Kiteboarding Magazin #142 Sonderausgabe DUOTONE | ION

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THE ART OF KITESURFING | SINCE 1999

#142

DUOTONE Kiteboarding | ION

The Art of Kitesurfing

KITEBOARDING.EU

#142

Sonderausgabe DUOTONE Kiteboarding | ION

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www.kiteboarding.eu


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KITEBOARDING

Die metaphorische Blase INTERVIEW NOÈ FONT NAME: NOÈ FONT

NUMMER 142

ALTER: 22

NATIONALITÄT: SPANIER

LEBT ZUR ZEIT IN: EMPURIABRAVA/SPANIEN

KITET SEIT: 2008

INTERVIEW: DIRK SEIFERT MIT: NOÈ FONT


LEIDENSCHAFT

Noè, wann hast du mit dem Kiten begonnen, wie alt warst du und was war dein erster Kite und dein erstes Board? Ich war 9 oder 10, als ich mit dem Kiten begann. Mein erster Kite war ein Best Waroo, in leuchtendem pink. Das war mein einziger Kite, ich hatte noch Leinenverlängerungen für Leichtwind. Mein erstes Board war ein 2006er NKB Jaime, in 128.

Noè Font ist nicht nur einer der besten Freestyler weltweit, er ist auch einer der talentiertesten Filmemacher der Kiteszene. Sein bisheriges Meisterwerk „The Bubble“ aus 2017 hat schon fast Spielfilmqualität. Im Interview beschreibt der 22-jährige Spanier, wie er mit dem Kiten begann, wie er zum Filmen kam und welche Pläne er mit seiner Plattform www.knotfuture.com hat.

Wie bist du zum Kiten gekommen? Mein Vater hatte eine Kiteschule in Empuriabrava. Da war klar, dass ich auch mit dem Kiten anfangen würde.

Wann hast du deinen ersten Wettbewerb bestritten und wo war das? Das war der Juniorenpokal in Saint Pierre La Mer/Südfrankreich.

Und dein Resultat? Oh, sehr schlecht. Ich erinnere mich noch, dass es superkalt war. Ich hatte mein Board verloren und schaffte es bis zum Ende des Heats nicht, es wieder zu bekommen.

Was waren deine besten Resultate in deiner Freestyle-Karriere? Ich war ein paar Mal Junioren-Europameister, in der PKRA waren meine besten Ergebnisse ein fünfter und ein neunter Platz.

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Du bist nicht nur einer der Top-Freestyler, deine zweite Passion ist das Filmen. Wie bist du dazu gekommen und wann hast du dein erstes Video veröffentlicht? Am Anfang war es einfach nur der Versuch, so zu sein wie die Profis. Also nicht nur zu kiten, sondern auch coole Videos zu produzieren. So habe ich mich mit dem Filmen beschäftigt und hatte auf Reisen immer auch eine Kamera dabei. Und im Laufe der Zeit ist daraus dann eine echte Leidenschaft geworden.

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Wie wichtig ist es für einen professionellen Teamrider, Videos zu produzieren? Als professioneller Kiteboarder bist du für die Marke, die du vertrittst, ein Marketing-Instrument. Das mag nicht jeder gerne hören, ist aber einfach so. Eine sehr gute Möglichkeit, seinen Teil zu leisten, ist das Produzieren von Videos. Mit der heutigen Technik musst du dafür auch nicht unbedingt Filmemacherqualitäten mitbringen.

Gibt es einen Rider, der dich inspiriert hat in deinen jungen Jahren als Freestyler? Auf jeden Fall. Mich haben viele inspiriert. Besonders die Rivalität zwischen Youri Zoom und Alex Pastor empfand ich als sehr motivierend. Und dann waren da noch Sam Light, Alex Fox, Sam Medysky, Craig Cunningham, Brandon Sheid und Eric Rienstra, die mich mit ihrer kreativen Art dazu inspirierten, meinen Weg zu gehen.

