KlinikumMagazin: Ausgabe Dezember 2020

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Gesundheit für Nürnberg und die Region 3|20

Fokus: Im Wandel // ab S. 18 istockphoto.com / R_Tee


Impressum Herausgeber Klinikum Nürnberg Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1 90419 Nürnberg V.i.S.d.P. Barbara Lay Redaktionsleitung Barbara Lager Redaktion Barbara Lager (bl) Jasmin Pauler (jp) Julia Peter (jup) Sabine Stoll (sto) Doris Strahler (ds) Fotonachweis siehe Hinweise auf den Bildern Gestaltung Michaela Meth Druck hofmann infocom GmbH, Nürnberg Auflage 7.500, Dezember 2020 In den Veröffentlichungen des Klinikums Nürnberg sind immer sämtliche Geschlechter angesprochen. Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir jedoch an manchen Stellen auf die explizite Nennung aller Formen. Kontakt Sie haben Ideen oder Anregungen für die nächsten Ausgaben oder möchten Sie das KlinikumMagazin abonnieren? Schreiben Sie uns: magazin@klinikumnuernberg.de Bleiben Sie mit uns in Kontakt! www.life.klinikum-nuernberg.de www.klinikum-nuernberg.de

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Zukunftsprojekt Kinder und Geburt Das Kinderklinikum Nürnberg und die Geburtshilfe unter einem Dach  Baubeginn 2022 am Klinikum Nürnberg Süd  5 Stockwerke mit rund 13.000 m2 und 220 Betten  Alle kindermedizinischen Angebote unter einem Dach  Spezielle Kinderradiologie  8 Kreißsäle für die Geburtshilfe mit rund 3.300 Geburten pro Jahr  Erstklassige medizinische Versorgung vom ersten Lebenstag bis ins späte Jugendalter

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 Angebote für hebammengeleitete Geburten, Mehrlingsgeburten und Schwangere mit besonderen Voraussetzungen  Neonatologie und Perinatalzentrum Level 1  Spielflächen für alle Altersklassen  Im Hintergrund: Das gesamte medizinische Angebot des Klinikums Nürnberg für alle Spezialfälle


Liebe Leserin, lieber Leser, die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, hat sich in vergangenen Monaten grundlegend verändert. Wir hinterfragen Gewohnheiten und definieren neu, was uns im Leben wichtig ist: Gesundheit, Zeit mit der Familie – aber auch die großen und kleinen Freuden des Alltags, die unser Leben schöner und unbeschwerter machen. Auch im Klinikum Nürnberg, den Krankenhäusern Nürnberger Land und allen Tochtergesellschaften hat sich Vieles verändert. Wir mussten uns den neuen Anforderungen der COVID-19-Pandemie stellen. Das war für alle Bereiche unserer Häuser sehr herausfordernd, denn die Anforderungen und Belastungen sind jetzt in der zweiten Welle deutlich größer als in der ersten. Unseren Beschäftigten verlangt das ein großes Maß an Flexibilität und Bereitschaft ab. Für diese Leistungen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu erbracht haben – und jeden Tag weiter erbringen – bin ich sehr dankbar. Heute, mitten in der zweiten Welle, greifen wir auf die wertvollen Erfahrungen zurück, die wir in den vergangenen Monaten gemacht haben. So können wir unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen.

Editorial

Der Wandel im Klinikum Nürnberg steht im Fokus dieser Ausgabe. Nicht nur COVID-19 macht ihn nötig. Wir reagieren damit auch auf die Anforderungen der modernen Pflege und Medizin und denen unserer Patienten und Besucher. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen unseres Großkrankenhauses und erfahren Sie etwas darüber, wie viele Hände hier für die hohe Behandlungs- und Betreuungsqualität zusammenarbeiten. Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr möchten wir Ihnen natürlich auch Ausblicke auf das nächste und die folgenden Jahre geben. Mit zwei wegweisenden Neubauprojekten verstärken wir in Zukunft die hochwertige medizinische Versorgung noch weiter. Immer im Dienst für die Gesundheit der Menschen in der Region. Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen und Ihrer Familie wunderbare und frohe Weihnachten und ein vor allem gesundes neues Jahr 2021 zu wünschen. Bleiben Sie gesund und achten Sie aufeinander! Herzlich Ihr

Giulia Iannicelli

Prof. Dr. med. Achim Jockwig Vorstandsvorsitzender Klinikum Nürnberg

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Mensch und Medizin 5 COVID -19 und die Folgen Langfristige Schäden durch das Virus

6 Nordbayerns erstes Mitralklappenzentrum Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zeichnet aus 8 „Es ist nervig, aber kein Weltuntergang!“ Über das Leben mit einem diabeteskranken Kind 10 Wissen für Kids: Was ist eigentlich Diabetes? 12 Neue Art von Ultraschall Innovative Verfahren im Krankenhaus Lauf 14

„ Abteilung Liebe und Haut“ – Ausschnitte aus 175 Jahren Hautklinik

24 Kinder planen ihr Krankenhaus Unter der Schirmherrschaft von Karin Baumüller Söder: das Zukunftsprojekt Kinder und Geburt

26 „Das neue Kinderklinikum soll so schön wie

möglich werden“ Aus der Region für die Region – private Förderer des Kinderklinikums Nürnberg

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„Ich möchte von meinem Glück etwas abgeben“ Die Nürnberger Mäzenin Dr. Elisabeth Birkner unterstützt das Klinikum Nürnberg und die PMU

28 Forschung bewegen NÜRNBERGER Krankenversicherung AG unterstützt Projekt mit 10.000 Euro

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Arbeiten und Lernen

Gesundheit und Leben 16 Plätzchen, Gans und Co.: So kommen Sie gut

30 „Ich war so etwas wie der Prototyp“ Bessere Patientenversorgung dank des onkologischen Pflegenetzwerks

18 Wandel als Pflicht und Chance Fokusthema: Das Klinikum Nürnberg im Wandel

32 „Wir sehen das als Bestätigung“ Dr. Markus Söder besucht das Klinikum

20 COVID-19 – eine Herausforderung für alle

34 Fit für Gesundheitsberufe Klinikum Nürnberg und Technische Hochschule gründen die „Nürnberg School of Health“

durch die Festtage

Brennpunkt Corona-Virus

Im Gedenken an Klaus Wambach

Liebe Leserinnen und Leser, sicher sind auch Sie an aktuellen Nachrichten rund um das Virus COVID -19, genannt Corona, interessiert. Neueste Informationen dazu finden Sie jederzeit hier: ▬ Robert Koch-Institut: www.rki.de/covid -19 ▬ Bundesministerium f. Gesundheit: Tel. 030 346 465 100 ▬ Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: www.lgl.bayern.de Sollten Sie bei sich leichte oder nicht genau zuordbare Symptome feststellen, kontaktieren Sie bitte immer zuerst die Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung, Telefon: 116 117. 4

36 Was schenkt man 2020? Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt

Wir in Franken 37 Weihnachtsmenü 2020

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Nicht nur für den Gänsebraten Heil- und Wildkräuter: der Beifuß

41 Mein Lieblingsort Dorothea Böhle über ihren liebsten Platz in Nürnberg

42 Knobeleien für Groß und Klein Unsere bunte Rätselseite


Langfristige Schäden durch das Virus

COVID-19 und die Folgen Müdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Organschäden: Viele COVID-19-Patienten klagen auch Wochen und Monate nach der überstandenen Infektion über massive Beschwerden.  (ds) „Auch jüngere Menschen kämpfen teilweise mit den langfristigen Auswirkungen“, berichtet Prof. Dr. med. Joachim Ficker, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie, der bisher schon mehr als 300 COVID-19-Patienten behandelt hat. Dass Patienten, die mehrere Wochen auf der Intensivstation verbracht haben, an Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und körperlicher Schwäche leiden, beobachtet der Chefarzt. „Schon das lange Liegen schwächt den Körper enorm – hinzu kommen die Schäden durch die Erkrankung. Es dauert oft Monate, bis ein Patient nach einem langen Aufenthalt auf der Intensivstation wieder richtig fit ist.“ Doch das ist nur ein Aspekt der langfristigen Auswirkungen von COVID-19. „Das Problem ist, dass die Immunreaktion auf das Virus an nahezu allen Organen Komplikationen auslösen kann“, erläutert Ficker. Ihm machen gerade diese mitunter gravierenden Spätfolgen große Sorgen. „Wir können bis heute kaum vorhersagen, bei welchen Patienten sich die Schäden wieder vollständig zurückbilden werden.“ Zu den häufigsten Spätfolgen zählen neben Müdigkeit, Leistungseinschränkungen und Konzentrationsstörungen vor allem Schädigungen an der Lunge, an den Nieren und am

Nervensystem. Die Symptome der Lungenschäden reichen von hartnäckigem Husten bis hin zu Sauerstoffmangel. Manche Patienten sind noch lange Zeit auf die Gabe von Sauerstoff zur Unterstützung der Atmung angewiesen. „Selbst Patienten mit milden Verläufen, die zuvor gar nicht in der Klinik waren, haben mitunter mit Spätfolgen zu kämpfen“, so Ficker. Deshalb warnt der Chefarzt eindrücklich davor, das Virus zu unterschätzen. „COVID-19 trifft viele Menschen schwer und ist eben nicht nach ein paar Tagen vorbei.“ Für ihn ist das Einhalten der AHA-Regeln daher selbstverständlich. „Abstand, Händehygiene und ein Mund-Nasen-Schutz leisten einen elementaren Beitrag für die Gesundheit aller. Auch die aktuellen Maßnahmen zur Verminderung von sozialen Kontakten sind absolut notwendig. Deren Einhaltung ist eine solidarische Pflicht jedes Einzelnen.“

Leiden Sie unter diesen Symptomen? • Husten • Fieber • Schnupfen • Geruchs- und Geschmacksstörungen • Kurzatmigkeit, Atemnot • Halsschmerzen • Kopf- und Gliederschmerzen • Bauchschmerzen • Magen-Darm-Symptome • Lymphknotenschwellung • Schläfrigkeit Kontaktieren Sie bitte telefonisch Ihren Hausarzt oder eine der Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB), Telefon: 116 117. Viele mit COVID-19 infizierte Menschen verspüren gar keine Symptome. Sollten Sie den Verdacht auf eine Infektion haben, melden Sie sich ebenfalls telefonisch bei Ihrem Hausarzt oder beim KVB.

