zu finden
//FAZIT
Seinen Charakter als vielseitiger Allrounder, mit dem alles möglich ist, hat der Nexus auch in seiner vierten Generation beibehalten.
Gegenüber seinem Vorgänger zugelegt hat der neue Nexus in der Wave-Performance, in den Loops und in der Hangtime, auch fliegt er schneller und agiler – bei höherer Leistung. Möglich wurde dies durch die dünnere Fronntube und das geringere Gewicht. Der Nexus 4 ist einer der besten Freeride-Allrounder des Marktes. Wer in allen Disziplinen zuhause ist und in jeder Disziplin auch Höchstleistungen erwartet, für den ist der Nexus 4 der perfekte Partner.
Mit dem wirklich rundum super gut gelungenen neuen Nexus 4 unterstreicht CORE als größter deutscher Kite-Hersteller eindrucksvoll seine Stellung im Premium-Segment.
Nexus 4 LW_ 15.0 und 17.0 sind spezielle Leichtwindgrößen (LW) mit einer für den Leichtwindeinsatz angepassten Kappenform (stärkere Delta-Form), das Strutgerüst ist komplett aus ExoTex Light
Gegenüber seinem Vorgänger hat der neue Nexus in der WavePerformance, in den Loops und in der Hangtime zugelegt, auch fliegt er schneller und agiler. Der Nexus 4 ist einer der besten Freeride-Allrounder des Marktes. Wer in allen Disziplinen zuhause ist und in jeder Disziplin auch Höchstleistungen erwartet, für den ist der Nexus 4 der perfekte Partner
MIO Boards Wooden Surfboards
Holz statt Schaum_
MIO steht für Main.Ingredients.Organic. Wir haben uns voll und ganz der Entwicklung umweltfreundlicher und nachhaltiger Kite-, Foilund Skateboards verschrieben – ohne dabei Abstriche bei der Leistung zu machen. Wir benutzen Holz und keinen Schaum als Kernmaterial.
MIO Boards werden aus Paulownia Holz hergestellt. Wir benutzen keinen Schaum als Kernmaterial. Der 3D-Bionic Core wird CNC gefräst, durch seinen speziellen Aufbau übernimmt der Holz-Kern die statischen Eigenschaften. Als Top und Bottom wird ein 5mm starkes Paulownia-Furnier verklebt. Versiegelt werden die MIO Boards mit Bio-Harz und einer dünnen Lage Glasgewebe. Ein Touchdown beim Riden und/oder Landen verzeihen die MIO Boards aufgrund des großen Noserockers sehr gut.
MIO Boards sind besonders umweltfreundlich und langlebig, zudem produzieren wir möglichst wenig Müll und halten unseren ökologischen Fußabdruck so gering wie nur möglich.
MIO Boards sind mit dem Ecoboard Goldlevel Abzeichen von Sustainable Surf ausgereichnet.
LIEBE ZUM MEER UND UNSERER UMWELT
Rider_ Alex Soto 2-facher Vizeweltmeister im Hydrofoil Freestyle
Photo_ Svetlana Romantsova
Federleicht und
Rider_ Liloo Fourré
Foto_ Laci Kobulský
CrazyFly Pure | Foilboard handgefertigt
Als „leichtestes Foilboard der Welt“ bezeichnet CrazyFly das Pure. Das Karbon-Foilboard besticht durch seine geringen Abmaße und das minimalistische Design. Auch technisch ist das Pure ein kleiner Leckerbissen: Die Air Inside Core-Technologie kombiniert mit einer hochwertigen Karbonkonstruktion sorgen für das ultrageringe Gewicht. Das Pure ist „Made in Europe“, es wird in Handarbeit in der CF-eigenen Fabrik gefertigt.
CrazyFly hat über 20 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Karbon-Boards, entsprechend hoch ist die Fertigungsqualität des Pure. CrazyFly gibt an, dass das Pure das leichteste SerienFoilboard weltweit sei. In der mittleren Größe (88 x 43 cm) wiegt das Board inklusive Deckpad nur 1.580 Gramm. CrazyFly will das Gewicht reduziert haben, ohne Kompromisse bei der Bruchfestigkeit und Leistung eingegangen zu sein. Erreicht wird das geringe Gewicht durch Hohlräume im Kern (Air Inside Core Technology) in Kombination mit der hochwertigen KarbonKonstruktion (Carbon Touch-Technology). Die Montage des Flügels mit nur vier Schrauben ist denkbar einfach. Das Pure hat nur eine Position zur Montage des Flügels, unter das Board passen Foils mit einem 165 x 90 mm Mastkopf.
Konzipiert ist das Pure für fortgeschrittene Fahrer. Der Shape verfügt über eine mittelhohe Nase und erfahrene Foiler werden das geringe Gewicht beim Springen und die geringen Abmaße zu schätzen wissen. Das Pure benötigt ein nur geringes Packmaß, ist somit der ideale Reisebegleiter.
Rider_ Posito Martinez
Foto_ Laci Kobulský
CRAZYFLY RAPTOR . RAPTOR LTD . RAPTOR LTD NEON FREERIDE PERFORMANCE TWINTIPS
Vier zur Wahl
Das Raptor ist der absolute Bestseller unter den CrazyFly Twintips. Angeboten wird der sportliche Allrounder in drei Varianten: Glasbauweise (Raptor), Voll-Karbon (Raptor LTD und Raptor LTD Neon) und eine spezielle Big Air-Version (Raptor Extreme). Die beiden Vollkarbon-Boards Raptor LTD und Raptor LTD Neon sind in Shape und Bauweise identisch, unterschiedlich sind nur die Prints. Das LTD ist optisch zurückhaltender, das LTD Neon auffälliger und somit im Wasser besser zu sehen. Auf der Unterseite sind die Raptor-Modelle mit einer Shark Skin-Folie (Nano Glide Skin) versehen, die bessere Gleiteigenschaften und somit höhere Geschwindigkeiten erzeugen soll. Zudem ist die Unterseite durch die Beschichtung auch widerstandsfähiger gegen Kratzer. Neu an den 2024er Raptor-Modellen ist die Outline. Die Tips sind etwas schmaler und stärker gerundet. Gegenüber den Vorgängern sollen die 2024er Raptor besser carven und sich leichter switchen lassen, auch sollen sie komfortabler zu fahren sein, besonders im Chop. Alle 2024er CrazyFly Twintips sind mit einer „Lost and Found“-Funktion ausgestattet. Auf jedem Board befindet sich neben dem Footpad ein QR-Code, der mit einem Smartphone gescannt werden und somit bei einem Verlust der Eigentümer ermittelt werden kann. Die Eigentümerdaten sind nicht öffentlich, sodass die Privatsphäre geschützt und der Datenschutz gewährleistet ist. Neu ist auch die Bindung (Lock Binding, 239 Euro). Die Lock-Bindung ist deutlich leichter als die letztjährige Hexa, auch bietet sie mehr Halt und Komfort. Das Pad ist ergonomisch geformt, der Winkel der Fußschlaufe kann individuell angepasst werden. Ausgestattet sind die CrazyFly Raptor Twintips mit hochwertigen (und leichten) Karbon-Finnen (Spritzguss). Das Raptor kann wahlweise mit Schlaufen oder Boots gefahren werden, die beiden Voll-Karbonboards nur mit Schlaufen.
Alle CrazyFly Twintips sind „Made in Europe“, CrazyFly unterhält eine eigene Fertigung in der Slowakei.
RAPTOR | FREERIDE/FREESTYLE
RAPTOR LTD | FREERIDE/FREESTYLE
RAPTOR LTD NEON | FREERIDE/FREESTYLE
RAPTOR EXTREME | FREERIDE/BIG AIR
X 41 138 X 42 140 X 42 142 X 43 1.099 EURO
Testcrew_ Getestet haben wir die CrazyFly Raptor und das CORE Era für euch zusammen mit dem Team von Kiteboarding Fehmarn. Leif Deutschmann . Dennis Fricke . Lutz Gehrke . Sven Steinmetz . Bastian Harder
//TESTERGEBNISSE
RAPTOR . RAPTOR LTD . RAPTOR LTD NEON
CARVING-EIGENSCHAFTEN
Die drei Raptor-Modelle sind im Shape identisch. Durch die leicht gerundete Outline und der perfekten, etwas looseren Abstimmung bei gleichzeitig gutem Kantengripp macht das Carven mit den Raptor Twintips super viel Spaß. Hier hat das 2024er Modell leicht zugelegt gegenüber dem Vorgänger.
LEICHTWIND-EIGENSCHAFTEN
Raptor und Raptor LTD haben sehr gute LeichtwindEigenschaften, sind allerdings auch nicht die ersten Twintips, die ins Gleiten kommen.
KONTROLLE BEI ÜBERPOWER
Raptor und Raptor LTD sind super gut (etwas straffer) abgestimmt und bieten eine sehr gute Kontrolle auch im oberen Windbereich. Das LTD (Vollkarbon) kann länger kontrolliert im obersten Windbereich gefahren werden.
GESCHWINDIGKEIT
Die drei Raptor Twintips sind recht schnell unterwegs. Sie beschleunigen super direkt, und erreichen eine hohe Geschwindigkeit. Die beiden LTD-(Karbon)Versionen sind nochmals schneller, direkter und agiler als das Glasfaser-Raptor.
HÖHELAUF-EIGENSCHAFTEN
Beide Raptor möchten stärker über die Finne angeluvt werden und erreichen einen sehr spitzen Winkel gegen den Wind. Die Kante bleibt spielerisch frei. Mit dem LTD fällt das Höhelaufen etwas einfacher.
SWITCH-EIGENSCHAFTEN
Beide Raptors sind super in den Switch zu drehen und lassen sich zudem auch auf der Zehenkante gefahren sehr leicht kontrollieren. Das Fahren im Switch gelingt mit den 2024er Modellen etwas leichter als mit den Vorgängern.
KOMFORT
Trotz der hohen Leistung der Raptor-Modelle stellen die CrazyFly Bestseller keine besonders hohen Ansprüche an das Fahrkönnen. Beide Raptor sind hervorragend abgestimmt und vermitteln einen hohen Komfort. Das LTD ist etwas härter in der Abstimmung und auch direkter in der Umsetzung von Lenkimpulsen. Die leicht rundere Outline des 2024er Shapes fühlt sich noch etwas komfortabler an als beim Vorjahresmodell, was sich besonders im Kabbelwasser bemerkbar macht.
EIGNUNG FÜR SPRÜNGE
Super gut. Das Raptor erreicht eine hohe Geschwindigkeit, die Kante kann lange kontrolliert und bis zum Absprung gehalten werden, zudem löst sich das Raptor leicht vom Wasser. Das LTD mit seinem leichteren Gewicht, der härteren Abstimmung und der höheren Rückstellkräften bietet hier merkliche Vorteile gegenüber der Glasfaser-Version (Raptor). Aufgrund der etwas looseren Abstimmung gelingen Landungen super einfach, auch ein leicht unsauberes Aufsetzen kann noch „zurecht geruckelt“ werden.
EIGNUNG
FÜR DIE WELLE
Das Raptor macht richtig Spaß in der Welle. Die Kante-/FinneAbstimmung macht den Wechsel in den Turns von Heel- auf Toeside sehr flüssig. Bei entsprechendem Fahrkönnen bietet die höhere Geschwindigkeit und stärkere Direktheit der LTDVersion eine nochmals sportlichere Fahrweise.
EIGNUNG FÜR FREESTYLE
Das Raptor bietet eine hohe Freestyle-Eignung, selbst in der Glasfaser-Version. Auch macht das Raptor den Einstieg in den Freestyle leicht, selbst weniger erfahrene Freestyler werden mit dem Raptor ansehnliche Ergebnisse erzielen. Die Vollkarbon-Version (LTD) lässt sich stärker aufladen und erzeugt einen höheren Popp und hat daher besonders im Freestyle merkliche Vorteile und eine höhere Leistung.
