Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien
1/15 Mai 2015
Schwerpunkt Feuer
Bei der Firmung die Funken fliegen lassen – Stephan Sigg im Interview über sein neues Buch „Funkenflug“
GRATIS-EXEMPLARE GEWINNEN!
Spiel mit dem Feuer Funkenflug
»»Stephan Sigg macht
die Sieben Gaben zur Firmung greifbar
Feurige Heilige
»»Die verrücktesten
Geschichten über draufgängerische Heilige
Methoden
»»Fackeln selber machen, Zeichnen mit Feuer u.v.m.!
Inhalt
Kuriose und skurrile Heiligengeschichten
In die Höhle des Leuven getraut
Role Models - Vorbilder
Reisebericht | Seite 14
Film ab | Seite 20
Wenn die Leidenschaft zum Beruf wird
Sieben Gaben Crashkurs
Thema | Seite 04
Du bist gefeuert! Feuer in der Bibel
Gruppenstunde | Seite 23 Berufsorientierung | Seite 16 Aus der Bibel | Seite 07
“Ich hoffe, dass die Firmung bei vielen Menschen die Funken fliegen lässt”
Fackeln selber machen, Wandern im Fackelschein und Foto-Zeichnen mit Feuer
David Neuber
Facebookchat-Interview | Seite 23
Methoden | Seite 18 Coverstory | Seite 08
Spiel mit dem Feuer |
Nr. 1 / Mai 2015
Cover-Foto: © Sebastian Fellner Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien. Tel: +43 1 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, kjwien.at, connectu@katholische-jugend.at Grafik & Layout: Mag. Hanspeter Lang | Chefredaktion: Rebecca Frank, Sebastian Fellner Redaktionsassistenz: Julia Rennison, Stefan Frühwald MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Steffie Sandhofer, Theresa Aumann, Luise Kapeller, Gregor Ploch, Stefan Frühwald, Julia Rennison Druck: NetInsert GmbH, Enzianweg 23, 1220 Wien
Offenlegung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine E-Mail mit Namen und Adresse an connectu@katholische-jugend.at Kontakt: connectu@katholische-jugend.at Wir danken für die freundliche Unterstützung von:
THEMA FEUER
Hallo liebe KJ-lerInnen! Du sitzt auf einer Bank irgendwo draußen, die Sonne scheint dir ins Gesicht, vielleicht trägst du sogar eine Sonnenbrille, um überhaupt etwas sehen zu können. Und in deinen Händen hältst du das neue ConnectU. Ganz gespannt hast du es aufgeschlagen und kannst es kaum erwarten, nach unserem hoffentlich nicht zu langem Vorwort endlich die weiteren Seiten zu verschlingen.
Foto: Lukas Nebel
Genau SO stellen wir uns das vor - denn der Frühling steht schon vor der Tür - endlich wieder raus an die frische Luft und die Sonnenstrahlen genießen. Und wir können auch sehr gut nachvollziehen, dass du es kaum erwarten kannst, die folgenden Seiten zu lesen, doch pass ja auf, dass du dich nicht verbrennst! Denn das Thema unseres Heftes lautet dieses Mal „Spiel mit dem Feuer“. Dafür traf unser Web- und connectU-Redakteur Basti den Schweizer Autor Stephan Sigg, um ihn zu seinem neuen Buch „Funkenflug“ zu durchlöchern. „Ein Firmbuch, das die Funken spritzen lässt“, so beschreibt es der 30-jährige Autor und Theologe auf seiner Homepage. Er erlebt momentan wahrlich selbst einen Flug, immerhin hat er für seine jungen Jahre schon zahlreiche Bücher, Texte, usw. geschrieben. Fetter Respekt unsererseits! Im November stattete er auch der KJ Wien im Don-Bosco-Haus einen Besuch ab -» unser Fazit lautet: sehr sympathisch!!! Ein Schmankerl ist auf jeden Fall auch der Artikel über
draufgängerische Heilige. Du denkst dir nur: „Whaaat? Heilige und draufgängerisch?! Das geht?!“ Lies am besten einfach selbst nach! Viel Freude mit unserem „heißen“ connectU und jetzt: AB IN DIE SONNE – mit dem connectU!!! Liebe Grüße, Judith und Theresa
Aus der Redaktion Für die Entscheidung, welches Thema wir einer Ausgabe des connectU geben, ist vor allem ein Faktor entscheidend: Wie viele lustige Wortspiele lassen sich mit dem Titel fabrizieren?
Auch ansonsten findet ihr auf den folgenden Seiten jede Menge Brennstoff für die Jugendarbeit – Erfahrungsberichte, spannende Infos und vor allem viele praktische Methoden.
Dass sich dieses Heft mit Feuer beschäftigt, ist aber nur zum Teil darauf zurückzuführen, dass wir für feurige Wortkombinationen brennen. Feuer und Flamme sind wir nämlich auch für das neue Buch des schweizer Theologen Stephan Sigg. „Funkenflug“ ist in diesen Wochen erschienen und das ideale Geschenk für Firmlinge und Frischgefirmte.
Und, lässt das connectU bei euch die Funken sprühen? Wir freuen uns auf euer Feedback an connectu@katholische-jugend.at!
Eine feurige Zeit wünschen euch Rebecca und Basti
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Kuriose und skurrile Heiligengeschichten Was verbindet ihr mit Heiligen? In erster Linie denken sich viele, dass es brave, fromme Leute waren, die schon zu ihren Lebzeiten gute Taten vollbrachten und als Vorbilder anerkannt waren. Im offiziellen Kirchenjargon wird auch von „außergewöhnlichen“ Menschen gesprochen. Hinter dieser harmlosen Bezeichnung verstecken sich jedoch bisweilen skurrile, äußerst schrille Geschichten. Text von Gregor Ploch; Illustrationen: Kati Vitera
Nicht selten wurden Heilige für verrückt gehalten, weil ihr Verhalten von ihrer Umwelt als gefährlich oder absonderlich betrachtet wurde. Im Laufe der Zeit bildeten sich zahlreiche Heiligenlegenden um diese Personen, die uns heute belustigen, weil sie einfach so überdreht sind, dass sie kaum den Tatsachen entsprechen können. Es gibt aber auch andere Geschichten, die ein Beweis dafür sind, wie sehr diese Menschen verehrt wurden. Das zeugt aber davon, dass Heilige keine „normalen“ Leute waren. In der folgenden Darstellung findet ihr einen Mix an interessanten, „schrillen“ und nicht alltäglichen Heiligentypen und/oder Heiligengeschichten. Fangen wir doch mit einer Bibelperson an, die alle kennen: Noah. Der Patron der Winzer (er hat den ersten Weinberg angelegt und als erster die Wirkung des Weingenusses zu spüren bekommen) ist durch die Sintflutgeschichte bekanntgeworden. Das erscheint uns doch selbstverständlich, ist es aber nicht. Stellt euch mal Folgendes wirklich bildlich vor: Im schönen Weinviertel, in der Buckligen Welt oder wo ihr sonstwo lebt seht ihr eines Morgens, wie euer Nachbar anfängt, in seinem Garten großartig zu zimmern. Anfänglich glaubt ihr, dass er sich ein Segelboot baut, aber mitnichten. Wochen-, monatelang hämmert er durch die Gegend, holzt massenweise umliegende Wälder ab, weil er ein Schiff von der Größe eines Öltankers bauen will (es sollte ja von jeder Tierart ein Paar reinpassen), und das in seinem Garten! Wie behandelt ihr einen solchen Nachbarn?