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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zeichnet aus

Nordbayerns erstes Mitralklappenzentrum Schon seit vielen Jahren ist das Herz-Gefäß-Zentrum des Klinikums Nürnberg erste Anlaufstelle für Patienten mit einer Mitralinsuffizienz. Schließt die Herzklappe nicht mehr richtig oder ist sie undicht, dann bietet das gemeinsame „Heart-Team“ der Kliniken für Kardiologie und Herzchirurgie eine hochmoderne Behandlung an. Diese ist vor allem schonend.  (ds)

Rudi Ott

Dr. Jürgen Jessl | Prof. Dr. Matthias Pauschinger | Prof. Dr. Theodor Fischlein

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Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DKG) hat die hohe Qualität dieser Arbeit nun offiziell gewürdigt. Als erstes Krankenhaus in Nordbayern wurde das Klinikum Nürnberg mit dem Qualitätssiegel „Zertifiziertes Mitralklappen-Zentrum“ ausgezeichnet. Aktuell gibt es in Deutschland nur 21 derartige Zentren, in Süddeutschland sind es neben Nürnberg noch München, Stuttgart, Ulm und Memmingen. Zur Zertifizierung als Mitralklappenzentrum müssen die klaren Qualitätskriterien der DKG erfüllt sein. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die Qualitätskriterien für derart komplexe Eingriffe nur von großen Herzzentren erfüllt werden können, die unter anderem über ein erfahrenes Team, einen HybridOP sowie ein 3D-Herzultraschall-Gerät verfügen. „Als führendes Herzzentrum auf dem Gebiet der katheterinterventionellen Mitralinsuffizienztherapie waren wir bereits an der Entwicklung der Qualitätskriterien der DKG beteiligt. Uns allen liegt es am Herzen, dass die Behandlung der Mitralinsuffizienz in den Händen der Herzzentren liegt, die

diese komplexe Therapie sicher beherrschen“, so Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, über den Hintergrund der Zertifizierung. Prof. Dr. Theodor Fischlein, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie, fasst es so zusammen: „Unser Ziel ist es, Patienten die bestmögliche, individuell zugeschnittene Therapieoption zu bieten. Wir sind vor allem bestrebt, insuffiziente Mitralklappen chirurgisch zu reparieren oder rekonstruieren, auch minimalinvasiv über kleine Zugänge. Die interventionelle Technik über einen Katheter ist dazu eine großartige Ergänzung.“

Mitralklappeninsuffizienz – gute Lebensqualität dank schonender Therapie Die Mitralklappeninsuffizienz, oft nur Mitralinsuffizienz genannt, zählt zu den häufigen Erkrankungen des Herzens. Eine ihrer wichtigsten Ursachen ist die Koronare Herzkrankheit (KHK), weshalb vor allem ältere Menschen davon betroffen sind. Leicht ausgeprägte Formen einer Mitralinsuffizienz werden oft bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt und sind in der Regel harmlos. Trotzdem sollte der weitere Verlauf regelmäßig kontrolliert werden. Typische Symptome einer schweren Mitralinsuffizienz sind Erschöpfung und Atemnot, auch kann es zu Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern oder Herzrasen kommen. Heutzutage sind die Therapieoptionen auch im Falle einer schweren Insuffizienz sehr gut. „Wir verfügen über äußerst schonende Eingriffsmöglichkeiten, sodass wir auch ältere und schwerkranke Menschen erfolgreich operieren können“, betont Dr. med. Jürgen Jessl, Oberarzt der Klinik für Kardiologie. Der Gewinn an Lebensqualität durch den Eingriff ist immens.

Herz-Gefäß-Zentrum Klinikum Nürnberg | Standort Süd Breslauer Straße 201, 90471 Nürnberg Mo–Do: 7.15–16.00 Uhr | Fr: 7.15–15.00 Uhr So erreichen Sie uns: ▬  Gefäßerkrankungen: ▬  Herzerkrankungen: ▬  Rhythmusprobleme: ▬  Herzchirurgie:

0911 398 - 2379 0911 398 - 5028 0911 398 - 6617 0911 398 - 5441

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Über das Leben mit einem diabeteskranken Kind

„Es ist nervig, aber kein Weltuntergang!“ Seit drei Jahren lebt die Familie um Mama Sonja und Papa Stefan mit Typ-1-Diabetes. Bei Christian, dem jüngeren ihrer beiden Söhne, ist die Krankheit damals völlig unerwartet ausgebrochen.  (bl) Es war an einem Freitag im Oktober 2017. Der fröhliche, dreieinhalbjährige Christian hatte auf einmal einen riesengroßen Durst, vor allem auf süße Getränke. Über drei Liter trank das Kleinkind an einem Tag. Das alarmierte die Eltern – Papa Stefan fing an, im Internet zu recherchieren. Die typischen Symptome – der unstillbare Durst und das häufige Wasserlassen – führten ihn schnell zur Annahme Diabetes. Beim Kinderarzt bestätigten sich die Befürchtungen des Vaters. Mama Sonja wurde mit Christian sofort ins Klinikum Nürnberg eingewiesen. Die Spezialisten für Kinder-Diabetologie

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befanden: Typ-1-Diabetes. Das Diabetologie-Team der Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche betreute und beriet Mutter und Kind umfassend und feinfühlig. „Nach der GoogleRecherche hatte ich ja schon die Vorahnung, ein richtiger Schock war es für mich daher nicht“, berichtet Stefan über die Gedanken und Gefühle, die ihm an dem Tag durch den Kopf geschossen sind. „Meine Frau war da etwas unmittelbarer betroffen. Aber vor allem die Aussage, dass Kinder mit Diabetes ein ganz normales Leben führen können, hat uns sehr beruhigt“, erzählt der Papa.

Kinder mit Diabetes können ein ganz normales Leben führen.“


Die ersten Monate nach der Diagnose waren für alle Beteiligten anstrengend. Christian erhielt eine Insulin-Pumpe, die seinen Körper seitdem permanent mit Insulin versorgt. Dafür ist ein Katheter nötig, über den das Insulin in den Körper fließen kann. Alle zwei bis drei Tage muss dieser Katheter gewechselt werden – eine anfangs für das Kleinkind natürlich beunruhigende, ungewohnte und zum Teil schmerzhafte Prozedur.

verantwortungsbewusste Zehnjährige nimmt den Jüngeren auch mal mit zu Freunden und überwacht für diese Zeit zuverlässig die Werte seines Bruders. Sollte etwas sein, ruft er sofort bei seinen Eltern an – denn auch sein Handy ist immer dabei. Und ein kleines bisschen profitiert er sogar von der Krankheit seines Bruders: Schließlich sind schnelle Zucker wie Gummibärchen und Co. als „Medizin“ jetzt immer im Haus.

Da Christian zu Beginn der Therapie noch keine vier Jahre alt war, konnte am Anfang bei ihm kein Sensor für die regelmäßige Messung des Blutzuckerspiegels verwendet werden. Diese Sensoren sind bei Kindern erst ab vier Jahren zugelassen. Da die Messungen aber alle zwei Stunden – auch in der Nacht – erfolgen mussten, bedeutete das zunächst schlaflose Nächte für die Eltern und den Kleinen. Christian zog mit ins elterliche Schlafzimmer ein, Papa und Mama schliefen abwechselnd in seinem Zimmer. So konnte immer einer dauerhaft bei ihm sein und die Werte überwachen, während der andere mal durchschlafen konnte. „Als er mit vier Jahren den Sensor bekam, wurde das für uns viel leichter. Das Gerät schickt uns die Werte direkt aufs Smartphone. Wenn sich etwas besonders schnell nach oben oder unten verändert, warnt uns die App“, schildert Vater Stefan.

Mit dem Wissen aus den vergangenen drei Jahren mit dem Diabetes seines Sohnes möchte Papa Stefan betroffenen Familien vor allem Mut machen: „Diabetes ist nichts, woran eine Familie zerbrechen muss. Man muss sich nur ein bisschen organisieren, dann klappt alles – von Schulanfang bis Urlaub!“

Jasmin Szabo

Dominik Lwowsky

Inzwischen hat sich die ganze Familie rund um die Erkrankung des jüngsten Sohnes gut organisiert und ist in der neuen Normalität angekommen. So werden beim Tischdecken nicht nur Teller und Besteck hingestellt, auch eine kleine Waage hat ihren festen Platz auf dem Familientisch. Mit dieser werden die Mahlzeiten vorher gewogen, die Christian auf den Teller bekommt, damit die richtige Insulinmenge berechnet werden kann.

Nervig ist es, mehr aber auch nicht.“

„Es ist nervig, aber kein Weltuntergang“, fasst der Vater zusammen. „Kinder mit Diabetes können alles machen, bis auf die Pumpe am Körper sind sie Kinder wie andere auch. Christian spielt zum Beispiel Fußball und ist in der Clique der Nachbarskinder voll integriert. Die schauen auf Zuruf sogar mal nach seinen Werten.“

Diabetes-Ambulanz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Ambulanzleiter: Dominik Lwowsky, Oberarzt der Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche Klinikum Nürnberg | Standort Süd Breslauer Straße 201, 90471 Nürnberg Telefon: 0911 398 – 5263 Weitere Informationen: bit.ly/kinderdiabetologie

Eine große Hilfe für die Eltern ist der große Bruder Max. Der

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Wissen für Kids

Diabetes ist eine Krankheit. Dabei musst du aber nicht im Bett liegen und aufs Spielen und Toben verzichten. Diabetes ist komplizierter. Wenn du Diabetes hast, kann der Körper aus dem, was du isst, keine Energie mehr gewinnen. Die brauchst du aber zum Spielen und Rumtoben. Die Energie bekommt dein Körper normalerweise von Kohlenhydraten im Essen. Die sind in vielem drin, was du isst. Aus den Kohlenhydraten macht dein Körper Zucker. Deshalb heißt Diabetes auch „Zuckerkrankheit“.  (bl) Warum geht das mit dem Energiegewinnen nicht mehr? Der Zucker aus dem Essen landet zuerst im Blut. Von da aus wird er im ganzen Körper verteilt und in Energie verwandelt. Das geht aber nicht einfach so: Dein Körper braucht dazu einen „Schlüssel“, um den Zucker in Energie umzuwandeln. Dieser Schlüssel heißt Insulin. Normalerweise stellt dein Körper das Insulin selbst her – in deiner Bauchspeicheldrüse. Bei Diabetes kann der Körper das aber nicht mehr.

Was tun, wenn der Körper kein Insulin mehr herstellt? Wenn kein Insulin im Körper ist, bleibt der Zucker einfach im Blut. Der Schlüssel fehlt, um den Zucker in Energie umzuwandeln. Im Blut nützt der Zucker aber nichts, sondern schadet

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Was passiert, wenn man nichts dagegen unternimmt? Dann wird der ganze Zucker nicht in Energie verwandelt, sondern staut sich im Blut. Das ist sehr schlecht: Irgendwann hast du keine Energie mehr und wirst ohnmächtig. Deswegen darf man nicht vergessen, dem Körper Insulin zu geben.

Woher kommt Diabetes und geht er wieder weg? Viele Leute kriegen Diabetes, wenn sie älter sind. Aber auch manche Kinder können Diabetes bekommen. Manche sagen, das kommt davon, wenn man zu viele Süßigkeiten isst und sich nicht bewegt, aber das ist Quatsch! Wie genau die Krankheit entsteht, wird noch intensiv erforscht. Weg geht Diabetes leider nicht mehr. Aber du kannst lernen, damit umzugehen.

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Was ist eigentlich Diabetes?

nur. Deswegen muss man das Insulin mit einer Spritze oder Insulinpumpe dazugeben. Damit geht es Kindern mit Diabetes genauso gut wie allen anderen Kindern.


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Blutbahn

Insulin

Zucker

Kohlen hydrat e

sulin Ohne In ucker / t kein Z g n la e g in Energie en z r e p ell die Kör

Bauchspeicheldrüse Insulin

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Innovative Verfahren im Krankenhaus Lauf

Neue Art von Ultraschall Seit März 2020 arbeiten die Internisten im Krankenhaus Lauf mit einem neuen Verfahren, dem ERCP. Die endoskopische retrograde Cholangiopakkreatikographie ist vor allem schonend und besonders präzise.  (ds) „Unsere Patienten profitieren enorm von diesem neuen und sehr schonenden Verfahren“, betont Privatdozent Dr. Dane Wildner, Chefarzt der Inneren Medizin im Krankenhaus Lauf. Mit der ERCP können Veränderungen der Gallen- und

Bauchspeicheldrüsengänge diagnostiziert und häufig gleich behandelt werden, zum Beispiel wenn die Gänge durch Steine, Entzündungen oder Tumore verlegt sind. Auch Gewebeproben für eine weitere Begutachtung lassen sich entnehmen.

