dr RfF e-special

Page 1

DESIGN REPORT SPECIAL IN KOOPERATION MIT DEM RAT FÜR FORMGEBUNG / GERMAN DESIGN COUNCIL



Inhalt

Content

design report special_60 Jahre Rat für Formgebung 4 60 Jahre Rat für Formgebung – 60 Jahre Designkultur

4 60 Years German Design Council – 60 Years of Design Culture

6 Kampagne für Designkultur

6 Campaign for design culture Design is an important cultural and

Präsident Peter Pfeiffer zieht Bilanz Design ist ein wichtiger Kultur- und Wirtschaftsfaktor 12 Talente fördern - Werte schaffen

Nachwuchsförderung besitzt einen hohen Stellenwert beim Rat für Formgebung 16 Eine Bühne für Designkultur

Der German Design Award ist der Premiumpreis und bietet eine herausragende Plattform für Talente 18 Designförderung auf der Agenda Europas

Die European Design Innovation Initiative macht sich für europaweite Designförderung stark 20 Mehr Designkultur

Die kommenden Aktivitäten des Rat für Formgebung 22 Nach Innen und Außen wirkend

Anton Stankowski entwickelte das Logo des Rat für Formgebung

President Peter Pfeiffer takes stock

economic factor

12 Promote talents – create values

Promoting young designers is most significant for the German Design Council 16 A platform for design culture

The German Design Award is the premium prize und offers an outstanding platform for talents 18 Promoting design is on Europe’s agenda

The European Design Innovation Initiative agitates for the European promotion of design 20 More Design Culture

The upcoming activities of the German Design Council 22 Acting internally and externally

Anton Stankowski developed the logo of the German Design Council

IMPRESSUM Der design report ist offizielles Informationsorgan für Mitglieder der Stifterversammlung im Rat für Formgebung.

Redaktionsassistenz: Birgit Niebel, Phone +49 711 7594-349, Fax: -1349, birgit.niebel@konradin.de

Herausgeber: Rat für Formgebung/ German Design Council, Frankfurt am Main

Konzeption und Inhalt dieser Ausgabe: Rat für Formgebung/German Design Council

Verlag: Konradin Medien GmbH Ernst-Mey-Straße 8 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiterin: Marei Röding Chefredakteur: Lars Quadejacob (lq), lars.quadejacob@konradin.de Redaktion: Johanna Wittmaack (jw) (Volontärin), johanna.wittmaack@konradin.de

Layout dieser Ausgabe: Klaas van Kreis, klaasvankreis@googlemail.com, www.klaasvankreis.com Internet: Johanna Wittmaack Mediaberatung: Stephanie Schneider, Phone +49 711 7594–337, stephanie.schneider@konradin.de

BILDNACHWEISE / CREDITS Titel:

Archiv Rat für Formgebung, Rosenthal / Archiv Beate Reichel

S. 4:

Lutz Sternstein

S. 6:

Privatarchiv Andrej Kupetz

S. 7:

Privatarchiv Andrej Kupetz, Rosenthal / Archiv Beate Reichel

S. 8:

Lutz Sternstein, Designreport 01/1987, Archiv Rat für Formgebung

S. 9:

Archiv Rat für Formgebung, Anja Jahn Photography

S. 10:

C. Meyer, Köln + I. Kurth, Frankfurt a. M., Archiv Rat für Formgebung

S. 11:

C. Meyer, Köln + I. Kurth, Frankfurt a. M.

S. 12:

Lutz Sternstein

S. 13:

form, Nr. 48, 1969, S. 33; Frog Design

S. 14:

Archiv Sebastian Herkner

S. 15:

Peter Meffert, Archiv Susanne Philippson

S. 16:

Lutz Sternstein

S. 17:

Black Forest Distillers, Lutz Sternstein

S. 18-19: Mikko Raskinen / Aalto University communications S. 21:

Lutz Sternstein

S. 22:

Anton Stankowski

Die Bildrechte liegen bei den einzelnen Urheber_ innen und wurden für dieses Projekt geklärt. Trotz sorgfältigster Bemühungen ist es uns nicht in allen Fällen gelungen, die Rechteinhaber ausfindig zu machen. Wir bitten Sie gegebenenfalls, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder sonstige Unterlagen übernimmt der Verlag keine Haftung. Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Alle im design report erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart. © 2013 by Konradin Medien GmbH Leinfelden-Echterdingen

Vorwiegend erhältlich im Bahnhofsbuchhandel und an Flughäfen sowie bei Pressefachhändlern mit diesem Zeichen.

Auftragsmanagement: Petra Breuer, Phone +49 711 7594-312 Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 21 vom 1.10.2012. Leserservice: Abonnementbetreuung, Probeheft, Einzelverkauf, Adressänderungen: Leserservice design report Postfach 810580, 70522 Stuttgart Phone +49 1805 72 7252-209, Fax: +49 1805 72 7252 -399 dr@zenit-presse.de DESIGN REPORT SPECIAL  3


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_Grußwort

60 Jahre Rat für Formgebung – 60 Jahre Designkultur 60 Years German Design Council – 60 Years of Design Culture Ein runder Geburtstag – der perfekte Anlass, um Bilanz zu ziehen. Darum wollen wir das Jubiläum nutzen, den Status Quo der deutschen Designkultur zu bestimmen, auf Ent­ deckungsreise in die Vergangenheit zu gehen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. A milestone birthday – the perfect occasion to take stock. With this in mind, we want to use the 60th anniversary of the German Design Council to ascertain the status of Germany’s design culture, and at the same time to take a trip into the past and a look at the future. AUTOR | AUTHOR: PETER PFEIFFER

I

m Jahr 1953 gründete die deutsche Industrie den Rat für Formgebung; sie folgte damit dem 1951 gefassten Beschluss des Deutschen Bundestages, eine solche Institution ins Leben zu rufen. Seit seiner Gründung setzt sich der Rat für Formgebung dafür ein, Design als besonderen Wirtschaftsfaktor zu fördern und das Verständnis für seine kulturelle Bedeutung in der Öffentlichkeit herauszustellen. Das sind ganze 60 Jahre, in denen sich der Rat für Formgebung zu einem der weltweit führenden Kompetenzzentren im Bereich Design entwickelt hat. Und das sind 60 Jahre Designkultur. Eine Kultur, die maßgeblich durch unsere Mitgliedsunternehmen gestaltet wurde und sich in einer Vielzahl moderner Artefakte ausdrückt, die zum internationalen Kanon der Designgeschichte gehören. Blicken wir zurück, dann lässt sich die Entwicklung der internationalen Designkultur tatsächlich an jenen ikonischen Produkten und glanzvollen Marken unserer Mitgliedsunternehmen erzählen. Und: Diese heute mehr als 180 Unternehmen aus allen Branchen und Wirtschaftsbereichen sind mit ihrer hohen Designkompetenz ein Beleg dafür, dass sich der Rat für Formgebung zu Recht als die Interessensvertretung der designorientierten Wirtschaft versteht. Diese vornehme Aufgabe wollen wir auch zukünftig wahrnehmen, um den Wirtschaftsfaktor Design noch besser zu etablieren und durch gutes Design echten Markenmehrwert zu schaffen. Die kontinuierlich steigende Mitgliederzahl der Stiftung ist ein Garant dafür, dass wir mit unseren Themen die Industrie begeistern können und versetzt uns in die Lage dafür Sorge zu tragen, dass Deutschland seinen Ruf als herausragende Designnation weiter festigen wird. Dank dieser ermutigenden Perspektive blicken wir schon heute voller Spannung auf die nächsten Jahrzehnte Designkultur. ■

