connectU 2/2015: Die liebe Familie

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Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien

2/15 Oktober 2015

Schwerpunkt zur Bischofssynode

Die liebe Familie Familie im Wandel

»»War Familie jemals nur Vater-Mutter-Kind?

Familie in der Bibel

»»Gastkommentar von Oliver Achilles

Familie mit Methode

»»Familienbilder, Wordclouds


Inhalt Vater + Mutter + Kind(er) = Familie?

Familie in der Bibel

Familienfotos

Aus der Bibel | Seite 13

Methoden | Seite 20

More love!

Kardinal Christoph Schönborn über die Familiensynode

Meine Familie

Coverstory | Seite 07

Thema | Seite 15

Theme | Seite 04

Gruppenstunde | Seite 23

Eva Romann Ehenichtigkeitsverfahren

Thema | Seite 08

Ein Papst checkt die Realität

Wer bin ich

?

Meinungsbildung | Seite 17

Methode Wordcloud

Methoden | Seite 19 Thema | Seite 11

Spiel mit dem Feuer |

Nr. 2 / Oktober 2015 Cover: © Gstudio Group - fotolia.de Medieninhaberin, Herausgeberin: Kategoriale Seelsorge der Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien. Tel: +43 1 51552-3391, Fax: +43 1 51552-2743, kjwien.at, connectu@katholische-jugend.at Grafik & Layout: Mag. Hanspeter Lang | Chefredaktion: Julia Rennison, Rebecca Frank Redaktionsassistenz: Stefan Frühwald, Sebastian Fellner MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Franziska Lehner, Anna Bachofner, Oliver Achilles, Steffie Sandhofer, Theresa Aumann, Judith Faber, Luise Kapeller, Elisabeth Ulz, Sebastian Fellner, Dominik Farthofer, Stefan Frühwald, Julia Rennison Druck: NetInsert GmbH, Enzianweg 23, 1220 Wien

Facebookchat-Interview | Seite 24

Offenlegung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine E-Mail mit Namen und Adresse an connectu@katholische-jugend.at Kontakt: connectu@katholische-jugend.at Wir danken für die freundliche Unterstützung von:

Buch und Film Rezensionen

Rezensionen | Seite 25


THEMA FAMILIE

Hallihallo liebe Leute, wir befinden uns mitten in der grauen düsteren Jahreszeit und obwohl die Temperaturen nicht dafür sprechen, befinden wir uns in einem brandheißen Herbst! Die Familiensynode, die Papst Franziskus einberufen hat, widmet sich – wie der Name schon sagt – einem sehr spannenden Thema, der Familie! Nachdem die Familie ein Grundpfeiler unseres Daseins ist – man wird in eine Familie hineingeboren, irgendwann gründet man vielleicht seine eigene – haben wir das neue connectU auch diesem Thema gewidmet! Nachdem viele gesellschaftliche spannende Diskussionen rund um das Thema Familie stattfinden, laden wir euch ein daran teilzunehmen und die vorliegenden Artikel zum Anlass für eigene Gedanken und Diskussionen zu nehmen. Wie immer findet ihr neben all den theoretischen Inputs auch praktische Ideen für Gruppenstunden etc. Stöbert in den Buch- und Filmtipps, lasst euch zu einer Word Cloud inspirieren oder spürt mit euren jugendlichen in verschiedene Familienkonstellationen hinein.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Schmökern! Bis hoffentlich bald bei dem ein oder anderem KJ Event, Judith & Theresa

Aus der Redaktion

Foto: Lukas Nebel

Von 4. - 25. Oktober findet in Rom eine Bischofssynode mit dem klingenden Titel „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ statt. Und weil wir finden, dass schon allein dieser Titel übersetzungswürdig ist, haben wir uns ein bisschen genauer damit beschäftigt, was Familie alles sein kann und was das alles mit Kirche zu tun hat. Will man kitschig sein, kann man ja auch uns vom connectU als sowas wie Familie bezeichnen. Ist es nicht schön, wie sich manchmal Überleitungen wie von selbst ergeben? Weniger schön: Unsere connectU-Familie ist seit Kurzem um ein Mitglied ärmer. Sebastian Fellner hat den Sprung in die große weite Medianlandschaft gewagt und sitzt

jetzt in der Redaktion des „Standard“. Genial für ihn, bei der Erstellung des connectU eine gewisse Herausforderung. Dass trotz fliegendem Wechsel, urlaubsbedingter Deadline-Dehnung, last-minute „Ups, hab ich etwa gesagt ich schreib das?“ und co. trotzdem ein Heft in eurem Postkasten gelandet ist, hat ein bisschen was von einem Wunder. Und wenn wir schon bei cheesy Überleitungen sind: wir WUNDERn uns natürlich immer wieder, wer denn die Menschen sind, bei denen unser connectU landet und was sie darüber denken. Deshalb freuen wir uns auf euer Feedback an connectu@katholische-jugend.at!

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THEMA FAMILIE

Vater + Mutter + Kind(er) = Familie? Übliche Familien-Schemen passen oft nicht mehr zur eigenen Lebenssituation. Da gibt es Scheidungen, Regenbogen- oder Patchworkfamilien, Partnerschaften ohne Trauschein und gleichgeschlechtliche oder polyamoröse Beziehungen. Wegen dieser Vielfalt warnen so manche vor dem Ende der traditionellen Familie. Nur: war Familie jemals nur Vater-Mutter-Kind?

Foto: Ivan Smuk - fotolia.de

Text von Franziska Lehner

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Lisa und Thomas sind verheiratet, haben einen zweijährigen Sohn, eine gemeinsame Wohnung und erwarten im November ihr zweites Kind. Soweit erfüllen sie mit ihrem Lebenskonzept (zufällig?) das Vater-Mutter-KindSchema. Was nicht 100%ig der Norm entspricht ist, dass Thomas die letzten 12 Monate zu Hause war und Lisa arbeiten gegangen ist. Sie kehrte 12 Monate nach der Geburt ihres ersten Sohnes in ihren Beruf zurück. Thomas sorgte sich ab diesem Zeitpunkt um Haushalt, Sohn und Garten. In ein paar Monaten wird Lisa wieder in Karenz sein und Thomas die Rolle des arbeitenden Mannes übernehmen. Wie lange er in dieser Rolle bleiben wird weiß er noch nicht. Die junge Familie lebt ein Familienkonzept, das auf einem traditionellen Vater-Mutter-Kind-Schema beruht und trotzdem nicht mehr starr ist. Das Ideal ist nicht mehr die Trennung der Arbeitsaufgaben in Frau und Mann, sondern die Möglichkeit der Selbstverwirklichung. Lisa und Thomas haben durch ihre Erwerbstätigkeit ökonomische Unabhängigkeit und die sichert wiederum Freiheit in der Partnerwahl und Gleichbe-

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rechtigung in der Partnerbeziehung. Beide haben aus Liebe zueinander geheiratet, ein Motiv das im „bürgerlichen Familienbild“ des 19. Jahrhunderts schön aber nicht zwingend war. Lisa und Thomas haben die traditionelle Familie abgewandelt. So frei wie die Beiden ihre Rollenbilder leben, so offen sehen sie auch ihre Familienstruktur. Neben ihren Eltern, Geschwistern und Verwandten gibt es noch nahe FreundInnen, die ihre Kleinfamilie bereichern und BegleiterInnen, die sie unterstützen. Streng genommen sind nur Lisa, Thomas plus Kind eine Familie. Nach dem Kernfamilien-Konzept der Vereinten Nationen bilden Ehepaare oder Lebensgemeinschaften mit oder ohne Kinder eine Familie. Alle Menschen, die mit Lisa und Thomas verwandt oder ihnen persönlich wichtig sind, gehören nach diesem Konzept nicht zur Kernfamilie.


1978 in Oberösterreich Josef und Gerlinde haben 1978 geheiratet. Gerlinde war im siebten Monat schwanger und ihre Familien bestanden auf geordnete Verhältnisse, wie sie es nannten. Auf ihrem Hochzeitsfoto versucht die damals 22 Jahre alte Frau ihren gewölbten Bauch mit einem Strauß rot - oranger Nelken zu verstecken. Ein uneheliches Kind wäre ein Skandal gewesen, noch dazu am Land in einem kleinen Dorf in Oberösterreich wo jeder jeden kennt. Eine sogenannte „wilde Ehe“ ohne Trauschein war vor 30 Jahren nicht vorgesehen. Also heirateten die beiden und sind seit 37 Jahre ein Paar. Wieder scheint diese Geschichte klar zu sein: Vater – Mutter – Kind, Ehe, rascher Hausbau und großer Garten. Überraschend ist, dass beide arbeiten gingen. Gerlinde war Kellnerin in einem Landgasthaus und ging ein paar Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter wieder

arbeiten. Josef war Elektriker bei einer kleinen Firma im Nachbarort. Karenzgeld gab es nicht, ein Hausbau stand an und irgendwie musste sich die junge Familie finanzieren. Beide mussten erwerbstätig sein und die kleine Tochter blieb bei Tanten oder bei KollegInnen in der Gasthausküche. Denn Kindergarten oder Krabbelstuben gab es damals nicht. Als drei Jahre später die zweite Tochter kam blieb Gerlinde zu Hause und wurde Hausfrau. Ohne Auto, Führerschein, schlechte öffentliche Verbindungen und ohne Kindergarten war es für die junge Frau nicht möglich arbeiten zu gehen. Was kam war das Leben vieler anderer Familien: Frau zu Hause, Mann in der Arbeit. Josef und Gerlinde leben bis heute ein „bürgerliches Familienbild“, das sich aus dem Bürgertum des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Grundlage ist die Trennung der Aufgaben, der auch klare Geschlechterrollen entsprechen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Trennung von Familie und Erwerbstätigkeit. Dabei war nicht jede Arbeit gleich viel wert: die Hausarbeit der Frau war von Rang und Wertigkeit nicht der Erwerbsarbeit des Mannes gleichzusetzen. Das „bürgerliches Familienbild“ wurde nach dem zweiten Weltkrieg zu einer gesellschaftlichen Norm. Gerlinde ist als Frau für die Haushaltsführung und die Kindererziehung verantwortlich, während Josef als Mann durch Erwerbstätigkeit die Familien ökonomisch absichert.