FUNKTIONALITÄT DER BINDUNGEN
(PAD-/SCHLAUFE-KOMBINATION)
Die neue Lock-Bindung ist deutlich leichter als die letztjährige Hexa und bietet mehr Halt und Komfort. Die Lock-Bindungen sind auch mit Winterschuhen gut zu fahren, die neuen Klettverschlüsse halten deutlich besser als die der Hexa-Bindung.
GRIPP
Das Raptor ist sehr direkt abgestimmt, die Finne/Kante-Abstimmung etwas looser und super gut gelungen. Aufgrund der etwas stärker gerundeten Kante möchte das Raptor stärker über die Finne gefahren werden, dies ermöglicht ein leichteres Switchen und flüssigeres Carven. Fehler in der Kantenbelastung und/oder Gewichtsverlagerung verzeiht das Raptor großzügig.
„Lost and Found“-Funktion Auf jedem Board befindet sich ein QR-Code, der mit einem Smartphone gescannt werden und somit der Eigentümer ermittelt werden kann
Karbon-Finnen Ausgestattet sind die CrazyFly Raptor Twintips mit hochwertigen (und leichten)
Karbon-Finnen (Spritzguss)
Look_Bindungen Die neue Lock-Bindung ist deutlich leichter als die letztjährige Hexa und bietet mehr Halt und Komfort. Sie sind auch mit Winterschuhen gut zu fahren, die neuen Klettverschlüsse halten deutlich besser
//FAZIT
Das Raptor ist ein sehr schnelles, agiles und gemessen an seiner hohen Leistung recht einfach zu fahrendes Twintip. Auf dem Wasser macht es durch seine Lebhaftigkeit einen super Spaß. Die leichte Modifikation der Outline hat dem Komfort gutgetan, besonders im Chop ist es jetzt noch angenehmer zu fahren, auch lässt es sich besser und einfacher switchen. Merklich an Komfort gewonnen hat das 2024er Raptor durch die neuen Bindungen. Die neue Lock-Bindung ist leichter als die letztjährige Hexa und bietet mehr Halt und Komfort.
Die Verarbeitungsqualität des Raptors ist hervorragend, CrazyFly unterhält eine eigene Fertigung und spielt in der Premiumklasse.
Die Glasfaser-Version des Raptor ist für die meisten Freerider absolut ausreichend. Selbst in der Basis-Version besitzt das Raptor eine hohe Leistung, auch ist es komfortabler abgestimmt als die beiden LTD-Modelle. Nochmals sportlicher abgestimmt und leichter im Gewicht ist die Karbon-Version (LTD), was ein Plus an Leistung in der Geschwindigkeit, in der Sprungperformance und im Freestyle bringt. Der Aufpreis von 270 Euro für die KarbonVersion geht unserer Meinung nach voll in Ordnung.
Leistungsstark und umweltfreundlich
Das ERA ist neu in der CORE Range. Es ergänzt das Freeride Twintip Fusion6 im unteren Preissegment. Die Unterschiede zum Fusion6 liegen in der Outline, Bodenkurve, Unterwasserschiff und im Laminataufbau. Das ERA ist günstiger als das Fusion6 (um 350 Euro), auch wird es umweltverträglicher hergestellt. CORE verbaut im ERA Basaltgewebe anstatt Glasfaser und Karbon und Greenpoxy® (zu 35% pflanzlichen Ursprungs). Das Unterwasserschiff ist etwas geringer konturiert, die Outline etwas runder (schmalere Tips), der Laminataufbau ohne Karbon etwas einfacher. Das ERA ist einfacher zu fahren als das Fusion6, es richtet sich an Ein- und Aufsteiger, an Cruiser, aber auch an ambitionierte Freizeitkiter. Die für ein preisoptimiertes Board aufwändige Konstruktion mit einer parabolischen Outline, multikonkaven Unterwasserschiff, Kiel, Channels und ausgedünnten Tips soll für ein komfortables Fahrverhalten sorgen –besonders im Chop. Als Zubehör kann das ERA mit dem REVO-Griff ausgestattet werden (119 Euro), er ermöglicht es, Bodenkurve und Flexverhalten zu verändern. An Bindungen (Pad-/ Schlaufe Kombination) können wahlweise die Union Comfort (199 Euro) oder die Union Pro (249 Euro) montiert werden. Lieferbar ist das ERA in sechs Größen.
GRÖSSEN UND PREISE
TEST
//TESTERGEBNISSE
Getestet haben wir das ERA für euch zusammen mit dem Team von Kiteboarding Fehmarn. WWW.KITEBOARDINGFEHMARN.DE
CARVING-EIGENSCHAFTEN
Aufgrund der etwas runderen Outline durch die schmaleren Tips lässt sich das ERA super harmonisch und auch einfach carven.
LEICHTWINDEIGENSCHAFTEN
Unterstützt durch den V-Rocker lässt sich das ERA auch bei Leichtwind gut beschleunigen, auch mit (noch) nicht so hohem Fahrkönnen.
KONTROLLE BEI ÜBERPOWER
Auch bei Überpower lässt sich das ERA gut kontrollieren. Es bietet eine hohe Laufruhe und Kontrolle, ist gut gedämpft, die Kante kann gut gehalten werden.
GESCHWINDIGKEIT
Das ERA erreicht eine hohe Geschwindigkeit, selbst im Kabbelwasser. Bereits ein leichter Druck auf den hinteren Fuß ist ausreichend, um das ERA mühelos zu beschleunigen. Dies gelingt bereits auch mit einem geringeren Fahrkönnen sehr einfach.
HÖHELAUF-EIGENSCHAFTEN
Das ERA läuft eine sehr gute Höhe, die dem Board zudem auch einfach zu entlocken ist, selbst für einen ungeübteren Fahrer. Mit einem stärkeren Druck auf den hinteren Fuß lassen sich noch ein paar mehr Grad gegen den Wind rauskitzeln.
SWITCH-EIGENSCHAFTEN
Sowohl ein Pop als auch ein Slide in den Switch gelingen einfach – und benötigen weder einen hohen Kraftaufwand noch ein hohes Fahrkönnen. Positiv unterstützend macht sich hier der V-Rocker bemerkbar.
KOMFORT
Das ERA bietet einen hohen Komfort. Es besitzt eine hohe Laufruhe und eine gute Dämpfung. Selbst durch Kabbelwasser gleitet das ERA ruhig und mit einer hohen Geschwindigkeit.
EIGNUNG FÜR SPRÜNGE
Das ERA ist leicht und einfach zu springen. Bis zum Absprung ist die Kante gut zu halten, der Rumpf setzt einen unterstützenden Pop frei, das Board löst sich leicht von der Wasseroberfläche, mit Schirmunterstützung geht es bei vertikalen Take Offs hoch hinaus. Auch lässt sich das ERA sauber und einfach landen.
CORE ERA Freeride Twintip
EIGNUNG FÜR DIE WELLE
Durch die etwas gerundete Outline besitzt das ERA eine hohe Drehfreude, sodass auch Carven in der Welle Spaß macht. Der V-Rocker unterstützt dies.
EIGNUNG FÜR FREESTYLE
Das ERA ist kein Freestyle-Board. Hier sind Fusion und besonders das Choice deutlich besser geeignet, beide besitzen mehr Pop. Allerdings sind einfachere FreestyleTricks auch mit dem ERA machbar, besonders, da die Landungen einfach sind.
FUNKTIONALITÄT DER BINDUNGEN (PAD-/SCHLAUFE-KOMBINATION)
Wir sind das ERA sowohl mit der Union Comfort (199 Euro) als auch mit der Union Pro (249 Euro) gefahren. Die Union Pro bietet mehr Halt und Komfort. Wer bereit ist, 50 Euro mehr auszugeben, sollte zur Union Pro greifen.
Rider_ Angely Buillot
Foto_ Thomas Burblies
//FAZIT
Um es gleich vorweg zu nehmen, wir waren sehr überrascht vom hohen Leistungspotenzial und den super Fahreigenschaften des ERA. Erwartet hatten wir ein preisoptimiertes Ein- und Aufsteigerboard. Doch selbst uns als Kitelehrern und somit fortgeschrittenen Fahrern hat das ERA mega Spaß gemacht. Für ein Board ohne Karbon ist es vergleichsweise leicht, seine Fahrleistungen auf einem extrem hohen Niveau. Das ERA ist einfach zu fahren, besitzt aber ein Leistungspotenzial, das wirklich weit über ein Ein- und Aufsteiger-Board hinausgeht. Wer gleich nach seinem Kitekurs ein ERA kauft, wird mit diesem Board lange „wachsen“ können. Aber auch für weit fortgeschrittene Fahrer bietet das ERA mehr als ausreichend Potenzial, um viel Spaß auf dem Wasser zu haben. Sein Leistungspotenzial reicht weit an das des (deutlich teureren) Fusion6 heran, nur im Freestyle wird der Unterschied zwischen den beiden Boards deutlich spürbar.
Das ERA ist ein wirklich spaßbringender, sportlicher und leistungsstarker Allrounder, zudem umweltfreundlicher in der Herstellung. Wer auf eine umweltverträglichere Herstellung seines Kiteboards Wert legt, braucht beim ERA auf Leistung und Komfort nicht bzw. im direkten Vergleich zum Fusion6 nur kaum zu verzichten. Mit 849 Euro ist das ERA zudem um 350 Euro günstiger als das Fusion6.
Rider_ Mario Rodwald
Foto_ Ute Rodwald
Leichter, schneller, agiler –einfach mehr Spaß bei Leichtwind!
Der Zephyr ist der Leichtwindkite der Ozone-Range, er wird ausschließlich in 17.0 angeboten. Mittlerweile in seiner achten Generation ist der Zephyr extrem ausgereift. Er besitzt einen riesigen Windbereich (6 bis 20 Knoten) und gilt als einer der besten Leichtwindkites des Marktes. Für die Saison 2024 hat das OZONE-Designer-Team ihr Leichtwind-Flaggschiff noch einmal kräftig überarbeitet. Eigentlich ist alles neu! Basierend auf einem neuen Materialmix (neues, leichteres Flugtuch und Dacronmaterial) ist der V8 Ultra X um 17% leichter als der Vorgänger, modifiziert ist auch der Shape. Der neue Zephyr besitzt eine höhere Fluggeschwindigkeit, ist deutlich reaktiver – sprich er fliegt agiler, ist direkter zu lenken und dreht enger in Loops – auch besitzt er eine eine höhere Sprungperformance. Zudem soll er besser driften, einfacher zu fliegen und besser aus dem Wasser zu starten sein. Mit den neuen Zephyr will OZONE die Leichtwindtage mit noch mehr Spaß auf dem Wasser gestalten als bisher.
EINSATZBEREICH
KONSTRUKTION
17.0
2.549,00 EURO
WINDBEREICH
Der Zephyr zeichnet sich durch seinen beeindruckenden Windbereich aus und bietet zudem eine außergewöhnliche Vielseitigkeit. Schon ab 7 Knoten könnt ihr mit dem Zephyr loslegen, was ihn zu einer hervorragenden Wahl für leichtere Windbedingungen macht. Seine Stabilität während des Fluges verdankt er seinem geringen Gewicht und den fünf Struts, die dafür sorgen, dass der Kite auch bei variablen Windverhältnissen sicher in der Luft steht.
Doch nicht nur bei leichtem Wind glänzt der Zephyr. Dank der robusten Konstruktion mit fünf Struts bleibt er auch bei stärkerem Wind äußerst kontrollierbar. Selbst bei bis zu 20 Knoten bietet der Kite eine stabile und zuverlässige Performance, was eine lange Einsatzzeit ermöglicht und ihn zu einem äußerst vielseitigen Begleiter für Kitesurfer aller Könnensstufen macht.
HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT
Dank des neuen, steiferen Dacrons und Tuchs hat der Kite deutlich an Geschwindigkeit gewonnen. Dieses Material-Upgrade lässt ihn so agil wie einen 13er Kite wirken und ermöglicht ebenso dynamische Loops. Ein weiterer Vorteil ist der reduzierte Bardruck. Da der Kite weiter an den Windfensterrand fliegt, wird der Bardruck erheblich verringert. Das führt nicht nur zu einer entspannteren Fahrweise, sondern erleichtert auch das Springen erheblich. Ihr profitiert von seinem einfacheren Sprungverhalten und behalten dabei stets die volle Kontrolle.
BEHERRSCHBARKEIT IM OBEREN WINDBEREICH
Für einen 17er Kite ist der neue Zephyr extrem leicht zu beherrschen. Im Vergleich zu anderen 17er Modellen fällt besonders auf, dass die Kappe weiter an den Windfensterrand geht. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass der Zephyr immer ein hohes Maß an Kontrolle vermittelt, was ihn auch für weniger erfahrene Kitesurfer zu einer ausgezeichneten Wahl macht.
Der Zephyr V8 Ultra Light ist zweifellos der beste inflatebale Leichtwindkite.
Seine extreme Hangtime und sein herausragendes Lowend machen ihn zum unverzichtbaren Begleiter bei Leichtwind
Rider_ Mario Rodwald
Foto_ Ute Rodwald
//TESTERGEBNISSE
TEST
BARGEFÜHL
Die Barkräfte des Zephyr sind deutlich reduziert, was ihn sehr angenehm in der Handhabung macht. Selbst im oberen Windbereich ab 18 Knoten könnt ihr ihn mit der 55er Bar sehr entspannt handeln. Besonders auffallend ist die sehr homogene Druckentfaltung, die eine gleichmäßige und kontrollierte Performance gewährleistet.
HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN
Dank der dünnen Bridle, den fünf Struts und dem neuen Profil geht der Kite deutlich leichter und weiter an den Windfensterrand. Dies verleiht ihm überragende Höhelaufeigenschaften, die auch für leichte Fahrer optimal sind. Im Vergleich zu seinem Vorgänger übertrifft er sich noch einmal deutlich und kommt sogar an die Leistungen von Soft-Kites heran!
SPRUNGPERFORMANCE.
LIFT UND HANGTIME (EINGEHAKT)
Die Sprungperformance des Zephyr kommt fast an die des Edge V12 heran. Der Lift ist zwar nicht ganz so explosiv, schließlich handelt es sich um einen 17er, aber dafür bietet der Kite eine extrem lange Hangtime. Besonders, wenn ihr gerne Board-Offs übt, ist der Zephyr die ideale Wahl.
FREERIDE- UND CRUISER-EIGNUNG
Der Ozone Zephyr V8 ist der ideale Kite für Cruiser und Freerider und rettet jeden Leichtwindtag. Er überzeugt durch deutlich reduzierte Haltekräfte im Vergleich zu anderen 17m² Kites, was ihn besonders komfortabel macht. Seine hervorragenden Upwind-Fähigkeiten ermöglichen effizientes Fahren gegen den Wind, und die homogene Druckentwicklung an der Bar sorgt für eine konstante und kontrollierte Zugkraft, auch bei zunehmendem Wind. Diese Eigenschaften machen den Zephyr V8 zum perfekten Begleiter für entspannte Sessions.
WASSERSTART
Der Wasserstart des Zephyr Ultra Light ist dank des reduzierten Gewichts erheblich einfacher geworden. Selbst bei 10 Knoten bewegt sich der Kite mühelos ins Windfenster und steigt geschmeidig in den Himmel, unterstützt durch die gebogene Leading Edge. Es bedarf lediglich des Zugs an einer Steuerleine.
KITELOOPS
Wie bereits erwähnt, fliegt der 17er Ultra Light dank des leichten und steifen Tuchs wie ein 13er. Der neue Dacron-Rahmen ermöglicht eine viel direktere Steuerung und das verringerte Gewicht sorgt für schnelles Ansteuern und Drehen. Dies resultiert in deutlich schnelleren Loops. Der Kite ist perfekt, um erste Kiteloop-Backrolls zu springen, aber auch vor einem Kiteloop-Handlepass schreckt der Schirm nicht zurück und dreht perfekt durch.
Getestet haben wir den Zephyr V8 Ultra X für euch zusammen mit Mario Rodwald Foto_ Ute Rodwald
FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED)
Wie alle großen Kites ist der 17er Zephyr ideal, um erste unhooked Moves zu trainieren. Passes auf dem Wasser machen mit ihm besonders viel Spaß. Allerdings hat der 17er, wie zu erwarten, nicht so viel Slack wie ein für Freestyle entwickelter C-Kite. Trotzdem bietet er ausreichend Slack und steht stabil genug, um erste HandlePasses zu probieren.
EIGNUNG FÜR DIE WELLE
Der neue Zephyr ist zwar deutlich schneller und drehfreudiger als seine Vorgänger, aber dadurch noch lange kein Wavekite, dafür ist er einfach zu groß. Wenn ihr es trotzdem wagen wollt, erste Wellenritten und Turns sind tatsächlich möglich.
EINSTEIGEREIGNUNG
Sollte ein Einsteiger aufgrund seines windarmen Homespots oder etwas höheren Gewichts sich für einen 17er Zephyr Ultra Light in seiner Range entscheiden, wird er es nicht bereuen! Der Schirm ist sehr stabil, leicht im Wasserstart, läuft gut Höhe und ist sehr homogen an der Bar. Leichte Fahrer sollten wohl erst auf einen 9er und 12er Enduro setzen.
POTENZIAL FÜR AUFSTEIGER UND
FORTGESCHRITTENE KITER
Der perfekte Leichtwindschirm, vor allem, wenn ihr euch nicht an einen Softkite hängen möchtet.
BARSYSTEM
Die perfekte Bar ist 55cm mit 27m Leinen. Aber auch mit 50cm und 25m Leinen ist der Zephyr noch durchaus agil und erlaubt eine One fits all-Bar für alle Kitegrößen.
//FAZIT
Insgesamt ist der Zephyr V8 Ultra Light aus der Ozone Range zweifellos der beste inflatebale Leichtwindkite. Er besticht durch seine überragende Agilität trotz seiner Größe, ist äußerst leicht im Handling an der Bar und punktet mit hervorragenden Upwind-Eigenschaften. Seine extreme Hangtime in Kombination mit starkem Lift, die angenehmen Wasserstart-Eigenschaften und vor allem sein herausragendes Lowend machen ihn zu einem unverzichtbaren Begleiter für Leichtwindbedingungen.
Schnelle Carves und harte Turns
TEST
Vier Twintips führt OZONE im Programm, das Torque V3 (Freeride/Freestyle, 719 Euro), das Base V3 (Freeride Allround, 499 Euro), das Infinity (Freeride Leichtwind, 729 Euro) und das Code V4 (Performance Freeride, 699 Euro). Das Code ist der Bestseller unter den OZONE Twintips, es richtet sich an fortgeschrittene und leistungsorientierte Freerider. Das Code bietet einen enorm großen Einsatzbereich, es richtet sich an ambitionierte Rider, die Bestleistungen in allen Bedingungen – Flachwasser, Welle und Kabbel – und besonders auch in der Sprungperformance erwarten. Aktuell ist das Code in seiner vierten Generation (V4). Neu am V4 ist das Deckdesign und der Laminataufbau im mittleren Bereich (Standbereich). Unter dem Pads hat OZONE den Laminataufbau mit zusätzlichen Lagen Glasfaser und Karbon verstärkt, sodass der Rumpf in diesem Bereich steifer ist, sich für Big AirSprünge stärker „aufladen“ lässt und somit höhere Sprünge ermöglicht. Das konturierte Unterwasserschiff (Doppelkonkave, Channels in den Tips) soll ein effektives Ankanten – besonders beim Höhelaufen – ermöglichen.
Ausgeliefert wird das Code V4 inklusive Finnen und Grabhandle, die Pad-/SchlaueKombination (Kiteboard Bindung V2) muss separat erworben werden (179 Euro).
GRÖSSEN UND PREISE
CARVING-EIGENSCHAFTEN
Schnelle Carves und harte Turns sind mit dem Code V4 spielerisch umsetzbar. Das Board wird zu den Tips hin schmaler, sodass Carven in einer fließend und harmonisch gelingt.
KONTROLLE BEI ÜBERPOWER
Absoluter Sweetspot für das Code V4. Durch seine schmale Breite fällt es bei Überpower leicht, die Kante zu setzen und zu halten. Dank der Versteifung des V4 fällt das Kante halten nochmals leichter. Beim „Aufladen“ geht das Code V4 keine Kompromisse ein. Am meisten Spaß bringt es, das Code auf Tempo zu bringen, beherzt anzukante, um sich dann richtig schön rauspoppen zu können.
Rider_ Jamie OverbeekDas Code V4 ist ein superleichtes Board, besonders in Choppy Bedingungen, in denen ich oft fahre. Es reagiert super gut, hat enorm viel Grip und lässt sich trotzdem schnell wenden. Form und Gewicht sind ideal für alle meine MegaloopBoard-Flip-Kombinationen.
GESCHWINDIGKEIT
Wie ein Rennauto! Das Code V4 liebt es durchs Wasser geheizt zu werden. Hohe Geschwindigkeiten sind sehr gut kontrollierbar. Schon beim Beschleunigen wird schnell klar, hier kann ein Gang höher geschaltet werden. Einen Gang höher kommt man mit dem Code durch gezielten Druck des hinteren Fußes, dem Ankanten oder auch durch ein leichtes Downwindstellen des Boards. Vorsicht – es wird wirklich schnell!
HÖHELAUF-EIGENSCHAFTEN
Das Code V4 lässt sich super gut in einem spitzen Winkel gegen den Wind zu fahren. Durch ein gezieltes Nachhintenlehnen und etwas mehr Druck auf den hinteren Fuß und der Drehung der Hüfte in Richtung Upwind lassen sich noch ein paar Grad mehr gegen den Wind entlocken.
SWITCH-EIGENSCHAFTEN
Dank des nicht völlig verchannelten Unterschiffes lässt sich das Code V4 sehr spielerisch und einfach switchen. Auch bringt es Spaß, mit dem Code V4 die ersten Switches zu üben, das Code V4 ist sehr fehlerverzeihend.
KOMFORT
Im Vergleich zu seinem Vorgänger (V3) ist das V4 etwas härter abgestimmt.
EIGNUNG FÜR SPRÜNGE
Das Code V4 isteine absolute Sprungmaschine. Es lässt sich einfach springen und selbst Absprünge, die nicht perfekt sind, gehen ungewohnt hoch. Das Board holt alles aus einem Sprung heraus, was geht. Das Code V4 lässt sich nicht nur über ein Tipende zu einem fetten Popp verleiten, sondern ist auch sehr gut über die Kante
Rider_ Josephine Boll
Getestet haben wir das Code V4 für euch zusammen mit Josephine Boll (Insta_ BosiWosi)
abspringbar. Für einen Preloadpop lässt es sich einfach lösen und hart wieder ein- und ankanten. Durch den auf den mittleren Flex abgestimmte Rundung der Bodenkurve gelingen auch unsaubere Landungen nach hohen Sprüngen einfach und sauber.
EIGNUNG FÜR DIE WELLE
Durch seine verspielten Carving-Eigenschaften lässt sich das Code V4 auch in der Welle drehfreudig fahren.