ERCP-schonender Einsatz bei Bauchschmerzen, Gelbsucht und Co. Zum Einsatz kommt die ERCP bei Patienten, die mit akuten oder chronischen Bauchschmerzen, Gelbsucht oder erhöhten

Krankenhäuser Nürnberger Land

Privatdozent Dr. Dane Wildner mit der ERCP im Herzkatheterlabor im Krankenhaus Lauf

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Leber- und Gallenwerten ins Krankenhaus Lauf kommen. Ursachen der Beschwerden sind oft Gallensteine, die die Gallenwege verstopfen. Aber auch Tumore, Entzündungen oder Zysten der Bauchspeicheldrüse können mit Hilfe der ERCP aufgespürt werden.

Medizin im Krankenhaus Lauf ab. Sollte eine weiterführende Diagnostik und Therapie nötig sein, werden Patienten an das Klinikum Nürnberg überwiesen.

Punktgenaue Diagnostik

Krankenhaus Lauf | Abteilung Innere Medizin

Ein neues Endosonographiegerät ermöglicht eine neue Art der Ultraschalluntersuchung. Dabei wird der Schallkopf nicht mehr von außen auf die Haut angesetzt, sondern mit Hilfe eines Endoskops in den Körper eingeführt. Dort wird mit dem Gerät ein endoskopischer Ultraschall des Magen-Darm-Trakts, der Gallengänge, der Bauspeicheldrüse oder der Atemwege durchgeführt. Damit können unter anderem Bauchspeicheldrüsentumore oder Wandveränderungen der Bronchien und des Verdauungstraktes besser beurteilt werden. Gleichzeitig ist eine Entnahme von Gewebeproben möglich.

Simonshofer Straße 55 91207 Lauf an der Pegnitz Telefon: 09123 180 - 132 Fax: 09123 180 - 101 E-Mail: innere-medizin@kh-lauf.de Sprechstunde: Mi: 11.00–13.00 Uhr Do: 14.00–16.30 Uhr und nach Vereinbarung

Die beiden neuen Geräte runden die qualitativ hochwertige medizintechnische Ausstattung der Abteilung für Innere

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175 Jahre Hautklinik

„Abteilung Liebe und Haut“ – Ausschnitte aus 175 Jahren

N. N.

Die Hautklinik des Klinikums Nürnberg blickt 2020 auf eine 175-jährige Geschichte zurück. Bereits 1845 wurde die Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten im neu errichteten Allgemeinen Städtischen Krankenhaus an der Sandstraße gegründet, als dritte Abteilung (bis heute lautet die interne Bezeichnung Kh/III) gleichberechtigt neben Chirurgie und Innerer Medizin.  (ds)

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Heute ist die Hautklinik eine hochmoderne Klinik, die das gesamte Leistungsspektrum der Diagnostik und Therapie dermatologischer Erkrankungen auf höchstem Niveau anbietet. Ihr ursprünglicher Schwerpunkt – die Geschlechts- und Infektionskrankheiten – nehmen nur noch einen kleinen Teil in Anspruch. Aus: Debus D. Abteilung Haut und Liebe – Die Geschichte der Hautklinik am Klinikum Nürnberg. Akt Dermatol 2010; 36: 268–277 ▬  Seit 1845 gibt es eine stationäre Dermatologie in Nürnberg. In diesem Jahr wurde hier eine der ersten Abteilungen für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Deutschland geschaffen. Damals waren Haut- und Geschlechtskrankheiten häufig. Eine eigenständige Abteilung „Liebe und Haut“ war deshalb neben der Inneren Medizin und der Chirurgie üblich. Und so standen der Abteilung beim Start bis zu 59 Betten für Männer und bis zu 35 Betten für Frauen zur Verfügung. ▬  1897 zog die Abteilung ins neue Städtische Krankenhaus in St. Johannis, das heutige Klinikum Nürnberg. Es wurden 60 Betten für Männer in Haus 19 und 78 Betten für Frauen in Haus 20 bereitgestellt, dazu kamen noch acht Betten in einem Isolierbau. Der Schwerpunkt der Abteilung war auch hier die Behandlung von Geschlechtskrankheiten. Nach dem 1. Weltkrieg nahm insbesondere die Syphilis auch in Nürnberg rapide zu. ▬  1923 wurde Prof. Ernst Nathan als neuer Chefarzt der Abteilung berufen. Neben seiner Tätigkeit als Arzt hat er sich auch wissenschaftlich mit der Syphilis und ihrer Behandlung beschäftigt. Unter dem Nazi-Regime wurde er 1933 zunächst als Chefarzt der Klinik suspendiert und noch im gleichen Jahr entlassen. Ihm zu Ehren und im Gedenken an die Opfer einer unmenschlichen NS-Medizin wurde 1998 ein Teilabschnitt der Flurstraße in Prof.-Ernst-Nathan-Straße umbenannt. ▬  Nach dem 2. Weltkrieg ging die Zahl der Patienten mit Geschlechtskrankheiten rapide zurück. Nach 1964 wurde unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Weber die Dermatochirurgie zum Schwerpunkt der Hautklinik.

Tumoroperationen und plastische Defektabdeckungen nach Verbrennungen standen zunehmend auf dem OPPlan. Auch ein Allergielabor wurde eingerichtet. Ein weiterer Schwerpunkt war die UV-Therapie der Weißfleckenkrankheit, einer Pigmentstörung, und später auch der Psoriasis. ▬  Unter Chefarzt Prof. Dr. Eberhard Paul kamen ab 1989 die Nesselsucht, das maligne Melanom sowie arterielle und venöse Gefäßerkrankungen wie das Diabetische Fußsyndrom und das Ulcus cruris als Schwerpunkte hinzu. 2002 wurde die Tagesklinik mit zunächst 17 Plätzen eröffnet, die stationäre Bettenzahl wurde bis 2007 wegen zunehmend kürzerer Verweildauer von 82 auf 67 Betten reduziert. ▬  2009 übernahm der jetzige Chefarzt, Prof. Dr. med. Erwin Schultz, die Regie. Schultz hatte sich am Ludwig Institute for Cancer Research in Brüssel zum Thema „Grundlagen der aktiven Immuntherapie des malignen Melanoms“ habilitiert. Unter seiner Leitung wurde 2009 das Hauttumorzentrum nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Es war damals das erste zertifizierte Hauttumorzentrum in Bayern. Ebenfalls 2009 wurde das Nürnberger Interdisziplinäre Zentrum für Allergologie (NIZA) gegründet, 2016 folgte das Interdisziplinäre Wundzentrum.

Klinik für Dermatologie Klinikum Nürnberg | Standort Nord Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1 90419 Nürnberg Haus 16 und 18 Terminvereinbarung: ▬  Ambulanz Haus 18, 3. OG, Zimmer 347 Telefon: 0911 398 – 2486 ▬  Privat-Ambulanz Haus 16, 4. OG, Zimmer 412 Telefon: 0911 398 - 2462

Mensch und Medizin

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Plätzchen, Gans und Co.: So kommen Sie gut durch die Festtage In der Adventszeit und an Weihnachten wird traditionell geschlemmt – in diesem Jahr womöglich sogar noch mehr, weil wir wegen Corona große Einschränkungen hinnehmen müssen und wenigstens das vertraute Ritual des Weihnachtsessens zelebrieren wollen. Prof. Dr. Alexander Dechêne, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 6 am Klinikum Nürnberg, verrät, wie man gut durch die Festtage kommt.  (sto) Rudi Ott

sein lassen. Aber ja, es ist auch Stress für den Magen, weil wir mehr und andere Dinge essen als sonst. Da hat der Magen zu arbeiten, aber dafür ist er da. Ein ausgedehntes Menü muss deshalb keinen negativen Effekt auf den Magen-Darm-Trakt haben. Wenn der Magen nicht erkrankt ist, wird er gut mit Fett, Zucker und Eiweiß fertig.

Was setzt uns mehr zu? Viel Zucker, viel Fett? Oder macht es die Kombination?

Prof. Dr. Alexander Dechêne

Weihnachtsmenü und Glühwein – Balsam für die Seele oder Stress für den Magen? Es ist beides. Dass man sich auf ein Festtagsmenü freut und mit viel Zeit und vertrauten Menschen am Tisch sitzt, ist Balsam für die Seele. Gerade an diesem Weihnachten muss man ja schauen, dass man sich selbst aus dem Stimmungstief herausbefördert. Da kann man auch mal alle Fünfe gerade

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Gesundheit und Leben

Insgesamt ist es dem Körper erst einmal egal, ob es Fett oder Zucker ist – wenn ich zu viel esse, habe ich einfach einen ordentlichen Kalorienüberschuss. Der menschliche Körper ist so gebaut, dass er dankbar alles annimmt und speichert. Die Dosis ist das Problem. Aber wenn ich nur an einem Tag über die Stränge schlage, macht das nichts.

Ein Klassiker ist der Verdauungsschnaps. Oder tut sich der Magen schwer damit? Ein Glas Schnaps wird noch keinen messbar negativen Effekt haben. Die durch einen besonders vollen Magen hervorgerufenen Symptome wie Völlegefühl oder Drücken im Bauch


istockphoto.com / AlexRaths

werden durch den Alkohol etwas betäubt – das Überdehnungsgefühl ist weniger präsent. Bei der Verdauung selbst, also bei der Aufschlüsselung der Nahrungsbestandteile, hilft der Alkohol nicht. Das ist ein Irrglaube. Eine halbe Flasche Grappa hätte aber natürlich negative Auswirkungen. Diese Menge an Alkohol verlangsamt auch den Nahrungsmitteltransport.

Was bringen verdauungsfördernde Gewürze wie Kümmel? Auch Gewürze und Kräuter wie Kümmel, Pfefferminz oder Schöllkraut tragen nicht dazu bei, dass Nahrungsmittel schneller oder besser abgebaut werden. Sie sorgen ebenfalls dafür, dass wir weniger unangenehme Symptome spüren und sich die Muskeln im Magen-Darm-Trakt entspannen. Bei einigen unserer Patienten mit Reizdarm-Syndrom helfen solche Gewürze und Kräuter unheimlich gut. Das sind aber keine Erkenntnisse aus den letzten Jahren, das wussten schon unsere Vorfahren.

Was kommt eigentlich bei Ihnen an Weihnachten auf den Tisch? Ganz klassisch Gans? Das haben wir für dieses Jahr noch gar nicht festgelegt, das

entscheiden wir jedes Jahr neu. Wir kochen an Heiligabend mit der Kleinfamilie, also meine Frau, meine beiden Kinder und ich. Da gibt es immer etwas, was mehr Vorbereitung braucht. Wir sind nicht der Würstchen-Kartoffelsalat-Haushalt. Das geht dann schon vormittags los, wenn ich im Klinikum fertig bin. Da ist Fleisch im Spiel und eine Vorspeise mit Fisch. Die Kalorien sind da erst einmal nebensächlich. Letztes Jahr hatten wir Kaninchen auf ligurische Art. Mal etwas ganz anderes, sehr lecker!