THEMA FAMILIE

Familie ist Familie ist Familie ist … Strukturell betrachtet ist eine Familie durch ihre wirtschaftliche Haushaltsteilung, ein gemeinsames Kind, die Wohnung oder das eingegangenen Eheversprechen eine Familie. Aber ist das alles? Es gibt noch die emotionale Verbundenheit, die Gemeinsamkeiten oder die Beziehungsgeschichte. All diese Puzzleteile machen Lisa, Thomas und Sohn zu einer Familie. Fehlt eines der Puzzleteile oder kommt ein anderes hinzu muss das das Familienkonzept noch nicht in Frage stellen. Denn das System „Familie” ist flexibel und wandelbar. Ein Beispiel dafür ist die Familienkonstellation von Thomas. Der junge Mann Mitte zwanzig hat eine Mutter und einen Vater, die sich kurz nach seiner Geburt scheiden ließen. Danach kamen eine Stiefmutter, die sein Vater geheiratet hat, und ein Lebensgefährte seiner Mutter, in sein Leben. Vor der Ehe mit Thomas Mutter war sein Vater bereits verheiratet. Aus dieser ersten Ehe stammt die Stiefschwester von Thomas. Thomas Mutter hat nicht wieder geheiratet, lebt aber seit mehr als 10 Jahren mit ihrem Lebensgefährten in einer gemeinsamen Wohnung. Dieser ist ebenfalls geschieden, hat zwei Söhne aus erster Ehe und mittlerweile drei Enkel. Alle diese Menschen gehören zur Familie von Thomas, auch wenn sich die Puzzleteile immer wieder verändert haben. Von außen betrachtet schein die Patchworkfamilie von Thomas kompliziert zu sein. Da gibt es Ecken und Kanten, Scheidungen, Stiefmütter und keine konstante Familiengeschichte usw. Die Realität vieler Familien in Österreich ist von diesen Veränderungen geprägt. Sei es durch Todesfälle, Scheidungen oder Trennungen, Umzug und Arbeitswechsel. Eines wird dabei klarer, dass es die Eine konstante Familie nie gab, außer vielleicht als Ideal.

Wieder eine komplizierte Familiengeschichte Bei Gerlindes Mutter war die Familienstruktur weniger klar vorgezeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg hatte die damals 23 Jährige Frau kein Anrecht auf Unterstützung, weil sie ein uneheliches Kind hatte. Der Vater des Kindes und Verlobter der jungen Frau war im Krieg gestorben. Gerlindes Mutter war auf sich gestellt und musste auf einem Bauernhof als Magd arbeiten. Zur gleichen Zeit suchte ein Bauer rund 30 Kilometer weiter in einem anderen Dorf eine Frau. Seine Ehefrau war nach 10 Jahren Ehe gestorben. Der Bauer war bereits deren zweiter Ehemann gewesen, da ihr erster plötzlich verstorben war. Die junge Frau mit unehelichem Kind wurde dem Bauern als potentielle Ehefrau vorgeschlagen. Sie lernte ihn kennen, wenige Wochen später heirateten sie und dann kamen vier gemeinsame Kinder. Insgesamt bestand die Familie aus 2 Söhnen aus der ersten Ehe des Bauern (die nicht seine eigenen waren, sondern die seiner verstorbenen Frau und deren verstorbenen Mannes), dem unehelichen Kind seiner neuen Frau und vier gemeinsamen Kindern. Insgesamt also 7 Kinder von drei unterschiedlichen Familienkonstellationen. Das ist Patchwork vor 70 Jahren im katholischen Waldviertel.

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THEMA FAMILIE Foto: LiliGraphie - fotolia.de

Die Familiengeschichten aller drei Bespiele stehen stellvertretend für viele Familienkonstellationen. Das Kennenlernen, Verlieben, Kinder bekommen, Familie gründen usw. ergibt sich je Familie scheinbar zufällig. Unauffällig dahinter befinden sich noch weitere Puzzleteile für Familien: soziale Lager, Erwerbstätigkeit, Familiengeschichte und die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation. Deshalb ist „Familie” selten nur damit zu erklären, wieviele und welche Mitglieder sie hat und wie deren Beziehungen zueinander sind.

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Familie in Zahlen Mit ihrer Familienstruktur gehören Lisa, Thomas und Sohn, Josef und Gerlinde, laut Statistik Austria 2014, zu den insgesamt 2.372.000 Familien in Österreich. Aber nicht jede Familie ist in dieser Zählung gleich. Die Statistik unterscheidet zwischen Ehepaaren, Lebensgemeinschaften und Ein-Eltern-Familien mit Kindern. Die über zwei Millionen Familien teilen sich in 1.704.000 Ehepaare und 368.000 Lebensgemeinschaften mit/ohne Kinder, sowie 252.000 Mütter und 48.000 Väter in Ein-Eltern Familien auf.

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IN FO Die Zahl der Ehepaare ist seit den letzten 20 Jahren relativ stabil geblieben. Anders ist das bei den nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften, also jenen Paaren, die ohne Trauschein zusammenleben. Gab es 1985 offiziell nur rund 73.000 Paare ohne Trauschein, lebten 2014 bereits 368.000 Paare ohne amtliche Ehe in einem Haushalt zusammen. Anders gesagt: jedes 6. Paar lebte 2014 in einer nicht-ehelichen Lebensgemeinschaft.

Ehepaare mit Kindern, wie Lisa und Thomas oder Josef und Gerlinde stellen die häufigste Familienform dar. So hatten 2014 noch 39,3 Prozent aller Ehepaare Kinder, 1985 waren es noch 53,8 Prozent. Die traditionelle Familienform bleibt aber nicht-traditionelle Familienformen gewinnen mehr an Bedeutung. Gab es 1985 nur 1,3 Prozent an Lebensgemeinschaften mit Kindern, waren es 2014 bereits 6,6 Prozent. Die Zahlen sprechen für sich: das Familiensystem ändert sich. Und das schon immer.


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More love! Die Bischofssynode 2015 und die kirchliche Lehre Die Geschichte beginnt im Herbst 2013. Der frischgebackene Papst Franziskus ruft für 2014 eine Bischofssynode aus. Es soll um Ehe und Familie gehen. Jetzt steht für Oktober eine zweite an. Die Erwartungen sind hoch.

Foto: „Portrait of a bishop“ by Neil Cummings. CC BY-SA 2.0. www.flickr.com

Text von Anna Bachofner

Der Begriff „Bischofssynode“ kann für unsere Ohren nur schwer begreifbar machen, dass sie ein heißes Format darstellt. Bei ihr treffen sich Bischöfe aus der ganze Welt und diskutieren über Themen, die für die Kirche besonders wichtig sind. Das tun sie alle paar Jahre und erfüllen so die Aufgabe des kirchlichen Lehramts. Dieses formuliert den katholischen Glauben, wie er weltweit von über zwei Milliarden ChristInnen gedacht und gelebt wird. Fragebögen haben gezeigt: Für die ÖsterreicherInnen sind die „heißen Eisen“ der katholischen Lehre der Umgang der Kirche mit Homosexualität, die Frage, ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen dürfen, wie bzw. ob man verhüten darf und wie die Kirche dazu steht, dass unverheiratete Menschen zusammenleben und miteinander schlafen (vgl. den Artikel „Ein Papst checkt die Realität“, S 11). In der Familiensynode geht’s natürlich um mehr. Um Solidarität, Generationengerechtigkeit und anderes. Die österreichische Öffentlichkeit interessiert sich aber hauptsächlich für die Dauerbrenner aus der Beziehungskiste. Das zeigt die Not der Lehre in diesem Punkt an. Die Erwartungen an die Synode sind deshalb hoch. Sie gehen in zwei Richtungen. Die einen wollen, dass die katholische Lehre viel stärker und buchstäblicher umgesetzt wird. Die anderen sehnen sich nach deren Anpassung an den ihnen bekannten „Zeitgeist“. Aber beides ist zu kurz gegriffen. Erstens lässt sich Lehre nicht so einfach auf einen Nenner bringen. Zweitens besteht ein lehramtlicher Konsens immer aus unterschiedlichen Stimmen aus der ganzen Welt. Und drittens ist nicht jeder „Zeitgeist“ nachahmenswert. Alle, die sich von der Synode eindeutige Ergebnisse in die eine oder andere Richtung wünschen, werden enttäuscht sein. Aber eines wird man sich erwarten können: einen Perspektivenwechsel für die Pastoral. Ein Papst Franziskus, der in Bezug auf homosexuelle Gläubige den vielzitierten Sager „Wer bin ich, über sie zu urteilen?“ loslässt, zeigt,

dass christliches Leben mehr bedeutet als richtig oder falsch „katholisch“ zu leben. Bei dieser Synode geht‘s um nichts weniger als more love, more power und more mercy im kirchlichen Auge Gottes.

IN FO Für Österreich bei der Synode: Bischof Benno Elbs (Vorarlberg) & Christoph Kardinal Schönborn (Wien) Bischofssynode: Versammlungsform der Bischöfe. Eingeladen werden auch ExpertInnen und BeobachterInnen. Gibt es in der Form seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Katholisches Lehramt: Wird durch Papst und Bischöfe ausgeübt. Hat die Aufgabe, den katholischen Glauben, wie er weltweit gelebt und gedacht wird, zu formulieren. Video-Crashkurs „Synode“: http://www.katholisch.de/video/13406-was-ist-einesynode

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Ehenichtigkeitsverfahren Elisabeth Raab und Elisabeth Zaunbauer, Notarinnen am Diözesangericht Wien im Interview mit Dominik Farthofer

Wie viele neue Nichtigkeitsverfahren gibt es pro Jahr und hat es in den letzten Jahren Veränderungen gegeben? Ca. 50-60 Paare haben sich in den letzten Jahren an das Metropolitangericht gewendet, mit der Bitte die Nichtigkeit ihrer Ehe zu überprüfen. Die Zahl ist in den letzten Jahren minimal rückläufig.

nichtig erklärt wurde. Oft ist dies Menschen auch nach vielen Jahren einer gescheiterten Ehe noch wichtig, um ihr Leben zu ordnen. Gibt es ähnliche Instrumente wie die katholische Ehenichtigkeit in anderen Religionen/Konfessionen?