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Heute würden ihn alle möglichen Behörden aufhalten, schließlich würde er vermutlich in der geschlossenen Psychiatrie landen. Was muss er sich doch für Spott und Häme angehört haben? Die Dorfgemeinschaft hatte ihren Dorftrottel gefunden. Selbst seine Familie hielt ihn für verrückt! (Ich will gar nicht wissen, was er sich jeden Tag von seiner Frau hat anhören müssen…) Über Monate war er einem krassen Mobbing ausgesetzt. Er blieb aber stur und unbeirrt, weil er sicher war, dass er keine „Stimmen“ im Kopf gehört hat, sondern dass Gott ihm wahrhaftig diesen Auftrag gegeben hat. Respekt für dieses Durchhalten! Am Ende wurde er reichlich belohnt. Draufgänger-Rating: Machen wir einen großen Sprung um über 2000 Jahre und kommen wir in die frühe Christenzeit. Mit einem frühen Märtyrer der Kirche wird eine skurrile Geschichte in Verbindung gebracht. Laurentius von Rom (230258) war einer der ersten Diakone der römischen
Apropos „dreist“. Genauso frech war der „Pestheilige“ Sebastian. Der um 288 hingerichtete christliche Märtyrer war ein römischer Soldat. Er stieg die Karriereleiter auf und wurde zum Offizier der Leibwache des römischen Kaisers Diokletian (wohl der größte Christenverfolger unter den Kaisern) ernannt. Als er sich als Christ outete, war sein Ende beschlossen. Er sollte von Bogenschützen erschossen werden. Der durchlöcherte Körper wurde liegengelassen. Eine fromme Witwe namens Irene wollte ihn schon begraben, als sie merkte, dass er noch
lebte! Tatsächlich schaffte sie es, ihn gesund zu pflegen. Und was machte er? Anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und sich irgendwo in die ferne Pampa abzusetzen, um ein ruhiges Leben zu führen, ging er abermals zum Kaiserhof und erdreistete sich, sich noch lauter zum Christentum zu bekennen. Da platzt doch gleich jedes geduldige Herrscherherz vor Wut. Bei der erneuten Hinrichtung ging man auf Nummer sicher und erschlug den frechen, jungen Mann mit Keulen, damit er ja nicht nochmals aufstand. Das tat er auch nicht. Als Patron ist er sehr beliebt. Er ist zuständig für die Sterbenden, für die Pest und alle möglichen Seuchen (man hat früher geglaubt, dass die Engel als Strafe Gottes für das sündhafte Leben auf die Menschen mit Pestpfeilen schossen), Mitglieder von Schützenbruderschaften und vieles mehr. Draufgänger-Rating:
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Kirche, als die flächendeckende Christenverfolgung gerade in Gang gesetzt wurde. Er war treuer Begleiter des Papstes Sixtus II., den Kaiser Valerian enthaupten ließ. Laurentius verwaltete das (damals noch eher bescheidene) Kirchenvermögen und der Kaiser wies ihn an, das gesamte Vermögen an die Staatskasse zu überführen. Laurentius erbat sich drei Tage Zeit, um die Besitztümer zu ordnen. Stattdessen verteilte er alles an die Armen. Er war sich dessen bewusst, dass diese Tat für ihn die Todesstrafe bedeutete. Diese an sich mutige und waghalsige Tat toppte er allerdings noch. Als der Kaiser nach dem Gold und sonstigen Kostbarkeiten verlangte, zog er mit Bettlern und Armen vor den Herrscher und stellte diese Menschen frech als die wahren Schätze vor. Das war schon ganz schön dreist. Der Kaiser war so erbost, dass er ihn hinrichten ließ. Laurentius sollte aber nicht langsam, sondern qualvoll sterben, er sollte auf einem Rost über glühenden Kohlen verbrannt werden. Der Legende nach hat er aber dabei keine Schmerzen erlitten, sondern verließ das irdische Leben mit flotten und frechen Sprüchen auf den Lippen. Mit einem dicken Grinsen forderte er seine Folterknechte auf, seinen Körper umzuwenden, damit er von beiden Seiten gut durchbraten konnte. Und bevor er starb, hatte er den Kaiser aufgefordert, ihn zu essen, weil der Braten fertig sei. Seitdem wird Laurentius auf Bildern oder Statuen immer mit einem Rost dargestellt. Laurentius ist dadurch auch zum Schutzheiligen aller möglichen Berufssparten geworden. Dazu zählen die meisten Berufe, die mit Feuer zu tun haben (u.a. auch Köche und Konditoren). Er ist aber auch der Schutzpatron der Weinreben, denn diese braten ja wie Laurentius in der heißen Augustsonne und bringen dennoch gute Früchte. Wer gerne zum Heurigen geht, weiß den St.-Laurent-Wein sehr zu schätzen. Bei Fieber, Feuer, Brandwunden, Hexenschuss und sonstigen Unannehmlichkeiten könnt ihr auch gerne eine Fürbitte bei ihm deponieren. Für alle Grillmeisterinnen und Grillmeister unter euch ist er ein heißer Tipp (und das kann man wirklich wörtlich nehmen). Draufgänger-Rating:
Findet ihr diese Geschichte sehr schrill? Es kommt noch besser. Die Legende um den heiligen Dionysius von Paris (3. Jh. n. Ch.) hat auch etwas zu bieten. Dieser
Nationalheilige Frankreichs wurde vom Papst mit mehreren Mitstreitern von Rom aus nach Gallien (Frankreich) geschickt, um die „heidnischen“ Stämme zu missionieren. Um 250 wurde er der erste Bischof von Paris. Bald darauf wurde er vom römischen (nicht christlichen) Gouverneur verhaftet und zum Tode durch Enthauptung verurteilt. In den Legenden wird berichtet, er sei nach
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seiner Enthauptung aufgestanden, habe seinen Kopf unter den Arm genommen, diesen in einer nahegelegenen Quelle gewaschen und sei einige Kilometer lang zu Fuß dorthin marschiert, wo er dann begraben werden sollte. Ganz im Sinne von „mission first“ ist diese Standhaftigkeit in der missionarischen Tätigkeit beispielhaft. Wenn es nicht gerade rund läuft, lasst den Kopf nicht hängen (oder rollen), es geht trotzdem immer voran! (Und wer von euch die abgewandelte, heute noch beliebte Namensform „Denis“ hat, kann gerne auf diesen mutigen Namenspatron stolz sein!). Draufgänger-Rating:
Klara von Assisi (1193/94 – 1253) ist uns allen als eine treue Begleiterin des heiligen Franz von Assisi und als Begründerin des Klarissenordens bekannt. Aber habt ihr gewusst, dass sie Papst Pius XII. 1958 zur Patronin
Eine äußerst interessante Persönlichkeit ist der ägyptische Mönch Antonius der Große (gest. 356). Er ist der
Prototyp der Mönche, weil er in die Wüste gezogen ist, um alleine, asketisch und beschaulich zu leben (vorher hatte er seinen großen Besitz verkauft und verschenkt). Da er in der prallen Sonne nicht überlebt hätte, fand er eine Höhle, die früher als Grab gedient hatte (deshalb ist er u.a. der Patron der Totengräber). Damit kreierte Antonius eine neue Mode, denn er fand zahlreiche Nachahmer, die als Wüstenväter die Askese in der Einöde suchten. Bisweilen wurde Antonius von zu vielen begeisterten Nachfolgern in seiner Ruhe gestört und so musste er mehrmals seine Behausung wechseln. Wie euch jeder moderne Diätberater sagen kann, war sein Lebensstil sehr gesund, denn laut Überlieferung muss er um die 100 Jahre alt geworden sein! Draufgänger-Rating:
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des Fernsehens ausgerufen hat? Einer Legende nach war sie in der Weihnachtsnacht 1252 so krank, dass sie das Bett hüten musste und nicht zum Gottesdienst gehen konnte, was sie unglaublich traurig machte. Und da ist ihr die Gnade zuteilgeworden, von ihrer Zelle aus die Feiern mitzuverfolgen. Das ist der erste uns bekannte Fall einer Fernseh-Übertragung, live, in Farbe und in HD. Der ehemalige Kardinalstaatssekretär (2. Mann nach dem Papst) Bertone bezeichnete dieses Wunder als ein „mystisches Fernsehereignis“. Der Kardinal erläuterte: „Das Vorbild der heiligen Klara hingegen möge uns dabei helfen, die Würde der Person und Werte wie die Familie, das Leben und die Erziehung der Jugend neu zu entdecken“ und sich beim TV-Schauen nicht nur dem Konsum und der billigen Unterhaltung hinzugeben. Draufgänger-Rating:
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Du bist gefeuert! Feuer in der Bibel Im Unterschied zur altorientalischen Umgebung verehren die Israeliten das Feuer nicht als Gottheit. Der Gott des Alten Testaments spielt mit dem Feuer. Moses Aufmerksamkeit wird dramatisch erreicht. „Der Dornbusch brannte und verbrannte doch nicht.“ (Ex 3,2) Der „Ich bin da“ ist flammende Unterstützung bei der Flucht aus Ägypten. „Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.“ (Ex 13,21) Doch nicht nur die positive Faszination des Feuers, das Licht und Wärme schenkt, sondern auch Feuer als Gefahr und unberechenbare Zerstörungskraft werden immer wieder mit Gott in Verbindung gebracht. „Der Herr, dein Gott, ist verzehrendes Feuer.“ (Dtn 4,24) „Vom Feuer seines leidenschaftlichen Eifers wird die ganze Erde verzehrt.“ (Zef 1,18)