EIGNUNG FÜR FREESTYLE
Das Code ist kein reines Freestyleboard. Hier ist das Torque besser geeignet.
//FAZIT
Wer zu den Aufsteigern im Kiten gehört, trifft mit dem Code genau die richtige Wahl, um eine Stufe höher zu kommen. Erfahrenere Kiter erhalten hier ein leicht zu fahrendes HighendBoard, das auf Bestleistungen in der Sprungperformance ausgelegt ist. Besonders auch für Menschen mit kleinen Füßen kann das Code V4 die ideale Lösung sein, da es durch seine geringe Breite, rundere Form und schmaler zulaufenden Tips sehr einfach anzukanten ist. Trotz der professionellen Ambitionen des Code V4 lädt es in jeder Session auch zum Spielen ein. Diese Vielseitigkeit macht das Code V4 so einzigartig.
GKA Kite World Tour 2024 | Kite-Surf (Wave) World Championships 16. bis 25. Februar | World Cup Ponta Preta, Sal / Kap Verde
WELTMEISTER GEWINNEN IN PONTA PRETA
Ich kann dieses Ergebnis wirklich nicht glauben, ich muss das erst einmal sacken lassen. Es war unglaublich da draußen. Wir hatten so viele gute Wellen, es war wirklich super. Der Wind war stark, die Wellen konnten nicht besser sein. Es hat so viel Spaß gemacht. Ich bin wirklich begeistert, das erste Event der Saison zu gewinnen.
Moona Whyte Rider_ Airton CozzolinoDer World Cup in Ponta Preta auf Sal/Kap Verde ist der Saisonauftakt der GKA Kite World Tour und der erste Tourstopp der diesjährigen Weltmeisterschaftstour im Kite-Surf (Wave). Die Tour umfasst fünf Tourstopps, Sal/Kap Verde, Sylt/Deutschland, Dakhla/Marokko und Ibiraquera und Pecem in Brasilien. Die amtierenden Weltmeister im Wave sind der auf den Kapverden aufgewachsene Italiener Airton Cozzolino und die auf Oahu/Hawaii lebende US-Amerikanerin Moona Whyte. 37 der weltbesten Wavekiter – 22 Männer und 15 Frauen aus 16 Ländern – sind nach Ponta Preta gereist, um eine der berühmtesten Wellen unseres Planeten zu (kite)surfen. Gewertet wurde reines Waveriding, kein Strapless Freestyle wie auf einigen anderen Events der Tour. Gewertet werden die zwei besten Wellen.
Der amtierende Weltmeister Airton Cozzolino (ITA) gab gleich in seinem ersten Lauf ein starkes Statement ab, sicherte sich mit 15.33 die höchste Heat-Punktzahl der ersten Runde und machte seine erneuten Titelambitionen deutlich. Etwas holpriger war der Start von Matchu Lopes, der Tourstopp-Gewin-
ner auf Sal im letzten Jahr. Er patzte während seines ersten Laufes und schied später im Viertelfinale gegen seinen Mentor, Idol aus Kindertagen und einen seiner besten Freunde Mitu Monteiro aus. Im 30-minütigen Finale schlug der amtierende Weltmeister Airton Cozzolino sein großes Vorbild Mitu Monteiro mit 17.63 zu 15.20. Ein Riesenerfolg auch für Monteiro, der mittlerweile 41 Jahre alt ist, nur noch den Tourstopp auf seiner Heimatinsel mitfährt und hier vor heimischem Publikum wieder den Sprung ins Finale und damit aufs Treppchen geschafft hat, mit der gleichen Platzierung wie im letzten Jahr.
Bei den Frauen hieß die Final-Paarung wie so oft im letzten Jahr auch Moona Whyte (USA) gegen die Vizeweltmeisterin Capucine Delannoy aus Frankreich. In einem packenden und extrem spannenden Finale konnte sich Whyte gegen Delannoy durchsetzen (20.00 zu 14.43). Mit zwei mal 10 Punkten erreichte die amtierende Weltmeisterin die höchstmögliche Punktzahl während eines Laufes, eine Wahnsinnsleistung.
Der nächste Tourstopp findet vom 20. bis 25. August auf Sylt in Deutschland statt.
Ich bin so begeistert von meinem zweiten Platz. Es hat so viel Spaß gemacht und dieses Finale mit Airton war wirklich der Hammer. Alle Leute am Strand schrieen, es war so emotional. Meine Mutter ist am Strand, es ist das erste Mal, dass sie mich während eines Wettkampfs sieht. Dieses Finale war eins meiner besten Erlebnisse. Ihr wisst, ich bin 41 Jahre alt, aber ihr alle solltet auch wissen, ich bin immer noch voll da!
Mitu MonteiroRANKINGS
GKA KITE-SURF WORLD CUP PONTA PRETA, SAL / KAP VERDE
MÄNNER
1. AIRTON COZZOLINO (ITALIEN/KAP VERDE)
3. MITU MONTEIRO (KAP VERDE)
4. PEDRO MATOS (BRASILIEN)
4. GABRIEL BENNETON (BRASILIEN)
FRAUEN
1. MOONA WHYTE (USA)
2. CAPUCINE DELANNOY (FRANKREICH)
3. CAMILLE LOSSERAND (SCHWEIZ)
4. CHARLOTTE CARPENTIER (FRANKREICH)
Rider_
Gabriel Benneton, Pedro Matos, Airton Cozzolino, Mitu Monteiro Foto_ Lukas K. Stiller
GKA KITE-SURF WORLD CUP CAPE VERDE 2024
MEN‘S FINAL
GKA KITE-SURF WORLD CUP CAPE VERDE 2024
WOMEN‘S FINAL
GKA KITE-SURF CAPE VERDE 2024
TOP 10 WAVES
GKA KITE-SURF CAPE VERDE 2024
TOP CRASHES CAPE VERDE 2024
GKA Kite World Tour 2024
Lords of Tram Big Air World Cup
30. März – 28. April 2023 (Halteperiode)
Barcarès/Frankreich
Niederländisches Doppel
Der „Lords of Tram“ ist der erste GKA World Cup der Tour 2024 in der Disziplin Big Air. Gemeldet haben 24 Männer und 11 Frauen. Im Männerfeld sind gleich sechs Franzosen, unter ihnen der ehemalige Freestyle-Weltmeister Arthur Guillebert und Edgar Ulrich, der Gewinner der Reality-TV-Show Love Island France. Weitere große Namen sind „King of the Air“Gewinner Lorenzo Casati (ITA), Marc Jacobs (NZL), Giel Vlugt (NED), Jamie Overbeek (NED), Josué San (BRA), Jeremy Burlando (ESP) und Aaron Hadlow (GBR), der wohl bekannteste, erfahrenste und auch erfolgreichste Kiteboarder aller Zeiten. Alle haben sich zum Ziel gesetzt, dem aktuellen Weltmeister Andrea Principi den Sieg streitig zu machen. Nicht dabei ist der ehemalige Freestyle-Weltmeister Liam Whaley (ESP), der letztes Jahr in Barcarès gewann. Der Spanier musste aufgrund einer langwierigen Rückenverletzung auch in Barcarès pausieren.
Bei den Frauen fehlte die Titelverteidigern Mikaili Sol (USA). „Ich mache eine Wettkampfpause. Seit meinem zehnten Lebensjahr nehme ich an Wettkämpfen teil. Jetzt gönne ich mir eine Auszeit – vorerst,“ so die 19-jährige mehrfache Weltmeisterin im Freestyle und Big Air.
Der Wettbewerb begann am 15. April. Gewonnen haben zwei Niederländer, Pippa van Iersel und Jamie Overbeek. Mit ihrem Sieg kehrte Pippa van Iersel nach einer zweijährigen Verletzungspause eindrucksvoll zurück, der Youngster Jamie Overbeek holte sich mit einer herausragenden Show den ersten Big Air Weltcup-Sieg seiner Karriere.
„Es ist absolut unglaublich! Während meiner Verletzungspause träumte ich ständig davon, wieder an Wettbewerben teilzunehmen. Ich stellte mir vor, ganz oben auf dem Podium zu stehen. Jetzt ist mein Traum wahr geworden. Ich bin allen dankbar, die mit mir durch dick und dünn gegangen sind. Es hat mich buchstäblich Blut, Schweiß und Tränen gekostet,“ so van Iersel nach ihrem Sieg.
„Ich bin so begeistert, ich kann es gar nicht in Worte fassen! Ich habe das ganze Jahr über hart für diesen Wettbewerb trainiert. Ich wusste, dass ich gut bin, aber ich wusste nicht, dass ich im Wettkampf so gute Leistungen erbringen würde. Es ist mein erster Sieg, also könnte ich nicht glücklicher sein. Ich brauchte dieses Podium wirklich für mich. Das gibt mir noch mehr Motivation, es noch härter zu machen“, so der 18-jährige Overbeek.
TEXT IAN MACKINNON
FOTOS SAMUEL CÁRDENAS
LORDS OF TRAM HIGHLIGHTS
RANKING MÄNNER
1. JAMIE OVERBEEK (NED)
2. JEREMY BURLANDO (ESP)
3. EDGAR ULRICH (FRA)
4. LORENZO CASATI (ESP)
RANKING FRAUEN
1. PIPPA VAN IERSEL (NED)
2. NATHALIE LAMBRECHT (SWE)
3. ZARA HOOGENRAD (NED)
4. FRANCESCA MEINI (GBR)
Rider_ Pippa van Iersel
Foto_ Samuel Cárdenas
BLUT, SCHWEISS UND TRÄNEN
Bei der Weltmeisterschaft vor Hyères hat Jannis Maus mit Platz fünf seine Qualifikation für Olympia 2024 perfekt gemacht. Das Finale der Top-Vier verpasste der Oldenburger durch einen Sturz im Halbfinale. Mit der WM in Hyères/Frankreich ging die dreiteilige nationale deutsche Olympia-Ausscheidung zu Ende, in der Jannis Maus seinen Teamkollegen Florian Gruber (Norddeutscher Regatta Verein) im Kampf um die Olympia-Fahrkarte am Ende von drei Ausscheidungsregatten (EM, Trofeo Princesa Sofía, WM) schlagen konnte.
„Es ist absolut phänomenal zu wissen, dass ich Teil der weltgrößten Sportveranstaltung sein werde. Am meisten freue ich mich über meine persönliche Entwicklung. Dass ich nach so viel Blut, Schweiß und Tränen jetzt vorne reinfahren kann“, so Jannis Maus in Hyères. „Flo hatte viel Pech bei dieser Ausscheidung. Er hat mir sehr sportsmännisch fair gratuliert.“
Flo Gruber hatte bei zwei von drei Ausscheidungsregatten mit Verletzungen zu kämpfen. Bei der Weltmeisterschaft hatte sich der Top-Kiter vom Norddeutschen Regatta Verein schon an Tag
eins bei einem Crash mit einem Holzstück eine leichte Gehirnerschütterung sowie muskuläre Oberschenkel- und Nackenprobleme zugezogen. An Tag zwei fuhr ihm ein Konkurrent in die Ferse. Der tiefe Schnitt musste mit fünf Stichen genäht werden. Der 30-jährige Garmisch-Patenkirchener gab trotzdem nicht auf, kämpfte unter Schmerzen bis zum Schluss. Gruber sagte in Hyères: „Ich bin sicher, dass ich die Ausscheidung hätte spannender machen und Jannis auch schlagen können, wenn ich fit gewesen wäre. Doch dafür muss halt alles stimmen. Das Glück war das ganze Jahr über nicht auf meiner Seite.“
Qualifiziert ist auch Leonie Meyer (Norddeutscher Regatta Verein). Die 31-jährige Kielerin konnte sich mit WM-Platz 15 final ihre Olympia-Teilnahme sichern. „Damit wird ein großer Traum wahr. Ich freue mich einfach auch sehr, dass ich meinem Umfeld, meinen Unterstützern mit der Olympia-Qualifikation etwas zurückgeben kann für den tollen Rückhalt.“
WM Hyères Mit der WM in Hyères/ Frankreich ging die dreiteilige nationale deutsche OlympiaAusscheidung (EM, Trofeo Princesa Sofía, WM) zu Ende. Das Olympia-Ticket für Deutschland konnten Leonie Meyer und Jannis Maus lösen.