S

ince its foundation in 1953 by German industry, following on from the resolution of the German Bundestag to set up the institution in 1951, the German Design Council has worked to promote design as a specific factor driving business and fostering an understanding of its cultural significance among the general public. Throughout these 60 years, the German Design Council has established itself as one of the world’s leading centres of competence in the area of design – spanning six decades of design culture. This culture has been shaped decisively by our member firms and is expressed in a variety of modern artifacts that have long since become part and parcel of the international design canon. If we take a look back, then we see that the story of the international culture of design can actually be told through the iconic products and glittering brands of our member companies. And these corporations, which now number more than 180 and come from all industries and sectors, along with the exceptional design standards they set, are proof that the German Design Council is rightly seen as representing the interests of the design-oriented economy. We want to continue to play this distinguished role in the future too, in order to establish design as an economic factor even more effectively and to create true added value for brands through good design. The continuous growth in the foundation’s membership is a guarantee that we are able to motivate and inspire the industry with our themes and puts us in a position where we can work to ensure that Germany can further consolidate its reputation as an outstanding design nation. Thanks to this encouraging perspective, we can already look forward to the next few decades of design culture. ■

ZUR PERSON | ABOUT THE AUTHOR

Prof. Dr. h. c. Peter Pfeiffer, Präsident der Stiftung Rat für Formgebung Peter Pfeiffer verfügt über mehr als 40 Jahre Berufserfahrung im Bereich Design und ist Geschäftsführer der pfeiffer design group, einer Agentur für Corporate Identity, Design und Markenstrategie. Vor ihrer Gründung verantworte Pfeiffer zuletzt als Senior Vice President der Daimler AG alle Designaktivitäten der Marken Mercedes-Benz, Smart und Maybach.

4  DESIGN REPORT SPECIAL

Peter Pfeiffer has more than 40 years of professional experience in design and is the CEO of pfeiffer design group, an agency for corporate identity, design and brand strategy. Before the founding of the agency Mr. Pfeiffer has been in authority concerning all design activities of the brands Mercedes-Benz, Smart and Maybach as the Senior Vice President of Daimler AG.



60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_60 Jahre Designkultur

Kampagne für Designkultur Campaign for design culture

Die große Bedeutung von Design für die deutsche Wirtschaft hat eine 170­jährige Geschichte. Doch trotz unserer Rolle als Design­Exportweltmeister fällt die öffentliche Wertschätzung und Förderung des Kultur­ und Wirtschaftsfaktors Design zu gering aus. The importance of design for the German economy has an 170­year­old history. However, despite the role as a design export champion the public appreciation and sponsorship of design as a cultural and an economic factor is still low. AUTOR | AUTHOR: ANDREJ KUPETZ

D

en Titel Exportweltmeister hat Deutschland an China verloren. Einem anderen inoffiziellen Titel droht dieses Schicksal hingegen nicht: Deutschland ist und bleibt auf absehbare Zeit Design- Exportweltmeister. Keine andere Nation verfügt in so vielen Produktbereichen über eine derartige Designkompetenz wie Deutschland. Produkte aus Deutschland sind aufgrund ihrer Erscheinung – die Eigenschaften wie Gebrauchswert und Qualität einzigartig zu visualisieren weiß – weltweit gefragte Güter. Diese herausragende Fähigkeit des produzierenden Gewerbes verwundert nicht, wenn man sich die Industriegeschichte unseres Landes vor Augen führt. Denn schon die Wiege des Industriedesigns stand in Deutschland: Im rheinhessischen Boppard experimentierte der Tischler Michael Thonet bereits vor 170 Jahren mit mechanischen Verfahren, um Holz zu schichten oder in eine bestimmte Form zu biegen. Das Ergebnis, der Bugholzstuhl, gilt als die Geburtsstunde des industriellen Designs. Nachdem sich die Familie Thonet in Wien ansiedelte, wurde der Bugholzstuhl nicht nur in den Kaffeehäusern populär, sondern ein internationaler Produkterfolg, wie es ihn vorher nicht gegeben hatte.

Einige Jahrzehnte später, 1907, gründete sich eine Vereinigung von Künstlern, Architekten, Industriellen und Händlern unter dem Namen Deutscher Werkbund. Ziel dieses sehr schnell sehr großen Einfluss gewinnenden Bundes war die Verbesserung des gestalterischen Niveaus von Alltagsgegenständen durch die Entwicklung industrieller Ästhetikstandards für die herzustellenden Waren. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Idee einer Unternehmenskultur – ein von der Architektur der Firmen gebäude über den Briefbogen bis zum Produkt allumfassendes Erscheinungsbild eines Unternehmens. Es war der Architekt Peter Behrens, der dieses visuelle System für die AEG schuf. Auch die nächste ästhetische Revolution des Industriezeitalters vollzog sich in Deutschland. Der Architekt und Bauhaus-Gründer Walter Gropius propagierte um 1925 die „effiziente Form“, eine Produktform, die sich den maschinellen Produktionsmöglichkeiten radikal unterwerfen sollte und zunächst in Stahlrohrmöbeln ihren Ausdruck fand. Über den durch die Nazizeit erzwungenen Umweg USA und die rhetorische Hilfe des damaligen MoMA-Kurators Philipp Johnson begann schließlich der Siegeszug des Bauhauses als International Style, eine Werte-

Erster Internationaler Designkongress in Berlin, 1957.

Deutscher Pavillon zur Weltausstellung in Brüssel 1958.

First international design congress in Berlin in 1957.

German Pavilion at the world exhibition in Brussels, 1958.

6  DESIGN REPORT SPECIAL


Idee, die immer noch weltweit das Mobiliar der Büro türme und Konzernzentralen prägt. Heute ist Deutschland das Land mit der größten designorientierten Produktion. Aufgrund der hohen Lohnstückkosten und der Abhängigkeit vom Export setzt sie in nahezu allen Branchen auf Design, um international erfolgreich zu sein. Einer Studie von Markenverband, Rat für Formgebung und Scholz & Friends zufolge ist der deutschen Wirtschaft durchaus bewusst, dass Design nicht nur die Gesamtrendite ihrer Unternehmen verbessert, sondern gerade in neuen Märkten einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor darstellt. Mindestens jeder siebente Arbeitsplatz in unserem Land ist vom Design abhängig: das entspricht der Bedeutung der Automobilindustrie, und diese verkauft ihre Produkte ebenfalls in erster Linie über das Design. In den USA und in China, den wichtigsten Automärkten, punkten Audi, BMW, Mercedes oder Porsche aufgrund ihres markentypischen Designs. Und dennoch: Trotz einer über 170-jährigen Erfolgsgeschichte, trotz des Rangs eines Design-Exportweltmeisters käme den meisten Menschen hierzulande auf die Frage, wofür Deutschland steht, nicht als erstes das Design in den Sinn. Woran liegt das? Italien vermarktet sich als Nation des Designs, auch die Holländer oder die kaum noch produzierenden Engländer erheben einen Führungsanspruch in punkto Designinnovationen. Vielleicht ist bei uns die noch immer vehement gelebte Trennung zwischen Wirtschaft und Kultur, zwischen bildender und angewandter Kunst, der Grund hierfür – und dass die Alltagskultur als soziologisches und nicht als ästhetisches Phänomen betrachtet wird. Von den fürstlichen Mustersammlungen des 19. Jahrhunderts bis zur Neuen Sammlung, vom Bauhaus bis zur Ulmer Hochschule, vom Werkbund bis zum Rat für Formgebung: Die Förderung des ästhetischen Bewusstseins hierzulande – hoheitlich oder privatwirtschaftlich motiviert – hatte stets die Industrie im Blick. Die erzieherische Wirkung gut gestalteter Produkte für die Allgemeinheit sollte mittelbar geschehen, über die Verbreitung im Markt funktionieren und so das ästhetische Niveau der Alltagskultur heben. Doch das tat und tut sie bis heute nur bedingt. In den Vorständen der Automobilunternehmen – also jener Industrie, an deren Wohl sich unser Wohlstand misst und die wie keine zweite vom Designerfolg lebt – sitzen bis heute keine Designer. In den Reihen der Wirtschaftsverbände

und der Politik findet diese deutsche Stärke kaum Beachtung. Dass Design Innovation bedeutet – wir denken an Michael Thonet – wird in den Wirtschaftswissenschaften nicht gelehrt. Was wie die Präambel zur Gründung des Rat für Formgebung vor 60 Jahren klingt, ist so aktuell wie nie: Es wird zur zentralen Kommunikationsaufgabe der Industrie, der Designer und ihrer Verbände, den Wert unserer Produktkultur gegenüber den Verbrauchern zu vermitteln. Wir brauchen eine Designerziehung in Kindergärten und Schulen. Wir brauchen lebenslange Weiterbildung durch beispielhafte Ausstellungen und öffentlich sichtbare Designpreise. Wir brauchen ein Designmuseum als einen Ort der Auseinandersetzung über die kulturelle Dimension des Designs. Doch wollen wir dort keine Sockel sehen, auf denen das Design als Kunst präsentiert wird. Denn Design ist eine eigenständige Kulturtechnik mit einem eigenen Werte kanon und Bezugssystem. Wir brauchen eine Debatte in den Feuilletons darüber, was Design für uns und mit uns macht. Nicht nur für den Erfolg der deutschen Wirtschaft, sondern für die Schärfung des Bewusstseins, dass eine Kulturnation auch und vor allem eine Designkultur besitzt. Deutschland, das Land der Designkultur, braucht eine Kampagne – hierzulande dringender als in der Welt. ■ Philipp Rosenthal (Mitte) präsentiert Walter Gropius (links) und Altkanz ler Ludwig Erhard (rechts) den Preisträger des Rosenthal- Studio-Preises 1966, den Bofinger-Stuhl von Helmut Bätzner.

Philipp Rosenthal presents the finalist of the Rosenthal-Studio-Prize 1966 for the Bofinger Chair by Helmut Bätzner.

Designexport: Gründungsstifter Dr. Horst Wagner, Pressesprecher von WMF überreicht Louis Armstrong Whiskey-Gläser, 1962. Design export: Initial founder Dr. Horst Wagner, spokesman for WMF, presents whiskey glasses to Louis Armstrong, 1962.

DESIGN REPORT SPECIAL  7


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_60 Jahre Designkultur

ZUR PERSON | ABOUT THE AUTHOR

Andrej Kupetz Andrej Kupetz (*1968) ist seit 1999 Hauptgeschäftsführer des Rat für Formgebung, Frankfurt am Main. Er studierte Industriedesign, Philosophie und Produktmarketing in Berlin, London und Paris. Nach beruflichen Stationen in den Bereichen Designmanagement und Hochschultransfer wechselte er 1997 zur Deutschen Bahn AG. Dort war er für die Markenführung im Konzern sowie für die Implementierung verschiedener Corporate Design Prozesse verantwortlich. Kupetz ist Mitglied im Fachbeirat des Design Management Institute Boston. Seit 2011 gehört er dem Hochschulrat der HfG Offenbach am Main an. Im selben Jahr wurde er von der Europäischen Kommission in das European Design Leadership Board berufen.

Andrej Kupetz (*1968) has been General Manager of the German Design Council in Frankfurt / Main since 1999. He studied industrial design, philosophy and product marketing in Berlin, London and Paris. In 1997, after various positions in design management and university liaison, Andrej Kupetz joined German Railways (Deutsche Bahn AG) where he was responsible for brand management in the DB Group and for the implementation of various corporate-design processes. Kupetz is member of the advisory board of the Design Management Institute Boston. Since 2011 Kupetz has been a member of the higher education council of the Hochschule für Gestaltung Offenbach / Main. That same year the European Commission appointed him to the European Design Leadership Board.

G

ermany has lost the title of the world’s leading exporter to China. Yet it is in no danger of losing another unofficial title. Germany is and will remain for the foreseeable future the world’s leading exporter of design. No other nation has as much design expertise in so many product areas as Germany. German goods are in demand worldwide thanks to their appearance, which gives unique visual form to properties such as utility value and quality craftsmanship. This outstanding ability of the manufacturing industries is hardly surprising if we consider Germany’s industrial history. Indeed, the country is the cradle of industrial design. It was in Boppard in Rhenish Hesse that master joiner Michael Thonet experimented as many as 170 years ago with mechanical methods of layering wood and bending it into certain shapes. The result, the so-called bentwood chair, marks the hour of birth of industrial design. After the Thonet family settled in Vienna, the bentwood chair not only gained popularity in the city’s coffee houses, but also saw international success the likes of which had never been seen before.

Some decades later, in 1907, an association formed of artists, architects, industrialists and traders under the name Deutscher Werkbund (German Work Federation). The federation, which very swiftly gained a great deal of influence, sought to improve the design quality of everyday objects by way of developing industrial aesthetics standards for goods in production. During this time the notion of corporate culture also evolved – a company image incorporating everything from the architecture of the company buildings to the letter paper to the product. It was architect Peter Behrens who created this visual system for AEG. The next aesthetic revolution of the Industrial Age also took place in Germany. Around 1925 architect and founder of the Bauhaus Walter Gropius propagated the “efficient form”, a product form that would prove to be ideally suited to mechanical production methods and initially found expression in tubular steel furniture. Finally, via the detour to the USA necessitated by the Nazi period and the rhetorical help of the then MoMA curator Philipp Johnson, the victory march of the Bauhaus as

1972 erschien der erste design report als Infoservice des Rat für Formgebung. In 1972, the first issue of the design report was published as an information service of the German Design Council. World Design Exhibition Nagoya /Japan, Präsentation der Ausstellung „Designed in Germany”, 1989. World Design Exhibition Nagoya /Japan, presentation oft he exhibition “Designed 8  DESIGN REPORT SPECIAL

in Germany”, 1989.


an international style began, as a value concept that still shapes the furniture of office towers and corporate headquarters worldwide to this day. Today Germany is the world’s largest producer of design-oriented goods. Owing to the high unit labour costs and dependence on exports it champions design in virtually all sectors in order to ensure international success. According to a study by Markenverband, the German Design Council and Scholz & Friends, German businesses are fully aware that design not only improves their company’s total return, but precisely in new markets is also a decisive competition factor. At least every seventh job in Germany depends on design. This number corresponds to the importance of the German automobile industry, which sells its products first and foremost by dint of design. In the USA and China, the most important auto markets, Audi, BMW, Mercedes and Porsche score with their characteristic design. And yet, despite this success story of German design over 170 years, despite the title of world’s leading design exporter, most Germans would not think of design first when asked what Germany stands for. Why is that? Italy markets itself as a design nation, the Dutch and even the British, who hardly produce anything anymore, claim to be leaders in design innovations. Perhaps the reason is the separation, still vehemently lived out, between industry and culture, visual and applied art, and the fact that everyday culture is seen as a sociological and not as an aesthetic phenomenon. From royal 19th-century sample collections to the Neue Sammlung, from the Bauhaus to the Ulm School of Design, from the Deutscher Werkbund to the German Design Council: the promotion of an aesthetic awareness in Germany (whether prompted by policymakers or driven by the private sector) always had its sights set on industry. Well-designed products for the general public were expected to have an indirect beneficial effect on the population, thanks to dissemination through the market and thus raise the aesthetic level of everyday culture. However, both in the past and still today this is only partially the case. To this day, there are no designers on the executive boards of automobile companies – the industry whose wellbeing is the benchmark for our prosperity and that lives off design success like no other. Germany’s strength is barely noted among

