KITEBOARDING Magazin #152

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#152 PER ASPERA AD ASTRA April / Mai 2023 The Art of Kitesurfing KITEBOARDING.EU SARDINIEN MIT DEM VAN SPOTBERICHT EL MEDANO 7,90 EURO

EDITO

Auf dem Weg zur Weltspitze

Es ist absolut unglaublich in meinem Augen, was der 13-jährige Finn Flügel aus Oberfranken da leistet. Nachdem er bei den Junioren auch auf internationaler Ebene alles abgeräumt hatte, was es zu gewinnen gilt, bewarb er sich kurzerhand mit einem Video um eine Wild Card im Freestyle World Cup bei den Männern – mit zwölf!

„Ich wollte mal sehen, ob ich überhaupt eine Chance habe“, so der Youngster keck. Die Chance hat er bekommen – und grandios genutzt. Beim ersten Freestyle-World Cup der Saison 2022 belegte er auf Anhieb Platz 13, im Best Trick stand er sogar auf dem Treppchen – direkt neben seinem Idol, dem vierfachen Weltmeister Carlos ‚Bebe‘ Mario. Seitdem ist der Hofer fester Bestandteil der GKA World Tour. Neben im Freestyle startet er auch im Hydrofoil-Freestyle und Big Air. Die Saison 2022 im Freestyle schloss er auf Platz zwölf ab, aktuell steht er sogar unter den Top 10 der Weltrangliste. Wir dürfen gespannt sein, was Finn im Profizirkus noch erreichen wird. GKA World Tour, ab Seite 82 Interview Finn Flügel, ab Seite 88

Finns Eltern unterstützen ihren Sohn, wo sie nur können. Anders wäre dieser Erfolg auch nicht möglich. Sie führen das Brand F2, eine Serienboard-Produktion – die einzige in Deutschland – und eine Kitestation in Ägypten. Beflügelt vom Erfolg ihres Sohnes haben sie ein internationales Freestyle-Team aufgebaut. Neben ihrem Sohn fahren für F2 auch der amtierende Vizeweltmeister Manoel Soares und Estefania Rosa, Platz fünf auf der Welttour 2022 – beide aus Brasilien. Soares und Rosa starteten 2022 ohne Unterstützung auf der Tour. F2-Inhaber Bernd Flügel hat die beiden ab der Mitte der Saison nicht nur mit speziell für sie entwickelten Freestyleboards unterstützt, sondern mit dem F2 Soares Pro Ho’okipa auch einen leistungsstarken Freestyle-Kite entwickelt. Mit 4.000 Euro der teuerste Kite des Marktes.

Interview mit Bernd Flügel, ab Seite 52

Der Bundesstaaat Ceará im Nordosten Brasiliens mit seinen Lagunen und rund 300 Kilometern Küstenlinie zwischen Cumbuco und Jericoacoara bietet nicht nur einige der besten Kitespots unseres Planeten, sondern ist zudem auch die im Moment erfolgreichste Kaderschmiede für den Kitesport. Der vierfache Freestyle-Weltmeister Carlos ‚Bebe‘ Mario war der erste international erfolgreiche Kiter aus Ceará, aufgewachsen ist er direkt neben der weltbekannten Cauipe Lagune in der Nähe Cumbucos. Die ebenfalls vierfache Weltmeisterin Mikaili Sol stammt aus Taiba, rund 20 Kilometer Küstenlinie von Cumbuco entfernt. Weitere Worldcupper aus Ceará sind die Freestyler Erick Anderson und Estefania Rosa und die Wavekiterin Maria Kesiane Rodrigues, Vizeweltmeisterin und Gewinnerin des Tourstopps in Taiba 2022.

Der Fotograf André Magarao begleitet die Kiterszene in Ceará schon seit langem. Seine „Studios“ sind die Lagunen in Cauipe und Taiba. Seit der Pandemie war der Brasilianer aus Rio de Janeiro im letzten Herbst seit drei Jahren erstmalig wieder an seinem „Homespot“, wohnte mit einigen der Pros in einem Haus. Keiner ist so nahe an der Szene in Ceará wie er.

Portfolio André Magarao, ab Seite 10

Die Saison in Kapstadt neigt sich dem Ende. An den Spots in Europa beginnt sie. In dieser Ausgabe bringen wir für euch einen Spotbericht über El Médano auf Teneriffa und einen Reisebericht von Vlogger Ben Beholz über Sardinien.

Spotbericht El Médano, ab Seite 122 Sardinien mit dem Van, ab Seite 108

Einen guten Start in die heimische Saison und viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.

4 NUMMER 152 KITEBOARDING
Aloha, Dirk

Die Saison in Kapstadt neigt sich dem Ende. An unseren heimischen Spots beginnt sie.

Rider: Lasse Walker

5 KITEBOARDING EDITO

10 – 23 Viel shooten und viel Tischtennis spielen

Portfolio André

Magarao

26 – 31 Vor und hinter der Linse

Interview mit Laci Kobulsky

34 – 43 So nah wie möglich

Interview mit Mario Rodwald

Neuheiten 2023

48 – 49 F-One Bullit V.2

50 – 51 F-One Bullit V.2 vs. Trigger

52 – 57 F2 Soares Pro Ho’okipa Der teuerste Kite des Marktes

58 – 62 Padics

Maßgefertigte Bindung für maximalen Fahrspaß

76 – 79 Must haves

ION Kollektion 2023

dryrobe® Advance 360° Barkasse

Freeride Summit part. 06

64 – 69

F-One Bandit XVI vs. Bandit S4

70 – 74 Duotone Evo vs. Evo SLS

73 – 74 Duotone Evo D/LAB

LEIDENSCHAFT TEST STUFF 01 03 02
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82 – 89 GKA Kite World Tour 2023

Freestyle Tourstopps

Fuwairit/Katar

Salinas del Rey/Kolumbien

90 – 97 Echt richtig nice

Interview mit Finn Flügel

98 – 103 Per aspera ad astra

Interview mit Rita Arnaus

104 – 107 KPL Kite Park League

Patagonia Invitational

108 – 115 Sardinien mit dem Van Perfekter Flachwasserspot

116 – 121 Primesurf

Kiteboarding-Events wird zu Primesurf

122 – 129 Kein Wind irgendwo ist schon sehr selten

Spotbericht El Medano/ Teneriffa

Interview mit Frank „Festus“ Westfahl

4 – 5 Editorial

130 – 131 Kiteboarding Abo

130 – 131 Impressum

STANDARDS TITEL

Rider: Mario Rodwald

Foto: Jens Hogenkamp

Spot: Kapstadt/Südafrika

05 PROFIZIRKUS 04
REISE
06 08
7 KITEBOARDING INHALT
WAVE OUR WAY TO MAKE THE WORLD A BETTER PLACE DUOTONESPORTS.COM FOLLOW US NEO TAKE YOUR RIDING TO THE NEXT LEVEL STRONG LIGHT SUPERIOR
NEO SLS CC04 NEO SLS CC03

VIEL SHOOTEN UND VIEL TISCHTENNIS SPIELEN

NUMMER 152
PORTFOLIO ANDRÉ MAGARAO 10

Alex Neto | Taiba

Alex ist ein wirklich guter Freund von mir. Wir haben uns kennengelernt, als ich zum ersten Mal nach Cumbuco gekommen bin. Geplant war, mit Reno Romeu zu shooten. Alex hat uns sehr geholfen, er ist in meinen Augen so etwas wie der inoffizielle Bürgermeister von Cumbuco. Er kennt jeden und hilft jedem. Er hat wirklich ein riesiges Herz. Ich wünschte, er wäre auch weiterhin auf der World Tour dabei. 2022 gewann er dieses verrückte

Kiteboarding-Rennen in Brasilien:

5 Tage lang 6 Stunden am Tag downwind. Ich habe ihn ein paar Mal dafür trainieren sehen. Sagen wir mal so: Es sah nicht so aus, als wäre es das Beste, was du für deine Knie tun kannst. Er war so busy, dass wir in diesem Jahr nur für eine 30-minütige Sunset-Session Zeit hatten – bei superleichtem Wind. Ich bin richtig begeistert von diesen Fotos. Alex ist definitiv eine wirklich wichtige Person in meinem Leben.

PORTFOLIO |
ANDRÉ MAGARAO

Es hat sich viel verändert in den letzten drei Jahren. Alle haben sich so sehr verbessert. Und ein paar neue Rider sind in der Szene

Maxime Chabloz | Taiba Maxime ist wirklich cool. Er macht mehrere KiteboardingDisziplinen auf World-CupNiveau und gewinnt auch Ski-Rennen. Es war ziemlich schwierig, das Shooting mit ihm zu vereinbaren, da er alle Wettbewerbe mitgefahren ist, die zu der Zeit in Brasilien stattfanden. Aber wir haben es geschafft. Und wie immer sind dabei einige meiner Lieblingsaufnahmen entstanden. Jedes Mal, wenn er abdrückt, stimmt alles, selbst der Spray ist perfekt. Und er hat eine wirklich tiefe Trickkiste. Das macht es einfach, meine Blitze zu positionieren.

PORTFOLIO |
ANDRÉ MAGARAO

Lucas Muzio | Taiba

Lucas und ich hatten schon

2019 eine tolle Zeit während eines gemeinsamen Shootings für Slingshot. Um so erfreuter war ich, jetzt wieder mit ihm zu drehen. Leider hatte er sich ein paar Tage zuvor am Knöchel verletzt und konnte kaum fahren. An einem meiner allerletzten Tage in Ceará haben wir es geschafft, die Aufnahme an der Sandbank, die die beiden Lagunen in Taiba teilt, in den Kasten zu bekommen.

PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Noè Font | Taiba

In dieser Saison konnte ich viel mit Noè shooten. Das hat wirklich Spaß gemacht. Es ist supercool mit ihm, denn er weiß genau, wie er fahren muss, um auf Fotos gut auszusehen. Wir hatten eine gute Zeit – und jede Aufnahme war perfekt. Noè war auch für die Orga im Haus in Taiba zuständig, also ist er der inoffizielle „PousadaBesitzer“.

PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Erick Anderson | Cauipe

Erick ist wohl einer der am meisten unterschätzten Fahrer. Er bringt es immer auf dem Punkt, hat aber leider keine ausreichende Unterstützung für die komplette Tour. Für mich hat er das Potenzial, unter den Top 3 zu fahren. In diesem Jahr haben wir nicht viel zusammen geshootet. Ich war zwar einige Zeit in Cumbuco, aber der Wind war ziemlich mau. Zum Glück hat es gereicht, um diesen Shot hier zu machen.

PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Louka Pitot | Taiba

Louka ist ein sympathischer Typ, er ist immer glücklich und lächelt. In dieser Saison war es nicht anders. Wir mussten nie lange shooten, es hat immer auf Anhieb funktioniert. In der Saison 2019 hatten wir ziemlich viel im Kasten, aber dann wechselte er einige Monate später den Sponsor, sodass die Aufnahmen nie veröffentlicht wurden. Ich bin also umso begeisterter, dass es in dieser Saison funktioniert hat.

PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

NAME ANDRÉ MAGARAO

ALTER 39

NATIONALITÄT BRASILIANISCH

LEBT IN LAGUNA BEACH, KALIFORNIEN

INTERNET WWW.ANDREMAGARAO.COM

SOCIAL MEDIA @ANDRE_MAGARAO

André, du bist Brasilianer, bist während Corona in Kalifornien „gestrandet“ und konntest die USA während der Pandemie nicht verlassen. Nach der Pandemiepause warst du im Herbst 2022 zum ersten Mal wieder im heimischen Ceará. Was war das für ein Gefühl für dich?

Es war großartig, wieder in Brasilien zu sein und mit der ganzen Crew abzuhängen. Ich konnte in dem großen Haus wohnen, das die Rider für die Saison in Taiba gemietet hatten. Wir konnten viel shooten und viel Tischtennis spielen. Ich liebe es wirklich, Kiteboarden zu fotografieren, und ich wünschte, ich könnte es öfter machen. In diesem Jahr hatte ich mitten in der Brasilien-Saison einen Job in Kalifornien, also musste ich zurückfliegen, um ein bisschen Golf zu drehen, und danach zurück nach Brasilien, um weiter Kiteboarden zu shooten.

Was hat sich verändert in den drei Jahren deiner Abwesenheit?

Es hat sich viel verändert. Alle haben sich so sehr verbessert. Und ein paar neue Rider sind in der Szene.

22 KITEBOARDING
Die Szene ist verrückt. Ich habe immer noch das Gefühl, die Industrie weiß nicht, wie episch Kiteboarding in Ceará ist

Welche der Rider, mit denen du bisher eng zusammengearbeitet hast, waren im Herbst 2022 wieder in Taiba, und welche haben gefehlt?

Ich vermisse das Shooting mit den älteren Jungs. Schade, dass Youri, Victor Hays und Stefan nicht mehr viel unterwegs sind.

Gab es neue Rider, mit denen du bisher noch nicht, jetzt aber gearbeitet hast?

Ich glaube, mit den meisten hatte ich schon einmal geshootet. Oder zumindest hatte ich alle schon einmal getroffen. Aber zum ersten Mal habe ich mit Natalie Lambrecht gedreht. Sie hat superhart gearbeitet. Wir hatten eine superkranke Crew in Taiba. Es war also großartig, mit allen zusammen zu sein.

Haben sich die Tricks verändert?

Ja, sicher. Das Niveau ist so hoch, das ist verrückt. Die Tricks sind definitiv stylischer als je zuvor. Ich musste ziemlich viel mit Noè und Coccoluto drehen. Beide haben eine supertiefe Trickkiste.

Wie sieht es in der lokalen Kiteszene in Ceará aus? Die brasilianischen Rider dominieren zurzeit den World Cup, sowohl im Freestyle als auch im Wave. Woher kommt das?

Die Szene ist verrückt. Ich habe immer noch das Gefühl, die Kiteboarding-Industrie weiß nicht, wie episch Kiteboarding in Ceará ist. Und wie glücklich dieser Sport ist, einen solchen Ort zu haben. Diese letzte Saison war episch. Die Lagune in Taiba hat sich superperfekt geformt. Das machte es wirklich cool zum Riden und auch zum Shooten. Leider hat sich die CauipeLagune nicht so schön geformt, um dort zu fotografieren, aber sie war riesig. Bei Weitem das größte Ausmaß, in der ich sie je gesehen habe. Aber es gab leider nicht diese kleinen Halbinseln, die es schön und einfach machen, dort zu fotografieren. Ich habe dort nur mit Erick Anderson geshootet.

Hat sich der Stil deiner Fotos in den letzten drei Jahren geändert?

Ich denke, schon. Die Kameraausrüstungen entwickeln sich ständig weiter und ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren. Auch der Sport entwickelt sich weiter, und das ermöglicht auch neue Aufnahmen. Das Einzigartige an der Brasilien-Saison ist, dass man nie weiß, wie sich die Lagunen bilden werden, es ist also immer eine kleine Überraschung, wenn ich dort ankomme.

Blitze sind dein Markenzeichen. Du hast einmal gesagt: „Blitze sind wie Nutella. Je mehr, desto besser!“ Hat sich deine Blitztechnik in den letzten Jahren verändert?

Ja, die Blitze haben sich stark weiterentwickelt und es ist jetzt definitiv einfacher, sie zu verwenden. Leider konnte ich nicht so vieles Neues ausprobieren, da ich nicht meine komplette Ausrüstung mitbringen konnte. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr möglich ist.

Du kommst eigentlich aus Rio de Janeiro. Beim Ausbruch der Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen bist du 2020 in Kalifornien hängen geblieben, hast in den USA ein Arbeitsvisum erhalten und dort als Fotograf gearbeitet. Du hast in Laguna Beach/Kalifornien mit Skimboarder Blair Conklin einen YouTube-Kanal kreiert, hast im Skateboarden und BMX gearbeitet und u. a. auch viel mit dem Mountainbike-Weltmeister Brian Lopes geshootet. Du sagtest, es war damals etwas „unfreiwillig“, dass du in Kalifornien gestrandet bist. Lebst du immer noch dort?

Ja, ich lebe immer noch in Kalifornien. Ich mag es wirklich dort. Ein toller Lebensstil, und es gibt viel zu unternehmen und auch zu shooten. Leider nicht so viel Kitesurfen. Mein Visum endet dieses Jahr. Ich werde versuchen, es zu verlängern.

Wie hat sich dein gemeinsamer YouTube-Kanal mit Blair Conklin entwickelt?

Der Sender läuft gut. Wir arbeiten allerdings nicht mehr zusammen. Der Kanal hat jetzt fast eine Million Abonnenten.

Du hast in deiner Zeit in Kalifornien viel in anderen Sportarten geshootet, zum Kitesurfen warst du nur einmal am Gorge. Wirst du in Zukunft wieder stärker im Kiteboarden arbeiten?

Ich hoffe, ich kann mehr im Kiteboarden arbeiten. Wenn ihr etwas braucht oder eine Marke wisst, lasst es mich wissen. Ich bin definitiv bereit, überall hinzugehen. Seit wir uns das letzte Mal unterhalten haben, bin ich zweimal an den Gorge gegangen und habe für Slingshot geshootet. Wir hatten einige wirklich epische Tage dort.

Die letzten drei Jahre waren turbulent. Wohl für jeden von uns. Vieles hat sich verändert seit dem Ausbruch der Pandemie. Welches persönliche Resümee ziehst du für dich aus den letzten drei Jahren?

Die letzten drei Jahre waren wirklich wild für mich. Ich bin im Grunde genommen ohne Pläne und mit einem Koffer, der nicht für einen Umzug gepackt war, nach Kalifornien gezogen. Aber es hat richtig Spaß gemacht. Ich liebe es wirklich dort, ich habe tolle Leute kennengelernt und coole Jobs gemacht. Ich konnte nicht reisen, da mein Visum das nicht ermöglichte. Aber jetzt kann ich es wieder und nutze jede Gelegenheit, unterwegs zu sein.

Wie sehen deine weiteren Pläne für die Zukunft aus?

Der aktuelle Plan ist, mein Visum in den USA zu verlängern. Und natürlich so viel wie möglich zu fotografieren. Mir gehr es gut und ich habe richtig Lust, dieses Leben, das ich lebe, auch weiterhin zu leben.

23 KITEBOARDING
PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

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Foto: Gianmaria Coccoluto

INTERVIEW MIT LACI KOBULSKY

VIDEO- UND FOTOGRAF

VOR UND HINTER DER LINSE

INFO INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS ANDRÉ MAGARAO ALBY RONDINA
26 NUMMER 152 KITEBOARDING

Fotograf

Laci, du bist einer der erfolgreichsten Video- und Fotografen der Kiteszene. Du bist aber auch ein sehr guter Rider. In Brasilien hat dich dein Kollege André Magarao fotografiert, auf Sizilien der ehemalige Profikiter Alby Rondina. Wie ist das Gefühl – so vor und nicht hinter der Kamera?

Nun, meine Geschichte ist sehr einfach. Ich war ein sehr leidenschaftlicher Kiter, aber nie großartig genug, um eine ProfiLaufbahn einzuschlagen. Also begann ich eine Karriere als Fotograf. Aber natürlich juckt es mir dann immer mal wieder in den Fingern, auch vor der Kamera zu agieren.

Die Fotos, die André Magarao von dir gemacht hat, sind im letzten Herbst auf der Taiba-Lagune in Brasilien entstanden. Wie kam es dazu, dass André dich fotografiert hat?

Ich bewundere Andrés Fotografie und sein Engagement für perfekte Bilder. Als wir uns 2015 in Brasilien das erste Mal trafen, war ich gleich bei einigen seiner Sessions als Rider dabei. Heute kennen wir uns, da ist es einfacher. Im letzten Herbst haben wir in Taiba zusammen in einem Haus gewohnt. Es war die Pousada, in der auch viele der Rider wohnten. Da war der Weg zu einer gemeinsamen Session nicht weit.

Mit dem ehemaligen Profikiter und heutigen Kiteschulbesitzer Alby Rondina arbeitest du schon seit Jahren zusammen. Wie kam es dazu, dass er diesmal dich fotografiert hat und nicht wie bisher du ihn?

Alby ist immer noch ein professioneller Kiter und jetzt auch Wingfoiler. Wenn wir in Sizilien shooten, bietet er oft an, die Plätze zu tauschen, nachdem ich die Fotos mit ihm im Kasten habe. Das ist dann immer ein Riesenspaß für uns beide.

André Magarao war der Erste, der Blitze in der Kitesurf-Fotografie eingesetzt hat. Sie wurden zu seinem Markenzeichen. Hast du auch bereits mit Blitzen gearbeitet?

Nun, ob er der Erste war, weiß ich nicht genau, aber er hat sie auf jeden Fall zu seinem Markenzeichen gemacht, da hast du recht. Zu jeder Session bringt er zwei riesige Pelicases mit –was für eine Mission!

Ja, sicher arbeite ich mit Blitzen. Ich liebe die Freiheit bei der Komposition des Lichts und damit zu experimentieren. Manchmal mache ich auch Nachtaufnahmen wie André, aber ich nutze Blitze lieber als „Fülllicht“ bei Tag, um das Motiv hervorzuheben. So, dass man fast nicht merkt, dass Blitze eingesetzt wurden.

Wo liegt die Schwierigkeit, im Kitesurfen mit Blitzen zu arbeiten?

Ich denke, die Portabilität ist das größte Problem, denn Kiteboarden wird ja nicht im Studio fotografiert. Du musst das Setup – oft mit mehreren Blitzen – immer wieder neu aufbauen und ausrichten. Zudem sind die Akkus nicht gerade leicht. Ich habe nur einen großen, starken Blitz, und es ist schon eine Qual, damit zu reisen. André hat drei davon, und jeder ist doppelt so stark wie meiner. Und dann musst du auch einen Spot finden, der mit Blitzen funktioniert – also möglichst flaches Wasser und ein Bereich, wo du die Blitze aufstellen kannst. Super geeignet dafür sind die Lagunen in Brasilien.

Ist es von Vorteil für einen Fotografen, wenn er selbst auch Rider ist?

Ja, ich denke, schon. Das macht einiges leichter. Aber natürlich nicht unbedingt, denn einige der besten Fotografen im Kiteboarden sind nicht Kiter.

Ich war ein sehr leidenschaftlicher Kiter, aber nie großartig genug, um eine Profi-Laufbahn einzuschlagen. Also begann ich eine Karriere als
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Ich bewundere Andrés Fotografie und sein Engagement für perfekte Bilder. Als wir uns 2015 in Brasilien das erste Mal trafen, war ich gleich bei einigen seiner Sessions dabei.

Rider: Laci Kobulsky

Foto: André Magarao

28 NUMMER 152 KITEBOARDING
LEIDENSCHAFT | VOR UND HINTER DER LINSE 29 KITEBOARDING

Im Sommer möchte ich eine lang gehegte Herzensangelegenheit in die Tat umsetzen und im Hood River im Park fahren – und vielleicht sogar mein Glück auf der KPL-Tour versuchen

Wenn Alby und ich auf Sizilien shooten, bietet er oft an, die Plätze zu tauschen. Das ist dann immer ein Riesenspaß für uns beide.