Haben sich die Verfahren in den letzten Jahren verändert? Durch die Öffnung der Grenzen und die erleichterten Arbeitsbedienungen für EU-Bürger in anderen Ländern zu arbeiten, werden vermehrt Ehen mit Partnern aus anderen Ländern wie z.B. Deutschland, Spanien, Frankreich, England….geschlossen. Da die Parteien und Zeugen oft im Ausland sind, gestalten sich die Kontaktaufnahmen im Verfahren kompliziert und arbeitsaufwendig. Das heißt auch, dass wir viel mehr Übersetzungen in andere Sprachen brauchen, was wiederum die Kosten erhöht und mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Foto: pixabay.de

Worin liegen pastorale Chancen und Risiken, die sich durch Ehenichtigkeitsverfahren ergeben?

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Das Verfahren kann für alle Beteiligten ein sehr schmerzhafter Prozess sein. Vor allem für die Partei, die dieses Verfahren nicht anstrebt. Alte Verletzungen und Erinnerungen können dadurch wieder wach werden. Wir am Gericht können dann, wenn gewünscht, Unterstützung anbieten bzw. empfehlen. Chancen ergeben sich durch eine heilsame „Ent-Täuschung“, wenn die Parteien bereit sind Erkenntnisse, die sich im Verfahren ergeben für sich zu nutzen, anzunehmen und in eine neue Beziehung einzubringen. Auch pastorale Gespräche sind während des Verfahrens durchaus möglich. Selten kommt es zu Verärgerungen, wenn das Verfahren nicht positiv endet. Eine Chance liegt auf der Hand. Eine neue kirchliche Ehe kann eingegangen werden, wenn die vorherige für

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Für Katholiken ist die Ehe ein Sakrament. Daher müssen wir in besonderer Weise mit der Gnadenzusage Gottes an die Menschen umgehen. Andere Religionen und Konfessionen tun sich da formal gesehen leichter. In der evangelischen Kirche ist die Ehe kein Sakrament. Im Islam ist die Ehe ein Vertrag. Wo sehen Sie weltkirchlichen Handlungsbedarf in der aktuellen Situation? Das ist schwer zu beurteilen. In vielen Ländern ist die Gesetzeslage im zivilen Bereich unterschiedlich, was nicht ohne Folgen bleibt. Auch die verschiedenen Kulturen und Traditionen spielen eine große Rolle. Welche Veränderungen im Bereich Eheannullierung nach der Synode wären denkbar? Es wäre völlig falsch Ehenichtigkeitsverfahren als Patentlösung für das Problem der Wiederverheirateten Geschiedenen zu sehen. Die Schwierigkeiten nach einer gescheiterten Ehe sind vielschichtig, darauf kann es nie eine „glatte“ Lösung geben, die alle Probleme gleichsam vom Tisch wischt. Aber davon abgesehen könnten sich im Anschluss an die Synode unter Umständen schon einige Veränderungen ergeben. Denkbar wäre zum Beispiel Vereinfachungen im Verfahrensverlauf. Ein kirchliches Nichtigkeitsverfahren muss in zwei Instanzen geführt werden. Dies könnte sich ändern.


In der Diskussionen um eine Neuausrichtung der kirchlichen Sicht auf Familie wird immer öfters ein Begriff genannt – die Eheannullierung. Damit gemeint sind kirchliche Ehenichtigkeitsverfahren, also die Möglichkeit, die Ungültigkeit einer katholisch geschlossenen Ehe feststellen zu lassen. Quelle: Folder „Kirchliches Ehenichtigkeits verfahren – Ein neuer Anfang mit der Kirche“, Diözesangericht Wien, adaptiert von Dominik Farthofer

Was ist denn überhaupt eine Ehe im Sinne der Katholischen Kirche? Nach katholischer Lehre ist die Ehe ein Bund, durch den Mann und Frau miteinander eine unauflösliche Lebensgemeinschaft gründen. Die Ehe zwischen Getauften wurde von Christus zur Würde eines Sakramentes erhoben - “Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nichttrennen” (Mt 19,6). Was heißt das wenn man sich nun scheiden lässt? Eine Scheidung ist die Auflösung eines vor dem Staat geschlossenen Vertrags zwischen zwei Menschen (=Ehe aus staatlicher Sicht). Die Scheidung betrifft somit die kirchliche Ehe nicht, diese bleibt – mit allen Rechten und Pflichten - bestehen! Was ist eine kirchliche Ehenichtigkeitserklärung? Da die gültig geschlossene und vollzogene katholische Ehe unauflösbar ist, kann es keine kirchliche Ehescheidung geben. Es gibt jedoch Fälle, bei denen bei der Trauung gar keine gültige Ehe zustande kam. Ein kirchliches Gericht richtet den Blick auf den Beginn der Ehe und kann daher nach sorgfältiger Prüfung zu der Feststellung gelangen, dass das sogenannte Eheband von Anfang an nicht bestanden hat. Diese Feststellung nennt man Ehenichtigkeitserklärung. Wie funktioniert das genau?

wird daher nicht gegen den anderen Partner geführt, sondern gegen die Annahme, die Ehe sei gültig. Gründe für eine solche, ungültige Ehe sind z.B.: • psychische Störung welche die Führung einer Ehe als Lebens- und Liebesgemeinschaft unmöglich macht (z.B. Geistes- und Suchtkrankheiten, mangelnde Reife) • wenn ein Partner die Ehe nicht mit allen katholi- schen Wesensmerkmalen schließen wollte (z.B. wenn jemand von vorherein die Möglichkeit Kinder zu bekommen ausschließt, nicht treu sein will…)

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FAQ Ehenichtigkeitsverfahren

Wie kommt es zu einer Prozessentscheidung? Der Antragsteller muss die Beweismittel für seine Klagebehauptung beschaffen. Dazu gehört, dass er z.B. Personen angeben kann, die bereit und in der Lage sind, als Zeugen den Verlauf der Ehe zu beschreiben. Geeignete Zeugen sind all jene Personen, die einen guten Einblick in die Beziehungsgeschichte aus der Zeit des Kennenlernens und der Eheschließung haben. Die Partner und die Zeugen werden einzeln unter Eid vernommen. Die protokollierten Aussagen bilden zusammen mit anderen beweiskräftigen Schriftstücken (z.B. Scheidungsunterlagen, Briefe u.a.) die Grundlage für eine richterliche Entscheidung. Diese wird in jedem ordentlichen Verfahren von drei Richtern gefällt. Ein positives Urteil, also die Feststellung der Nichtigkeit der Ehe, wird automatisch einer zweiten Instanz vorgelegt. Wie lange dauert ein Prozess und was kostet er? Aus dem Verfahrensverlauf wird deutlich, dass ein Ehenichtigkeitsverfahren meist nicht in wenigen Monaten zu führen ist, sondern durchaus auch längere Zeit in Anspruch nehmen kann. In jedem Fall ist das Diözesangericht um zügige Verfahrensdurchführung bemüht. Die Prozessdauer hängt aber auch von der aktiven Mitwirkung der Parteien und deren Zeugen ab. Die Gerichtskosten betragen derzeit für das erstinstanzliche Verfahren 300 Euro, für das zweitinstanzliche Verfahren 200 Euro.

Im Prozess geht es nicht darum, die Schuldfrage für das Scheitern der Ehe zu klären, sondern die Wahrheit über die Gültigkeit der Eheschließung zu finden. Der Prozess

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THEMA FAMILIE

Anscheinend hat Papst Franziskus den Vorab-Druck unseres ConnectU gelesen und daraufhin spontan beschlossen, die Bestimmungen zur Eheannulierung zu ändern! Am 8.9. wurden ein entsprechender Erlass veröffentlich, nach dem die Verfahren durch den Wegfall der verpflichtenden zweiten Instanz deuten vereinfacht und beschleunigt werden. Das Redaktionsteam freut sich sehr, so am Puls der Zeit zu sein ;-) Welche Folgen ergeben sich aus einem Prozess? Haben zwei Gerichtsinstanzen übereinstimmend die Nichtigkeit der beklagten Ehe festgestellt und steht kein anderes Ehehindernis entgegen, haben die Partner das Recht zu einer kirchlichen Heirat. Wurde die erste Ehe aufgrund mangelnder Reife bzw. mangelnder Ehefähigkeit wenigstens eines Partners für nichtig erklärt, muss im Zuge einer erneuten kirchlichen Heirat geklärt werden, ob mittlerweile die Voraussetzungen für eine gültige Eheschließung vorliegen. Wird eine Ehe annulliert, bedeutet dies nicht, dass die bestandene Partnerschaft verleugnet wird. Die Kinder, die aus einer nichtigen Ehe hervorgegangen sind, gelten nach wie vor als ehelich geboren.

Fortgang nicht behindern. Wer einen Ehenichtigkeitsprozess anstrengen will, sollte daher seinen geschiedenen Ehepartner darüber informieren und ihn zur Mitwirkung am Verfahren zu bewegen suchen. Die Eheverfahren sind nicht öffentlich und unterliegen der Schweigepflicht. Es kommt zu keiner Konfrontation der Parteien. Wo ist ein kirchlicher Ehenichtigkeitsprozess zu führen? Zuständig für die Erzdiözese Wien ist das: Metropolitan- und Diözesangericht Wien Spiegelgasse 3, 1010 Wien T (01) 515 52 - 3265 F (01) 515 52 - 3233 M metropolitangericht.wien@edw.or.at

Kann eine Ehe auch aufgelöst werden? Neben den Ehenichtigkeitsverfahren gibt es Verfahren zur Auflösung einer Ehe. Unter anderem ist erforderlich, dass wenigstens ein Partner bei der Hochzeit nicht getauft war bzw. dass die Ehe nicht vollzogen wurde.

Außerdem können Sie sich auch an einen Kirchlichen Rechtsbeistand für ein Beratungsgespräch wenden: Frau Dr. Martina Radosztics T (01) 515 52 - 3267 M m.radosztics@edw.or.at

Beteiligung des früheren Partners am Verfahren?

