Wolly im Krankenhaus

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Wolly im Krankenhaus Idee, Text und Fotografien: Dr. Silke von Tiling


Impressum: Herausgeber: Klinikum Nürnberg, Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg V.i.S.d.P.: Bernd Siegler Idee, Text und Fotografien: Dr. Silke von Tiling Gestaltung: Jo Meyer Druck: Osterchrist Nürnberg 2. Auflage: 10.000, August 2015


Wolly im Krankenhaus Idee, Text und Fotografien: Dr. Silke von Tiling


Liebe Kinder, wir laden Euch ein, mit dem kleinen Schaf Wolly ein Abenteuer zu erleben, das Abenteuer „Krankenhaus“. Wolly hatte nämlich einen Unfall. Nun hat er, das ist ganz normal, Angst, was kommen wird. Und was kommt? Keine Angst, auch wenn er am Anfang Schmerzen hatte, geht die Geschichte gut aus. So wie meist im wirklichen Leben. Krankenhaus ist eine unbekannte Welt, aber auch eine sehr spannende. Was machen die Sanitäter, wenn Ihr einen Unfall hattet? Was passiert beim Röntgen? Was ist eine Operation? Wofür ist überhaupt ein Gips gut? Dr. Silke von Tiling hat den Ablauf im Krankenhaus in dieser Bildergeschichte für Euch dargestellt. Sie weiß, wovon sie spricht. Sie ist nicht nur eine sehr gute Beobachterin und eine Klasse-Fotografin, sondern auch eine erfahrene Kinderchirurgin in der Klinik für Kinderchirurgie im Klinikum Nürnberg. Die Kinderchirurgie des Klinikums Nürnberg behandelt derzeit im Jahr neben rund 3.000 kleineren Verletzungen, bei denen die Kinder danach wieder nach Hause gehen können, insgesamt 1.700 junge Patienten, die im Krankenhaus bleiben müssen. Das sind ganz schön viele. Dazu gehören zum Beispiel Kinder, die viel zu früh auf die Welt gekommen sind und bei denen dann angeborene Fehlbildungen korrigiert werden. Das sind Kinder mit Unfallverletzungen wie Knochenbrüchen oder Verbrühungen, aber auch mit schwersten Verletzungen. Bei der Behandlung dieser Kinder und Jugendlichen arbeiten die Kinderchirurgen mit Ärzten vieler Fachrichtungen zusammen. Vor dem Behandeln steht aber das Wissen, was überhaupt los ist. In der Kinderchirurgie geht es meist um Dinge, die man mit bloßem Auge nicht sieht. Der Arzt muss also in den Körper hineinschauen. Dazu gibt es zum Beispiel Röntgengeräte. Da am Ende Bilder dabei herauskommen, nennt man solche Verfahren auch bildgebende Verfahren. Auch bei Wollys Unfall steht am Anfang der Behandlung in der Kinderchirurgie die Röntgenaufnahme. Wo ist der Knochen gebrochen, ist der Bruch glatt oder gesplittert? Im Klinikum Nürnberg macht das bei Kindern ein Kinderradiologe. Der ist nämlich mit den Besonderheiten des kindlichen Körpers und der Entwicklung des Kindes bestens vertraut. So kann er auch seltene Krankheiten erkennen und entsprechend behandeln.


Bei Operationen sind dann so genannte Narkosen erforderlich. Der Körper wird also betäubt, damit während des Eingriffs nichts weh tut. Die Ärzte, die sich auf Narkosen spezialisiert haben, nennt man Anästhesisten. Im Klinikum Nürnberg werden Operationen bei Kindern nur mit Hilfe von Anästhesisten durchgeführt, die über besondere Erfahrungen mit der Narkose von Kindern verfügen. Die ganze Zeit im Krankenhaus begleiten und betreuen Euch erfahrene und gut ausgebildete Kinderkrankenschwestern und -pfleger. Sie kümmern sich liebevoll um Euch und wissen, was Ihr so braucht. Könnt Ihr laufen, könnt Ihr zum Spielen in ein eigenes Spielhaus gehen. Ansonsten gibt es viele Dinge in der Station, damit es Euch nicht langweilig wird. Im Krankenhaus seid Ihr zwar gut aufgehoben. Weil wir aber genau wissen, was bei Unfällen alles passieren kann, sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, Unfälle zu verhüten. So zeigen wir bei verschiedenen Aktionen Kindern und deren Eltern, was man tun kann, damit es erst gar nicht zu Unfällen kommt. Wir hoffen, dass dieses Buch hilft, Euch die Ängste vor einem Aufenthalt im Krankenhaus zu nehmen und dass Ihr im Falle eines Falles – dank Wolly – auf die Situation im Krankenhaus gut vorbereitet seid. Dieses Büchlein gibt es nur, weil der Verein Klabautermann e.V., der LIONS-CLUB Nürnberg, Ehrengard Schmalzing, und die Firma heunec, die den kleinen Wolly herstellt, uns dabei unterstützt haben. Dafür herzlichen Dank an alle Beteiligten. Allen Kindern wünschen wir viel Spaß beim Lesen. Dr. Karl Bodenschatz Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie im Klinikum Nürnberg