Nach Weihnachten beginnt gleich die Zeit der guten Vorsätze, sich im neuen Jahr gesünder zu ernähren. Und schon steht man im Dschungel aus Tipps von Intervallfasten bis Low Carb. Was macht Sinn? Eine ausgewogene Ernährung geht nicht über das Weglassen bestimmter Nahrungsbestandteile. Wenn man es schafft, zurückhaltend bei rotem Fleisch zu sein und das nur zwei Mal die Woche zu essen, und wenn man dafür täglich mehrere Portionen unverarbeitetes Obst und Gemüse isst, in Maßen Kalorien aus Fett und noch etwas weniger Kalorien aus Eiweiß – dann ernährt man sich im Grunde perfekt. So braucht man als ansonsten gesunder Mensch auch keine Diät.

Gesundheit und Leben

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Klinikum Nürnberg

Fokusthema: Das Klinikum Nürnberg im Wandel

Wandel als Pflicht und Chance Ein kommunales Großkrankenhaus steht niemals still. Nicht nur in den Kliniken und auf den Stationen, auch in Management und Verwaltung tut sich Vieles. Aber auch darüber hinaus arbeiten viele verschiedene Unternehmensbereiche eng zusammen, um unsere moderne und zukunftsweisende Gesundheitsversorgung weiterzuentwickeln. Warum das so wichtig ist, erklärt Kai Ullrich, Leiter der Unternehmensentwicklung.  (bl) Herr Ullrich, warum ist das Thema Veränderung ein solch wichtiges Feld für das Klinikum Nürnberg?

jedem Tag Medizin und Pflege auf höchstem Niveau anzubieten und der erste Ansprechpartner für unsere Patienten zu sein.

Das Gesundheitswesen und wir Krankenhäuser unterliegen einem kontinuierlichen und vor allem sehr hohen Veränderungsdruck. Demografie, medizinischer und technologischer Fortschritt, politische Vorgaben, sich verändernde Erwartungen und Ansprüche aller Beteiligten und vieles mehr. All das sind große Herausforderungen, denen wir uns täglich stellen und die wir als Chance verstehen, uns kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Was sind das für Herausforderungen?

Eine Sache bleibt dabei immer unverändert: Unser Anspruch, für die Menschen in der Metropolregion zu jeder Zeit an 18

Gesundheit und Leben

Die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Sie möchten mehr Mitsprache, Aufklärung, Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Behandlungsprozess bekommen und fordern generell eine offenere, gleichberechtigte Kommunikation. Neue Medizin-Technologien, die Digitalisierung und die Entwicklungen der individualisierten Medizin verändern ihre Erwartungshaltungen. Für uns stehen die Qualität der medizinischen Leistungen und die Indikationsqualität an erster Stelle. Und


Auch die Mitarbeiterzufriedenheit spielt eine große Rolle. Hier geht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine leistungsgerechte Entlohnung, attraktive Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Berücksichtigung von sich ändernden Bedürfnissen im Laufe eines Berufslebens. Wir machen hier bereits sehr viel. Aber uns ist auch bewusst, dass wir noch eine gute Wegstrecke vor uns haben, um den Bedürfnissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser zu entsprechen und Dinge einfach auch mal „neu“ zu denken.

Wie kann beispielsweise die Digitalisierung bei der Bewältigung dieser Anforderungen helfen? Sie muss zielgruppenspezifisch und dosiert eingesetzt werden. Wir planen zum Beispiel die Einführung eines digitalen Patientenportals für das Aufnahme-, Behandlungs- und Entlass-Management und den Ausbau unseres digitalen Medikationsmanagements für einen optimalen Überblick über die Mediaktion jedes einzelnen Patienten bei uns im Klinikum. Wichtig ist und bleibt eine gute Kommunikation und ein guter Austausch mit Patienten, Mitarbeitern, aber auch mit Partnern außerhalb des Klinikums, um Bedürfnisse wahrzunehmen und Veränderungsmöglichkeiten auszuloten. Es wird in dem Zusammenhang sehr wichtig sein, Prozesse anzupassen und Abläufe zu hinterfragen , um noch patientenorientierter zu werden und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter zu erhöhen.

Kommunikation innerhalb des Hauses und mit Patienten sowie anderen Akteuren im Gesundheitswesen hat die CoronaPandemie hervorgerufen. Hier ist durch die Pandemie eine hohe Dynamik entstanden. Wir stellen zum Beispiel sukzessive auf mehr digitale Kommunikation mittels Videokonferenzen und Videosprechstunden um.

Was tut sich in naher Zukunft im Klinikum Nürnberg? Die Herausforderungen, die die Pandemie an uns stellt, dürfen uns nicht davon abhalten, „weiter“ zu denken. Das fängt bei unseren Jüngsten an: Wir werden an unserem Standort im Nürnberger Süden ein neues Kinderklinikum und eine neue Geburtshilfe nach modernsten Maßstäben bauen. Dieses Zukunftsprojekt ist ein echter Leuchtturm für die Gesundheitsversorgung der Region. Nürnberg bekommt damit ein hochmodernes Zentrum für die bestmögliche medizinische Versorgung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Mütter und Väter. Mit dem Neubau des Zentrums für seelische Gesundheit bekommen die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindesund Jugendalter nun erstmals ein gemeinsames Dach. Damit reagieren wir auf die stetige Zunahme psychischer Erkrankungen, zum Wohle der Patienten der Metropolregion. Wir sind auf einem guten Weg!

Kai Ullrich (Unternehmensentwicklung) Rudi Ott

auch die Patientenzufriedenheit ist uns extrem wichtig. Deshalb müssen wir als Klinikum umso mehr den Dialog mit den Patienten suchen und Angebote machen, um diese Bedürfnisse noch besser zu erfüllen.

Was hat die Corona-Pandemie verändert? Wir stehen seit dem Frühjahr 2020 vor der Herausforderung, unsere „normalen“ Patienten und die COVID-19-Patienten gleichermaßen bestmöglich zu versorgen. Wir alle wussten am Anfang wenig über das neuartige Virus. Durch unser detailliertes Stufenkonzept und den umfassend angepassten Pandemieplan können wir aber sehr schnell auf den Bedarf reagieren und entsprechende organisatorische Maßnahmen zielgerichtet, sicher und effizient umsetzen. Aber auch neue, digitale Modelle der Zusammenarbeit und der Gesundheit und Leben

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COVID-19 – eine Herausforderung für alle Bei uns stellen sich alle Kolleginnen und Kollegen auf ihre Weise den neuen Anforderungen, die uns die Pandemie bringt. Stellvertretend für ihre Arbeitsfelder erzählen uns einige Kollegen von den notwendigen Veränderungen.  (bl) Dr. Steffen Popp, Zentrale Notaufnahme (ZNA), Standort Süd In der Notaufnahme brachte COVID-19 vor allem in drei Bereichen große Herausforderungen mit sich. Einmal die Identifizierung und Organisation von COVID-19-Patienten und COVID-19-Verdachtspatienten, da die Symptome der Erkrankung und die diagnostischen Möglichkeiten sehr vielseitig sind.

Dann ist natürlich die Steuerung und räumliche Trennung von COVID-19-Patienten, Verdachts-Patienten und „normalen“ Patienten wichtig. Wir mussten in den Räumlichkeiten der ZNA gesicherte COVID-19-Bereiche und Verdachtsbereiche zur Isolation der Patienten einrichten und unser Personal entsprechend umstrukturieren, um diese Behandlungsräume zu betreiben. Neben allem Augenmerk auf COVID-19 sind wir natürlich trotzdem allen Patientinnen und Patienten verpflichtet, die für

Volkmar Stahl

Rudi Ott

Jasmin Szabo

Dr. Steffen Popp

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Gesundheit und Leben


die „normale“ Notfallversorgung zu uns in die Notaufnahme kommen. Für kritisch kranke Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder Trauma stellen wir die normale Notfallversorgung in gewohnt hoher Qualität sicher.

Andreas Röttenbacher, Leiter Abteilung Sicherheit Zu Beginn der Pandemie mussten wir innerhalb weniger Tage aus der offenen Struktur einen kontrollierbaren Bereich mit beschränkten Ein- und Ausgängen machen. Zum Teil haben wir unser Sicherheitsdienstpersonal dafür vervierfacht. Gleichzeitig standen wir vor der Aufgabe, Zugangsberechtigungen für alle Mitarbeiter für das Schließsystem freizuschalten. Weitere Herausforderungen waren die Gepäckabgabe für Patienten während der Zeit des Besuchsverbots, die sich durch den Lockdown ergebende Parkplatznot am Standort Nord oder die anfänglichen Diebstähle von Masken, Desinfektionsmittel und sogar Toilettenpapier. Wie viele andere auch, halfen wir immer da, wo gerade dringend etwas gebraucht wurde. Letztlich hat sich das Aufgabengebiet der Abteilung leicht verändert. Natürlich sind wir noch immer für die gleichen Themengebiete zuständig, fungieren aber jetzt zusätzlich in

Rudi Ott

Dirk Albrecht

vielen Bereichen als Ansprechpartner für alle Mitarbeiter, wenn es um Besuchsregelung, Zugänge und viele andere pandemiebedingte Themen geht. Ich bin sehr stolz auf alle Mitarbeiter der Abteilung, die nicht einmal zu mir sagten: „hierfür sind wir doch gar nicht zuständig“, sondern, ganz im Gegenteil, auch selbst immer nach Lösungen für unterschiedliche Probleme suchten. Zudem sind solche Herausforderungen nur gemeinsam mit anderen Abteilungen zu bewältigen. Auch das hat immer gut funktioniert, weshalb ich mich auch hierfür herzlich bedanken möchte.

Volkmar Stahl, Pflegerische Stationsleitung, Internistische Intensivstation So etwas wie COVID-19 haben wir alle hier auf der Intensivstation noch nicht erlebt. Innerhalb von 24 Stunden haben wir eine zweite Intensivstation aufgebaut. Das alles lief professionell. Parallel dazu schulten wir die Pflegekräfte. Bei den „alten Hasen“ der Intensivpflege ging das natürlich schnell. Die Schulung der Kolleginnen und Kollegen von den Normalstationen, die keine Erfahrungen mit Intensivpflege hatten, war aufwendiger. Aber es hat gut geklappt, und manche sind bis heute geblieben. In der aktuellen zweiten Welle behandeln wir immer mehr COVID-19-Patienten und auch der pflegerische Aufwand steigt. Zeitweise reicht es nicht einmal aus, dass eine Pflegekraft zwei Patienten versorgt. Im Frühjahr hatten wir noch zwei Bereiche auf der Station 10 II für COVID-19-Patienten geöffnet, jetzt sind es bereits drei. Aus Kapazitätsgründen mussten wir teilweise Patienten in andere Krankenhäuser verlegen. Das Arbeiten auf den COVID-19-Stationen ist psychisch und physisch sehr anstrengend. Allein das Arbeiten in der Schutzkleidung kostet Kraft. Und natürlich gehen die Schicksale der Patienten, die wir zum Teil über Wochen betreuen, nicht an uns vorbei.

Dirk Albrecht, Bereichsleiter Servicebereiche Durch COVID-19 sind die Anforderungen an alle ServiceBereiche deutlich gestiegen – von den Küchen bis zum Zentrallager. Immer wieder muss die gesamte Logistik bis ins letzte Detail auf die neuen Anforderungen ausgerichtet werden. Gesundheit und Leben

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Jasmin Szabo

Jasmin Szabo

Roland Fichtner

So ist der Reinigungsservice nicht nur durch die Steigerung der Reinigungsintervalle gefordert. Auf den COVID-19-Stationen kommt hinzu, dass die Reinigungskräfte speziell geschult werden mussten und dort jetzt in kompletter Schutzkleidung arbeiten müssen. Das ist sehr anstrengend. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir das Personal zum Teil verdoppelt. Die Küchen mussten die anspruchsvollen neuen Hygienerichtlinien der Bayerischen Staatsregierung umsetzen. Auch wenn während des ersten Lockdowns die beiden Kantinen geschlossen waren, stieg die Anzahl der Menüs durch die Vollverpflegung der Mitarbeiter. Die Wäscheversorgung bewältigt Tag für Tag einen gestiegenen Bedarf an Stationswäsche und Bereichskleidung. Mit den engeren Reinigungsintervallen stiegen natürlich auch die Zahl der Reinigungstücher, die aufbereitet werden müssen. Dann hat auch noch das Zentrallager im Frühjahr aus dem Nichts ein Notfall-Lager aufgebaut. Jetzt können wir alle Artikel des erheblich gestiegenen Schutzartikel-Bedarfs unterbringen, Tag für Tag an die Stationen ausliefern und von dort auch wieder entsorgen. Denn gerade bei COVID-19-

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Gesundheit und Leben

Dr. Matthias Baumgärtel

Stationen fällt viel Sondermüll an, der entsprechend entsorgt werden muss. Dadurch hatten die Mitarbeiter in der Logistik deutlich mehr zu tun. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir das gesamte Klinikum bislang mit allem Notwendigen versorgen konnten. Es ist eine enorme Leistung, die die Beschäftigten in diesen Bereichen Tag für Tag erbringen.

Roland Fichtner, Abteilungsleiter Personalmanagement Verändert haben sich für uns im Personalmanagement zunächst alle Tätigkeiten, die üblicherweise „face to face“ durchgeführt wurden. Wir haben Schutzmaßnahmen eingebaut, Präsenzkontakte soweit möglich reduziert und durch Telefon und E-Mail oder Videokonferenz ersetzt. Zum Beispiel findet die Vorauswahl in Bewerbergesprächen seitdem möglichst per Telefon statt, um nur noch mit einer engen Bewerber-Auswahl persönliche Gespräche zu führen. Leider haben sich für meine Kolleginnen und Kollegen viele Behördenkontakte, die wir immer wieder für unsere Beschäftigten


und deren Anliegen brauchen, erheblich erschwert. Manche Behörden sind kaum oder nur mit erheblichem Zeitaufwand erreichbar. Um die Entgeltzahlungen an unsere über 7.000 Beschäftigten sicherzustellen, haben vor allem die Teams der Personalabrechnung und das Dienstplanteam neue Sicherheits- und Ausfallkonzepte entwickelt. Nicht zuletzt haben wir auch für die gesamte Abteilung eine Struktur entwickelt, um im Ernstfall sieben Tage die Woche für Personalvermittlung und den Kriseneinsatz gerüstet zu sein, so wie das bereits im Frühjahr 2020 notwendig war.

Dr. Matthias Baumgärtel, Oberarzt Intensivstation 10/II Die COVID-19 Pandemie stellte uns im Frühling vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Wir mussten mit einer großen Anzahl schwer kranker, sehr infektiöser Patienten rechnen.

Dazu haben wir innerhalb kürzester Zeit Infektionsbereiche geschaffen, die uns ein sicheres Arbeiten ermöglichten. Das Arbeiten mit COVID-19-Patienten ist sehr anstrengend. Dies liegt zum einem an der Schutzkleidung, zum anderen am Zustand der Patienten. Ein Hauptrisikofaktor für eine COVID19-Erkrankung ist Adipositas, eine der wichtigsten Therapien für einen schweren COVID-19-Lungenbefall ist die Bauchlage. Dabei werden diese Patienten um 180 Grad gedreht, um die Funktion der Lunge zu verbessern. Das ist personalintensiv, körperlich anstrengend, nicht ungefährlich und nur etwas für Profis. Wir sind froh, dass wir auf unserer Station diese Therapie routinemäßig durchführen können. Wenn COVID-19-Patienten zu uns kommen, sind sie schwer krank. Ihr Zustand verbessert sich dann meist nur sehr langsam. Diese Patienten liegen lange auf unseren Intensivstationen. Damit ergibt sich auch ein organisatorisches Problem. Denn wir müssen auch unsere schwerstkranken Nicht-COVIDPatienten optimal versorgen. Dafür brauchen wir Betten und Personal.

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Gesundheit und Leben

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Unter der Schirmherrschaft von Karin Baumüller-Söder: das Zukunftsprojekt Kinder und Geburt

Kinder planen ihr Krankenhaus Am Standort Süd entsteht in den nächsten Jahren das Zukunftsprojekt für die Kinder und Eltern in der Region. Mit dem neuen Kinderklinikum Nürnberg und der Geburtshilfe der Klinik für Frauenheilkunde ziehen erstklassige Medizin und Pflege vom ersten Lebenstag bis ins späte Jugendalter unter ein Dach. Für das Bauvorhaben übernimmt Karin Baumüller-Söder die Schirmherrschaft.  (bl) In den nächsten sechs Jahren wird hier auf rund 14.000 m2 ein neues Krankenhaus für Kinder und Eltern entstehen, in dem mehrere Kliniken vereint werden: die Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche, die Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, die Abteilung für Psychosomatik der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter sowie die Geburtshilfe der Klinik für Frauenheilkunde. Ebenfalls unter demselben Dach: die neue Kinder-Notfallambulanz. 2022 geht es los, der Bezug des Gebäudes ist etwa vier Jahre später geplant.

Schirmherrschaft für das Zukunftsprojekt Die Schirmherrschaft für dieses ambitionierte Bauprojekt übernimmt die Nürnberger Unternehmerin Karin BaumüllerSöder. „Meine Familie und ich persönlich sind dem Klinikum schon über lange Jahre sehr verbunden. Es ist mir daher eine große Freude, die Schirmherrschaft über dieses Zukunftsprojekt zu übernehmen, das langfristig die medizinische Versorgung der Kinder, Jugendlichen und werdenden Eltern auf höchstem Niveau gewährleisten soll“, sagte Karin BaumüllerSöder.

Die Kinder planen „ihr“ Kinderklinikum Doch was brauchen Kinder und ihre Familien eigentlich, um sich in einem Krankenhaus so wohl wie möglich zu fühlen? Um das herauszufinden, haben das Jugendamt der Stadt

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Gesundheit und Leben

Nürnberg und das Klinikum Nürnberg die Mädchen und Jungen aus Stadt und Region um ihre Ideen und Meinungen gebeten. Ganz konkret wünschen sich die befragten Kinder altersgerechte Spielbereiche, Ruhezonen mit Kuscheltieren und Übernachtungsmöglichkeiten für die Eltern. Die vielen Beiträge der Kinder und Familien werden derzeit vom Jugendamt ausgewertet und gehen anschließend in die Feinplanung des Bauprojekts mit ein. Diese Beteiligung gefällt Schirmherrin Karin Baumüller-Söder: „Sehr innovativ beim Neubauprojekt ist, dass hier die Betroffenen selbst mitgestalten können. Viele tolle Ideen von Kindern für Kinder fließen mit ein – das wird das Krankenhaus zu etwas ganz Besonderem machen“, lobt sie.

Unterstützer gesucht Doch genau die Umsetzung dieser Ideen und Anregungen der Kinder ist nicht in die knapp 105 Millionen Euro einkalkuliert, mit denen der Freistaat Bayern das Bauvorhaben fördert. Die Fördersumme bezieht sich rein auf bauliche und medizinische Notwendigkeiten. Deshalb werden weitere Finanzmittel benötigt. „Daher freuen wir uns, dass Frau Baumüller-Söder uns hilft, um Unterstützung für unser neues Kinderklinikum Nürnberg zu werben“, ergänzt der Vorstandvorsitzende Prof. Dr. Achim Jockwig.

Foto: Karin Baumüller-Söder | Prof. Dr. Achim Jockwig


Giulia Iannicelli

Weitere Informationen: www.kinderklinikum-nuernberg.de E-Mail: spenden@klinikumnuernberg.de Gemeinsam stark für das Kinderklinikum Nürnberg! Unterstützen Sie uns als privater Spender, Firma oder Institution. Spendenkonto: Klinikum Nürnberg IBAN: DE88 7605 0101 0013 3333 31 Verwendungszweck: 3210 – Neubauprojekt Kinderklinikum Auf Wunsch stellen wir Ihnen eine Zuwendungsbestätigung aus. Bitte nennen Sie uns dafür Ihren Namen und Ihre Adresse im Verwendungszweck.

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Aus der Region für die Region – private Förderer des Kinderklinikums Nürnberg

„Das neue Kinderklinikum soll so schön wie möglich werden“ Am Standort Süd entsteht im Verlauf der nächsten Jahre ein wegweisendes Projekt für die Region: Im Zukunftsprojekt Kinder und Geburt werden das neue Kinderklinikum Nürnberg und die Geburtshilfe des Klinikums unter einem Dach vereint. Möglich machen das auch private Spender wie Christian Philipp.  (Daniela Schindler, bl)

Zu meinem 40. Geburtstag dieses Jahr wünschte ich mir keine Geschenke. Mir war es lieber, wenn alle, die Gutes tun wollten, etwas für ein soziales Projekt spenden konnten. In schweren Zeiten wie diesen finde ich es einfach wichtig, dass man solche Projekte unterstützt.

Wie sind Sie darauf gekommen, für das Kinderklinikum Nürnberg zu spenden? Ein guter Freund, der im Klinikum Nürnberg arbeitet, hat mir davon erzählt und mich sofort dafür begeistert. Mir war nicht bewusst, dass bei der Finanzierung solcher Projekte nur der reine Zweckbau einkalkuliert ist. Alles, was den Kindern und Eltern die Zeit im Krankenhaus so angenehm wie möglich macht, muss anderweitig beschafft und finanziert werden. Ich habe bereits sehr gute Erfahrungen mit dem Klinikum gemacht. Meine beiden Söhne sind hier 26

Gesundheit und Leben

zur Welt gekommen, die Betreuung war und ist immer toll. Da ich gerne ein Projekt unterstützen wollte, das etwas mit meinem Leben und Umfeld zu tun hat, stand meine Entscheidung daher schnell fest.

Herr Philipp, vielen Dank für Ihren großzügigen Beitrag! Daniela Schindler

Herr Philipp, warum lieber spenden als Geschenke?

Wie kam die stolze Summe von 1.700 € zusammen? Alle fanden die Idee gut, für einen guten Zweck zusammenzulegen, auch Kollegen haben mitgemacht. Das stolze Ergebnis habe ich dann noch aufgerundet.

Was erwarten Sie vom Zukunftsprojekt Kinderklinikum Nürnberg? Mir ist es wichtig, dass das Geld da eingesetzt wird, wo es Kindern guttut und wo ein schöner Ort zu ihrer Behandlung und Genesung beiträgt. Ich selbst hoffe vor allem, dass wir es nie brauchen werden und unsere Kinder gesund bleiben!

Sie möchten uns unterstützen? Spenden zu Weihnachten, Geburtstagen oder Firmenjubiläen – sammeln auch Sie für das Zukunftsprojekt Kinder und Geburt. Auf Anfrage erhalten Sie gerne unsere Spendenbox: E-Mail: spenden@klinikumnuernberg.de O der spenden Sie direkt: s. S. 25


Die Nürnberger Mäzenin Dr. Elisabeth Birkner unterstützt das Klinikum Nürnberg und die PMU

„Ich möchte von meinem Glück etwas abgeben“ 1  999, sieben Jahre nach dem Tod ihres Mannes, rief die früher als Gynäkologin tätige Mäzenin Dr. Elisabeth Birkner die „Dr. Hans und Dr. Elisabeth-Birkner-Stiftung“ ins Leben. Ihren Einsatz begründet sie mit den Worten: „Ich möchte von dem Glück, das mir zuteilgeworden ist, gerne etwas für andere abgeben.“  (Julia Tappenbeck, Dr. Stephan Kolb) Pandemie nötig wurden. So konnten Prüfungstablets, ein Aufladewagen für Computer und moderne Präsentationstechnik für den Hörsaal angeschafft werden. Ebenso bezuschusste Dr. Birkner die außerordentliche Promotionsfeier im Max-Morlock-Stadion.

Dieses Jahr unterstützte Dr. Birkner den Uni-Standort zusätzlich bei Sonderanschaffungen, die durch die Corona-

Wir möchten uns bei Frau Dr. Birkner noch einmal herzlichst für ihre großzügige Unterstützung bedanken!

Uwe Niklas

Seit 2014 unterstützt Frau Dr. Birkner

persönlich auch den Aufbau der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Nürnberg. Bislang förderte die heute 94-Jährige Stipendien in Höhe von insgesamt 150.000 Euro und die Anschaffung von Trainingspuppen und anderen Lehrmitteln in gleicher Höhe.

Giulia Iannicelli

Ihr Mann hatte als Chefarzt die Klinik für Allgemeinchirurgie geleitet und lange Jahre als Ärztlicher Direktor des Klinikums gewirkt. Seither unterstützt die Stiftung das Klinikum Nürnberg bei der Anschaffung innovativer Medizingeräte und vergibt Preisgelder für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Chirurgie.

Dr. Elisabeth Birkner

Promotionsfeier Max-Morlock-Stadion Gesundheit und Leben

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Giulia Iannicelli

Privatdozent Dr. Markus Müller (2. v. l.) erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Forschungsförderpreis. Mit im Bild (v. r.): Christian Barton (Vorstand NÜRNBERGER Krankenversicherung), Prof. Dr. Achim Jockwig (Vorstandsvorsitzender Klinikum Nürnberg) und Prof. Dr. Sascha Pahernik (Dekan für Forschung an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg).

NÜRNBERGER Krankenversicherung AG unterstützt Projekt mit 10.000 Euro

Forschung bewegen Privatdozent Dr. Markus Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, initiiert mit Unterstützung der NÜRNBERGER Krankenversicherung AG ein Forschungsprojekt der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Nürnberg. Ziel des Vorhabens ist es, die Mechanismen der Konzentrativen Bewegungstherapie und ihre positiven Auswirkungen auf die seelische Gesundheit genauer zu ergründen.  (jup, Julia Tappenbeck) Christian Barton, Vorstand der NÜRNBERGER Krankenversicherung, freut sich, auch in diesem Jahr ein Forschungsvorhaben aus der Region zu unterstützen. „In unserer Rolle als Krankenversicherer sind wir auch Gesundheitspartner für die Menschen in der Region und darüber hinaus“, so Barton. „Perspektivisch bedeutet das, dass wir darauf achten, dass kranke Menschen gesund und Gesunde gar nicht erst krank werden. Das Thema Bewegung liegt uns dabei sehr am Herzen. Um das Ziel verwirklichen zu können, braucht es eine gute medizinische Forschung wie hier im Klinikum Nürnberg, die wir mit dem Preis gerne unterstützen.“

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Gesundheit und Leben

Prof. Dr. Achim Jockwig weiß die langjährige Partnerschaft sehr zu schätzen. „Als gemeinnützige, private Uni sind wir auf Förderer angewiesen,“ so der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Nürnberg. „Das Engagement der NÜRNBERGER Krankenversicherung trägt dazu bei, dass wir an unserem Uni-Medizin-Campus intensiv forschen und Innovationen zum Wohle der Patientinnen und Patienten entwickeln können“, ergänzt Prof. Dr. Sascha Pahernik, Dekan für Forschung am PMU-Standort in Nürnberg. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!


Im Gedenken an Klaus Wambach Klaus Wambach, langjähriger Vorstand des Klinikums Nürnberg sowie Initiator und Schirmherr der Stiftung Klinikum Nürnberg, ist verstorben. Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von einem besonderen Menschen.  (Daniela Schindler) Stets das Wohl des Klinikums und die optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten im Blick – auch über das normale Standardmaß hinaus. Dies war das besondere Anliegen von Klaus Wambach. Auch mit der Stiftung Klinikum Nürnberg hat er dieses Ziel verfolgt. Sie unterstützt und ermöglicht Vorhaben, die durch die übliche Krankenhausfinanzierung nicht abgesichert werden können.

wir unserem Gründer, den Förderern und Spendern! Jeder Beitrag kommt der kommunalen Gesundheitsversorgung zugute – und das über Jahre. Klaus Wambach

Zwei Beispielprojekte aus 2020: ▬ 7.000 Euro für zwei moderne Reanimationssimulatoren Damit können die Reanimationsschulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikum Nürnberg professionell und technisch auf neuestem Stand abgehalten werden. Allein bis zum Jahr 2019 wurden rund 220 Personen ausgebildet, die wiederum in den über 100 Stationen und Funktionsbereichen des Klinikums ihr Wissen weitergeben können – ab sofort auf neuen Geräten. ▬ 10.000 Euro für den Aufbau einer Bariatrischen Ambulanz für über- und schwergewichtige Kinder und Jugendliche Damit werden die Kosten der Schulung von zwei Adipositas-Trainern finanziert. Diese übernehmen die Weiterentwicklung eines metabolischen Zentrums für Kinder und Jugendliche am Standort Süd, in das alle Kliniken eingebunden werden. Ein wichtiger Schritt für Nürnberg, das derzeit keine eigene Adipositas-Ambulanz hat. Gleichzeitig liegt der Anteil übergewichtiger Kinder in der Stadt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Mit Förderungen wie diesen wird die höchste Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten dauerhaft gesichert. Dafür danken

Klinikumsinterne Projekte können sich bis zum 31. Januar 2021 unter stiftung@klinikum-nuernberg.de um eine Förderung bewerben.

Gesundheit und Leben

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Bessere Patientenversorgung dank des onkologischen Pflegenetzwerks

Rudi Ott

„Ich war so etwas wie der Prototyp“

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Arbeiten und Lernen


Eine Krebserkrankung ist für die meisten Menschen ein tiefer Einschnitt. Umso wichtiger ist qualifizierte Hilfe – in medizinischer und in pflegerischer Hinsicht. Im Klinikum Nürnberg kümmert sich ein Team onkologischer Pflegefachkräfte um die Betroffenen. Kerstin Nölting ist eine von ihnen.  (jup) Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Experten zufolge wird jeder zweite Deutsche im Laufe seines Lebens an einer der mehr als 200 Tumor-Arten erkranken. In der Medizin läuft die Forschung auf Hochtouren, und auch in der Pflege geht es zunehmend wissenschaftlich zu.

Speziell geschult für die Bedürfnisse von Menschen mit Krebs In dem jetzt bestehenden Team fachonkologischer Pflegekräfte wirken Kolleginnen und Kollegen mit, die wie Kerstin Nölting speziell geschult sind, um auf die Bedürfnisse und Probleme von Menschen mit Krebs einzugehen. „Unsere Aufgabe ist es zum Beispiel, Begleiterscheinungen bei Krebserkrankungen wie Schmerzen, Müdigkeit oder Appetitlosigkeit zu lindern“, erklärt sie. Die onkologischen Pflegefachkräfte sind unter anderem mit Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten und der Seelsorge vernetzt. „Wir arbeiten auf verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Berufsgruppen zusammen. So optimieren wir die Versorgung der Betroffenen und geben ihnen ein großes Stück Lebensqualität zurück.“

Akademisierung ist das Schlagwort

Fachonkologische Pflegefachkräfte:

„Die Anforderungen, denen wir uns in der Pflege stellen müssen, werden immer vielfältiger“, berichtet Kerstin Nölting. „Es ist unvermeidbar, sich weiterzubilden und Spezialwissen zu erwerben, um die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen.“ Die 50-Jährige weiß, wovon sie spricht. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung im Nürnberger Centrum für Pflegeberufe hat sie die zweijährige Fachweiterbildung für Pflege in der Onkologie absolviert.

▬ Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Nadia Müller, Beate Pfeiffer

Damit nicht genug, sattelte sie noch ein Studium drauf, für das sie vom Klinikum Nürnberg mit einem Stipendium gefördert wurde. 2019 hat sie den Bachelor-Abschluss an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität absolviert und darf sich seitdem Pflegewissenschaftlerin (BScN) nennen. „Das Studium hat mir großen Spaß gemacht“, sagt sie. „Das wissenschaftliche Arbeiten führt dazu, Dinge zu hinterfragen und Zusammenhänge neu zu denken.“

▬ Klinik für Innere Medizin 6, Schwerpunkt Gastroenterologie, Endokrinologie Nicole Ranke

▬ Klinik für Frauenheilkunde, Urologie & Brustzentrum Manuela Klughardt ▬ Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie Kerstin Nölting

▬ Klinik für Innere Medizin 5, Schwerpunkt Onkologie / Hämatologie Brit Claus, Marion Florin

Theorie und Praxis gehen Hand in Hand

Interdisziplinäres Onkologisches Zentrum

Graue Theorie liegt Kerstin Nölting fern. Im Gegenteil: In der Praxis hat sie im Klinikum mit einem Team ein Netzwerk für fachonkologische Krankenpflege aufgebaut. „2015 war ich die Erste und Einzige im Klinikum Nürnberg, die als onkologische Pflegefachkraft von den üblichen Schichtdiensten freigestellt wurde, um auf den verschiedenen pneumologischen Stationen einsetzbar zu sein. Ich war dabei so etwas wie der Prototyp“, erzählt sie.

Klinikum Nürnberg | Standort Nord Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1 90419 Nürnberg Telefon: 0911 398 – 114811 E-Mail: IOZ@klinikum-nuernberg.de

Arbeiten und Lernen

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„Wir sehen das als Bestätigung“ Es ist ein vielversprechender Satz: Nach seinem Besuch im Klinikum Nürnberg hat Ministerpräsident Markus Söder verkündet, dass der Freistaat „das Klinikum bei seinen Bemühungen unterstützen wird, noch mehr Ärzte und Pflegepersonal selbst auszubilden“. Wir sprachen mit dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Achim Jockwig über die Stippvisite Söders.  (sto) Besuch vom Ministerpräsidenten – das ist nicht alltäglich. Wie sieht Ihr Fazit aus? Ministerpräsident Söder hat das große Engagement des Klinikums in der Aus- und Weiterbildung gewürdigt – und auch die Initiative, mit einem qualitativ hochwertigen Medizinstudium den eigenen ärztlichen Nachwuchs gemeinsam mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) auszubilden.