Die Israeliten antworten mit Feuer. „Noach baute dem Herrn einen Altar und brachte auf dem Altar Brandopfer dar.“ (Gen 8,20) „Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.“ (Lev 1,9) Am Beginn des Buches Levitikus kommt die Formulierung „beruhigender Duft“ innerhalb von 30 Versen acht Mal vor! Muss Gott wirklich beruhigt werden? Jesus ist kein böser Feuerteufel. Als ihn die Jünger fragen „Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht.“ (Lk 9,54-55) Doch auch Jesus hat ein feuriges Temperament und eine entsprechende Sendung und Sehnsucht. „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49) Johannes der Täufer weiß „Ich taufe euch nur mit Wasser der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ (Mt 3,11) Jesus will also weder beruhigen noch beruhigt werden. Sein besonderes Geschenk ist der Heilige Geist, die feurige Kraft der Liebe. Zu Pfingsten passiert es. „Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt“ (Apg 2,3-4) Die Verheißung des Propheten Joel beginnt sich zu verwirklichen. „Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein. Ich werde Wunder erscheinen lassen droben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und qualmenden Rauch.“ (Apg 2,17.19) Das ist vielleicht das größte Zeichen und Wunder, wenn das göttliche Feuer der Begeisterung in Menschen wie dir und mir brennt. „Du bist gefeuert!“
Fotos: Désirée Lehner
von Werner Pirkner - Diözesanjugendseelsorger und Jugendseelsorger für das Vikariat Süd
Literaturtipp: Lies die feurigen Bibelstellen nach! – oder www.bibelwissenschaft.de/stichwort/18353
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“Ich hoffe, dass die Firmung bei vielen Menschen die Funken fliegen lässt” Stephan Sigg entstaubt die Sieben Gaben des Heiligen Geistes. Mit seinem neuen Buch “Funkenflug” will der Schweizer Theologe und Autor Firmlingen und Frischgefirmten zeigen, wie sie Gottesfurcht, Frömmigkeit & Co. im Alltag als wertvolle Apps nutzen können. Im Interview mit connectU erzählt Stephan außerdem, warum er von seiner eigenen Firmung gar nicht viel mitbekommen hat, wie man jungen Menschen heute die Firmung schmackhaft machen kann – und welche der sieben Gaben er für am meisten unterschätzt hält. Interview: Sebastian Fellner
In “Funkenflug” geht’s um die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die wir bei der Firmung bekommen. Weisheit, Frömmigkeit, Gottesfurcht … das klingt nicht unbedingt prickelnd, oder? Auf den ersten Blick stimmt das, ja. An sich sind die sieben Gaben etwas total Schönes und beim Firmgottesdienst wird auch immer darüber gepredigt. Aber ich bezweifle, dass junge Menschen heute wirklich verstehen, was die sieben Gaben des Heiligen Geistes bedeuten oder was sie ihnen bringen. Gerade weil junge Menschen heute so anwendungsorientiert sind und dann wissen wollen, “Was bringt mir das jetzt?”, habe ich versucht, das in die heutige Zeit zu übertragen und zu interpretieren, wie man die sieben Gaben heute leben könnte. Warum hast du gerade die sieben Gaben des Heiligen Geistes als Thema für dein Buch gewählt? Weil ich damit den Fokus auf den Heiligen Geist richten kann. Das ist mir sehr wichtig und ich glaube auch, dass junge Menschen viel damit anfangen können, weil es sehr alltagsnah ist. Man kann jungen Leuten gut zeigen, wie sie diese Inhalte leicht in ihrem Leben spüren können. Die Fragen, auf die der Heilige Geist aufmerksam macht, werden gerade in der Jugend besonders aktuell: Wozu bin ich berufen? Wofür will ich meine Kraft, meine
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Talente einsetzen? Was ist mein Platz in dieser Gesellschaft? Das alles sind Themen, die in der Jugend richtig aktuell werden. Ich bin überzeugt, dass der Heilige Geist Kraft dafür gibt – und die sieben Gaben machen sichtbar, wie das dann konkret aussieht. Das heißt, die Jugend ist das perfekte Alter für genau dieses Sakrament, oder? Ja, wobei ich überzeugt bin: Je älter, desto besser. Ich selbst wurde mit zwölf gefirmt und das war eindeutig zu früh. Daran kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern, es war eine echte Massenveranstaltung und hatte mit uns Jugendlichen überhaupt nichts zu tun. Deswegen halte ich es für gescheiter, dass man Jugendliche später firmt, damit sie möglichst schon ihren eigenen Kopf haben und sich bewusst für oder eben gegen die Firmung entscheiden. Diese Entscheidungsfreiheit sollte man jungen Menschen auch lassen. Gerade das ist ja das Schöne an der Firmung, dass da nicht die Eltern, Großeltern oder PatInnen etwas für den Jugendlichen machen, sondern dass man bewusst entscheidet: Was mach’ ich mit meinem Leben? Und wie kann der Heilige Geist da konkret helfen? Er kann immer wieder neue Energie geben – gerade wenn man in einer Durststrecke steckt und man das Gefühl hat, man kommt keinen Schritt voran, sondern eher drei zurück. Außerdem bin ich überzeugt, dass es hilft, auf den Heiligen Geist zu hören. Das ist leider nicht so einfach, weil er nicht mit Scheinwerfern blinkt oder aus dem Lautsprecher kommt. Man muss wirklich lernen, diese Zeichen zu erkennen. Ist “Funkenflug” an junge Menschen vor oder nach der Firmung gerichtet? Beides! Man kann mit diesem Buch auf die Firmung vorbereiten, aber sie auch hinterher vertiefen. Viele Jugendliche haben das Gefühl, sie haben sich jetzt lange auf die
THEMA FEUER Foto: Sebastian Fellner
Firmung vorbereitet, dann ist der große Firmgottesdienst und oft ist in den Pfarren nach der Firmung dann Schluss. Dabei beginnt das Spannende erst nachher – die Firmung ist ja nur die Initialzündung. Da macht man sich auf den Weg und bittet um die Begleitung des Heiligen Geistes. Aber was es heißt, als gefirmter Mensch zu leben – da werden viele junge Menschen allein gelassen. Mein Buch soll aufzeigen, wie man das im Alltag konkret leben kann, im Beruf, in der Schule, in der Freundschaft oder beim Einkaufen. Du schreibst im Buch, die Firmung sei keine Zaubershow, sondern durchaus auch eine Aufgabe. Da bekommt man ein Geschenk und das entpuppt sich dann erst recht als Aufgabe – das ist doch ganz schön herausfordernd für junge Menschen, oder? Das betone ich im Vorwort ganz bewusst: Die sieben Gaben sind eigentlich kein reines Geschenk, sondern auch Aufgaben. Wir bekommen etwas, müssen aber auch etwas damit anfangen. Ich sage immer, es wäre die
größte Sünde, nichts aus diesen Gaben zu machen. Die Herausforderung ist, etwas daraus zu machen und zu erkennen, was ich persönlich machen kann. Das bedeutet nicht für jede/n das Gleiche. Deshalb versuche ich in “Funkenflug” auch, Jugendlichen bewusst zu machen, dass sie sich mit sich selbst auseinandersetzen und sich überlegen, welchen Weg sie gehen möchten. Wie kann ich mich in dieser Welt engagieren? Wie kann ich positive Beiträge in der Gesellschaft leisten? Was wünschst du dir, dass dein Buch bei den LeserInnen bewirkt? Viele Aha-Momente wären schön! Dass viele Lichter aufgehen und Dinge, die vielleicht noch nicht so klar waren, plötzlich konkret werden für Jugendliche. Dass sie auch Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen finden. Aber auch als Hilfestellung für die Freizeit, wenn es darum geht, worin man die eigene Zeit investieren möchte. Ich möchte auch Hoffnung machen, nicht bei ersten Widerständen gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Firmung ist
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“Firmung ist keine Impfung, die vor allem Schlechten und Schwierigen schützt.” keine Impfung, die vor allem Schlechten und Schwierigen schützt, aber die Firmung ist eine Unterstützung. Wie hast du deine eigene Firmung erlebt? Haben die sieben Gaben damals für dich Sinn ergeben, hast du sie verstanden? Ich kann mich an meine Firmung überhaupt nicht mehr erinnern. Ich weiß noch, in welcher Kirche das war und kann mich auch noch an meinen Firmpaten erinnern. Aber wir wurden eigentlich nicht besonders intensiv auf die Firmung vorbereitet. Ich kann mich noch erinnern, dass meine Erstkommunion und die Firmung wirklich kurz aufeinander gefolgt sind und mir als Kind gar nicht klar war, was da jetzt der entscheidende Unterschied ist.
Foto: Sebastian Fellner
Damals ging einfach jede/r zur Firmung, da wurde gar
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nicht gefragt, wer das wirklich will. Diese Elemente der freien Entscheidung und der bewussten Auseinandersetzung fanden überhaupt nicht statt. Das finde ich rückblickend sehr schade und ich bin froh darüber, dass sich das in den letzten 20 Jahren stark verändert hat. Bei uns in der Schweiz hat das Sakrament der Firmung mittlerweile einen extrem hohen Stellenwert und die Vorbereitung ist sehr intensiv. Da wird sehr viel gemacht, nicht nur theoretisch, sondern auch in praktischer Arbeit, dass Jugendliche diakonische Projekte vorbereiten und durchführen. Dass sie auch miteinander für ein Wochenende wegfahren und extrem viel erleben. Da merken sie auch wirklich, was sie in der Kirche leisten und verändern können. Das ist für mich einer der positiven Aspekte, an denen man auch sieht, dass in der Kirche Neuaufbrüche möglich sind.