Foto: Voyagerix - fotolia.de

Da beide Ehegatten in der Kirche Rechtsschutz genießen, wird der andere Partner über das angestrengte Verfahren benachrichtigt. Er hat die gleichen Rechte wie der Antragsteller, d.h. er wird gerichtlich gehört, er kann Beweisanträge stellen, und er erhält Einsicht in die Prozessakten. Auch wenn die andere Seite eine Mitwirkung am Verfahren ablehnt, kann sie doch dessen

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Frau Dr. Maria Kainberger T (01) 515 52 - 3642 M m.kainberger@edw.or.at Ein Beratungstermin kann telefonisch vereinbart werden. Die Beratung und die Verfahrensbegleitung durch den Kirchlichen Rechtsbeistand ist kostenlos.


THEMA FAMILIE Foto: „families“ by Stefano Mortellaro. CC BY-NC 2.0. www.flickr.com

Ein Papst checkt die Realität Der Familien-Fragebogen des Vatikans und seine Ergebnisse Herbst 2013: Die Familie wird zum Kernthema des Vatikans. Der Papst setzt zum Realitätscheck an. Lehre und Leben, stimmen sie überein? Dafür wird ein Fragebogen produziert. Um Jugendversionen kümmern sich der BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) und die KJ Wien. Text von Anna Bachofner

Der Fragebogen des Vatikans ist vor allem eines: sperrig. Wie nicht für alle gemacht, sondern für TheologInnen, Priester und Kirchennerds. Vielleicht stimmt das ursprünglich auch. Doch mit Ende 2013 erweiterte sich sein Radius. Alle, die wollen, sollen antworten dürfen. Die KJ Wien gestaltet, wie der BDKJ, eine Online-Jugendversion. Von November bis Dezember 2013 nehmen über 1000 junge Menschen daran teil. Die Fragen drehen sich vor allem um Beziehung und Sexualität. „Weißt du, was die Kirche Dir zu den The-

men Liebe, Sex und Zärtlichkeit sagen will?“ Der Großteil bejaht das. Er gibt an, gut über die katholische Lehre Bescheid zu wissen. Aber nur ein kleiner Teil ist so richtig damit einverstanden oder lebt danach. Die natürliche Empfängnisregelung zum Beispiel, streng genommen die einzige kirchlich erlaubte Form des geplanten Nicht-Kinderkriegens, kommt für die meisten nicht in Frage. Der BDKJ bringt dieselbe Beobachtung auf den Punkt. „Ich kenne die Lehre, aber ich richte mich nicht nach ihr“, ist sinngemäß die häufigste Antwort. Das scheint aber kein großes Problem zu sein. Der Standpunkt der Kirche zu vorehelichem Sex spielt für 78% der Wiener Befragten keine Rolle. Etwas anders sieht das nur in Bezug auf homosexuelle Lebensgemeinschaften aus. Immerhin 77,7% der Betroffenen antworten dem BDKJ, dass für sie die Bewertung ihrer Lebenssituation durch die Kirche eine Rolle spielt (Wien: knapp 50%). Und 94,3% fühlen sich von ihr nicht akzeptiert. Bei den drei Themen Homosexualität, Empfängnisregelung und voreheliche Beziehungen gibt es nach Kathpress österreichweit „die meiste Diskrepanz“. Vierter Dauer-

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THEMA FAMILIE brenner: der Umgang der Kirche mit geschiedenen Menschen, die zivil neu geheiratet haben. Nach kirchlichem Recht sind sie von der Kommunion ausgeschlossen. Bei den Jugend-Umfragen wurde das Thema verständlicherweise ausgeklammert. Zu wenige Jugendliche sind direkt davon betroffen. Doch genau da wird es erst im engeren Sinn „familiär“. Denn bei der Synode wird weniger über Fragen der Sexualmoral entschieden werden. Diese ist Boden für das, worum es dem Papst eigentlich geht. Nämlich - mit Johannes Paul II gesprochen - um eine „größere Gemeinschaft“ auf „Grundlage“ der Ehe (FC 14). Eine Familie! Für die Kirche ist die Familie ein hohes Gut. Eine „Keimzelle der Gesellschaft“. Eine „Schule der Menschlichkeit“! Familie, das sind Mutter und Vater, die sich als Ehepaar unbedingt annehmen, auf ewig treu und offen für Kinder

noch vor 40 Jahren (+500% nach der Haushaltsstatistik von 2013). Beziehung und Kinderkriegen sind nicht mehr an eine institutionalisierte Form des Zusammenlebens gekoppelt. Macht das es also der Kirche so schwer, über ihre Vorstellungen von Ehe und Familie zu sprechen? Die Bischöfe sehen das zumindest ähnlich. Ganz oft ist die Rede davon, dass man es irgendwie nicht schafft, sich verständlich zu machen. Vielleicht ist jetzt die Zeit, an einer Übersetzung von Kirche zu arbeiten. Hingeschaut auf die weltweiten Familiensituationen hätte man.

Aktuelles Originaldokumente, Methoden, Synoden-Infos und Glossar findest du auf https://www.katholische-jugend.at/blog/tag/ familiensynode Bleib „synodal“ up to date auf https://www.facebook.com/kjweb.

Foto: pixabay.de

Hintergrundinfos

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sind, Liebe und Versöhnung leben, ihr soziales Netzwerk verantwortlich gestalten (auch Oma und Opa gehören schließlich dazu) und ihr gemeinsames Leben auf Gott hin ausrichten. In Ehe und Familie soll die end- und bedingungslose Liebe Gottes zu den Menschen wahr werden. Studien zeigen freilich, dass das, was als Familie gilt, sich nicht so einfach auf einen Nenner bringen lässt. Familienformen ändern sich, das ist nichts Neues. Im 18. Jahrhundert tritt an die Stelle der Hausgemeinschaft die traditionelle „Kernfamilie“. Heute ist Familie auch in anderen Konstellationen vorzufinden. Die Zahl der Patchwork-Familien ist gestiegen. Und erst Anfang 2015 hat der österreichische Verfassungsgerichtshof positiv über das Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Paaren entschieden. Man sieht: Ehe und Familie gehören in europäischem Kontext nicht mehr notwendig zusammen. Heute gibt es wesentlich mehr unverheiratete Paare mit Kindern als 2/15

Umfragen KJ Wien: „Pastorale Herausforderungen der Familien“ Online von 26. November bis 19. Dezember 2013. 1127 TeilnehmerInnen, die meisten zwischen 17 und 35 Jahre alt. Detailergebnisse auf www.kjwien.at BDKJ: „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ Online von 18. November bis 6. Dezember 2013. Ausgewertet wurden die Antworten von 6007 TeilnehmerInnen unter 28 Jahren. Detailergebnisse auf www. bdkj.de Texte Wolfgang Mazal (Hg.): Familie und Religion. Aktuelle Beiträge aus der interdisziplinären Familienforschung. Budrich Uni Press 2010. Christine Geserick: Familien heute & Hildegard Wustmans: Familien und ihre Kulturen. In: Heiliger Dienst 1/2015. Papst Johannes Paul II: Apostolisches Schreiben „Familiaris Consortio“ (FC),1981.


THEMA FAMILIE

Familie in der Bibel Gastkommentar von Oliver Achilles, wissenschaftlicher Assistent bei den THEOLOGISCHEN KURSEN

Ich beginne mit einer grundsätzlichen Beobachtung: wenn in der einen Bibel des Alten und Neuen Testamentes von der Familie gesprochen wird, dann immer nur im Hinblick auf Gott und die Menschen. Aus der Perspektive der Familie lässt sich die Wirklichkeit des Menschen im Bezug auf den biblischen Gott exemplarisch darstellen. Aus diesem Grund werden in den Texten der Heiligen Schrift zahlreiche Bilder mit familiärem Hintergrund eingesetzt: Gott handelt wie ein Vater und eine Mutter, ein Bräutigam oder Ehemann; Kinder aller Altersstufen spielen eine wichtige Rolle, aber auch Untreue und Scheidung, Trennung und Versöhnung wird nicht ausgespart1. Diese vielen Vergleiche machen deutlich: sie drücken eine menschliche erfahrbare Wirklichkeit aus – in einer bildhaften Sprache. Daher heißt es bei Hosea zu einem dieser Bilder: denn Gott bin ich, und nicht ein Mann (Hos 11,9)2. So treffend diese Vergleiche für die göttliche Wirklichkeit auch gewählt sind – ihre bleibende Unähnlichkeit ist immer mitzudenken3. Im Anfang Das Motiv der Familie spielt eine entscheidende Rolle am Beginn der Tora: nach der großen Genealogie in Gen 10, die alle menschlichen Völker als Verwandte darstellt4, ist die Erzählung von der Entstehung des Volkes Israel als Familiengeschichte gestaltet worden. Das wird gerne ausgeblendet – noch in aktuellen exegetischen Lehrbüchern wird von der »Vätergeschichte der Genesis« gesprochen5 , als ob Mütter, Kinder und die ganze wei-

tere Verwandtschaft hier keine Rolle spielen würde. Wie die biblische Erzählkunst dabei vorgeht, lässt sich an der Familiengeschichte Abrahams nachvollziehen: nach einem Aufbruch ins Ungewisse (Gen 12) mit seiner Kernfamilie, erlebt Abraham eine merkwürdige Spannung zwischen den göttlichen Verheißungen und seiner aktuellen Wirklichkeit: als Vater vieler Völker (Abraham) ist er kinderlos, von dem versprochenen Land gehört ihm am Lebensende gerade mal ein Familiengrab. Und dann verliert er als Oberhaupt seiner Familie sukzessiv alles, was seine Zukunft ausmacht: er gibt seine Frau einem anderen Mann (Gen 12,10 ff.), trennt sich von seinem Neffen (Gen 13), nimmt eine Nebenfrau, um doch zu einem Sohn zu kommen, den er dann mit seiner Mutter buchstäblich in die Wüste schickt (Gen 21) und ist dann in Gen 22 sogar bereit, seine ganze Zukunft aufzugeben. Wenn man diese Erzählungen aufmerksam liest – und diese Aufmerksamkeit brauchen sie – dann wird sehr schnell deutlich, dass es hier nicht um die Biographie eines Beduinen vor 3500 Jahren geht. Hier wird in kunstvoller Steigerung die Geschichte Israels mit seinem Gott verarbeitet. Wie Abraham nicht ohne eigene Verantwortung, erlebte es sukzessive den Verlust aller Zukunftshoffnung: Königtum, Tempel und Heimat gehen verloren, die tägliche Realität steht im traurigen Kontrast zu den göttlichen Verheißungen. Sogar den Weg, den Abraham von Mesopotamien in das ihm unbekannte Land seiner Zukunft nimmt, entspricht dem Weg des Volkes aus dem babylonischen Exil nach Judäa. »Bei den Erzeltern geht es nicht um eine „Es-wareinmal“-Welt, sondern um die politischen, theologischen, persönlichen Fragen, die die Menschen zutiefst beschäftigt haben. (…) In ihnen werde Modelle des Glaubens

Siehe Jes 63,16; 66,13; 62,5; Hos 2,18; Jes 49,15; Ez 16; Jer 3,1-13; Jes 50,1 Die Einheitsübersetzung macht daraus – der Septuaginta folgend – Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch. 3 Vgl. die Einsicht des IV. Laterankonzils von 1215: »Denn zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf kann man keine so große Ähnlichkeit feststellen, dass zwischen ihnen keine noch größere Unähnlichkeit festzustellen wäre.« (DHS 806) 4 Das bedeutet etwa, dass die Hebräer auch mit den Völkern verwandt sind, die sie so brutal unterdrückt haben, wie die Assyrer und Babylonier. 5 Siehe etwa Konrad Schmid: Literaturgeschichte des AT, WBG, Darmstadt 2008 S. 124 ff.

Fotos: Désirée Lehner

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THEMA FAMILIE erzählt, damit sich die Leserinnen und Leser an den alten Geschichten inspirieren, um ein Verständnis für ihre eigene Gegenwart und Perspektiven für ihre Zukunft zu entwickeln.6« Ich konnte erst vor Kurzem bei Bibeltagen erleben, wie sehr sich auch heutige Menschen in diesen familiären Erzählungen wiederfinden – und von ihnen herausgefordert werden. Die Familie Jesu Es gibt einen starken Strang an neutestamentlichen Überlieferungen, die die Familie Jesu als »Heilige Familie« darstellen. Ich will diese Perspektive nicht kleinreden oder verächtlich machen7, aber ich will auf eine weitere, vielleicht nicht so bekannte neutestamentliche Tradition hinweisen. Eine ihrer Quellen ist das Markus-Evangelium. Zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu lesen wir dort: Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. (Mk 3,21) Und wenige Verse später: Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen 6

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Bei Johannes lesen wir über die Familie Jesu: Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn. (Joh 7,5). Allerdings erfahren wir auch, dass nach Ostern der Herrenbruder Jakobus Leiter der Jerusalemer Urgemeinde wurde (Gal 1,19; Apg 12,17). Historisch gesehen dürfte Jesus daher vor Ostern sogar in seiner eigenen Familie auf Unverständnis und Widerspruch gestoßen sein. Eine Situation, die sich wohl erst nach Ostern besserte. Doch auch Jesus verwendet Bilder aus dem familiären Bereich, um eine geglückte Gottesbeziehung zu beschreiben: Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. Diese familia dei – die Gottesfamilie – zu der er beruft, macht das deutlich. In diesem alt- und neutestamentlichen Umgang mit dem Thema »Familie« zeigt sich: bei allen realen Schwierigkeiten ist und bleibt die Familie Raum für Zukunft, Leben und Geborgenheit. Dazu muss ich sie nicht idealistisch überhöhen, aber ich darf in ihr und aus ihr leben.

Barbara Schmitz: Geschichte Israels, Paderborn 2011, S. 132 So wird die Mutter Jesu im Lukas Evangelium den Lesenden als Glaubens-Vorbild geschildert.

Foto: pixabay.de

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nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. (Mk 3,32-35)

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Kardinal Christoph Schönborn über die Familiensynode Bei der kommenden Synode werden zwei Bischöfe aus Österreich vertreten sein – Bischofe Benno Elbs aus Vorarlberg und Erzbischof Schönborn aus Wien. Wir haben einige Statements von Kardinal Schönborn zur Synode für dich zusammengefasst.

wolle diesen positiven Grundimpuls in die Bischofssynode einbringen, ohne aber die Verletzlichkeit von Familie zu übersehen. „Es wird Kontroversen geben”, sagte der Kardinal am Rande des Besuches in Salem gegenüber Medien mit Blick auf die Familiensynode. Dennoch erwarte er sich „vor allem eine große Ermutigung”.

Quelle: Homepage der Erzdiözese Wien

Fotos: Julia Rennison

Nach der ersten Vorbereitungssynode im Oktober 2014: Nach zwei sehr intensiven Wochen von der Bischofssynode zurückgekehrt, werde ich oft nach meinem abschließenden Eindruck gefragt. Für Abschließendes ist es aber noch zu früh. Die Sache geht ja weiter. Aber ich kann sagen: Ich bin dankbar für das neue Klima der Offenheit. Der Papst hat zu Beginn ja ausdrücklich ein offenes Wort eingemahnt – dass jeder wirklich sagt, was ihm sein Herz eingibt. Das ist geschehen, und ich habe diese freie Debatte als sehr positiv empfunden, bei aller Unterschiedlichkeit der Standpunkte. Wenn alle einer Meinung gewesen wären, hätte man sich die Synode gleich schenken können. Es war auch von vornherein klar, dass ein so komplexes Thema wie Ehe und Familie nicht in 14 Tagen ausdiskutiert sein wird. Das gemeinsame Suchen nach den richtigen Antworten auf die Nöte der Männer und Frauen und vor allem auch der Kinder wird uns nun ein ganzes Jahr begleiten, bis zur nächsten Synodensitzung im Oktober 2015 – und wohl noch darüber hinaus. Was ich mir dabei wünschen würde: ein noch genaueres Hinschauen. Nicht nur auf einige wenige Lehrfragen. Sondern auf die Lebensfragen der Familie. Wo ist sie heute besonders gefährdet? Was kann die Kirche zu ihrem Schutz, zu ihrem Gedeihen beitragen? Und wie üben wir uns ein in einen liebevollen Blick? Einen Blick, der auch die Menschen in problematischen Beziehungen aufrichtet, ihnen Respekt erweist und in ihrem Herzen die Sehnsucht, dem Herrn zu folgen, wachsen lässt?

In der Herder Korrespondenz Dezember 2014 Für Kardinal Christoph Schönborn hat die jüngste außerordentliche Bischofssynode zu Ehe- und Familienfragen „einen guten Prozess eingeleitet”. Dass dabei auch kontroverse Positionen innerhalb der Kirche sichtbar geworden sind, empfindet der Wiener Erzbischof nicht als Nachteil, wie er jetzt in einem Interview für die Dezember-Ausgabe

Nach der Bischofskonferenz im Juni 2015 In Zeiten, wo der Sozialstaat nicht mehr vieles wie gewohnt abdecken könne, würde sich Familie wieder als das „Überlebensnetzwerk der Zukunft” erweisen, zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz überzeugt. Er

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In der ersten Synode nämlich sei von Ehe und Familie oft so gesprochen worden, „als handele es sich um etwas, das im interstellaren Raum stattfindet und nicht in einer bestimmten Geschichte, in einer bestimmten Gesellschaft, unter bestimmten Lebensbedingungen”. Im Interview mit der „Herder Korrespondenz” bedauerte Kardinal Schönborn auch neuerlich, dass sich die innerkirchliche Debatte zur Synode an der Frage der Kommunion für Wiederverheiratete „festgebissen” und so an Perspektive

Foto: www.erzdioezese-wien.at/pages/inst/14428675/ueberkardinalschoenborn/fotos/

der „Herder Korrespondenz” verdeutlichte. Am Ende der zweiten großen Familiensynode im kommenden Jahr solle aber „ein gemeinsamer Blick aufs Ganze” stehen, über den in der Kirche größtmögliche Einigkeit herrschen müsse, so der Kardinal. Er sei von der Versammlung im Oktober in Rom „sehr motiviert und ‚energized‘ zurückgekehrt” und hätte es vielmehr „ganz schlimm gefunden, wenn die Spannungen nicht herausgekommen wären”, wird Schönborn zitiert: „Ich habe zu oft erlebt, dass in Bischofsversammlungen und in Synoden Süßholz geraspelt wird, dass sich keiner eine Blöße geben will, Diskurse, in den x-mal Gehörtes einfach wiederholt wird, wo man sich nicht traut, offen zu sagen, wo der Schuh drückt, wo Nöte sind.” Er selbst wünsche sich für die kommende Synodenversammlung

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„ein noch offeneres Hinschauen auf die Lebenswirklichkeit” sowie einen „stärkeren Blick auf die Geschichtlichkeit von Ehe und Familie”, führte Schönborn aus.

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und Weite beim Thema Familie verloren habe. Schließlich seien Familien, als „spontanes und natürliches Überlebensnetzwerk der Menschen” weltweit auf verschiedenste Weise bedrängt. „Das Familienmodell scheint in einer Krise zu sein und zugleich wissen wir: Familie ist das Überlebensnetzwerk der Zukunft”, sagte Schönborn. „Bevor wir von den Problemen reden, müssten wir darüber sprechen, dass es ohne Familien nicht geht.” Der Kardinal präzisierte zudem nochmals das von ihm bei der Synode vertretene Prinzip der sogenannten „Gradualität”. Danach können auch in Partnerschaftsformen, die der katholischen Lehre zuwiderlaufen, familiäre Werte und die Suche nach Wahrheit gelebt werden. Der Gedanke hatte bei der Bischofsversammlung große Debatten und Widerstand ausgelöst. Es habe ihn „gewundert, wie vielen dies Sorge bereitet hat”, erklärte Schönborn nun. Er selbst aber „bleibe dabei, dass diese Herangehensweise hilfreich ist”, so der Kardinal: „Sie bedeutet ja nicht, dass, wenn ich nur einen Teil verwirkliche, dann alles in Ordnung ist. (...) Aber wir erkennen die Suche, den Weg, das Prozesshafte an.”


„Komm, wir spielen Vater, Mutter, Kind!“ Diese kindliche Vorstellung einer Normfamilie spiegelt unsere Realität nur noch bruchstückhaft wieder. Wir alle kennen Menschen, die in unterschiedlichsten Konstellationen zusammenleben. Verheiratet, Unverheiratet, in eingetragener Partnerschaft, geschieden, in loser Beziehung…Wir haben 6 Menschen gebeten, uns kurz die Geschichte ihres Kennenlernens zu erzählen. Diese Geschichten haben wir anonymisiert damit du mitraten kannst, um wen es sich handelt – Auflösung auf Seite 19

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Wer bin ich?

A

Ich hab meinen Mann in der Pfarre kennengelernt, in der ich gearbeitet hab. Ein Jahr lang hab ich ihn nicht bemerkt. Ich war für andere Bereiche angestellt. Außerdem wusste ich genau, ich will mich nicht in jemanden verlieben, der aus meiner „Arbeitspfarre“ ist und auch nicht, in jemanden der noch jugendlich ist, … ( der ganze Verhaltenskodex zum Thema Nähe und Distanz eben, den ich in meiner Ausbildung verinnerlicht habe.) Und dann hackt sich der einzige Gruppenleiter, der seit seiner Kindheit schon Holz hackt, am Jugendlager ins Bein. 1 Stunde Forststraße mit einem fremden alten Auto zum Arzt. Seit diesem Tag weiß ich, dass dieser Mann der liebste Mann ist. Eine Zeit lang hab ich noch mit meinen Gesetzen im Kopf gekämpft, … Wir leben schon lange gemeinsam, vieles hat sich verändert, und es ist so schön, mit ihm durchs Leben zu gehen.

B

In unserer Pfarre hatten wir den ersten Kontakt in der Jungschar, seither kennen wir uns. Auf verschiedenen Partys sind wir uns näher gekommen. Wir waren auch verknallt in einander, aber nie gleichzeitig! In der Jugendzeit hatten wir viele Machtkämpfe, denn keiner von uns wollte dem anderen so leicht Recht geben. Heute sagen wir, dass wir viele unserer Beziehungsstreits da schon vorweg genommen haben. Irgendwann einmal waren wir mit einer kleinen Jugendgruppe in den Bergen wandern. Und da haben wir entdeckt, dass wir auch „normal“ miteinander reden können. Dass wir uns im Gegenteil sogar sehr gut verstehen, weil wir viele gleiche Werte und Ziele haben. Doch dann trennte uns ein Jahr Schüleraustausch wieder. In diesem Jahr machten wir viele getrennte Erfahrungen. Wir wussten ja nicht, ob wir nach diesem Jahr wieder zusammen sein wollten. Doch die Sehnsucht ist gewachsen. Und bald nach dem Wiedersehen haben wir uns wieder aufeinander eingelassen, mit dem Hintergedanken: wenn es nicht klappt, dann können wir uns ja wieder trennen! Schon nach drei Monaten waren wir uns aber sicher, dass wir unseren Weg weiter gemeinsam gehen wollen, und dass wir das vor Gott und den Menschen bezeugen wollen. Und seither gehen wir diesen Weg. Manchmal ist er ganz schön anstrengend, dann wieder ein richtiger Höhenflug, auf jeden Fall ist er nie langweilig!

C

Ich habe John mit 18 Jahren auf einem Ball in meiner Heimatstadt kennengelernt. Sein Sprachentalent und seine Musikalität machten mich neugierig, es gab viele gemeinsame Interessen und die Überzeugung, gemeinsam die Sterne vom Himmel holen zu können. Nach einem halben Jahr in relativer Wohnnähe setzten wir unsere Beziehung zwei Jahre lang auch in großer Entfernung fort und zogen anschließend als Studenten zusammen.

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F

Unsere ersten Jahre waren geprägt von der "asiatischen Gummizeit" - (mindestens) eine halbe Stunde später zum ausgemachten Termin zu kommen hat mein (österreichisches) Gemüt ziemlich aufgeheizt - ganz zu schweigen von der Konfliktresistenz.

D

Seine Zeit in Wien war begrenzt, wie die Zeit aller Menschen auf Erden. Wir trafen uns im feuchtfröhlichen Durcheinander eines Pubs. Obwohl ich mit guten Freunden dort war, konnte ich mich nicht auf unsere Gespräche konzentrieren. Abgelenkt wurde ich von einem unscheinbaren jungen Mann am gegenüberliegenden Tisch. Es schien fast so als ob meine Augen nur in seine Richtung schauen könnten. Jedes Mal wenn sich unsere Blicke kreuzten entwand sich meinem Gesicht ein dämliches Grinsen. Den ganzen Abend über sahen wir uns nur an, redeten aber nicht miteinander, bis wir uns schließlich als Gegner am Tischfußballtisch wiederfanden. Er schenkte mir ein Lächeln. Ein Lächeln, das nur für mich bestimmt war. Er hatte das wunderschönste Lächeln der Welt. Von dem Moment an konnten wir gar nicht mehr aufhören zu flirten, bis wir uns schließlich verabschieden mussten. Es war spät geworden.

Dann: KAIN NA!!! Essen, Essen, Essen! DAS verbindende Element schlechthin, wer das Essen ablehnt oder zu wenig davon nimmt, beleidigt den Gastgeber zutiefst oder auch den eigenen Partner. Unsere "private Globalisierung" bereichert und überrascht uns praktisch jeden Tag aufs Neue...bislang hier in Österreich, bald im Zuge eines Balikbayan Projektes...

E

Mira habe ich bei der Arbeit kennengelernt. Damals absolvierten wir beide ein Praktikum in einem Architekturbüro. Wir haben uns vom ersten Tag an wunderbar verstanden. Die Chemie hat einfach gestimmt. Auch außerhalb des Arbeitsalltags, wie wir bald bei einem gemeinsamen Kinobesuch feststellen durften. So abgedroschen und leer es auch klingen mag: Ich kann mir ein Leben ohne Mira einfach nicht mehr vorstellen. Sie ist mein Leben.

on the road to mercy Der nächste Sommer wird ein ganz, ganz toller! Auf dem Weg zum Weltjugendtag in Krakau kommt fast die ganze Welt in Wien vorbei – mit 10.000 jugendlichen Pilgern wollen wir ein riesiges Glaubensfest feiern und du kannst ein Teil davon sein. Mittendrin statt nur live dabei bist du z.B. wenn du als VolontärIn in der Organisation mithilfst oder Pilger bei dir aufnimmst. Alle Infos dazu findest du unter: www.erzdioezese-wien.at/2mercy

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Wordcloud Rahmenbedingungen: Gruppengröße: Ab 5 Personen Das brauchst du: Kleine Zettel, Stifte, PC mit Internetanschluss Mit einer Wordcloud kannst du die gesammelten Assoziationen einer Gruppe zu einem bestimmten Thema graphisch aufbereiten: Wird ein Wort öfter genannt, erscheint es in der Wortwolke größer.

So geht’s: Schritt 1: Die kleinen Zettel gleichmäßig über die Gruppe verteilen – je nach Gruppengröße sind ca. 5-10 Zettel pro Person günstig. Schritt 2: Die TN sollen nun ein Wort auf jeden Zettel schreiben, das ihnen zum gewählten Thema (z.B.: „Familie”) einfällt.

Schritt 3: Die Zettel werden wieder eingesammelt. Schritt 4: Finde (in einer längeren Pause oder zwischen zwei Treffen) im Internet einen Wordcloud-Generator (zB wordle.net oder abcya.com/word_clouds.htm) und tippe die Wörter von den Zetteln in das für den Text vorgesehene Feld. Kommt ein Wort öfter vor, wird es auch öfter eingetippt. Schritt 5: Oft kannst du Farbe, Schriftart und Form der Wordclouds noch anpassen. Wähle eine gut lesbare Schriftart und eher dunkle Farben. Das Ergebnis kannst du als Graphikdatei auf deinem PC speichern und ausdrucken. Schritt 6: Die ausgedruckte Wordcloud kannst du als Einstieg ins Thema oder für den Beginn einer Diskussion nutzen!

A) Christine ist 7 Jahre älter als ihr Mann. Die beiden sind seit 21 Jahren verheiratet und haben drei Kinder. B) Barbara und Walter sind seit 26 Jahren verheiratet und haben drei Kinder. C) Gerlinde und John ließen sich nach 25 Ehejahren und vier gemeinsamen Kindern scheiden. D) Thomas aus Wien und Logan aus Amerika sind trotz geographischer Distanz seit vier Jahren zusammen. E) Mira und Angelika kennen und lieben sich seit sieben Jahren. Sie leben in einer eingetragenen Partnerschaft. F) Christiane und Cirilo haben sich in Wien kennengelernt und leben seit 7 Jahren als interkulturelles Paar. 2/15

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Methode: Familienfotos Kurzbeschreibung: In dieser Übung lernen die Teilnehmer/innen verschiedene Familienkonstellationen spielerisch kennen und setzen sich mit ihnen auseinander. Ziele: verschiedene Familienkonstellationen kennenlernen bewusst wahrnehmen, wie Geschlechterrollen durch die Körperhaltung erzeugt werden Begriffe wie Regenbogenfamilie usw. kennenlernen die Familienkonstellation reflektieren, in der jede/r Teilnehmer/in selbst groß geworden ist sich der Vielfalt von heutigen Familienkonstellationen bewusst werden, aber auch der Normen, die ihnen zugrunde liegen Toleranz für diese Vielfalt einüben Normen pluralisieren eigene Zukunftsmöglichkeiten bezüglich Familiengestaltung erweitern

Rahmenbedingungen: Zeit: Gruppengröße: Material: Raum:

45-60 Minuten bis 25 TN Rollenkarten (Seite 22), Flipchart ein Gruppenraum mit Sesselkreis

So Geht´s: Zuerst bittet die Moderation alle Teilnehmer/innen, eine farbige Karte mit einem Familiennamen zu ziehen. Dann ruft sie einen Familiennamen auf, sodass alle dazugehörigen „Familienmitglieder“ nach vorne kommen können. Den Teilnehmer/innen dieser Gruppe werden nun wiederum neue Karten gegeben, die ihnen ihre Rolle in der Familie anzeigen (z.B. Sohn). Sie dürfen kurz vor die Türe gehen und besprechen, wie sie diese Familie darstellen wollen. Ohne Worte sollen sich alle Familienmitglieder dann wie zu einem Familienfoto aufstellen. Die übrigen Teilnehmer/innen sollen anhand dieses „Fotos“ beschreiben und erklären, wen sie dort sehen. Die Moderation schreibt auf dem Flipchart mit, woran die Teilnehmer/innen meinen, Mutter, Vater, Sohn, Tochter… erkennen zu können.

