Prof. Dr. David N. Bresch, Institut für Umweltentscheidungen, ETH Zürich/MeteoSchweiz
«Klimaresilienz – ein Wettbewerbsvorteil»
Treibhausgasemissionen der Schweiz [Hebelgewicht1] Finanzplatz Schweiz2 1100 Mio. t CO2eq/a
Graue THG-Emissionen (Import) 110 Mio. t CO2eq/a Internationale Luftfahrt (ab CH) 10 Mio. t CO2eq/a (inkl. Wasserdampf und Stickoxide in Flughöhe)
Inlandemissionen 50 Mio. t CO2eq/a
Graue THG-Emissionen (Export) 55 Mio. t CO2eq/a 1 2
Direktinvestitionen 270 Mio. t CO2eq/a Portfolioinvestitionen (auch: Pensionskassen) 230 Mio. t CO2eq/a
Betrieb CH Exportgüter 12 Mio. t CO2eq/a (allein Maschinen)
Quelle: Klima-Masterplan Schweiz, Umweltallianz, https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2017-09/2016-05-Studie-Klima-Masterplan-Klima-Allianz.pdf Wäre der Schweizer Finanzplatz ein Land, so wäre er der sechstgrösste globale Emittent (nach China [10354], USA [5414], Indien [2274], Russland [1617] und Japan [1237])
Brennpunkt Klima Schweiz (2016, 218 S., >70 Autoren) Koordination: ProClim, die „Klimastelle“ von akademien der wissenschaften schweiz O
Quelle: goo.gl/EAUlJQ
Brennpunkt Klima Schweiz – Auswirkungen
Zunahme der § Hitzeperioden/Trockenheit § Starkniederschläge
O
à Hochwasser à Murgänge
Quelle: goo.gl/EAUlJQ
9. Juli 2017: Starkniederschläge in Zofingen (Bild: beim Bahnhof)
Wetterereignisse
Wetterereignisse
Resilienz – „mehr als ein Stehaufmännchen“
[Klima] Resilienz1,2 Die Kapazität zu überleben, sich erfolgreich anzupassen und weiter zu entwickeln in Anbetracht von Störungen, seien diese durch andauernde Belastung oder akute Schocks hervorgerufen. O
1 “Widerstandsfähigkeit“ 2
übersetzt dies nur sehr bedingt, cf Gunderson & Holling, 2002: Panarchy - Understanding Transformations in Human and Natural Systems. Bresch, Berghuijs, Egloff & Kupers, 2014: A resilience lens for enterprise risk Management. In „Turbulence“, ed. Kupers, Amsterdam University Press. (open access)
Heute: Wirkung von Resilienzsteigerung
Risikoreduktion dank kosten-effektiven Resilienzmassnahmen
Risiko Heute
Verbleibendes Risiko Verbleibendes Risiko
Risiko aufgrund der heutigen Wettersituation
(Vermeidung nur zu übermässig hohen Kosten oder gar nicht möglich)
à Option Versicherung
Entwicklung muss klimakompatibel sein Ă–konomische Entwicklung
KlimaResilienz Klimakompatible Entwicklung Emissionsreduktion
Klimaanpassung
Klimaanpassung Risikoreduktion dank kosten-effektiven Resilienzmassnahmen
Klimawandel
Entwicklung
Risiko Heute
Verbleibendes Risiko 2030
Risiko aufgrund der heutigen Wettersituation Zusätzliches Risiko aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung Zusätzliches Risiko aufgrund des Klimawandels (Szenario)
Verbleibendes Risiko nicht zu gross à Option Versicherung bleibt erhalten
Economics of Climate Adaptation (ECA) Working Group, a partnership between the Global Environment Facility, McKinsey & Company, Swiss Re, the Rockefeller Foundation, ClimateWorks Foundation, the European Commission, and Standard Chartered Bank. Later studies powered by open-source model climada
Generell: 40-60% des Risikos kann kosteneffizient vermieden werden Doch nach 2030…?
Florida: Hurricane risk US Gulf Coast: to public and private assets
Hurricane risk to the energy system
New York:
Hull, UK: Flood
China: Drought
Bangladesh: Flood
Cyclones and surge risk to a metropolis
and storm risk to urban property
risk to agriculture
risk to a fast-developing city
Siehe http://www.wcr.ethz.ch/research/casestudies.html
India: Drought risk to
8x
agriculture
Tanzan ia Caribbean: Hurricane El Salvador: risk to small islands
Flood and landslide risk to vulnerable people
Guyana: Flash
Mali: Risk of climate
Tanzania: Drought
Samoa: Risk of sea
flood risk to a developing urban area
zone shift to agriculture
risk to health and power generation
level rise to a small island state
Economics of Climate Adaptation (ECA) Working Group, a partnership between the Global Environment Facility, McKinsey & Company, Swiss Re, the Rockefeller Foundation, ClimateWorks Foundation, the European Commission, and Standard Chartered Bank. Later studies powered by open-source model climada
Methodik angewandt in Ăźber 20 Fallstudien weltweit: Gefahren, Wirtschaftssektoren und Risikokulturen
26. Dezember 1999, Wintersturm Lothar, Schadensimulation
https://vimeo.com/223292292 Basierend auf COSMO-7, MeteoSwiss. grßn-blau: Exponierung, orange-rot: Risikomass - simulierte Schäden
CLIMADA
CH2018 – Neue Klimaszenarien für die Schweiz
Die neuen Schweizer Klimaszenarien CH2018 beschreiben das Schweizer Klima und seine erwartete Entwicklung wissenschaftlich fundiert und anwendungsgerecht. Basierend auf den neuesten Klimamodellen und Nutzerumfragen werden sie in enger Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wissenschaft erarbeitet. • Themenschwerpunkt des im November 2015 gegründeten National Center for Climate Services (NCCS) • lösen Ende 2018 die heute aktuellen Klimaszenarien aus dem Jahr 2011 (CH2011) ab. • Grundlage für die Überarbeitung der Strategie des Bundesrates zur Anpassung an den Klimawandel à http://www.ch2018.ch
Fazit Die Schweiz trägt substantiell zu den globalen Treibhausgasemissionen bei § Dabei zählt nicht nur unser Konsum von Gütern, sondern auch deren Herstellung und die damit verbundenen Dienstleistungen und Finanzströme. § Wäre der Schweizer Finanzplatz ein Land, so wäre er der sechstgrösste globale Emittent.
Entwicklung muss klimakompatibel sein § Dabei gilt es nicht nur, die Treibhausgasemissionen zu senken, sondern ebenso § die Klimaresilienz zu stärken.
Investitionen in Resilienz lohnen sich § Es ist günstiger, jetzt schon in die Stärkung der Resilienz zu investieren, als durch Schaden klug zu werden. § Ein Restrisiko gibt es immer, doch bleibt dieses dadurch versicherbar. 16