THEMA FEUER Hast du Tipps für FirmbegleiterInnen, wie sie das Tun und das Verändern in der Firmvorbereitung noch besser rüberbringen können? Wichtig ist, dass man kreativ wird, immer wieder Neues ausprobiert und wegkommt von traditionellen Strukturen, also dass Firmvorbereitung immer in einem bestimmten Raum zu einer bestimmten Zeit stattfinden muss. Toll ist, wenn man mutig ist, rausgeht und Experimente wagt. Das können liturgische Experimente sein, dass man ganz moderne spirituelle Formen ausprobiert, aber auch im diakonischen Bereich, dass man mit Jugendlichen zusammen überlegt, was können wir vor Ort machen, wo gibt es Notleidende? Dann sicher auch, dass man Jugendarbeit gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt. Ich finde es schlimm, dass viele Jugendverantwortliche immer noch im stillen Kämmerlein etwas entwickeln, dann werden Jugendliche eingeladen und die müssen das dann ausführen. Wir müssen Jugendliche ernst nehmen und ihnen auch im Rahmen der Firmvorbereitung zeigen: Die Firmung macht euch zu mündigen KatholikInnen, die sich in der Kirche engagieren und hier auch etwas bewirken können. Das alles kann man während der Firmvorbereitung machen. Aber es ist heute lange nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor einigen Jahren, dass sich junge Leute firmen lassen – wie kann man Jugendlichen heute im Vorhinein schon die Firmung schmackhaft machen?
Eine Chance besteht sicher darin, dieses Ernstnehmen von Anfang an sichtbar zu machen und zu leben. Das beginnt schon mit der Einladung zum Info-Abend. Die andere Chance ist, dass man gute Arbeit leistet und dass sich das herumspricht. Ich beobachte das bei mir zuhause im Bistum St. Gallen, wo vor einigen Jahren auf Firmung ab 18 umgestellt wurde. Da hatten anfangs viele Angst, ob man junge Menschen denn überhaupt noch erreichen könne. Es hat sich in vielen Pfarreien gezeigt, dass die positiven Erfahrungen die beste Werbung sind. Jugendliche erzählen anderen Jugendlichen, was sie da erleben und wie toll das ist - damit aktivieren sie automatisch die nachfolgenden Generationen. Gute Arbeit setzt sich durch. Oft sitzen in der Firmvorbereitung Leute, die kein echtes Interesse am Sakrament haben. Wie würdest du mit so einer Situation umgehen? Das hängt davon ab, wie stark das Desinteresse ist. Es soll auch möglich sein, dass kritische Jugendliche Firmvorbereitung machen, die vielleicht mit Kirche und Glauben gar nichts anfangen können. Die sagen dann vielleicht irgendwann “Ich komm’ jetzt nicht mehr, ich hab mich damit beschäftigt und es passt einfach nicht für mich”. Das muss man respektieren. Wenn man merkt, dass die nur von ihrer Familie dazu verdonnert werden, obwohl alles dagegen spricht, sollte man ihnen auch Rückendeckung geben, damit sie ihre Entscheidung durchsetzen können.
“Was es heißt, als gefirmter Mensch zu leben – da werden viele junge Menschen allein gelassen.”
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“Die Frömmigkeit beschränkt sich überhaupt nicht darauf, ob ich jeden Sonntag in die Kirche gehe.” Andererseits passiert in der Firmvorbereitung auch vieles, was wir nicht selbst in der Hand haben. Wir können nicht beeinflussen, wo man als Gruppe landet, was die Vorbereitung und die Firmung mit den jungen Menschen macht und deshalb glaube ich, dass man sich nicht so schnell einschüchtern lassen sollte von Widerständen, sondern das als Teil des Programmes in Kauf nehmen sollte und hoffen, dass sich das irgendwann löst und der Heilige Geist hier dann doch wirkt.
Klar gibt’s Momente, wo man weniger Energie hat. Mir war es immer schon wichtig, Dinge zu tun, die mir Spaß machen, Dinge, für die ich brenne. Zum Glück kann ich das mehrheitlich. Das liefert mir immer wieder neue Energie: Wenn ich schreibe, wenn ich Menschen bei Workshops oder Tagungen treffe und merke, dass ich in ihnen etwas in Gang setzen konnte, gibt mir das sehr viel zurück. Auch E-Mails oder Nachrichten über Facebook und Twitter geben mir immer wieder neue Motivation.
Das sind wirklich zwei verschiedene Dinge: Das eine ist, dass eine Person so weit weg ist, dass sie sich überhaupt nicht vorstellen kann, dass man das ernst nimmt. Das andere ist, dass man nicht den Anspruch hat, das müssten von Anfang an “SuperchristInnen” sein, die alles abnicken und wo es null Widerstände gibt. Das würde ich sogar langweilig finden. Die Auseinandersetzung mit dem Glauben lebt auch immer von verschiedenen Meinungen. Das sollte man in der Firmvorbereitung auch klar machen: Wir wollen kritische Menschen, die sich mit dem Glauben auseinandersetzen und auch klar äußern, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind.
Aber natürlich gibt’s Momente, wo man sich fragt, ob man am richtigen Weg ist, ob sich das Ganze lohnt. Ich denke, das kommt bei jedem Menschen vor.
Das Buch heißt “Funkenflug”. Ein Funke hat ja die Eigenschaft, dass er ein Feuer entfachen kann, wenn er auf den richtigen Untergrund fällt. Geht’s bei der Firmung letztlich darum? Ich hoffe, dass die Firmung bei vielen Menschen die Funken fliegen lässt, dass da wirklich in der Seele etwas berührt wird und das ein Feuer in Gang setzt, dass das ganze Leben brennt und sich auch immer wieder neu entfacht. Das Bild vom Heiligen Geist kommt aus der Bibel - dieses Bild ist unheimlich stark und hat bis heute nicht an Aktualität verloren. Deshalb war es mir auch wichtig, dieses Bild in meinem Buch so in den Vordergrund zu rücken. Firmung hat für mich etwas mit Leidenschaft zu tun, mit Passion. Herauszufinden, wofür lebe ich, wofür schlägt mein Herz? Du schreibst jede Menge Bücher und bist dadurch im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs – da braucht’s wohl ganz schön viel Feuer dafür. Wie sorgst du dafür, dass das immer weiterbrennt?
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Abschlussfrage: Welche Gabe hältst du für am meisten unterschätzt? Die Gabe mit dem schlechtesten Ruf ist sicherlich die Frömmigkeit. Da hat auch mein Verlag gesagt: „Wir sind schon gespannt, wie du es schaffst, diese Gabe zu behandeln.” Ich habe mich sehr intensiv damit beschäftigt, und die Gabe der Frömmigkeit ist etwas extrem Aktuelles! Das betrifft Fragen wie: „Wie gehe ich mit der Schöpfung um? Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um?” Die Frömmigkeit beschränkt sich also überhaupt nicht auf die Fragen, ob ich jeden Sonntag in die Kirche gehe und regelmäßig bete. Das fand ich für mich selbst beim Schreiben sehr spannend, als mir bewusst geworden ist, was Frömmigkeit alles bedeutet. Zur Person: Stephan Sigg (31) ist Theologe und Autor. Seit 2000 hat er zahlreiche Publikationen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Sein neues Buch “Funkenflug” ist 2015 im Tyrolia Verlag erschienen. Stephan lebt in St. Gallen in der Ostschweiz. Web-Tipp: stephansigg.com
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„Fromm werden in sieben Tagen“ – das ist natürlich ein Wunschtraum. Aber so ein Crashkurs kann auch ein wirkungsvoller Anstoß sein, um die Gaben des Heiligen Geistes im Alltag umzusetzen.
Vo r l ag e Crashkurs „Fromm werden in sieben Tagen“ aus “Funkenflug”, S. 36: Tag 1: Den heutigen Tag mal ganz bewusst mit einem Gebet beenden: Wofür möchte ich Gott heute danken? Tag 2: Bei wem habe ich mich schon lange nicht mehr gemeldet? Von wem habe ich schon länger nichts mehr gehört? Gleich nach der Schule mit ihm/ihr Kontakt aufnehmen! Tag 3: Spaziergang im Wald: Was will Gott von mir? Wie kann ich einen positiven Beitrag für unsere Welt leisten? Tag 4: Vorsatz für heute: jedem Menschen mit einem Lächeln begegnen (selbst, wenn ich jemanden mit Regenwetter-Gesicht entdecke!)
Tag 5: 30 Minuten Alltagspause in der leeren Kirche: auf die Stille achten. Wie geht es mir? Was macht mich glücklich? Was macht mich traurig?
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7-Gaben-Crashkurs
Tag 6: Schokoladenkuchen backen und Frau Schneider im Haus nebenan bringen, mit ihr Kaffee trinken (die 90-Jährige ist so oft allein …) Tag 7: Bei Facebook & Co motivieren: Die Meldungen und Bilder meiner Freundinnen ganz genau anschauen und einen aufmunternden Kommentar posten, wenn jemand gerade etwas Negatives oder Kritisches gepostet hat.