Jannis Maus
„Es ist absolut phänomenal zu wissen, dass ich Teil der weltgrößten Sportveranstaltung sein werde. Am meisten freue ich mich über meine persönliche Entwicklung. Dass ich nach so viel Blut, Schweiß und Tränen jetzt vorne reinfahren kann.“
Leonie Meyer
„Damit wird ein großer Traum wahr.Ich freue mich einfach auch sehr, dass ich meinem Umfeld, meinen Unterstützern mit der Olympia Qualifikation etwas zurückgeben kann für den tollen Rückhalt.“
SEAMENRACE DREI, ZWEI, EINS –GO!!!
Beim Seamenrace steht die Gaudi im Vordergrund, es ist ein richtiges Jedermann-Rennen. Um teilzunehmen, genügt sicheres Höhelaufen und Wenden. Gefahren wird mit Twintips.
Zusammen mit mir rauschen knapp 100 Kiter über die mehrere 100 Meter breite Startlinie. Fest im Visier die vorgelagerte Insel, die es zu umrunden gilt. Doch mit einem Schlag ist es nicht zu schaffen. Vor uns liegt noch eine Kreuz, um das in Luv gelegene Korallenriff am Ende der kleinen Insel zu umrunden. Das Feld zieht sich auseinander. Ich entscheide mich, frühzeitig unter Land einen weiten Schlag nach Lee zu machen – ein taktischer Fehler, wie sich hinterher heraus stellt. Denn weiter draußen, direkt vor der Insel ist der Wind stärker. Ich befinde mich auf direktem Kurs auf die Luv-Tonne. Doch der Drift ist zu
stark. Mehrere Holeschläge sind notwendig, bis auch ich es um die erste Tonne schaffe. Auf dem Vorwindkurs hinter der Insel verliere ich zudem mein Board. Bis ich es wieder unter meinen Füssen hatte, sind mehrere Competitors an mir vorbeigezogen. Mit einem Downloop umrunde ich die Lee-Tonne, ab jetzt geht es mit Speed und Halbwind mehrere Kilometer zurück zur Startlinie. Auf diesem Schlag kann ich tatsächlich noch ein paar Plätze wieder gut machen. Mein 11er war die perfekte Wahl, das Board hätte ich größer wählen sollen. Mein erstes Langstreckenrennen. Eine Riesengaudi!
Text_ Dirk Seifert
Fotos_ Julian Lajtai
Beim Seamenrace steht die Gaudi im Vordergrund, es ist ein richtiges Jedermann-Rennen. Um teilzunehmen, genügt sicheres Höhelaufen und Wenden. Gefahren wird mit Twintips.
Etwas anspruchsvoller ist der Style-Contest. Hier werden Sprünge gewertet.
Wir sind beim Seamenrace in Hamata. Das Seamenrace ist ein Jedermann-Rennen, es findet einmal im Jahr statt. Organisiert wird es vom Team des Kite-Village Hamata in Ägypten um Stations-Mitinhaber Klaus Schweighofer. Das Seamenrace ist mehr als nur ein Rennen, es ist eine EventWoche. Während dieser Woche findet ein 6-Tage-Testival statt und an drei Tagen zusätzliche Gäste-Rennen. Renommierte Hersteller sind vor Ort und bieten ihre Produkte zum Testen an. Aus Deutschland angereist waren die Brands Duotone, Kold Shapes, Airush und Flysurfer. Und aus Ägypten North, Mystic, Cabrinha und Ozone. Zugegriffen werden konnte auch auf Teile des Materialpools des Kite-Village. Insgesamt standen weit mehr als 300 Kites, Wings und Boards zum Test zur Verfügung.
Zu einer richtigen Event-Woche gehört auch ein vielfältiges Rahmenprogramm, dafür muss dem Kite-Village-Team ein großes Kompliment gemacht werden. Die Siegerehrung war professionell organisiert, anschließend lud das Gastro-Team zum Beach-BBQ am Strand vor der Station. Informative Workshops der Herstellervertreter und Yoga (mit Kiki) rundeten das Rahmenprogramm ab. Eine actionreiche Woche. Es lohnt sich dabei zu sein.
Das nächste Seamenrace findet im Frühjahr 2025 statt.
KITE-VILLAGE HAMATA/ÄGYPTEN
Hamata ist einer der besten Spots in Ägypten. Das Kite-Village liegt in einem Naturschutzgebiet, vor der Station erstreckt sich eine vier Quadratkilometer große, in weiten Teilen stehtiefe Lagune. Je nach Tidenstand ist die Lagune zwischen knie- bis brusttief, das Außenriff ist einen bis einen halben Meter unter Wasser. Durch einen ca. 200 Meter breiten Channel könnt ihr die Lagune verlassen und zu den vorgelagerten Inseln kiten.
Die Kitestation befindet sich auf einem 500 Meter langem Privat-Strand und ist ausgestattet mit ca. 120 Kites und 100 Boards von Duotone, Cabrinha und Flysurfer. 100 Storageboxen stehen für Gäste zur Verfügung, die mit eigenem Material anreisen. Die Station bietet Duschen, Toiletten, Sonnen- und Schattenplätze sowie ein Restaurant mit Beachbar und Massageangebot.
„Vom Bett aufs Brett“ wird hier gelebt, gleich hinter der Station befindet sich ein Hotel mit 50 Bungalows im maurischen Stil. Ein großes Restaurant, Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Massage und ein kleines Fitnesscenter sind vorhanden. Die Rezeption ist ausgestattet mit einer Lobby-Bar, Billard, Tischfußball, Tischtennis und Airhockey. Das Kite-Village Hotel zeichnet sich durch seine familiäre Atmosphäre aus, auch für Alleinreisende ist es zu empfehlen.
Das große Plus an Hamata ist der Wind. Dieser weht das gesamte Jahr über und ist deutlich zuverlässiger als in El Gouna und der Soma Bay. Die beste Reisezeit ist von September bis Ende Juni.
Das Seamenrace ist mehr als nur ein Rennen, es ist eine Event-Woche. Es findet ein 6-TageTestival statt und an drei Tagen zusätzliche Gäste-Rennen. Renommierte Hersteller sind vor Ort und bieten ihre Produkte zum Testen an
Seamenrace, eine Riesengaudi Beim Seamenrace steht die Gaudi im Vordergrund, es ist ein richtiges Jedermann-Rennen. Um teilzunehmen, genügt sicheres Höhelaufen und Wenden. Gefahren wird mit Twintips
Foto_ Sabrina Nimmrichter
DUOTONE PRO CENTER SIZILIEN
Inspirierende Geschichte
In diesem Artikel wollen wir euch die sehr persönliche Geschichte von den Personen hinter dem Duotone Pro Center Sizilien erzählen, wie es zu seiner Gründung kam, über den großen Zusammenhalt des Teams, seine Partner und Gäste sowie auch über die positive Wirkung des Kiteboardens.
Die Lo Stagnone Lagune . Der Spot des DPC Sicily Foto_ Lukas K. Stiller
Sport ist das mächtigste Werkzeug gegen schlechte Lebensbedingungen und kann zur mächtigsten legalen Droge werden
Mein Name ist Simona Tirone, ich bin etwas über 40 Jahre alt und stolze Miteigentümerin des Duotone Pro Center Sizilien, das 2021 zum ersten Mal seine Türen öffnete. Seitdem ist das DPC Sizilien zu einem Treffpunkt für alte und neue Freunde geworden, die ihre Leidenschaft für den Wassersport teilen.
Die Eröffnung fiel direkt in die Zeit der COVID-19-Pandemie, eine herausfordernde und komplizierte Ära für uns alle. Während dieser bereits schon schwierigen Zeit erlitt ich zudem einen der schwersten Verluste meines Lebens. Um Abstand zu gewinnen zog ich nach Sizilien und arbeitete remote. Eine meiner größten Stützen in dieser Phase meines Lebens war Freestyle-Weltmeister Gianmaria Coccoluto. Er stand mir bei – und erinnerte mich an die heilende Kraft des Kitesurfens.
In dieser Zeit stellte er mich auch Marco Baiocchi vor, dem italienischen Duotone-Vertriebsleiter, der sich nicht nur als Geschäftsmann, sondern auch als ein großartiger Freund und Inspirationsquelle für Veränderungen entpuppte – genau diese Art von Veränderungen, die wir oft ersehnen, aber selten den Mut haben, zu verfolgen.
Es sollte sich später herausstellen, dass die Wassersportstation und der magische Ort, an dem sie steht – im Norden der Lo Stagnone Lagune – das Leben von 22 Menschen verändern wird. Diese Personen halten täglich das Räderwerk der Station und des Restaurants am Laufen. Orte, an denen Menschen für einen Moment ihren Stress und ihre Probleme vergessen können.
Die Eröffnung des DPC
Sizilien fiel direkt in die Zeit der COVID-19-Pandemie, eine herausfordernde und komplizierte Ära für uns alle
Rider_ Valentin RodriguezNachdem wir 2021 das DPC Sizilien gegründet hatten, setzten wir uns zum Ziel, Kiteboarden aus einer anderen Perspektive zu präsentieren – angetrieben von unserer Leidenschaft und bereichert durch unsere Lebenserfahrungen. Jeder von uns, von Gianmaria Coccoluto bis Marco Baiocchi, teilt die gleichen Kernwerte: Leidenschaft, Entschlossenheit und den Wunsch, etwas Großartiges zu schaffen.
Ich habe gelernt, dass Erfolg und Freude nur dann wahrhaft befriedigen, wenn sie geteilt werden. So ist es unser oberstes Ziel, für unsere Gäste genussvolle Erlebnisse zu schaffen. Zudem fördert Marco junge Talente, um sie zu großen Athleten zu machen, so wie er es bereits mit Airton Cozzolino und Gianmaria Coccoluto getan hat. Und Gianmaria, für mich DER Weltmeister, ist der bescheidene Mann, der mich daran erinnerte, dass das Leben schön ist – und durch das Kiteboarden noch viel mehr. Täglich ist er ein Vorbild für Jungen und Mädchen, die ihn und seine Entwicklung im Kitesurfen mit Bewunderung verfolgen.
Gemeinsam haben wir erkannt, dass es viel Entschlossenheit, Engagement und unermüdlichen Einsatz bedarf, um unseren Traum wahr werden zu lassen.
Wir haben gesehen, wie die Liebe zum Detail zu großartigen Leistungen und besseren Ergebnissen führen kann, auch verstärkt durch ein bisschen gesunde Verrücktheit, visionäre Kreativität und den Mut, Dinge anders und unkonventionell anzugehen. So, wie wir es beim DPC Sizilien gerne tun.
Wir haben die Bedeutung effektiver Kommunikation verinnerlicht und wollen dieses Unternehmen mit Stolz, Charisma, Großzügigkeit und Bescheidenheit – aber auch mit Transparenz und Ehrlichkeit repräsentieren, denn erfolgreiche Unternehmen spiegeln ihre Schöpfer wider.
Schließlich haben wir weitere Beweise für die Unverzichtbarkeit davon, uns mit Menschen zu umgeben, die an unseren Traum glauben und unsere Werte teilen, um uns zu helfen, sie zu verwirklichen. Unsere neue Familie, bestehend aus Menschen, die für und mit uns arbeiten und unseren vielen Kunden, die täglich bei uns sind – ihr seid eine Quelle unendlicher Stärke.
Nach vier Jahren gemeinsamer Aufbauarbeit sind wir uns alle einig, dass es sich lohnt, seine Ziele zu verfolgen, egal wie schwierig es auch sein mag. Jedes Mal, wenn ein Kunde uns umarmt und uns dafür dankt, dass er Teil unserer Familie ist und wir ihm geholfen haben, seine Grenzen zu überschreiten, sind wir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Lasst uns alle daran erinnern, dass Sport das mächtigste Werkzeug gegen schlechte Lebensbedingungen ist. Wenn er in einer glücklichen und gesunden Umgebung praktiziert wird, kann er zur mächtigsten legalen Droge werden. Welcome im DPC Sizilien.
Gianmaria Coccoluto, Weltmeister im Freestyle, ist ein Vorbild für junge
Talente, die ihn und seine Entwicklung im Kitesurfen mit Bewunderung verfolgen
Simona Tirone. Miteigentümerin des DPC Sicily und Autorin dieses Artikels
Duotone Pro Center Sicily Foto_ Lukas K. Stiller Ein Team. Das Team des DPC SicilyTHE NEW DEFINITION OF COMFORT ZONE
INTERVIEW MIT STEPHIE MÜGGLER
GRÜNDERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN
VON KITE & ISLANDS GMBH
KITEREISEN ZUM TRÄUMEN UND GENIESSEN
KITE & ISLANDS ist ein Schweizer Veranstalter von Kitesafaris. Im Angebot sind Kitesafaris im Roten Meer auf einer Luxusyacht und Kitesafaris für geschlossene Gruppen auf einem Katamaran. Gegründet wurde KITE & ISLANDS von Stephie Müggler. Wichtig sind der Schweizerin Qualität, Gästezufriedenheit, luxuriöse Yachten mit einem perfekten Service, super Verpflegung – und natürlich paradiesische Kitebedingungen
Stephie, wie bist du auf die Idee gekommen, Kitesafaris zu organisieren? Es war Liebe auf den 12ten Superman oder so (lacht). Sobald man seine ersten Sprünge macht, wird aus Spaß und Freude am Sport sogar eine Sucht. Immer mehr, höher und weiter. Die ersten Tricks funktionieren und die größte Leidenschaft, die unser Leben anschließend aufweist, ist da. Und sogleich habe ich an der ersten Kitesafari teilgenommen – und war begeistert von Spots, Konditionen und dem familiären schönen Umfeld und dem unkompliziertem Bootleben. Und hier stehe ich nun! Großgeworden in einer Dorfbeiz in der Ostschweiz, Bachelor abgeschlossen, nach vielen Arbeitsjahren bei einer Großbank im Marketing, Vertrieb und Kommunikation, im Sponsoring bei einem Fußballverein und als Messeleiterin habe ich meinen Weg unkonventionell bereichert – und ja, ich mache mein Hobby bewusst zu meinem (Teilzeit-)Beruf! Mit KITE & ISLANDS möchte ich die Kombination von Kitesurfen an paradiesischen Orten mit gleichgesinnten Gästen und Luxus-Bootleben teilen
Du organisierst Kitesafaris im Roten Meer, auf einer Luxus-Yacht. Jede Safari steht unter einem anderen Motto. Wie unterscheiden sich die Kitesafaris?
Ich nenne das Motto mehr „Rahmenprogramm“, weil es jeweils aufzeigt, was zusätzlich exklusiv auf dem Trip angeboten wird. Im Fokus steht immer das Kitesafari-Camp, was bedeutet, dass Kitecoachings und -services inklusive sind. Folgende „Mottos“ sind aktuell geschaffen:
KITE & BODY: Kitesafari-Camp mit Pilates - regenerativ ergänzend zum Kitesurfen und als sportliche Sessions bei windfreien Tagen
KITE & WING: Kitesafari-Camp inklusive Wingfoil-Schnupperkurs und zusätzlich Wingfoil-Instruktor und vorhandenem Wingfoil-Mietequipment
KITE & DIVE: Aufgeteilter Trip mit vier Tagen Kitesafari-Camp und zwei Tage Tauchen (4 bis 6 Tauchgänge)
KITE & FAMILY: Kinderfreundliches Kitesafari-Camp mit extra Kinderkursen (ab ca. 30 kg)
KITE & FLIRT: Kitesafari-Camp für Singles mit flirtigem Rahmenprogramm
Mit KITE & ISLANDS möchte ich die Kombination von Kitesurfen an paradiesischen Orten mit gleichgesinnten Gästen und Luxus-Bootleben teilen
Verwöhnt werden wir auch von der Kulisse. Dem türkisfarbenen Wasser, Mangroven, beeindruckenden Riffe und Delfine. Begleitet von
atemberaubenden Sonnenauf- und untergängen.
Auf deiner Homepage steht: „ein kulinarisches und paradiesisches Verwöhnprogramm von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang“. Was beinhalten deine Kitesafaris?
Die Crew auf unserer Yacht verwöhnt uns von morgens bis abends mit frischem und sehr abwechslungsreichem, qualitativ hochwertigem Essen. Hungern wird hier definitiv niemand. Verwöhnt werden wir auch von der Kulisse: den türkisfarbenen Spots, teils sogar Mangroven, beeindruckenden Riffen, Delfinen und begleitet von atemberaubenden Sonnenaufund Untergängen.
Was ist das wirklich Besondere an deinen Kitesafaris? So viel anderes mache ich wahrscheinlich nicht, es sind die kleinen Dinge. Ich fokussiere mich auf deutschsprachig geführte Trips, damit sich alle Gäste wohlfühlen, die kein Englisch reden möchten und die einfach gut zusammenpassen für eine maximale Wohlfühlwoche. Weiter biete ich leicht andere Angebote mit meinen „Mottos“ an und versuche meinen Gästen mit hoher Gastfreundschaft, einem Rundumservice-Paket und natürlich Schweizer Qualität und Organisationsbewusstsein eine unvergessliche Kitewoche anzubieten.
Ab welchem Kite-Level kann ich an deinen Kitesafaris teilnehmen?
Wir nehmen sehr gerne auch Anfänger mit. Die Plätze dafür sind allerdings limitiert, daher bitte frühzeitig buchen.
Bietet ihr einen Materialpool?
Ja, das gehört ganz klar dazu. Mietmaterial von Duotone und demnächst steht auch eine Auswahl an neusten Kites als Testmaterial zur Verfügung.
Sollte mal kein Wind sein, was bietet ihr an Flautenaktivitäten?
Oh, da bieten wir ganz viel: Self-Rescue Trainings, KitesurfTheoriestunden, Lernen, eine Bar zu trimmen usw. Wakeboarding, Wakefoiling, Schwimmen mit Delfinen, SUPen, Schnorcheln – je nach Trip auch Tauchen, Sportsessions, Family-Aktivitäten und viele weitere Dinge wie Springwettbewerbe vom Boot oder einfach mal in Ruhe ein Buch lesen, Musik hören oder gemeinsam ein Bierchen trinken in aufblasbaren Gummitieren.
Kann ich auch mit Wing-Material teilnehmen? Natürlich, sehr gerne und immer.
Aus wie vielen Mitgliedern besteht dein Team, welche Aufgabe(n) und Qualifikation(en) haben sie – und wie wählst du sie aus?
Mein Team besteht aus persönlich kennengelernten und geschätzten Kontakten, die auch meine Freunde sind. Wir sind meist zu viert im Kern-Kite-Team: Taha, mein Co-Host, IKO-Kitelehrer und Ägypter-Schweizer mit riesigen Kite-, Spot- und Meerkenntnissen übernimmt vor allem die technischen Aufgaben während der Trips; unser Beachboy Mahmoud, der sehr sorgfältig mit den Kites umgeht und am Beach äußerst hilfsbereit ist und meist zusätzlich einen deutschsprachigen Kitelehrer bzw. eine deutschsprachige Kitelehrerin. Je nach Größe und Bedarf der Gruppe bzw. nach dem Motto der Kitesafari sind weitere Coaches mit an Bord. Grundsätzlich hat jedes „Motto“ einen spezialisierten Coach dabei, auch bei „KITE & FLIRT“.
Und deine Aufgaben?
Eine tolle Zeit mit meinen Gästen zu verbringen! Während der Safari bin ich als Gastgeberin vor Ort, mache Tagesprogramme, Briefings und koordiniere, was notwendig ist. Gemeinsam mit Taha mache ich die Gruppencoachings, auch unterrichte ich manchmal. Die Betreuung und Beobachtung aller Kiter und deren Sicherheit steht für mich im Fokus. Außerhalb der Trips organisiere ich mein Start-up primär selbständig: Netzwerkaufbau, Verkauf, Marketing, Administration, Abrechnungen usw.
Die Bootscrew gehört also nicht zu deinem Team?
Nein. Und doch ja. Ich „chartere“ ein gesamtes Boot mit Crew und deren Leistungsangebot. Ich wähle das Boot bewusst aus. Dazu gehört einerseits die Größe der Motoryacht und anderseits das Gesamtangebot: ein vertrauenswürdiger BootsEigentümer, die Reputation und Freundlichkeit der Crew, die Qualität des Essens und Services rund um Hospitality aber auch der Kitesurf-Services (wie Rescues). Bisher sind meine Bootseigentümer sogar auch Schweizer.
Ich fokussiere mich auf deutschsprachig geführte
Trips, damit sich alle Gäste wohlfühlen, die kein Englisch sprechen wollen und die einfach gut zusammenpassen – für eine maximale Wohlfühlwoche.
Mit Schweizer Qualität und Organisationsbewusstsein
Neben den Kitesafaris im Roten Meer organisierst du auch Kitesafaris auf einem Katamaran. An welchen Spots und zu welchen Terminen?
Richtig. Aktuell bieten wir diese Trips nur auf Anfragen von geschlossenen Gruppen an. Künftig wollen wir aber auch fixe Orte für Einzelpersonen anbieten. Im Peto stehen die Grenadines im Januar-Februar, Belize im März oder die Kykladen im Juli.
Wieviele Gäste könnt ihr auf einem Katamaran mitnehmen?
Plusminus sechs bis neun. Da wir diese Trips jedoch äußerst individuell anbieten, variieren wir auch mit den Größen der Kats, sind also auch personentechnisch flexibel.
Wenn ich eine Idee zu einer individuellen Kitesafari habe, kann ich bei dir anfragen, dass du diese individuell organisierst?
Sowieso und unglaublich gerne! Ich habe mir ein gutes und vertrauenswürdiges Netzwerk aufgebaut und kann daher auch sehr spontan und individuell agieren.
Welche Pläne hast du für die Zukunft? Wird es weitere Kitesafaris von KITE & ISLANDS geben?
Ich starte gerade erst durch und die Resonanz meiner ersten Kitesafaris war so unglaublich bestätigend und motivierend, dass ich in den nächsten Jahren mein Angebot so aufbauen und anbieten möchte, dass ich viele Gäste damit glücklich machen kann. Kitesurfen und Erleben bei paradiesischen Inseln mit einer genialen, einzigartigen Community zum Wohlfühlen.
WWW.KITE-AND-ISLANDS.CH
STEPHIE MÜGGLER
ALTER 39
NATIONALITÄT SCHWEIZERIN-ÖSTERREICHERIN
GEBURTSORT ST. GALLEN
LEBT ZURZEIT IN 60% EL GOUNA, 40% OSTSCHWEIZ
KITET SEIT 2018
HOMESPOT SILVAPLANA IN DER SCHWEIZ SOMA BAY UND EL GOUNA IN ÄGYPTEN
LIEBLINGSPOT INSEL GEYSUM / ÄGYPTEN DA KITET MAN SOGAR AUCH MAL MIT DELFINEN
INSTAGRAM @KITE_AND_ISLANDS
REISEBERICHT FIDSCHI –
CLOUDBREAK KITEN!