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Nachdem alle Teilnehmer/innen ihre Ideen beigetragen und begründet haben, verraten die Familienmitglieder ihre Rollen. Dann wird das Foto aufgelöst und ein anderer Familienname wird aufgerufen. Nun beginnt ein neuer Durchlauf. Die Moderation kann einen oder zwei Durchgänge („Familienfotos“) mit heteronormativen Familien spielen lassen. Danach kommt sie zu den vielen andern Familienkonstellationen: Ein-ElternFamilien (Alleinerziehende), Patchwork-Familien, Regenbogenfamilien, Familien mit mehr als zwei Eltern usw. Die Gruppen, die solche Familien darstellen, müssen zum Teil selbst herausfinden, definieren und entscheiden, was die biologischen und gesellschaftlichen „Umstände“ dieser Familie sind, es ist nicht alles durch die Karten vorgegeben. Danach kann über Familienkonstruktionen gesprochen werden. Auch eine Begriffsklärung kann sich anschließen, in denen Begriffe wie Regenbogenfamilien erklärt werden. Die Gruppengröße sowie die Offenheit der Gruppe kann für die Entscheidung ausschlaggebend sein, wie viele „Fotos“ die Moderation machen lässt und welche Auswahl an Familienkonstellationen sie benutzt.

Hinweise zur Durchführung: Wenn die Teilnehmer/innen signalisieren, dass ihnen die Darstellung des „Familienfotos“ vor der Gruppe unangenehm ist, kann die Moderation erst einmal diejenigen bitten anzufangen, die es sich vorstellen können. Auch kann es die Aufgabe vereinfachen, wenn sich die Teilnehmer/innen selbst in Kleingruppen zusammenfinden und dann erst eine Familie und deren Rollenkarten bekommen. Die Familiennamen sollten verschiedene Herkunftshintergründe abbilden, sodass die Teilnehmer/innen über das hinausdenken, was ihnen bekannt ist.

A u sw e rt u n g : Welche Familienkonstellationen sind dir bekannt? Welche kennst du aus dem Fernsehen usw.? Welche waren neu für dich? Wie möchtest du einmal leben bzw. in welcher Welt bezogen auf Familienkonstellationsmöglichkeiten möchtest du leben?

Hinweise zur Durchführung: Eine andere Möglichkeit ist, dass eine Person die anderen Personen aufstellt und selbst nicht auf dem „Foto“ auftritt.


Mutter Meier, Vater Meier, Tochter Meier Mutter Arslan, Vater Arslan, Tochter Arslan, Sohn Arslan Mutter Schulz, Oma Schulz, Sohn Schulz Mutter Beier, Freund von Frau Beier (Herr Smirnow), Sohn Beier, Tochter von Freund von Frau Beier Vater Müller, Vater Müller, Mutter Müller, Tochter Müller Vater Seyer, Mitbewohnerin von Seyers, Tochter Seyer Vater Yilmaz, Freundin von Herrn Yilmaz (Frau Kara), Tochter Yilmaz, Sohn von Frau Kara Herr Öztürk, Frau Öztürk

Quelle:

LAUTER FEIERN VOLL GOTT

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find•fight•follow - die größte Jugendgottesdienstreihe im deutschen Sprachraum: 55 Gottesdienste, über 50.000 BesucherInnen und mehr als 20.000 Stunden inhaltlicher und ehrenamtlicher Vorbereitungsarbeit. Das Team von find•fight•follow hat die Erfahrungen aus dieser Vorbereitungsarbeit in einem Buch zusammengefasst. Neben einer allgemeinen Einführung werden 100 spannende Ideen für Jugendgottesdienste - egal, ob in einer Pfarre oder pfarrübergreifend - präsentiert und laden zum Nachmachen und Weiterdenken ein. LAUTER FEIERN VOLL GOTT ist der Versuch, etwas von Herz, Geist und Hirn dieser einzigartigen Gottesdienste weiterzugeben und soll dazu ermutigen, in der eigenen Pfarre auf besondere Art zu Feiern.

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Meier

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Seyer

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Schulz

Seyer

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Sohn

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Kubicek

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Yilmaz

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Beier

Yilmaz

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Freundin

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Kara

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Mitbewo h n e r i n

S m i r n ow

Kara

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Ö t z t ü rk

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Infobox TN-Zahl: beliebig Dauer: ca. 100 min Materialien: Flipchart, diverse Stifte,

von Steffie Sandhofer

Rollenkärtchen, A4 Blätter, Filzstifte, Kreppband, Spruchkärtchen Ort: Gruppenraum

Zeit

Methode Inhalte / Stichworte

Sozialform

Material

5 min

Zusammenkommen

Gespräche über den Alltag

Plenum

10 min.

Spotlight

Jeder TN bekommt einen Sessel. Nun soll die Gruppe mit den Sesseln einen Halbkreis bilden. Sind die Sessel gestellt, steigt jeder TN auf den Sessel. Nun bekommt die Gruppe Aufgaben. Sie darf den Boden nicht berühren. Der GL markiert den Anfangs- und Endpunkt. - Nach dem Alter aufstellen - Nach Anzahl der Geschwister - Nach Anzahl der Haustiere - Nach Anzahl der im Haushalt lebenden Personen Die TN versuchen sich nun so schnell wie möglich der Reihenfolge nach auf den Sesseln aufzustellen, ohne den Boden zu berühren.

Plenum

5 min.

Regeln

Alle Heute geht es, wie vielleicht schon beim Einstiegsspiel bemerkt, um das Thema Famile. Bevor wir uns genauer beschäftigen, ist es wichtig, dass Regeln im Vorhinein vereinbart werden. Familie ist ein sehr persönlicher Bereich. Mögliche Regeln: - Was in diesem Raum gesagt wird, bleibt in diesem Raum! - Stopp – Regel: Ich muss nicht alle Fragen beantworten! - Keine Kommentare Nur wenn die Regeln gut aufgestellt sind und für alle passen, kann dieses Thema in dieser Gruppe sehr sinnbringend behandelt werden. Am besten die Regeln danach unterzeichnen lassen.

Flipchart

45 min

Familienfotos

Siehe im Methodenteil (außer: Auswertung)

Kärtchen

10 min

Meine Familie

Wir haben nun viele verschiedene Familienkonstellationen gesehen. Nun nimmt jeder ein Blatt Papier A4. Diese wird in der Mitte gefaltet. Auf die erste Seite zeichnet oder schreibt jeder TN die konkrete eigene Familienkonstellation. Auf die zweite Seite wird eine Familienkonstellation gezeichnet oder geschrieben, die jeder TN ganz persönlich bevorzugt.

5 min

THEMA FAMILIE

Gruppenstunde: Meine Familie

Methodenkartei Katholische Jugend Oberösterreich

Einzelarbeit

Blatt A4 Diverse Stifte

Vorstellung im Jeder stellt sein eigenes A4 Blatt kurz vor und versucht in mindesPlenum tens 2 Sätzen zu begründen, warum er/sie sich diese Familienkonstellation wünscht.

Plenum

Blätter

10 min

Stärken

In Familien ist es nicht immer leicht, egal welche Konstellation. Nun bekommt jeder ein Blatt A4 und klebt dieses dem rechten Nachbarn auf den Rücken. Nun ist jeder eingeladen sich für jeden eine Stärke zu überlegen und auf dessen Rücken zu notieren. In der Familie ist es wichtig, dass jeder seine Stärke einbringt

Alle

Blätter Filzstifte Kreppband

5 min

Abschluss

Danke, dass alle so in diesem Rahmen mitgemacht haben und auch die anderen am eigenen Leben teilhaben lassen. Dies ist nicht selbstverständlich. Jeder TN bekommt nun den Spruch, mit der Einladung sich immer daran zu erinnern. „In our family… we are real we make mistakes we say I´m sorry we have fun we give hugs we forgive we are family we love. „

Alle

Kärtchen mit Spruch

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„Jugendliche sind mir oft ein Vorbild“ Eva Romann ist seit fünf Jahren ehrenamtlich bei der KJ im Vikariat Nord engagiert – was sie macht, was sie antreibt und wieso sie ausgerechnet mit Jugendlichen so gerne arbeitet, erzählt sie in unserem Facebookchat-Interview.

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Eva Romann

KJ Wien: Hallo Eva! Wer bist denn du überhaupt? Eva: Ich heiße Eva Romann, bin 19 Jahre alt und ehrenamtlich tätig bei der KJ im Vikariat Nord – ich glaube, seit fünf Jahren mittlerweile. KJ Wien: Wow! Was machst du denn da genau? Eva: Ich bin in vielen verschiedenen Teams dabei und freu mich immer wieder, mit ganz verschiedenen Leuten zusammenzuarbeiten! Die Ideen und Projekte, die immer wieder entstehen, sind das, was mich wirklich fasziniert. Ich mache auch Firmtage und Orientierungstage gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen. Die Zusammenarbeit mit Jugendlichen ist immer spannend! KJ Wien: Warum arbeitest du gerade mit Jugendlichen so gerne? Eva: Jugendliche können dir oft Antworten auf Fragen geben, die du dir selber vielleicht schon lange gestellt hast. Sie haben den Mut aufzustehen, um etwas zu bewegen und sind mir damit oft ein Vorbild. KJ Wien: Das klingt ja cool – kann aber manchmal auch ganz schön herausfordernd sein, oder? Eva: Das stimmt schon, das kann es manchesmal wirklich sein. Einfacher ist es sicher sitzen zu bleiben und nichts zu sagen ;-) Aber heee, das wär doch viel zu fad! Aufstehen, etwas bewegen und sich so für andere einsetzen wollen, das hat schon was find ich!