Jugendliche gestalten bei dieser Methode in Gruppen Crashkurse für die Sieben Gaben des Heiligen Geistes. Durch die gemeinsame Arbeit setzen sie sich vertieft damit auseinander, was die Gaben für sie im Alltag bedeuten. Verwende diese Vorlage für die Methode auf Seite 21!
Methode ausprobiert? Sch
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Funkenflug (Stephan Sigg, Tyrolia Verlag 2015) Funkenflug will „das Buch zur Firmung“ sein. Es ist in sieben Kapitel aufgeteilt, angelehnt an die Sieben Gaben des Heiligen Geistes. Diese werden dem/der Jugendlichen durch jugendgerechte Sprache und gespickt mit alltäglichen Beispielen nähergebracht. Dabei schafft es Stephan Sigg, den Bogen zwischen theologischer Tiefe und sprachlicher Klarheit zu spannen, ohne aufgesetzt jugendlich zu wirken. Dies gelingt vor allem dadurch, dass er immer auf die persönliche Erfahrung des/der Jugendlichen, v.a. im Rahmen der Firmung, verweist. Knackige, anregende Texte, Gedanken und Gebete sowie Fotos von Jugendlichen lockern den Fließtext auf. Der Textbeginn verrät oft nicht gleich, wohin und wie sich die Ausführungen des Autors entwickeln werden, aber im Laufe des Lesens wird der rote Faden zur Hinführung der Sieben Gaben klar sichtbar! Besonders gut gelungen sind die Tipps und Tricks, wie die Gaben des Geistes im eigenen Leben umsetzbar sind. Funkenflug bringt Jugendlichen die Weite und die heutige Bedeutung der Gaben des Heiligen Geistes nahe, ohne belehrend und aufgesetzt zu wirken. Wir vergeben das Prädikat: Schenkenswert! Daniela Freitag David, Katholische Jugend Österreich
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In die Höhle des Leuven getraut Unsere Jugendleiterin Veronika Poindl hat das Abenteuer Auslandssemester gewagt. Für ein Semester studierte sie in der belgischen Stadt Leuven – was sie dort erlebt hat, worauf sie überhaupt nicht vorbereitet war und was man beachten sollte, bevor man sich auf Auslandsaufenthalt begibt, schreibt sie in diesem Reisebericht. von Veronika Poindl
Im September 2014 ging es für mich mit dem Studentenaustauschprogramm „Erasmus+“ an die belgische „Katholieke Universiteit Leuven“ (KUL). Wie der Name schon verrät, habe ich ein halbes Jahr im flämischen Teil Belgiens verbracht. „Erasmus+” ist das beliebteste Austauschprogramm unter europäischen Studenten. Allein die Universität Wien verschickt pro Jahr an die 1000 StudentInnen in die verschiedensten Länder der EU. Die katholisch-theologische Fakultät Wien hält pro Studienjahr rund 30 Studienplätze im Ausland bereit.
der richtigen Universität zu ergattern und zu hoffen, dass diese Universität den Austauschvertrag auch einhält. Auf eine erfolgreiche Annahme von Seiten der Gastuniversität folgen dann insgesamt 27 bürokratische Wege, bis man sich im Ausland und wieder zu Hause befindet. Hier sind penible Genauigkeit und Nerven gefragt. Zwischendurch fragt man sich natürlich gelegentlich, ob das jetzt wirklich so wichtig ist. Meine Neugier war allerdings immer größer, ich wollte wissen, wie an einer anderen Uni Theologie unterrichtet und geprüft wird. Und schlussendlich landete ich nach längerem Hin und Her (die Schweiz kündigte den „Erasmus+”-Vertrag, die Uni in Irland ging pleite) in der belgischen Studierendenstadt Leuven. Die Nacht vorm Abflug war für mich eine echte Herausforderung. Existentielle Sorgen machten sich breit: Wie finde ich vom Flughafen zum Bahnhof und zu meinem
Für mich war schon vor Beginn des Studiums klar, ich will mal weg. Den richtigen Zeitpunkt zu finden war dann schon schwieriger. Für mich persönlich war es gut, erstmal zu warten und das erste Diplom, wie es bei uns
Internationales Zusammenleben und Freundschaften knüpfen im Studentenwohneim.
FachtheologInnen heißt, alias den Bachelor abzuschließen. Danach wusste ich, worauf ich mich spezialisieren wollte und welche Universität ich aussuchen sollte. Die Praxis hat mich gelehrt, dass damit noch nicht die erste Hürde genommen ist. Denn es gilt auch einen Platz an
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Das immer noch von Mönchen gebraute Trappistenbier wird natürlich nicht im Glas, sondern immer im Kelch serviert.
Wohnheim? Ist es nicht eine blöde Idee, in einem Land wohnen zu wollen, das man nur aus einem Reiseführer kennt? Wie findet man FreundInnen auf „belgisch“? Vor Ort waren dann die größten, tatsächlichen Herausforderungen nicht die Dinge, die mir in der letzten Nacht vorm Abflug solche Kopfzerbrechen bereitet
Fotos: Veronika Poindl
Das Fazit dieses kleinen Abenteuers ist, dass ich viel gelernt habe. Nicht nur auf der Uni, sondern vor allem über mich selbst. Ich wusste gar nicht, wie sehr ich österreichische Küche mag. Ich habe gelernt, auch mal
Stadtführung durch Brüssel mit der Fakultätsvertretung der internationalen Theologiestudierenden der KU Leuven.
allein mit mir selbst zu sein. Sprache kann sehr exklusiv sein, wenn man in der Wohnheimküche nur Flämisch in einem Höllentempo hört und natürlich kein Wort versteht. Ich weiß jetzt auch, dass in Belgien keiner weiß, was eine Jugendleiterin ist und wieso man dafür Geld bekommt, weil es dort aus finanziellen Gründen nur ehrenamtliche LaiInnen gibt und ein paar Priester, die vom Staat bezahlt werden. Und ich habe gelernt, dass man eben trotz Facebook, Skype und WhatsApp einfach mal weg ist und man Leute vermisst und Ereignisse verpasst. Aber wenn man aufhört, ständig up to date sein zu wollen, erlebt man dafür so viel und all diese Erfahrungen und Erinnerungen kann man wieder mit nach Hause nehmen. Mein Austauschsemester war eine große Bereicherung!
Hast du dich über Finanzierungsmöglichkeiten informiert? Bist du bereit, dich gewissenhaft durch alle bürokratischen Mühlen zu wurschteln und das auch noch termingerecht? Hast du dich über Impfungen und Trinkwassersituation informiert? Hast du Lust, auf neue Leute zuzugehen und sie kennen zu lernen? Hast du Lust auf ein kleines Abenteuer?
LAUTER FEIERN VOLL GOTT
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find•fight•follow - die größte Jugendgottesdienstreihe im deutschen Sprachraum: 55 Gottesdienste, über 50.000 BesucherInnen und mehr als 20.000 Stunden inhaltlicher und ehrenamtlicher Vorbereitungsarbeit. Das Team von find•fight•follow hat die Erfahrungen aus dieser Vorbereitungsarbeit in einem Buch zusammengefasst. Neben einer allgemeinen Einführung werden 100 spannende Ideen für Jugendgottesdienste - egal, ob in einer Pfarre oder pfarrübergreifend - präsentiert und laden zum Nachmachen und Weiterdenken ein. LAUTER FEIERN VOLL GOTT ist der Versuch, etwas von Herz, Geist und Hirn dieser einzigartigen Gottesdienste weiterzugeben und soll dazu ermutigen, in der eigenen Pfarre auf besondere Art zu Feiern. Bei uns im KJ-Büro um € 19,- erhältlich. PraxisWeb – Fundgrube für eh alles
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Checkliste: Bist du bereit für einen Auslandsaufenthalt?
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haben. Zum Beispiel dachte ich immer, Fernbeziehungen sind leicht, denn es gibt ja Skype. Mein Freund und ich mussten feststellen, dass Skype für uns gar nicht funktioniert, es führte nur dazu, dass wir uns noch viel weiter weg gefühlt haben. Ich hätte auch nie gedacht, wie viele Freunde man unter internationalen StudentInnen findet, weil ja jedeR in derselben Situation ist.
Bist du bereit, eine neue Sprache zu lernen?
