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LEBEN UND TREIBEN
Sommerliche Szene am Spritzenplatz in Ottensen
URSPRÜNGE Was bedeutet eigentlich der Name Ottensen?
Der östlichste Ort an der Elbchaussee ist Ottensen in der Nachbarschaft zu Othmarschen; der Name ist verkürzt aus Otten-husen, -hausen. (In Oth-marschen sind die Marschen verkürzt aus Othmaring-husen). So wie in Othmarschen ein früher Grundbesitzer Othmar, althochdeutsch oth-mari, steckt, hat auch Ottensen wohl in vorurkundlicher Zeit schon einen frühen Eigentümer Otto gehabt, einen reichen Grunderben; denn der Name Otto beruht auf ahd. ot diot = Großerbe in seinem Volk; diesen Namen Otto trugen u. a. die sächsischen Liudolfinger, die späteren Herzöge, Könige und Kaiser, gern Ottonen genannt. Ottensen leitet sich von Otto ab wie Othmarschen von Otmar. Damit dürfte der Name Ot-tensen zufriedenstellend geklärt sein. Der Anleger Neumühlen/Elbe in Ottensen erinnert bis heute an eine entsprechende Flussmündung und Mühle an der Elbe. Dieser Fluss hatte ja auch schon vor dem Aufkommen der Wassermühlen im Mittelalter einen Namen und der war nicht Mühlenbach, wohl eher Rain-beck o. ä., worauf bis heue die Kleine Rainstraße hinweist. Dieser Bach verlief etwa im Verlauf der Neuen Großen Bergstraße von Altona zur Elbe hinab. Seit der Industrialisierung, die eine erhebliche Zuwanderung von Arbeiterfamilien und sehr beengte Wohnverhältnisse sowie Mangelernährung mit sich brachte, wird Ottensen auch als Motten-burg bezeichnet: siehe Mottenburger Twiete und Straße. Diese abschätzige Bezeichnung brachten westfälische Arbeiter aus dem nassen Münsterland mit, wo es schon immer die Motten (engl. moated mounds; frz. motte = Erdklumpen) gab: Wohnburgen, in denen die tödliche Schwindsucht hauste, weil sie buchstäblich im Wasser der Gräfte standen. Und nasse Wohnungen mit grassierender Tuberkulose fanden sie zu ihrem Entsetzen auch in Ottensen im Rainbruch vor; sie waren vom Regen in die Traufe gekommen.
KLÖNSCHNACK ALLSTARS Lions Open-Air im Juni
Das im vergangenen Juni ausgefallene Open-Air-Konzert der Klönschnack-Allstars ist (wir berichteten) auf den 17. Juni 2022 verlegt worden. Inzwischen liegen die Eintrittskarten (20 Euro) für den Abend in der Coffee Company in Bahrenfeld (Wichmannstraße) und beim KLÖNSCHNACK vor. Bereits verkaufte alte Karten behalten aber ihre Gültigkeit. Der Open-Air-Abend mit Getränke- und Speiseständen auf dem Gelände am Bahrenfelder Firmenpark ist vom Lions Club Blankenese ins Leben gerufen worden und dient mit den Einnahmen des Abends dem Engagement des Clubs, das sich in Not geratenenen Kindern und Jugendlichen widmet. Kartentelefon: 86 66 69-0
MARKTHÄNDLER PATRIC DE HAAN: Neues vom Wochenmarkt
Es gibt Verkaufsstände, die außerhalb der Markzeiten tagtäglich anbieten, was es auf dem Wochenmarkt ebenfalls zu kaufen gibt. An diesen Verkaufsständen wird das angeboten, was saisonal gerade aktuell ist. Mal ist es der Spargel, dann sind es die Himbeeren, die Erdbeeren, die Blaubeeren, die Brombeeren, der Rhabarber etc., etc. Die Reihenfolge mag jetzt nicht stimmen, aber unter dem Strich bleibt es dabei, DASS es so ist. Was nun bedeutet das für die Markthändler?! Das will ich Ihnen gerne sagen – Unbill und Frust. Erzeugt werden diese Gemütsregungen durch Situationen wie diese: Vier Mal wöchentlich öffnet der Blankeneser Wochenmarkt seine Tore. Dreimal konventionell, sofern man das so ausdrücken kann, und einmal kommt er als Bio-Markt daher. Sollte eigentlich genug sein, um die Bedürfnisse der Kunden nach frischem Gemüse, Obst usw. abzudecken. Seit jeher aber werden rund um den Markt herum Verkaufsbuden positioniert, die den Markthändlern das Wasser abgraben. Da passiert es recht häufig, dass der Kunde auf dem Wochenmarkt gefragt wird, ob er denn noch ein paar der o.G. Produkte wie Spargel usw. mitnehmen möchte. Die Antwort lautet nicht selten, dass man sich schon am Vortag an einer der Verkaufsbuden damit eingedeckt habe. Autsch! Das tut jedem Markthändler in der Seele weh und manch einer hat deshalb sein Programm komplett ausgedünnt, weil einfach nicht einzusehen ist, dass man sich die Mühe macht, all diese Waren heranzukarren, um dann darauf sitzen zu bleiben. Deshalb plädiere ich für folgendes Szenario: Entweder werden die Buden mit in den Markt integriert oder aber diese dürfen nur an den Markttagen ihre Waren anbieten. Dann hätten wir eine gesunde Konkurrenzsituation. Mir ist bewusst, dass der Verbraucher nicht groß darüber nachdenkt, weil es ja eigentlich schon immer so war, nur – was hält einen jeden davon ab, das mal zu ÜBER-denken?! Ihr Patric de Haan