BULA VINAKA!
„Abo, Vorsicht, hier kommt ein Monsterset!“ Abo, mein Fidschi-Langbootfahrer, der viel mehr in seine Angelschnur vertieft ist als auf die heran rollenden Wasserberge, legt sofort den Gang seines Yamaha 40HP-Außenbordmotors ein. Das legendäre Cloudbreak baut sich in mehreren Riesenwellen auf, bevor es mit einem mega Getöse zu brechen beginnt und mit einer immensen Kraft auf das Riff prallt. In einigen der Barrels hätte ein ganzer Schulbus Platz gehabt. Mit noch ein paar anderen Booten liegen wir im Channel vor dem Riff, der Vibe ist elektrisierend: eine Mischung aus Aufregung, Stoke und Angst. Im Line-Up befinden sich nur zwei lokale Hardcore Big-Wave Surfer – zusammen mit einer Handvoll der besten Profi-Surfer der Welt, die extra für diesen Swell eingeflogen sind. Alle Zeichen deuteten auf einen windstillen WellenreitTag. Ich fühlte mich entspannt und genieße die Show. Als die leichte Brise jedoch plötzlich unvorhergesagterweise von Ost auf Süd dreht und stärker wird, wird mir klar, dass ich bald eine große Entscheidung treffen muss.
Cloudbreak zu kiten, ist wirklich ein Erlebnis und eine Herausforderung. Umso mehr, wenn man ganz alleine da draussen ist
Die „Camara“ eine 80-Fuß Whitbread ex Round the World Rennyacht Foto_ Camara Sailing
Foto_ Josh BystromMit über 330 paradiesischen Inseln, warmen Wasser, konstanter Dünung und unzähligen Weltklasse-Surfbreaks ist Fidschi im Südpazifik der Traum eines jeden Surfers. Cloudbreak auf den südlichen Mamanuca-Inseln gilt als eine der besten Wellen der Welt und ist unter Wellenreitern der heilige Gral mit fast mythischem Status. Selbst the GOAT (greatest of all time) Kelly Slater stuft Cloudbreak als die beste Welle der Welt ein.
Die Europäer stießen 1643 völlig zufällig auf die Fidschi-Inseln. Der aller erste war der Niederländer Abel Tasman, der auf seiner Entdeckungsreise nach dem sagenumwobenen Kontinent namens Terra Australis Incognita über Fidschi stolperte. Erst gut 130 Jahre später folgte Kapitän James Cook, der allerdings nur kurz blieb, da die Inseln inzwischen für Kannibalismus berüchtigt waren. Zu dieser Zeit herrschte das Tu'i-Tonga-Reich über Fidschi (950-1865) und brachte polynesische Einflüsse auf die Inseln. Während die Fidschianer ihr Zuhause „Viti” nannten, nannten es die Tonganer „Fisi”, was angeblich Captain Cook als „Fiji” missverstand. So entstand der heutige Name des Landes.
Ich lande in Nadi, an der Westküste von Viti Levu, der größten Insel Fidschis. Mein Plan für die nächsten vier Wochen ist es, die erste Zeit des Trips mit den Palmers an Bord der „Camara“, einer 80-Fuß Whitbread ex Round the World Rennyacht zu verbringen und anschließend die restliche Zeit in einem kleinen traditionellen Dorf an der Küste.
Pete Palmer, ein südafrikanischer Bootsbauer und lebenslanger Surfer und die Deutsche Christina segeln schon seit über 20 Jahren und haben zusammen über 50.000 Seemeilen zurückgelegt. Ihre beiden Kinder wurden sprichwörtlich auf dem Wasser großgezogen. Das Boot nahm in den 80er Jahren an den renommiertesten Round the World Segelregatten teil. 2015 beschlossen Pete und Christina, sie zu kaufen und ihr neues Leben einzuhauchen, eine komplette Überholung, die dreieinhalb Jahre dauerte.
Der einzige Gast auf einem Boot dieses Kalibers und dieser Größe zu sein, fühlte sich völlig surreal an. Wir hatten eine ungefähre Route geplant mit dem definitiven ersten Stopp: das sagenumwobene Cloudbreak. Auf dem Weg dorthin musste ich mich zwicken, um sicherzugehen, dass ich nicht träumte. An Deck sitzend, umgeben von einem flüssigen Spiegel in unzähligen Blautönen, zogen wir an den zwei exklusivsten Surfinseln der Welt vorbei: Tavarua und Namotu. Mit sechs erstklassigen Surfspots gleich neben den Inseln – Restaurants, Tavarua Rights, Swimming Pools, Namotu Left, Wilkes Pass und Desperations – darf niemand ausser den Gästen der zwei Resorts Namotu oder Tavarua betreten. Und mit Preisen von rund US$ 1.500/Tag und einem Mindestaufenthalt von einer
Woche, sind diese Trauminseln wirklich nur der Oberschicht vorbehalten und für Normalsterbliche wie mich absolut unerschwinglich. Bis ins Jahr 2010 durften sogar nur die Resortgäste an den Surfbreaks – inklusive Cloudbreak, das etwas weiter entfernt ist – wellenreiten. Vor 14 Jahren wurde dieses Verbot aufgehoben und jeder darf sich jetzt an diesen Breaks erfreuen, solange man per Boot kommt und nicht an Land geht. Falls ihr noch nie eine Luftaufnahme von Tavarua gesehen habt, die Insel ist herzförmig!
Drei Seemeilen weiter südlich gingen wir vor Anker, nur 800 Meter von Cloudbreak entfernt, dessen Name sich vom lokalen „Nakuru Kuru Malagi“ ableitet, was soviel wie „Gewitterwolkenriff“ bedeutet. Das Riff-Setup ist ein Naturwunder für sich und kann praktisch jede Größe an Dünung bewältigen, von kopfhoch bis dreifach über Kopf und mehr. Die Wellen kommen aus der Tiefe des Pazifischen Ozeans mit einer außergewöhnlichen Kraft. Cloudbreak wird schneller, hohler und kritischer, je weiter sich die Welle dem Riff entlangzieht und gewinnt dabei immer mehr an Energie. Ähnlich wie Teahupo'o in Tahiti, bricht auch Cloudbreak über extrem seichten, rasiermesserscharfen lebenden Korallen. Die letzte Sektion, passenderweise mit dem Namen „Shish Kebabs“, ist auch die intensivste, hier bricht die Welle oft so breit wie hoch und hat schon unzähligen Surfern ein Cloudbreak Tattoo verpasst; heftige Verletzungen und lebenslangen Narben sind hier ganz normal.
nachzudenken. Priorität war zuerst einmal mich in tiefere Gewässer zu retten ohne auf dem Riff zu landen. Als ich endlich ziemlich erschöpft das Dingi erreichte — ohne Cloudbreak Tattoo! — starteten Captain Christina und ich die Suche nach meinem Board. Ich hatte einen Miniherzinfarkt als ich in der Distanz nur die Nose eines Surfboards erspähte, das offensichtlich gebrochen war und so ganz alleine auf offenem Meer herumtrieb.
In einer meiner ersten Wellenreitsessions riss meine Surfleash. Die Tatsache, dass die Leash riss war eine Sache, zurück zum Dingi zu schwimmen eine andere. Nicht nur, dass mich die Strömung immer wieder in die Impact-Zone zog, obwohl ich so hart schwamm wie ich konnte, der einzige Weg raus war via der Endsektion „Shish Kebabs”, wo an diesem Tag das Wasser ausging und das lebendige Riff an der Innenseite des Breaks heraus ragte. Ich hatte keine Ahnung, ob mein Surfboard noch in einem Stück war, hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch keine Zeit darüber
Als wir näher kamen, fiel mir ein Stein vom Herzen, es war nicht mein Board. Es dauerte noch ein ganzes Weilchen, bevor wir mein Surfbrett fanden. Es driftete über super seichten Gewässern am Riff, also musste ich noch einmal ins Wasser springen um es zu holen. Trotz der Tortur bat ich Christina, mich schnell zurück zur Camara zu bringen, damit ich eine Ersatzleash holen konnte. Und dann ging’s gleich wieder raus zu „Cloudies” und ein paar schöne Wellen holte ich mir noch an diesem Morgen.
Der einzige Gast auf einem Boot dieses Kalibers und dieser Größe zu sein, fühlte sich völlig surreal an. Wir hatten eine ungefähre Route geplant mit dem definitiven ersten Stopp: das sagenumwobene Cloudbreak
Foto_ Owen MilneEin mächtiger Swell tauchte auf der Vorhersage auf, der immer mehr an Wellenenergie gewann je näher er an Fidschi heranrollte. Gerüchte kursierten, dass Kai Lenny eingeflogen sei, und meine Vorfreude, Cloudbreak in seiner vollen Pracht zu erleben, wuchs von Minute zu Minute. Mutter Natur hielt ihr Versprechen. Und Kai und einige andere Top WSL-Legenden, darunter Joao „Chumbo“ Chianca, Yago Dora und Jack „Robbo” Robinson zu beobachten, wie sie von den dicken Lippen von Cloudbreak umschlungen, in riesigen Barrels in den verrücktesten leuchtenden Blautönen völlig verschwanden und dann auf einmal mit Wahnsinns Speed wie aus einer Kanone geschossen kamen, war überwältigend.
Am nächsten Morgen war die Dünung noch immer zu groß für Captain Pete und mich, um Wellenreiten zu gehen und so beobachteten wir die Show für ein Weilchen von unserem kleinen Beiboot aus dem sicheren Channel. Auf einmal entdeckte ich überall rund um die Camara weiße Schaumkronen. Die Wetterprognose hatte eigentlich keinen kitebaren Wind vorhergesagt. Da Cloudbreak etwa neun Kilometer westlich von Viti Levu mitten auf hoher See liegt, muss man sehr vorsichtig sein, da östliche Passatwinde von der Insel blockiert werden und ein eigenes kleines Mikroklima entstehen kann. Durch eine minimale Veränderung in Windrichtung können 20 Knoten innerhalb von einer Minute auf die andere auf null Knoten fallen, was die Chancen auf einen Kitemare gewaltig steigern.
Ein Auge auf den Windmesser im Cockpit gerichtet, das andere auf das Meer, lief mein Gehirn auf Hochtouren, die potenziellen Risiken gegenüber der potenziellen Belohnung zu berechnen. „Ich geh’ kiten!". Ich startete meinen 10er Neo D/LAB vom Boot und kitete rüber zu Cloudbreak. Als ich am Riff ankam, waren nur zwei Wellenreiter mit riesengroßen Guns im Lineup. Der Wind war schräg ablandig und super böig. Innerlich betete ich, dass er weiter nach Süden schwenken würde, da diese Windrichtung um einiges zuverlässiger war.
Cloudbreak zu kiten, ist wirklich ein Erlebnis und eine Herausforderung. Umso mehr, wenn man ganz alleine da draußen ist. So weit auf offener See, ist es fast unmöglich, sich einen Referenzpunkt zu suchen, an dem man sich orientieren kann. Die Küste von Viti Levu sieht man nur weit in der Ferne, zu weit, um die Position auf der Welle visuell wirklich korrekt und genau einschätzen zu können. Insofern muss man sich mit Riff-Referenzen behelfen und extrem fokussiert jeden Turn und die Linie, in der man die Welle abreiten möchte, planen, damit man nicht auf einmal am sehr seichten Riff im wahrsten Sinne des Wortes den A++ versohlen bekommt, was kitenderweise noch viel verheerender als surfenderweise enden würde.
Ich möchte gar nicht dran denken, was bei Cloudbreak alles passieren kann, wenn man den Kite aus irgendeinem Grund bei einem Wipe Out ins Wasser setzt.