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Wenn die Leidenschaft zum Beruf wird Wer zum Beruf macht, was er/sie gut kann und gerne tut, ist zu beneiden: Diese Menschen haben ihre Leidenschaft im Leben gefunden und bekommen dafür auch noch Geld! Andererseits verbirgt sich bei den meisten dieser Berufe auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Aber wieso gehen Menschen dieses Risiko ein? von Theresa Aumann
Einerseits stellen die entsprechende Bezahlung oder ein höheres gesellschaftliches Ansehen einen Anreiz für einen risikoreichen Beruf dar. Aber auch die soziale Komponente spielt eine große Rolle. Sehen, dass man es sehr gut getroffen hat im Leben und dieses Glück mit anderen zu teilen und der Welt etwas zurückgeben. Schauen wir uns einige Berufe näher an:
Ärzte ohne Grenzen
Grenzsituationen, Wasserbereitungsanlagen, Flüchtlingslager, Hitze, Krieg. Ärzte ohne Grenzen ist eine NGO, die sich mitten in brenzligen Situationen, sei es im Bürgerkrieg, bei Umweltkatastrophen oder im Rahmen der Flüchtlingshilfe, für Menschen weltweit einsetzt, die medizinische Hilfe brauchen. Sie wirken an verschiedensten Orten der Welt, immer aber an Krisenherden und oft unter erhöhtem Risiko und Einsatz des eigenen Lebens. Medizinische Versorgung, aber auch Krankheitsbekämpfung, Wasseraufbereitung, Nahrungsmittelversorgung in Gebieten, in denen durch Krieg oder Naturkatastrophen die Infrastruktur zusammengebrochen oder von vornherein nicht vorhanden ist, sind die Hauptaufgaben der MitarbeiterInnen von Ärzte ohne Grenzen. Obwohl es ein striktes Waffenverbot in den Einrichtungen der Organisation gibt, kann nicht garantiert werden, dass es nicht zu gewaltsamen Ausnahmesituationen kommt. Doch was bewegt Leute dazu, diese Arbeit zu tun? Ärzte ohne Grenzen ist eine Hilfsorganisation, die Menschen in Not helfen, unabhängig von Herkunft, Weltanschauung oder Religion. Ganz entscheidend ist die Unabhängigkeit in politischen Konflikten. Opfer auf jeder Seite werden gleich behandelt. Ärzte ohne Grenzen gibt den MitarbeiterInnen die Gelegenheit unbürokratisch und effektiv
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Menschen zu helfen. Dank dieser Möglichkeit sind viele Ärztinnen und Ärzte, LogistikerInnen, Hebammen, KrankenpflegerInnen und Wasser- und HygienetechnikerInnen gerne bereit, ein Risiko einzugehen.
RennschifahrerIn
Aber man muss sich nicht in den tiefsten Dschungel oder die heißeste Wüste begeben, um gefährliche Berufe zu finden. Gerade in Österreich geht eine Berufsgruppe ein enormes Risiko für die eigene Gesundheit ein. Namen wie Marcel Hirscher, Anna Fenninger oder Benjamin Raich sind nur einige wenige der ganz großen Skistars. Sie trainieren hart und lang, um sich dann in den verschiedensten Disziplinen in atemberaubender Geschwindigkeit für einen Sieg einzusetzen. Sie begeben sich an die Grenzen der körperlichen und seelischen Belastbarkeit. Nicht selten kommt es dabei zu Stürzen, die die Betroffenen wochen-, wenn nicht monatelang außer Gefecht setzen. Einige wenige sind an den Verletzungen eines Sturzes sogar gestorben. Doch trotz der möglichen Gefahr eines Unfalls herrscht ungebrochene Begeisterung im Skisport. Der Rennskisport ist eine Möglichkeit, das eigene Können und die eigene Leidenschaft zum Beruf zu machen. Das Glück und die Freude sind jedem Sieger/jeder Siegerin ins Gesicht geschrieben, wenn sie am Podest stehen dürfen. Hartes sportliches und auch mentales Training sind Voraussetzungen dafür, dass Unfälle selten bleiben, die Geschwindigkeit aber gesteigert werden kann.
Feuerwehrmann/-frau
Den wohl typischsten Beruf, den man mit Gefahr verbindet, ist der des Feuerwehrmanns bzw. der Feuerwehrfrau. Menschen, die sich in brennende Gebäude begeben und unter größter Gefahr kleine Kinder und alte Menschen retten, sind Assoziationen. Doch auch in der Realität birgt der Beruf des Feuerwehrmann / der Feuerwehrfrau mitunter große Gefahren. Wenn die frühere Aufgabe hauptsächlich im Löschen von Bränden bestand, hat sich jetzt das Aufgabengebiet sehr erweitert. Im Jahr 2013 hat es in Wien über 30.000 Einsätze gegeben. Neben den typischen Feuerwehrtätigkeiten gehören auch technische Einsätze, Hilfe bei Verkehrsunfällen und
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Abgesehen von diesen hervorgehobenen Berufen gibt es eine Unmenge, die auch ein großes Risiko eingehen – seien es MitarbeiterInnen der Sozialarbeit, des Militärs, BergretterInnen, BergarbeiterInnen und viele mehr. Die Motivationen, einen Beruf mit einer Prise Gefahr auszuüben sind sehr vielfältig und reichen vom „Kick“, über Selbstverwirklichung hin zu Solidarität mit Menschen in Notlagen oder einer guten Bezahlung. Wenn du einen Beruf ausüben willst, der Gefahr mit sich bringt, pass gut auf dich auf!
Foto: pixabay.de
Schadstoffeinsätze zur Aufgabe der Feuerwehr. Wenn auch heutzutage die Gefahr von Berufsfeuerwehrleuten aufgrund von technischer Entwicklung und spezieller Ausbildung zurückgegangen ist, ist dieser Beruf noch immer mit Gefahren verbunden. Sei es beim Einsatz in Hochwassergebieten, bei Bränden oder bei der Rettung von Menschen bei Gasunfällen. Das Tätigkeitsfeld ist groß und die Gefahren sind vorhanden. Auch hier wieder ist die Motivation in der Liebe zum Helfen und in der technischen Begabung zu finden.
Juxbewerbung Das Üben einer Bewerbungssituation ist eine gute Vorbereitung auf ein reales Vorstellungsgespräch. Insbesondere für Jugendliche mit wenig Erfahrung in diesem Bereich ist ein humorvolles Rollenspiel eine gute Basis, um Ängste abzubauen und einen entspannten Zugang zu dem Thema zu finden. Diese Übung bietet den Vorteil, die TeilnehmerInnen durch ein lustiges Setting spielerisch an das Bewerbungsgespräch heranführen und ihnen trotzdem die Regeln dieser speziellen Kommunikationssituation vermitteln zu können.
Da u e r 2 Stunden Übungsziel Die Übung dient dazu, den TeilnehmerInnen ins Bewusstsein zu rufen, dass sie sich auf Bewerbungsgespräche vorbereiten sollten. Durch das Üben des Bewerbungsgesprächs in Form eines Rollenspiels soll die Nervosität vor der realen Situation abgebaut werden. Beschreibung Es werden Kleingruppen gebildet, die die Aufgabe haben, Firmen zu gründen und Stelleninserate für zu besetzende Positionen dieser Firmen zu entwerfen. Die Jobs, für die sich die anderen TeilnehmerInnen schließlich bewerben
können, gibt es nicht wirklich – es handelt sich mehr um erfundene „Juxpositionen“ wie z.B. BananenbewerterIn oder HandtaschenträgerIn. Die TN sollen sich anschließend um diese Positionen bewerben und sich Gedanken machen, welche Eigenschaften sie mitbringen müssen, um den Job zu bekommen. Ein/e TN aus der Kleingruppe, die diesen Beruf erfunden haben, soll die Rolle des/der Personalisten/in übernehmen. Nach dem Rollenspiel geben die anderen TN Feedback. Der/die GruppenleiterIn sollte sich bei dieser Übung eher im Hintergrund halten. Quelle: AMS Forschungsnetzwerk Web-Tipp: Unter www.ams-forschungsnetzwerk.at findest du nach einem Klick auf „Publikationen“ eine Online-Methodendatenbank und viele vollständige Methodenhandbücher als Gratis-Download zum Thema Berufswahl!
Methode ausprobiert?
Schick‘dein e Erfahrung en und Fotos a n connectu@ka tholische-juge nd.at!
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Fackeln selber machen
Wandern im Fackelschein
In der Vorbereitung für eine Fackelwanderung könnt ihr mit den TeilnehmerInnen Fackeln selber machen. Das ist meist kostengünstiger, als sie zu kaufen – besonders in größeren Mengen.
Karton (als Tropfschutz)
In einer großen Gruppe im Schein von Fackeln durch die Nacht zu wandern hat gewiss seinen Reiz: Auf einmal sieht alles ganz anders aus, als man es vom konstanten Licht der Straßenbeleuchtung gewohnt ist. Dabei unterscheidet sich eine nächtliche Fackelwanderung doch sehr von einem Nachtspaziergang mit Taschenlampen, denn im Gegensatz zu den manchmal hektisch herumschwirrenden Lichtkegeln letzterer hat der kontinuierlich flackernde Fackelschein doch etwas Beruhigendes an sich.
Rundhölzer (etwa 70 cm lang und 1cm im Durchmesser)
Vo r b e r e i t u n g
M at e r i a l Leinenstoff (in 10 cm breiten und 1 m langen Streifen; zwei Streifen pro Fackel)
Wachsreste (z.B. von alten Kerzen) Zeitungspapier Metalltopf (möglichst groß; bei kleineren Töpfen zusätzlich ein Schöpflöffel) Hitzebeständige Handschuhe (bekommt man im Baumarkt) Klebeband
Anleitung Schritt 1: Wachs (z.B. im Backofen) im Metalltopf erhitzen, bis es flüssig ist. Schritt 2: Zeitung so um das Rundholz herumwickeln und unten mit Klebeband befestigen, dass ca. 20 cm zum Halten der Fackel frei bleiben. Schritt 3: Den ersten Stoffstreifen in das flüssige Wachs eintunken und von unten nach oben mit den hitzebeständigen Handschuhen um die Zeitung wickeln. Wenn der erste Streifen ausgekühlt ist, dasselbe mit dem zweiten Streifen wiederholen.
Foto: Lukas Nebel
Schritt 4: Fackeln abschließend zwei- oder dreimal in den Topf eintauchen oder mit Wachs übergießen und zwischendurch abkühlen lassen.
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Schritt 5: Mit dem Karton einen Trichter basteln, ein Loch reinschneiden und mit Klebeband gut als Tropfschutz am Holz befestigen (der Trichter soll nach unten breiter werden, damit die Hand vor heißem Wachs geschützt ist). Eine Version dieser Anleitung mit Video findest du hier: http://www.fackeln.com/fackeln-selber-machen/
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Eine Fackelwanderung benötigt aber etwas mehr Vorarbeit als ein Nachtspaziergang mit Taschenlampen. Selbst wenn man beschließt, die Fackeln nicht selber zu basteln, sondern zu kaufen, sollte man sich gut überlegen, wo die Wanderung stattfindet. Wege mit vielen herunterhängenden Ästen sind dafür offensichtlich genauso wenig geeignet wie Gelände, das so unwegsam ist, dass man auch nur für einzelne Passagen die Hände zum Klettern braucht. Ein Nachteil am Hantieren mit Fackeln ist, dass man sich leicht verletzen kann. Man muss wohl nicht gleich das volle Paket aus Feuerdecke und Feuerlöscher mit sich mitführen, doch eine kühlende Salbe gegen leichte Verbrennungen durch heruntertropfendes Wachs und Pflaster oder Wundauflagen mit Metallbeschichtung sind eine gute Idee, um für kleinere Notfälle gewappnet zu sein. Ab s c h l u s s Fackeln, die wie links beschrieben gebastelt wurden, brennen für etwa zwei Stunden. Erloschene Fackeln bitte weder in den Wald noch einfach in den Mistkübel werfen. Am besten gießt ihr vor dem Entsorgen noch einmal ordentlich Wasser drüber. Viel Spaß! Andreas Baumann
beide Methoden aus: kumquat #2/2014 Zeitschrift der Katholischen Jungschar Wien
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Foto-Zeichnen mit Feuer Bei dieser Abendgestaltung kannst du der Kreativität deiner Jugendlichen freien Lauf lassen: Für Foto mit langer Belichtungszeit bewegen die TeilnehmerInnen Feuerzeuge, Kerzen oder was sonst Licht spendet. Am Foto ist dann die gesamte Bewegung zu sehen - so kann man mit Feuer zeichnen. Wir haben’s am KJ-Wochenende im März mit bunten LED-Lampen ausprobiert, hier die Infos zur Methode.
Da s b r a u c h s t d u Eine Kamera mit „Manuell“-Modus einen möglichst dunklen Raum Lichtquelle(n) (Feuerzeug, Streichhölzer, Kerzen, kleine LED-Lampen, …) Stativ (nach Möglicheit, sonst tut’s auch ein Tisch o.Ä.) motivierte Leute
Anleitung 1. Wähle den „Manuell“-Modus deiner Kamera und stelle die Lichtempfindlichkeit (ISO) möglichst niedrig ein. Bei der Belichtungszeit musst du experimentieren – für den ersten Versuch empfehlen sich 5 Sekunden. 2. Stelle die Kamera aufs Stativ und positioniere die Personen mit den Lichtquellen so, dass sie im Bild sind. 3. Showtime: Dreh das Licht ab – die Personen haben jetzt die eingestellte Belichtungszeit (also z.B. 5 Sekunden) Zeit, um mit dem Licht zu „zeichnen“. 4. Ist das Ergebnis zu dunkel, musst du die Belichtungszeit erhöhen – oder, für Profis, die Blende weiter öffnen. Ist es zu hell, verkürze die Belichtungszeit oder verkleinere die Blendenöffnung. 5. Tipp für Profis: Wenn ihr mit bunten LED-Lichtern gearbeitet habt, könnt ihr die Farben nachträglich in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop ändern.
Fotos: Sebastian Fellner
Und dann: viel Spaß beim “Zeichnen”!
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Role Models - Vorbilder Danny und Wheeler sind vorbildliche Chaoten, die legale chemische Stimulanzien in Form von Energy-Drinks an Schulkinder verkaufen. Als sie einen Firmenwagen zu Schrott fahren, müssen sie statt einer Haftstrafe 150 Stunden Sozialarbeit im Mentorenprogramm „Sturdy Wings“ ableisten. Dabei erweisen sich die Kids, die Danny und Wheeler unter ihre Fittiche nehmen sollen, als ganz besondere junge Menschen, die nur ihre Leidenschaft im Blick haben. Auch erweist sich die Programmleiterin, eine ehemals Alkoholabhängige, als Tyrannin, die nur das Wohl der Kinder im Blick hat. Wollen die Straftäter nicht doch noch im Gefängnis landen, müssen sie über sich hinauswachsen und Verständnis für ihre Schützlinge entwickeln und beweisen, dass für eine Sache „brennen“ ansteckend sein kann.1 (USA 2009, FSK: ab 12 Jahren)
Während des Filmes (♣) (abhängig von der Gruppe und der zur Verfügung stehenden Zeit Möglichkeit an relevanten Stellen zu stoppen) oder nach dem Film (*):
♣ Fragen zum Inhalt klären ♣ Parallelen zu bekannten Ereignissen /eigenen
ο Die Darstellung im Film ist überzeichnet. Gibt es Menschen, die ich trotzdem im Film wieder erkenne? ο Wie würde ich mit der Zurückweisung durch Mitmenschen umgehen?
* Sammlung von Themen (rausrufen – Sammeln auf
von Martin Weiss
Dieser Film bietet Anknüpfungspunkte für eine Fülle von Themen, u. A.: • • • • • • • •
Neuanfang Außenseiter/Anders-Sein/Was ist „normal“? Beziehung Eltern-Kind erste Liebe Erwachsen-Werden Freundschaft Liverollenspiel Für eine Sache brennen
Hinweise •
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Der Raum ist mit Bedacht zu wählen (Abdunkelbar? Raumgröße? Wie gut ist das zur Verfügung stehende Soundsystem? Beheizt? Welche Sitzgelegenheiten?). Eine Möglichkeit ist, den Raum mit den Jugendlichen herzurichten – Zeitfaktor! Für eine geeignete Atmosphäre sorgen: Snacks? Getränke?
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einer geeigneten Schreibfläche)
* Fragen zum Inhalt klären * Klärung der einzelnen „Knackpunkte“ des Filmes ο ο ο ο ο
Worin liegt der Unterschied in der Lebensauf fassung von Wheeler und Danny? Die Familienverhältnisse von Ronnie und Augie sind sehr unterschiedlich. Beide haben jedoch mit einem „Problem“ zu kämpfen. Weshalb versucht Ronnie sämtliche Mentoren zu vergraulen? Augie ist voller Leidenschaft, wenn es um das Liverollenspiel geht. Wodurch ist diese Leiden- schaft begründet? In welchem Moment erkennt Danny, dass er eigentlich nur ein selbstsüchtiger Egoist ist?
* Wer lernt von wem? ο Einzelne Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. ο Wann, wo und wie hat sich die Situation der einzelnen Protagonisten geändert? 1
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Erlebnissen finden
Inhaltsangabe des DVD-Covers mit leichten Abwandlungen
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Jugendliche werden in sechs Gruppen geteilt. Die Gruppenleitung hat 6 Schnüre verdeckt in der Faust. Nur die Schnurenden sind für alle sichtbar. Nun nehmen sich alle ein Schnurende. Die Gruppenleitung lässt die Schnüre los und die Jugendlichen haben sich zu zwei gefunden.
Die ausgearbeiteten Crashkurse werden im Plenum vorgestellt.
Vorstellung
Abschluss
10 min
5 min
Plenum
Partnerarbeit
Partnerarbeit
Plenum
Die Jugendlichen sind eingeladen sich zu überlegen welche ihre besondere Gabe sein könnte und Einzelarbeit welche Gabe sie sich besonders wünschen beziehungsweise sie ausbauen wollen. Nun können sie den Crashkurs, der vorher ausgearbeitet und vorgestellt wurde, für die Wunschgabe auf einen Zettel schreiben.