Rider: Laci Kobulsky

Foto: Alby Rondina

Und für einen Rider, wenn er auch ein guter Fotograf ist?

Nun, weniger, aber ein gewisses Grundverständnis hilft auf jeden Fall. Es ist wichtig, dass ein Rider weiß, welche Tricks auf Fotos gut aussehen. Bei einem Weitwinkelobjektiv sind das andere als mit einem Teleobjektiv.

In Brasilien hattest du mit dem amtierenden FreestyleWeltmeister Gianmaria Coccoluto einen Videodreh. Wann erscheint das Video, wie wird es heißen und wovon handelt es?

Das Video wird „All In“ heißen. Es ist ein Freestyle-Video mit all den Tricks, die der aktuelle Freestyle-Weltmeister und seine Crew so draufhaben. Eigentlich ein Video wie früher, aber mehr braucht es eben auch nicht.

Du shootest für die angesagtesten Brands. Welches Material fliegst du privat?

Ich habe mich für CrazyFly entschieden, schon seit 2015. Sie sind auch einer meiner Kunden, bei uns stimmt einfach die Chemie.

Fährst du eigentlich nur Twintip oder auch Surf- oder Foilboard?

Meistens Twintip, Freestyle ist immer noch meine Lieblingsdisziplin. Ich besitze aber auch ein Surf- und ein Foilboard. Ich liebe es, in verschiedenen Disziplinen aktiv zu sein.

Im letzten Jahr hattest du in Cabarete einen sehr aufwendigen Videodreh für CrazyFly. Wird es eine Fortsetzung von „Dominican Republic 2022“ geben?

Ich freue mich sehr, dass du dich an dieses Video erinnerst. Dieses Video war meine Idee, und bin immer noch sehr glücklich, dass CrazyFly mir dafür grünes Licht gegeben hat. Ja, für die Saison 23 haben wir wieder ein längeres Story-Video produziert, auch wieder in der Dominikanischen Republik. Im Frühjahr wird es online gehen.

Welche weiteren Projekte hast du für 2023 geplant?

Dieses Jahr ist für mich in der Tat sehr prägend. Ich habe meine eigene Company KOBULSKY MEDIA gegründet. Ja, ich weiß, mir ist kein kreativerer Name eingefallen (lacht). Im Sommer werde ich nach Sizilien umziehen. Ich bin etwas müde vom ständigen Nomadenleben, das ich seit fünf Jahren lebe. Ich habe das Bedürfnis, mich irgendwo niederzulassen. Im Winter werde ich in Laax in der Schweiz und im Sommer auf Sizilien sein. Ich möchte mehr lokal arbeiten und nur noch für die großen und spannenden Jobs reisen. Und ich möchte endlich eine lang gehegte Herzensangelegenheit in die Tat umsetzen und im Sommer zum Hood River reisen, um dort im Park zu fahren – und vielleicht sogar mein Glück auf der KPL-Tour versuchen, wer weiß.

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Ja, sicher arbeite ich mit Blitzen. Ich nutze Blitze aber lieber als „Fülllicht“ bei Tag, um das Motiv hervorzuheben. So, dass man fast nicht merkt, dass geblitzt wurde

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Photo Thomas Burblies

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INFO
INTERVIEW DIRK SEIFERT
34 NUMMER 152 KITEBOARDING
FOTOS SAMUEL TOME JENS HOGENKAMP

INTERVIEW MIT MARIO RODWALD INHABER UND GRÜNDER VON KOLD SHAPES

SO NAH WIE MÖGLICH

Mario Rodwald ist nicht nur Gründer und Inhaber von KOLD shapes, der Rendsburger ist auch der bisher erfolgreichste deutsche Freestyler. Achtmal gewann er die Deutsche Meisterschaft, holte drei Europameisterschafts-Titel und mischte auch im World Cup ganz oben mit. Aktuell war er zum jährlichen Fotoshooting in Kapstadt. Wir sprachen mit ihm darüber, wie sich Kapstadt in den letzten Jahren verändert hat, wie sich seine Boards von denen anderer Hersteller unterscheiden, was ihm wichtig ist für KOLD shapes und auf welche neuen Produkte wir uns in der Saison 2023 freuen können.

LEIDENSCHAFT | SO NAH WIE MÖGLICH
35 KITEBOARDING

Mario, du warst gerade in Kapstadt zum Fotoshooting. Was wird es 2023 Neues von KOLD shapes geben?

Die Fotos waren hauptsächlich für die aktuellen Produkte. Da unsere Boards und Foils drei bis vier Jahre aktuell bleiben, lohnt es sich auch in der zweiten oder dritten Saison, neue Fotos zu produzieren. Aber natürlich erweitern wir auch unsere Range. Als Erstes wird ein weiteres Kitefoilboard kommen, im späteren Sommer dann das HORIZON II (Freestyle/ Wakestyle) und das NØRDLAND II (Foilboard). Auch unser neues Waveboard, das STATEMENT II, wird demnächst offiziell released. Es ist also einiges in der Pipeline und ich freue mich, dass jetzt die Saison in der Heimat wieder voll losgeht.

Du bist Deutschlands erfolgreichster Freestyler, warst achtmal Deutscher Meister, dreimal Europameister und standest auch im World Cup auf dem Treppchen. Du warst in der Boardentwicklung bei Carved, Duotone und Gaastra tätig. Das ist eine geballte Erfahrung. Wie unterscheiden sich deine Boards von denen anderer Brands?

Wir haben unsere Boards ganz speziell für die nordeuropäischen Bedingungen entwickelt. Das heißt, die Boards bieten trotz unserer kälteren Temperaturen und dem Kabbelwasser sehr viel Komfort. Das POLAR II macht auch im Ostsee-Chop extrem viel Spaß und erlaubt es dir, sehr leicht Fortschritte zu machen. Das IKON ist durch die Carbonbauweise natürlich etwas explosiver und direkter, aber auch hier war es das Ziel, das komfortabelste High-End-Board zu bauen. Ebenso wichtig wie die perfekte Performance ist uns die Nachhaltigkeit. Alle Produktionen sind in der EU produziert, so nah am Kunden wie möglich.

Dein Brand heißt KOLD shapes. Was steckt eigentlich hinter dem Namen?

Kold ist dänisch und bedeutet kalt. Shapes kommt aus dem Wellenreiten, mein erster Wassersport und noch immer meine große Liebe. Seit ich denken kann, habe ich fast alle Ferien mit meiner Schwester und meinen Eltern in Dänemark verbracht. Dort habe ich nicht nur Kitesurfen, Wingfoilen und Windsurfen, sondern auch Leben gelernt. Skandinavien ist mir sehr ans Herz gewachsen, von April bis November gibt es für mich keinen schöneren Ort. Und selbst im Winter bevorzuge ich oft einen Trip ohne Palmen und genieße die Wellen in Klitmøller.

Dein neues Kite-Foilboard ICELAND: Wo liegen die Unterschiede zum GRØNLAND?

Jedes GRØNLAND ist ein absolutes Einzelstück, das in liebevoller Handarbeit in einer deutschen Tischlerei gefertigt wird. Die Symbiose aus absolut perfekter Performance, Design und Nachhaltigkeit ist momentan nur so in der Hohlbauweise aus Holz umzusetzen. Beim GRØNLAND verarbeiten wir biobasiertes Harz, es wird nahezu zu 93 % aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Das ICELAND ist ähnlich wie unsere Twintips gebaut, das heißt, es wird in der Snowboardtechnologie gepresst. So können wir deutlich höhere Stückzahlen produzieren und natürlich auch preislich attraktiver sein. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir minderwertige Materialien verwenden. Das ICELAND besitzt einen Holzkern aus Paulownia und erhält maximale Steifigkeit durch die CNC-gefrästen 3D-Konturen und die Carbonbauweise. Mit dem ICELAND wollen wir den

Skandinavien ist mir sehr ans Herz
36 NUMMER 152 KITEBOARDING
gewachsen – von April bis November gibt es für mich keinen schöneren Ort. Und selbst im Winter bevorzuge ich oft einen Trip ohne Palmen und genieße die Wellen in Klitmøller

Freeride-Foiler am Anfang seiner Karriere abholen, mit dem Ziel, dass es nie langweilig wird. Frühes Angleiten und einfacher Lift, maximal entspannte Touchdowns und viel Wendigkeit für die ersten Wenden und 360er waren die Kriterien in der Entwicklung. Neben dem leichten Gewicht ist das Board wirklich sehr robust und optimal zum Reisen. Natürlich wird auch das ICELAND CO2-neutral in Europa produziert und kommt bei dir ohne Plastikverpackung an. Wir starten mit dem 130x45er und arbeiten gerade an einer kleinen 115er-Version.

Du setzt auf Nachhaltigkeit und längere Produktzyklen. Warum ist das für dich so wichtig? Das war ja einer der ausschlaggebenden Gründe, warum ich KOLD shapes gestartet habe. Nach der NDR-Doku „Plastik in jeder Welle“ hatte ich das Bedürfnis, auch längerfristig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Wassersport zu leisten. Wenn wir ehrlich sind, dann ist Kitesurfen mit vielen Roadtrips und Flugreisen verbunden, und auch die Schirme lassen sich momentan nur in Asien fertigen. Aber ich hatte 2017 doch das Gefühl, dass man an vielen Schritten der Produktionskette etwas verändern kann. Ganz konkret hatte ich viele Ideen für

LEIDENSCHAFT | SO NAH WIE MÖGLICH
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Jedes GRØNLAND ist ein absolutes Einzelstück, das in liebevoller Handarbeit in einer deutschen Tischlerei gefertigt wird. Beim GRØNLAND verarbeiten wir biobasiertes Harz, es wird nahezu zu 93 % aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt

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eine nachhaltigere Board- und später auch Foilproduktion. Die Maxime von KOLD shapes ist, alle Produkte so nah wie möglich am Kunden und unter fairen Bedingungen herzustellen. Alles wird CO2-neutral produziert und in Papier und Holz verpackt. Bei unseren Foils arbeiten wir mit recyceltem Carbon und bei den Boards mit Flachs und immer mehr mit biobasierten Harzen. Ein sehr großes Stellrad sind darüber hinaus die Produktzyklen. Wir arbeiten mit Zyklen von drei bis vier Jahren und somit hat der Kunde oder die Kiteschule nicht jedes Jahr das Gefühl, ein neues Board zu benötigen. Wenn du dir also jetzt unser ICELAND oder STATEMENT II holst, hast du auch in drei Jahren noch das aktuelle Modell – und ich behaupte mal, dass es dir auch noch sieben weitere Jahre perfekte Sessions beschert!

Was wird es bei KOLD shapes an weiteren Neuheiten in der Saison 2023 geben?

Unser Waveboard für die heimischen Wellen und Strapless Freestyle, das STATEMENT II, wurde gerade released. Das Board ist nicht nur eine Leichtwindwaffe und ersetzt eine Door, sondern ist auch wirklich einfach zu fahren und super, um Halse und Wende zu lernen. Ab schulterhohen Wellen würde ich einen anderen Shape wählen, aber für jeglichen Swell darunter ist es eine absolute Waffe bis hin zum Pro. Im Sommer kommt außerdem noch das HORIZON II zu den Händlern. Das neue HORIZON ist für die Big-Air-Piloten entwickelt und dabei doch sehr an das POLAR II angelehnt. Das heißt, es wird trotz des sehr schönen Pops fehlerverzeihend sein und sicherlich auch eine super Wahl für Freerider über 85 kg bieten.

Das ICELAND wird ähnlich zu unseren Twintips in der Snowboardtechnologie gebaut. So können wir höhere Stückzahlen produzieren und auch preislich attraktiver sein
LEIDENSCHAFT | SO NAH WIE MÖGLICH 39 KITEBOARDING

Auch privat engagierst du dich stark im Umweltschutz. 2016 hast du mit dem NDR zwei Dokus über die Verschmutzung der Meere gedreht, die bei öffentlichen Sendern und auch in einigen Schulen gezeigt wurden. Ich glaube, bei einigen Vorführungen warst du auch selber vor Ort. Warum ist dir dieses Engagement so wichtig?

Wissenschaftlich ausgedrückt, hält der Ozean alle Ökosysteme im Gleichgewicht. Aber das ist viel zu abstrakt für einen Antrieb. Das Meer ist der Ort, wo ich am liebsten bin, und wenn einem hier ständig Müll begegnet, dann mindert dies natürlich das High während einer Session. Weniger Müll bedeutet glückliche Ozeanbewohner und Surfer.

Du bist auch Judge auf der GKA World Tour. Wenn du dir die heutigen World Cups anschaust, was hat sich verändert im Vergleich zu deinen aktiven Zeiten?

Das Level ist unglaublich. Auch wenn die Tricks von der Technik her noch ähnlich sind wie vor zehn Jahren, sind die Power

und der Versatz an der Grenze der Physik! Darüber hinaus ist die Berichterstattung sehr schnelllebig geworden. Alles wird live geteilt und du bist als Rider gezwungen, viel am Handy zu hängen. Wenn ich an meine ersten World Cups ohne Smartphone und Laptop im Gepäck denke, dann war das auch eine sehr geile Erfahrung. Hört sich an wie ein Statement von Oma, aber so ist das mit dem Älterwerden.

Aktuell ist aus deutscher Sicht der erst 13-Jährige Finn Flügel mega erfolgreich im World Cup. Verfolgst du seine Karriere? Wie gut kennt ihr euch persönlich?

Gibt es Parallelen zu dir?

Es freut mich, dass endlich mal wieder ein Deutscher im World Cup mitfährt. Finn hat wirklich Talent und die Chance, in wenigen Jahren ganz vorne im Freestyle mitzufahren. Dafür, dass Finn schon ein paar Awards abgeräumt hat, ist er wirklich auf dem Boden geblieben. Das ist nicht immer selbstverständlich, wenn du auf einer privaten Schule am Meer aufwächst. Eine Parallele zu mir ist sicherlich, dass auch seine Eltern die

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Nachhaltigkeit und längere Produktzyklen sind die ausschlaggebenden Gründe, warum ich KOLD shapes gestartet habe

Karriere voll unterstützen. Auf jeden Fall freue mich auf weitere Überraschungen aus Finns Trickrepertoire in den nächsten Jahren und wünsche ihm jede Menge Erfolg!

Du bist gerade aus Kapstadt zurück. Wie hat sich Kapstadt aus deiner Sicht in den letzten Jahren verändert?

So wie jedes Jahr die Kiter behaupten, dieses Jahr sei der Wind nicht ganz so gut, so denken viele Menschen, jetzt gingen die gesellschaftliche Situation und die Wirtschaft bald bergauf. Aber ich finde, weder der Wind noch die Armut ändern sich groß. Leider.

Die Apartheid hat ein großes Loch ins Land gerissen, das zum Teil mit Korruption gefüllt wurde. Die Probleme sind so vielschichtig und komplex, das Resultat ist meist Armut. Hinzu kommt, dass das Land durch die Korruption in einer wirklichen Energiekrise steckt und alle paar Stunden der Strom abgestellt wird. Trotz allem kenne ich kein Land, in dem die Natur und ebenso die Kultur so vielfältig ist. Die Menschen sind offen wie

LEIDENSCHAFT | SO NAH WIE MÖGLICH 41 KITEBOARDING

fast nirgends auf der Welt und haben ein ehrliches Interesse an deinem Leben. Dazu kommen die Weltklasse-Bedingungen zum Kiten, Wellenreiten, Wingfoilen und Gleitschirmfliegen –vor einzigartigen Kulissen. Die Natur hier unten ist so vielfältig und atemberaubend wie fast nirgends und für jeden Outdoorsport ein Highlight. Lediglich Skandinavien fasziniert mich auf eine ähnliche Weise.

Gerade in den letzten drei Jahren gab es viele Veränderungen in der Kitebranche. Wie siehst du deren Entwicklung in den nächsten Jahren?

Ehrlich gesagt sehe ich keine elementaren Veränderungen. Natürlich gibt es Fortschritte in der Entwicklung des Materials, und North heißt jetzt Duotone, aber ganz krasse Veränderungen sehe ich nicht. Das muss nicht schlecht sein. Zum Beispiel freue ich mich, dass der Einzelhandel uns erhalten bleibt und wir noch immer keinen Direktvertrieb wie Apple oder Tesla haben. Generell stehe ich der Zukunft des Sports sehr positiv gegenüber. Die Arbeitswelt wird immer schneller, und Ausgleich in der Natur wird für viele Menschen wichtiger. Auch die Politik hat verstanden, dass wir ein ernsthaftes Interesse am Erhalt der Natur haben, und räumt den Freizeitaktivitäten im Wasser weniger Steine in den Weg. Darüber hinaus wird das Material nicht nur immer leistungsfähiger werden, sondern auch sicherer. Einzig die Preisentwicklung ist etwas besorgniserregend.

Welche Pläne hast du mit KOLD shapes?

Zum einen habe ich Lust, noch mehr mit den Shops in Skandinavien, Holland, Österreich und der Schweiz zu arbeiten. Generell möchte ich aber nur auf eine gesunde Art wachsen und bin sehr stolz auf unsere aktuelle Marktposition. Wir haben keine fremden Investoren, und ich kann das Feedback von unseren Shops und Schulen so umsetzen, wie ich es möchte. Für die Zukunft ist es mir extrem wichtig, eine Firmenstruktur zu behalten, in der ich maximal viel Zeit auf dem Wasser verbringe. Das ist das, was mich persönlich erfüllt, und ebenso ist es das, was auch KOLD shapes und die Produkte ausmacht.

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Die Maxime von KOLD shapes ist, alle Produkte so nah wie möglich am Kunden und unter fairen Bedingungen herzustellen. Alles wird CO2-neutral produziert und in Papier und Holz verpackt

ALTER 31

NATIONALITÄT DEUTSCH

INSTAGRAM @MARIORODWALD

GEBURTSORT RENDSBURG

LEBT ZURZEIT IN DER ECKERNFÖRDER BUCHT

KITET SEIT 2001

HOMESPOT GRÖNWOHLD

LIEBLINGSSPOT KLITMØLLER

ERSTER WETTBEWERB KITESURF TROPHY FEHMARN ORTH 2003

ERSTER WORLD CUP ST. PETER-ORDING 2006

3X EUROPA MEISTER

8X DEUTSCHER MEISTER

1. PLATZ BEST TRICK WORLD CUP TARIFA 2008

ERFOLGE

1. PLATZ WORLD CUP KPWT GERMANY

1. PLATZ TEAM WORLD CUP 2011

3. PLATZ WORLD CUP PKRA FREESTYLE VENEZUELA 2012

WWW.MARIORODWALD.COM | WWW.KOLDSHAPES.COM

Im letzten Jahr hast du eine eigene Clothing-Linie unter KOLD shapes herausgebracht – aus BioBaumwolle und fair produziert in Portugal. Wie war die Resonanz?

Das Feedback, das bei mir ankommt, ist sehr gut – aber wer weiß, was die Leute hinter vorgehaltener Hand sagen (lacht). Ich denke, alleine die Dicke des Stoffs spricht für sich und die Quali. Schaut euch gern mal die Styles auf www.koldshapes. com an.

Wie sehen deine Reisepläne für 2023 aus? Wann kann man dich wo auf dem Wasser antreffen?

Anfang April genieße ich die Ruhe vor dem Sturm und werde nach der besten Welle in Dänemark suchen. Ab Ende April geht es los mit der Ozone und KOLD shapes Demo Tour. Bis August wollen wir es an alle Topspots an Nord- und Ostsee schaffen. Die aktuellsten Infos zur Tour findet ihr auf meinem Instagram. Nach der Saison möchte ich gerne auf Entdeckungstour mit dem Van gehen. Vielleicht Irland oder so.

Im Juli veranstaltest du ein Freestyle-Kitecamp in Dänemark. Wo genau, wann genau, was sind die Inhalte, wo finde ich Infos und wie kann ich mich anmelden?

Ja, vom 15. bis 19. Juli bin ich wieder am Ringkjøbing-Fjord. Wir haben ein Haus gemietet, aber auch der Campingplatz liegt fast nebenan. Vom Level her macht es ab den ersten kleinen Sprüngen Sinn teilzunehmen. Nach oben hin ist keine Grenze gesetzt. Ob an Landeloops, Raleys, Halsen auf dem Waveboard oder Darkslides, in der Videoanalyse gehen wir immer ins Detail. In erster Linie geht es aber um eine sehr gute Zeit im Wasser und an Land. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass es immer eine unvergessliche Woche ist und ich mich schon auf die Tage in Dänemark freue.

Am besten schreibt ihr mir eine E-Mail über meine Website oder eine Nachricht bei Insta und ich lasse euch den Newsletter zukommen.

Gibt es überhaupt noch freie Plätze?

Aufgrund der Nachfrage überlegen wir, noch ein weiteres Camp vom 2. bis 6. September zu veranstalten. Ein paar Plätze sind noch zu haben.

NAME MARIO RODWALD
KITEBOARDING 43
LEIDENSCHAFT | SO NAH WIE MÖGLICH

Status defined

1.65 kg

Elite III

CRAZYFLYKITES.COM PERFORMANCE FREERIDE

Kite_ Duotone EVO SLS

Foto_ Toby Bromwich

32 SEITEN PRODUKTVORSTELLUNGEN UND TESTS

AUF DEN FOLGENDEN SEITEN BRINGEN WIR EUCH DIE PRODUKTNEUHEITEN VON F-ONE, F2, PADICS, DUOTONE, ION UND VIER TESTS

PRODUKTVORSTELLUNGEN

TESTS

SEITE 48 - 64
F-ONE
F2 SOARES
PADICS DUOTONE EVO D/LAB DRYROBE® ADVANCE ION KOLLEKTION 2023
F-ONE BULLIT V.2
BULLIT V.2 VS. TRIGGER
PRO HO’OKIPA
SEITE 65 - 74
F-ONE
F-ONE
DUOTONE EVO
DUOTONE EVO SLS NUMMER 152 KITEBOARDING 46
FREERIDE SUMMIT PART. 06
BANDIT XVI
BANDIT S4
CLASSIC
STUFF

STUFF

KITEBOARDING STUFF 47
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F-ONE Bullit V.2

Jetzt mit 5 Struts

Der BULLIT V.2 ist ein reiner Big-Air-Kite – ein reiner Big-Air-CompetitionKite. Konstruiert wurde er für Wettbewerbe wie den King of the Air (KOTA). Der BULLIT V.2 funktioniert nur im obersten Windbereich, dann aber äußerst zuverlässig und mit höchster Leistung. F-ONE führt zwei spezielle Big-AirKites im Programm – BULLIT V.2 und TRIGGER. Beide mit fünf Struts, der TRIGGER ist etwas gemäßigter und auch zum Freeriden einsetzbar.

