Quell Ausgabe 15

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Frühjahr 2010

15

www.quell-online.de

Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben

Feuer

Erde

Wasser

Luft

Grüne Energie: Raus aus der Nische.

Schnell und gesund schlank schlemmen.

Einfach nur Wasser?

Der Einfuss des Wetters auf den Menschen.

Seite 5

Seite 12

Seite 7

Seite 8

Frühjahrsputz für den Körper

Fotos: Feuer: arsdigital.de - fotolia.com; Erde, Wasser: Monika Frei-Herrmann; Luft: Andreas Walker; Cover: Xenia Gromak - fotolia.com

Es ist wieder Zeit, hemmenden Körper-Ballast loszuwerden. Das funktioniert mit verschiedenen Methoden.

Das tiefe Durchatmen spielt für das Entschlacken des Körpers eine wichtige Rolle.

Loslassen. Einfach loslassen! Wer wünscht es sich nicht, sich von überflüssigen Pfunden, destruktiven Gedanken, all dem Müll, der sich im Laufe des vergangenen Jahres im Körper angesammelt hat, zu befreien? Wenn die Lebensgeister der aufsteigenden Sonne erwachen, dann ist dafür die beste Zeit. Doch Fasten, wie es die Fastenzeit vorschreibt und es die Frauenzeitungen propagieren, ist dafür nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Prinzipiell gibt es drei Methoden, um den Körper zu entschlacken und zu entgiften: über die Haut – etwa durch basische Bäder -, über Darm, Nieren und Leber – etwa durch das Trinken von gutem Wasser – und über die Lunge durch tiefes Atmen. Welche dieser Methoden die wirksamste ist, darüber sind sich die Experten nicht einig. Der Gesundheitsforscher Sepp Viebeck beispielsweise geht davon aus, sich der Körper zu zwei Prozent über die Haut, zu rund einem Drittel

über die Ausscheidungsorgane und zu zwei Drittel über die Lunge entgiftet. Wo auch immer der tatsächliche Wert angesiedelt sein mag: Es tut gut, sich beim Großreinemachen des Körpers all dieser Methoden zu bedienen. Basische Bäder Mit ihrem Buch „Gesundheit durch Entschlackung“ landeten Peter Jentschura und Josef Lohkämper einen Bestseller: mehr als 165.000 mal haben die erfahrenen Drogisten ihre erstmals im Jahr 1998 erschienene Entschlackungsbibel bereits verkauft und damit basischen Bädern zu neuer Blüte verholfen. Ihre Argumentation: Seit den Zeiten von Atlantis bis in die 1970er Jahre war Körperpflege basisch. >>Fortsetzung auf Seite 2

Entschlackung Durch Konsumgifte wie Nikotin, Kaffee oder Alkohol bilden sich im Körper Säuren, die durch Mineralstoffe neutralisiert und in Form von Schlacken im Körper abgelagert werden. Die Folgen sind vielfältig: von Cellulite bis zu Rheuma. Werden diese Schlacken gelöst, entstehen erneut Säuren, die durch energiereiche Mineralstoffe neutralisiert werden müssen, damit der Körper sie ausscheiden kann. Wichtig dabei: viel „lebendiges Wasser" trinken.


Liebe Leserinnen und Leser, geht es Ihnen auch manchmal so, dass Sie sich etwas vornehmen, Ihren guten Vorsätzen aber schneller als gedacht wieder untreu werden? "Gute Vorsätze scheitern meist daran, dass wir uns einfach zu viel auf einmal vornehmen", habe ich kürzlich in einem Buch über KAIZEN gelesen. Die aus Japan kommende Managementmethode wird seit vielen Jahren auch in deutschen Unternehmen eingesetzt, lässt sich aber auch im persönlichen Alltag anwenden. Denn es ist nichts anderes als die Kunst, mit kleinen Schritten große Veränderungen einzuleiten. Die Kunst der kleinen Schritte zieht sich in dieser Ausgabe von Quell wie ein roter Faden durch viele Beiträge. Um den Körper von altem Ballast zu befreien, ist es ein guter Anfang, richtig tief durchzuatmen (siehe Titelgeschichte). Um das Immunsystem anzukurbeln genügt es, pro Tag eine Minute lang kalte KneippGüsse zu machen (siehe S. 6). Um meditieren zu lernen, bietet es sich an, zunächst einfach nur bis zehn zu zählen ("Die innere Quelle", siehe S. 11). Jeder Weg, sei er auch noch so weit, beginnt mit dem ersten Schritt. Ich nehme mir vor, jeden Tag einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Herzlich Andrea Tichy

Feuer 3

Dinge, die uns begeistern: Akupunktur für den Hausgebrauch.

Erde 12

Rezepte: Schnell und gesund schlank schlemmen.

4

High Line in New York: Paradebeispiel kreativer Stadtentwicklung.

13

Trend: Wohnen mit Lehm und Kalk.

5

Grüne Energie: Raus aus der Nische.

14

Im Urlaub Neues dazulernen: Erholung und Herausforderung.

Luft

6

Kneipp: Knieguss – eine Minute für die Gesundheit.

8

7

Einfach nur Wasser? Vom "lebendigen Wasser" bis zum Osmosewasser.

11

Meditation: Die innere Quelle finden.

10

Erkenntnisse aus der Sudpfanne: Das Geheimnis der gesunden Biere.

16

Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.

Biowetter: Der Einfluss des Wetters auf den Menschen.

<< Fortsetzung von Seite 1

Trinken von "lebendigem Wasser"

Basische Bäder Bäder mit basischem Badesalz unterstützen die Haut dabei, Säuren und Schlacken auszuscheiden. Bei einer Wassertemperatur von etwa 37°C können basische Bäder ruhig länger als Vollbäder mit Badeschaum dauern: die Haut wird nicht schrumpelig, da sie sich selbst ständig nachfettet.

Erst in den vergangenen 25 Jahren werden zur Körperpflege saure Produkte mit einem pH-Wert von bis zu 5 angewendet, angeblich, um den Säureschutzmantel des Körpers zu stabilisieren. Die Folge sind Hautjucken bis hin zu Hautallergien. Die beiden Erfolgsautoren propagieren hingegen die basische Körperpflege, die den Körper dazu anregt, aus dem sauren Milieu seiner Zellen Säuren und Schlacken in das sie umgebende basische Milieu abzugeben. Basische Voll- und Sitzbäder, Waschungen, Wickel und Spülungen sollen nach den Erfahrungen von Jentschura und Lohkämper wahre Wunder bewirken. Diese Körperpflege regt die Ausscheidung von Säuren und Schlacken an, aktiviert die Talgdrüsen, desodoriert und entzieht Pilzen und Flechten ihr saures Lebensmilieu. Benötigt wird dafür lediglich basisches Badesalz, das es überall im Naturkosthandel zu kaufen gibt. Kräutertee und "lebendiges Wasser" Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, mit denen sich die Entgiftung des Körpers anregen lässt. Beispielsweise durch Kräutertees, die seit Generationen zur Schlackenlösung eingesetzt werden. Von entscheidender Wichtigkeit beim Entschlacken ist der Einsatz von energiereichen Mineralstoffen sowie das Trinken von viel gutem, reinem Wasser. Denn Mineralstoffe, wie sie beispielsweise in grünen Algen, Bierhefe, roten Beeten, Sauerkraut, Zwiebeln, weißem Rettich oder Spargel enthalten sind, neutralisieren die durch den Kräutertee freigesetzten Säuren aus den Schlacken, so dass diese aus dem Körper abtransportiert werden können. Geschieht dies nicht, vagabundieren die Säuren im Körper, führen zur so genannten Fastenkrise mit Kopfschmerzen und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen. Seiner Stoffwechselreste und seiner oft seit Jahren angehäuften Stoffwechselschlacken entledigt sich der fastende Körper durch alle Öffnungen und Poren. Wer dabei nicht genügend trinkt, kann sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst nicht mehr riechen. Je lebendiger ein Wasser, desto höher ist der Entschlackungserfolg (siehe auch Beitrag Seite 7: die verschiedenen Wasser-Arten).

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Informationen im Internet An vielen Stellen von Quell weist das Symbol i auf weiterführende Informationen im Internet hin. Dahinter finden Sie den so genannten Quell-Code. Geben Sie diesen 7stelligen Code auf den Seiten von www.quell-online.de einfach in das Quell-Code-Feld ein. Sie werden dann sofort zu der von Ihnen gewünschten Hintergrundinformation weitergeleitet.

Wasser

Tiefes Durchatmen Das ruhige, tiefe Durchatmen kommt durch Dauerstress, Ängste und Sorgen im Alltag häufig zu kurz. Dabei spielt das Atmen für das Entschlacken eine wichtige Rolle: Zu zwei Drittel, so schätzen Experten, entgiftet sich der Körper über die Atmung.

"Lebendiges Wasser" kann vom Körper besser als stark verarbeitetes Wasser aufgenommen werden und fördert die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften. Im Alltag sollte die tägliche Trinkmenge eines Erwachsenen rund zwei Liter betragen; bei Fastenkuren liegt der Wasser-Bedarf des Körpers sogar noch höher.

Generell empfiehlt die Münchner Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin Margret Jamin ihren Patienten, täglich mindestens zwei Liter Wasser zu trinken. Bei dem Stoffwechselprogramm „metabolic-balance®“, das schonend die Pfunde schmelzen lässt, kann die Trink-Empfehlung sogar bis zu vier Liter betragen. „Leber, Nieren und Lunge sorgen für ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis. Damit dies möglich ist, benötigt der Körper ausreichend reines Wasser“, so erklärt Jamin. Die Hauptaufgabe des Wassers besteht darin, alle Stoffe, die im Körper gebraucht werden, zu verteilen und die Abbauprodukte, die nicht mehr verwertet werden, über die Nieren zu entsorgen. Je weniger Inhaltsstoffe im Wasser enthalten sind, desto größer ist seine Reinigungskraft; denn nur reines Wasser kann die Zellen und Zellzwischenräume von alten Stoffwechselprodukten befreien. „Als gutes Maß für die Sauberkeit des Körpers hat sich die Farbe des Urins erwiesen. Je klarer der Urin, desto besser wurde der Körper entgiftet. Je dunkler der Urin, desto mehr Gift- und Abfallstoffe befinden sich noch im Körper“, so Dr. med. Wolf Funfack, Begründer des „metabolic-balance®“ Stoffwechselprogrammes. Um herauszufinden, welches das richtige Wasser für ihre Patienten ist, führt Margret Jamin in ihrer Praxis gerne den Sensorik-Test durch. Dabei verwendet sie die verschiedenen Wässer der St. Leonhardsbetriebe. Bei dieser Wasser-Verkostung kann jeder selbst das für ihn am besten geeignete Wasser erschmecken. Wichtig ist dabei darauf zu achten, dass die Wässer nicht zu kalt sind und bei Zimmertemperatur probiert werden, um die geschmacklichen Unterschiede erkennen zu können. Das passende Wasser fühlt sich im Mund sehr weich und angenehm an und kann aus diesem Grund von dem Probanden am leichtesten – auch in größeren Mengen – getrunken werden. Das richtige Atmen „Die wunderbare Heilkraft des Atmens“, beschreiben Ruediger Dahlke und Andreas Neumann in ihrem gleichnamigen Buch: „Von all unseren lebenserhaltenden Körperfunktionen nimmt der Atem die wichtigste Rolle ein. Wir können längere Zeit auf Essen, Trinken, Zuwendung und sogar Liebe verzichten, doch ohne Atem gibt es kein Leben.“ Jeder Atemzug lässt Sauerstoff in die kleinsten Bausteine unseres Körpers fließen und sorgt dafür, dass sie den Brennstoff erhalten, den sie zur Ausführung ihrer jeweiligen Funktionen benötigen. Andererseits fungiert der Atem auch als Müllabfuhr des Körpers und sorgt auf der Zellebene dafür, dass die Rückstände der verbrauchten Atemluft unseren Körper wieder verlassen. Jede einzelne unserer Abermillionen Zellen ist auf den Stoffwechsel durch das Atmen angewiesen und viele körperlichen Erkrankungen werden durch einen Stoffwechselmangel des jeweiligen Gewebes hervorgerufen. Bereits der französische Philosoph Voltaire war der Ansicht, dass ein Großteil der Krankheiten „hinfortgeatmet“ werden könnten. Dennoch ist der Atem bei vielen Menschen die Körperfunktion, der sie die geringste Beachtung schenken. Und im Stress des Alltags, durch Ängste und Bewegungsmangel kommt der Atem im wahrsten Sinne zu kurz. Dabei könnten wir durch tiefes Durchatmen nicht nur unseren Energielevel und unser Wohlbefinden deutlich erhöhen, auch alle Symptome, die auf Übersäuerung zurückgehen – Kopfschmerzen, Gelenk- und oder Gliederschmerzen –, lassen sich durch bewusstes Atmen verbessern. Als besonders wirkungsvoll beschreiben die Autoren Dahlke und Neumann dabei den so genannten „verbundenen Atem“, bei dem das Ein- und Ausatmen ohne Pause ineinander gehen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sind in jedem Fall einfache Atemübungen, die sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren lassen (siehe auch Beitrag Seite 11: Die innere Quelle). i QC15E01

Fotos: Helmut Claus; Ortrud Stegner; Myrtille MLB - Barbara Helgason - fotolia.com

02 Quell 15.2010


Dinge, die uns begeistern

Quell 15.2010

Feuer & Flamme Snack für unterwegs

Dinkelbrot aus Gläserner Backstube In der Gläsernen Backstube von Effenberger im Hamburger Dammtorbahnhof kann der Kunde jeden Schritt im Backprozess mitverfolgen: Die Spezialität der 2002 eröffneten Bäckerei sind Dinkel-Vollkornbrote und Roggenbrote. Das besonders hochwertige Kulturgetreide Dinkel ist auch für Weizenallergiker verträglich. Ins Brot kommen nur frische Zutaten aus ökologischer Erzeugung: direkt vor der Teigherstellung gemahlenes Getreide, dazu Meersalz, Sauerteig und Wasser – sonst nichts. Durch die mindestens zwölfstündige Teigführung werden alle Vitalstoffe für den Körper aufgeschlossen. Ergebnis ist ein geschmackvolles Brot von höchster Reinheit und Qualität. Innovativ ist auch der ressourcenschonende Produktionsprozess der ersten Dinkel-Vollkornbäckerei Deutschlands. So wird durch die Abwärme beim Backen Warmwasser produziert; insgesamt verbraucht die Backstube weniger als ein Drittel der Energie herkömmlicher Bäckereibetriebe, das Müllaufkommen liegt unter einem Zwanzigstel. i QC15F01

Verkehrsgünstig gelegen: Die Gläserne Backstube von Effenberger.

Gezielte Reize regen die Eigenregulation des Körpers an. Dieses Grundprinzip der Reiztherapie wird von Behandlungsmethoden wie Schröpfen, Kneipp’schen Anwendungen (siehe auch Seite 6), Akupressur oder Akupunktur gleichermaßen genutzt. Eine einfache und effektive Form der Reiztherapie macht nun die PranaMattTM-Akupunkturmatte möglich: Die Matte ist mit vielen kleinen Kunststoff-Spikern bestückt, die durch den Auflagedruck beim Draufliegen die Durchblutung von Muskulatur und Bindegewebe fördert. Schon nach wenigen Minuten fließen wohlige Wärme und Entspannung durch den Körper und es kann zu spontanen Verbesserungen der Befindlichkeit des Anwenders kommen. Erfolgreich eingesetzt wird die Akupunkturmatte bei Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen, Muskelverspannungen, Muskelkater, Spannungskopfschmerz, Durchblutungsstörungen, Schlafproblemen oder Stress. PranaMattTM gibt es in zwei Härtegraden. Für Anfänger empfiehlt sich die „medium“-Variante. Geübte sollten die „strong“-Variante anwenden, weil damit noch stärkere Effekte erzielt werden können. Die Akupunkturmatte gibt es im gut sortierten Fachhandel. Der Preis: 99,90 Euro. www.pranamatt.com i QC15F04

A K Jub T I el ON !