Judith Peltner Pflegedienstleiterin der Klinik für Kinderchirurgie und der Klinik für Kinder und Jugendliche


W olly sitzt auf seinem Balkon und schaut über Nürnberg. Die Sonne scheint, das Wetter ist einfach herrlich. Wolly denkt sich: „Das ist genau das richtige Wetter für eine Fahrradtour.“


W olly schnappt sich seinen Fahrradhelm und holt sein Fahrrad aus dem Fahrradkeller. Dann kann’s los gehen.



Wolly fährt durch

die schöne Landschaft und genießt den Tag. Wolly geht es richtig gut!




Dann geht es

auf einem asphaltierten Weg bergab. Wolly wird schneller und schneller. Das macht Wolly groĂ&#x;en SpaĂ&#x;.


Dabei Ăźbersieht Wolly jedoch

den Stein auf dem Weg.



Und stĂźrzt Ăźber den Lenker vom Fahrrad.


Plötzlich tut Wolly der rechte Arm ganz doll weh.

Ein vorbeikommender Spaziergänger ruft mit seinem Handy einen Krankenwagen. Der fährt dann sofort los.



Wolly wird

von einem Sanitäter untersucht und dann bekommt er eine Schiene an seinen rechten Arm. Danach tut der Arm schon nicht mehr ganz so doll weh.


Im Klinikum NĂźrnberg SĂźd angekommen wird Wolly

auf der Liege aus dem Krankenwagen herausgeholt.


WNotaufnahme olly wird in der von einer Ärztin untersucht. „Gut, dass du einen Helm auf hattest, sonst wäre das bestimmt schlimmer ausgegangen“, sagt sie. Wolly ist froh, dass er seinen Fahrradhelm auf hatte. Dann nimmt die Ärztin bei ihm Blut ab. Ein Pfleger beruhigt ihn. Wolly hat nämlich ein wenig Angst, aber dann ist es eigentlich gar nicht so schlimm.


W eil sich Wolly vielleicht den Bauch am Fahrradlenker gestoĂ&#x;en hat, wird jetzt noch eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Da kann man dann sehen, ob innere Organe verletzt sind. Die Ă„rztin sagt, dass alles in Ordnung sei.


Dann wird der

Arm von Wolly gerรถntgt. Dabei wird ein Bild von den Knochen des Armes gemacht.


Die Ärztin

schaut sich das Röntgenbild an. „Da haben wir einen Bruch am Ellenbogen“, sagt sie, „das müssen wir operieren.“


W olly wird in den Operationssaal gebracht. Hier setzt der Narkosearzt ihm eine Maske auf, durch die er atmen muss. Davon wird Wolly ganz mßde und schläft ein.


W olly liegt jetzt in Narkose. Von der anschlieĂ&#x;enden Operation bekommt er daher gar nichts mit.



Dann wird Wollys Arm von dem Kinderchirurgen

wieder in die richtige Stellung gebracht und mit kleinen Drähten, die durch die Haut in den Knochen gebohrt werden, fixiert. Wolly merkt davon nichts, er schläft. Zum Schluss wird dann eine Gipsschiene angelegt.


Wolly wird nach

der Operation auf die Station der Kinderchirurgie gebracht. Hier wird er nach der Narkose Ăźberwacht.


Mit einem Monitor werden

seine Herzschl채ge 체berpr체ft. Die nette Schwester sorgt daf체r, dass es ihm gut geht.


Bei der Visite am nächsten

Tag sieht der Oberarzt, der Wolly operiert hat, nach ihm. Wolly geht es prima, er hat keine Schmerzen.


Die Röntgenbilder nach der

Operation zeigen, dass der Ellenbogen wieder richtig steht. Die Drähte, die über der Bruchstelle liegen, stabilisieren den Knochen. Der Arzt ist zufrieden.



Am darauffolgenden Tag macht die Stations-

ärztin noch einen Verbandswechsel, um zu sehen, ob nach der Operation mit dem Arm alles in Ordnung ist. Es ist alles in Ordnung, und Wolly darf nach Hause.


A uf dem Balkon kann sich Wolly jetzt in aller Ruhe von seinem Krankenhausaufenthalt erholen. In vier Wochen werden die Metalldrähte aus dem Arm wieder entfernt. Dafür muss er dann noch einmal für einen Tag ins Krankenhaus. Aber da hat Wolly nun keine Angst mehr, jetzt weiß er ja, dass das nicht schlimm ist.



Klabautermann e.V. – Hilfe für kranke Kinder Wenn Kinder schwer oder chronisch krank sind, dann brauchen nicht nur sie Hilfe, sondern meistens auch die Familien. Seit 1990 unterstützt der gemeinnützige Verein Klabautermann Familien mit früh- und risikogeborenen, chronisch kranken, behinderten und schwer verunglückten Kindern in Nürnberg und in ganz Mittelfranken. Durch sein Engagement und mit Hilfe vieler kleiner und großer Spenden hat der Klabautermann e.V. bereits Vieles möglich gemacht, was über die medizinische und pflegerische Versorgung im Krankenhaus hinausgeht. Beim Klinikum Nürnberg Süd entstand zum Beispiel das „Sternstunden Spielhaus“, in dem Patienten und Geschwisterkinder in einer „arztfreien Zone“ von Erzieherinnen betreut werden. Das 2009 eröffnete Nachsorgehaus beim Klinikum Nürnberg Süd bildet für chronisch kranke Kinder und ihre Familien eine Brücke zwischen Klinik und Zuhause. Es ermöglicht ambulante Nachuntersuchungen und langfristig angelegte therapeutische Maßnahmen ebenso, wie die Unterbringung weit entfernt lebender Eltern, deren Kinder auf der Intensivstation behandelt werden. Für die Kinderklinik im Klinikum Nürnberg wurden zusätzliche medizinische Geräte angeschafft. Das Projekt „Freies Malen mit schwerkranken Kindern und Jugendlichen“ mit der Nürnberger Künstlerin Ursula Jüngst hilft kranken Kindern, ihre Ängste zu bewältigen und neue Kraft zu schöpfen. Ein speziell ausgebildetes Nachsorgeteam aus Kinderkrankenschwestern, Sozialpädagogen, einem Ernährungsberater, einer Psychologin und einer Seelsorgerin wurde gebildet, um betroffene Familien in den ersten Wochen nach der Entlassung ihres Kindes aus dem Krankenhaus zu unterstützen.


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Der Klabautermann e.V. hilft dort, wo Hilfe am notwendigsten ist. Der Verein garantiert, dass jeder gespendete Euro direkt in die Arbeit für die Betroffenen fließt.

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Daneben leistet der Verein für Familien in finanziellen Notlagen schnell und unbürokratische Hilfe z.B. bei der Finanzierung von Kinderwägen, Spezialnahrung, Spielsachen oder notwendigen medizinischen Hilfsmitteln.

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Verein Klabautermann e.V. Rosenberger Straße 7 90471 Nürnberg Tel. (0911) 8000 117 www.klabautermann-ev.de Spendenkonto 1 915 479, Sparkasse Nürnberg BLZ 760 501 01.

Das Buch erscheint mit freundlicher Unterstützung des LIONS CLUB Nürnberg, Ehrengard Schmalzing.


Die Fotos von Wolly werden mit der freundlichen Genehmigung der Firma heunecÂŽ verĂśffentlicht.

www.heunec.de


Dr. Silke von Tiling (geb. 1967), ist Fachärztin für Kinderchirurgie im Klinikum Nürnberg. Sie fotografiert gerne und hat sich in das Plüschtier „Wolly Sunshine“ verliebt. Da sie im Klinikalltag immer wieder auf Kinder trifft, die große Angst vor einem Aufenthalt im Krankenhaus haben, machte sie mit Wolly einen Ausflug mit dem Fahrrad und entwickelte mit viel Fantasie und Geschick das Kinderbuch „Wolly im Krankenhaus“.


Klinikum NĂźrnberg

W

olly bricht sich bei einem Fahrradunfall den rechten Arm und muss ins Krankenhaus. Dieses Fotobuch begeistert nicht nur kleine, sondern auch groĂ&#x;e Kinder bis 99.


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