the ranks of industrial associations and politicians. That design means innovation (Michael Thonet springs to mind) is not taught in the economic sciences. What sounds like the preamble to the foundation of the German Design Council 60 years ago is as relevant as ever. It is becoming the central communication task of industry, designers and their associations to convey the value of our product culture to consumers. We need design to be taught in nurseries and schools. We need life-long further education by means of exemplary exhibitions and widely publicized design awards. We need a design museum as a place to explore the cultural dimension of design. Yet we don’t want to see plinths there showing off design in the manner of art. Design is an independent cultural technique with its own set of values and reference system. We need a debate in the cultural sections of newspapers on what design does for and with us. Not just for the success of German industry, but to increase awareness that a nation of culture also and above all possesses a design culture. Germany, the land of design culture, needs a campaign – more so at home than in the rest of the world. ■ 2002 fand die erste Deutsche Designdebatte des Rat für Formgebung in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt. In 2002 the First German Design Debate of the German Design Council took place at the Paulskirche in Frankfurt / Main.

Bundespräsident Johannes Rau bei der Verleihung des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland, 2002. Johannes Rau, Federal President, attending the award ceremony of the Design Award of the Federal Republic of Germany, 2002.

DESIGN REPORT SPECIAL  9


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_60 Jahre Designkultur

„ideal house cologne“ 2004 von Ronan und Erwan Bouroullec. “ideal house cologne“ 2004 by Ronan and Erwan Bouroullec.

Anlässlich der imm cologne 2003 stellten die zwei international bekannten Designer Karim Rashid und Konstantin Grcic ihre ganz persönlichen Visionen vom Wohnen der Zukunft vor, das „ideal house“.

Das „German Design Loft“ – eine Ausstellung deutscher designorientierter Premium- und Luxusmarken – wurde von Jürgen Mayer H. kuratiert und im Rahmen der Business of Design Week (BODW) in Hongkong 2011 präsentiert.

The “German Design Loft“ -– a presentation of premium and luxury German brands with a focus on design – was curated by Jürgen Mayer H. and shown at the Business of Design Week (BODW) in Hong Kong 2011. 10  DESIGN REPORT SPECIAL


The two designers Konstantin Grcic and Karim Rashid presented their ideas of the “ideal house“ at the international furniture fair, imm cologne 2003.

DESIGN REPORT SPECIAL  11


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_Nachwuchsförderung

Talente fördern - Werte schaffen Promote talents – create values

Das Scheinwerferlicht von Design Awards ist nicht genug – der Rat für Formgebung macht Nachwuchstalente umfassend fit für den Berufsalltag. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Lutz Dietzold. Being in the public eye of design awards is not enough – the German Design Council conditions up­and­ coming talents thoroughly to their professional life. An interview with Managing Director Lutz Dietzold.

Preisverleihung bieten wir jungen Talenten eine weiterführende Begleitung an. Diese kann sehr vielschichtig sein und ist klar praxisorientiert. Wir fördern LUTZ DIETZOLD: Gute NachwuchsKompetenzen, die in der wirtschaftlichen förderung beinhaltet wesentlich mehr Realität benötigt werden, beispielsweise als Wettbewerbspreise und finanzielle grundlegende Kenntnisse in betriebsUnterstützung – dies sind wichtige Werkwirtschaftlichen und rechtlichen Was bedeutet das konkret? Welche zeuge, jedoch greifen sie als alleinige Zusammenhängen, oder auch ein BasisFördermöglichkeiten gibt es beim Instrumente zu kurz. Nach unserem wissen im Presse- und MarketingbeVerständnis muss der Förderbegriff um- Rat für Formgebung? reich. Das alles sind Themen, die sowohl fassender und nachhaltiger gedacht wer- Wir bieten zahlreiche Möglichkeiten in kleineren Firmen als auch in großen einer nachhaltigen Förderung. Natürlich Konzernen täglich relevant werden, den. Deswegen schließt Nachwuchsförderung beim Rat für Formgebung neben sind hier zum einen unsere Wettbewerbe doch bei denen viele junge Designer einer intensiven persönlichen Betreuung mit ihren prestigeträchtigen Awards zu einen großen Informationsbedarf haben. immer auch den Netzwerk- und Transfer- nennen. Auch über Preisgelder schaffen Aber nur wer die Abläufe und Denkweigedanken an der Schnittstelle von Hoch- wir attraktive Anreize. Diese Instrumente sen in den Unternehmen versteht, kann schulen und Unternehmen mit ein. Letzt- sind aber nur die Spitze des Eisberges. seine Produkte oder Ideen dort langfristig endlich geht es uns darum, eine neutrale Lassen Sie es mich so sagen: Auch nach platzieren. Um den Nachwuchs in den dem Erlöschen der Scheinwerfer bei der relevanten Themenfeldern fit zu Kompetenzplattform bereit zustellen, DESIGN REPORT: Herr Dietzold, Nach-

wuchsförderung ist ein wichtiges Thema – wie wird es beim Rat für Formgebung interpretiert?

welche die Bedürfnisse der Wirtschaft und die Fähigkeiten der Absolventen zusammenführt. Auf diese Weise werden dem Designnachwuchs praxisnahe Beschäftigungsfelder und damit auch dauerhafte Perspektiven eröffnet. Dieser Ansatz der marktnahen Förderung hat sich bislang bestens bewährt.

ZUR PERSON | ABOUT

Lutz Dietzold Lutz Dietzold (*1966) ist seit 2002 Geschäftsführer des Rat für Formgebung, Frankfurt am Main. Er studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Germanistik in Frankfurt. Nach selbständiger Tätigkeit im Bereich der Designkommunikation für nationale und internationale Kunden war er von 1999 bis 2001 Geschäftsführer des Deutschen Werkbund Hessen. Von 2006 bis 2010 führte Dietzold als Geschäftsführer und fachlicher Leiter das hessische Designzentrum und sorgte in dieser Zeit für die strategische Neuausrichtung der Designförderung. Seit 2011 ist er stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Deutsches Design Museum. Lutz Dietzold veröffentlicht regelmäßig Beiträge und hält nationale und internationale Vorträge zu einer Vielzahl von Themen rund um Design. Er ist seit 2012 Mitglied im Projektbeirat des Bundespreis Ecodesign des Bundesumweltministeriums.

12  DESIGN REPORT SPECIAL

Since 2002, Lutz Dietzold (*1966) is Managing Director of the German Design Council in Frankfurt / Main. He studied art history, classic archaeology and German language and literature in Frankfurt. After working freelance for national and international clients in the field of design communication, he worked as general manager of the German Handicrafts Association Hesse (Deutscher Werkbund Hessen) in Frankfurt from 1999 to 2001. Dietzold was general and technical manager of Hessen Design from 2006 to 2010. In this time he catered for the strategic realignment of design promotion. Lutz Dietzold publishes regularly contributions and holds national and international lectures on a variety of topics relating to design.


