4 minute read

Neues aus der lokalen Wirtschaft

Next Article
MEIN ARBEITSPLATZ

MEIN ARBEITSPLATZ

ERHEBUNG Mobiles Arbeiten bleibt auf hohem Niveau

Nach dem Wegfall der pandemiebedingten „Homeoffice-Pflicht“ halten norddeutsche Unternehmen an einem deutlich höheren Anteil als vor der Pandemie fest. Mit durchschnittlich 50,3 Prozent liegt der Anteil mobilen Arbeitens spürbar über dem Vor-Pandemie-Niveau. Während 26 Prozent der Firmen das Level mobilen Arbeitens beibehalten oder sogar ausbauen wollen, beabsichtigen lediglich 15 Prozent, es auf das Maß vor Corona zurückzufahren. Das sind die zentralen Ergebnisse der Vergleichsstudie „Mobiles Arbeiten 2022“, die der AGA Unternehmensverband zwischen dem 16. Mai und 6. Juni 2022 unter norddeutschen Betrieben durchgeführt hat. Im Durchschnitt lag der Anteil der Beschäftigten, die vor der Pandemie zumindest zum Teil mobil arbeiteten, bei 21,4 Prozent. Mit Einführung der Homeoffice-Pflicht stieg dieser Wert stark auf 62,1 Prozent an. Nach dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht hat sich der Anteil der Beschäftigten, die wenigstens teilweise mobil arbeiten, auf 50,3 Prozent eingependelt. Vor, während und auch nach der Homeoffice-Pflicht war bzw. ist der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor, die teilweise mobil arbeiten, höher als in den Handelsbranchen. Das Vorhaben der Bundesregierung, „einen Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten und Homeoffice“ einzuführen, lehnen 83 Prozent der befragten Firmen ab. Dazu AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch: „Ein solcher Erörterungsanspruch greift in die Vertragsfreiheit ein und trägt ohne Not Konfliktpotenzial in die Firmen. Auch ohne bürokratischen Druck setzen immer mehr Unternehmen auf orts- und zeitflexibles Arbeiten. Sie haben damit – wo möglich und sinnvoll – gute Erfahrungen in der Pandemie gemacht.

GRÜNDUNGSZENTRUM Stadt Wedel will sich als Standort bewerben

Die Stadt Wedel sieht sich als geeigneten Standort für das vom Kreis Pinneberg geplante Gründerzentrum und wird sich deshalb – wenn die Rahmenbedingungen erfüllbar sind, wonach es derzeit aussieht – als Standort für das Wirtschaftsförderungsprojekt bewerben. Nachdem der Wirtschaftsausschuss des Kreises Pinneberg den Rahmen für ein Interessenbekundungsverfahren der möglichen Standorte festgesetzt hat, prüft die Stadt Wedel nun intensiv, ob sich die vom Kreis gewünschten Vorgaben in Wedel umsetzen lassen. Als Standort für das geplante Gründungszentrum hat Wedel schon seit Längerem ein Areal am nordöstlichen Bereich des BusinessParks Elbufer vorgesehen und bereits reserviert. Der Standort bietet gleichzeitig die Schnittstelle zwischen dem Gewerbegebiet BusinessPark mit aktuell noch freien Gewerbeflächen und der in der Nähe befindlichen Fachhochschule Wedel. Hierdurch sieht Wedel zahlreiche günstige Rahmenbedingungen für ein Gründungszentrum in Wedel, von dem der gesamte Kreis profitieren könnte. Als geförderte Gründerhochschule rückt die Fachhochschule Wedel die Gründungsförderung seit 2019 als zentralen Pfeiler in die strategische Ausrichtung der Hochschule. Mit der Eröffnung von Startup Connect nimmt die Hochschule einen weiteren Schritt zur Stärkung des Wissens- und Technologietransfers über die Gründungsförderung. Es entsteht eine Co-Working-Fläche für Studierende, Hochschulangehörige und regionale Unternehmen, finanziert im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft und gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Bund und das Land Schleswig-Holstein. Auch die Nähe zu Hamburg sieht Wedel als Stärke. Gerade Firmen mit Bedarf an bezahlbaren Flächen stehen hier im Fokus der Bemühungen.