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KJ Wien: Finden wir auch! Was machst du eigentlich, wenn du dich nicht bei der KJ engagierst? Eva: Ich bin frisch gebackene Maturantin und freue mich schon auf das Arbeitsleben :) Ansonsten bin ich bei der Feuerwehr, Betreuerin bei der Jugendfeuerwehr und in meiner Heimatpfarre in der Firmvorbereitung tätig. KJ Wien: Also fad wird dir wohl nicht … Eva: Das stimmt KJ Wien: Worauf freust du dich im kommenden Arbeitsjahr besonders? Eva: Auf alle neuen Leute, die ich kennenlerne und auf die vikariatsübergreifende Zusammenarbeit :) KJ Wien: Zum Schluss ein kurzer Word-Rap. KJ bedeutet für mich ... Eva: ... GEMEINSAM was bewegen. KJ Wien: Ausgerechnet bei der KJ engagiere ich mich, weil ... Eva: ... mich sehr coole Leute davon überzeugt haben, das die KJ eine echt coole Partie ist! KJ Wien: Wäre ich nicht bei der KJ, würde ich wahrscheinlich ... Eva: ... viele meiner Freunde nicht haben!


Boys don’t cry

(Christine Nöstlinger)

(Malorie Blackman)

Jugendroman. Eine Geschichte über ein junges Mädchen, das aus dem Alltagstrott ausbricht und ihrer ganz besonderen Beziehung zu ihrer Großmutter. Witzig und realistisch erzählt.

THEMA FAMILIE

Am Montag ist alles ganz anders

Jugendroman. Was tun, wenn plötzlich eine fast vergessene Ex-Freundin mit einem Baby zu Besuch kommt und behauptet, es wäre die eigene Tochter? Ein 17-Jähriger, der plötzlich zum Vater wird und der seine gesamten Zukunftspläne in Gefahr sieht.

Eine Mutter zu viel (Brigitte Blobel)

Jugendroman. Nina erfährt, dass sie ein Adoptivkind ist. Mit dieser Erfahrung bricht für sie eine Welt zusammen.

Buddenbrooks (Thomas Mann)

Roman. Die wohl bekannteste Familiensaga im deutschen Sprachraum. Für alle die’s gern epischer mögen.

Der Feind ganz nah (Susanne Clay)

Jugendroman. Ein Buch über Gewalt in der Familie und wie Matti, der Protagonist, damit umgeht.

Plötzlich Prinzessin

Die Asche meiner Mutter (Frank McCourt)

Roman. Die Geschichte eines irischen Jungen und seiner Familie, die in ärmlichsten Verhältnissen lebt. Frank McCourt erzählt in dem Roman aus seiner Kindheit in den 30er Jahren. Ein Muss für alle Irland-Fans.

(Meg Cabot)

Jugendroman. Die 14-jährige New Yorkerin Mia erfährt, dass sie Thronfolgerin eines kleinen Fürstentums im Mittelmeer ist. Wie sie sich dagegen wehrt und schließlich doch mit dem Gedanken anfreundet, erfährt man in diesem Buch.

Der geheime Garten (Frances Hodgson Burnett)

Roman. Ein englischer Landsitz im 19. Jahrhundert. Eine Adelsfamilie, ein sonderbarer Onkel und viele Geheimnisse. Eine schöne Geschichte über Familie und Freundschaft.

About Ruby (Sarah Dessen)

Jugendroman. Ruby zieht zu ihrer zehn Jahre älteren Schwester. Aus ärmlichen Verhältnissen kommt sie plötzlich in eine Umgebung voller Luxus und Überfluss. Scheint alles prima zu sein, doch sie und ihre Schwester haben noch so Einiges aufzuarbeiten.

Little Women (Louisa May Alcott)

Roman. Eine wunderschöne Geschichte über vier Schwestern, die ihren Weg im Leben finden. Ein Buch über die großen Fragen im Leben, über Mut, Liebe und Zusammenhalt. 2/15

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THEMA FAMILIE

Das Lied von Eis und Feuer (A game of thrones) (George R.R. Martin)

Roman. Ein Fantasy-Mehrteiler, in den man sich so richtig vertiefen kann. Mit vielschichtigen familiären Verstrickungen, spannenden Charakteren, unerwarteten Ereignissen und fast unmöglichen Wendungen. Dafür braucht man schon ein Bisschen Ausdauer und manchmal auch einen guten Magen.

Little Miss Sunshine

Juno

(Jonathan Dayton - Regie)

(Jason Reitman - Regie)

DVD. Olive, ein kleines Mädchen, möchte bei einer Misswahl teilnehmen. Und ihre nicht so ganz „normale“ Familie unterstützt sie dabei. Jedes Familienmitglied hat so sein Päckchen zu tragen, aber alle halten zusammen.

DVD. Ein jugendliches Mädchen wird schwanger und sie sucht nach der passenden Adoptivfamilie. Erfrischender Umgang mit dem Thema „ungewollte Schwangerschaft“.

Love Stories Fackeln im Sturm (Richard T. Heffron - Regie)

DVD. Eine mehrteilige Familiensaga, deren Schauplatz die Südstaaten der USA während des amerikanischen Bürgerkriegs ist. Die ganz großen Emotionen!

Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich (Jay Roach - Regie)

DVD. Zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden durch eine bevorstehende Hochzeit zusammengeführt.

26

2/15

(Josh Boone - Regie)

DVD. Der Film zeigt die Erlebnisse der vier Mitglieder der Familie Borgens innerhalb von einem Jahr. Bill Borgens, ein erfolgreicher Schriftsteller, seine Ex-Frau Erica und die fast erwachsenen Kinder Samantha und Rusty entdecken allesamt die Liebe neu.

Legenden der Leidenschaft (Edward Zwick - Regie)

DVD. Der Film erzählt die Geschichte von drei ungleichen Brüdern, die in den Wirren des 1. Weltkrieges und durch die Liebe zu einer Frau auseinandergerissen werden.


Die letzte Seite von Julia Rennison Sebastian Fellner war ab Ende 2013 Webredakteur bei der KJ Wien. Im August hat er die KJ verlassen und schreibt jetzt für die Medienredaktion des Standard. Um seinem Nachfolger den Einstieg zu erleichtern, hat er ihm eine kleine Handreichung verfasst. Einen Auszug daraus präsentieren wir euch hier. Wir wünschen Basti auf diesem Weg alles Gute und freuen uns, noch einmal über ihn… äh… mit ihm lachen zu dürfen:

3. Die Anwesenheitstafel

Webredaktion 101

4. Rechnungen, HCM und Organisatorisches

1. Schreibtisch

Punkt 1: Rechnungen Absatz 1: Besprechungsverpflegung Lass das die ORs machen Absatz 2: Kilometergeld Lass das die ORs machen Absatz 3: Öffi-Tickets Lass das die ORs machen

Anleitung zur größtmöglichen Vereinbarkeit deines studentischen Lebensstils mit dieser Sache, für die du Geld bekommst

Das Wort an sich ist irreführend. Oder hast du schonmal einen schreibenden Tisch gesehen? Eben. Eigentlich sollte es Anräumtisch heißen. Wichtig: Melde vom ersten Tag an an, dass du keine Pinnwand hast – das kannst du für mindestens zwei Jahre als Ausrede nutzen, um auf deinem Tisch einen Sauhaufen augiastischen Ausmaßen zu kultivieren. 2. Sessel Büromöbel sollten nicht so leicht kaputtgehen dürfen. Weil aber sämtliche Aussparungen auf Spielplatzgeräten mindestens Kleinkindkopfgroß (oder höchstens Kleinkindkopfgroß? Vergessen. Egal. Notiz an mich: Spielplatzarchitekt als Karriereziel streichen.) sein müssen, Bürosessellehnen aber vollkommen unreglementiert vor sich hinleben dürfen wie eine griechische Reederei, hat deine Bestuhlung jetzt besondere Bedürfnisse. Lange Rede kurz: Ich hab da ein Stück abgebrochen. Lösungsvorschlag: Tausche den Sessel bei jeder Gelegenheit vorerst unbemerkt gegen den einer anderen Person aus dem Kollegium. Sie kommen zwar immer drauf, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendjemand (Mein Tipp: Julia!) entnervt aufgibt und das Teil behält.

Versuche erst gar nicht zu verstehen, was die verschiedenen Farben auf der lustigen Tafel neben der Bürotür zu bedeuten haben. Ordne die Magneten so an, dass sie hübsch ausschauen und komme und gehe völlig unkoordiniert – Verlässlichkeit ist deine Feindin! Je unregelmäßiger du kommst, desto glücklicher sind deine KollegInnen, dass du überhaupt da bist. Oder nicht.

Punkt 2: HCM Absatz 1: Urlaub Jetzt solltest du’s schön langsam wissen. Punkt 3: Organisatorisches Rate mal, wofür das O in OR steht. [...] Ich hoffe, diese Anleitung kann dir helfen. Alles Gute und möge der Koban mit dir sein.

Basti beim Arbeiten


Winter-Highlights 02.11.2015: Gottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort (Vikariat Süd) 06.11.2015: Benefizkonzert für Syrien in der Jugendkirche 06.11.-08.11.2015: Reise nach Linz (Vikariat Nord) 07.11.2015: Firmbegleitseminar in Wien 14.11.2015: Firmbegleitseminar in Wien 21.11. - 22.11.2015: Firmbegleitseminar in Oberleis 31.12.2015: Silvesterwallfahrt (Vikariat Nord) 15.01.2016: Spiritonfire Die Messe in Würnitz 22.01.2016: Spiritonfire Die Messe im Marchfeld 23.01.2016: Ökumenischer Gottesdienst in der Jugendkirche 12.02.2016: Spiritonfire Die Messe in Kettlasbrunn 13.02.2016: meet&greet KJ Süd 19.02.2016: Spiritonfire Die Messe in Sitzendorf 20.02.2016: Firmstudientag in Wiener Neustadt 27.02.2016: Firmstudientag in Mistelbach Nähere Infos und weitere Termine unter: kalender.kjwien.at

Abs.: Kategoriale Seelsorge der Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien P.b.b. GZ 02Z034286; Verlagspostamt: 1010 Wien Erscheinungsort: Wien; DVR-Nr: 0029874(101)


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