Giulia Iannicelli

Markus Söder | Prof. Achim Jockwig

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Arbeiten und Lernen

Das freut uns natürlich. Wir haben seine Aussage, dass der Freistaat uns noch mehr bei der Ausbildung unterstützen will, sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen. Was das konkret bedeutet – neue Studienplätze oder eine stärkere Förderung der vorhandenen Plätze – müssen wir mit der Staatsregierung noch im Detail besprechen.

Welche Bedeutung hat die hauseigene Ausbildung für das Klinikum? Sie ist sehr wichtig, wir haben sie ja auch gezielt vorangetrieben. Die hauseigene Ausbildung hat eine lange Tradition bei uns. Unser Centrum für Pflegeberufe, eine der größten Krankenpflegeschulen Bayerns, ist in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Auch in Sachen Weiterbildung sind wir mit dem Centrum für Kommunikation, Information und Bildung gut aufgestellt. Und natürlich hat es eine enorme Bedeutung für uns, hier am Campus auch medizinischen Nachwuchs selbst


Sie haben gegenüber dem Ministerpräsidenten auch die Pläne für ein Notfallzentrum skizziert. Was ist geplant? Ja, wir haben auch unsere baulichen Ziele vorgestellt. Zunächst werden wir das Kinderklinikum und das Zentrum für seelische Gesundheit neu bauen. Das nächste wichtige Vorhaben ist dann der Neubau unseres Notfallzentrums am Klinikum Nürnberg Süd, der noch in diesem Jahrzehnt realisiert werden soll. In diesem Zusammenhang werden die intensivmedizinischen Kapazitäten gebündelt, auch der Zentral-OP wird integriert und neu gebaut. Die Kapazitäten werden erweitert, der Hubschrauberlandeplatz kommt wohl aufs Dach. Das Notfallzentrum ist von ausgesprochener Wichtigkeit für uns, weil wir der größte Notfallversorger in ganz Nordbayern sind.

Markus Söder hat das Klinikum ja ausdrücklich für sein Corona-Management gelobt. Wir waren nach der München Klinik das Klinikum mit den zweitmeisten Corona-Fällen während der ersten Welle in

Bayern und haben das, glaube ich, ganz gut hinbekommen. Wir kamen nie an unsere Belastungsgrenzen in der intensivmedizinischen Versorgung und auf den Normalstationen. Es hat mich persönlich für unsere Mitarbeiter gefreut, dass von Seiten der Staatsregierung wahrgenommen und anerkannt wird, dass wir eine gute Mannschaft haben, die diese Herausforderungen ausgezeichnet gemeistert hat. Insofern: Großes Lob an alle, die hier mitgezogen haben und mitziehen!

Wir stecken mitten in der zweiten Welle – wie geht das Klinikum damit um? Wir haben uns früh darauf vorbereitet, weil wir leider davon ausgehen mussten, dass im Herbst eine zweite Welle kommt, ohne dass wir das Ausmaß vorhersehen können. Wir konnten während der ersten Welle mit unserem Hygienekonzept und dank der guten Disziplin unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindern, dass wir im Klinikum größere COVID19-Ausbrüche hatten. Das ist der entscheidende Erfolgsfaktor. Ich hoffe sehr, dass uns das auch während der zweiten Welle trotz größerer Verbreitung der Infektion in der Bevölkerung und damit auch häufigeren Corona-Infektionen unserer Mitarbeiter gelingt – und dass sich alle an unser Hygienekonzept halten. Das ist die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass unser Krankenhaus weiterhin gut funktionieren kann.

Prof. Dr. Stefan John | Markus Söder | Prof. Achim Jockwig Giulia Iannicelli

auszubilden. Aus dem ersten Jahrgang der PMU-Absolventinnen und Absolventen ist die Hälfte bei uns am Klinikum geblieben. Das sehen wir als Bestätigung.

Arbeiten und Lernen

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Klinikum Nürnberg und Technische Hochschule gründen die „Nürnberg School of Health“

Fit für Gesundheitsberufe Mit den Studiengängen Hebammenwissenschaft und Digitales Gesundheitsmanagement startet im kommenden Jahr die neue „Nürnberg School of Health“. So bereiten sich das Klinikum Nürnberg und die Technische Hochschule auf die Zukunft vor. (jup)

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Arbeiten und Lernen

Elektronische Patientenakten, Roboter in der Pflege, Telemedizin und Gesundheits-Apps: Der technologische Fortschritt führt insbesondere im Gesundheitssektor zu einem rasanten Wandel.


Bestehende Berufsbilder ändern sich, neue Berufe kommen hinzu, das Aufgabenspektrum wächst. Angesichts dieser Entwicklung sind Klinikum und Technische Hochschule eine strategische Kooperation eingegangen. In der neu gegründeten „Nürnberg School of Health“ bündeln beide Häuser ihre Expertise. Die neue Einrichtung startet im Wintersemester 2021/2022 mit den beiden Studiengängen „Hebammenwissenschaft“ und „Digitales Gesundheitsmanagement“. Weitere Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Weiterbildungen, die angewandte

Forschung und Transfer vereinen, sollen folgen. „Wir investieren seit Jahren in eigene Bildungs- und Studienangebote – von der Fachweiterbildung über zahlreiche Ausbildungsberufe bis hin zum Medizinstudium an der PMU. So können wir unsere dringend benötigten Fachkräfte selbst ausbilden und unseren Beschäftigten attraktive Qualifizierungsangebote machen“, so der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Achim Jockwig bei der KickOff-Veranstaltung, zu der Staatsminister Bernd Sibler geladen war. Auch Vorstandskollege Peter Schuh erkennt

in dem neuen Bildungsangebot exzellente Perspektiven. „So können wir als Klinikum nicht nur lebenslanges Lernen auf höchstem Niveau ermöglichen, sondern vor allem eine erstklassige Patientenversorgung.“

Mehr Infos zur Nürnberg School of Health sowie den ersten zwei Studiengängen finden Sie im Internet: www.th-nuernberg.de ▸ Studium und Karriere

Arbeiten und Lernen

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Jasmin Bauer

Peter Schuh und Prof. Dr. Achim Jockwig (beide Klinikum Nürnberg) geben mit Bernd Sibler (Staatsminister für Wissenschaft und Kunst) und Prof. Dr. Niels Oberbeck (TH Nürnberg) die Gründung der Nürnberg School of Health bekannt.


Mitarbeiter-Umfrage

Geschenke oder Gutes tun? Socken für Papa, ein Parfüm für Mama und Pralinen für Oma? Oder vielleicht doch das Geld an eine Organisation spenden? Wir haben unsere Mitarbeiter gefragt, wie die Bescherung an Weihnachten ausfällt.  (jp)

Jasmin Pauler

Melanie Schnabelrauch, Mitarbeiterin, Centrum für Kommunikation, Information, Bildung // Wir nehmen das Geld, das wir für Geschenke ausgeben würden, und beschenken uns selbst, indem wir bewusst Zeit mit der Familie und dem Partner verbringen. Wir gehen gemeinsam essen oder machen Ausflüge.

Jasmin Pauler

Daniela Schindler, Referentin Fundraising, Bereich Bildung und Wissenschaft // Bei uns gibt es beides! Die selbstgetöpferten Alltagsgegenstände für Familie und Freunde, die Weihnachts-Päckchen für die Rumänienhilfe und Spenden für Kultur und Soziales – für jeden ist etwas dabei!

Yulia Radkova

Tanja Vaheri, Stellvertretende Pflegerische Leitung, Klinik für HalsNasen-Ohrenheilkunde // Für mich ist die besinnliche Zeit zu Weihnachten sehr wichtig. Wir schenken uns in der Familie daher nur Kleinigkeiten und ich spende unterm Jahr an verschiedene Organisationen.

Yulia Radkova

Yulia Radkova

Yulia Radkova

Barbara Uhrhan, Leitung der Weiterbildung Nephrologie für Pflegekräfte, Klinik für Innere Medizin 4 – Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie // Für uns steht die gemeinsame Zeit im Vordergrund. Ich

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Arbeiten und Lernen

habe beispielsweise letztes Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Krimi-Dinner für die ganze Familie organisiert. Die Kinder meines Bruders bekommen kleine Geschenke.

Christian Sprengler, Pflegerische Stationsleitung, Klinik für Innere Medizin 8 – Schwerpunkt Kardiologie // Das gegenseitige Beschenken haben wir in meiner Familie schon seit längerem auf ein vernünftiges Maß reduziert. Dafür unterstützen wir gerne regionale Projekte, und das nicht nur an Weihnachten.

Christina Salonikioti, Patientenaufnahme HGZ, Patientenaufnahme und Leistungsabrechnung // Ich habe griechische Wurzeln und feiere an allen drei Feiertagen meinen Namenstag. Meine Familie und ich schenken uns Kleinigkeiten und spenden gemeinsam Geld an eine ausgewählte Organisation.

unsplash.com / Annie Spratt

Weihnachten 2020


Weihnachtsmenü: Weihnachten in diesem Jahr läuft bei vielen von uns sicher anders ab als in den letzten Jahren. Trotz allem sollten wir uns die Feiertage besinnlich und entspannt gestalten – im engsten Kreis der Familie. Bei den meisten wird in diesem kleinen Rahmen eine ganze Weihnachtsgans wohl zu viel des Guten sein. Wie wäre es stattdessen mit Gänsekeulen? Unsere beiden Küchenchefs, Manfred Patzner aus der Küche Nord und Hinrich Meyer aus der Küche Süd, haben sich für Sie ein passendes Menü überlegt.  (bl) Feldsalat mit Balsamico-Dressing und Kräuter-Croutons

Kräuter-Croutons: 2 Scheiben Bauernbrot, ohne Rinde, in Würfel geschnitten 1 TL Butter 1 EL frischer Basilikum, gehackt 1 EL frische Petersilie, gehackt

Dressing: 80 ml Olivenöl 40 ml Balsamico 25 g milden Senf 40 g Honig 40 g rote Zwiebel, fein gewürfelt Salz Pfeffer

Die Butter in einer Pfanne zerlassen, Petersilie und Brotwürfel zugeben und goldbraun braten, Basilikum untermischen, auf Küchenpapier abkühlen lassen.

Chilipulver oder Cayenne-Pfeffer

 Mal anders: Beim Dressing statt Senf gerne einige Himbeeren verwenden – macht den Salat extra fruchtig!

Alle Zutaten für das Dressing kräftig verrühren. Dressing und Croutons erst unmittelbar vor dem Servieren auf den Salat geben. 

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Giulia Iannicelli

250 g Feldsalat, gewaschen und geputzt


Kokos – Kürbissüppchen mit gerösteten Kürbiskernen 700 g Hokkaido-Kürbis 500 g Karotten 1 Stück Ingwer (ca. walnussgroß) 1 Zitrone, den Saft davon 100 g Zwiebel 50 g Butter 1 l Gemüsebrühe 0,5 l Kokosmilch 0,2 l Sahne

Grobes Meersalz Pfeffer Milde Sojasauce Madras Curry etwas Muskatblüte frischer Koriander, gehackt frischer Liebstöckel, gehackt 150 g Crème fraîche 100 g Kürbiskerne

Kürbis waschen, halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch in grobe Würfel schneiden. Karotten schälen und würfeln. Ingwer und Zwiebel schälen und fein hacken. Butter in einem Topf schmelzen lassen und Kürbis, Karotten, Ingwer und Zwiebel darin andünsten. Gemüsebrühe und Zitronensaft angießen und das Gemüse 15 Minuten garen.