Der erste BULLIT kam im Frühjahr 2020 auf den Markt, offiziell präsentiert wurde er standesgemäß während des King of the Air in Kapstadt. In seiner Konstruktion lag er damals zwischen dem Allrounder BANDIT (Delta-/C-Shape) und dem Wakestylekite WTF!? (C-Kite). Bei Big-AirEvents werden die Höhe der Sprünge und die Radikalität der Moves bewertet. Der BULLIT soll die Sprungperformance des BANDIT mit der Radikalität des WTF!? vereinen, besonders gut loopen und sicher im obersten Windbereich beherrschbar sein. Als Big-Air-Wettkampfkite wurde er somit ausschließlich für den oberen Windbereich konstruiert, Kiteloops sind seine Spezialität.

Die Entwicklung des BULLIT war Liam Whaleys Idee, zu der Zeit Teamrider bei F-ONE. Er wünschte sich einen Kite speziell für den KOTA. Beim KOTA 2019 startete Whaley mit dem C-Kite WTF!?, sein Teamkollege Aurelien Petreau mit dem BANDIT. So entstand die Idee, mit Elementen aus beiden Schirmen einen speziellen Big-Air-/Kiteloop-Kite zu entwickeln. Konstruiert hat den BULLIT Kitedesigner Robert Graham, F-ONE-Chef Raphael Salles und Mika Fernandez waren die Cheftester. Unterstützt wurde das Entwicklungsteam von Teamrider Paul Serin. Auch Liam Whaley gab Feedback zu jedem Prototyp. Erst später entschloss sich F-ONE, den BULLIT auch in Serie zu produzieren. Erhältlich war der BULLIT V.1 nur in drei Größen, die zudem eng beieinander-

liegen: 8.0, 9.0, 10.0. Der Name ist eine Referenz an den Film „Bullit“ aus dem Jahr 1968 von Regisseur Peter Yates mit Steve McQueen in der Hauptrolle.

Jetzt präsentiert F-ONE den Nachfolger. Anders als beim ersten BULLIT mit drei Struts spannt sich das Flugtuch beim Nachfolger jetzt über fünf Querrippen. Auch ansonsten ist der BULLIT V.2 eine komplette Neukonstruktion und hat mit dem Vorgänger nur den Einsatzbereich als kompromissloser Big-Air-CompetitionKite gemeinsam. Die Features (u. a. die Staggered Seams und Kevlar- anstatt EVA-Verstärkungen) zu einem glatteren Profil, mit denen auch die aktuellen BANDIT-Modelle ausgestattet sind (Sail Engineering), finden auch beim neuen BULLIT Anwendung. Die fünf Querstruts sollen eine höhere Stabilität und Verwindungssteifigkeit der Kappe bewirken, besonders im oberen Windbereich – die erhöhte Streckung (AR) mehr Leistung, besonders in der Hangtime.

Geändert hat F-ONE auch den Materialmix. Die Hinterkante besteht aus festerem und dehnungsärmerem TechnoForce 66g. Die Größen wurden von 8.0, 9.0, 10.0 (BULLIT V.1) auf 6.0, 7.0, 8.0 und 9.0 angepasst, die Range um eine Kitegröße erweitert. Geflogen wird der BULLIT V.2 wie sein Vorgänger mit der Linxbar (4 Leinen, 639 Euro).

EINSATZBEREICH BIG AIR KONSTRUKTION DELTA-OPEN-C-HYBRID | 5 STRUTS | 4 LEINEN KITEDESIGNER ROBERT GRAHAM
6.0 7.0 8.0 9.0 1.480 1.550 1.630 1.690 F-ONE.WORLD NEUHEITEN | F-ONE BULLIT V.2 49 KITEBOARDING

F-ONE IST DAS EINZIGE BRAND, DAS MIT TRIGGER UND BULLIT V.2 ZWEI SPEZIELLE BIG-AIR-KITES IM PROGRAMM FÜHRT. WIR SAGEN EUCH, WO DIE UNTERSCHIEDE LIEGEN.

TRIGGER / BULLIT V.2

Der TRIGGER ist zwar ein spezieller Big-Air-Kite, kann aber auch zum Cruisen und Freeriden eingesetzt werden. Er richtet sich an Big-Air-Einsteiger. Sieben Größen in je zwei Farben stehen zur Wahl.

EINSATZBEREICH

TRIGGER und BULLIT V.2 richten sich an BigAir-Kiter, der TRIGGER ist gemäßigter in seiner Kraftentfaltung und auch für den mittleren und unteren Windbereich und zum Freeriden geeignet. Der BULLIT V.2 ist deutlich radikaler, funktioniert nur im oberen Windbereich und ist stärker auf den Einsatz im Wettbewerb abgestimmt.

RIDERTYP

Der TRIGGER ist zwar ein spezieller Big-AirKite, kann aber auch zum Cruisen und Freeriden eingesetzt werden. Er richtet sich an Big-Air-Einsteiger. Der BULLIT V.2 ist ausnahmslos für Wettbewerbskiter gedacht.

HANDLING

Im Vergleich zum TRIGGER besitzt der BULLIT V.2 höhere Barkräfte, auch ist er progressiver in seiner Kraftentfaltung, seine Kiteloops sind radikaler. Der TRIGGER ist zahmer an der Bar, bietet aber schon im unteren und mittleren Windbereich eine ansehnliche Hangtimeleistung, auch im Flachwasser. Der BULLIT V.2 entfaltet sein wahres Leistungspotenzial erst im oberen Windbereich, er liftet explosiv und trägt lange, besonders wenn er über eine Kickerwelle zur Unterstützung abgesprungen wird. Sein präzises Lenkverhalten und gute Beherrschbarkeit sollen Big-Air-Tricks auf Wettbewerbsniveau im obersten Windbereich ermöglichen.

50 NUMMER 152 KITEBOARDING

Der Name BULLIT ist eine Referenz an den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1968 von Regisseur Peter Yates mit Steve McQueen in der Hauptrolle

Der BULLIT V.2 ist ausnahmslos für Wettbewerbskiter gedacht. Er entfaltet sein wahres Leistungspotenzial erst im oberen Windbereich. Lieferbar in vier Größen und zwei Farbkombinationen.

GRÖSSEN UND PREISE

Der TRIGGER ist in sieben Größen von 6.0 bis 12.0 erhältlich, der BULLIT V.2 in vier (6.0 bis 9.0). Der BULLIT V.2 ist – je nach Größe – zwischen 10 und 60 Euro günstiger.

höhere Barkräfte, auch ist er progressiver in seiner Kraftentfaltung, seine Kiteloops sind radikaler.

GRÖSSEN UND PREISE 6.0 7.0 8.0 9.0 10.0 11.0 12.0 TRIGGER 1.490 1.580 1.680 1.750 1.830 1.9302.030 BULLIT V.2 1.480 1.550 1.630 1.690
NEUHEITEN | F-ONE BULLIT V.2 51 KITEBOARDING

DER TEUERSTE KITE DES MARKTES

Der Soares Pro Ho’okipa ist auf 100 Stück jährlich begrenzt. Wir haben bereits die Hälfte der ersten Jahresproduktion verkauft.

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F2 SOARES PRO HO’OKIPA
NUMMER 152

Manoel Soares mit dem neuen F2 Soares Pro Ho’okipa auf der Taiba Lagune in Brasilien. Der Vizeweltmeister im Freestyle war an der Entwicklung beteiligt.

Das deutsche Boardsportbrand F2 Fun & Function bringt mit dem Soares Pro Ho’okipa den teuersten Kite der Branche. Der Freestyle-Competition C-Kite kostet 3.999 Euro – Kite only! Die Stückzahl ist für die Saison weltweit auf 100 limitiert. Wir sprachen mit Bernd Flügel, dem Inhaber der Marke F2 Fun & Function, was den Soares Pro Ho’okipa so besonders macht und welche Marktchancen er für einen 4.000-Euro-Kite sieht.

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STUFF | DER TEUERSTE KITE DES MARKTES
SOARES PRO HO’OKIPA 8.0 9.0 11.0 13.0 3.999 3.999 3.999 3.999 MANOEL SOARES | FREESTYLE/WAKESTYLE COMPETITION BOARD 140 CARBON 749 EURO, WOOD 599 EURO (INKL. FINNEN) ESTEFANIA ROSA PRO MODEL | FREESTYLE/WAKESTYLE COMPETITION BOARD SPEZIELL FÜR FRAUEN 133 CARBON 749 EURO (INKL. FINNEN) FINN FLÜGEL PRO MODEL | FREESTYLE/WAKESTYLE COMPETITION BOARD SPEZIELL FÜR YOUNGSTERS 132 | 136 CARBON 549 EURO, WOOD 499 EURO

INTERVIEW MIT BERND FLÜGEL, INHABER DER MARKE F2 FUN & FUNCTION

Bernd, gleich vorweg die Frage zum Preis des Soares Pro Ho’okipa. 3.999 Euro für einen einzelnen Kite. Das ist eine Ansage! Damit ist der Soares Pro Ho’okipa der teuerste Serienkite des Marktes. Wie rechtfertigt ihr diesen hohen Preis?

Erst mal vielen Dank für euer Interesse an unseren Produkten. Die Rechtfertigung ist ganz klar auf das Material zurückzuführen. Das von Challenge Sailcloth entwickelte Gewebe ist einfach eines der teuersten, die es auf dem Markt gibt. Nachdem es auch nicht wirklich Erfahrungswerte in der Produktion gegeben hat und wir eine gewisse Zeit mehrere Prozesse durchlaufen sind, war es am Ende klar, dass dieser Kite leider kein günstiges Vergnügen werden kann. Soweit ich weiß, hat noch kein anderer Hersteller einen reinen Kite aus Ho’okipaMaterial in Serienreife auf den Markt gebracht. Allerdings bedienen wir mit diesem reinen Freestyle-Kite eine Nische und haben die Stückzahlen auf 100 im Jahr limitiert. Mehr ist produktionstechnisch auch nicht zu stemmen.

Der Soares Pro Ho’okipa ist ein reiner Freestyle Competition Kite, also wenig geeignet für Freerider, Cruiser und Freizeitkiter. Für welche Rider habt ihr den Soares Pro Ho’okipa entwickelt?

Ja, der High-Performance Freestyle Kite Soares Pro Ho’okipa ist nicht für jedermann gedacht. Du musst als Rider schon sehr versiert sein, damit du der Boss an der Bar bist. Er ist ca. 25 % leichter, das Gewebe ist zehnmal stärker als herkömmliches Spinnakertuch. Daher erzeugt dieser Kite einen ca. 50 % höheren Druck, die Steifigkeit ist deutlich höher, die Fronttube dünner. Der Kite ist immer „on fire“ – das muss man fahren können.

Erstmalig hatte Vizeweltmeister Manoel Soares den F2 Soares Pro Ho’okipa beim World Cup in Katar im Competition-Einsatz.

KITEBOARDING 54
Der Kite ist immer „on fire“ – das muss man fahren können.

Den Vorteil des Ho’okipa-Materials fahren

Mit welcher Bar wird der Soares Pro Ho’okipa geflogen?

Grundsätzlich kann der Kite mit jeder guten Fünf-Liner-Bar geflogen werden. Wir stecken mitten in den letzten Entwicklungszügen einer eigenen Fünf-Liner-Bar. Der geplante Erscheinungstermin ist im Sommer 2023, der Preis wird bei ca. 699 € liegen.

Was ist das Besondere am Ho’okipa-Material?

Das Ho’okipa-Material stretcht nicht, ist leicht und extrem stabil. Daher entsteht ein Freestyle-Kite mit extremer Power und konstantem Zug, der in keiner Phase des Sprungs an Stabilität verliert.

Wo wird der Soares Pro Ho’okipa gefertigt?

Wir sind superglücklich, dass wir eine kleine High-End-Produktion in Asien davon überzeugen konnten, den Soares Pro Ho’okipa zu fertigen. Diese Produktion hat sich auf Spitzenprodukte und Kleinserien spezialisiert. Meines Wissens ist diese Fertigung im Moment die einzige, die in der Lage ist, das Ho’okipa-Material überhaupt sauber zu verarbeiten.

Ist das dieselbe Produktionsstätte, aus der auch eure anderen vier Kitelinien Sunset (Freeride), Air V3 (Freestyle), Ride V5 (Freeride) und Z1 V3 (Leichtwind) kommen?

Nein, das ist eine andere Produktionsstätte.

Manoel Soares hat den Soares Pro Ho’okipa erstmalig beim Freestyle World Cup in Katar Anfang des Jahres im Wettbewerb eingesetzt. Ist der Vizeweltmeister nur Namensgeber oder auch an der Entwicklung beteiligt? Bereits letzten Herbst gab es mit Manoel Gespräche über einen eigenen Kite. Da steckten wir mit unserem Design-Team von Majestik schon voll in der Entwicklungsarbeit zum Ho’okipa Pro. Damals ging es aber primär erst einmal darum, wie man das Material überhaupt verarbeiten kann. Manoel war dann derjenige, der uns die Punkte gegeben hat, die für ihn einen waschechten Freestyle-Kite der neuesten Generation ausmachen. Also ja, Manoel war Teil der Entwicklung.

Der Soares Pro Ho’okipa ist auf 100 Stück für die Saison 2023 begrenzt. Wie bekomme ich einen der 100 Kites? Rein umsetzungstechnisch ist in der Produktion leider nicht mehr möglich. Wir sprechen hier von einer fast dreifachen Arbeitszeit. Die Kites werden erst einmal nicht frei im Handel über Shops erhältlich sein. Der Kaufinteressent muss mit uns (bf@f2.com) Kontakt aufnehmen. Stand heute haben wir bereits gut die Hälfte der ersten Jahresproduktion verkauft.

Ihr bietet den Soares Pro Ho’okipa in vier Größen an. Wie hoch sind die Stückzahlen pro Größe?

8.0: 15 Kites, 9.0 und 11.0: 35 Kites und 13.0: 25 Kites. Jeder der Kites ist nummeriert.

KITEBOARDING 55 STUFF | DER TEUERSTE KITE DES MARKTES
wirklich nur Top-Rider raus. Ein Allround-Kite aus Ho’okipa wäre eine reine und auch zu teure Spielerei.

F2

Finn Flügel mit seinen beiden Freestyle Pro Models. Die Wood-Variante setzt er zum entspannten Freestyle ein, das Carbonboard (links) ist sein Competition-Board.

Freestyle-Competition-Kiter sind eine kleine Zielgruppe. Die meisten von ihnen sind bei Brands unter Vertrag. Wo siehst du die Marktchance des Soares Pro Ho’okipa?

Uns ist natürlich bewusst, dass der Freestyle-Markt kein supergroßes Segment ist. Dennoch gibt es eine Vielzahl an guten Freestyle-Kitern da draußen, die kein Sponsoring haben, aber einen tollen Kite suchen. Wir sehen das an vielen Spots weltweit, dass Leute zum Freestylen kommen, die echt gut sind. Daher bin ich guter Dinge, dass sich unser Investment irgendwann lohnen wird.

Manoel Soares mit seinem Promodel Manoel Soares

Pro während des GKA

Freestyle World Cups in Katar.

Foto: Svetlana

Romantsova

NUMMER 152 KITEBOARDING
Inhaber Bernd Flügel mit seinen Teamridern Manoel Soares und Estefania Rosa

Mit dem Air V3 habt ihr einen weiteren Freestyle C-Kite im Programm. Wo liegen die Unterschiede zum Soares Pro Ho’okipa?

Vom Shape her sind beide Kites gleich. Der Air V3 kommt aus unserer normalen Serienproduktion und wird aus gutem Standardmaterial hergestellt, so wie es andere Hersteller auch tun. Auch die Größen sind identisch. Preislich liegt der Air V3 bei 1.029 Euro, das ist ein Hammerpreis. Mit diesem Promotionpreis sprechen wir ganz klar die Nachwuchs-Freestyler an.

Euer Freestyle-Team umfasst den amtierenden Vizeweltmeister Manoel Soares, den Youngster und momentan erfolgreichsten deutschen WettbewerbsKiter Finn Flügel (Weltmeister bei den Junioren, aktuell Platz sieben in der Weltrangliste bei den Herren) und die Brasilianerin Estefania Rosa, die in der Saison 2022 Platz fünf der Weltrangliste belegte. Alle drei Freestyler starten mit einem Pro Model. Wie unterscheiden sich die drei Boards?

Sie unterscheiden sich in der Länge und der Breite. Jeder der drei bevorzugt aufgrund seiner Größe und seines Gewichts unterschiedliche Shapes, die wir zusammen mit unseren Pros erarbeiten. Wir arbeiten auch mit Ridern auf nationaler Ebene zusammen. Sollte da draußen jemand sein, der meint, gut zu uns zu passen: Wir freuen uns über eine Bewerbung!

Alle drei Boards sind in einer Carbon- und in einer Wood-Variante erhältlich. Wo liegen die Unterschiede?

Die Voll-Carbon-Boards setzen unsere Rider im Wettkampf ein, die Wood-Modelle sind zum Freeriden, für relaxteren Freestyle oder Big Air. Die Holzboards sind einfach weicher zu fahren, für die Carbon-Boards musst du schon „voll da“ sein.

Bei euren Freestyle-Boards geht ihr den gegenteiligen Weg zum Soares Pro Ho’okipa. Mit 749 Euro für das Carbon-Board und 599 Euro für die Wood-Variante liegen die F2 Pro Models am unteren Ende der Preisskala. Welche Strategie steckt dahinter?

Ich sehe das ganz anders. Wie produzieren unsere Boards in Deutschland. Unsere „Made in Germany“-Produkte sind nicht am unteren Preisrand, sondern preislich gerecht für das, was wir bieten.

Wirst du auch andere F2-Kitemodelle aus Ho’okipaMaterial anbieten? Vielleicht den Sunset, euren Freeride-Allrounder?

Sicherlich wäre das ein ganz interessanter Ansatz, aber diesen Materialvorteil fahren wirklich nur Top-Rider raus. Meiner Meinung nach wäre das bei einem Allround-Kite eine reine und auch zu teure Spielerei.

Suchst du noch Teamrider für dein Freestyle-Team?

Ja, in jedem Fall! Wir suchen gerade jüngere Rider, die gerne freestylen und vielleicht auch das Ziel haben, in den Profisport hineinzuschnuppern, so wie mein Sohn Finn. Dafür brenne ich! Das machen wir übrigens auch seit vielen Jahren im Snowboardsport mit unserem F2 Race Team.

Der Soares Pro Ho’okipa ist ein absoluter Paukenschlag. Was an Überraschungen an neuen Produkten hast du noch geplant?

In der Tat haben wir noch zwei tolle Neuerungen für 2023 in der Tasche. Aber zum aktuellen Zeitpunkt kann ich noch nicht darüber reden. Macht aber nichts, dann haben wir in den kommenden Ausgaben auch noch etwas zu berichten.

STUFF | DER TEUERSTE KITE DES MARKTES

MASSGEFERTIGTE BINDUNG FÜR MAXIMALEN FAHRSPASS

NUMMER 152 58 KITEBOARDING

PADICS ist eine Manufaktur für Kite-Bindungen. Als weltweit erster Hersteller bietet das süddeutsche Unternehmen individuell nach deinem Fußabdruck gefertigte Twintip-Bindungen. Maximaler Fahrspaß durch perfekte Passform!

Die PADICS Pads werden in Handarbeit in Deutschland gefertigt. Begonnen hat alles vor zehn Jahren am Brombachsee. Nach einer anstrengenden Session kam die Crew mit Krämpfen und Schmerzen in Füßen und Knien vom Wasser. Den PADICS-Gründern war klar: Eine unter ergonomischen Gesichtspunkten entworfene Bindung muss her. Gemeinsam mit einem Orthopädietechnikmeister entwarfen sie eine Vielzahl an Prototypen. Ziel war es, eine Bindung zu entwickeln, die unter orthopädischen wie auch kitetechnischen Gesichtspunkten ein Maximum an Komfort und Halt bietet und dadurch die Performance deutlich verbessert. 2016 wurde die das Bindungskonzept zum Patent angemeldet. Wir sprachen mit den Machern von PADICS darüber, was ihre Bindungen von anderen unterscheidet und an welchen Zukunftsentwicklungen sie arbeiten.

PADICS ist derzeit die einzige Marke, die Custom-madeBindungen produziert. Die Pads werden individuell angepasst.

LEIDENSCHAFT | PADICS
59 KITEBOARDING

INTERVIEW MIT MIT CARLO NEUMANN, FABIAN UND RAMONA GÄRTNER, DEN MACHERN VON PADICS KITEBOARDING

Ramona, Carlo und Fabian, ihr seid das Herz von PADICS. Was genau macht PADICS?

PADICS ist derzeit die einzige Marke, die Custom-made-Bindungen produziert. Unsere Pads werden individuell an die Füße des Kunden angepasst. Zudem haben wir zusammen mit einem Orthopädietechnikmeister ein einzigartiges PadDesign entwickelt. Unsere Features Zehengreifer, Pelotte, Längsgewölbestütze, Fersenschale und Querversatz sind so bei keiner anderen Bindung auf dem Markt zu finden. Alle Details und warum diese Features eure Performance verbessern, findet ihr auf unserer Website.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Wir waren frustriert von den damaligen Systemen und uns sicher, dass für mehr Freude beim Kiten die Bindungen an den Fahrer angepasst werden müssen. Wir haben den Markt analysiert und festgestellt, dass – zur damaligen Zeit – wirklich niemand weder Custom-made-Bindungen noch Pads in unterschiedlichen Größen herstellte. Unsere Idee war geboren.

Das war 2013. In diesem Jahr habt ihr sozusagen euer zehnjähriges Jubiläum. Wie ging es weiter von der Idee bis heute?

Wir haben das Start-up neben unserem Studium begonnen und komplett eigenständig finanziert. Am Anfang hatten wir keine Ahnung von Orthopädietechnik. Zum Glück konnten wir einen kompetenten Partner finden. Dann folgten Firma gründen und zuverlässige Zulieferer finden. Jetzt, nach zehn Jahren, haben wir Kunden weltweit. Das macht uns natürlich mächtig stolz.

Ihr bietet eure PADICS GRIP in zwei unterschiedlichen Linien an: SIZED LINE und CUSTOM LINE. Wo liegen die Unterschiede?

Die CUSTOM LINE wird zu 100 ¬% an den Fuß des Kunden angepasst. Damit das funktioniert, bekommt dieser eine Trittschaumbox von uns zugeschickt, in die er seine Fußabdrücke setzen darf. Das ist sehr ähnlich zu Orthopäden-Einlagen. Nach diesen Abdrücken wird dann das Pad gefertigt.

60 NUMMER 152 KITEBOARDING

Für die SIZED LINE-Bindung haben wir auf der Basis von 1.500 Fußabdrücken neun Größen entwickelt. Es gibt keinen weiteren Anbieter, der so viele unterschiedliche Größen anbietet.

Wie lange muss der Kunde auf seine GRIP CUSTOM warten?

Maximal vier Wochen.

Wie viel CUSTOM LINE steckt noch in der SIZED LINE?

Sehr viel, denn in beiden Produktlinien stecken unsere fünf Features, die unsere Bindungen so besonders machen.

Ihr arbeitet mit ausgesuchten, kompetenten Kiteshops zusammen. Vertreiben die nur die SIZED LINE oder kann ich mir in diesen Shops auch meinen Fußabdruck für die CUSTOM LINE abnehmen lassen?