„Bula Vinaka!“ bedeutet „das gute Leben“ und wird in Fidschi als herzliche Begrüßung verwendet
Plötzlich tauchten zwei Jetskis und ein grosses Langboot aus der Richtung von Namotu auf, mit einer ganzen Crew an Bord und vielen Kameras. Es waren Jack Robinson, „Chumbo“ und Yago Dora mit ihrem Filmteam. Mir die Wellen mit Robbo und den WSL-Jungs zu teilen, die von Jetski aus Step-offs machten und aus den verrücktesten Barrels geschossen kamen, war eine der einprägsamsten Sessions meines Lebens. Der Zauber hielt etwa zwei Stunden an, bevor der Wind extrem löchrig wurde und ich „gerade noch rechtzeitig“ zurück zur Camara kitete. Innerhalb weniger Minuten, nachdem ich meinen Kite vom Heck aus gelandet hatte, verwandelte sich das Meer, soweit das Auge reichte, in eine Glasscheibe.
Am nächsten Morgen traf ich Robbo beim Wellenreiten im LineUp von Cloudbreak. Er gab mir ein High-Five und meinte: „Das war gestern etwas ganz Besonderes, Sessions wie diese erlebt man nicht oft.“ Eine große Aussage von der Nummer zwei in der Welt, um so mehr wenn man bedenkt, das Jack Robinson das ganze Jahr an den besten Breaks surft und großen Dünungen rund um den Globe nachjagt. Es war erst der fünfte Tag meiner Reise und ich war auf Wolke Sieben. Aber wie so oft im Leben: Je höher man fliegt, desto tiefer fällt man. Als am nächsten Tag starker Regen einsetzte, machte ich mir darüber nicht viele Gedanken. Obwohl die Wettervorhersage Regen und keine neue Dünung oder Wind für die kommende Woche vorhersagte, war ich überzeugt, dass sich alles schlagartig ändern würde. Was ich aber zu dieser Zeit noch nicht wusste war, dass das auf Fidschi genannte „Bogi Walu“ Wetterphänomen eingetroffen war, das in der Nähe großer Hochdruckgebiete auftreten kann. Hochdruckgebiete können die Passatwinde in den Tropen, insbesondere genau am Rand des Wettersystems, verstärken. Diese verstärkten Winde können leicht 30 bis 40 Knoten erreichen, gleichzeitig ist es normalerweise sehr bewölkt mit hoher Regenwahrscheinlichkeit. Bei so viel Wind auf offenem Meer vor Anker zu liegen, kann wirklich gefährlich werden. Die Camara musste nach Musket Cove verlegt werden, einem sicheren und gut geschützten Ankerplatz – eine gute Stunde von Cloudbreak entfernt. Bogi steht für „acht“ und walu für „Nächte“ – macht die Berechnung! Im Grunde war das Wetter grau und sehr sehr nass, bis meine Zeit auf dem Traumboot Camara vorbei war.
Die letzte Etappe meiner Fidschi Reise verbrachte ich in einem Home-Stay im kleinen Dorf “Nabila” an der Westküste von Viti Levu. Ich war schon so neugierig, die traditionelle fidschianische Kultur und Lebensweise aus erster Hand kennenzulernen und mit Fidschianern zusammenzuleben, die als die glück-
lichsten und freundlichsten Menschen der Welt gelten. Die superreiche High-End-Urlaubsbranche mit Megayachten und exklusiven Inselresorts steht in krassem Gegensatz zum Lebensstil der Einheimischen auf Fidschi, wo wenig darauf hindeutet, dass die moderne Welt Einzug gehalten hat. Die Menschen leben in kleinen Dörfern in einfachen Häusern aus Wellblech oder, wenn sie es sich leisten können, aus Beton. Viele haben nicht einmal fließendes Wasser oder Strom. In der fidschianischen Kultur dreht sich das Leben um die Familie und es ist die Norm hier, dass Haushalte mehrere Generationen umfassen. Viele Gemeinschaften in Fidschi leben zu 100 Prozent von der Landwirtschaft und der Natur, insofern sammeln sie ihr eigenes Seegras im Ozean, machen ihre eigene Kokosnusscreme aus frischen Kokosnüssen und züchten Rinder und Hühner.
Bei meinen Spaziergängen durch das Dorf wurde mir aus allen Richtungen mit großen, weißen Lächeln „Bula“ („Hallo“, was auf Fidschianisch wörtlich „Leben“ und „Gesundheit“ bedeutet) zugerufen. „Bula Gabi, komm, komm! Wir machen Lovo. Der Begriff „Lovo“ bezieht sich auf einen unterirdischen Erdofen, der in fidschianischen Dörfern zum Kochen für besondere Anlässe und traditioneller Feste reserviert ist. Die spezielle Zubereitungsweise des Lovo wird hier schon seit Jahrhunderten verwendet und die Besonderheiten dieser Kochmethode werden von Generation an Generation weitergegeben. Es ist weniger ein richtiges Gericht, als viel mehr eine ganztägige oft sogar mehrtätige Angelegenheit. Brennholz wird auf Steinen und Ziegeln in einer Grube im Boden geschichtet und angezündet. Sobald heiße Kohle und glühende Steine vorhanden sind, wird alles von Fleisch über Fisch bis hin zu Gemüse, in wunderschön geflochtene Bananen- und Palmblattpäckchen oder Folie eingewickelt und auf die heissen Steine gelegt, bevor alles mit Erde bedeckt und mehrere Stunden langsam kochen gelassen wird. Wenn die Zeit gekommen ist, wird der große Kochhügel, Schicht für Schicht freigelegt und die köstlichen, dampfenden Köstlichkeiten werden im wahrsten Sinne des Wortes enthüllt. Sogar ein ganzes Schwein kam in den Lovo sorgfältigst in ein wunderschönes Palmblättergeflecht eingewickelt, ebenso mehrere Dutzende Hühner und zig Kilos Gemüse.
Wieder waren eine Reihe an Surf-Superstars eingeflogen, darunter Ethan Ewing, Bede Durbidge, und Big Wave Legends wie Laurie Towner und Jojo Roper. Massive Wassergüterzüge waren auf Vernichtungskurs in Richtung Riff.
„Lovo“ ist ein unterirdischer Erdofen, der in fidschianischen Dörfern schon seit Jahrhunderten zum Kochen für besondere Anlässe verwendet wird
Die superreiche HighEnd-Urlaubsbranche mit Megayachten und exklusiven
Inselresorts steht in krassem Gegensatz zum Lebensstil der Einheimischen auf Fidschi, wo wenig darauf hindeutet, dass die moderne Welt Einzug gehalten hat
Ein heimtückischer, hartnäckiger Virus legte mich in meiner letzten Woche in Fidschi im wahrsten Sinne des Wortes flach. Mit schrecklichen Muskel- und Kopfschmerzen, Fieber, Husten und Schweißausbrüchen lag ich im Bett und fühlte mich absolut elend. Als eine gewaltige Dünung auf der Vorhersage auftauchte, wusste ich, es war meine letzte Chance auf diesem Trip noch einmal Cloudbreak zu kiten — ich durfte diese Gelegenheit einfach nicht verpassen. Obwohl ich immer noch sehr schwach war und mich echt krank fühlte, gelang es mir, mit der Hilfe von Abo, einem über zwei Meter großen Nabila Einheimischen mit einem Herz aus Gold, für die beiden größten vorhergesagten Tage ein Langboot zu mieten. Abo war der Kapitän.
Die Bedingungen an beiden Tagen, an denen ich mit Abo raus zu Cloudbreak fuhr, waren noch größer und heftiger als der epische Swell, den ich drei Wochen zuvor gekitet war. Wieder waren eine Reihe an Surf-Superstars eingeflogen, darunter Ethan Ewing, Bede Durbidge, und Big Wave Legends wie Laurie Towner und Jojo Roper. Massive Wassergüterzüge waren
auf Vernichtungskurs in Richtung Riff. So viel rohe Energie mit Monster Clean-up Sets, die alle im Lineup überraschten und überrollten, hatten bereits am Morgen zu einer schweren Kopfverletzung und mehreren gebrochenen Surfbrettern geführt. Ich versteckte mich im Schatten der kleinen Markise des Langboots, vollgepumpt mit Erkältungs- und Grippetabletten, und fühlte mich immer noch sehr angeschlagen. Als der Wind drehte und aus dem Süden auffrischte, leerte sich der Lineup. Das Risiko-Ertrags-Verhältnis einer Kitesession stand nicht wirklich in meinem Vorteil – aber ich musste es tun. Aus meinem Versuch, ein bestialisches Cloudbreak zu zähmen, wurde eine absolut irre vierstündige Kitesession, die ich nie vergessen werde. Irgendwann kam das Resortboot von Namotu voll mit Gästen, irgendjemand mussten meinen Kite von der Insel aus erspäht haben. Aus dem sicheren Channel, johlten sie mir laut zu und feuerten mich an. Je später es wurde und je näher die Sonne gen Horizont wanderte, desto verrückter wurden die türkisfarbenen Nuancen von Cloudbreak. Mit nur noch einer Stunde bis Sonnenuntergang war eine gewal-
tige schwarze Wolke, die von Südosten heranzog und den Wind auf über 30 Knoten hochtrieb, für mich der Auslöser, die Session zu beenden. Völlig erschöpft aber voller Stoke, fuhren wir zurück nach Nabila. Als wir dort ankamen waren um die 50 Kinder im Wasser. Die meisten in T-Shirts und Shorts und manche von ihnen saßen auf uralten Surfboards. Kleine Miniwellen rollten an die Küste, die Kids waren außer sich. Sie lachten, kreischten und ritten die kleinen Wellen bis ans Ufer. Oft zu dritt oder viert auf einer Welle, manche nur auf einem gebrochenen Teil eines altern Bretts. Sie feierten diesen Moment voll purer Freude und in perfekter Harmonie miteinander. Es war eine höchst berührende Szene und ein Highlight meines Fidschi Trips. Diese Kinder, die absolut nichts im Sinne von materialistischen Gütern besitzen und so simpel leben, waren bei weitem glücklicher als die reichen Söhne und Töchter, die mit ihren Eltern auf Tavarau und Namotu Urlaub machten, was ein kleines Vermögen kostet, mehr als ein Nabila Local in einem ganzen Jahrzehnt verdient und im Lineup von Cloudbreak ein langes Gesicht ziehen. In unserer westlichen Welt sind wir so sehr in unseren technischen Fortschritt, unseren gestressten Lebensstil und unsere finanziellen Gewinne verstrickt, dass wir diese Gabe, der puren Freude und soviel Glück in Momenten zu finden, eigentlich völlig verloren haben.
Am zweiten Tag des Swells hatte Cloudbreak hatte einen wirklich wütenden Vibe und war noch wilder als am Tag zuvor. Während ich meinen Kite in Abos kleinem Langboot im tobenden Channel aufpumpte, kam ein Jetski angerast. Es waren Ben Wilson, der jetzt Namotu managt, und Taj Burrows, die beiden Legenden brannten auf etwas Step-off-Action vom Jetski. Gemeinsam zelebrierten wir eine der verrücktesten, massivsten und wahrscheinlich riskantesten Sessions meines Lebens und ganz ohne Zweifel eine der absolut unvergesslichsten. „Vinaka (danke) Fidschi!“, was für ein crazy Trip!
Sie lachten, kreischten und ritten die kleinen Wellen bis ans Ufer. Oft zu dritt oder viert auf einer Welle, manche nur auf einem gebrochenen Teil eines alten Boards. Diese Kinder waren glücklicher als die reichen Söhne und Töchter, die mit ihren Eltern auf Tavarau und Namotu Urlaub machten
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