Jedes Team soll nun anhand des vorher vorgestellten Beispiels, einen solchen Crashkurs mit der ihnen zugeteilte Gabe erstellen. Jedes Team bekommt ein Plakat und einen Plakatstift. Dabei folgende Fragen mitgeben: Wie lässt sich die Gabe im Alltag umsetzen? Was sind machbare, kleine Taten, die für mich und andere einen Unterschied machen?
20 min
Die übriggebliebenen Gaben werden an die zweier Teams verlost.
Gaben ziehen
Gaben Kurzerklärungen
2 min
Plenum
Sozialform
In der Mitte des Raumes wird mit Hilfe von Tüchern eine Spirale gebildet. In diese Spirale werden Einzelarbeit die Gaben des heiligen Geistes (mit Kurzerklärungen) aufgelegt. Weisheit: Die Unterscheidungsgabe zwischen Wichtigem und Unwichtigem Einsicht: Erlebnisse und Erfahrungen verstehen und deuten Rat: Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu verstehen und Menschen einen guten Rat geben zu können Stärke: Durchhaltevermögen, Belastbarkeit bei schwierigen Situationen und Enttäuschungen verkraften zu können, Frustrationstoleranz Erkenntnis: Mut zum Fragenstellen, Ergründen und tieferes Verstehen meiner Umwelt, der Welt und meiner Selbst Gottesfurcht: Staunen vor der Größe Gottes Frömmigkeit: mit Gott rechnen, aus der Verbindung mit Gott leben. Die Gabe der Frömmigkeit umfasst alle Gaben als Grundhaltung des Menschen als Geschöpf Gottes.
2 min
Spirale „Gaben des Geistes“
5 min
Gespräche über den Alltag
Die Vorlage Crashkurs „Fromm werden in sieben Tagen“ aus Funkenflug S. 36 wird kurz vorgestellt und eventuell auf ein Plakat gezeichnet, das für alle sichtbar im Raum aufgehängt wird.
Zusammenkommen
5 min
Inhalte / Stichworte
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Kärtchen für Wunschgabe
Plakate
Plakat Stifte
Plakat Crashkurs
Schnüre
Gaben Kurzerklärungen
Material
Schnüre, Vorlage Crashkurs „Fromm werden in sieben Tagen“ (Seite 13), Plakate, Plakatstifte, leere Kärtchen Ort: Gruppenraum
von Steffie Sandhofer
3 min
Methode
Zeit
Infobox TN-Zahl: 12 Dauer: ca. 60 min Materialien: Tücher, Kärtchen (Gaben und Kurzerklärungen),
Gruppenstunde: Sieben Gaben Crashkurs
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“... weil ich keine andere Option sehe!” David Neuber engagiert sich seit 2002 bei der KJ und ist im Moment Vorsitzender der Bundesjugendvertretung. Im Facebookchat-Interview bitten wir ihn vor den Vorhang.
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David Neuber
KJ Wien: Hallo David! Ganz kurz: Wer bist du? David: Ich bin David Neuber, 28 Jahre alt und Student in Wien. Ich bin ehrenamtlich in der Pfarre Breitenfeld in Wien und als Vorsitzender der Bundesjugendvertretung für die KJ aktiv. KJ Wien: Bundesjugendvertretung, was ist das? David: Die Bundesjugendvertretung ist die gesetzliche Interessenvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Österreich! KJ Wien: Und wie schaut deine Arbeit als Vorsitzender so aus? David: Das ist gar nicht so einfach kurz zu erklären, weil ich so viele verschiedene Sachen zu tun habe. Mit Politikerinnen und Politikern treffen und für die Interessen der Jugendlichen eintreten, mit den vielen Mitgliedsorganisationen der BJV (Abkürzung der Bundesjugendvertretung) Kontakt halten, Kampagnen erstellen, wie zum Beispiel unsere letzte “RDN WR KLRSEX” oder zu Politischer Bildung als eigenes Schulfach! KJ Wien: Wow, das hört sich nach ganz viel Arbeit an! Und du machst das alles neben deinem Studium, ohne dafür Geld zu bekommen? Warum? David: Ja das stimmt, ich bekomme nur eine sehr kleine
Aufwandsentschädigung. Es ist eine sehr spannende und interessante Arbeit mit so vielen Menschen aus unterschiedlichen Jugendorganisationen zusammenarbeiten zu dürfen! Außerdem ist es mir ein großes Anliegen mich für die Interessen junger Menschen stark zu machen, auch und vor allem aus meinem Glauben heraus! KJ Wien: Gibt es einen bestimmten Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist? David: Es gibt so viele schöne Momente an die ich mich gerne erinnere, aber einer der Schönsten war, als wir letztes Jahr im Mai mit 40 Jugendlichen nach Straßburg zum European Youth Event gefahren sind und viele Veranstaltungen rund um das Europaparlament besucht haben! KJ Wien: Okay, zum Schluss hab ich noch einen kleinen Word-Rap für dich: KJ bedeutet für mich ... David: ... Freiheit KJ Wien: Ehrenamtlich engagiere ich mich, weil ... David: ... ich keine andere Option sehe! KJ Wien: Ich freue mich auf ... David: ... gerade darauf, am Sofa zu liegen und zu chillen ;)
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Foto: Sebastian Fellner
nEhre teht eiten für s o r -Bü roz u Bü m KJ uch i tlichen z ng. o C gu Die auptam Verfü und H chen zur er Nick :-)
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Die letzte Seite von Stefan Frühwald Feuertaufe Nachdem Sabine Töfferl als neue Projektmanagerin gleich mal das KJ-Wochenende perfekt organisiert hat, ist sie seitdem nicht mehr auffindbar. Zeugen wollen sie zuletzt am Wochenende in der Sauna gesehen haben. Wer Hinweise hat, meldet sich bitte im Büro der KJ Wien.
ob sie weiterhin in der KJ arbeiten will. Diese meinte nur, dass sie gerne bleiben würde, da sie gerade „warm gelaufen“ sei. Zur Abkühlung, hat sie der Vorstand nun mehrere Meilen nördlicher stationiert. Das Vikariat Nord hat sie herzlich empfangen. Brandneu Mehrere Jugendleiterinnen haben ihre alten Rechenschieber (von ihnen auch liebevoll Computer genannt), gegen neue Laptops eingetauscht. Sie freuen sich schon jetzt auf produktive Jahrzehnte mit den „sauschnellen Kisten“, wie sie sie nennen. Ausgebrannt Nach vielen hitzigen Diskussionen, flammenden Reden und heißen Tänzen ist die Jugendkirche nach dem Weltjugendtag mehrere Tage nicht betretbar gewesen. Erst der plötzliche Wintereinbruch zu Ostern konnte die Temperatur soweit senken, dass der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Funke der Hoffnung Als mehrere Teilnehmer des KJ-Wochenendes bei er nächtlichen Fackelwanderung stundenlang verloren gingen, kam es anscheinend zu einem unglaublichen Phänomen. Einige der Verlorenen wollen ein Licht gesehen haben, dass ihnen voran ging und ihnen den richtigen Weg zeigte. Dass es Dominik Farthofers Handy-Display gewesen sei, schließen sie kategorisch aus.
Feuerprobe bestanden: Projektmanagerin Sabine Töfferl
Leicht entflammbar Es ist allseits bekannt, dass Belgien neben Waffeln ebenfalls die Hochburg des Bieres und Alkohol leicht entflammbar ist. Deswegen warnen wir davor in den nächsten Wochen mit Flammen in die Nähe von Veronika Poindl zu kommen. Das dient zu euer eigenen Sicherheit, nachdem Veronika nach einem halben Jahr aus Belgien zurück ist und die Arbeit bei uns wieder aufgenommen hat. Warm gelaufen Nachdem die Karenzvertretung beendet war, ist der Diözsanvorstand an Magdalena Guttmann heran getreten,
Momentaufnahme der Fackelwanderung am KJ-Wochenende (Gruppe „Outdoor-Survival“), kurz vor dem Auftauchen des magischen Lichts
Sommer-Highlights 30.04.2015: Fair in die Zukunft – Begegnung mit Gästen aus Indien 01.05.2015: meet&greet KJ Wien Süd in der Pfarre Edlitz 21.05.2015: Liebe und so weiter (Methoden speziell für Burschen) im Don Bosco Haus 29.05.2015: Lange Nacht der Kirchen @ Jugendkirche 11.06.2015: Liebe und so weiter (Kirche - Sexualität - Prävention) im Don Bosco Haus 13.06.2015: Vikariatsjugendmesse Vikariat Stadt 20.06.2015: Abschluss- und Dankefest der KJ Süd in Wiener Neustadt 27.06.2015: come2stay mit Sommerfest in der Jugendkirche 10.-12.07.2015: Firmsplash bei Jugend am Hof in Grametschlag 02.-15.08.2015: SpiriTOURS - Reise in die Westtürkei Nähere Infos und weitere Termine unter: kalender.kjwien.at
P.b.b. GZ 02Z034286 Verlagspostamt: 1010 Wien Erscheinungsort: Wien