Die meisten unserer Händler haben die Trittschaumbox vor Ort und können somit auch den Fußabdruck abnehmen.

Die CUSTOM LINE wird zu100 % an den Fuß des Kunden angepasst. In eine Trittschaumbox werden die Fußabdrücke gestzt, nach denen das Pad gefertigt wird.

Wir haben das Start-up neben unserem Studium begonnen und komplett eigenständig finanziert. Am Anfang hatten wir keine Ahnung von Orthopädietechnik.

Zum Glück konnten wir einen kompetenten Partner finden.

61 KITEBOARDING PADICS GRIP SIZED LINE 239,90 EURO PADICS GRIP CUSTOM LINE 339,90 EURO WWW.PADICS-KITEBOARDING.DE
LEIDENSCHAFT | PADICS

Die SIZED LINE-Bindung bietet PADICS in neun unterschiedlichen Größen an. Alle PADICS Bindungen können problemlos auch mit Neoprenschuhen gefahren werden.

In eure Schlaufen ist ein Booomtag® eingearbeitet.

Was ist das und wie funktioniert er?

Der Booomtag® im Strap kann von allen NFC-fähigen Smartphones gescannt werden und zeigt dann die Kontaktdaten des Besitzers im Booomtag®-Portal. So kann der Besitzer ermittelt werden, wenn das Board verloren gegangen ist. Jeder Bestellung liegt ein Aufkleber bei, der auf die Funktionsweise hinweist, damit der Finder weiß, was zu tun ist und wie die Technik funktioniert. Ihr müsst also nicht mehr eure Telefonnummer auf das Board schreiben und öffentlich machen.

Passen eure Bindungen auf die Twintips aller Hersteller?

Ja, uns ist kein Hersteller bekannt, bei denen unsere Bindungen nicht montiert werden können.

Das Pad der GRIP CUSTOM wird ja nach dem Fußabdruck gefertigt. Wie komfortabel sind eure Bindungen mit Neoprenschuhen?

Unsere CUSTOM- und SIZED-Bindungen sind so konstruiert, dass sie auch mit Neoprenschuhen gefahren werden können.

2021 habt ihr euer aktuelles Modell, die GRIP, gelauncht. Wie unterscheidet sich die GRIP von euren früheren Modellen?

Wir haben den Strap verbessert. Er ist verstärkt, es gibt ihn in drei verschiedenen Größen mit zwei separat einstellbaren Straps, der Booomtag® ist integriert.

Was sind eure Konzepte für die Zukunft. Wie wird sich PADICS weiterentwickeln?

Wir möchten auch in Zukunft die Bindung mit der mit Abstand besten Passform am Markt sein. Derzeit arbeiten wir an einem komplett neuen Bindungskonzept. Spannend sind für uns unter anderem auch neue, nachhaltige Materialien und Herstellungsverfahren. Unsere Reise wird sicher spannend bleiben. Und wir möchten mit euch – unseren Kunden – enger in Kontakt treten. Geplant in diesem Jahr ist eine Testival -Tour. An welchen Spots wir wann zu finden sind, findet ihr auf unserer Website und auf Social Media.

Unsere Features Zehengreifer, Pelotte, Längsgewölbestütze, Fersenschale und Querversatz sind so bei keiner anderen Bindung auf dem Markt zu finden.

F-One Bandit XVI | Bandit S4 Das perfekte Duo

Der Bandit ist der meistverkaufte Kite weltweit. Der Kite im Delta-C-Shape ist seit 17 Jahren auf dem Markt. Seit vier Jahren führt F-One zwei Bandits im Programm. Der Bandit XVI ist Big-Air-orientiert (Freestyle und Hangtime), der Bandit S4 für die Welle konzipiert (S steht für Surf, 4 für die vierte Generation). Beide Kites sind zudem hervorragende Freerider und perfekt zum Foilen. Die beiden Bandits sind die absoluten Erfolgsmodelle von F-One, nahezu 80 % der Kiteverkäufe entfallen auf das Duo. Dieser Erfolg als weltweit erfolgreichste Kitelinie ist begründet im enormen Einsatzspektrum beider Bandits. Sie werden von den Teamridern im Wettbewerb eingesetzt, sind perfekt geeignet für Freizeitkiter, eine super Wahl für Foilkiter und zudem auch noch einsteigertauglich. Optisch sind sich beide Modelle sehr ähnlich, in ihrer Konstruktion aber komplett eigenständig. Der Bandit S4 besitzt eine dünnere Fronttube, ein tieferes Profil, das Tip ist kastiger (stärker ausgeprägter C-Shape), die Waage hängt an vier Punkten an der Fronttube, beim Bandit XVI sind es fünf. Identisch sind Ausstattung und Materialmix und auch die verfügbaren drei Farbkombinationen (mint/onyx, orange/ mint, onyx/orange), unterschiedlich sind die Prints. Der Bandit XVI wird in sieben Größen angeboten (7.0 bis 14.0), der Bandit S4 in acht (4.0 bis 11.0). Die Preise sind (in den gleichen Größen) identisch.

Beide Bandits bedienen

unterschiedliche Zielgruppen und Einsatzbereiche. Für Wavekiter, Cruiser und Einsteiger ist der Bandit S4 die bessere Wahl, für Freestyler, BigAir- und HangtimeKiter der Bandit

VXI. Beide Bandits

lassen sich aber auch hervorragend in einer Range kombinieren.

KITEBOARDING 64 NUMMER 152
Rider_ Kolja Winkler Foto_ Thorsten Woite

BANDIT XVI

EINSATZBEREICH FREERIDE/FREESTYLE/BIG AIR

KONSTRUKTION DELTA-C-HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

BANDIT S4

EINSATZBEREICH FREERIDE/WAVE

KONSTRUKTION DELTA-C-HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

KITEDESIGNER ROBERT GRAHAM

Bandit
TEST
XVI
GRÖSSEN UND PREISE 4.05.06.07.08.09.010.011.012.014.0 BANDIT VXI 1550163016901790189019502090
S4 136014001480155016301690179018902279
BAR 4 LINES 639 EURO KITEBOARDING 65 TEST | F-ONE BANDIT XVI . BANDIT S4
BANDIT
LINX

VERÄNDERUNGEN ZU DEN VORJAHRESMODELLEN

Die Bandits sind Bestseller und ein bewährtes Konzept, entsprechend vorsichtig geht das R&D-Team um Firmengründer Raphaël Salles bei der Weiterentwicklung vor. Auch in diesem Jahr hat F-One die Charakteristik der beiden Bandits nicht verändert, aber –wie in den Jahren zuvor – intensives Feintuning betrieben. Neu an den 2023er Bandits sind die Nähte (Staggered Seams), eine leicht geänderte Nahtführung, ein doppeltes Ripstop-Panel an der Abströmkante, neue Verstärkungen über den Struts (Kevlar anstatt EVA) und die Pulleys (jetzt aus Aluminium).

Die „versetzten Nähte“ sollen die Tuchspannung reduzieren und somit die Aerodynamik verbessern, ebenso die dünneren Verstärkungen an der Front-

tube (jetzt aus Kevlar anstatt EVA). Neu sind auch die Tuchbahnen aus festerem Polyester Ripstop an der Hinterkante. Beim Bandit XVI verbaut F-One in den kleineren Größen (bis 8.0) ein 66-g-Polyester-Ripstop, in den Größen ab 9.0 ein etwas leichteres (52 g). Beim Bandit S4 kommt nur das leichtere 52-g-PolyesterTuch zum Einsatz. In der Waage verbaut F-One jetzt deutlich hochwertigere Rollen (Pulleys) aus Aluminium anstatt wie bisher aus Kunststoff.

Mit der Kombination aus Staggered Seams, neuem Nahtverlauf und der neu gestalteten Abströmkante will F-One die Aerodynamik verbessert haben, das Profil soll effizienter sein. Die neuen Pulleys sorgen zusätzlich für ein Plus an Direktheit und weniger Verschleiß an den Waageleinen.

BARSYSTEM

Beide Bandits werden mit der Linx Bar geflogen, mit der Position des Splitters auf dem oberen Y (Auslieferungszustand). Erhältlich ist die Linx Bar in zwei Breiten: 38/45 und 45/52 cm. Die 45/52 hat den größeren Einsatzbereich, mit ihr können alle Größen der Bandits geflogen werden. 4.0 bis 9.0 auf 45 cm, 10.0 bis 14.0 auf der 52er-Breite.

Linx Bar 4 Lines | 38/45 oder 45/52 cm | 639 Euro

Bandit S4

Für Wavekiter, Cruiser und Einsteiger ist der Bandit S4 die bessere Wahl

///TESTERGEBNISSE

FREERIDE-EIGENSCHAFTEN

WINDBEREICH

Beiden Bandits liefern einen enorm großen Windbereich. Die Depower arbeitet extrem effektiv und über den Barweg überaus linear.

LEISTUNG IM UNTEREN WINDBEREICH

Im unteren Windbereich hat der Bandit XVI aufgrund seines stärkeren Grundzugs leicht die Nase vorn, auch kann er früher gestellt geflogen werden. Der S4 ist wendiger und lässt sich einfacher sinusen, versierte Rider haben somit die Möglichkeit, die Gleitgrenze deutlich nach unten zu schieben.

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HANDLING UND

BEHERRSCHBARKEIT

Beide Bandits sind extrem einfach im Handling. Der S4 ist leichter zu fliegen und stellt noch geringere Anforderungen an das Fahrkönnen des Riders.

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KITEBOARDING 66 NUMMER 152

Bandit S4

| BARGEFÜHL

Exzellent. Beide Bandits zeigen ein extrem direktes, sattes und knackiges Bargefühl. Der S4 hängt etwas leichter an der Bar. Der Rider spürt immer, wo der Kite steht.

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

Sehr gut. Der Bandit XVI zieht einen etwas spitzeren Winkel als der S4. |

WASSERSTART

Bei beiden Bandits hervorragend. Der S4 startet ein My leichter aus dem Wasser –durch sein angewinkeltes Tip und da er sich leichter verwindet.

Ventil Reactor Valve (SUP-Ventil)

Flugtuch Teijin Technoforce. Trimm-Möglichkeiten 2 Anknüpfpunkte im Tip, um Drehradius und Barkräfte zu variieren. Ausstattung und Materialmix sind bei beiden Bandit XVI und Bandit S4 identisch

BIG-AIR-EIGNUNG (KOTADISZIPLIN)

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Hier ist ganz klar der Bandit XVI der unangetastete Platzhirsch. Der Bandit XVI ist im Big Aig so gut, dass er vor Kurzem noch im King of the Air eingesetzt wurde. Für die meisten Freizeitkiter ist der Bandit XVI die bessere Wahl gegenüber dem speziellen Big-Air-Kite von F-One, dem Bullit2, da er auch im Mittelwindbereich funktioniert. Der Bandit S4 loopt und liftet ebenfalls beachtlich, er ist unsere Empfehlung für Kiteloop-Einsteiger.

| FREESTYLE-/WAKESTYLEEIGNUNG (UNHOOKED)

EIGNUNG FÜRS FOILKITEN

Beide Bandits eignen sich hervorragend zur Kombination mit einem Foilboard. Der S4 hat aufgrund seines höheren Drifts und der sanfteren Kraftentfaltung leichte Vorteile. Unsere Empfehlung für Kiter über 90 kg ist der Bandit XVI, für leichtere Rider ist der Bandit S4 besser geeignet.

EINSTEIGER-EIGNUNG

Mit beiden Bandits gelingt der Einstieg problemlos, der S4 ist hier die bessere Wahl.

POTENZIAL FÜR

AUFSTEIGER UND

FORTGESCHRITTENE

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FREERIDE- UND CRUISEREIGNUNG

Bei beiden Bandits hervorragend. Der Bandit XVI stellt etwas höhere Ansprüche an das Fahrkönnen und liefert einen höheren Grundzug. Der S4 ist im Vergleich spielerischer und agiler, er ist einfacher zu fliegen.

| SPRUNGPERFORMANCE/ HANGTIME (EINGEHAKT)

Bei beiden Bandits absolut hervorragend. Der Bandit XVI zeigt die höhere Sprungperformance.

Auch hier liegt der Bandit XVI ganz klar vor dem S4. Mit seinem leistungsstarken Delta-C-Shape zeigt er eine hervorragende Freestyle-Leistung, die für die meisten Freizeitkiter mehr als ausreichend ist. |

EIGNUNG FÜR DIE WELLE

Ganz klar die Domäne des Bandit S4. Der Bandit XVI ist zwar auch wavetauglich, allerdings sind Drift und Agilität geringer und seine Kraftentfaltung explosiver.

Beide Kites bieten ein riesiges Potenzial für alle Könnensstufen. Für Ein- und Aufsteiger ist der S4 die bessere Wahl, ebenso für Wavekiter – Freestyler und Big-AirKiter sollten den Bandit XVI wählen.

TEST
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PRODUCT KITEBOARDING 67

Bandit XVI / Bandit S4

Optisch sind sich Bandit XVI und Bandit S4 sehr ähnlich, sie werden in den gleichen Farbkombinationen angeboten: mint/onyx, orange/mint, onyx/orange.

Das Bandit-Duo ist perfekt aufeinander abgestimmt. Gleichen sich beide Bandits beinahe wie ein Ei dem anderen, sind sie in ihrer Konstruktion doch sehr unterschiedlich – beide Kites bedienen andere Zielgruppen und Einsatzbereiche. Als Faustregel gilt: Für Wavekiter, Cruiser und Einsteiger ist der Bandit S4 die bessere Wahl, für Freestyler, Big-Air- und Hangtime-Kiter der Bandit VXI. Beide Bandits lassen sich aber auch hervorragend in einer Range kombinieren, denn die Bar ist für beide Kites identisch, Barfeeling und auch die Flugcharakteristik sind ähnlich. In den kleinen Größen empfehlen wir bei Starkwind den S4, ab 10.0 kann es gerne der Bandit XVI für eine längere Hangtime sein. Das Feintuning des R&D-Teams macht sich in diesem Jahr besonders deutlich bemerkbar. Beide Bandits fliegen merklich ausgewogener, sind einfacher zu handhaben und besitzen mehr Leistung. Für uns zwei der besten Kites, die der Markt zu bieten hat.

/// FAZIT
KITEBOARDING 68 NUMMER 152

Während des Tests hat uns wirklich fasziniert, wie gut die Tuchspannung funktioniert. Egal wie eng der Kite in den Turn gezwungen wurde, das komplette Tip unterstützt den Lenkbefehl. Das Tuch beginnt nicht zu flattern oder das Profil einzufallen. Das habe ich noch bei keinem anderen Kite erlebt, den ich je in der Hand gehabt habe. Dadurch entstehen das deutlich direktere Bargefühl und der merklich gleichmäßigere Zug gegenüber den Vorgängermodellen.

Bandit XVI Der Bandit XVI zeigt die höhere Sprungperformance

Getestet hat Bandit XVI und Bandit S4 für euch das Team von On Top Berlin. Kitegröße: 10. (Bandit XVI) und 8.0 (Bandit S4 | Bar: Linx Bar 4 Lines)

Spots: Fuerteventura (Flachwasser und Welle), Darß und Insel Poel www.ontop-berlin.de Kite-, Wind- und Surfshop in Berlin

Thorsten Woite, On Top Berlin
69 KITEBOARDING TEST TEST | F-ONE BANDIT XVI . BANDIT S4

TEXT THORSTEN WOITE

RIDER STEVEN BUCHHOLZ ALEXANDRA UHLEMANN

FOTOS BÄRBEL WELLACH ELISABETH JUNGTÄUBL

Starke Zwillinge DUOTONE EVO CLASSIC | EVO SLS

Bereits seit 15 Jahren auf dem Markt, ist der Evo ein absoluter Evergreen. Er basiert auf einer Delta-Konstruktion und bietet den größten Einsatzbereich aller Duotone Kites. Rebel (Big Air), Neo (Freeride/Wave) und Dice (Freeride/Freestyle) sind stärker spezialisiert.

Der Evo ist in zwei Varianten erhältlich: Evo classic und Evo SLS. Beim classic besteht das Strutgerüst aus Dacron, in der SLS-Version (Strong.Light.Superior) aus Penta TX. Penta TX ist leichter, robuster und dehnungsärmer als Dacron, die SLS-Version leistungsstärker – aber auch teurer (ca. 330 Euro). Der Evo classic ist in zehn Größen (5.0 bis 14.0) erhältlich, die SLSVariante in sieben (7.0 bis 13.0). 70 % der Käufer entscheiden sich für die leistungsstärkere SLS-Variante. Eine D/LAB-Version (Aluula) ist in den Startlöchern und wird noch in diesem Frühjahr auf den Markt kommen.

EVO CLASSIC | EVO SLS EINSATZBEREICH FREERIDE/ALLROUND KONSTRUKTION DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN KITEDESIGNER RALF GRÖSEL INFO

Der Evo basiert auf einer Delta-Konstruktion. Er ist in zwei Varianten erhältlich: Evo classic und Evo SLS. Beim classic besteht das Strutgerüst aus Dacron, in der SLS-Version aus Penta TX.

VERÄNDERUNGEN ZU DEN VORJAHRESMODELLEN

Der aktuelle Evo classic ist seit März 2022 auf dem Markt, die SLS-Variante (dritte Generation) seit Februar 2023. Duotone hat am neuen Evo SLS Kappe und Waage nahezu unverändert belassen und nur leichte Modifikationen vorgenommen. Der 2023er Evo SLS soll etwas enger drehen und mehr Leistung im unteren Windbereich freisetzen. Neu ist die Optik. Den 14er SLS hat Duotone aus dem Programm genommen.

BARSYSTEM

Evo classic und Evo SLS werden wahlweise mit der Trust oder der Click Bar geflogen. Der Unterschied liegt in der Konstruktion des Adjusters.

Bei der Click Bar befindet sich der Adjuster im Barholm, ge- und depowert wird über eine Ratsche am Barende, die Trust Bar wird klassisch über eine Belegklemme (Clamcleat) voreingestellt.

Click Bar: 739 Euro (plus Loop) | Trust Bar: 549 Euro (plus Loop)

weiterhin die Duotone Kites mit dem größten Einsatzbereich

KITEBOARDING 71
Kiter, die den Evo kennen und lieben, werden keine Überraschungen erleben. Evo classic und Evo SLS sind
TEST TEST FREERIDE-KITES | DUOTONE EVO CLASSIC/EVO SLS

Getestet haben Duotone Evo classic und den neuen Evo SLS für euch das Team von On Top Berlin in Tarifa/ Spanien.

www.ontop-berlin.de www.kitesurfshop24.com

Kite-, Wind- und Surfshop in Berlin

///TESTERGEBNISSE

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FREERIDE-EIGENSCHAFTEN

WINDBEREICH

Als Allrounder bieten Evo classic und Evo SLS nicht nur einen großen Einsatz-, sondern auch einen großen Windbereich. Die SLS-Version bietet sowohl im unteren wie auch im oberen Windbereich eine höhere Leistung, verlangt aber einen versierten Rider, um die Leistung auch abrufen und – im oberen Windbereich – beherrschen zu können. |

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT

Beide Kites – Evo classic und Evo SLS –sind extrem leicht zu handhaben. Der classic ist deutlich einfacher und komfortabler im Handling und kommt im mittleren Windbereich der Leistung der SLS-Version sehr nahe. Die höhere Leistung der SLS-Version geht einher mit einem schwierigeren Handling.

| BARGEFÜHL

Das Bargefühl ist, wie von Duotone gewohnt, extrem direkt, die Depower arbeitet sehr linear. Die SLS-Version reagiert nochmals definierter auf Lenkimpulse und fühlt sich dadurch sportlicher, aber nicht so komfortabel an.

| HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

Beide Evo ziehen einen sehr effektiven Winkel gegen den Wind. Der SLS bietet die besseren Höhelaufeigenschaften, benötigt aber auch ein leicht höheres Fahrkönnen.

| WASSERSTART

Aufgrund der runden Tips der Deltaform starten beide Kites völlig unkompliziert aus dem Wasser – und lassen sich im unteren Windbereich auch rückwärts starten. Die SLS-Version verwindet geringer, startet dadurch nicht ganz so smooth, erhebt sich aufgrund des geringeren Gewichts etwas früher aus dem Wasser.

| FREERIDE- UND CRUISEREIGNUNG

Beide Evo sind die perfekten Cruiser. Kraftvoll – und dennoch sehr intuitiv und unkompliziert zu fliegen. Die classic-Version bietet den höheren Komfort und ist fehlerverzeihender – somit der komfortablere Freeride-Cruiser.

NUMMER 152 KITEBOARDING 72

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SPRUNGPERFORMANCE/ HANGTIME (EINGEHAKT)

Die Hangtimeleistung des Evo ist hervorragend und reicht schon fast an die des Rebel heran. Allerdings ist der Evo schwieriger zu springen als der Rebel. Der SLS legt in der Sprungperformance noch einmal eine Schippe drauf. Aber auch hier gilt: Um der SLS-Version die höhere Sprungleistung auch entlocken zu können, ist eine größere Erfahrung notwendig.

FREESTYLE-/WAKESTYLEEIGNUNG (UNHOOKED)

Für einen Allrounder okay und durchaus machbar, aber unter allen Duotone Freeride Kites bietet der Evo die geringste Unhooked-Freestyle-Eignung.

EIGNUNG FÜR DIE WELLE

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EINSTEIGER-EIGNUNG

Der Evo classic ist absolut einsteigertauglich, deutlich besser als Rebel und Dice. Etwas leichter als mit dem Evo gelingt der Einstieg nur mit dem Neo. Die SLS-Version sollten Einsteiger nicht wählen. Der SLS steht weiter vorne im Windfenster, für Einsteiger ist das schwieriger zu handhaben.

POTENZIAL FÜR AUFSTEIGER UND FORTGESCHRITTENE

BIG-AIR-EIGNUNG (KOTADISZIPLIN)

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Zwar wurde der Evo noch bis vor Kurzem im KOTA eingesetzt, mittlerweile sind Rebel SLS und Dice SLS hier aber deutlich besser geeignet. Nichtsdestotrotz bietet der aktuelle Evo eine ansehnliche Big-Air-Eignung. Er dreht willig, liftet in ansehnliche Höhen und trägt lange.

In der Welle hatten die 2022er-Modelle gegenüber ihren Vorgängern mächtig zugelegt. Gerade die SLS-Version macht Spaß in der Welle – aufgrund des direkteren Umsetzens von Steuerimpulsen und des besseren Drifts. Aber auch hier gilt: In böigen Bedingungen ist die classic-Version komfortabler.

EIGNUNG FÜRS FOILKITEN

Beide Evo sind gut zum Foilen geeignet. Die SLS-Version etwas besser, aufgrund des geringeren Gewichts, ausgeprägteren Drifts und besserer Leichtwindeigenschaften.

Der Evo – besonders in der classic-Version – ist der perfekte Kite für Aufsteiger und Fortgeschrittene, die sich nicht auf eine Disziplin festlegen wollen. Als Allrounder bietet der Evo eine super Hangtime – auch wenn er etwas schwieriger zu springen ist als der Rebel – und zudem auch ausreichende Leistungen in der Welle, im Big Air und im Freestyle. Neben dem Neo SLS (und der ist teurer) ist der Evo der entspannteste Cruiser unter den Duotone Kites. Die SLS-Version zeigt in allen Bereichen – besonders beim Höhelaufen und in der Hangtime – ein merkliches Plus an Leistung, ist aber auch anspruchsvoller im Handling.

Der Evo SLS ist in sieben Größen erhältlich. Er ist um 250 Euro teuer als der Classic. 70 % der Käufer entscheiden sich für die leistungsstärkere SLS-Variante.

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TEST TEST FREERIDE-KITES | DUOTONE EVO CLASSIC/EVO SLS KITEBOARDING 73

FAZIT

Kiter, die den Evo kennen und lieben, werden mit dem Kauf des neuen SLS keine Überraschungen erleben. Der Evo classic läuft ohne Veränderung weiter, die leichten Modifikationen am neuen SLS sind in der Praxis kaum spürbar. Duotone folgt mit Evo classic und Evo SLS weiterhin dem Konzept eines leistungsstarken Allrounders, der möglichst wenig spezialisiert ist und in allen Bereichen – Cruisen, Hangtime, Wave und Foil – sehr gute Leistungen zeigt. Die SLS-Version ist leistungsstärker, aber auch schwieriger zu fliegen. Der Unterschied zwischen beiden Varianten fällt allerdings geringer aus als bei Neo classic und Neo SLS. Der Neo classic ist seit drei Jahren unverändert, der 2023er Neo SLS hat gegenüber dem Vorgänger mächtig zugelegt. Raten wir bei der Frage „Neo classic oder Neo SLS?“ ganz klar zum SLS, sehen wir den Evo classic deutlich dichter am Evo SLS, sodass sich aus unserer Sicht der Aufpreis zur SLS-Variante beim Evo weniger lohnt als beim Neo. Zudem ist der aktuelle Neo SLS durch die umfangreiche Überarbeitung gegenüber dem 2022er-Modell im Allroundbereich deutlich enger an den Evo SLS gerückt.

Die D/LAB-Version (Aluula) des Evo steht in den Startlöchern und soll noch in diesem Frühjahr auf den Markt kommen. Damit wird der Evo wie bereits schon der Neo in drei unterschiedlichen Versionen erhältlich sein: Classic, SLS und D/LAB. Wir konnten einen sehr seriennahen Prototypen des D/LAB in Tarifa Probe fliegen. Den Test des neuen Evo D/LAB bringen wir in der nächsten Ausgabe KITEBOARDING #153 (02. Juni 2023).

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GRÖSSEN UND PREISE 3.04.05.06.07.08.09.010.011.012.0 NEO 1229130913891469154916291709178918691949 NEO SLS 17191799187919592039211921992279 NEO D/LAB 264927492849294930493149 EVO D/LAB KITEBOARDING 74 NUMMER 152

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KITEBOARDING 76 NUMMER 152
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Abenteuer wagen, Nervenkitzel suchen

Pünktlich zum Beginn der Saison in unseren Breiten präsentiert ION die neue 2023er Kollektion. Ergonomisch individualisierte Produktentwicklung und progressive Designs kennzeichnen das Line-Up 2023. Das Ergo-Concept und die 3D-Fit-Technologie wurde auf weitere Produkte ausgedehnt, ebenso die Max Flex-Außenfutter-Technologie bei den Wetsuits – für mehr Flexibilität auf dem Wasser.

“Wir forschen, wagen Abenteuer, suchen Nervenkitzel. Wir scheitern – aber dann haben wir Erfolg und machen uns daran, andere zu inspirieren.“

HIER DIE NEUE KOLLEKTION ENTDECKEN!

ION will für die Herausforderungen und Vielseitigkeit des Wassersports stehen – und immer die richtige Ausrüstung stellen. Eine Vielzahl der Produkte wurde für die Kollektion 2023 überarbeitet, komplett neu ist das Trapez RIVAL, ein Soft Shell Kite Trapez für Männer. Abgerundet wird die neue Kollektion mit einem komplett neuem Schuhsortiment, neuen Helmen, weiteren Handschuhen und einem erweiterten Wing-Foil-Zubehörsortiment.

KITEBOARDING 78 NUMMER 152 ION WATER
Riot Curv Sol Curv Team Series Neu RIVAL_ Men‘s Soft Shell Kite Harness
MUSTHAVESMUSTHAVES

Neue Kollektion

Die 360°-Kollektion steht seit Jahren für Nachhaltigkeit, Lässigkeit, Leichtigkeit, Tragekomfort, Wetterfestigkeit und Ästhetik. 360°-Segeltuchtaschen werden aus Segeltuch oder Persenning gefertigt. Jede Tasche ist ein Unikat. Gerechte und faire Arbeitsbedingungen sind für 360° ein besonderes Anliegen. Jedes Jahr lanciert 360° eine neue Kollektion. Die 2023er-Kollektion kombiniert Tradition mit Innovation und präsentiert sich in den klassischen Farben Royalblau, Orange und Hellgrau.

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La Angostura/Argentinien

Rider_ Noé Font

Foto_ André Magarao

PROFI

ZIR

NUMMER 152
KPL Kite Park League
80

SAISON AUFTAKT

Sie ist im vollen Gange, die Saison im Profizirkus 2023. Drei der 15 Tourstopps der GKA Kite World Tour haben bereits stattgefunden – zwei im Freestyle, einer im Wave. Absolut spannend ist, wie sich die Titelverteidiger in dieser Saison schlagen werden. So war FreestyleWeltmeister Gianmaria Coccoluto nach seinem Titelgewinn im November 2022 bis zum Beginn des ersten World Cups in Katar kaum auf dem Wasser. Trotzdem fühlt sich der werdende Vater mental perfekt vorbereitet. Er ist angetreten, den Titel erneut zu holen. Absolut spannend zu verfolgen ist die Karriere des Oberfranken Finn Flügel. Als erst 13-jähriger fährt der Youngster in seiner zweiten World Cup Saison bei den Herren bereits unter den Top Ten. Eine Wahnsinnsleistung!

GKA KITE WORLD TOUR 2023 S.82

Freestyle Tourstopps Fuwairit/Katar und Salinas del Rey/Kolumbien

Interview mit Finn Flügel

Interview mit Rita Arnaus

PROFI KUS

KITEBOARDING
ECHT RICHTIG NICE S.88
PER ASPERA AD ASTRA S.98
81

World Cups in vier Disziplinen

GKA KITE WORLD TOUR 2023

Die GKA World Tour kürt die Weltmeister und Weltmeisterinnen in den Disziplinen Freestyle, Wave, Big Air und Hydrofoil Freestyle sowie die Jugend-WeltmeisterInnen im Freestyle und Hydrofoil Freestyle. Geplant für die Tour 2023 sind insgesamt 15 Events – jeweils fünf im Freestyle und im Wave, zwei im Big Air und einer im Hydrofoil-Freestyle sowie zwei Youth World Cups – einer im Freestyle und einer im Hydrofoil Freestyle, beide zeitgleich im Juni in Tarifa. Drei World Cups haben bereits stattgefunden, zwei im Freestyle (Katar im Januar/Februar und Kolumbien Anfang März) und einer im Wave (Sal/Kapverden) vom 17. bis 27. März 2023.

Titelverteidiger der Tour 2023 Mikaili Sol aus Brasilien und Gianmaria Coccoluto aus Italien

INFO TEXT
JIM
DIRK SEIFERT FOTOS SVETLANA ROMANTSOVA ANDRÉ MAGARAO
SENSI GRAVES
GAUNT
NUMMER 152 KITEBOARDING 82 15

Will es noch einmal wissen

Der vierfache Freestyle-Weltmeister, Air Games Worldchampion, KOTA-Teilnehmer und Dritter der Tour 2022 Carlos „Bebe“ Mario holt Platz 2 in Katar und gewinnt in Salinas del Rey/Kolumbien.

Der Brasilianer führt aktuell in der Weltrangliste.

Tourkalender

GKA Kite World Tour 2023

FREESTYLE 31.01. – 04.02.2023

FUWAIRIT/KATAR 01.03. – 05.03.2023

SALINAS DEL REY/KOLUMBIEN

16.08. – 20.08.2023

DUNKERQUE/FRANKREICH

01.11. – 05.11.2023

TAIBA/BRASILIEN

05.12. – 09.12.2023

FUWAIRIT/KATAR

08.11. – 12.11.2023

TAIBA/BRASILIEN

BIG AIR 01.04. – 30.04.2023

BARCARES/FRANKREICH 26.05. – 16.06.2023

TARIFA/SPANIEN

HYDROFOIL FREESTYLE

08.11. – 12.11.2023

TAIBA/BRASILIEN

JUGEND-WELTMEISTERSCHAFTEN

20.06. – 25.06.2023

FREESTYLE

TARIFA/SPANIEN

20.06. – 25.06.2023

HYDROFOIL FREESTYLE

TARIFA/SPANIEN

17.03.
SAL/KAPVERDEN 01.08. – 09.08.2023 RIO DE JANEIRO/BRASILIEN
WAVE
– 27.03.2023
22.08. – 27.08.2023 SYLT/DEUTSCHLAND 26.09. – 01.10.2023 DAKHLA/MAROKKO
KITEBOARDING 83 PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

GKA KITE WORLD TOUR 2023 | FREESTYLE

31. JANUAR – 04. FEBRUAR 2023

1. TOURSTOPP FUWAIRIT/KATAR

Gianmaria Coccoluto & Bruna Kajiya gewinnen ersten Tourstopp

Traumspot Fuwairit Beach bietet alle Annehmlichkeiten, die sich Scheichs zum Kiten wünschen. Der Lagunespot bietet Fachwasserbedingungen, die Windsaison dauert von Oktober bis Mai, die besten Monate liegen zwischen Dezember und März. In dieser Zeit weht der Shamal am zuverlässigsten, die Wassertemperatur beträgt 20° bis 25°. Fuwairit Beach liegt etwa eine Autostunde von Doha

84 NUMMER 152 KITEBOARDING
INFO TEXT SENSI GRAVES DIRK SEIFERT FOTOS SVETLANA ROMANTSOVA

Konnten im letzten Jahr pandemiebedingt nur drei World Cups im Freestyle durchgeführt werden, soll es mit fünf Tourstopps 2023 wieder eine komplette Tour geben. Der erste Tourstopp fand vom 31.01. bis 04.02.2023 in Fuwairit/Katar statt. Die Airline des Wüstenstaates ist zugleich auch Hauptsponsor der GKA Kite World Tour. Auch das Finale der GKA Freestyle World Tour und die Bekanntgabe der Freestyle-WeltmeisterInnen 2023 werden in Fuwairit stattfinden (vom 05.12. bis 09.12.2023).

Podiumsplätze Freestyle Word Cup Fuwairit/Katar

FRAUEN

1 BRUNA KAJIYA (BRA), 31.86

2 MIKAILI SOL (BRA), 28.24

3 NATHALIE LAMBRECH (SWE), 26.56

MÄNNER

1 GIANMARIA COCCOLUTO (ITA), 32.53

2 CARLOS MARIO (BRA), 32.10

3 LOUKA PITOT (FRA), 31.93

WEITERE INFOS ZUM TOURSTOPP IN FUWAIRIT/KATAR

FINDET IHR HIER

Geändert hat die GKA das Freestyle-Regelwerk. In der Saison 2023 wird im Judging mehr Wert auf Vielseitigkeit gelegt. Gewertet werden die vier besten von sieben Trickversuchen, jeder Trick mit einer Höchstpunktzahl von zehn. Hinzu kommen bis zu sieben Varieté-Punkte, wenn die Tricks aus verschiedenen Trickfamilien stammen. Die Maximal-Punktzahl pro Heat beträgt somit 47. Unterteilt werden die Trickfamilien zudem in Heelside- und Toeside-Tricks. Die Organisatoren erhoffen sich durch die Regeländerung anspruchsvollere und spannendere Heats, zudem wollen sie das Verletzungsrisiko minimieren, da die Radikalität der Tricks nicht mehr so stark wiegt wie die Vielseitigkeit. Für die Frauen gilt die zusätzliche Wertung von Toeside-Tricks nicht, da in den Augen der Judges bei den Frauen die Heelside-Tricks bisher noch weniger ausgereizt sind.

85 KITEBOARDING PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Carlos „Bebe“ Mario

Der Altmeister und vierfache Weltmeister wird in Katar zweiter, siegt in Kolumbien –und führt momentan in der aktuellen Gesamtwertung mit 1.870 Punkten.

Für den Event nach Katar angereist waren 24 Rider, 16 Männer und acht Frauen. Mit Spannung erwartet wurde, wie der Titelverteidiger Gianmaria Coccoluto (ITA) in die Saison starten würde. Nach seinem Titelgewinn im November in Taiba war der werdende Vater wenig auf dem Wasser, konnte sich somit kaum auf die Saison vorbereiten. Interessant auch, wie sich der Vizeweltmeister Manoel Soares (BRA) schlagen würde. Der Brasilianer konnte zwei der letztjährigen drei Tourstopps gewinnen und führte in der Tourwertung bis zum letzten Event in Taiba. Als klarer Titelfavorit benötigte er nur den Einzug ins Halbfinale, um – gleich in seiner ersten Saison – den Weltmeistertitel zu holen. Der Zweitplatzierte Gianmaria Coccoluto konnte nur Weltmeister werden, wenn er in Taiba gewinnen und Soares auf dem neunten Platz oder tiefer landen würde. Doch genau das ist geschehen. In einem packenden Viertelfi-

nale gegen einen entfesselt auftretenden Coccoluto verpasste Soares die Qualifikation fürs Halbfinale und landete auf Platz neun. Coccoluto siegte auch im Finale – vor Maxime Chabloz (SUI) und dem Lokalmatador Erick Anderson (BRA) – und sicherte sich den Titel. Ebenfalls fest entschlossen, ganz vorne mitzumischen, war der vierfache Freestyle-Weltmeister (2015, 2016, 2017 und 2018), Air Games World Champion (2018, auf Sylt) und KOTATeilnehmer (2019) Carlos „Bebe“ Mario. Der Ausnahmekiter holte mit 17 seinen ersten Weltmeistertitel und hatte auf der Tour 2022 mit seinem dritten Platz in der Gesamtwertung ein eindrucksvolles Comeback. Besonderes Augenmerk nicht nur aus deutscher Sicht gilt dem Youngster Finn Flügel. Nachdem er bei den Junioren so ziemlich alles abgeräumt hatte, was es zu gewinnen gibt, startete der damals zwölfjährige Oberfranke in der letzten Saison erstmalig bei den Herren – und landete in der Gesamtwertung auf einem sensationellen zwölften Platz. Ein Rider, den es ebenfalls auf dem Schirm zu haben gilt, ist der Schweizer Maxime Chabloz, der 2022 auf Platz vier abschloss. Der Eidgenosse ist ein absolutes Multitalent, er startet nicht nur im Kite World Cup in mehreren Disziplinen, sondern mischt auch erfolgreich im internationalen Ski-Zirkus mit.

Bei den Frauen war interessant, ob es einer der Teilnehmerinnen gelingen würde, der vierfachen Weltmeisterin Mikaili Sol gefährlich zu werden. Die Brasilianerin gewann seit 2018 alle WM-Titel in Folge. 2022 holte sie zwei der drei World-CupSiege, zudem ist sie amtierende Weltmeisterin im Big Air. Entschlossen, der Brasilianerin die Stirn zu bieten, sind ihre Landsmännin und Vizeweltmeisterin Bruna Kayija, die inzwischen von North zurück zu Airush gewechselt ist, ihre Teamkolleginnen Rita Arnaus (ESP), Nathalie Lambrecht (SWE) und Claudia León (ESP) sowie die Dänin Therese Taabbel, die für Core fährt und seit ihrer Knieverletzung vor zwei Jahren erstmalig wieder im World Cup zu sehen war. Claudia León war die Einzige, die der Serienweltmeisterin in der letzten Saison einen World-Cup-Sieg entreißen konnte. Sie gewann den Event in Neom, Sol wurde Zweite, vor Rita Arnaus.

Rita Arnaus startete super vorbereitet, perfekt in Form und auch mental stark in den Wettbewerb. Doch leider verpatzte sie gleich in ihrem ersten Heat eine Landung in der durch Lowtide flachen Lagune. Sie verletzte sich am Knie und musste

nicht nur den Heat, sondern auch den kompletten Event aufgeben. Von den acht gemeldeten Starterinnen schafften es Claudia León (ESP), Nathalie Lambrecht (SWE) sowie die beiden Brasilianerinnen Bruna Kajiya und Titelverteidigerin Mikaili Sol ins Finale. Mit 31.86 zu 28.24 Punkten konnte sich die Vizeweltmeisterin Bruna Kajiya gegen die Weltmeisterin Mikaili Sol durchsetzen, den dritten Podiumsplatz sicherte sich Nathalie Lambrecht (26.56 Punkte).

Bei den Herren gingen mit Valentin Rodriguez, Carlos Mario und Gianmaria Coccoluto drei Weltmeister ins Finale – gegen Louka Pitot. Für den auf Mauritius lebenden Franzosen ist nach seiner 18-monatigen Abstinenz von der Tour bereits der Einzug ins Finale ein Riesenerfolg. Durchsetzen konnte sich – trotz seines Trainingsrückstandes – der amtierende Weltmeister Gianmaria Coccoluto mit 32.53 Punkten, mit einem denkbar knappen Vorsprung von nur einem halben Punkt vor Carlos Mario (32.10 Punkte) und Louka Pitot mit 31.93 Punkten. Der 13-jährige Deutsche Finn Flügel schied zwar nach seinem ersten Heat aus, verbesserte sein Ranking aber unter die Top Ten.

Siegen in Fuwairit Beach

Der amtierende Weltmeister Gianmaria Coccoluto und Bruna Kajiya aus Brasilien, Vizeweltmeisterin 2022

QATAR GKA FREESTYLE KITE WORLD CUP 2023 87 KITEBOARDING
PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

GKA KITE WORLD TOUR 2023 | FREESTYLE 01. – 05. MÄRZ 2023 | 2. TOURSTOPP IN

SALINAS DEL REY/KOLUMBIEN

„Bebe“ siegt

Konnten im letzten Jahr pandemiebedingt nur drei World Cups im Freestyle durchgeführt werden, soll es mit fünf Tourstopps 2023 wieder eine komplette Tour geben. Der erste Tourstopp fand vom 31.01. bis 04.02.2023 in Fuwairit/Katar statt. Die Airline des Wüstenstaates ist zugleich auch Hauptsponsor der GKA Kite World Tour. Auch das Finale der GKA Freestyle World Tour und die Bekanntgabe der FreestyleWeltmeisterInnen 2023 werden in Fuwairit stattfinden (vom 05.12. bis 09.12.2023).

88 KITEBOARDING

Titelverteidigerin Mikaili

viermalige Weltmeister Carlos

Podiumsplätze

Freestyle Word Cup

Salinas del Rey/ Kolumbien

FRAUEN

1 MIKAILI SOL (BRA)

2 CLAUDIA LEÓN (ESP)

3 NATHALIE LAMBRECHT (SWE)

4 BRUNA KAJIYA (BRA)

2. Tourstopp der Freestyle Kite World Tour 2023.

Gemeldet für den zweiten Freestyle World Cup der Saison 2023 in Salinas del Rey/Kolumbien waren 27 Rider aus 16 Ländern – 27 Männer und acht Frauen. Nach den Erfahrungen in Katar hat das Organisationskomitee das Regelwerk noch einmal angepasst. Die in Katar eingeführte Varieté-Punktzahl wurde abgeschafft, die Fahrer müssen jetzt mindestens zwei (aber nicht mehr als drei) Tricks aus unterschiedlichen Trickfamilien zeigen und mindestens einen (aber nicht mehr als zwei) Heelside-Tricks ausführen.

Der Event begann mit den Vorläufen der Frauen. Mit der Bestnote 8,0 für einen stylischen Hinterberger 5 in mittelstarken NNO-Bedingungen holte Titelverteidigerin Mikaili Sol die beste Wertung des ersten Tages. Alle acht Athletinnen schafften es ins Viertelfinale, die Paarungen wurden neu gesetzt.

Am zweiten Tag des Events starteten die Vorläufe der Männer. Der Deutsche Finn Flügel – jüngster Teilnehmer des Events –schaffte den Sprung ins Halbfinale unter die besten acht. Was für ein Erfolg für den erst 13-jährigen Youngster aus dem oberfränkischen Hof! Nach dem Event in Katar, wo er gleich nach seinem ersten Heat ausschied, trainierte er zwei Wochen lang an seinen Toeside-Tricks. Die Emotionen standen ihm ins Gesicht geschrieben – er konnte keine Worte finden. Denn sein Ziel für die Saison war es, einmal unter die letzten acht zu kommen. Das hatte er jetzt bereits während des zweiten Tourstopps erreicht. Die Finals gewannen bei den Damen die Titelverteidigerin Mikaili Sol und bei den Männern Carlos „Bebe“ Mario. Beide stammen aus dem brasilianischen Bundesstaat Ceará, Mikaili Sol aus Taiba und Carlos Mario aus Cumbuco (Cauipe), beide sind viermalige Freestyle-Weltmeister – und beide untermauern mit diesem World-Cup-Sieg in Salinas del Rey eindrucksvoll ihren Anspruch auf ihren jeweils fünften Titel.

MÄNNER

1 CARLOS MARIO (BRA)

2 MAXIME CHABLOZ (CHE)

3 GIANMARIA COCCOLUTO (ITA)

4 MANOEL SOARES (BRA)

Sol und der
„Bebe“ Mario gewinnen
INFO
TEXT SENSI GRAVES DIRK SEIFERT
FOTOS ANDRÉ MAGARAO
89 KITEBOARDING PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023
COLOMBIA GKA FREESTYLE KITE WORLD CUP 2023 WEITERE INFOS ZUM TOURSTOPP IN SALINAS DEL REY/KOLUMBIEN FINDET IHR UNTER

ECHT RICHTIG NICE

INTERVIEW MIT

FINN FLÜGEL

ZUM ERSTEN

FREESTYLE WORLD

CUP DER SAISON 2023 IN FUWAIRIT/ KATAR

Fuwairit/Katar

„Natürlich war ich nicht ganz zufrieden. Ich bin nicht gut mit dem neuen Format klargekommen, habe es leider nicht optimal umgesetzt und habe deshalb auch nicht die zusätzlichen drei Variety-Scores bekommen. Zudem habe ich auch noch meinen geplanten Double verkackt.

INFO
INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS SVETLANA ROMANTSOVA (FUWAIRIT/KATAR) ANDRÉ MAGARAO (SALINAS DEL REY)
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Es macht mir einfach mega Spaß – und Kiteprofi sein, das ist das, was ich unbedingt neben der Schule machen möchte.