Wie viele Kitesurfvideos hast du bisher produziert? Oh, das kann ich wirklich nicht sagen. Es waren einige. Aber nur eine Handvoll davon gefällt mir auch heute noch.

Kannst du vom Kiteboarden leben? Das kommt darauf an, was du vom Leben erwartest. Ich für mich habe entschieden, dass ich es kann.

Was reizt dich mehr, Flachwasser-Freestyle oder Obstacles? Ich mag beides gleichermaßen, dadurch wird mir nie langweilig.

Welches war dein wichtigstes Video bisher? Wie gesagt, es gibt eine Handvoll, auf die ich sehr stolz bin. „The Bubble“ ist definitiv ganz oben mit dabei.

Fährst du heute noch Wettbewerbe? Ja, die Kite Park League. Ich habe das letzte Event vor der Corona-Pause gewonnen.

„The Bubble“ ist ein wahres Meisterwerk und sehr aufwändig für ein Kitevideo. Wie lange hast du an „The Bubble“ gearbeitet? Wir haben knapp zwei Jahre daran gearbeitet. Ich spreche im Plural, denn ich habe zwar gefilmt und geschnitten, aber es war in erster Linie eine Teamleistung.

Wie bist du zu Duotone gekommen? Der Einstieg in das Duotone-Team kam nicht über Nacht. Ich war zuvor bei Best, hatte dort einen sehr guten Job gemacht und war schon zu der Zeit recht aktiv im Bereich der Mediaarbeit. Ich kannte einige Teamrider bei Duotone (damals noch North) und wusste, dass ich für das Team interessant bin – und so habe ich mich mit einer Anfrage an sie gewandt. Eine verdammt gute Entscheidung.


LEIDENSCHAFT

Es gibt immer ein Projekt, an dem ich arbeite. Manchmal bin ich sogar so sehr mit Videoprojekten beschäftigt, dass ich das Kiten vergesse

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Erzähle uns kurz die Idee hinter dem Video, den Plot und die Rider, die dabei waren. Es geht es um die metaphorische Blase, in der wir als Menschen alle leben. Diese wird zwar von jedem unterschiedlich wahrgenommen, aber ich denke, wir alle leben in derselben. In dem Film geht es speziell um die Blase, in der wir professionellen Kiter leben. Wir reisen um die Welt und leben – wie manche sagen – einem Traum. Es ist ein sehr ehrlicher Einblick, der ins Innere gewährt wird. Alles, was es dazu zu erzählen gibt, erscheint im Film. Schaut ihn euch einfach an – das ist besser, als dass ich hier jetzt weiterrede.

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In deinen Videos hast du viele Anleihen an den Super-8-Stil aus den Siebzigerjahren. Was hat dich dazu inspiriert? Mich hat schon immer interessiert, wie Dinge funktionieren und woher sie kommen. Sobald ich anfing, mich ernsthafter mit dem Produzieren von Videos zu beschäftigen, habe ich auch die Stile von Filmemachern studiert. Der Super8-Stil hat mir am besten gefallen.

Deine Videos sind sehr künstlerisch. Welche Filmemacher inspirieren dich? Ich schaue gerne über den Tellerrand, aber manchmal reicht es nur, wenn Leute wie Kai Neville, Pontus Alv, Tanner Pendelton oder Vincent Bergeron – ein Freund von mir – nur ein kleines Detail verwenden, das ich aufnehme und weiterführe.

Ich kenne nur Kitesurf-Videos von dir. Hast du auch Videos außerhalb des Kitesurfens produziert? Bisher habe ich ausschließlich Kitesurf-Videos produziert. Aber es reizt mich schon, auch Videos zu anderen Themen zu produzieren.

Dein neustes Video ist „La Dolce Vita“. Erzähle uns kurz den Inhalt, wie das Video entstanden ist und welche Rider zu sehen sind. „La Dolce Vita“ ist ein reines Kitesurf-Video, entstanden im letzten Sommer nach dem ersten Lockdown. Ich wollte mich nur aufs Kiten konzentrieren. Also ging ich mit Coco nach Sizilien – und tat genau das. Wir hatten nur zwei Wochen Zeit, haben diese kurze Zeit aber sehr effektiv genutzt – und hatten eine super Zeit mit unseren Freunden.

Wenn du „La Dolce Vita“ aus 2020 mit „The Bubble“ aus 2017 vergleichst, wie hat sich dein Stil seitdem verändert? Es ist schwer, sich so im Spiegel zu sehen. Ich denke, ich habe mich in vielerlei Hinsicht verbessert. Insbesondere in Bezug auf Logistik, Produktivität und die Art und Weise, mit der ich mich einem Shooting nähere. Und auch in den Kameraeinstellungen. Ein Kite-Video zu produzieren ist schon etwas sehr Spezielles. Du musst etwas erfassen, dass nicht unbedingt planbar ist und vielleicht auch nur einmal so stattfindet. In solchen Momenten muss dann einfach alles funktionieren.

Was war die Schwierighkeit von „La Dolce Vita“? Ihr habt das Video ja während des Lockdowns erstellt. Die Reisebeschränkungen wurden im Sommer gelockert, so dass es nicht allzu schwierig war, von Spanien nach Sizilien zu gelangen. Unsere größte Herausforderung war eher, die gesamte Kameraausrüstung zur Sandbank zu transportieren, auf der wir gefilmt haben. Wir mussten alles in wasserdichte Taschen stopfen und damit auf die Insel kiten. An manchen Tagen waren wir viel zu lange draußen – und mussten ohne Wind zurücklaufen.


Du hast einmal gesagt, dass dein Vater dich auch zu dem Titel „The Bubble“ inspiriert hat. Wie steht dein Vater zu deinen Film-Projekten? Meine Eltern haben mich bei allem, woran ich arbeite, immer von allen am meisten unterstützt. Schon in jungen Jahren fuhren sie mich zu den Wettbewerben, brachten so einige Opfer. Jetzt sehen sie meine Fortschritte bei meinen Video-Produktionen. Sie schauen sich jedes meiner Werke mindestens ein Dutzend Mal an – und geben mir Feedback. Ich glaube, „The Bubble“ hat mein Vater wohl schon mehr als tausend Mal gesehen ... (lacht)

Du betreibst den Kanal „knotfuture.com“. Welches Konzept steckt hinter dem Projekt? Mit Knot Future möchte ich – gemeinsam mit Alex Hughes und einigen weiteren unserer Freunde – eine Plattform schaffen, auf der wir Inhalte veröffentlichen und pushen können. Diese Plattform möchten wir Menschen zur Verfügung stellen, die Großartiges leisten. Schließlich lieben wir alle das Kiteboarden und alles, was damit zu tun hat. Knot Future soll dafür ein Zuhause sein.

WWW.KNOTFUTURE.COM W W W. N O E F O N T. C O M

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LEIDENSCHAFT

Du hast auch Promotionfilme für Duotone produziert. In dem Video für die Academy App ist dein Vater dein Hauptdarsteller. Welches Verhältnis hast du zu deinem Vater? Mein Vater ist wirklich einer meiner besten Freunde. Er liebt Kitefoilen total. Er hat mich dazu inspiriert, das Video genau so zu produzieren, wie es jetzt ist.


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Auf „knotfuture.com“ veröffentlichst du nicht nur deine Videos, sondern auch die anderer Teamrider und auch von Teamridern anderer Marken. Welche Pläne hast du mit „knotfuture.com“ in der Zukunft? Wir haben viele Ideen, wohin sich Knot Future entwickeln kann. Der Kerngedanke ist, dass sich Knot Future zu einer Plattform entwickelt, die unsere Anstrengungen bündelt, den Sport größer und besser zu machen.

Es gibt immer noch Reisebeschränkungen. Woran arbeitest du aktuell und welche Projekte hast du für 2021 geplant. Es gibt immer ein Projekt, an dem ich arbeite. Manchmal bin ich sogar so sehr mit Videoprojekten beschäftigt, dass ich das Kiten vergesse. In diesem Jahr möchte ich viel kiten, fotografieren und hoffentlich so viel wie möglich reisen.