Kürbiskern-Öl

 Mal anders: 150 g der Karotten durch 150 g sauren Apfel ersetzen und mit etwas Chili abschmecken.

Die Suppe mit dem Mixstab fein pürieren. Kokosmilch und Sahne dazu gießen, unterrühren und erneut kurz erhitzen. Anschließend frischen, gehackten Koriander und Liebstöckel dazu geben und mit den Gewürzen nach Belieben verfeinern. Mit einem Teelöffel Crème fraîche, gerösteten Kürbiskernen und Kürbiskernöl anrichten, sofort servieren.

Gebratene Gänsekeule mit Rotkraut und Kartoffelkloß, dazu Maronenragout

unsplash.com / Annie Spratt

Gänsekeule: 5 Stück Gänsekeulen 150 g Lauch 200 g Karotten 200 g Knollensellerie 100 g Apfel 35 g Honig 35 g Tomatenmark 2 Zweige frischer Thymian

1 kleine Zimtstange 1 Zweig frischer Rosmarin 0,4 l Geflügelbrühe 0,4 l Rotwein Salz Pfeffer Beifuß Lorbeerblätter milder Rosenpaprika

1 TL

Speisestärke

 Mal anders: Die Gänsekeulen mit Salz, Pfeffer und Lebkuchengewürz würzen und etwas Orangenschalenabrieb in die Sauce zum Verfeinern geben.

Gänsekeulen mit Salz, Pfeffer, Beifuß und etwas Paprika würzen. Karotten, Sellerie und Apfel schälen und in kleine Würfel schneiden. Lauch halbieren und in kleine Stücke schneiden, gut waschen und abtropfen lassen.

Nun legen Sie die gewürzten Gänsekeulen mit der Haut nach oben auf ein Gitter über Ihren Bräter. Lassen Sie die Keulen im unteren Drittel des Backofens bei 180 °C für ca. zwei Stunden im Ofen braten (wichtig keine Umluft!!!).

Das Gemüse und den Apfel in einem Bräter mit wenig Pflanzenöl bei mittlerer Hitze für ca. 4 Minuten anbraten. Tomatenmark mit einrühren und kurz mit anbraten. Ca. 200 ml Rotwein angießen und fast vollständig einkochen lassen. Den restlichen Rotwein, die Geflügelbrühe, Thymian, Rosmarin, Lorbeer und Zimtstange dazugeben und alles erneut aufkochen lassen.

Nehmen Sie die Gänsekeulen nach ca. zwei Stunden aus dem Ofen heraus, bestreichen diese leicht mit Honig und halten diese im ausgeschalteten Ofen warm. Gießen Sie die Sauce durch ein feines Sieb in ein Fettkännchen, entfetten sie die Sauce und geben sie zurück in den Bräter. Lassen Sie die Sauce erneut aufkochen, anschließend mit Salz, Pfeffer und Beifuß abschmecken und zuletzt mit etwas Speisestärke binden.

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Wir in Franken


Maronenragout: 200 g Maronen 80 g rote Zwiebel 25 g Butter 4 El Zuckerrübensirup

250 ml Sahne Salz Pfeffer Muskat Zitronensaft

Die Maronen halbieren und Zwiebel in feine Würfel schneiden. Mit Butter und der Zwiebel zusammen in einen kleinen Topf leicht anschwitzen. Anschließend den Zuckerrübensirup dazugeben und leicht anbräunen. Nach ca. 4 Minuten die

Frischer Rosmarin Frischer Thymian Petersilie zerkleinert Liebstöckel zerkleinert

Sahne dazugeben und einkochen lassen Zum Schluss das Ragout mit den Gewürzen abschmecken und die frischen Kräuter mit untermischen.

Fränkisches Kirschenmännle 0,5 l Milch 110 g Zucker 4 Semmeln, vom Vortag 5 Eier 500 g Kirschen, TK

80 g Butter Zucker Zimt Orangenabrieb Zitronenabrieb

Milch, Zucker, Eier, Zimt sowie Orangen- und Zitronenabrieb verquirlen. Die Brötchen in kleine Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Die verrührte Eier-Milch darüber gießen und für ca. 10 Minuten einweichen lassen. Die gefrorenen Kirschen dazu geben und umrühren. Die Masse in ein kleines hohes Backblech oder in eine Auflaufform geben und zum

Wir

Schluss die Butter in Flöckchen drauf verteilen. Bei 180 °C Grad (vorgeheizt) für 40–45 Minuten im Backofen ausbacken. Kurz abkühlen lassen, in kleine Portionen schneiden und mit Puderzucker bestreuen. Dazu passt Vanillesauce.

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 Mal anders: Statt Kirschen Apfelwürfel verwenden und mit Mandeln und Butter überbacken; dazu passt eine Amaretto-Vanillesoße.

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Brigitte Addington

Brigitte Addington Zertifizierte Heil- und Wildkräuterexpertin / Fachkrankenschwester Kommunikationszentrum für Kräuterkundige weltweit www.sonnetra.de

Heil- und Wildkräuter

Nicht nur für den Gänsebraten Unsere Kräuterexpertin Brigitte Addington empfiehlt für die kommende Zeit voller kulinarischer Genüsse einen echten Klassiker der Heilkräuterkunde: den Beifuß. Der Beifuß (Artemesia vulgaris) gedeiht an Kiesgruben, Steinbrüchen und Wegrändern. Pro Jahr produziert jede Pflanze fast eine Million Samen und ist damit häufig wild in der Natur zu finden. Schon in der Antike wurde Beifuß als kraftvolle Heilpflanze gelobt und als „Mutter aller Pflanzen“ verehrt. Das Wildkraut ist auch noch heute in unserer modernen Zeit ein wärmendes und kraftvolles Frauenheilmittel, bei Menstruationsstörungen

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als Sitzbad wirkt es oft Wunder. In der Schwangerschaft darf das Kraut allerdings nicht verwendet werden, da dies zu einer Fehlgeburt führen kann, da es die Gebärmutter stimuliert. Beifuß ist zudem ein traditionelles Küchengewürz für den Gänsebraten und fettige Speisen im Allgemeinen. Die Pflanze ist ein mild wirkendes Mittel zur Verdauungsförderung, da es die Sekretproduktion in Magen und Darm sowie den Gallenfluss anregt. Ein würzig-aromatisch, leicht bitterer Tee davon zubereitet, ist hilfreich bei Blähungen und Durchfall und wärmt den Körper in der kalten Jahreszeit. Dazu übergießt man ein bis zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt den Tee zehn Minuten ziehen. Dann abseihen und ungesüßt trinken.


Mein Lieblingsort: die Lorenzkirche  (jup)

daheim über Ängste und Verzweiflung bis hin zu großer Hoffnung oder den Geschmack des Krankenhaus-Essens. Reden hilft vielen, einfach da sein auch.

Besonders liebe ich es, wenn der Windsbacher Knabenchor im Rahmen der Lorenzer Motetten hier auftritt.

Ich lebe seit meinem Studium in Bayern, heute wohne ich mit meiner Familie in Fürth. Beruflich war ich die letzten Jahre in Herzogenaurach und Erlangen tätig. Seit Juli bin ich nun im Klinikum Nürnberg.

Das hat was von einem kulturellen Happening, jeder Stein, jeder Mauervorsprung ist besetzt. Die Atmosphäre ist wirklich einzigartig – Kirche mal anders. Die Andachten sind extrem beliebt – es kommen ganz unterschiedliche Menschen in dem Gotteshaus zusammen: Gläubige, Touristen, Musikliebhaber und Passanten, die zufällig vorbeischauen.

Mein Schwerpunkt ist neben den Besuchen auf den Stationen die Arbeit mit unserer Gruppe ehrenamtlicher Seelsorgerinnen, die ebenfalls Patientinnen und Patienten unterstützen, indem sie einen Besuch anbieten. Ich kümmere mich auch um die Ausbildung der Ehrenamtlichen – eine Arbeit, die ich wirklich sehr liebe.

Es ist natürlich keine Überraschung, dass mich in Nürnberg eine Kirche besonders reizt – schließlich arbeite ich als Seelsorgerin am Standort Nord. Ich bin Theologin, Pfarrerin und Supervisorin. Ich finde es spannend, mit ganz unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen. Das ist, als ob sich zwei ganz eigene Planeten begegnen. In den Seelsorgegesprächen geht es um so viel Unterschiedliches – vom Hund

Übrigens: Auch auf dem Klinikgelände entdecke ich Tag für Tag neue Lieblingsplätze. Es gibt so viele grüne Oasen zwischen den Gebäuden – richtig gemütliche Nischen, die zum Innehalten, Durchschnaufen und Pausieren einladen. Dorothea Böhle Klinikseelsorgerin im Klinikum Nürnberg | Standort Nord

Mitmachen im Ehrenamt? Im Februar startet ein neuer Ausbildungskurs. Infos unter www.klinikum-nuernberg.de/seelsorge.html

Julia Peter

Uwe Niklas / Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg

Mein Lieblingsort in Nürnberg? Ganz klar, die Lorenzkirche. Das Gebäude ist wunderbar – der hohe Bau mit den verzierten Altären, den beeindruckenden Fenstern und der fantastischen Akustik. Die Kirche bietet einen Ort der Ruhe, mitten im Trubel der Altstadt kann man dem Stress und der Hektik entfliehen.

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Knobeleien für Groß und Klein 2

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1. Lateinisch für Mehrzahl 2. Chinesisches Schattenboxen 3. Hauptstadt Dänemarks 4. Verkehrsmittel auf dem Wasser 12 5. Nebenfluss der Elbe 13 6. Gebirge in Nordamerika 14 (2 W.) 7. Maßeinheit der Masse von Edelsteinen 20 8. Komplementärfarbe von Violett 18 9. Berufliche Laufbahn 10. Altersvorsorge 11. Gerät zur Korrektur von Zahnfehlstellungen 12. Mobiler Computer 13. Nicht rund 14. Wahrzeichen Londons (2 W.) 15. Spezialität der 7 Wiener Küche 16. Wintersportgerät 17. Asiatisches Lebensmittel 18. Der macht das Licht aus! 19. Olympischer Wintersport 22 20. Der 1. Januar 21 21. Wintergetränk 22. Typisches Weihnachtsgericht 23. Nürnberger Spezialität

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1. Plural | 2. Taichi | 3. Kopenhagen | 4. Fähre | 5. Alster | 6. Rocky Mountains | 7. Karat | 8. Gelb | 9. Karriere | 10. Rente | 11. Zahnspange | 12. Laptop 13. eckig | 14. Big Ben | 15. Schnitzel | 16. Ski | 17. Tofu | 18. letzte | 19. Biathlon | 20. Neujahr | 21. Glühwein | 22. Gans | 23. Lebkuchen | Lösung: Frohe Weihnachten

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That’s LIFE: Mein Leben, eine Stimme

Jasmin Szabo

Rainer Denk, IT-Spezialist, weiß, wie man sie einsetzt: als Schauspieler, Synchronsprecher und jeden Tag im Job im Klinikum Nürnberg.


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