Hartmut Esslinger ist heute ein international bekannter Designer. 1969 gewann er mit einem transportablen Stereoradio mit zwei trennbaren Lautsprecherboxen, die sich mit dem Gerät zu einem geschlossenen, kompakten Koffer zusammenklappen lassen, ein 2.500-D-Mark-Stipendium. Today Hartmut Esslinger is an internationally known designer. In 1969, he won a 2,500 marks scholarship with a transportable stereo radio with two separable speakers, which can be folded into a carrying case.

machen, organisieren wir unter anderem Workshops und bringen Unternehmen und Designer über spezifische Projekte wie zum Beispiel Hochschulkooperationen zusammen. Einen wichtigen Stellenwert in der Förderung junger Talente beim Rat für Formgebung nimmt neben den bereits genannten Punkten auch unsere umfangreiche Bibliothek ein. Mit über 18.000 Büchern sowie zahlreichen Zeitschriften rund um den Schwerpunkt internationales Produkt- und Industriedesign halten wir einen großartigen Wissensschatz bereit, den wir dem Nachwuchs gerne zur Verfügung stellen. Doch wir belassen es nicht bei der Informationsbereitstellung. Vielmehr helfen wir auch bei der inhaltlichen Erschließung der Medien, stehen thematisch beratend zur Seite und vermitteln interne und externe Ansprechpartner für weiterführende fachliche Fragen, um so den Informations- und Wissenstransfer voranzutreiben. Durch diesen ganzheitlichen Service- und Netzwerkgedanken, der sich in allen unseren Fördermaßnahmen widerspiegelt, bieten wir jungen Talenten ein wirklich umfassendes Betreuungsspektrum. Sie sprachen bereits die Praxisorientierung Ihrer Fördermaßnahmen an. Welche Kompetenzen muss ein Nachwuchsdesigner im Jahr 2013 eigentlich mitbringen, um erfolgreich zu sein?

Das ist eine Frage, auf die es heute weniger denn je eine einfache Antwort gibt. Fest steht, dass interdisziplinäres Denken, also der Blick über den eigenen Tellerrand, sowie eine internationale Ausrichtung und auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse für den Nachwuchs zunehmend wichtig werden. Junge Designer brauchen diese Kompetenzen, um die vielfältigen Aspekte ihrer Arbeit erfolgreich zu kommunizieren und letztlich auch deren wirtschaftliche Verwertung voranzutreiben. Darüber hinaus wünsche ich mir bei den Nachwuchstalenten etwas mehr Mut, selbstbewusst zu den eigenen Leistungen zu stehen – denn dazu gibt es allen Grund.

Lassen Sie uns zum Abschluss einen Rückblick wagen – wie sieht die Erfolgsbilanz Ihrer Förderaktivitäten aus?

Nachwuchsförderung hat beim Rat für Formgebung eine große Tradition und wurde schon frühzeitig intensiv betrieben. Darum können wir mittlerweile auf viele Erfolgsgeschichten zurückblicken, darunter zahlreiche bekannte Namen der Designlandschaft, wie zum Beispiel Hartmut Esslinger, Sebastian Herkner oder Susanne Philippson, die wir mit unseren Fördermaßnahmen ein Stück ihres Weges begleiten durften. Wir freuen uns über den Erfolg dieser Designpersönlichkeiten und nehmen ihn als

DESIGN REPORT SPECIAL  13


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_Nachwuchsförderung

Sebastian Herkner gewann 2011 den Nachwuchs- Designpreis der Bundesrepublik Deutschland. Sebastian Herkner was winner of the Newcomer Design Award of the Federal Republic of Germany in 2011.

way opens up to young designers areas of employment with a practical orientation, and thus long-term prospects. To date this approach of promotion in line with market needs has proved its worth admirably.

What does that mean in real terms? What opportunities for the promotion of young talent does the German Design Council offer?

Bestätigung und Ansporn, den von uns gewählten Pfad der Nachwuchsunterstützung weiter zu beschreiten. ■

DESIGN REPORT: Mr. Dietzold, foste-

ring young talent is an important issue – how does the German Design Council see this task?

LUTZ DIETZOLD: First of all I should

point out that fostering young talent purposefully involves far more than competition prizes and financial support, which are indeed important tools, but on their own they don’t go far enough. As we see it, there needs to be a more comprehensive, more sustainable approach to the topic. This is why at the German Design Council the promotion of young talent involves not just intensive personal mentoring but also the networking and transfer aspect at the interface between colleges and companies. Ultimately we are interested in providing a neutral expertise platform, which brings together the needs of businesses and the abilities of graduates, and which this

14  DESIGN REPORT SPECIAL

As I mentioned earlier, we are interested in sustainable promotion. This is evident from the numerous opportunities we offer young designers. It goes without saying that on the one hand our competitions and their prestigious awards deserve mention. But we also create attractive incentives with prize money. These instruments are just the tip of the iceberg, though. Let me put it this way: even when the spotlights have been switched off at the prize-giving ceremony we continue to mentor talented young designers. This can take many forms and is quite clearly practice-oriented, in other words we promote areas of expertise that companies really do need. Take for example basic proficiency in business and legal contexts, or a basic knowledge of PR and marketing. These are topics that are of daily relevance in both small firms and major corporations, but in which lots of young designers still have a strong demand for information. Only someone who understands the processes and mindsets in


Susanne Philippson wurde zur Young Professional während der YDMI Days (Young Designers Meet the Industry) 2007 in Berlin gewählt. Susanne Philippson was awarded as Young Professional of the YDMI Days (Young Designers Meet the Industry) 2007 in Berlin.

companies can establish his products or ideas in them in the long term. With a view to getting young designers up to scratch in the relevant topics we organize, among other things, specialist workshops and bring companies and designers together by means of specific projects, for example collaborations with colleges. Alongside the points already mentioned our extensive Design Library also plays an important role in the promotion of young talent at the German Design Council. With in excess of 18,000 books, not to mention numerous magazines with a focus on international product and industrial design, we have a wealth of knowledge we are delighted to make available to young designers. We are, though, far more than a source of knowledge. Rather, we also help establish contact with the relevant media, offer advice on specific topics, and set up internal and external contact partners for more in-depth specialist questions, thereby advancing the transfer of information and knowledge. This all-in service and network ethos, which is reflected in all our promotion measures, enables us to offer young talent a really comprehensive range of mentoring. You mentioned that your measures for promoting young talent are practice-oriented. What skills does a young designer need to have to be successful in 2013?

That is a question to which more than ever today there is no straightforward answer. What is for sure is that interdisciplinary thinking, in other words taking a broader view, an international focus and a knowledge of business are becoming increasingly important for the next generation. Young designers need

these skills in order to be able to successfully communicate the diverse aspects of their work, and ultimately to move its industrial production forward. Furthermore I would like young designers to be a little bolder and show selfconfidence when it comes to defending their own achievements, because they have every reason to.

To finish, let’s take a look back – how successful have your activities to promote young talent actually been?

Promoting young talent has a long

tradition at the German Design Council and was pushed very early on. As such we can now look back on several success stories, including numerous well-known names in the design scene, for example Hartmut Esslinger, Sebastian Herkner and Susanne Philippson, whom our promotion measures helped on their way. We are delighted with these designers’ success, and take it as confirmation of our efforts and an incentive to continue with our chosen form of young talent promotion. ■

DESIGN REPORT SPECIAL  15


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_German Design Award

Eine Bühne für Designkultur Outstanding design – a platform for design culture Dass gutes Design einen hohen Wert hat, steht in der Branche außer Frage – doch zu den Aufgaben des Rat für Formgebung gehört es, die Disziplin auch über die Szene hinaus bekannt zu machen. Der German Design Award ist dazu ein wichtiges Instrument. Good design has a high value. That is beyond all question in the design sector. But the challenge of the German Design Council is also to announce the field over and above that scene. The German Design Award is an important instrument for that purpose. WIR SIND UMGEBEN VON DESIGN – jeden

Auftrags erfüllt, das gesamtdeutsche Designgeschehen zu repräsentieren und Design in Deutschland zu fördern. Den Stiftungsmitgliedern des Rat für Formgebung fällt innerhalb des Wettbewerbverfahrens eine wichtige Aufgabe zu. Sie sprechen Nominierungen aus für jene Projekte, Produkte und Leistungen, die sie für würdig erachten, mit dem German Design Award ausgezeichnet zu werden. Um die große Vielfalt bei den Nominierungen sicherzustellen, erstrecken sich die zehn Kategorien des German Design Award auf ganz unterschiedliche Bereiche des täglichen Lebens und seiner Produktkultur. Mehrere Fachjurys wählen aus den Nominierungen jeder Kategorie bis zu zehn Gewinner und jeweils einen Gold-Gewinner aus. Um auch die Öffentlichkeit stärker in die Kommunikation guten Designs einzubinden, beinhaltet der German Design Award auch einen Publikumspreis. So konnten sich Interessierte an einer Online-Abstimmung über alle neunzig Preisträger des Wettbewerbs 2013 beteiligen und ihre persönlichen Favoriten für den Publikumspreis küren. Dass über 20.000 Stimmen abgegeben wurden, kann als Zeichen dafür gewertet werden, Ein Preis im Auftrag der Öffentlichkeit wie populär das Thema Design heute ist Der German Design Award des Rat für und wie selbstverständlich es als Teil unFormgebung sucht jährlich die Besten der serer Kultur verstanden wird. Branche. Sein Ziel ist es, ihnen die Anerkennung zu zollen, die sie verdienen. Damit lenkt die Auszeichnung gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Wirkung, den Nutzen sowie die Vielfalt von Design und unterstreicht seine kulturelle Bedeutung. Als Ausrichter des Wettbewerbs sieht der Rat für Formgebung auch einen wichtigen Teil seines öffentlichen Tag und überall. Dabei ist der Designwert eines Objektes auf den ersten Blick gar nicht so offensichtlich. Design ist gar unsichtbar, sagte der Schweizer Soziologe Lucius Burkhardt. Alltagsgegenstände, die wir täglich in die Hand nehmen, sollten vor allem ihren Zweck erfüllen. Doch spätestens seit Hartmut Esslinger Louis Henry Sullivans Satz von der Form, die der Funktion zu folgen habe, in ein zeitgemäßes „form follows emotion“ interpretierte, ist klar, erst das Design macht den Unterschied: Ob analog oder digital, es ist und bleibt der Schlüssel, der den Menschen Zugang zum Produktnutzen und damit echten Mehrwert eröffnet. Die Designlandschaft in Deutschland ist vielseitig und vielschichtig. Die Industrie ist mittelständisch geprägt und zeichnet sich durch starke Marken und das Bewusstsein für Innovation und Qualität aus. Als Auftraggeber und Partner bildet sie die Basis für die Entfaltung der Kreativen. Und damit dieses fruchtbare Zusammenspiel nicht nur im Verborgenen stattfindet, gibt es einen Designwettbewerb, der dieser besonderen Kultur, unserer Designkultur, eine Bühne bereitet.

16  DESIGN REPORT SPECIAL

Mit dem German Design Award verbindet der Rat für Formgebung aber auch ein weiteres zentrales Anliegen seines öffentlichen Auftrags. Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Newcomer Award, gestiftet von Mitgliedsunternehmen des Rat für Formgebung, setzt auf die Förderung des gestalterischen Nachwuchses in Deutschland. Die Konzeption des Förderpreises basiert auf der Idee, Absolventen der gestalterischen Studiengänge in ihrer Orientierungsphase zu fördern, ihr Potenzial für ihre weitere Entwicklung herauszustellen und ihnen Kontakte in die Industrie zu vermitteln. Im engen Kontakt mit den Gestaltungsfakultäten deutscher Hochschulen werden Nominierungen für den Preis ausgesprochen. Über die Gewinner – ein Hauptpreisträger und vier Finalisten – entscheiden alle Mitglieder der Jury des German Design Award in geheimer Abstimmung. Denn wer schließlich die 15.000 Euro als Newcomer des Jahres entgegen nehmen wird, ist ein gut gehütetes Geheimnis, und seine Bekanntgabe der krönende Abschluss der Verleihungsfeier des German Design Award – auf der Bühne der Designkultur. ■

www.german-design-council.de/gda


Monkey 47 – Schwarzwald Dry Gin gewann den Public´s Choice Award 2013, für dessen Voting über 20.000 Stimmen abgegeben wurden. Monkey 47 – Schwarzwald Dry Gin won the Public´s Choice Award 2013. More than 20,000 votes took part. WE ARE SURROUNDED BY DESIGN – day-

The aim is to provide recognition where it is deserved, but at the same time the prize draws the public’s attention to the impact, the applications and the diversity of design, emphasizing its cultural significance. The German Design Council also sees its organisation of the competition as an important part of its public mission as a body representing design throughout Germany and promoting German design. The members of the German Design Council Foundation have an important role to play within the competition process. They nominate those projects, products and services they see as worthy of receiving the German Design Award. To ensure the greatest possible diversity in the nominations, there are ten categories in the German Design Award spanning very different areas of daily life and its product culture. Individual specialist juries select up to ten winners and one gold prize winner from the nominations in each category. In the interests of greater involvement of the public in the communication of good design, the German Design Award also includes the Public’s Choice prize. In 2013, this enabled anyone who was inteThe people’s prize rested to participate in an online vote The German Design Award, which is pre- comprising all ninety prize winners of the sented annually by the German Design competition to select their personal favoCouncil, seeks out the best in the industry. urite for the Public’s Choice prize. The fact in, day-out, no matter where we are. Yet the design value of an object is not always obvious as first glance. In a way, design is invisible, says Swiss sociologist Lucius Burkhardt. Everyday objects we use on a daily basis must first and foremost fulfil their purpose. Yet ever since Hartmut Esslinger took Louis Henry Sullivan’s phrase “form follows function” and interpreted it as “form follows emotion”, it has been clear that it’s design which makes the difference: Be it analogue or digital, it is and it remains the key to enabling people to access product benefits, and thus is the trigger for true added value. Germany’s design world is varied and multifaceted. German industry, which acts as client and partner to the design industry, is characterised by a backbone of medium-sized corporations with strong brands and a fine feel for innovation and quality, providing the ideal prerequisites for creative development. And to ensure that this fruitful interplay doesn’t fall under the radar, there is a design competition that provides a platform for this particular culture – our design culture.

that over 20,000 people took part in the vote can be taken as a sign of just how popular the theme of design has become, and how broadly it is now perceived as part of our culture. However the German Design Award is also fulfilling another central part of its public mandate with the German Design Award. The Newcomer Award, which has been endowed with 25,000 euros donated by member companies of the German Design Council, aims at promoting upand-coming design talent in Germany. The idea behind this advancement award is to encourage graduates of design courses during their orientation phase, helping them to fulfil their potential for further development and gain contacts in the industry. Nominations for the prize are established in close contact with the design faculties of German universities. The winners – there is one prize winner and four finalists – are chosen by all members of the German Design Award jury in a secret ballot. And whoever eventually wins the 15,000 euro main prize as Newcomer of the Year can enjoy the very special experience of taking to the stage for the climax of the award ceremony of the German Design Award – the platform for design culture. ■ www.german-design-council.de/gda

DESIGN REPORT SPECIAL  17


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_European Design Innovation Innitiative

Designförderung auf der Agenda Europas

Promoting design is on Europe’s agenda

Die European Design Innovation Initiative hat das Ziel, das Bewusstsein für Design als Innovationstreiber stärken. Der Rat für Formgebung vertritt Deutschland im wichtigsten Expertenteam der Initiative. The European Design Innovation Initiative is dedicated to strengthening public awareness of design as an innova­ tion catalyst. The German Design Council represents Germany in this initiative´s most important team of experts.

WA R Designförderung bisher eine Angelegenheit einzelner Nationen oder Regionen. Die Idee, eine europäische Designpolitik zu initiieren, mit der Konsequenz Forschung und Entwicklung im Design finanziell zu fördern, muss daher als echte Revolution verstanden werden. Antonio Tajani, Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, ist es zu verdanken, dass die Europäische Kommission 2011 die „European Design Innovation Initiative“ (EDII) ins Leben gerufen hat. Geleitet wird die Initiative vom „European Design Leadership Board“, einem 15-köpfigen Expertenteam mit Vertretern aus Design, designorientierter Wirtschaft und Wissenschaft. Die deutsche Designkompetenz wird innerhalb des Boards durch Andrej Kupetz repräsentiert, Hauptgeschäftsführer des Rat für Formgebung. Ziel der EDII ist es, das Bewusstsein für Design als Innovationstreiber in den politischen und administrativen Gremien der Kommission zu schärfen und eine gemeinsame Plattform für Designpolitik zu schaffen. Wichtiger Meilenstein der Arbeit des „European Design Leadership Board“ ist sein „Design für Wachstum und Wohlstand“-Report, der im September 2012 im Rahmen der European Design Innovation Summit in Helsinki an Antonio Tajani übergeben wurde. Der Bericht enthält 21 detaillierte Vorschläge an die Europäische Kommission für die bessere Nutzung von Design als wichtige Kraft für Wachstum in Europa und als wettbewerbsstärkendes Instrument. Die Vorschläge sind in folgende sechs Handlungsfelder gegliedert: E U R O PAW E I T

18  DESIGN REPORT SPECIAL

aktiv zu beraten und die europäische Kommission bei der Umsetzung der Pläne zu unterstützen. Ein erstes Treffen dazu fand im Februar 2013 in Brüssel statt. Auch der Rat für Formgebung bringt das Thema aktiv voran: Am 14. Juni findet in Frankfurt der EU Kongress „Design. Innovation. Europe.“ statt. Ziel der Veranstaltung ist es, Interessenvertretern aus Politik, Wirtschaft und den Medien durch ein richtungsweisendes Programm die Bedeutung von Design als Wirtschafts- und Innovationsfaktor im europäischen Kontext darzulegen. Sprecher aus neun Nach der Fertigstellung des Berichts sieht Nationen berichten über Initiativen und sich das „European Design Leadership Programme ihrer Länder und sind aufgeBoard“ nun einer weiteren Herausforde- fordert, ihre Vorstellungen einer eurorung gegenüber: die Implementierung päischen Designpolitik zu formulieren. ■ der genannten Maßnahmen innerhalb http://arts.aalto.fi/en/services/edii/ der Innovationsförderung der Kommission und ihre Überführung in konkrete Förderprogramme. Das Board übernimmt hierbei die wichtige Funktion,

1. Europäisches Design auf den Weltmärkten stärken 2. Strategische Positionierung von Design innerhalb des Europäischen Innovationssystems stärken 3. Design für innovative und wettbewerbsfähige Unternehmen 4. Design für einen innovativen öffentlichen Sektor 5. Design innerhalb des europäischen Forschungssystems implementieren 6. Design im Bildungs- und Ausbildungswesen stärker integrieren


Pressekonferenz der European Design

European Design Innovation Initiative

Innovation Initiative (EDII). Der Vizepräsi-

(EDII) Press Conference. Vice president of

dent der EU-Kommission Antonio Tajani

the EU Commission Mr. Antonio Tajani

erhält den Bericht „Entwurf für Wachs-

receives the report „Design for Growth

tum und Wohlstand“ von Deborah Dalton

and Prosperity“ from Ms Deborah Dawton

(Präsidentin des Bureau of European

(president, Bureau of European Design

Design Associations, Mitglied des European

Associations BEDA, Member of the European

Design Leadership Board) und Thierry

Design Leadership Board) and Mr Thierry

Wasser (Parfümeur, Guerlain, Mitglied

Wasser (perfumer, Guerlain, Member of the

des European Design Leadership Board).

European Design Leadership Board).

Innovation Summit in Helsinki. The report contains 21 detailed proposals to the European Commission regarding better use of design as a driving force for growth in Europe and as a tool to strengthen competitiveness. The proposals are grouped under the following six areas of activity:

the framework of the Commission’s promotion of innovation and translating them into specific support programmes. Here the Board assumes the important function of offering proactive advice and supporting the European Commission in realizing the plans. The first meeting to this end took place in Brussels in February 2013. The German Design Council is likewise actively taking the topic forward. In this context, the EU congress “Design. Innovation. Europe.” is scheduled for 14 June in Frankfurt. The event seeks to present to stakeholders from politics, industry, and the media the significance of design as an economic and innovation factor in the European context by way of a trailblazing programme. Speakers from nine countries will report on initiatives and programmes in their home countries and outline their own ideas on a European design policy. ■

IN EUROPE TOO, the promotion of design

has hitherto been a matter for individual countries or regions. Thus the idea of introducing a European design policy to financially support research and development in design must be seen as a real revolution. We have to thank Commissioner for Industry Antonio Tajani for the European Commission’s decision in 2011 to launch the European Design Innovation Initiative (EDII). The initiative is headed by the “European Design Leadership Board”, a team of 15 experts made up of representatives of design, design-oriented industry and the academic world. German design expertise on the Board is represented by Andrej Kupetz, General Manager of the German Design Council. The EDII’s aim is to increase awareness of design as an innovation driver in the Commission’s political and administrative bodies and create a joint platform for design policy.

1. Strengthening European design on the global markets 2. Strengthening the strategic positioning of design within the European innovation system 3. Design for innovative and competitive companies 4. Design for an innovative public sector 5. Implementing design within the European research system A key milestone in the work of the “European Design Leadership Board” is 6. Integrating design more strongly in education and training its “Design for Growth and Prosperity” report, which was presented to Antonio Tajani, Vice-President of the European Following the completion of the report, Commission and EU Commissioner for the “European Design Leadership Board” Industry and Entrepreneurship, in Sep- is now facing a new challenge, namely imtember 2012 at the European Design plementing the named measures within

http://arts.aalto.fi/en/services/edii/

DESIGN REPORT SPECIAL  19


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_Termine

Mehr Designkultur

More Design Culture

Um dem Design eine Bühne zu bieten, realisiert der Rat für Formgebung eigene Aus­ stellungen, Designwettbewerbe, Konferenzen und Seminare. Auch 2013 stehen weitere Projekte auf der Agenda. The German Design Council provides design with a major platform, by holding own national and international exhibitions, organizing design awards, congresses, conferences and seminars. Also in 2013, more projects are listed on the agenda.

Automotive Brand Contest WETTBEWERBE: Der Automotive

Iconic Awards

Designwettbewerb, in dem sich die Besten der Automobilbranche vergleichen können. Prämiert wird herausragendes Produkt- und Kommunikationsdesign, das von Fahrzeugdesign und Konzepten über Markendesign und Multimediavernetzung bis hin zu Kampagnen und Events reicht.

WETTBEWERBE: Unter dem Namen Iconic Awards richtet der Rat für Formgebung 2013 den ersten internationalen Architektur- und Designwettbewerb aus, der die Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Produkt, Kommunikation und Konzept in ihrem Zusammenspiel berücksichtigt.

www.automotive-contest.de

www.iconicawards.de

Brand Contest ist der internationale

Preisverleihung & Publikation: 10. September 2013 COMPETITIONS: The Automotive Brand Contest is the

international design competition for automobile marques. With the competition the German Design Council honours outstanding product and communication design and draws attention to the fundamental importance of brand and brand design in the automotive industry. www.automotive-contest.de

Award ceremony, & publication: September 10, 2013

Anmeldeschluss: 14. Juni 2013 Preisverleihung: Oktober 2013 COMPETITIONS: The Iconic Awards acknowledges visiona-

ry architecture, interior design, innovative products and sustainable communication from all fields of architecture, the construction and property sectors and the manufacturing industry.

www.iconicawards.de

Registration deadline: June 14, 2013 Award ceremony: October 2013

VDA Design Award 2013 NACHWUCHSWETTBEWERBE: Der Verband der Automobilindus-

trie (VDA) und der Rat für Formgebung als gemeinsame Veranstalter sowie weltweit bedeutende Automobilunternehmen als Kooperationspartner laden junge Designer mit dem VDA Design Award ein, ihre Abschlussarbeiten aus dem Bereich Transportation Design der Branche und der Welt zu zeigen. www.german-design-council.de/vda.html

Preisverleihung: 11. September 2013 Ausstellung: 10. – 22. September 2013 NEWCOMER COMPETITIONS: The association Verband der Automobilindustrie

(VDA) and the German Design Council as joint organizers, together with worldrenowned automobile firms as cooperation partners, are inviting young designers to show their final-year projects from the area of transportation design to the industry and the world.

www.german-design-council.de/vda.html

Award ceremony: September 11, 2013 Exhibition: September 10 – 22, 2013 20  DESIGN REPORT SPECIAL


_Termine

Architektur für Marken: Retail Deutscher Marken- und Design – Glaubwürdigkeit am Designkongress KONFERENZEN: Der Deutsche Marken- und Designkongress Point of Sale tagt im November 2013 in Stuttgart zum Thema „MarkenKONFERENZEN: Im Rahmen der „Architektur für Marken“-

management für Investitionsgüter“. Der Investitions-

www.german-design-council.de/retail-design-2013.html

www.german-design-council.de/dmdk12.html

Konferenz geben Experten aus Unternehmen und Agenturen wieder einen exklusiven Einblick in neueste Strategien zur Kundenbindung, präsentieren erfolgreiche Retail DesignKonzepte und stellen aktuelle Entwicklungen zur Diskussion.

08. Oktober 2013, Deutsches Filmmuseum, Frankfurt a. M.

güterexport stellt nach wie vor eine der bedeutendsten Wirtschafts- und Wettbewerbsstärken Deutschlands dar. Wie das erfolgreich umgesetzt werden kann, wird auf dem Deutschen Marken- und Designkongress 2013 diskutiert. CONFERENCES: The “Deutsche Marken- und Designkon-

www.german-design-council.de/retail-design-2013.html

gress” is held on “brand management for capital goods” in 2013 in Stuttgart. The export of capital goods still represents one of Germany’s most important business and competitive strengths. How this can be implemented successfully is something that was discussed at the 2012 German Brand and Design Congress.

October 08, 2013, Deutsches Filmmuseum, Frankfurt a. M.

www.german-design-council.de/dmdk12.html

WETTBEWERBE: Das Hessische Ministerium der Finanzen und das Hessische Sozialministerium loben 2013 erstmals den „Hessischen Staatspreis Universelles Design 2013“ aus, der vom Rat für Formgebung durchgeführt wird. Der Wettbewerb richtet sich an Agenturen, Architekten, Designer und Institutionen, die das Thema auf besondere Weise gefördert haben, und in Hessen ansässig sind, eine Niederlassung in Hessen oder das Projekt in Hessen umgesetzt haben.

COMPETITIONS: The Hessian Ministry of Finance and the

Hessian Ministry of Social Affairs offer for the first time the “Hessian State Prize Universal Design 2013”, which will be held by the German Design Council. The competition aims at agencies, architects, designers and institutions that have supported the issue in a special way and that are located in Hesse, have a branch office in Hesse or that put their project into practice in Hesse.and institutions that have supported the issue in a special way.

www.brk.hessen.de

www.brk.hessen.de

CONFERENCES: In the context of the „Architecture for

brands“ conference experts from companies and agencies

will give an exclusive insight into the latest strategies for customer loyalty, represent successful retail design concepts and put current developments up for discussion.

DESIGN REPORT SPECIAL  21


60 JAHRE RAT FÜR FORMGEBUNG_Logoentwicklung

Nach Innen und Außen wirkend Acting internally and externally

Das Logo des Rat für Formgebung kann auf eine beinahe ebenso lange Tradition zurückblicken wie die Institution selbst: 1960 wurde es vom Graphikdesigner Anton Stankowski entwickelt. In design report 1/1987 sprach Elisabeth Budde, damals stellver­ tretende Leiterin im Rat für Formgebung, mit Stankowski über die ersten Logo­Entwürfe. The logo of the German Design Council has an almost equally long tradition as the German Design Council itself: It was developed in 1960 by the famous graphic designer Anton Stankowski. Elisabeth Budde, deputy director of the German Design Council at that time, talked to Anton Stankowski about the first logo designs. The interview was published in design report 1/1987.

ELISABETH BUDDE: Wer ist damals auf Sie zugekommen

und hat Sie um den Entwurf für das Signet des Rat für Formgebung gebeten?

ANTON STANKOWSKI: Das war Frau Mia Seeger, die sich wohl

gesagt hat, wenn sich jemand dafür engagiert, dann Anton Stankowski. Also hab ich ein paar Entwürfe gemacht, sowohl in die eine Richtung als auch in die andere Richtung; und wir berieten dann gemeinsam, welche zu forcieren wäre. Ich stellte dabei den Aspekt in den Vordergrund, dass der Rat für Formgebung nach innen und nach außen zu wirken hatte – deswegen diese zwei Richtungen der Form.

Nun ist das Zeichen des Rat für Formgebung ja tatsächlich in sich sehr geschlossen, gewissermaßen vollkommen gestaltet.

Ich sehe es an seiner Grundform: seine Vereinfachung und Konzentration sind immer noch gültig, oder gültiger denn je, welche Tendenz es auch immer im Markt geben mag. Es gibt Grundregeln, etwa die, die Form zu vereinfachen. Was ich wirklich sehr aufregend finde, ist Ihre Formsprache, dass Sie ein Signet gern auch als Abstraktion nehmen für Bedeutung und Aufgaben. So in diesem Fall für den Rat für Formgebung.

Ja, die Visualisierung von Zuständen, die man nicht abbilden kann, das interessierte mich schon immer. Unsere Gesellschaft wird viel mehr von Technischem und von Prinzipien beeinflusst als sie wahrhaben will. Da muss es einige - eben auch visuelle - Hilfen zum Begreifen und zum Erlernen dieser Vorgänge geben. ■

22  DESIGN REPORT SPECIAL

ELISABETH BUDDE: Who asked you to design the logo for

the German Design Council?

ANTON STANKOWSKI: It was Mia Seeger who probably said to

herself: if someone is committed to it, then Anton Stankowski. So I made different designs and then we discussed which would be the one to prefer. I emphasized the fact, that the Design Council had to act both internally and externally - that‘s why the logo has these two directions of shape.

Well, the logo of the Design Council is actually very selfcontained, sort of perfectly designed.

I can see it in its basic form: its simplification and concentration are still valid, or more valid than ever, regardless of market tendencies. There are basic rules, like to simplify the shape.

What I find really exciting is your language of form and the fact that you take a logo as an abstraction of meaning and tasks. In this case for the Design Council.

Yes, I have always been interested in the visualization of states that we cannot represent. Our society is much more influenced by technics and principles than it wants to admit, so there must be some - also visual - aids to the comprehension and learning of these processes. ■




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.