Wie siehst du deine Zukunft? Wie soll dein weiteres Leben verlaufen? Siehst du für dich eine berufliche Zukunft als Filmemacher? Die Pandemie hat vieles in eine andere Perspektive gerückt. Ich möchte gerne so lange wie möglich so weiter machen wie bisher – und sehen, wohin es mich führt. Kiteboarden hat mir bisher ein wirklich spannendes Leben ermöglicht. Ich möchte erleben, was mein Leben weiterhin für mich bereithält.

Mit Knot Future möchte ich eine Plattform schaffen. Diese soll Menschen zur Verfügung stehen, die Großartiges leisten. Wir alle lieben Kiteboarden und alles, was damit zu tun hat. Knot Future soll dafür ein Zuhause sein


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Evo SLS – zweiter Kite der SLS-Series

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Juice

Duotone bringt – mit leichter Verspätung – mit dem Evo SLS seinen zweiten Kite mit Penta TX. Neu sind auch das LeichtwindFlaggschiff Juice und der Onestruter Mono.

WWW.DUOTONESPORTS.COM


Wie der Neo bleibt auch der Evo technisch unverändert, neu ist die SLS-Version. Der Unterschied zwischen dem Standard-Evo und der SLS-Version besteht im Material des Strutgerüstes. Im Evo SLS verbaut Duotone Penta TX anstelle von Dacron. Penta TX ist leichter, reißfester und dehnungsärmer, in der SLS-Version besitzt der Evo mehr Leistung und einen größeren Windbereich – der Preis ist um 250 Euro höher. 7

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EINSATZBEREICH: FREERIDE/ALLROUND KONSTRUKTION: DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

JUICE Duotone hat die Range seines Leichtwindkites Juice auf drei Größen reduziert. Der 11er wird nicht mehr produziert. Der Juice wird aus leichterem Dacron und mit dünnerem Bladder-Material produziert. Zielgruppe sind Leichtwind-Twintip-Rider und -Foiler. Beim 2021er Juice hat Kite Designer Ralf Grösel die Barkräfte etwas reduziert, auch soll er schneller und dynamischer drehen. 13

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EINSATZBEREICH: FREERIDE/LEICHTWIND/FOIL KONSTRUKTION: DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4 ODER 5 LEINEN

MONO Der Mono wurde zur Saison 2020 in allen Größen komplett neu konstruiert, die Range um den 3.5er erweitert. Für die Saison 2021 bleibt die Konstruktion unverändert, neu sind Tuchfarben und Grafiken. 3,5

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EINSATZBEREICH: FREERIDE/FOIL KONSTRUKTION: DELTA HYBRID | 1 STRUT | 4 ODER 5 LEINEN

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NEUHEITEN 2021

EVO SLS


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INTERVIEW: DIRK SEIFERT MIT: PRALF GRÖSEL, KITE DESIGNER BEI DUOTONE

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SPORTLICHE VERSION Ralf, du bist der Kite Designer des Evo. Als Allrounder besitzt der Evo den größten Einsatzbereich aller Duotone-Kites. Die Konstruktion des Evo bleibt unverändert, neu ist die SLS-Version. In der SLS-Version verbaut ihr Penta TX anstelle von Dacron. Aus deiner Sicht, wie verändert sich der Evo dadurch? Der Evo ist sehr intuitiv und unkompliziert zu fliegen, er ist einer unserer meistverkauften Kites und bereits seit über zehn Jahren auf dem Markt. Der Evo SLS ist die sportliche Version des Standard-Evos, so wie der Golf GTi zum Golf. Es steckt die gleiche Idee dahinter. Der Evo SLS wird einem sofort vertraut sein – nur eben mit einer höheren Leistung. Was genau hat sich verändert durch das neue Material? Der Evo SLS fühlt sich immer noch wie ein Evo an. Penta TX ist steifer und leichter als Dacron. Dadurch entsteht ein direkteres Bargefühl. Das Material hat wirklich einen großen Einfluss auf das Flugverhalten und die Leistung. Wie groß war die Herausforderung für dich als Kite Designer, Kites aus Penta TX zu konstruieren? Es war tatsächlich eine enorme Anstrengung und definitiv ein Projekt, das mich einiges an Zeit gekostet hat. Ich habe in meiner Karriere noch nie so viele Prototypen für eine einzige Kitelinie hergestellt. Am Ende waren es über 60 Stück, wirklich eine enorme Menge und definitiv nicht der Standard. Der Grund für diese hohe Anzahl an Prototypen war mein Anspruch, dass ich wirklich das Beste rausholen wollte, was das Material bietet. Das hört sich erst einmal sehr einfach an, aber Penta TX ist in seinen Eigenschaften sehr unterschiedlich zu Dacron. Wir mussten erst einmal lernen, das neue Material zu verstehen. Das war ein weiterer Grund, warum die Entwicklung des Evo SLS