HAMBURGER HAFEN Linke mahnen Landstrom-Bilanz an

Die Fraktion der Linken in der Hamburger Bürgerschaft zieht eine negative Bilanz zur Landstromnutzung von Schiffen in Hamburg. Der Abgeordnete Norbert Hackbusch, Hafenexperte der Linken, sprach davon, dass die Landstromanlage in Altona seit Jahren kaum genutzt werde. Die Fraktion der Linken will sich nun für eine Landstrompflicht einsetzen. Zuvor hatten der NDR und die Süddeutsche berichtet. Die Nutzung von Landstrom wird schon länger von Umweltverbänden gefordert, um Abgasbelastungen und den Treibstoffverbrauch während der Liegezeiten zu verringern. Hamburg will hierzu die Kreuzfahrtterminals Steinwerder und Hafencity mit Landstromanlagen nachrüsten. Mit Tollerort und Burchardkai sollen auch die ersten Containerterminals mit Landstromanlagen nachziehen.

www.die-linke-hamburg.de

PARITÄTISCHER WOHLFAHRTSVERBAND Armutsrisiko in Hamburg über dem Bundesdurchschnitt

Am 29. Juni hat der Paritätische Gesamtverband in Berlin seinen Armutsbericht vorgestellt. Demnach liegt in Hamburg die Armutsrisikoquote bei 17,3 Prozent und damit über dem bundesweiten Niveau von 16,6 Prozent. Entgegen dem Bundestrend ist das Armutsrisiko in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, nur bei den Menschen über 65 Jahre stieg es an (von 17,3 auf 19,0 Prozent). Damit hat sich die Quote bei ihnen seit 2006 (6,7 Prozent) fast verdreifacht. Ebenfalls auffällig ist der Anstieg bei Selbstständigen, hier wuchs die Quote um fast 30 Prozent auf 12,9 Prozent. Hintergrund: Die Armutsgefährdungsquoten im Armutsbericht des Paritätischen beziehen sich auf das Jahr 2021. Aus methodischen Gründen lassen sich die Zahlen nur eingeschränkt mit denen von vor 2020 vergleichen. Datengrundlage ist seit jeher jeweils der Mikrozensus, eine jährliche Befragung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die Teilnahme am Mikrozensus ist gesetzlich verpflichtend. Für einzelne Hamburger Bezirke und Stadtteile liegen keine Armutsrisikoquoten vor. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) aller Haushalte zur Verfügung hat. Bei Einpersonenhaushalten betrug diese Armutsschwelle im Jahr 2021 1.148 Euro, bei einer Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren 2.410 Euro.

Das Steinkohlekraftwerk Moorburg wurde 2021 nach nur sechs Jahren Betrieb stillgelegt. Es provozierte deutliche Kritik von Umweltschützern.

ENERGIE Hamburger Wohnungswirtschaft: Moorburg wieder anfahren!

Die wohnungswirtschaftlichen Bündnispartner der Stadt Hamburg haben den Senat der Hansestadt aufgefordert, „ernsthaft und ohne ideologische Scheuklappen“ das Wiederanfahren des früheren Kohlekraftwerks Moorburg zu prüfen. „Angesichts der dramatischen Situation infolge des sich abzeichnenden Mangels an Erdgas ist es unverzichtbar, darüber nachzudenken, eines der modernsten Kohlekraftwerke Deutschlands unverzüglich wieder in Betrieb zu nehmen, sollte das möglich sein“, erklärten der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), der Grundeigentümer-Verband Hamburg, der BFW Landesverband Nord und der Immobilienverband Deutschland IVD Nord e.V. Der Energiekonzern Vattenfall habe vor einigen Wochen angesichts des Ukraine-Krieges die Vorbereitungen für den Rückbau des Kohlekraftwerks Moorburg unterbrochen.

This article is from: