Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel

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Warum Rückversicherer Klimarisiken Ernst nehmen – und wie 2ter Teil: Wie stellen wir sicher, dass Wetter- und Klimainformationen in Entscheidungen adäquat berücksichtigt werden?

Dr. David N. Bresch Professor für Wetter- und Klimarisiken Institut für Umweltentscheidungen (IED) ETH Zürich/MeteoSchweiz dbresch@ethz.ch, dbresch@meteoswiss.ch


Naturgefahrenschäden nehmen zu und: Grosse Lücke zwischen ökonomischen und versicherten Schäden Naturgefahrenschäden 1970-2014, in Dollarmilliarden

450,000 400,000 350,000 300,000

Unversicherte Schäden Uninsured losses Insured losses Versicherte Schäden Total Insured Losses Gleitendes Mittel versicherte Schäden 10-year moving average insured losses Gleitendes Mittel unversicherte Schäden Total Eco Losses

250,000 200,000 150,000 100,000 50,000 0 Note: Loss amounts indexed to 2010 2009

Source: Swiss Re Re,sigma sigmacatastrophe No 2/2010 database

Quelle: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils

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Ocean Drive, FL, 1926

Ocean Drive, FL, 2000

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Entwicklung muss klimakompatibel sein Ă–konomische Entwicklung 'GrĂźne' Wirtschaft

KlimaResilienz Klimakompatible Entwicklung

Emissionsreduktion

Klimaanpassung

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Klimaresiliente Entwicklung muss Klimarisiken umfassend bewerten und adressieren Das Ziel ist es, 

Entscheidungsträger mit den notwendigen Fakten im Hinblick auf die Entwicklung einer Klimaanpassungsstrategie zu versorgen



die Faktenbasis zur Ausgestaltung der Finanzierung zu liefern

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Economics of Climate Adaptation (ECA) Die Economics of Climate Adaptation (ECA) Methodik besteht in  einem umfassenden Risikomanagement-Ansatz zur Bewertung des gesamten Klimarisikos, also der Summe des heutigen Risikos + des zusätzlichen Risikos infolge der wirtschaftlichen Entwicklung + der Verschärfung der Situation aufgrund des Klimawandels  der Erstellung einer umfassenden Liste von Anpassungsmassnahmen und deren Bewertung bezüglich Kosten/Nutzen und Priorisierung

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Faktum: Wenn man den Topf erhitzt, beginnt das Wasser zu kochen Unsicherheit:

? ? ???

Wo genau die Blasen aufsteigen ist aufgrund der Turbulenz nicht vorhersagbar

ďƒ Nutzen von Szenarien und probabilistischen Modellen UnterstĂźtzt durch climada, ein probabilistisches Naturgefahrenbewertungsmodell mit offenem Quellcode 7


Klimaanpassung: Die wirtschaftliche Entwicklung treibt die Kosten Beispiel: Stadt Hull in Nordostengland, in Millionen USD, starker Klimawandel Einfluss der wirtsch. Entwicklung

+17

+23 Mรถglicher Einfluss des Klimawandels

Risiko heute (2008)

Risiko 2030

http://media.swissre.com/documents/Economics_of_Climate_Adaption_UK_Factsheet.pdf

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Reduzierter Schaden pro investierten Dollar

Klimaanpassung: Schadenminderung ist attraktiv >60% der Schäden können kostengünstig vermieden werden

Versicherung wird dadurch günstiger  investiere 4 Millionen um 40 Millionen an Schäden zu vermeiden

Vermiedener Schaden (USD mio) http://media.swissre.com/documents/Economics_of_Climate_Adaption_UK_Factsheet.pdf

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Mehr als zwanzig Anpassungsstudien weltweit

US Gulf Coast: Hurricane risk to the energy system

New York:

Hull, UK: Flood

China: Drought

Cyclones and surge risk to a metropolis

and storm risk to urban property

risk to agriculture

Bangladesh: Flood risk to a fastdeveloping city

Florida: Hurricane

India: Drought

risk to public and private assets

risk to agriculture

Tanzan ia El Salvador:

Guyana: Flash Mali: Risk of Tanzania: Samoa: Risk of Flood and flood risk to a Hurricane risk to climate zone shift Drought risk to sea level rise to a landslide risk to developing urban small islands to agriculture health and power small island state vulnerable people area generation Economics of Climate Adaptation (ECA) Working Group, a partnership between the Global Environment Facility, McKinsey & Company, Swiss Re, the Rockefeller Foundation, ClimateWorks Foundation, the European Commission, and Standard Caribbean:


Wie stellen wir sicher, dass Wetter- und Klimainformationen in Entscheidungen adäquat berücksichtigt werden? Dr. David N. Bresch Professor für Wetter- und Klimarisiken Institut für Umweltentscheidungen (IED) ETH Zürich/MeteoSchweiz dbresch@ethz.ch, dbresch@meteoswiss.ch


ständnis Systemleistung

Auf der Nachfrageseite, Entscheidungsträger fragen: 1. Was ist der mögliche Einfluss von Wetter und Klima auf die Gesellschaft/ mein Geschäft heute und in den kommenden Dekaden? 2. Wie können wir mit diesen Chancen/Risiken vorausschauend umgehen, welche Massnahmen bieten sich an? 3. Welche Investitionen sind nötig – und: überwiegt der Nutzen im Vergleich zu den Kosten?  Will Wissenschaft für Entscheidungen relevant sein, so müssen diese Fragen einer Antwort zugeführt werden.

Nachfrageseite

Angebotsseite

Herausforderung: Abstimmung von Angebot und Nachfrage von Wetter- und Klimainformationen


Systemverständnis

 Bessere Charakterisierung

Von Extremereignissen

Plattform - Dialog - Szenarien - Simulation

Systemleistung

 Erarbeitung der Kenntnis der

(Extrem)Wetterabhängigkeit

Stärkung der Resilienz des Systems  Die Plattform stellt eine zentrale Komponente des Swiss National Center for Climate Services (NCCS, an der MeteoSchweiz) dar  Die Klimaszenarien CH2018 bieten die Chance mit Endanwendern zusammenzuarbeiten und Entscheidungsunterstützungssysteme aufzubauen

Nachfrageseite

Angebotsseite

Ziel: Nahtlose Bereitstellung von Wetter- und Klimadienstleistungen


Simulationsplattform: Ereignisbasierte Risikoanalyse und umfassende Beurteilung von Minderungsoptionen Klimaszenarien

Minderungsoptionen

Wetter  Gefährdung

Risikoanalyse Risk assessment: + Risikokartierung, Risk mapping & Frühwarnsysteme ... Early warning system climada: probabilistisch ereignisbasierte Simulation

Exponierung

Beurteilung von Minderungsoptionen (inkl. Wirtschaftlichkeit, iterate! Kosten/Nutzen) Bsp: Gebäudeschäden

Schaden

Schadenempfindlichkeit

Intensität

Welker, Martius, Stucki, Bresch, Dierer & Brönnimann, 2015 Schwierz, Köllner-Heck, Zenklusen, Bresch, Vidale, Wild, Schär, 2010 Della-Marta, Liniger, Appenzeller, Bresch, Köllner-Heck, Muccione, 2010


Dialog: Risiko, Unsicherheit und Entscheidung 1. Problemdefinition und Ziele 8. Monitoring

2. Entscheidungskriterien

7. Umsetzung

3. Risikoanalyse

Simulations

5. PrĂźfe Optionenplattform

6. Entscheidung

Diagrammbasis: IPCC und UKCIP

4.Finde Optionen


Sundsvall a largely wood-built city in Sweden

Sundsvall in ruins after the fire 25 June 1888

Sundsvall rebuilt in stone after the 1888 fire Quelle: Eleonora Rohland, 2011, Sharing the Tisk: Fire Climate and Disaster, Swiss Re 1864-1906

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