Zerstäuber für Orchideen

Fotos: Meraner Weinkellerei; Monika Frei-Herrmann; CLAUS Reformwaren Service Team; Pranamatt; Effenberger

Für Menschen, die unkompliziert und dennoch gesund snacken wollen, bietet die Marke pural nun noch mehr Abwechslung: Mit Crusty Tomate-Mozzarella und Crusty Hanf-Hafer hat der Bio-Hersteller nun acht Sorten von seinem beliebten Knabbergebäck im Angebot. Die Crustys werden schonend ohne Milch und Ei gebacken und schmecken lecker sowohl mit als auch ohne Belag. Die verschiedenen Packungsgrößen eignen sich fürs Büro oder für unterwegs. i QC15F05

Akupunktur für den Hausgebrauch

Unser Glasflakon für "lebendiges Wasser" inspiriert zum kreativen Experimentieren: Wie uns Quell-Leser berichten, lieben es Orchideen ganz besonders, damit besprüht zu werdern. So wie der Mensch haben diese anspruchsvollen Pflanzen wohl ein Sensorium dafür, was ihnen gut tut. Es gibt ja auch kaum etwas Reineres als "lebendiges Wasser" aus diesem Flakon. Denn Glas kann keine fremden Stoffe abgeben. Aus den sonst im Handel üblichen Sprühflaschen aus PET hingegen könnte "lebendiges Wasser" aufgrund seines Energiereichtums Weichmacher oder das Schwermetall Antimon lösen. Befüllt mit der Quelle St. Leonhard bringt der Sprühflakon wunderbare Erfrischung für die zarten Blüten der Orchideen. 100 ml zum Selberbefüllen. Preis: 9,90 Euro

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Quell Wein-Tipp Einen Wein verkosten hat immer etwas von einem Spaziergang: Der Wein wandert über die verschiedenen Regionen unserer Geschmacksorgane, der Verkoster erlebt dabei eine Mischung aus aktuellen Sensationen und Erinnerungen. Er spaziert durch einen Geschmacksraum wie durch eine Landschaft – teils kennt er sie, teils ist sie neu zu erschließen. Dass sich dabei reale Landschaftsbilder, Eindrücke ihrer Produkte und Eigenheiten einstellen, hat damit zu tun, dass jeder gute Wein ein geschmacklicher Spiegel seiner Herkunft ist: Terroir nennen es die Franzosen. Der 2008er Weißburgunder der Meraner Kellerei heißt „Vinschgau“, weil die Trauben eben aus dieser, der nördlichsten Region Südtirols, stammen. Wer sie jemals genauer kennen gelernt hat, wird sie leicht im Produkt wiedererkennen. Es beginnt mit der Nase. Wer sich die Zeit nimmt, die überaus zarten Nuancen zu erschnuppern, wird unweigerlich den Früchten begegnen, für die der Vinschgau berühmt ist: Marille und Apfel. Auf der Zunge öffnet uns der Weißburgunder die Tür zu einem üppigen Obstgarten – Frucht, Frucht und nochmals Frucht: weißer Pfirsich zumal und dies alles von einer schönen Sanftheit, die den Wein trotz seiner 14,5 % Alkohol (S: 6,3; RZ 3,5) leicht erscheinen lässt. Vor dem Abgang spazieren wir noch durch den Teil des Vinschger Paradiesgärtleins, in dem das Steinobst zu Hause ist. Die Trauben stammen aus Weingärten der Gegend um Kastelbell, die bis zu 900 Metern hoch liegen. Diese Höhenlage kommt, zusammen mit der Niederschlagsarmut der Region, dem ökologischen Gedanken auf höchst natürliche Weise entgegen: Es gibt kein Bothrytisproblem, es muss nicht halb soviel gespritzt werden wie in unseren Breiten. Etwa die Hälfte der Winzer arbeitet hier schon biologisch oder biodynamisch. Der Wein kostet 7,50 Euro, der renommierte Gambero rosso hat ihn mit 3 Gläsern ausgezeichnet! Die Kellerei beliefert auch gern deutsche Bioläden. Christian Schneider i QC15F03

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04 Quell 15.2010

Feuer

Himmlischer Park Der Retter der High Line Für Peter Obletz gab es nichts Schöneres als Eisenbahnen. Er lebte in den siebziger Jahren im New Yorker Stadtteil Chelsea auf einem früheren Rangierbahnhof, sammelte alte Waggons und lud seine Freunde zu Dinnerpartys im Speisewagen ein. Natürlich war der Exzentriker auch von der High Line fasziniert. Er wollte die Strecke wieder in Betrieb nehmen. Tatsächlich schaffte er es, 1984 für zehn Dollar die Schienenrechte zu kaufen. Die Wiederbelebung des Zugverkehrs gelang ihm zwar nicht, aber mit seiner Aktion verschaffte er der High Line Publicity und verhinderte ihren Abriss. Die Umgestaltung zur Promenade erlebte er allerdings nicht mehr – der Zugfanatiker starb 1996. Seine Begräbnisfeier fand im Grand Central Terminal statt, dem großen New Yorker Bahnhof. Doch an der Lower West Side lebt seine Legende weiter. Sein Freund Peter Richards sagt: „Ich sehe die gesamte High Line als Denkmal für ihn.“

Die High Line in New York ist ein richtungsweisendes Beispiel kreativer Stadtentwicklung. Quell-Autorin Christine Mattauch berichtet von dem Besuchermagnet über den Straßen der Lower Westside. Der Abrissvertrag war bereits unterzeichnet. Für 6,6 Millionen Dollar würde ein Bauunternehmen die Überreste der New Yorker Hochbahn demontieren, die seit Jahrzehnten ungenutzt vor sich hin rotteten. „Kein Mensch braucht dieses Ding“, sagte ein Anwohner im Interview mit der New York Times. Und ein anderer ergänzte: „Wenn man irgendwas Vernünftiges damit anfangen könnte, wäre das längst geschehen.“ Das war im Jahr 2000. Doch der Abriss wurde verhindert – worüber inzwischen selbst diejenigen froh sind, die ihn einst befürworteten. Heute ist die High Line ein Kultprojekt, das seit seiner Eröffnung im vergangenen Juni weit mehr als eine Million Besucher anzog. Die zweieinhalb Kilometer lange Schienenstrecke an der Lower Westside von Manhattan hat sich in eine Grünfläche verwandelt, auf der sich wie auf einer Promenade in luftiger Höhe flanieren lässt. „Die High Line ist der innovativste Park der Welt“, sagt der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg stolz. Eine originelle Form der Wiederverwertung Doch die High Line ist mehr als eine Freizeitattraktion. Sie ist ein Lehrstück dafür, wie durch Zivilcourage und Engagement ein Stück städtische Identität gerettet werden kann. Obendrein demonstriert sie beispielhaft, wie nachhaltige Stadtarchitektur aussehen kann – ist doch das gesamte Parkprojekt nichts anderes als eine originelle Form der Wiederverwertung. Die Hochbahn, 1934 für den Frachttransport gebaut und seit den sechziger Jahren kaum noch genutzt, fuhr fünf bis neun Meter über Straßenniveau. Fußgänger erreichen das einstige Schienenareal heute über Treppen, Rolltreppen und Aufzüge. Oben formen Betonplanken einen Weg, der sich gelegentlich zu Plätzen und Gärten erweitert. Es gibt Rasenflächen, Wildblumen, Bänke und das eine oder andere Kunstobjekt. Die Schienenstränge wurden erhalten, Bodenbelag und Bänke greifen ihre Struktur auf. Durch die ungewöhnliche Ebene – etwa auf der Höhe eines zweiten Häuserstocks - bieten sich den Spaziergängern einzigartige und verblüffende Stadtan- und –durchsichten. Der Entwurf stammt von dem New Yorker Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro und den Landschaftsarchitekten Field Operations. „Wir wollten den singulären Charakter und den ungeschminkten Pragmatismus der High Line bewahren“, sagt James Corner, Inhaber von Field Operations. Ursprünglich gab es sogar Pläne, einen öffentlichen Swimming Pool einzurichten sowie ein Amphitheater. Das scheiterte an den Kosten. Realisiert wurde jedoch ein High Line-Besucher können Manhattans Straßenhektik von oben betrachten.

„Sonnendeck“ mit großen hölzernen Liegestühlen, die einen Blick auf den Hudson bieten. Wer einen Platz bekommen will, muss sich gedulden. Doch das fällt in der heiteren, entspannten Atmosphäre nicht schwer. Von der üblichen Manhattaner Hektik ist auf dem Hochpark nichts zu spüren, obwohl es ganz schön voll werden kann: An manchen Sommertagen ist der Andrang so groß, dass schon über eine Kontigentierung der Besucher nachgedacht wurde – mehr als 25.000 Flaneure täglich wurden in Spitzenzeiten gezählt. Geöffnet ist die High Line zwischen 7 und 22 Uhr. Noch in den 80er Jahren wagte man sich in dem verslumten Viertel nachts kaum auf die Straße. Heute leben viele Künstler und Designer an der Lower Westside, und die High Line beschleunigt die Aufwertung. Über 30 Neubauten werden realisiert – Appartmenthäuser, Bürogebäude, Hotels. Die Stadt schätzt die privaten Investitionen auf insgesamt mehr als vier Milliarden Dollar. Jean Nouvel, Frank Gehry, Annabelle Selldorf, DeLaValle + Bernheimer, Robert M. Stern – zahlreiche prominente und viele junge Planer tragen dazu bei, dass der High Line-Bezirk künftig einer der interessantesten Immobilienstandorte in Manhattan sein wird. Es gibt sogar ein Hotel, das über der High Line schwebt. Und kürzlich bekräftigte das Whitney Museum für American Art, dass es an der High Line eine Dependance errichten will, für 18 Millionen Dollar. Durch die High Line sind Immobilien und Flächen an der Lower Westside erheblich im Wert gestiegen. Glücklich über das Kultprojekt sind heute daher nicht zuletzt ausgerechnet die Grundstücksbesitzer, die einst für den Abriss der Hochbahn eintraten. Sie fanden damals, dass das stillgelegte Ingenieurbauwerk die Gegend verschandelt und sie bei der Verwertung von Bauflächen behindert. Jahrelang kämpften sie für die Demontage, allerdings vergeblich, denn die High Line hatte auch damals schon Fans (siehe Randspalte). Vor neun Jahren endlich schien das Schicksal der Hochbahn besiegelt: Der Eigentümerverein „Chelsea Property Owners“ unterschrieb einen Abrissvertrag, und der damalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani gab Rückendeckung. Aufstand von über 100 Bürgergruppen Doch sie hatten nicht mit der Bürgerinitiative „Friends of the High Line“ (FHL) gerechnet. Sie organisierte einen Aufstand von über 100 Bürgergruppen und erreichte, dass der New Yorker Stadtrat für eine Erneuerung der High Line stimmte. Giuliani wollte den Abriss trotzdem durchsetzen. Da verklagte ihn die FHL und bekam recht. Im Jahr 2003 stellte die Stadt 15 Millionen Dollar für die Erneuerung der High Line bereit – das war der Durchbruch. Am 10. April 2006 legte Bürgermeister Bloomberg den Grundstein für das Park-Projekt. Die Kosten von rund 152 Millionen Dollar wurden zu einem großen Teil durch Spenden finanziert, wie es in Amerika häufig der Fall ist. Bei der High Line geht das Public-Private-Partnership noch einen Schritt weiter, denn nicht die Stadt ist für den Betrieb der Promenade zuständig, sondern die gemeinnützige FHL. Das Modell hat in New York Tradition – auch der Central Park wird von einer gemeinnützigen Organisation unterhalten. Der erste Abschnitt des himmlischen Parks reicht von der Gansevoort Straße bis zur 20. Straße. Derzeit wird der zweite Abschnitt entwickelt, der bis zur 30. Straße führt – diese Verlängerung wird im Herbst eröffnet. Ursprünglich fuhren die Frachtzüge sogar bis zur 34. Straße, doch in diesem Gebiet ist ein großes Entwicklungsprojekt namens Hudson Yards geplant, das die Gegend um die Penn Station neu gestalten soll. Wegen der Wirtschaftskrise liegen die Pläne erstmal auf Eis. Doch eines ist sicher – die High Line hat viele Fans, die sich für ihren weiteren Ausbau stark machen werden. i QC15F06

Fotos: Iwan Baan, Peter A. Richards, mit freundlicher Genehmigung der Friends of the High Line

Peter Obletz

Das „Sonnendeck“ zwischen 14. und 15. Straße mit Blick auf den Hudson.


Grüne Energie: Raus aus der Nische Nach dem Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz sind nun Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen gefordert, den CO2-Ausstoß in Eigeninitiative drastisch zu mindern. Mit ihrem Ziel, grüne Energie aus der Nische zu holen, positioniert sich der Darmstädter Energiedienstleister Entega als Vorreiter einer CO2-neutralen Energieversorgung. „Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es“. Das Bonmot des Schriftstellers und Moralisten Erich Kästner ist kaum wie ein anderes dazu geeignet, die derzeitige Situation auf dem Gebiet des Klimaschutzes zu beschreiben. Worte sind genug gemacht, nun braucht es Taten, um den Temperaturanstieg auf der Welt tatsächlich auf zwei Grad begrenzen zu können. Im Alltag gibt es eine ganze Reihe von Ansatzpunkten, um den Ausstoß von CO2 vermindern zu können. Beispielsweise Energiesparen, der Einsatz von Ökostrom oder die Verwendung von engergieneutralem Erdgas. In all diesen Bereichen engagiert sich der Energiedienstleiter Entega zusammen mit seinem Mutterkonzern, der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE). Rund 400 Millionen Euro an eigenen Mitteln will die HSE bis 2015 investieren, um den Ausbau der regenerativen Energieerzeugung voranzutreiben. Mit dieser Investition will die HSE Gesamtinvestitionen von mehr als 1 Milliarde Euro anstoßen. Offshore-Windpark in der Nordsee Bei ihrem Engagement für erneuerbare Energien setzt die HSE vor allem auf Windenergie, die heute als die wichtigste der erneuerbaren Energiequellen gilt. „Das Potenzial der Windenergie in Deutschland liegt bei etwa 290 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr“, schätzt Kurt Rohring vom Kasseler Institut für Solare Energieversorgung. Das wäre etwa die Hälfte des Strombedarfs der deutschen Privathaushalte. Um dieses Potenzial für sich nutzen zu können, beteiligt sich die HSE zusammen mit den Stadtwerken München und weiteren Partnern am Hochsee-Windpark „Global Tech I“. Der Windpark mit 80 Windkraftanlagen soll im Jahr 2013 vor der deutschen Nordsee-Küste in Betrieb gehen und dann Ökostrom für mehr als 460.000 Haushalte liefern. Im Vergleich zur Erzeugung des derzeitigen Strommixes in Deutschland vermeidet der Offshore-Park pro Jahr mehr als eine Million Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (siehe Kasten: Keine Luftnummer).

Trotz der beeindruckenden Leistung des Hochsee-Windparks nutzt die HSE auch regionale Potenziale: Über ihre Tochtergesellschaft NATURpur Energie engagiert sie sich seit zehn Jahren im Bau von Photovoltaik-Anlagen und hat bis heute 117 unterschiedlich dimensionierte Anlagen im Rhein-Main-Gebiet und Südhessen errichtet. Die größte Anlage mit einer Leistung von rund 100 Kilowatt befindet sich auf dem Taubertsbergbad in Mainz. Biogasanlagen in Hessen Das Regionalitätsprinzip der HSE gilt aber auch für die Erzeugung von Erdgas: Bereits Anfang 2008 hat die HSE im hessischen Lorsch eine Biogasanlage mit Nahwärmeleitung in Betrieb genommen. Das dabei verarbeitete Eingangsmaterial (7.500 Tonnen Maissilage und 700 Kubikmeter Gülle pro Jahr) wird von 20 Landwirten aus der Region geliefert. Die Biogasanlage erzeugt daraus rund 1,4 Millionen Kubikmeter Biogase, die vor Ort von einem Blockheizkraftwert in 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom und 2,9 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr umgewandelt werden. Die so erzeugte Wärme wird durch zwei Verbraucher in unmittelbarer Nähe des Standortes – die Lorscher Kläranlage und eine Gärtnerei – fast vollständig genutzt. Dadurch erreicht die Biogasanlage der HSE einen im Vergleich mit anderen Anlagen außergewöhnlich hohen Energieausnutzungsgrad von etwa 80 Prozent. Im Vergleich zum konventionellen Strommix werden dadurch jährlich rund 2.250 Tonnen CO2 vermieden. Darüber hinaus betreibt die HSE Biogasanlagen in Sachsen-Anhalt (über ihre Tochter EAG) und in Groß-Umstadt. In Darmstadt-Wixhausen installierte sie die erste Biogasanlage in Hessen, die Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und ins regionale Erdgasnetz einspeist. „Wer großes bewegen will, muss klein anfangen“, ist auf der Internet-Seite der Entega zu lesen. Entega jedenfalls arbeitet konsequent an ihrem Ziel, eine CO2-neutrale Energieversorgung möglich zu machen. i QC15F07

Fotos: arsdigital.de - womue - fotolia.com

Keine Luftnummer Um den Anteil an Ökostrom im Stromnetzverbund kontinuierlich steigern zu können, ist die Investition in Neuanlagen von zentraler Bedeutung. Denn Strom aus alten, längst abgeschriebenen Anlagen bringt für den Ausbau der erneuerbaren Energien keinerlei Impulse (wir berichteten darüber in Quell Winter 09/10 „Grüner Zustrom“). Ein Beispiel für Investitionen in grünen Strom ist der Hochsee-Windpark „Global Tech I“, der demnächst rund 90 km nordwestlich von Cuxhaven in der deutschen Nordsee entsteht. Mit 80 Windkraftanlagen soll dieser Windpark jährlich rund 1,4 Mrd. kWh Strom erzeugen und Ökostrom für mehr als 460.000 Haushalte liefern. Die HEAG Südhessische Energie AG (HSE) – der Mutterkonzern von Entega – beteiligt sich daran zu fast 25 Prozent, was für das Unternehmen ein ökologisch erzeugtes Stromkontingent für rund 115.000 Haushalte bedeutet. Diese Investitionen macht das Unternehmen unabhängiger von anderen Stromlieferanten und sorgt für mehr Wettbewerb in der Stromerzeugung. Was nicht zuletzt dem Verbraucher nutzt. Denn Wettbewerb ist ein Garant dafür, dass die Preise moderat bleiben und nicht unangemessen hochgeschraubt werden. „Ökostrom und günstig – das ist für uns kein Gegensatz“, sagt Entega-Geschäftsführer Karl-Heinz Koch.

Zahlen und Fakten Größe

80 Anlagen

Gesamtleistung

400 Megawatt

Jährliche Produktion

1,4 Mrd. kWh

Fertigstellung

2013

CO2-Ersparnis

> 1 Mio t.

Investitionsvolumen

1,3 Mrd. Euro

Quell 15.2010

05

Feuer

Klimaneutrales Erdgas Derzeit heizt fast die Hälfte aller bundesdeutschen Hauhalte mit Erdgas. Verglichen mit anderen fossilen Energieträgern setzt Erdgas bei der Verbrennung am wenigsten CO2-Emissionen frei. Doch mit diesem relativen Vorteil gibt sich der Darmstädter Energiedienstleister Entega nicht zufrieden. Sein Anspruch ist es, eine CO2-neutrale Energieversorgung zu fairen Preisen zu bieten. Aus diesem Grund hat die Vertriebsgesellschaft der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE) einen klimaneutralen Erdgastarif entwickelt. Wer sich als Kunde für den Tarif ENTEGA NATURBalance Erdgas entscheidet, sorgt dafür, dass die durch ihn verursachten CO2-Emissionen neutralisiert werden. Entega stellt dabei sicher, dass mindestens die CO2Menge, die bei der Förderung, dem Transport und der Verbrennung des an den Kunden jährlich gelieferten Erdgases entsteht, durch entsprechende Maßnahmen kompensiert wird. Dies geschieht durch Projekte zur Wiederherstellung von Waldökosystemen: Durch den Vorgang der Photosynthese wird der Kohlenstoffanteil (C) des CO2 in Biomasse gebunden und Sauerstoff (O2) in die Atmosphäre abgegeben. Konkret arbeitet Entega dabei mit der Ecosystem Restoration Associates Inc. (era) mit Sitz in North Vancouver zusammen. Dieses Untenehmen ist bereits seit fünf Jahren im Bereich der Wiederherstellung von Ökosystemen aktiv und dabei führend in Nordamerika. Um auch andere Unternehmen dafür zu gewinnen, klimaschädliche Emissionen ihrer Produktion und Produkte durch Aufforstungsund Waldschutzprojekte auszugleichen, hat die HSE nun ein neues Unternehmen gegründet: Die Forest Carbon Group mit Sitz in Frankfurt arbeitet mit der era zusammen und kann die gesamte Wertschöpfungskette bei der Verbriefung von Emissionszertifikaten aus Waldschutzprojekten abdecken. www.forestcarbongroup.ag www.entega.de www.eraecosystems.com

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06 Quell 15.2010

Wasser

Kneipp’scher Knieguss Eine Minute für die Gesundheit: Ein Kneipp’scher Knieguss ist die pragmatische Art, das Immunsystem anzukurbeln.

So wird’s gemacht: Knieguss

Dr. Bernhard Uehleke

hansgrohe Wassersymposium 2009 Die im Beitrag zitierten Informationen von Dr. Bernhard Uehleke sammelten wir im Rahmen des zweiten hansgrohe Wassersymposiums, das Ende September 2009 in Schiltach stattfand. Neben dem Vortrag „Wasser – tut gut: Kneipp-Anwendungen für Wohlbefinden und Gesundheit“ waren bei dem Symposium eine ganze Reihe anderer interessanter Vorträge zu hören. Zusammenfassungen sind unter folgendem Quellcode einsehbar.

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Manchmal sind es die einfachen Dinge, die Dinge, die uns oft als zu simpel erscheinen, die für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit schier unglaubliche Effekte bringen. Davon jedenfalls ist Dr. Dr. Bernhard Uehleke überzeugt: „Mit einem Zeitaufwand von nur einer Minute, lässt sich der Körper vor Infektionen schützen und sogar gegenüber Stress abhärten“, erklärt der Arzt und Physiker, der sich an den Abteilungen für Naturheilkunde der Charité Berlin und des Universiätsspitals Zürich unter anderem mit den segensreichen Effekten der Kneipp'schen Anwendungen beschäftigt. Dass Güsse, Bäder und Waschungen mit warmem oder kaltem Wasser positiv auf die Gesundheit wirken, das hat sich mit der Kneipp’schen Gesundheitslehre mittlerweile landläufig herumgesprochen. Die Geschichte von Sebastian Kneipp hätte Hollywood nicht schöner erzählen können: Nachdem er es als Sohn bettelarmer Weber endlich geschafft hatte Priester zu werden, traf ihn ein neuer Schicksalschlag. Mit 26 oder 27 Jahren erfuhr er, dass er an Lungentuberkulose litt, einer damals tödlichen Krankheit. Kämpfernatur Kneipp kann aber die vernichtenden Prognosen der Ärzte nicht akzeptieren und beginnt medizinische Bücher zu studieren. Eines Tages fällt ihm ein Buch über die Wassertherapie in die Hände. Die darin beschriebene Heilmethode beeindruckt ihn tief. Er fängt damit an, sich nach den Anleitungen des Buches zu behandeln und experimentiert mit drastischen Methoden: Im Winter 1849 badet er zwei- bis dreimal die Woche im eiskalten Wasser der Donau. Mit dieser Methode besiegt Kneipp seine Krankheit. Mittlerweile hat die Kneipp’sche Methode in zahlreichen Kurorten eine eingeschworene Fan-Gemeinde gefunden. Doch wer die segensreichen Wirkungen der Kneipp’schen Anwendungen am eigenen Leib spüren möchte, der muss nicht gleich eine mehrwöchige Kur buchen. Viele Anwendungen lassen sich auch im heimischen Badezimmer mit wenig Zeitaufwand durchführen. Beispielsweise der Knieguss (siehe auch Randspalte). Kaltreiz auf warmen Körper Wichtig bei dieser – wie prinzipiell jeder Kneipp’schen – Anwendung ist der Wechsel zwischen warm und kalt. Die Anwender sollten unbedingt auf vorherige Wärme achten, sei es durch eine heiße Dusche, einen Dauerlauf oder einen Saunagang, damit die Wiedererwärmung des Körpers nach dem kalten Guss sicherer funktioniert. Wie oft auch der

Wechsel zwischen warm und kalt praktiziert wird, sollte die Anwendung immer mit einem kalten Guss enden. „Das kälteste Wasser ist das beste“, so lautet Kneipps Devise. Prinzipiell sollte das Wasser für den kalten Guss nicht wärmer als 15° C sein, was in etwa der normalen Leitungswassertemperatur entspricht. Wichtig für den Effekt ist auch, dass der Wasserstrahl gebündelt ist, denn dann ruft dieser einen isolierten Kältereiz hervor. Ein derart gebündelter Strahl lässt sich durch eine Gießkanne ohne Aufsatz erzeugen oder aber durch einen speziellen Duschaufsatz, wie ihn beispielsweise der Schiltacher Armaturenhersteller hansgrohe anbietet. „Die Temperatur-Regelung hat bei Warmblütlern die höchste Priorität“, erklärt Dr. Uehleke die starke Wirkung der Wechseltemperaturen. Man kann den Körper damit so aufregen, dass er das Abwehren von äußeren Reizen trainiert. Die Abhärtung betrifft jedoch nicht nur die Abwehr von Bakterien und Viren sondern auch von psychischem Stress. Keine kalten Füße mehr Für die Wirkung der Kneipp’schen Anwendungen ist der Kaltanteil besonders wichtig. Er muss nicht mehr als eine Minute betragen und führt trotz seiner kurzen Zeit dennoch zu lang anhaltenden Effekten: Denn durch ihn wird die Mikrozirkulation des Stoffwechsels für mindestens eine Stunde angeregt – auch in den erkältungsanfälligen Schleimhäuten. Bei regelmäßiger Anwendung – am besten täglich – kommt es nach einigen Wochen zur Durchblutungsregulation: Hoher Blutdruck geht zurück; niedriger Blutdruck steigt an. Die Stresshormone, die normalerweise die Durchblutung in den Extremitäten drosseln, führen seltener zu kalten Füssen und kalten Händen. „Mit 40 oder 50 Jahren ist mittels Kneipp’scher Anwendungen gut was zu holen“, macht Uehleke Mut, vorbeugend für den Körper aktiv zu werden. Die Effekte der Abwehrstärkung mittels Kältereize klingen fast zu schön, um wahr zu sein: Damit soll sich eine ähnliche Schutzwirkung wie durch eine Grippeschutzimpfung oder pflanzliche Mittel erzeugen lassen. Die Häufigkeit von Erkältungen soll um rund die Hälfte zurückgehen. Es gibt wohl kaum eine andere Gesundheitsmaßnahme mit einem solch günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Sowohl in finanzieller als auch in zeitlicher Hinsicht. i QC15W01

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Warme Wasserspiele bringen den Körper so richtig auf Trab, wenn sie mit einem kalten Kneippguss enden.

Fotos: Christian von Alvensleben für hansgrohe AG, Ellen Valentin - Fotolia

Führen Sie den gebündelten Wasserstrahl von den Zehen des rechten Beines über den Fußrücken zur Unterschenkelseite und die Wade hinauf bis zur Kniekehle und dort einige Male hin und her. Leiten Sie dann den Strahl wieder die Wade hinab und wechseln Sie auf die Vorderseite des Unterschenkels. Nun wieder bis kurz oberhalb des Knies ein paar Sekunden verweilen und wieder nach unten. Anschließend kommt das linke Bein dran.


Einfach nur Wasser? Wasser ist nicht gleich Wasser. Vom „lebendigen Wasser“ bis hin zum Osmosewasser unterscheiden sich Wässer in vielerlei Hinsicht. Quell beschreibt die Qualitätsunterschiede.

Trinkwasser und Leitungswasser

Grundwasser stammt aus unterschiedlichen Tiefen der Erde und ist Teil des Wasserkreislaufes: Niederschläge passieren auf ihrem Weg in die Tiefe verschiedene Gesteinsschichten, werden dadurch gefiltert und lösen aus dem Gestein Mineralstoffe und Spurenelemente, die dem Wasser seinen spezifischen Geschmack verleihen. „Unechtes“ Grundwasser in Form von Uferfiltrat wird künstlich erzeugt, indem Oberflächenwasser gezielt versickert und in Brunnen aufgefangen wird. Die Verweilzeit von Grundwasser im Boden reicht von weniger als einem Jahr bis hin zu vielen Millionen Jahren. Sehr alte Grundwässer, wie beispielsweise das unter der Wüste Sahara, werden auch als „fossile Wässer“ bezeichnet. In der Regel ist naturbelassenes Grundwasser unbelastet und deshalb als Trinkwasser geeignet.

Als wichtigstes Lebensmittel wird Trinkwasser als „Lebensmittel Nr. 1“ bezeichnet. Es ist Süßwasser mit einem so hohen Grad an Reinheit, dass es für den menschlichen Gebrauch, insbesondere zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen, geeignet ist. Im Trinkwasser dürfen keine krankheitsverursachenden Mikroorganismen enthalten sein. Darüber hinaus sollte es eine Mindestkonzentration an Mineralstoffen aufweisen. Zudem müssen technische Anforderungen (keine Aggressivität gegen Rohrleitungen, Vermeidung von Ablagerungen) gewährleistet sein. Die Güteanforderungen an Trinkwasser sind in Deutschland in der DIN 2000 und in der Trinkwasserverordnung definiert. Doch die Trinkwasserverordnung stößt auf Grenzen. Derzeit gibt sie nur für 33 schädliche Stoffe Grenzwerte vor – und wiegt uns damit in scheinbarer Sicherheit, denn allein in Europa gibt es mehr als 100.000 synthetische Chemikalien, die zum Großteil ins Wasser geraten und zur Gefahr für Mensch und Tier werden können. Beispiel Arzneimittel: Vom Antibiotikum bis zum Röntgenkontrastmittel, vom Empfängnisverhütungsmittel bis zum Antiepileptikum wurden bereits eine ganze Reihe pharmazeutischer Wirkstoffe im Leitungswasser gefunden. Weltweit gibt es noch keine einzige Trinkwasserverordnung, die Medikamentenrückstände berücksichtigt. Leitungswasser ist nicht immer mit Trinkwasser gleichzusetzen, denn in rund zwei Prozent seines Aufkommens weist es nicht die Qualität von Trinkwasser auf und muss dann entsprechend gekennzeichnet werden.

Heilwässer gehören zu den ältesten Naturheilmitteln. In Deutschland hat Heilwasser den Status eines Arzneimittels und ist amtlich zugelassen. Voraussetzung für die Zulassung als Arzneimittel ist der Nachweis einer vorbeugenden, lindernden oder heilenden Wirkung. Je nach Zusammensetzung der im Heilwasser gelösten natürlichen Mineralstoffe und Spurenelemente entfalten sie unterschiedliche therapeutische Wirkungen – beispielsweise, indem sie die Funktion von Stoffwechsel und Organen wie Magen, Darm, Herz, Kreislauf und Nieren anregen. In einem Liter Heilwasser muss mindestens ein Gramm gelöste Mineralstoffe oder Spurenelemente enthalten sein. Genaue Angaben zu Inhaltsstoffen und deren Wirkweise müssen auf dem Flaschenetikett ausgewiesen sein. Naturheilkundige gehen davon aus, dass die Heilwässer am besten wirken, wenn sie direkt an der Quelle getrunken werden.

„Lebendiges Wasser" aus artesischen Quellen Auch wenn der Begriff „lebendiges Wasser“ in keinem herkömmlichen Lexikon steht, haben Wasser-Experten doch recht genaue Vorstellungen davon, welche Qualitäten die „Lebendigkeit“ ausmachen. Für Viktor Schauberger, den weisen Mann der Wasserforschung, hat Lebendigkeit viel mit seiner „Reife“ zu tun. Ein „reifes“ Wasser sprudelt aus eigener Kraft aus dem Boden, steigt zum Teil aus großen Tiefen von selbst aus dem Erdreich. Man nennt dieses Phänomen „artesisch“. Aufgrund seiner ursprünglichen Cluster-Strukturen kann „lebendiges Wasser" vom Körper besser aufgenommen werden und fördert die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften. „Lebendiges Wasser" beinhaltet für den Menschen lebenswichtige Informationen sowie eine erhöhte Konzentration an Elektronen, die bei der Aktivierung und Entsäuerung des Körpers eine wichtige Rolle spielen. In der heutigen Zeit hat das Wasser, das die Verbraucher geliefert bekommen, jedoch in den meisten Fällen viel von seiner Lebendigkeit eingebüßt. Die Verfahren, die die Wasserwerke zur Wasseraufbereitung anwenden, schwächen dessen Lebendigkeit ebenso wie der lange Leitungstransport von der Entnahmestelle ins Haus. Generell kann man sagen: „Intensive Behandlung zerstört die 'Lebendigkeit' eines Wassers“, zieht Dr. René Hirschel, Wasserexperte und Umweltmediziner aus Günzburg das Fazit.

Fotos: Monika Frei-Herrmann, Volker Lannert

Mineralwasser Mineralwasser ist Wasser, das aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen stammt. Es ist gekennzeichnet durch ursprüngliche Reinheit und durch seinen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen oder sonstigen Bestandteilen mit mehr oder weniger starken ernährungsphysiologischen Wirkungen. Für den täglichen Hausgebrauch empfehlen sich ausgewogen mineralisierte Wässer, da sie den Körper durch anorganische Mineralstoffe nicht überfrachten.

Oberflächenwasser Oberflächenwasser ist Wasser aus natürlichen oder künstlichen oberirdischen Gewässern (Flüsse, Seen und Talsperren), das auch Rohstoff für die Trinkwassergewinnung sein kann. Ebenfalls als Oberflächenwasser wird das von befestigten Flächen ohne Kanalisation abfließende Niederschlagswasser bezeichnet.

Osmosewasser Osmosewasser ist Wasser, dem so gut wie alle Inhaltsstoffe entzogen sind. Dies geschieht durch Umkehrosmose: Leitungswasser wird unter Druck durch eine mehrlagige, feinporige Membran gepresst, deren Poren so klein sind, dass nur Wassermoleküle passieren können. Durch dieses Verfahren werden nach Angaben der Gerätehersteller alle Schadstoffe wie Pestizide, Schwermetalle, Kalk oder Nitrat, aber auch alle enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente zu 99 Prozent herausgefiltert, was der Gesundheit zuträglich sein soll. Der Unterschied zum destillierten Wasser besteht darin, dass das Wasser nicht verdampft und wieder aufgefangen, sondern durch die Membrane geschickt wird, was nach Aussage der Gerätehersteller die im Wasser enthaltenen Stoffe noch wirkungsvoller eliminiert. Die Kritiker weisen darauf hin, dass durch das Trinken von Osmosewasser dem Körper Mineralstoffe entzogen werden, da das Wasser höchst begierig ist, wieder Stoffe aufzunehmen.

Quellwasser Quellwasser stammt aus unterirdischem und schadstoffgeschütztem Grundwasser und wird direkt am Ort der Quelle abgefüllt. Quellwasser muss „natürlich rein“ sein und darf nicht chemisch oder durch Filtertechnik aufbereitet werden. Zugelassene Verfahren sind lediglich das Abtrennen von Eisen, Mangan, Schwefelverbindungen oder Arsen sowie die Ozonierung, solange der ursprüngliche Charakter des Wassers nicht veränder wird. Die Qualität von Quellwasser entspricht mindestens der Qualität von Trinkwasser.

Tafelwasser Mineralstoffgehalte Bezeichnung des Mineralstoffgehalts

Bedingung

Sehr gering

nicht mehr als 50 Milligramm pro Liter

Gering

nicht mehr als 500 Milligramm pro Liter

Hoch

mehr als 1.500 Milligramm pro Liter

Die Mineral- und Tafelwasserverordnung legt fest, wie Mineralstoffgehalte bezeichnet werden dürfen.

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Wasser

Gewinnen Sie

Grundwasser

Heilwasser

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Tafelwasser ist aufbereitetes (künstlich hergestelltes) Trinkwasser, das mit natürlichem Mineralwasser, Salzlösung oder Meerwasser vermengt worden ist. Tafelwasser darf in Container und Tankwagen abgefüllt werden. In manchen Fällen werden Tafelwässer industriell stark bearbeitet: indem beispielsweise per Umkehrosmose aus dem Wasser alle Mineralien herausgeholt werden und anschließend die anorganischen Mineralien nach einer bestimmten Formel wieder künstlich zugesetzt werden, so dass das Wasser weltweit gleich schmeckt. i QC15W03

ein Jahr lang „lebendiges Wasser" Mit dem Ziel, "lebendiges Wasser" einem großen Kreis von Menschen zugänglich zu machen, übernahm Johann Abfalter vor 15 Jahren die Leonhardsquelle in Bad Leonhardspfunzen. Die von ihm gegründete St. Leonhards-Vertriebs GmbH & Co. KG hat inzwischen sieben verschiedene Sorten „lebendiges Wasser“ im Angebot. Für QuellLeser stellt das Unternehmen ein Jahres-Abo für kostenlosen Wasserbezug aus seinem Wassersortiment zur Verfügung.

Preisfrage: Nennen Sie eine besondere Qualität, die „lebendiges Wasser“ auszeichnet. Füllen Sie das Gewinnspielformular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12 60311 Frankfurt Kennwort: Lebendiges Wasser. Einsendeschluss: 15. April.

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Buchtipp „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit“ Dieses Buch handelt von der Heilkraft lebendigen Wassers und den vielfältigen Einsatzbereichen der Wasserapotheke. Mit journalistischem Spürsinn und professioneller Recherche sind wir jeder sich uns bietenden Quelle nachgegangen und haben Experten befragt. Unser Ergebnis: Im lebendigen Wasser liegt der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. Andrea Tichy, Quell Edition; ISBN 978-3-9812667-0-2 Preis: 19.90 Euro

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Luft

Der Durchzug eines Tiefdruckgebietes mit den typischen Wetterphasen Der Durchzug eines Tiefdruckgebietes ist von verschiedenen typischen Wetterphasen begleitet, welche mit den entsprechenden Befindlichkeitsstörungen verbunden sind. Vorausgesetzt, dass ein Tiefdruckwirbel noch jung ist und mitten über unser Land zieht, bringt er eine Abfolge von sechs typischen Wetterphasen mit sich: • Sich abbauendes Hoch, • Warmfrontaufzug (Wetterumschlag), • Warmfrontdurchgang (vollzogener Wetterumschlag), • Warmsektor (Bewölkungsauflockerung), • Kaltfronteinbruch (turbulenter Wetterumschlag), • Rückseitenwetter (sich aufbauendes Hoch).