so lange gedauert hat und trotz der vorhandenen Konstruktion so aufwändig war. Aber ich denke, das Endresultat war die Mühe wirklich wert. Ich bin völlig begeistert von der Up-Wind-Leistung der SLS-Version, der Winkel gegen den Wind, den der Evo SLS zieht, ist viel spitzer. Auch die Leichtwindperformance ist deutlich besser. Die Entwicklung des Evo SLS war zunächst eine echte Herausforderung. Aber dann haben wir uns mit dem Material vertraut gemacht – und etwas wirklich Gutes geleistet. Ihr hattet die Konstruktion. Gab es noch weitere Entwicklungsressourcen, die ihr nutzen konntet? Ja, unsere Erfahrungen bei der Konstruktion des Juice. Als Leichtwindkite besitzt der Juice einen leicht geänderten Materialmix gegenüber unseren anderen Tubekites und ist dadurch um ca. 15 % leichter. Diese Erfahrungen konnten wir mit dem Penta TX kombinieren und für die SLS-Kites nutzen. Welche Rider waren an der Entwicklung des Evo SLS beteiligt? Hauptsächlich Aaron Hadlow und Marian Hund. Das ist die Kerngruppe meines Testteams. Wichtig ist mir, immer mit den gleichen Ridern zu arbeiten. Denn häufig das Team zu wechseln, erschwert eine kontinuierliche Arbeit. Später in der Entwicklungsphase, wenn wir uns der Serienreife nähern, nehmen wir auch weitere Teamrider mit dazu. Du sagst, der Evo SLS hat einen größeren Windbereich. Werden demnach weniger Kites benötigt, um den gewünschten Windbereich abzudecken? Ja, ich denke, mit dem Evo SLS kannst du deine Range in anderen Größen und mit weniger Kites zusammenstellen. Meine persönliche Range ist ein Juice 15.0 und Evo SLS in 11.0 und 8.0. Damit decke ich 6 bis 43 Knoten ab. Der SLS Achter geht wirklich über 40 Knoten, das habe ich in Kapstadt ausprobiert, und der 11er geht bereits ab 8 Knoten mit einem Foil. Sind die Vorteile der SLS-Version auch für Einsteiger interessant? Den Evo SLS haben wir nicht für die Schulung konstruiert. Der Evo SLS steht weiter vorne im Windfenster. Das ist für Einsteiger schwieriger zu handhaben. Ralf, Danke für das Interview.


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NEUHEITEN 2021

EVO


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Übersichtlich mit zwei Linien ION hat sein Neopren-Portfolio komplett gestrafft und deutlich übersichtlicher gestaltet. Mit Seek (für Männer) und Amaze (für Frauen) bietet ION ab sofort nur noch zwei Linien. Beide Varianten sind verfügbar als Front- und Backzip, fünf unterschiedliche Ausstattungslinien stehen jeweils zur Wahl (Select, AMP, Core, Element, Capture). Select ist die hochwertigste Ausstattungslinie, Element die günstigste, Capture richtet sich an Kinder und Jugendliche.

SEEK AND AMAZE SELECT

SEEK SELECT

INSIDE

INSIDE

Select, die teuerste Linie, setzt auf hochwertigste und hochtechnische Materialien. Die Select-Anzüge sollen die höchste WärmeIsolierung und den stärksten Strech liefern, somit auch die höchste Bewegungsfreiheit. Ausgestattet mit Graphene-Innenfutter und einem reduzierten Paneldesign.

AMAZE SELECT

SEEK UND AMAZE AMP

SEEK AMP

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Die Backzip-Modelle verfügen über zusätzliche Schutzpolster an den Schienbeinen sowie abnehmbare Beinverschlüsse, die verhindern sollen, dass Wasser in den Anzug fließt. Auch der Passformschlüssel ist neu. Dank neu gestalteter Zwischengrößen sollten jetzt alle Kiter bei einer der Linien fündig werden.

AMAZE AMP

Die AMP-Modelle sind etwas geringer in der Wärme-Isolierung und im Strech als die Select-Serie. Sie sind ausgestattet mit flexiblem Thermo-Lining, Hot Stuff 2.0 und Plasma Plush 2.0 Innenfutter.


ION WETSUIT

SEEK UND AMAZE CORE

SEEK CORE

INSIDE

INSIDE

Die Core-Modelle sollen ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Einlagiger Rückenbereich für eine hohe Bewegungs-freiheit, Hot Stuff 2.0 Innenfutter für die Isolierung.

AMAZE CORE

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INSIDE

SEEK UND AMAZE ELEMENT

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DIE KOMPLETTE NEUE 2021 ION KOLLEKTION:

SEEK AMP

Die Wetsuits der Element-Serie sind die günstigsten ION Neoprenanzüge. Mit Komfort und Schutz an den richtigen Stellen sollen die Elements besonders Einsteiger in dem Sport ansprechen.

AMAZE AMP

CAPTURE | PROGRESSIVE JUNIOR-LINIE Die Capture-Wetsuits richten sich an Kinder und Jugendliche. Ein leistungsorientierter Anzug, mit einem hohen Anteil an haltbarem Nylon-Outside-Lining, robust genug, um auch die raueste Behandlung auszuhalten.

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Normalerweise reist die Globetrotterin Gabi Steindl mit ihrem Boardbag an die entlegendsten Kitespots. Während der Pandemie ist das nicht möglich. Davon nicht entmutigt, plante die Österreicherin stattdessen in ihrer Wahlheimat Margaret River in Westaustralien, während des dortigen kurzen Sommers, ein Videoprojekt und einige Fotostorys. Doch auch diese Vorhaben scheiterten. Warum und was sie daraus gelernt hat, schildert sie in ihrem Essay


Foto: Scott Bauer, Kat Nielsen

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ESSAY TEXT: GABI STEINDL FOTOS: SCOTT BAUER KAT NIELSE

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Scott Bauer

Ende Dezember unterschrieb ich einen weiteren 2-Jahresvertrag mit meinen Hauptsponsor. 19 Jahre sind es mittlerweile, die wir zusammen arbeiten. Eine lange Zeit. Meine Emotionen während der Unterzeichnung des Vertrages in Worte zu fassen ist schwierig — alles zwischen megastoked und unendlich dankbar. Ich war topmotiviert, hatte große Pläne: ein neues Filmprojekt und fette Fotostories. Der Sommer in Westaustralien, wo ich seit über 13 Jahren lebe, ist kurz. Januar bis Ende März ist die einzige Zeit, in der sich eine verlässliche Seebrise aufbaut. Diese Monate gilt es zu nutzen, denn aufgrund der Corona-Pandemie sind Australiens Grenzen bis auf weiteres geschlossen, ein internationaler Trip ist somit nicht zu realisieren. Ich hatte alles vorbereitet, Fotografen und eine Filmcrew waren auf Stand-by. Sobald die richtigen Bedingungen herrschen, wollte ich mit meinem neuen Equipment loslegen. Ich war topfit, in der windlosen Zeit hatte ich gezielt trainiert. Voller Energie und Tatendrang stand ich in den Startlöchern.