Ich starte auch weiterhin bei den Junioren-Events, doch leider wird in diesem Jahr nur einer stattfinden. Es wird im Juni eine komplette Junioren-Event-Woche in Tarifa geben, in der ich hoffe, den Weltmeistertitel U16 zu holen.

PROFIZIRKUS | INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL
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Die Problematik ist, dass die Zuschauer die Tricks, die wir machen, weder verstehen noch auseinanderhalten können. Mit dem neuen Format hoffen die Veranstalter, das hohe Risiko von Verletzungen einzuschränken und die Sportart attraktiver zu machen.

Finn, du bist aktuell in der Weltrangliste auf Platz zwölf, als 13-jähriger bei den Männern. Bist du der jüngste Rider der Weltrangliste?

Zumindest war ich der jüngste Rider in Katar. Es gibt noch einen Brasilianer im World Cup, der ist noch ein paar Monate jünger als ich. Nach dem World Cup in Katar bin ich im Seeding sogar auf Platz sieben vorgerutscht. Aber warten wir mal ab, diese Top-Platzierung wird schwer zu halten sein.

Du bist nicht nur der aktuell erfolgreichste deutsche Freestyler, du bist auch der einzige deutsche Rider überhaupt, der einen Weltmeistertitel im Freestyle errungen hat. 2021 warst du Weltmeister bei den Junioren (U14). Du könntest auch weiterhin bei den Junioren starten, warum startest du bei den Männern?

Ich starte auch weiterhin bei den Junioren-Events, doch leider wird in diesem Jahr nur einer stattfinden. Es wird im Juni eine komplette Junioren-Event-Woche in Tarifa geben, in der ich hoffe, den Weltmeistertitel U16 zu holen. Das mit den HerrenEvents im letzten Jahr war eigentlich nur mal ein Test, ob ich überhaupt eine Chance habe, reinzukommen. Ich habe mich mit einem Video Entry beworben und durfte dann tatsächlich im März in Kolumbien starten. Seitdem bin ich dabei und konnte letztes Jahr die komplette Tour mitfahren, das ist somit jetzt schon mein zweites Jahr im Profi-Zirkus. Es macht mir einfach mega Spaß – und Kiteprofi sein, das ist das, was ich unbedingt neben der Schule machen möchte.

Der erste Freestyle-Event der Tour 2022 fand Anfang Februar in Katar statt. Für die Saison 2022 gilt ein neues Regelwerk. Was hat sich geändert gegenüber der Tour 2021?

Puhhhhh, also ehrlich gesagt, für mich als jungen Fahrer eine Menge! Es soll grundsätzlich eher weg von den Heelside Tricks gehen, und es soll gezeigt werden, dass Freestyle mehr ist als nur Double Handlepasses und irgendwelche Rotationen. Die Problematik ist auch, dass die Zuschauer die Tricks, die wir machen, weder verstehen noch auseinanderhalten können. Mit dem neuen Format hoffen die Veranstalter, das hohe Risiko von Verletzungen einzuschränken und die Sportart attraktiver zu machen. Es kommen also neue Trickfamilien hinzu, die es so noch nicht gegeben hat. Genauer gesagt sollen jetzt nur noch zwei Heelside Tricks – das, was man allgemein kennt – zählen. Hinzu kommen Toeside Tricks, Rewinds, Combos und Kiteloops. Ob das neue Punktesystem mit den Overall Scores bleibt – keine Ahnung, das werden wir in Kolumbien sehen.

Wie findest du diese Änderungen?

Also, wenn ich jetzt nur für mich spreche, dann ist es schon ziemlich hart. Du musst das mal so sehen: Ich bin ja erst 13 Jahre alt und habe die letzten zwei, drei Jahre superhart dafür trainiert, dass ich all die Tricks und Doubles gelernt habe. Diese hinzugekommenen Trickfamilien sind komplett neu für mich, und so etwas ist auch nicht in ein paar Wochen zu lernen. Sonst könnte das ja jeder gute Kiter. Die Rider, die schon lange dabei sind, können viele dieser Tricks, haben sie aber nie in den Wettkämpfen gezeigt, weil sie nicht so hoch gescort

92 NUMMER 152 KITEBOARDING

haben. Sie müssen jetzt quasi nur ihre Heats umstellen, aber ich muss die Tricks neu lernen. Aber ich kann es nicht ändern. Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass wir mehr Zeit dazu gehabt hätten und dass das neue Format eher festgestanden hätte. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, und dann schaue ich, wie schnell ich nachziehen kann. Aber es geht ja um die Zukunft von Freestyle allgemein, und da muss man einfach schauen, was für den Sport das Beste ist – und ich will ja auch noch lange dabei sein.

Das Hauptfeld umfasste 16 Starter bei den Männern und acht bei den Frauen. Es wurde im K.-o.-System gestartet. Im Heat waren jeweils vier Rider, die beiden Erstplatzierten kamen ins Halbfinale, Platz drei und vier schieden aus. Warum gab es keine Losers Round wie bei früheren Events, sodass auch die Rider auf den Plätzen drei und vier noch eine weitere Chance auf ein Weiterkommen haben?

Das war so natürlich nicht so schön. Zu Beginn war es auch anders geplant, sodass wir wie immer zwei Heats hätten fahren können. Doch leider hat sich herausgestellt, dass es sich von der Zeit her nicht ausgeht, das Risiko wäre am Ende zu hoch gewesen, den Event nicht durchzubekommen. Der Spot selbst ist eigentlich ganz schön, doch leider hatten wir in dieser Woche absolute Low Tide, sodass wir nur jeweils ein Zeitfenster von zwei bis drei Stunden hatten – entweder ganz früh oder superspät – und das wäre dann wohl zu knapp geworden. Daher wurde das Format geändert.

Du bist in deinem Heat gegen deinen Teamkollegen und Vizeweltmeister Manoel Soares (BRA), den Ägypter Karim Mahmoud und Mohamed Almansoori aus den Vereinigten Arabischen Emiraten angetreten. Mit 20.83 Punkten hast du den dritten Platz belegt, hinter Mahmoud mit 24.96 Punkten. Den Heat gewonnen hat Manoel Soares. Wie lief der Heat für dich – und warst du mit deiner Leistung zufrieden?

Natürlich war ich nicht ganz zufrieden. Ich bin nicht gut mit dem neuen Format klargekommen, habe es leider nicht optimal umgesetzt und habe deshalb auch nicht die zusätzlichen drei Variety-Scores bekommen. Zudem habe ich auch noch meinen geplanten Double verkackt, sodass es nicht gereicht hat. Sprich, mit einem guten Hinterberger 7 oder einem klassischen 317, die ich eigentlich immer stehe, plus den drei zusätzlichen Scores hätte es ganz anders aussehen können. Leider gab es ja nur diesen einen Heat, danach wäre ich schlauer gewesen.

Einfach mal unglaublich! Mein Traum ist wahr geworden – genauer gesagt

mein Ziel, das ich mir für diese Saison vorgenommen habe, einmal unter die besten Acht zu fahren, hat sich bereits beim zweiten Event der Saison erfüllt.

PROFIZIRKUS | INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL
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Du bist quasi für nur einen Heat nach Katar gereist. Hat sich die Reise für dich trotzdem gelohnt?

Sagen wir mal so, ich buche das als Erfahrung ab. Das musst du eher mal meine Eltern fragen, ob sich das kohletechnisch gelohnt hat. Glücklicherweise war ich vom Seeding her innerhalb der Top Ten, sodass wir die Unterkunft und Verpflegung kostenlos bekommen haben. Aber im Ernst: Für mich selbst lohnt sich jedes Event, weil ich einfach Wettkampferfahrung sammeln kann. Zudem waren meine Eltern und ich vorher noch nicht in Katar. Somit konnten wir uns dann einen Tag Doha mit seinen Sehenswürdigkeiten samt den Fußballstadien anschauen. Einfach unglaublich, was sie da hingebaut haben. Und neue Leute trifft man ja auch immer.

Dein Teamkollege Manoel Soares startete erstmalig mit dem neuen F2 Freestyle C-Kite. Mit welchem Kite bist du gestartet?

Ja, stimmt. Der Manoel ist erstmalig die neuen Kites aus dem weißen Ho’okipa-Material gefahren. Ich muss sagen: echt richtig nice, die Kites, aber für mich defintiv (noch) zu powerful. Aber alles, was ich von Manoel dazu gehört habe, war durchweg positiv. Ich glaube, der ist auch mächtig stolz auf seine eigenen Team-Kites. Hat ja sonst niemand außer ihm. Ich selbst war mit dem Airush Razor unterwegs.

Das internationale F2-Freestyle-Team besteht aus dir, Vizeweltmeister Manoel Soares (BRA) und Estefania Rosa (BRA), die in der Saison 2022 Platz fünf in der Gesamtwertung belegte. Estefania stand auf der offiziellen Starterliste, war aber nicht auf dem Event. Was ist der Grund?

Soweit ich von ihr weiß, wollte sie mit ihrem Mann Daniel, der ja auch im Freestyle World Cup startet, gerne kommen. Doch letzten Endes waren ihnen die Travel Costs zu hoch. Ich denke, das war auch der Hauptgrund, warum nicht so viele Rider nach Katar gekommen sind.

Der nächste GKA-Freestyle-Tourstopp findet vom 1. bis 5. März in Salinas del Rey/Kolumbien statt. Dieser Tourstopp war im letzten Jahr dein Debüt bei den Herren – mit einem phänomenalen Erfolg: Du hast im Freestyle Platz 13 belegt und standest im Best Trick sogar auf dem Treppchen (Platz drei). Was ist dein Ziel für den Event in Kolumbien in diesem Jahr?

Ich freue mich schon riesig auf Kolumbien! Wie du sagst, das war mein erster Herren-World-Cup, und es ist einfach voll cool, wieder hier am Start zu sein und all die Leute wieder zu treffen. Die Vibes am Strand fand ich besonders toll! Die Leute haben uns voll abgefeiert und wir haben viele Fotos gemacht und Autogramme gegeben. Mein Ziel ist Top Ten, ganz klar! Aber vergiss nicht, dass die Bedingungen dort nicht ganz einfach sind. Du hast einen gewissen Chop, es ist meist gusty, und der Wind wird wahrscheinlich sehr stark sein – ich würde mal sagen, schon an der Grenze, um Freestyle ordentlich zu fahren. Nicht umsonst fragt Manoel bei meinem Dad einen 8erKite an.

Die Freestyle World Tour 2023 umfasst sieben Termine, vier mehr als 2022. Wie denkst du darüber?

Also, ich finde es gut. Je mehr Tourstopps wir haben, umso mehr kann ich üben und hoffentlich auch abliefern. Es sind ja auch Tourstopps wie Frankreich und Ägypten dabei, wo wir nicht so lange unterwegs sein müssen. Und nach Brasilien gehen eh alle zum Trainieren, das ist dann wie Trainingslager mit Event, also alles gut für mich. Ich glaube, es geht ja auch um Sachen wie Medienpräsenz, das hört man ja auch immer wieder. Und da ist jede weitere Veranstaltung für uns und unseren Sport wichtig.

Im Oktober findet auch wieder ein Tourstopp in El Gouna statt, also an deinem Homespot. Freut dich das?

Also, wenn es wirklich dazu kommen sollte, dann würde es mich natürlich mega freuen. Dann wäre ich sozusagen „Fremdenführer“ für mein Team und wir könnten tolle Sachen unternehmen. Aber wenn du mal in die Liste der Events schaust, dann steht da noch das TBC, für „to be confirmed“, drin. Warten wir also ab, ob es tatsächlich dazu kommt.

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Salinas del Rey/Kolumbien

„Mein Traum ist wahr geworden! Voll cool, das ich mit meinem Teamkollegen Manoel Soarez ins Halbfinale eingezogen bin.

95 KITEBOARDING PROFIZIRKUS | INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL

ALTER 13

NATIONALITÄT DEUTSCH

INSTAGRAM @FLYFINNI

GEBURTSORT HOF/OBERFRANKEN

LEBT ZURZEIT IN HOF UND EL GOUNA/ÄGYPTEN

HOMESPOT EL GOUNA/ÄGYPTEN

FREESTYLE-JUNIOREN-WELTMEISTER 2021 (U14)

DEUTSCHER FREESTYLE-JUNIOREN-MEISTER (U18)

PLATZ 12 GKA FREESTYLE CHAMPIONSHIP 2022

ERFOLGE

PLATZ 3 BEST TRICK IN SALINAS DEL REY/ KOLUMBIEN

DEUTSCHER MEISTER 2021 WING RACE

DEUTSCHER VIZEMEISTER 2021 WING FREESTYLE (U14)

Sagen wir mal so, ich buche das als Erfahrung ab. Das musst du eher mal meine Eltern fragen, ob sich

das kohletechnisch gelohnt hat.

Glücklicherweise war ich vom Seeding her innerhalb der Top Ten, sodass wir die Unterkunft und Verpflegung kostenlos bekommen haben.

NAME FINN FLÜGEL
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Wie sind deine Pläne für die Saison 2023? Wirst du nur im Freestyle oder – wie 2022 – auch im Big Air und Hydrofoil Big Air antreten?

In jedem Fall – wenn die GKA mich lässt. Ich denke, aufgrund meiner Seedings vom letzten Jahr im Hydrofoil Big Air und Hydrofoil Freestyle sollte es kein Problem sein, dass ich eine Wildcard für Twintip Big Air bekomme – keine Ahnung, ich versuche es in jedem Fall! Da bin ich ehrgeizig, das wäre voll insane. Aufgrund von Training und Youth World Cup sowie Hydrofoil Big Air bin ich im Mai/Juni eh in Tarifa, sprich, da kann ich alles „mitnehmen“, was geht.

Eine ganz blöde Frage: Wie läuft es in der Schule? Du bist ja quasi das gesamte Jahr unterwegs und dein Lehrer reist jeweils mit. Funktioniert es?

Haha … da erwischst du mich jetzt ganz genau zum Halbjahreszeugnis. Vielleicht solltest du diese Frage eher an meinen Lehrer, den Patrik, als an mich stellen. Aber ich lass ihn einfach gegenlesen, bevor das Interview an dich rausgeht. Ohne Witz, ich schreibe nur Einser und Zweier, oder besser gesagt auf Schweizerisch Fünfen und Sechsen. Die Schweizer fangen ja für unsere Verhältnisse von hinten an zu zählen. Ich bin richtig happy mit der Lösung, weil mir so das Lernen viel mehr Spaß macht und es effektiver ist. Wir machen jeden Tag vier Stunden Schule und sind jetzt schon fast mit dem Mathebuch durch, obwohl wir Tausend Tests zwischenrein machen. Gerade eben nehmen wir Kolumbien durch, quasi immer passend zu den Events. Saudi-Arabien, Brasilien und Katar haben wir auch schon gemacht. Nach Kolumbien sind wir erst mal eine Zeit in Ägypten, und dann bleiben wir länger in Tarifa –auch einer meiner Traumspots. Ferien habe ich sozusagen immer nur, wenn Events sind, die anderen Zeiten lernen wir durch. Ich hoffe echt, dass mein Lehrer das auch so toll findet und nächstes Jahr noch mal mitmacht. Ich glaube, meine Eltern hätten nichts dagegen.

Auf dem zweiten Tourstopp der Saison 2023 in Salinas del Rey in Kolumbien belegte Finn dem siebten Platz. Er schaffte es erstmalig ins Halbfinale – bei den Herren! – und rutschte in der Weltrangliste auf Platz sechs vor. Ein Riesenerfolg für den erst 13-jährigen Freestyler aus Hof. Anfang März – gleich nach dem Event – trafen wir ihn erneut zum Interview.

Finn, in Salinas del Rey hast du zum ersten Mal in deiner Karriere bei den Herren ein Halbfinale erreicht. Wie fühlst du dich?

Einfach mal unglaublich! Mein Traum ist wahr geworden –genauer gesagt mein Ziel, das ich mir für diese Saison vorgenommen habe, einmal unter die besten Acht zu fahren, hat sich bereits beim zweiten Event der Saison erfüllt. Ich habe mich die ganzen Tage über echt gut gefühlt, war eigentlich nicht super aufgeregt, und habe versucht, mich auf meine Heats zu fokussieren. So etwas passiert ja nicht nur unmittelbar vor dem Start, sondern auch die ganzen Tage über. Dass es dann so klappt, ist schon echt mega für mich. Ich bin gegen die Top Names gefahren und konnte im Viertelfinale Valentin Rodriguez und Posito Martinez schlagen! Voll cool, das ich mit

meinem Teamkollegen Manoel Soarez – er war erster in unserem Heat – ins Halbfinale eingezogen bin. Auch im Heat zuvor lag Louka Pitot nur 0,4 Punkte vor mir. Im Halbfinale waren meine ersten beiden Tricks ein 317 und ein Hinterberger 7, der mir satte 8,17 Punkte eingebracht hat – mein höchstes Scoring ever. Leider musste ich den anderen den Vortritt fürs Finale lassen.

Aufgrund der Regelwerkumstellung für die Saison 2023 musstest du neue Tricks lernen – in nur vier Wochen zwischen den Event in Katar und dem in Kolumbien. Wie hast du das geschafft?

Ich war in der Zeit zwischen den beiden Worldcups in Ägypten und habe jeden Tag nach der Schule trainiert, trainiert, trainiert. Wir hatten, und das ist gar nicht so selbstverständlich für diese Jahreszeit, jeden Tag echt guten Wind, und ich bin quasi nur noch Toeside gefahren. So habe ich es dann irgendwie hinbekommen, dass ich diese Tricks relativ gut lernen konnte. Meine Mom hat ziemlich viel gefilmt und ich habe mir das dann immer wieder angesehen. Das funktioniert zum Glück ganz gut, und ich konnte es dann letzten Endes auch gut umsetzen. Hättest du mir das in Katar gesagt, ich hätte es nicht geglaubt.

Der Tourstopp an deinem Homespot El Gouna ist nun doch aus dem Tourplan gefallen. Schade für dich – oder okay? Wirst du weiterhin in El Gouna trainieren?

Natürlich wäre ich gerne mal in El Gouna bei einem Worldcup gestartet. Ist ja mein Home- und Trainingsspot. Aber was nicht ist, kann ja immer noch mal werden. Ich habe ja noch ein paar Jahre Zeit!

Der nächste GKA Freestyle Tourstopp wird Mitte August in Dunkerque/Frankreich stattfinden. Wie wirst du die Zeit bis dahin verbringen?

Nächste Woche fliege ich wieder zurück nach Ägypten und bleibe dort bis Anfang Mai. Danach geht es nach Europa, in Tarifa stehen der GKA Big Air Event und der Youth Worldcup auf dem Plan. Im Juli werde ich wahrscheinlich die guten Bedingungen in Ägypten ausnutzen und dort trainieren, bevor es dann zu einigen deutschen Stopps und dann nach Frankreich geht.

PROFIZIRKUS | INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL
97 KITEBOARDING
Finn, Danke für das Interview.

PER ASPERA AD ASTRA

INTERVIEW MIT RITA ARNAUS 98 NUMMER 152 KITEBOARDING

Jede(r) von uns hat bestimmt schon einmal davon geträumt, ein Weltenbummlerleben zu genießen und dabei die besten Spots dieser Welt mit der finanziellen und organisatorischen Unterstützung weltbekannter Marken abzufahren. Rita Arnaus führt genau dieses Leben. Ich traf die Profi-Kiterin kurz vor dem Beginn des ersten Events der GKA Freestyle World Tour 2023 in Katar. Seit neun Jahren fährt sie Kite Contests, ist dreifache spanische Meisterin, Vize-Weltmeisterin 2021 und aktuell auf Platz drei der Weltrangliste.

Im Interview gibt sie Einblicke in ihr Kite-Profi-Leben, das nicht nur Spaß und Reisen bedeutet, sondern auch viel Disziplin, harte Arbeit und mentale Fitness.

INFO
INTERVIEW DENIS MAKOLKIN FOTOS SVETLANA ROMANTSOVA, DAVE MODY, BANAN SOLIMAN
LEIDENSCHAFT | PER ASPERA AD ASTRA 99 KITEBOARDING

Hallo Rita, wie bist du zum Kitesurfen gekommen und welche Rolle spielt es in deinem Leben?

Meine Eltern waren beide spanische Meister im Windsurfen. Mein Vater war einer der Ersten, die in Spanien mit dem Kitesurfen begannen – bereits 1998. Als ich zehn Jahre alt war, beschloss ich ebenfalls Windsurfen zu lernen. Meine Mutter zeigte es mir. 2011 begann ich mit dem Kitesurfen. Es war Liebe auf den ersten Blick – und seitdem ein harter, aber schöner Weg bis ganz nach oben. Ich lebe ein Leben, das ich gegen nichts anderes tauschen möchte.

Wenn man dich nach einer Kitesession erlebt, sieht man, wie du richtig strahlst vor Freude. Was macht Kitesurfen deiner Meinung nach so besonders?

Sich mit dem Kite über das Wasser zu bewegen, die Kraft des Windes zu nutzen und im direkten Kontakt mit der Natur zu sein, ist für mich die pure Definition von Freiheit und Glück. Kitesurfen ist der Sport, der mein Leben auf den Kopf gestellt hat. Ich lebe ein Traumleben, von dem ich mir nicht einmal vorstellen konnte, wie weit es mich bringen würde. Es gibt mir auch die Möglichkeit, eine unglaubliche Community von Kitern aus der ganzen Welt zu treffen. Man braucht nicht viel, um ins Wasser zu gehen und die Welt vom Meer aus zu sehen – dies ist eine Erfahrung, von der ich nicht genug bekommen kann.

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Es war Liebe auf den ersten Blick – und seitdem ein harter, aber schöner Weg bis ganz nach oben. Ich lebe ein Leben, das ich gegen nichts anderes tauschen möchte.

Leider hatte ich keinen guten

Start in dieses Jahr. Bei meinem zweiten Trick im Halbfinale bin ich schlecht gelandet und hatte starke Schmerzen im Knie. Ich musste meinen Auftritt in Katar sofort aufgeben. Aber ich möchte auf jeden Fall

Weltmeisterin werden, das steht für mich fest.

Die GKA-Freestyle-Weltmeisterschaft 2023 ist mit dem ersten Event in Katar gestartet, leider musstest du dein Heat im Halbfinale abbrechen – was ist passiert?

Ja, leider hatte ich keinen guten Start in dieses Jahr. Bei meinem zweiten Trick im Halbfinale bin ich schlecht gelandet und hatte starke Schmerzen im Knie. Ich musste meinen Auftritt in Katar sofort aufgeben. Ich möchte auf jeden Fall Weltmeisterin werden, das steht für mich fest. Zum Glück haben wir bis Ende des Jahres noch drei Stopps, also werde ich versuchen, rechtzeitig zum Event in Kolumbien wieder fit zu sein. Ich habe seit 2019 kein Finale mehr verpasst und bin definitiv hungrig auf mehr.

Wie motivierst du dich, an dir zu arbeiten, und was machst du für deine Fitness?

Ich trainiere, wo immer ich nur kann, und versuche, so gut wie möglich an meiner Form zu arbeiten. Meine Motivation ist klar und einfach – ich möchte ein besserer Mensch und Kitesurfer werden, im und außerhalb des Wassers. Ich versuche, meine Sportroutine beizubehalten, wo auch immer auf der Welt ich bin, indem ich konsequent ins Fitnessstudio gehe, Yoga mache und immer kite, wenn es windig ist.

Wie konzentrierst du dich vor den Wettkämpfen?

Ich überzeuge mich mental, dass es eine normale Trainingseinheit ist. Ich stelle mir meine Tricks in Gedanken vor, glaube daran, dass ich sie perfekt stehen werde, und gehe mit viel Mut und Selbstvertrauen auf das Wasser.

Hast du eine klare Reihenfolge für die Tricks, die du lernst, oder entscheidest du spontan, was du trainierst?

Ja, in meinen Augen gibt es einen „Muss“-Weg, Tricks zu erlernen. Freestyle-Tricks sind recht komplex. Ich empfehle, nicht zu schnell vorzugehen, mit einfachen Tricks zu beginnen und sich nach und nach an die komplexeren vorzuarbeiten. Je höher das Level, desto schwieriger wird es, sich zu verbessern. Aber es gibt immer etwas zu lernen. Es kommt auch darauf an, wie man sich dem Trick gegenüber fühlt. Einige gelingen schnell, andere sind sehr hartnäckig.

Wie gehst du mit den Tricks um, die nicht einfach zu knacken sind – bleibst du dabei, bis du sie richtig kannst, oder lässt du sie aus?

Ich versuche es immer wieder, bis ich einen Trick beherrsche. Ich gebe nicht so leicht auf. Aber irgendwie gibt es immer diesen einen Trick, den ich nicht knacken kann – das ist sehr frustrierend. Es braucht wirklich gaaanz viele Versuche und Abstürze, um einen Trick zum ersten Mal sauber zu landen.

LEIDENSCHAFT | PER ASPERA AD ASTRA
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RITA ARNAUS DENIS MAKOLKIN (AUTOR) ALTER 27 47 NATIONALITÄT SPANISCH DEUTSCH GEBURTSORT BARCELONA DRESDEN LEBT ZURZEIT IN BARCELONA KATAR KITET SEIT 2012 2010 HOMESPOT SANT PERE PESCADOR DORUM/NORDSEE FUWAIRIT/ARABISCHER GOLF ERFOLGE VIZE-WELTMEISTERIN 2021 SPANISCHE MEISTERIN LIEBLINGSSPOT CUMBUCO/BRASILIEN PRAIA DA FOZ DO LIZANDRO/PORTUGAL WEB/INSTAGRAM RITAARNAUS.COM DENIS.MAKOLKIN
102 NUMMER 152 KITEBOARDING
Mich mit dem Kite über das Wasser zu bewegen, die Kraft des Windes zu nutzen und im direkten Kontakt mit der Natur zu sein, ist für mich die pure Definition von Freiheit und Glück.

Du bist ein sehr offener und fröhlicher Mensch und hast sehr viele Freunde unter den Pros. Wie ist es für dich, gegen deine Freundinnen anzutreten?

Das ist eine der schönsten Besonderheiten des GKA-Profizirkus. Auf der Tour sind wir eine große Familie. Wir reisen und trainieren zusammen, wir pushen uns gegenseitig – und treten dann gegeneinander an. Mit meiner besten Freundin Therese Taabbel reise und konkurriere ich seit 2014 zusammen. Wir sind beide zusammen zu unserem ersten Weltwettbewerb nach Deutschland gefahren. Ich sprach kaum Englisch und wir kannten uns nicht wirklich, aber wir hatten uns ein paar Monate vorher bei einem europäischen Wettbewerb in der Nähe meines Homespots in Barcelona kennengelernt, an dem Therese teilnahm, ich damals noch nicht. Natürlich haben wir auf dem Wasser unser Bestes gegeben, aber wir haben uns auch immer für die andere gefreut, wenn sie gewonnen hat.

Du kitest seit mehr als 20 Jahren. Was würdest du – basierend auf deiner Erfahrung – bezüglich der Sicherheit beim Kiten empfehlen?

Ich überprüfe jedes Mal genau die Leinen, wenn ich sie am Strand auslege, um sicherzustellen, dass sie nicht beschädigt sind und keine Knoten haben. Außerdem prüfe ich das Tuch des Schirms regelmäßig auf Abnutzungsspuren. Vor dem Start vergewissere ich mich, dass mein Quick Release verlässlich funktioniert und der Chicken Loop sicher am Trapez sitzt. Sofern der Wind nicht zu böig ist, bringe ich nach dem Start meinen Kite auf zwölf Uhr und prüfe, ob alle Leinen gleich lang sind und der Kite nicht zu einer Seite zieht. Ist der Wind zu böig, starte ich den Kite in Richtung Wasser, halte ihn tief und gehe so schnell wie möglich aufs Wasser.

Jeder Freestyler kennt das – irgendwann stockt man in der eigenen Entwicklung und wird beim Erlernen neuer Tricks langsamer. Vor allem nach einer Reihe misslungener Versuche fällt es schwer, sich weiter zu motivieren. Was ist deine Empfehlung für die Überwindung der eigenen Barrieren und für die Weiterentwicklung?

Glaube fest daran, dass du es kannst, und treibe dich jeden Tag ein bisschen mehr an. Schreibe deine Lernziele auf, visualisiere sie und gehe sie direkt an. Die Macht des Geistes ist sehr wichtig in diesem Sport. Man ist, was man glaubt zu sein. Jeder misslungene Trick, jede Verletzung ist Teil des Spiels. Es ist etwas, das wir nicht kontrollieren können, aber es passiert uns, damit wir etwas daraus lernen können.

Leben bedeutet Veränderung. Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Auf jeden Fall in der Kite-Industrie. Wer weiß, ob ich dann immer noch an Wettkämpfen teilnehmen werde, aber auf jeden Fall möchte ich etwas machen, das mit dem Sport zu tun hat. Ob bei einem Hersteller oder als Unterstützerin für andere Athleten. Außerdem möchte ich Menschen dazu motivieren, ihre wahre Leidenschaft zu finden und sich ihr zu 100 % zu widmen.

Vielen Dank, Rita, für das offene Gespräch. Wir wünschen dir alles Gute und schnelle Genesung nach deiner Knieverletzung.

*Per aspera ad astra, Durch Schwierigkeiten zu den Sternen (Seneca)

LEIDENSCHAFT | PER ASPERA AD ASTRA 103 KITEBOARDING
INFO TEXT
NUMMER 152 KITEBOARDING 104
XANDER RAITH DIRK SEIFERT FOTOS ANDRÉ MAGARAO

Pure Joy of Riding Park

Die KPL (Kite Park League) ist die offizielle Championship Tour im Kite Park Riding. Der erste Event der KPL Tour 2023 fand in Villa La Angostura (Argentinien) statt. Angereist waren 24 Männer und drei Frauen, Austragungsort war der See Nahuel Heapi, der Park bestand aus fünf Obstacles.

105 KITEBOARDING
KPL KITE PARK LEAGUE PATAGONIA INVITATIONAL VILLA LA ANGOSTURA/ARGENTINIEN 04. – 11. FEBRUAR 2023 1. TOURSTOPP 2023
PROFIZIRKUS | KPL KITE PARK LEAGUE

Die KPL (Kite Park League) ist die offizielle Championship Tour im Kite Park Riding. Anfang Februar fand mit dem Patagonia Invitational der erste Event der KPL Tour 2023 in Villa La Angostura (Argentinien) statt. 27 Rider, 24 Männer und drei Frauen, waren angereist, Austragungsort war der See Nahuel Heapi. Der Park bestand aus fünf Obstacles, die ersten Läufe wurden am Morgen des 5. Februar gestartet – bei idealen Bedingungen für 11er- und 13er-Schirme. Das Männer-Feld wurde in vier Vorläufe mit jeweils sechs Fahrern eingeteilt, die drei Frauen starteten direkt im Finale. Im Finale der Männer starteten Mariano Cuevas, Lucas Muzio, Chad Porter, Eric Rienstra, Rami Gallart und Noè Fond. Der Franzose Fond entschied den ersten der beiden Qualifiers für das Superfinal in Taiba/Brasilien für sich.

Die KPL Tour 2023 besteht aus zwei Qualifikations-Events (4. bis 11. Februar 2023 in Argentinien und 20. bis 24. Mai 2023 in Italien). Die zehn besten Rider qualifizieren sich für das Superfinale in Taiba/Brasilien im Oktober. Den Höhepunkt der Tour bildet das KPL Jam Team Battle vom 26. August bis 2. September 2023 am Hood River. Bei diesem Team-Event wird es keine Einzelwertung geben, sondern ausschließlich „The pure Joy of Riding Park with Friends.“

106 NUMMER 152 KITEBOARDING 106
Die KPL Tour 2023 besteht aus zwei Qualifikations-Events. Die zehn besten Rider qualifizieren sich für das Superfinale in Taiba/Brasilien.

Wertung KPL Patagonia Invitational

MÄNNER

1. NOÉ FONT

2. RAMIRO GALLART

3. ERIK RIENSTRA

FRAUEN

1. KRISTEN COOPER

2. ADELA MENDOZA

3. LARA BERRIO

KPL-Tourdaten 2023

QUALIFIERS FÜR DAS SUPERFINAL

2 TOURSTOPPS

04.02. – 11.02.2023

PATAGONIA INVITATIONAL/ARGENTINIEN

20.05. – 27.05.2023

KPL SICILY LO STAGNONE/ITALIEN

SUPERFINAL

DIE 10 BESTEN RIDER DER BEIDEN QUALIFIERS

21.10. – 28.10.2023

TAIBA/BRASILIEN

KPL JAM TEAM BATTLE HOOD TEAM EVENT

26.08. – 02.09.2023

HOOD RIVER/USA

Den Höhepunkt der Tour bildet das KPL Jam Team Battle am Hood River.

Bei diesem TeamEvent wird es keine Einzelwertung geben

NAME CHAPTER 107 KITEBOARDING
KITEPARKLEAGUE.COM
PROFIZIRKUS | KPL KITE PARK LEAGUE

Perfekter

Flachwasserspot auf Sardinien

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, die Küstenlinie rund 1.850 km lang. Kitespots finden sich für alle Windrichtungen und Könnensstufen – und für alle Disziplinen: Flachwasser für Freestyle und Cruisen, Welle und tiefes Wasser für Foiler.

Sardinien ist die perfekte Insel, um mit dem Van bereist zu werden. Um von den Spots an der Nordküste an die im Süden zu gelangen (ca. 350 km), seid ihr rund vier Stunden unterwegs, die Autobahnen sind Maut-frei.

Der Vlogger Ben Beholz war im Herbst mit seinem Van auf Sardinien. Und hat einen für sich perfekten FlachwasserFreestyle- und -Cruiser-Spot entdeckt und – natürlich – gleich ein Video dazu produziert.

INFO INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS
FRITZ STÄDELE JANIS NIELS LE COUTRE JONATHAN ISSELSTEIN
KITEBOARDING 108 NUMMER 152
REISEINFOS | SARDINIEN MIT DEM VAN

Porto Pino Eine lange Steinmole schützt den Fischereihafen. Dahinter findet ihr konstanten Wind und flaches Wasser – ein Traum!

KITEBOARDING REISE | SARDINIEN MIT DEM VAN

Sardinien mit dem Van. Füll das Wasser auf, mach den Kühlschrank voll, dein Handy aus und fahr einfach los. Der Weg das Ziel. Selbst ich als Sardinienliebhaber entdecke jedes Jahr neue Orte.

110 NUMMER 152 KITEBOARDING 110

Ben, du hast in einem deiner letzten Videos einen für dich neu entdeckten Spot auf Sardinien vorgestellt. Wo genau befindet sich der Spot und wie heißt er?

Eine meiner größten Leidenschaften ist es, neue Spots zu suchen. Oftmals zahlt es sich nicht wirklich aus, aber wenn ich dann mal etwas Brauchbares finde, ist es natürlich umso geiler. Im letzten Jahr gab es für mich zwei neue Spots, die ich in diesem Jahr mit Sicherheit wieder bereisen werde. Jedoch ist hier nur ein Spot für die meisten Kiter nutzbar, da der andere einen sehr gefährlichen Ein- und Ausstieg mit vielen scharfen Gegenständen im Wasser hat.

Der Spot heißt Porto Pino. Viele werden ihn vermutlich schon kennen, ich selber hatte ihn bisher gemieden, da es auf Google Maps für mich immer so aussah, als ob das einfach offenes Meer und dementsprechend choppy wäre.

Dieses Jahr entdeckte ich per Zufall aber eine lange Steinmole, die den Fischerhafen vor den Wellen des offenen Meeres schützt. So etwas lässt mein Freestyle-Herz natürlich höherschlagen, da man bei dieser Art von Molen in der Regel eine Mischung aus konstantem Wind vom Meer und flachem Wasser vorfindet. So war es dann auch – ein Traum!

Du bist mit dem Van auf Sardinien gewesen. Was macht Sardinien mit dem Van so besonders?

Auf Sardinien ticken die Uhren irgendwie anders. Die Leute sind sehr entspannt und haben – außerhalb der Badesaison (bis Mitte September) – oftmals einen so positiven Phlegmatismus, der das Leben dort sehr frei und entspannt macht. So kann man mit dem Van einfach überall stehen und sogar oft direkt vor dem Van den Kite aufpumpen und kiten gehen. Der Norden Sardiniens ist etwas kommerzialisierter – aber auch dort, wenn man sich von den Touri-Orten etwas fernhält, ist das Leben sehr gemütlich. Perfekt für ein Kiter-Vanlife.

Vanlife Außerhalb der Badesaison könnt ihr mit dem Van überall stehen und oft sogar direkt vor eurem Van aufs Wasser gehen.

NAME BEN BEHOLZ

ALTER 31

GEBURTSORT ENGEN

LEBT ZURZEIT IN GAIENHOFEN

KITET SEIT 2011

HOMESPOT COMER SEE

LIEBLINGSSPOT PUNTA TRETE

WEB BENBEHOLZ.COM

INSTAGRAM INSTAGRAM.COM/B.BEHOLZ/

REISE | SARDINIEN MIT DEM VAN
111 KITEBOARDING

Handslide Meine Lieblingsspots sind

Punta Trettu, Porto Botte und Valledoria für Glattwasser.

Livorno–Olbia, Genua–Porto Torres oder Toulon–Porto Torres. Am

Genua–Porto Torres.

Auf Sardinien gibt es Spots für alle Himmelsrichtungen. Perfekte Flachwasserspots und super Wave-Spots. Du bist Freestyler und Foiler. Welche Spots auf Sardinien sind deine Top Five?

Ja, das macht Sardinien so besonders – wie ich finde. Ich mache ja gelegentlich auch Kiteloops und freue mich über starken Wind, auch wenn es nach außen oftmals den Schein hat, dass ich mich nur aushake. Deshalb fahre ich auch alle Spots gleichermaßen an. Je nach Windrichtung und Windstärke entscheide ich mich, welche Disziplin es heute sein soll. Meine Lieblingsspots sind: Punta Trettu, Porto Botte und Valledoria für Glattwasser. Das ist im Grunde auch der Grund, warum ich jedes Jahr zurückkomme. In Punta Trettu hat man Zeit, sich seinen Tricks zu widmen, und geht meist mit neuen Tricks im Sack wieder nach Hause.

Für Big Air bei entsprechender Vorhersage finde ich La Pelosa und Porto Pollo gut. Aber Achtung, hier schaue ich mir vorher die Vorhersage sehr genau an. Zum Wingfoilen und Hydrofoilen habe ich dieses Jahr den Dogbeach bei St. Antioco und Porto Pino für mich entdeckt.

Und für die Welle? Welche Spots kannst du Wavekitern empfehlen?

Ich weiß, dass Chia hier recht gut funktionieren kann. Ich habe hier auch öfter schon Airton fahren sehen. Er wird schon wissen, warum er nach Chia kommt. Soweit ich weiß, braucht die Welle jedoch immer etwas Zeit, um „schön“ zu werden.

Es gibt es mehrere Fähr-Routen, um mit dem Van nach Sardinien zu kommen.
liebsten nehme ich
112 NUMMER 152 KITEBOARDING

Mobe Die beste Zeit für Sardinien ist September und Oktober. Der Wind weht sehr zuverlässig und die Badesaison ist vorbei.

Welche Spots sind für Einsteiger geeignet?

Für Einsteiger finde ich Porto Botte am besten geeignet. Der Spot ist extrem groß und daher leer. So habt ihr stets genug Platz. Marco Orru hat seine Station direkt am Beach („Critical Slides“) und der Lifestyle stimmt. Hier mache ich auch jedes Jahr mein Freistiel Pro Camp, genau aus diesem Grund.

Welche ist die beste Reisezeit für Sardinien?

Ich finde, die beste Zeit für Sardinien ist September und Oktober. Der Wind weht sehr zuverlässig, die Badesaison ist vorbei und die Insel bereitet sich so langsam auf den Winterschlaf vor. Wobei die Temperaturen in der Regel aber noch richtig heiß sind.

Der bekannteste Spot auf Sardinien ist Porto Pollo. Wie ist deine Meinung zu diesem Spot?

Ja, das stimmt, das ist vermutlich auch der älteste Spot – bekannt noch aus den alten Windsurfzeiten. Zum Windsurfen ist Porto Pollo bestimmt auch super, da der Wind hier oft sehr stark weht. Zum Kiten finde ich Porto Pollo nur bedingt gut. Ich selber fahre nur nach Porto Pollo, wenn die Vorhersage stimmt, sonst lasse ich das mit gutem Gewissen aus. Der Wind dort ist meist sehr böig und das Wasser choppy. Nix Besonderes eben. Wenn der Wind mal auf side, side on shore dreht, kann es ganz gut sein. Das Wasser ist zwar immer noch sehr choppy, aber ihr könnt schön loopen. Grundsätzlich stimmt es aber, dass es dort öfter und vor allem stärkeren Wind hat als auf dem ganzen Rest der Insel.

Auf Sardinien ticken die Uhren irgendwie anders. Die Leute sind sehr entspannt und haben –außerhalb der Badesaison – oftmals einen so positiven Phlegmatismus, der das Leben dort sehr frei und entspannt macht.
113 KITEBOARDING REISE | SARDINIEN MIT DEM VAN

Mit dem Van direkt an den Spot, aus dem Van direkt aufs Wasser, abends vor dem Van chillen – und direkt am Spot übernachten. Das ist der Traum einen jeden Kiters, der mit dem Van unterwegs ist. Welche Erfahrung hast du gemacht, wo ist das auf Sardinien möglich?

Ja, genauso ist es – und genau deshalb komme ich jedes Jahr wieder. Der Witz ist, dass genau das – außerhalb der Badesaison – fast überall möglich ist. Oftmals fühle ich mich, als ob ich was Verbotenes täte, weil es so irreal ist. Nur im Norden und im Süden bei den Touri-Hochburgen ist das Vanleben etwas regelmentierter. Wenn ihr sichergehen wollt, empfehle ich die App Park4Night. Die ist recht informativ und aktuell.

Welchen Tipp gibst du Kitern, die mit dem Van auf Sardinien frei stehen möchten – also nicht auf

Campingplätzen –, sonst noch?

Haha, gute Frage! Ich würde sagen: Füll das Wasser auf, mach den Kühlschrank voll, dein Handy aus und fahr einfach los. Der Weg ist hier ja das Ziel, und selbst ich als Sardinienliebhaber entdecke jedes Jahr neue Orte. Manche davon bleiben aber auch streng geheim.

Wie ist das Nebeneinander von Badegästen und Kitern an den Spots?

Ja, das ist eben während der Badesaison etwas nervig. Viele Strände sind um diese Zeit für das Kitesurfen sogar verboten. Mit aus diesem Grund empfehle ich Sardinien ab Mitte September. Was aber meiner Erfahrung nach auch recht gut mit der Windsaison zusammenpasst.

Im Sommer ist es wohl sogar so, dass auch Hunde an vielen Stränden verboten sind. Da ich aber bisher entweder im Frühling oder Herbst auf Sardinien war, kenne ich das nur vom Hörensagen.

Es gibt mehrere Fähr-Routen, um mit dem Van nach Sardinien zu kommen. Welche empfiehlst du?

Für mich gibt es drei sinnvolle Routen: Livorno–Olbia, Genua–Porto Torres oder Toulon–Porto Torres. Am liebsten nehme ich Genua–Porto Torres. Da man hier die kürzeste Strecke auf dem Festland fahren muss und quasi direkt (20 km entfernt) von La Pelosa ankommt. Wenn der Wind passt, geht’s dann oftmals gleich direkt aufs Wasser.

Welche Kitegrößen muss ich einpacken – und welchen Neo?

Im September und Oktober fahre ich eigentlich immer meinen Shorty. Es ist wirklich noch heiß. An Kitegrößen rate ich euch, alles mitzunehmen, was ihr gerne fliegt. Die Insel ist so vielseitig. Dieses Jahr hatte ich leider nur wenig Big-Air-Sessions mit meinem 9er XR. Aber ich hatte auch schon andere Jahre. Außerdem braucht man ja bekanntlich immer genau das, was man nicht eingepackt hat.

Porto Botte Für Einsteiger finde ich

Porto Botte am besten geeignet. Der Spot ist extrem groß und daher leer. Marco Orru hat seine Station direkt am Beach („Critical Slides“) und der Lifestyle stimmt.

Hier mache ich auch jedes Jahr mein Freistiel Pro Camp.

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Je nach Windrichtung und Windstärke entscheide ich mich, welche Disziplin und welcher Spot es heute sein soll. Das macht Sardinien so besonders – wie ich finde.

BEN BEHOLZ | I CHASED THE WIND AND FOUND THIS BEN BEHOLZ | WE KITED 30 KNOTS ON GLASS
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St. Antioco Zum Wingfoilen und Hydrofoilen habe ich im letzten Jahr den Dogbeach bei St. Antioco und Porto Pino für mich entdeckt.

KITEBOARDINGEVENTS wird zu PRIMESURF

Die Kiteboarding-Events sind in den Nullerjahren ursprünglich aus den „Join the Test“-Reisen der KITEBOARDING-Redaktion entstanden. Schnell wurde die KBE eigenständig und organisierte Kite-Eventund Leserreisen nach El Gouna und nach Brasilien (Safari do Brasil), in manchen Jahren bis zu 30 Event-Wochen.

2014 übernahmen Daniel Gulau und Marcel Würfel die KBE, bauten die Events weiter aus und eröffneten zwei eigene Kiteschulen in El Gouna und auf Sizilien sowie ein Kitehouse auf Fehmarn. Warum es jetzt Zeit wurde für Primesurf und was die beiden Inhaber mit ihrem neuen Brand für die Zukunft planen, haben wir bei Dani und Marci erfragt.

INFO INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS PRIMESURF
PRIMESURF
116 NUMMER 152 KITEBOARDING
REISE | KITEBOARDING-EVENTS WIRD ZU PRIMESURF 117 KITEBOARDING

Was hat euch bewogen, die Kiteboarding-Events in Primesurf umzubenennen?

