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OTTO HATJE
Selbst gedreht oder eine Ramon Allones? Stefan Appel kennt sich bestens aus und ist nicht nur Zigarrenexperte, sondern auch „Der Zigarrenmacher“.
Der Zigarrenmacher Zigarren ohne Firlefanz
Zigarren erfreuen sich im Gegensatz zu Zigaretten immer größerer Beliebtheit in Deutschland. Beim Zigarrenmacher Stefan Appel kriegt man sie alle: 300 verschiedene Sorten mit reinem Tabak.
Churchill, Corona, Torpedo – wer sich mit Zigarren nicht auskennt, wird Schwierigkeiten haben, die 20 Zentimeter lange kubanische Zigarren mit einem Durchmesser von über zwei Zentimetern. Für 40 Cent bekommt man schon einen Cigarillo, die meisBegriffe in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Es sind einige der gängigsten Zigarrenformate – neben Tabaksorte und Fertigungsland ein wichtiges Merkmal.
Als Stefan Appel bei „Otto Hatje“ als Angestellter anfing, kannte er die ganzen Besonderheiten auch noch nicht. Er hat nicht einmal Zigarren geraucht. 30 Jahre später ist er Inhaber des Geschäfts, dreht selber Zigarren und kann zu jeder Sorte und zu jedem Format in seinem kleinen Laden in Altona etwas sagen.
Rund 300 verschiedene Sorten liegen hier in den Regalen, alle mit reinem Tabak. Kleine, dünne Cigarillos, aber auch fast ten Zigarren kosten zwischen vier und zehn Euro. Schluss ist hier aber erst bei 36 Euro. Die Lieblingszigarre von Stefan Appel ist die Ramon Allones aus Kuba – nicht gerade klein. Das war aber nicht immer so. Als er hier angefangen hat, waren Zigarren für ihn Neuland. „Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, dann habe ich mich auch selbst rangetraut“, erzählt er. „Angefangen hab ich mit kleinen Formaten und mich dann nach oben geraucht – so kann man auch viel besser beraten“, sagt er lachend. „Kleinere Zigarren sind heißer und schärfer, größere Formate weicher, runder und kühler. Aber es kommt auch sehr auf den Tabak an.“
Vor 30 Jahren war das kleine Geschäft eher ein Kiosk als ein reiner Zigarrenladen. Die Rauchware gehörte zwar zum Sortiment, aber das taten auch Zeitschriften und Süßigkeiten. Die wurden nach und nach rausgeschmissen, jetzt gibt es neben Zigarren nur noch das passende Zubehör und ausgewählte Sorten Rum. Und ganz wichtig: Es gibt ein kleines, gemütliches Raucherzimmer. Das ist beim Umbau 2006 entstanden, davor wurde einfach überall geraucht. Insbesondere Stammkunden kommen häufig auf eine Zigarrenlänge vorbei und klönen gemütlich im Hinterzimmer. Viele seiner Kunden kennt Stefan Appel schon viele Jahre. Es kommen aber auch immer wieder neue Gesichter, zum Beispiel von den Stadtteilführungen, die regelmäßig in dem schmalen Laden Halt machen. Auch jüngere Leute kommen immer häufiger: „Quasi ein Generationenwechsel“, beobachtet der Inhaber. Und auch das Kaufverhalten än„ dert sich: „Es wird weniger, aber gezielter und hochwertiger gekauft“, erzählt er. Er dreht auch selber Zigarren, verkauft seine Eigenmarke. 150 Stück schafft er an einem Arbeitstag. „Aber ich drehe nicht jeden Tag, das wäre viel zu eintönig“, sagt Stefan Appel. Er schätzt an seinem Arbeitsplatz die Abwechslung aus Produktion, Verkauf, Beratungsgesprächen und Versand. „Es ist auch immer noch spannend, es gibt immer wieder Neues zu entdecken“, berichtet er. „Neu Sorten, neue Trends und wenn Kunden besondere Wünsche oder Tipps haben, versuche ich, auch das zu realisieren.“ Nur eine E-Zigarre, die kommt niemals ins Sortiment. Autorin: sophie.rhine@kloenschnack.de
Dick, dünn,
lang, kurz, ZUR SACHE: spitz oder Der Zigarrenmacher rund – beim ZigarInhaber Stefan Appel renmacher Alte Königstraße 5 gibt es über 22767 Hamburg 300 verschiedene Zigarren sorten. Telefon: 38 54 09 E-Mail: stefan@der-zigarrenmacher.de www.der-zigarrenmacher.de Öffnungszeiten: Di. bis Fr.: 10 bis 18 Uhr Sa.: 10 bis 15 Uhr