Dann passierte das Unvorhersehbare. Am 27.12. wachte ich gegen 2 Uhr nachts mit starken Nackenschmerzen auf. Anfangs dachte ich noch, ich hätte mich nur etwas verlegen. Aber die Schmerzen verschlimmerten sich drastisch. Ich weckte meinen Mann und bat ihn, mich ins Krankenhaus zu fahren. Das Spital in Margaret River ist sehr klein, es war 5:30 in der Früh und ein Arzt musste aus der Bereitschaft gerufen werden. Zu diesem Zeitpunkt waren meine Krämpfe so schlimm, dass mir Opioide und Valium verabreicht wurden. Ich bin, wie man auf Englisch sagt „a tough cookie“ und das Gegenteil von wehleidig. Und ich bin absolut kein Fan von Medika-


LEIDENSCHAFT

menten. In diesem Fall aber lehnte ich die Pharmazeutika nicht ab. Ein paar Stunden später wurde ich mit einer Packung Valium und starken Schmerzmittel nach Hause geschickt. Die Diagnose: Muskelkrämpfe unbekannter Ursache. Ich sollte mich für ein paar Tage schonen. Aber das ergab keinen Sinn. Die Tage zuvor war ich sportlich völlig untätig. Es waren wind- und wellenlose Tage, die ich auf unserem Boot mit Fischen verbrachte. Woher kamen diese Muskelkrämpfe? Nach zwei Nächten kamen die Schmerzen zurück – um ein Vielfaches intensiver. Ich landete in der Notfallambulanz des nächst größeren Spitals – und hatte Glück, denn Dr. Jim, ein Südafrikaner, der zudem auch kitet, war extrem sachkundig. Seine Diagnose: Rhabdomyolyse, eine sehr seltene Erkrankung, die Muskelabbau verursacht und sogar lebensbedrohlich sein kann. Fünf Tage später wurde ich ins Krankenhaus Perth an einen Spezialisten überwiesen, eine Vielzahl an Tests, MRTs und eine Muskelbiopsie sollten das medizinische Geheimnis lüften. Jedoch lieferte keiner der Tests Antworten. Generell bin ich gesund.

Seit ein paar Wochen bin ich wieder auf dem Wasser. Es ist nun März und der Australische Sommer ist vorbei, und mit ihm die sommerliche Seebrise. Meine Pläne haben sich ins Nichts aufgelöst. Kein Filmprojekt und auch keine Fotostories. Das Leben kommt oft anders als geplant. Wenn ich eins gelernt habe in den letzten Monaten: Nimm niemals etwas für selbstverständlich.

Foto: Kat Nielsen

Das Yin & Yang des Lebens. Nach der Chinesischen Philosophie sind das Universum und alles in ihm sowohl konstant als auch zyklisch. In diesem unendlichen Zyklus dominiert eine Kraft und wird dann durch die Gegenkraft ersetzt. Alles im Leben ist ein Wechselspiel und existiert als untrennbarer und widersprüchlicher Gegensatz. Keiner der Pole ist dem anderen überlegen, eine Zunahme des Einen führt zu einer Abnahme des Anderen. Um Harmonie zu erreichen, ist ein Gleichgewicht zwischen beiden Polen notwendig. Yin & Yang, die beiden Kräfte ergänzen sich, nur gemeinsam ergeben sie ein (perfektes) Ganzes. Ich bin dabei, diese Harmonie in meinem Leben wieder-herzustellen. Unendlich dankbar, dass mein Körper diesen Wahnsinn unbeschädigt überstanden hat. Bald wird sich mir das Leben wieder von seiner Sonnenseite zeigen. Und dann werden alle Pläne nachgeholt. Schon jetzt freu mich unendlich drauf!

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R E B E L

H I G H

P E R F O R M A N C E

F R E E R I D E

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B I G

A I R

O U R W AY T O M A K E T H E W OR L D A B E TTE R PL ACE .

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