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Neues von der Elbe
Konzert
Japanischer Jazz in der Wu Wei-Teestube
Die Wu Wei-Schule ist eigentlich für Tai Chi und Qi Gong bekannt. Aber auch mit exklusiven Konzerten und Seminaren hat sich das Team mittlerweile einen Namen gemacht. Im Juli steht das nächste Hauskonzert an: Das Duo „Mai Linh & Milena“ ist mit einer stimmungsvollen Performance zu Gast.
„Mai Linh & Milena“ bewegen sich zwischen weltmusikalischem Pop, japanischem Math-Rock und modernem Jazz. Ihre Kompositionen, meist mit japanischem Text, sind aufrichtig und komplex, zart und mutig – voller tiefgründiger Poesie und dargeboten mit theatralischer Präsenz. Das Spiel mit Worten und kreativen analogen Sounds und Effekten schafft Freiräume, welche die beiden Musikerinnen spontan und eigensinnig, mal filigran verwebend, mal überraschend kraftvoll und ohne Angst vor Emotionen, füllen.
Die Personenanzahl ist auf 18 begrenzt. Wenige Restkarten gibt es für 28 Euro noch unter www.wuweiweb.de Sa., 8. Juli, 18 Uhr, Reventlowstraße 35, Othmarschen
Blankenese
Mehr Mangas in den Elbvororten
Teile der Elbvororte (Blankenese) gelten gemeinhin eher als konservativ. Da wirkt es schon fast wie eine kleine Sensation, dass ein Megatrend der Japanischen Kultur, der im Rest der Republik schon lange eingeschlagen hat, nun auch in beschaulicher Elbnähe ankommt. Die Rede ist von Mangas – Comics aus Japan oder im japanischen Stil gehaltene Titel. Die Buchhandlung Kortes hat Anfang Juni die erste Lieferung erhalten. Kaum standen die ComicBücher im Regal, kamen schon die ersten Fans und „sortierten das Regal um“, wie Pascal Mathéus, Inhaber der Buchhandlung Kortes, schmunzelnd erzählt. Hintergrund ist der, dass Mangas von hinten nach vorne gedruckt sind, da das Japanische sich auch so liest. „Und sie werden von rechts nach links in aufsteigender Nummer sortiert“, fügt Mathéus hinzu. Ein kleiner Lapsus, aber nun steht alles authentisch gegliedert im Regal. Florian Wernicke, ebenfalls Inhaber der Buchhandlung, freut sich über den bunten Zuwachs und ein neues Publikum im Geschäft.
www.kortes-buecher.de
Spenden
Malen für die Wale
In der Grundschule Marschweg haben die Schülerinnen und Schüler eine ganz besondere Spendenaktion ins Leben gerufen: „Die Wal-Kids“ haben ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aufgerufen, zu Basteln. Ob bemalte Steine, Windlichter, Jutebeutel oder einfach ein Bild, das war ganz egal. Nur ein Meeres- oder Walmotiv sollte zu sehen sein. Denn für Wale werden mit der Aktion Spenden gesammelt. Ausgangspunkt für die Aktion war die Klasse 3c. Die dritten Klassen der Grundschule haben nämlich das Thema Wale durchgenommen und erfahren, dass sich der Bestand der meisten Wal-Arten drastisch reduziert hat und einige sogar vom Aussterben bedroht sind. Das hat die Kinder so berührt, dass sie aktiv werden und helfen wollten. So entstand kurzerhand die Gruppe „Wal-Kids“.
Die Werke der „Wal-Kids“ gibt es am 2. Juli auf dem Rissener Sommerfest zu kaufen. Hier sind die Kinder mit einem Stand vertreten und informieren zusätzlich über die Bedrohung der Wale. Darüber hinaus wurde ein Spendenkonto bei Greenpeace eingerichtet – weil die Kinder aus ihrem Schulbuch das Walrettungsschiff „Esperanza“ von Greenpeace kennen.