Unsere Community ist über die Jahre gewachsen. Mittlerweile gibt es viele Standorte rund um den Globus, an denen wir unsere Reisen und Events veranstalten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich bei uns der Wunsch, ein Kollektiv von Schulen unter einem großen Dach zu bilden, um – egal an welcher KiteSchule und Destination – immer die gleichen Werte mit einer hohen Qualität bieten zu können. Da jede Schule bisher einen anderen Namen hatte, sorgte dies teilweise für Verwirrung bei unseren Gästen und es war keine klare Einheit erkennbar. Das möchten wir nun ändern und alle Events und Schulen unter dem Namen Primesurf vereinen. Dieser Name steht für eine frische Perspektive, mit der wir gemeinsam in ein neues Kapitel starten wollen.

Was wird sich unter dem neuen Label ändern?

Alle Schulen und Destinationen werden nun einheitlich sein. Die Kite Camps und Schulungen an all unseren Spots werden über eine Homepage buchbar sein, wodurch wir einen besseren Überblick verschaffen und gleiche Strukturen und Qualitäten vermitteln möchten. Alle Traditionen von Kiteboarding-Events werden fortgesetzt und noch weiter verbessert, um allen Wassersport-Fans auf der ganzen Welt unvergessliche Erlebnisse bieten zu können.

Aktuell habt ihr sieben Destinationen im Programm: El Gouna, Sizilien, Dänemark, Mauritius, Kapstadt, Fehmarn und Brasilien. Habt ihr weitere in der Planung?

Aktuell ist unsere Priorität, uns auf alle jetzigen Destinationen zu konzentrieren und das neue Label so gut es geht zu vertreten sowie unseren Qualitätsstandard zu erfüllen. Dass mit der Zeit noch weitere Standorte hinzukommen und wir weiterwachsen können, möchten wir uns natürlich offenhalten.

Ihr betreibt eine eigene Kitestation in El Gouna (Makani Beach Club), auf Sizilien (Sicily Kiteschool) und das Makani Kitehouse auf Fehmarn. Folgen alle Kitestationen dem gleichen Konzept?

Ja, alle Schulen sollen einem gleichen Konzept und einheitlichen Strukturen folgen. Um dies zu vereinen, wird es in diesem Jahr Namensänderungen geben. Unsere Stationen werden ab jetzt unter dem Namen Primesurf Sizilien und Primesurf Fehmarn weitergeführt. In El Gouna bleibt der Name Makani Beach Club bestehen, da diese Station extern und nicht unter Primesurf läuft.

Ihr veranstaltet Eventreisen an alle eure sieben Destinationen. Was ist das Besondere an einer Eventreise?

Die Kite Camps folgen einem besonderen Schulungs- und Lernkonzept. Anders als bei einem normalen Kurs bieten wir wochenweise intensives Training an. Dabei ist es ganz egal, ob ihr das Kiten lernen möchtet oder bereits Erfahrungen habt. Ihr verbringt eure Zeit mit gleichgesinnten Camp-Teilnehmern und jeder kann individuelle Lernerfolge zusammen mit unseren lizensierten Trainern erzielen. Wir verbringen zusammen

jede windige Minute auf dem Wasser und nutzen die maximale Zeit fürs Kitesurfen. An windlosen Tagen gibt es Theorieeinheiten, wir unternehmen gemeinsame Ausflüge und verbringen die Abende zusammen bei einem leckeren Barbecue. Ein besonderes Highlight sind unsere Kite Safaris in Brasilien, bei denen wir zwei Wochen lang die Küste entlang reisen, Stopps an vielen unterschiedlichen Spots machen und unzählige Downwinder fahren. Alle Camps verbinden intensives Kitesurf-Training mit einer coolen Community an schönen Destinationen.

An wen richten sich eure Events, an Einsteiger oder fortgeschrittene Kiter?

Generell richten sich die Events an alle Kiter oder die, die es einmal werden möchten. Da manche Destinationen jedoch etwas Erfahrung im Kiten voraussetzen, gibt es Empfehlungen für die jeweiligen Spots und eine Aufteilung nach Können. Dänemark, El Gouna, Sizilien und Fehmarn decken alle Kiter, vom Einsteiger bis zum Fortgeschrittenen, ab. Mauritius, Brasilien und Kapstadt hingegen eignen sich eher für erfahrene Kiter.

Was unterscheidet eine Eventreise von einem Kitekurs an euren Kitestationen?

Die Camps finden wochenweise, teilweise über zwei Wochen statt. In dieser Zeit verbringen wir gemeinsam so viel Zeit auf dem Wasser wie möglich und unternehmen nebenbei auch noch andere Aktivitäten. Kitekurse erfolgen über eine festgelegte Stundenzahl und eignen sich für alle, die sich lediglich auf diese Stunden beschränken und nicht an einer Campwoche teilnehmen möchten. Ebenfalls bieten wir Privatstunden für diejenigen an, die Einzelunterricht bevorzugen. Zudem wird es ab diesem Jahr auch Wingfoil-Kurse an unseren Stationen geben.

Welche eurer Destinationen ist am besten für Einsteiger geeignet?

Am besten eignen sich Dänemark, Sizilien, Fehmarn und El Gouna für Einsteiger. Der große Fjord in Dänemark bietet ein riesiges Stehrevier ohne Wellen und funktioniert bei jeder Windrichtung. Auf Sizilien sieht es an der größten Lagune Europas von den Bedingungen her ähnlich aus. Der Kitespot in El Gouna bietet warmes, stehtiefes Wasser mit Side-ShoreWind und eignet sich daher super für Kite-Schulungen. Auch auf der Insel Fehmarn gibt es ein großes Stehrevier und die Möglichkeit, bei jeder Windrichtung kiten zu gehen.

Und welche für Kiter, die ihre ersten Schritte in der Welle wagen wollen?

Auf Mauritius ist man genau richtig, wenn man sich gern einmal in der Welle ausprobieren möchte. Mauritius ist unser Allrounder, was die Möglichkeiten beim Kiten betrifft. Es gibt dort eine große Lagune, die sich vom Strand bis zum Riff erstreckt. Ab der Riffkante findet man einiges an Wellen. Von kniehoch für alle Wellen-Einsteiger bis hin zur berühmten Welle OneEye, die sich eher für wahre Profis eignet. Viele Wellen gibt es auch in Kapstadt und Brasilien,

118 NUMMER 152 KITEBOARDING

Auf Mauritius, in Brasilien und in Kapstadt seid ihr genau richtig, wenn ihr euch gern' einmal in der Welle ausprobieren möchtet. In 2023 möchten wir in Brasilien zwei Wave-Camps anbieten.

Spot: Kapstadt

Primesurf steht für eine frische Perspektive, mit der wir gemeinsam in ein neues Kapitel starten wollen.

REISE | KITEBOARDING-EVENTS WIRD ZU PRIMESURF
119 KITEBOARDING

weshalb diese Spots eher für diejenigen geeignet sind, die bereits sicher fahren können und sich nun in den Wellen probieren wollen. Ab diesem Jahr möchten wir in Brasilien zwei Wave Camps anbieten, bei denen wir gemeinsam das Kiten in der Welle üben und verbessern können.

Was sind eure Pläne mit Primesurf für die Zukunft?

Wir möchten uns gemeinsam mit unserer Community und unter dem Namen Primesurf weiterentwickeln und unzählige

schöne Erlebnisse sammeln. Mit Primesurf können wir sicherstellen, dass alles so reibungslos wie möglich abläuft, wir an allen Standorten eine gleiche Qualität, das neueste Material und vor allem die coolste Community bieten können. Diesen Standard möchten wir beibehalten und offen sein für alles Weitere, das kommt. Unser Ziel ist es, alle Mitreisenden Teil unserer Community werden zu lassen. Wir sind froh, weiterhin diesen Lifestyle und wunderbaren Sport an so vielen schönen Orten leben zu dürfen!

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Mauritius ist unser Allrounder, was die Möglichkeiten beim Kiten betrifft. Es gibt dort eine große Lagune, die sich vom Strand bis zum Riff erstreckt. Ab der Riffkante findet ihr einiges an Wellen. Von kniehoch für alle Wellen-Einsteiger bis hin zur berühmten Welle OneEye, die sich eher für wahre Profis eignet.

Berlin kitesurfshop24.com Knobelsdorffstr. 41 14059 Berlin shop@ontop-berlin.de www.kitesurfshop24.com 030/3221020 ON TOP BERLIN kitesurfshop24.com Kiten ∙ Wingen ∙ Surfen F-One & Duotone Pro Shop
KITEBOARDING

INTERVIEW MIT FRANK „FESTUS“ WESTFAHL

TENERIFFA LOCAL

SPOTBERICHT EL MEDANO/TENERIFFA

KEIN WIND IRGENDWO ist schon SEHR SELTEN

122 NUMMER 152 KITEBOARDING

„Schwarzer Lavasand, grüne Vegetation im Norden und karge

Landschaften im Süden. Der bekannteste Surfspot ist El Médano im Südosten“, so steht es im Reiseführer über Teneriffa. Die größte Insel der Kanaren liegt zwischen Gran Canaria und La Gomera im Atlantik, rund 350 km vor der afrikanischen Küste. Frank „Festus“ Westfahl war im Winter 1984/85 das erste Mal in El Médano, angereist in seinem T2-Bus. Seitdem dann jedes Jahr zum Wintertraining. 87/88 war er tatkräftig dabei, ein Wohnhaus zu einer Surferbar umzubauen – die Geburtsstunde des legendären „Flashpoint“. 1992 übernahm er die Kultbar zusammen mit Stefan (Bombero), 1995 eröffnete er mit Söhnke Danger das Restaurant „Yaiza“. Beide Kult-Lokalitäten führte er bis 2000. Seit 2010 ist Festus Importeur der Marken Core und Carved, später dann auch VanOne (Bulli Mode) und VAYU (Wings und Wingboards).

Kaum einer kennt die Surfszene der Kanaren so gut wie er. Gefragt haben wir den gebürtigen Hamburger nach den besten Kitespots und wie sich die Surfer-Hochburg El Médano in den letzten fast 40 Jahren entwickelt hat.

INFO
INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS JESUS RAFAEL ESPAÑA RODRIGUE CHRISTIAN KLEIN
123 KITEBOARDING REISE | SPOTBERICHT EL MÉDANO/TENERIFFA

Festus, das „Flashpoint“ gibt es heute noch. Wie hat sich die Surferbar seit der Eröffnung 1988 verändert? Supergut. Auch nach mehreren Renovierungen ist das „Flashpoint“ immer noch der Treffpunkt der Kiter, Winger, Foiler und Surfer. Stefan betreibt das „Flashpoint“ immer noch mit seinem Kultmanager Giovanni, inzwischen mit einem sehr guten und gesunden Essensangebot.

Zu den Spots. Welche Kitespots gibt es in El Médano?

Die Spots in El Médano sind: Playa Sur, Schweinebucht, Mole und Cabezo. Diese Spots funktionieren beim gängigen Nordostpassat, der rund 250 Tage im Jahr mit mehr als 4 Bft oder 12 kn bläst. Bei Westwind (ca. 20 Tage im Jahr mit mehr als 4 Bft/12 kn) könnt ihr ebenfalls diese Spots nutzen oder auch nach La Tejita (2 km entfernt) oder nach Las Americas (25 km

124 NUMMER 152 KITEBOARDING
CORE Center Playa Sur. School, Rental und Shop. Direkt am Spot.

TWS Rental Center Windsurf- und WingfoilCenter neben dem Flashpoint

südlich) fahren. Las Americas ist der beste Spot zum Wellenreiten. Wenn der Nordostpassat zu nördlich kommt (20 bis 30 Tage im Jahr), könnt ihr nach El Poris oder Guimar (20 bis 25 km nördlich von El Medano) ausweichen. Der beste Einstieg ist vor dem Hotel „Playa Sur(f)“. Von hier aus erreicht ihr in wenigen Schlägen die unterschiedlichsten Spots, je nachdem, welche Bedingungen ihr wollt.

Für welches Level ist welcher Spot geeignet?

Vor dem „Playa Sur(f)“ in der Hauptbucht wird geschult, es ist der beste Spot für Einsteiger und Fortgeschrittene. 300 m in Lee befindet sich die Schweinebucht, wo die Pros trainieren. 400 m in Luv an der Mole läuft am vorgelagerten Riff eine schöne Welle, und oberhalb der Mole in der Cabezo-Bucht ist viel Platz zum stressfreien Wellenrippen. Für Las Americas, El Poris und Guimar solltet ihr ein fortgeschrittenes Fahrkönnen mitbringen.

Welcher Spot bei welchen Windrichtungen?

Bei Nordostpassat die gesamte Bucht von El Médano mit Schweinebucht, Mole und Cabezo, bei Nordwind El Poris und Guimar und bei West ebenfalls die gesamte Médano-Bucht sowie La Tejita und Las Americas.

Wo finde ich Flachwasser?

Flachwasser bei westlichen Winden in der gesamten MédanoBucht, allerdings nur ca. 20 bis 30 Tage im Jahr. Bei Nordostpassat in Lee von der Mole und in Luv in der Cabezo-Bucht, dafür dann aber recht böig. Dort haben dann die Winger und Kitefoiler ihr Revier, die sich an die Wellen weiter draußen und in Lee herantasten können.

Ist El Medano ein guter Spot, um Kiten zu lernen?

Es gibt bestimmt einfachere Reviere, um mit dem Kiten zu beginnen, aber es funktioniert trotzdem sehr gut, wenn ihr zu einer professionell arbeitenden Schule geht. Sehr gut aufgehoben seid ihr dort auch, wenn ihr einen Fortgeschrittenenkurs oder etwas Spezielles wie Big Air und/oder neue Tricks lernen wollt.

Welche Kiteschulen kannst du empfehlen?

Das „Center Playa Sur“ von Marion und Klaus arbeitet sehr professionell. Sie haben nicht nur sehr gutes und gepflegtes Material, sondern auch sehr gut ausgebildete deutsch-, englisch- und spanischsprachige Lehrer – lizensiert und mit Versicherung. Ebenfalls sehr professionell arbeitet das Core- und Duotone-Center. Wie an jedem guten Spot gibt es natürlich auch in Médano noch viele Überlebenskünstler, die durch Schulung versuchen, in der Sonne zu überleben.

Und Wing- und Surfschulung?

Wing-Schulung für Einsteiger findet in Cabezo oder einer 8 km entfernten Bucht in Lee einer Hafenmole statt. Absolutes Glattwasser – auch bei 30 kn! Wellenreiten ist in Médano ebenfalls sehr hip, fast alle Center bieten Kurse an und verleihen Material.

In El Médano leben auch einige Kite-Pros. Die bekanntesten sind sicherlich der zweimalige Weltmeister im Freestyle Mark Shinn*, die CasatiBrüder, Jeremy Burlando und Marius Hoppe. Wo und wann sind die Profi-Locals auf dem Wasser anzutreffen?

Eigentlich ständig und an allen Spots, wenn sie nicht gerade auf der Pro-Tour unterwegs sind. Wir haben hier in El Médano an rund 300 Tagen im Jahr trainierbaren Wind.

Im Norden El Médanos befindet sich der Wavespot Cabezo. Der ist für Kiter gesperrt, oder?

Nein, die Bucht ist groß genug. Kiter, Winger und Kitefoiler sollten nur nicht auf dem ca. 100 m breiten Abschnitt fahren, wo die Windsurf-Pros trainieren.

Wo gehe ich als Hydrofoiler am besten raus?

In der Médano-Bucht in Lee der Mole oder in der CabezoBucht in Luv des Windsurfspots.

Und mit dem Wing?

Überall, je nach Fahrkönnen – nur nicht in Cabezo in der Windsurfschneise.

Wenn ich ohne Material nach El Médano komme, wo kann ich Kites und Boards leihen?

In der Médano-Bucht sind alle namhaften Brands vertreten – als rental und zum Kauf. Ich kann besonders das „Center Playa Sur“ empfehlen. Marion und Klaus Gahmig betreiben das Center schon seit fast 40 Jahren – jetzt mit ihren Kindern als Familienbetrieb – und sind top ausgestattet. Das Center liegt nur 50 m vom Einstieg entfernt. Das Core- und Duotone-Center befindet sich ebenfalls direkt am Einstieg Playa Sur – nur 50 m weiter.

125 KITEBOARDING REISE | SPOTBERICHT EL MÉDANO/TENERIFFA

Wo finde ich eine gute Kite- und BoardrepairWerkstatt?

Alle Center haben da so ihren eigenen Kontakt und helfen sehr gerne. Auch hier besonders zu erwähnen sind das „Center Playa Sur“ und das Core- und Duotone-Center, die für die Ausfallzeit auch Leihmaterial bereitstellen und zudem auch einen schnellen Zugriff auf Ersatzteile haben. Generell sind fast alle Reparaturen schnell erledigt.

Teneriffa hat zwei internationale Flughäfen. Wie lang sind jeweils die Transferzeiten – und was kostet eine Fahrt mit dem Taxi?

Zu empfehlen ist der Südflughafen, er ist 10 bis 15 Minuten von El Médano entfernt, das Taxi kostet ca. 15 Euro. Der Nordflughafen ist eine Stunde entfernt, das Taxi kostet ca. 50 Euro.

Dein Tipp für einen Mietwagen?

Je nachdem, wie lange ihr einen Mietwagen braucht, ist es meist am billigsten, ihn schon bei der Buchung online dazu zu buchen. In El Médano gibt es verschiedene kleinere Auto-Vermietungen, bei denen ihr auch ein wenig handeln könnt – je nach Saison. Renten.es, ehemals Bernardino, bietet eine gute Auswahl an Autos und Rollern/Scootern. Fahrräder könnt ihr im „Bike Point“ direkt im Ort mieten.

Dein Tipp für die Unterkunft?

Mein Tipp für Hotelliebhaber ist noch immer das Hotel „Playa Sur(f)“. Zwar nur drei Sterne, aber nahe am vierten! Und direkt am Spot. Jetzt unter neuer Führung mit Verbesserungen auf allen Ebenen. Oder das Hotel „Médano“, auch drei reelle Sterne, auf Stelzen ins Wasser gebaut direkt an der Plaza im Ortskern. Für Apartment- oder Ferienwohnungsliebhaber empfehle ich die Seite www.medano4you.com, wo Jochen Stolz die Verwaltung für ca. 100 Objekte von kleinem Studio bis zur Villa in jeder Preislage anzubieten hat (Preisklassen von 40 bis 400 Euro), oder zahlreiche Vermieter über die bekannten Onlinezugänge.

El Médano ist bekannt für seine Surferszene. Welche sind deine Tipps für die besten Surfer-Bars, die besten Restaurants und die besten Frühstücks-Cafés?

Puh, da gibt es reichlich, und fast alle sind okay bis sehr gut. Ich gehe immer noch sehr gerne ins „Flashpoint“. In Cabezo gibt es eine neue Pizzeria, „Ab Origine“ – für mich die beste Pizza neben der im „Wairua“ im Ortskern. Fisch essen im „Familiar“ im Ortskern oder in Los Abrigos (5 km von El Médano),wo sich am Hafen ein Fischrestaurant an das andere reiht – alle sehr gut, aber inzwischen auch sehr touristisch. Im Ort gibt es ansonsten alles: Italiener, Chinesen, Mexikaner, Crêperien, Tapas usw. Lass es mich mal so sagen: Es gibt eigentlich nichts, wovor ich warnen sollte.

El Médano ist der bekannteste Spot auf Teneriffa. Gibt es weitere Spots auf der Insel?

Wie schon gesagt, je nach Wind auch La Tejita, Las Americas, El Poris und Guimar. Aber eigentlich langen El Médano und Cabezo, da ihr hier an 300 Tagen im Jahr brauchbaren Wind

findet und schon großes Pech haben müsst, wenn ihr keine 50 % Windausbeute habt. Ansonsten gibt es ja auch noch andere schöne Aktivitäten, die ihr auf der Insel unternehmen könnt.

Ja, deine Tipps für windlose Tage: Was kann man sonst noch so machen in und um El Médano?

Alles – bis auf Wintersport – auch wenn wir zum Teide (3.718 m) einen Lift haben. Im Winter liegt dort auch ab und an Schnee. Auf einer Urlaubsinsel wie Teneriffa kann man wirklich alles machen: tolle Inseltouren mit dem Auto, Bike oder Motorrad – wandern, golfen, tauchen, klettern, Gleitschirm fliegen usw. Party geht besonders in Las Americas.

Wie sind die Temperaturen?

Von April bis November Luft 18° bis 30°, Wasser 21° bis 24° und von Dezember bis März Luft 16° bis 25°, Wasser 18° bis 21°.

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127 KITEBOARDING REISE | SPOTBERICHT EL MÉDANO/TENERIFFA Duotone-/Fanatic Center

Die Spots in El Médano sind Playa

Sur, Schweinebucht, Mole und Cabezo. Diese Spots funktionieren beim gängigen Nordostpassat, der rund 250 Tage im Jahr mit mehr als 4 Bft oder 12 kn bläst

128 NUMMER 152 KITEBOARDING Flashpoint Kultbar und Meetingpoint der Surfszene in El Medano

Duotone Center auf der Shop- und Rental-Meile beim Flashpoint

Wann ist die beste Windzeit?

In El Médano von Mai bis September. Dann könnt ihr von über 5 Bft/16 kn an 80 % der Tage ausgehen. Von Oktober bis April dann 60 % der Tage über 4 Bft/12 kn. Sollte in Médano kein Wind sein, dann findet ihr Wind an den anderen Spots. Kein Wind irgendwo ist schon sehr selten.

Welche Schirme sollte ich einpacken?

Das ist natürlich von Gewicht und Fahrkönnen abhängig. Generell empfehle ich euch im Sommer 6.0 bis 10.0, im Winter 8.0 bis 12.0. Zur Not könnt ihr euch einen 5.0er oder 15.0er Testschirm im Core- oder Duotone-Center leihen.

Und welchen Neo?

Im Sommer langt ein Shorty oder 3/2er, im Winter ein 4/3er – je nach Empfindlichkeit. Ich bin das ganze Jahr mit einem 3/2er Kurzarm/Langbein auf dem Wasser. Ich bin aber auch ein Ostseekind und nicht so kälteempfindlich.

Wenn ich das erste Mal in El Médano kiten will, was sollte ich unbedingt beachten?

Wie an jedem neuen Spot gilt auch hier: immer in einem Center oder bei einem Local eine Spot-Einweisung einholen. In Médano gibt es nichts Gefährliches oder besondere Strömungen – nur ein paar Riffe und Riffplatten, die ihr aber seht oder erahnen könnt. Generell gilt: nicht aus der Bucht herausfahren. Solltet ihr wirklich mal Materialbruch haben oder euch überschätzen, werden euch innerhalb der Bucht die Socorristas (Rettungsschwimmer), die eine Station am Strand haben, sofort umsonst mit dem Jetski reinholen. Die freuen sich über ein Gracias und 5 Euro in die Kaffeekasse.

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