IBAN DE92 4306 0967 0000 0334 03,
BIC: GENODEM1GLS, GLS Bank, Stichwort: Wal-Kids
SANIERUNG
Bahnhof Iserbrook ohne Fahrstuhl
Im Nahverkehr rund um die Hamburger S-Bahn tut sich derzeit viel. Streckenpläne werden überarbeitet, Stationen kommen hinzu (Ottensen), andere werden saniert. So auch die Station Iserbrook, bei der im April umfangreiche Arbeiten begannen. Im Fokus stehen das Dach, die Beleuchtung und ein Leitsystem für sehbehinderte Menschen. Und der von vielen erhoffte Fahrstuhl?
Nun, der fehlt weiterhin.KlönschnacKLeser Felix Feuchtner erkundigte sich daraufhin bei Tim Schmuckall von der CDU-Fraktion Altona nach der Planung.
Der Lokal-Politiker verwies jedoch auf höhere Planungsebenen, oberhalb der des Bezirkes. Die Pressestelle der S-Bahn Hamburg teilte dem KlönschnacK auf Nachfrage mit: „In Iserbrook wurde aufgrund der günstigen Platzverhältnisse und dem bereits vorhandenem Bauwerk die Erschließung mit einer Rampe gewählt, die als Vorteil gegenüber einem Aufzug die ständige Verfügbarkeit und einfachere Nutzung auch zum Beispiel für Koffer und Kinderwagen führende Fahrgäste bietet.“ Eine solche Rampe sei in Hochkamp, Blankenese oder Klein-Flottbek nicht möglich gewesen. Daher mussten dort Aufzüge her, die für die S-Bahn Hamurg im Umkehrschluss ein Mittel zweiter Wahl sind. Die Sanierung des S-Bahnhofs Iserbrook dauert voraussichtlich bis zum Dezember diesen Jahres.
JUBILÄUM Zehn Jahre Bürgerhaus Bornheide
Im August feiert Hamburgs größtes Bürgerhaus sein zehnjähriges Bestehen. Unter Mitwirkung vieler Haupt- und Ehrenamtlicher ist hier im vergangenen Jahrzehnt eine Erfolgsgeschichte für den Stadtteil und den ganzen Hamburger Westen geschrieben worden.
In den sechs Häusern und dem dazugehörenden Zirkus Abrax Kadabrax am Osdorfer Born sind heute 20 soziale Einrichtungen vertreten. Sie bieten Kultur, Beratung, Betreuung, Kurse, nachbarschaftliche Aktivitäten und vieles mehr. Einige Einrichtungen stechen besonders heraus. So etwa der Mitmachzirkus Abrax Kadabrax mit seinen pädagogischen Projekten für alle Altersstufen. Auch die Erziehungsberatungsstelle für den Hamburger Westen ist im Bürgerhaus ansässig. Außerdem hat die Kita Sonnengarten hier ihr Zuhause. Und wieder ist es ein ganz besonderer Ort, der einzigartig in ganz Hamburg ist. Die Kita betreut als einzige in der Hansestadt schwerst mehrfach behinderte Kinder mit hohem medizinischen Betreuungsbedarf, die selbst in inklusiven Kitas nicht betreut werden können.
Das Bürgerhaus feiert seinen Geburtstag traditionell am „Hamburger Tag der Familien“ am 26. August. Los geht es um 14 Uhr. Dem Anlass entsprechend ist das diesjährige Programm noch größer: Es gibt Leckereien aus verschiedenen Nationen, zubereitet von Interessengemeinschaften und Vereinen des Stadtteils. Auch das Kulturprogramm wird von der Nachbarschaft gestaltet: Die türkisch-kurdische Gruppe Komschu musiziert, der junge Rapper Sadegh präsentiert seine Songs und die Tanzgruppe Koletschko führt verschiedene Tänze auf. Außerdem zeigen Jugendliche die Ergebnisse eines Workshops der Hip-Hop Academy. Darüber hinaus wird es Aktionsstände von Einrichtungen des Bürgerhauses, lokalen Sportvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr geben. www.buergerhaus-bornheide.de
NEU
Podcast über DDR-Schriftsteller
Der Autor und Kapitän a. D. Dr. Hans Krech hat einen Vortrag mit anschließender Diskussion beim Salon Chaussee gehalten. Thema waren die bekanntesten Schriftsteller aus der DDR-Bürgerrechtsbewegung, Vorkämpfer der Deutschen Einheit: Jürgen Fuchs, Udo Scheer, Lutz Rathenow. Auch Rechtsextremisten wie Ulrich Schacht, Jörg Bernig und Siegmar Faust kamen vor. Aus dem Material der Veranstaltung hat der Input-Verlag nun zwei Podcasts produziert
Podcast „Der Büchermacher“, Input-Verlag, Nr. 184, Dauer: 18 Minuten https://podcast000572.podigee.io/184-hans1
Nr. 185, Dauer: 21:21 Minuten https://podcast000572.podigee.io/185-hans2
Der Text der Podcasts kann als pdf-Datei beim Input-Verlag angefordert werden.
BESONDERES BUCH Zirkus im Kopf
Das Buch „Zirkus im Kopf“ stellt eine besondere Form des Autismus vor, die unter dem Namen Pathological Demand Avoidance (PDA) bekannt ist. Sie wird oft übersehen oder falsch verstanden. Bei PDA handelt es sich um einen krankhaften Verweigerungszwang, der nicht selten in Tobsuchtsanfällen, Melt - und Shutdowns endet. Das Buch erzählt die Geschichten von drei Müttern, die Kinder mit Autismus-Störungen großziehen und mit gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Mitautorin Saskia Neu lebt mit ihrer Familie in Blankenese und hat im Januar 2022 mit ihrem Geschäftspartner Hartwig Fuchs den Buchverlag „Hamburger Perspektivwechsel“ gegründet. „Dabei haben wir mitreißende Erfahrungsberichte in den Fokus gestellt, die sich mit den drei großen „W’s“ beschäftigen: Wandel, Wachstum und Weiterentwicklung“, erklärt Saskia Neu und fährt fort: „Der Zufall wollte es, dass ich im letzten Sommer an einem kleinen Post hängengeblieben bin, in dem eine Frau nur schrieb, sie hätte das dringende Bedürfnis ihre Geschichte zu erzählen, aber weder Erfahrung im Schreiben noch die Zeit dazu. Aus einem Gefühl heraus habe ich die in der Schweiz lebende Dame angeschrieben und gefragt, was sie denn antreiben würde, ihre Geschichte zu erzählen. So lernten Liv Cadler und ich uns kennen.Nach einem kurzen schriftlichen Austausch schickte Liv mir Textdateien zu, die in Auszügen ihre besondere Lebenssituation beschrieben. Die Intensität dieser Schilderungen haben mich vom ersten Moment an ergriffen.“
„Zirkus im Kopf“ möchte mit Vorurteilen aufräumen. Dieses Buch möchte aufklären und das nötige Verständnis vermitteln, damit die betroffenen Familien gesehen werden und dadurch ein wenig durchatmen können.
Hamburger Perspektivwechsel
Media, ISBN 978-3-910230-019, Taschenbuch, € 27,90
BUCHTIPP Operation Gomorrah – ein Buch erinnert
Im Juli 1943 erlebte Hamburg sein „Gomorrha” – so der Deckname der britischen Royal Air Force für den bis dahin verheerendsten Bombenangriff auf eine deutsche Metropole. Spreng- und Brandbomben entfachten einen Feuersturm, der etwa 34.000 Menschen tötete.
Die gezielten Angriffe auf die Zivilbevölkerung waren direkte Vergeltungsschläge für deutsche Kriegsgräuel während des Zweiten Weltkriegs.
Das Buch „Als Hamburg im Feuersturm versank“ beschäftigt sich mit der Vorgeschichte und den Abläufen der grausamen Bombardements. Enthalten sind Texte von Sabine Bode, Ursula Büttner, Christoph Kucklick und Malte Thießen. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort, schildern anschaulich die Ereignisse selbst und auch die Verarbeitung nach dem Krieg.
In Wort und Bild entsteht so ein erschütterndes Panorama folgenreicher Entscheidungen, dramatischer Ereignisse und traumatischer Erlebnisse. Ellert & Richter, ISBN 978-3-8319-0841-7, Hardcover, € 25
HISTORIEN-DRAMA