Der Autor:

Andreas Walker ist promovierter Meteorologe, Buchautor, Fotograf und Wissenschaftsjournalist. Seit 1994 arbeitet er als freier Wissenschaftsjournalist, hält Kurse und Vorträge über Wetterkunde in Schulen und Firmen und ist Inhaber einer Bildagentur mit mehr als 50.000 selbst aufgenommenen Farbdias über Natur- und Wetterphänomene. www.meteobild.ch

Im winterlichen Hoch

Im Hochdruckgebiet sind die meteorologischen Aktivitäten sehr gering. Deshalb sind auch meistens keine wetterbedingten Beschwerden spürbar. Wirkung Im sommerlichen Hoch kann die Hitze zum Problem werden. An schwülen Tagen wachsen am Spätnachmittag gewaltige Gewitterwolken in den Himmel.

Im Winter sind Hochdrucklagen oft mit einer Nebeldecke in den Niederungen verbunden. Wirkung Die mit Schadstoffen angereicherte, feuchte Nebelluft wirkt sich vor allem ungünstig auf Erkrankungen der Atemwege aus. Über dem Nebel jedoch ist die Luft kristallklar und es scheint die Sonne.

Der Einfluss des Wetters auf den Menschen Wir sind ununterbrochen vom Wetter umgeben und damit auch von ihm beeinflusst. Einige Menschen spüren dies kaum, andere reagieren bei einem Wetterumschwung mit verschiedenen Symptomen. Verschiedene Wetterlagen haben unterschiedliche Einflüsse auf unser Wohlbefinden. Dr. Andreas Walker. Der Begriff Wetterempfindlichkeit ist keine Erfindung unserer modernen Zeit. Bereits im 9. Jahrhundert wird in einem Gesetzestext damit gearbeitet. Dabei wurde derjenige mit einer Buße bestraft, der einem Gegner im Streit eine Wunde zufügte, die eine wetterempfindliche Narbe hinterließ. Goethe (1749 - 1832) erwähnte in einem Brief, dass er bei hohem Barometerstand besser arbeiten könne, als bei niedrigerem. Humboldt (1769 - 1859) umfasste 1844 den Klimabegriff soweit, dass die Wirkungen der Elemente der Atmosphäre für die organische Entwicklung der Gewächse und die Reifung der Früchte, ebenso auch für die Gefühle und ganze Seelenstimmung des Menschen wichtig seien. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Ärzte nach Gründen dieses Phänomens zu suchen, da ihnen aufgefallen war, dass an bestimmten Tagen gleichartige Krankheitssymptome auffällig häufig auftraten. Das Thema wird auch in der modernen Forschung immer mehr aufgegriffen. Als Produkt der Vernetzung von Medizin und Meteorologie entstanden neue Wissenschaftszweige - Medizinmeteorologie und Bioklimatologie. Trotz mittlerweile einiger gelüfteter Geheimnisse, bleiben aber noch viele Rätsel im Dunkeln, denn Mensch und Wetter sind zwei sehr komplexe Systeme – ihre Vernetzung ist dementsprechend kompliziert. Viele Faktoren mischen mit In Bezug auf das meteorologische Geschehen betrachtet, leben wir in einem äußerst abwechslungsreichen Land. Unsere Breiten sind geprägt vom Durchzug der Tiefdruckwirbel, welche an der Polarfront entstehen und in einer Abfolge von verschiedenen Wetterphasen (siehe Bilder) innert kürzester Zeit Wetterwechsel verursachen, die im Extremfall einem Klimawechsel von den Subtropen in polare Breiten entsprechen. Solche Änderungen verursachen denn auch die häufigsten Störungen für das Wohlbefinden. Meinungsumfragen haben ergeben, dass sich über die Hälfte der Bevölkerung durch das Wetter in ihrem Wohlbefinden gestört fühlt. Früher suchte man nach einzelnen meteorologischen Faktoren, die unser Wohlbefinden beeinflussen. Es zeigt sich jedoch immer mehr, dass eine Vielzahl von Einflüssen die Wetterwirkung ausmacht. Die verschiedenen Wetterelemente (Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit, elektrische Ladungen in der Luft etc.) erreichen praktisch jeden Teil des menschlichen Organismus. Hauptzentren sind jedoch Haut, Atmungsorgane, Nase, Augen und das zentrale Nervensystem. Es gibt nicht nur wetterempfindliche und wetterunempfindliche Menschen. Die Übergänge sind fließend und man teilt die große Zahl der vom Wetter beeinflussbaren Menschen in folgende drei Gruppen ein: Bei den Wetterreagierenden passt sich der Organismus unbemerkt den wechselnden Wetterbedingungen an. Sie verspüren in der Regel keine Beschwerden.

Wetterfühlige Menschen fühlen, wenn sich das Wetter ändert. Sie reagieren mit Unwohlsein. Manche klagen über Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Herzklopfen oder Blutdruckbeschwerden. Die Wetterempfindlichen haben im Laufe ihres Lebens Krankheiten und Verletzungen erlitten, die sie gegenüber dem Wetter besonders empfindlich machen. So können beispielsweise alte Operationsnarben oder Knochenbrüche bei Wetteränderungen schmerzhafte Empfindungen hervorrufen. Kann das Wetter krank machen? Als wetterfühlig werden Menschen bezeichnet, die Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Sonnenlicht, elektroklimatische Verhältnisse und andere Wetterfaktoren verstärkt wahrnehmen und übermäßig darauf reagieren. Wetterbedingte Beschwerden unterscheiden sich aber dennoch klar von „normalen Krankheiten“. Obwohl der betroffene Mensch ganz erheblich darunter leidet, kann der Arzt auch durch gründliche Untersuchungen keine krankhaften Veränderungen an den betreffenden Organen nachweisen. Wetterbedingte Beschwerden müssen somit als Symptom eines geschwächten Organismus gesehen werden, der nicht mehr in der Lage ist die verschiedenen Veränderungen zu kompensieren. Ebenso gilt inzwischen die Annahme als gesichert, dass unser vegetatives Nervensystem die Wetterreize wie eine Antenne aufnimmt. Wie diese Abläufe aber im Detail stattfinden, ist noch unbekannt. Mit Sicherheit spielen kleine und häufige Druckschwankungen eine Schlüsselrolle, welche immer dann auftreten, wenn verschiedene Luftmassen übereinander gleiten. Dies stimmt gut überein mit der Anhäufung der wetterbedingten Beschwerden, die sowohl im Bereich der Fronten beim Durchzug eines Tiefs auftreten, als auch beim Aufgleiten des Föhns über den Kaltluftsee. Ein gesunder und seelisch stabiler Mensch kann die Wetterreize weitgehend ausgleichen. Er leidet also nicht spürbar darunter. Wetterempfindlichkeit tritt erst dann auf, wenn diese natürliche Anpassung an das Wetter durch Krankheiten oder falsche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten gestört wird. Menschen, die sehr stark unter wetterbedingten Beschwerden leiden, sollten dies mit ihrem Arzt besprechen. Möglicherweise sind andere, bisher noch nicht entdeckte Ursachen mitverantwortlich dafür. Die Linderung der Schmerzen durch Medikamente sollte nur auf ärztliche Beratung erfolgen und vorübergehend sein. Eine vollwertige Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und weitere Komponenten, die den menschlichen Körper und die Psyche positiv unterstützen, sorgen für ein natürliches Gleichgewicht und helfen dem Menschen bei seiner natürlichen Anpassung an die sich dauernd verändernde Umwelt. i QC15L01

Fotos: Andreas Walker

Wetterkarte

Im sommerlichen Hoch


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Luft

Warmfrontaufzug

Warmfrontdurchgang

Ein Hof um die Sonne kündigt den aufkommenden Wetterumschlag mit Niederschlägen an: Auf der Vorderseite eines Tiefs gleitet herannahende, wärmere Luft über die am Boden lagernde kältere Luft auf. Wirkung Überdurchschnittliche Müdigkeit, nervöse Unruhe, Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen und Schmerzen.

Mit dem Warmfrontdurchgang trifft in der warmen Jahreszeit ein regelmäßiger „Landregen“ ein, dem im Winter leichter Schneefall entspricht. Wirkung In dieser Phase werden die Befindensstörungen, Schmerzzustände und Kreislaufbeeinträchtigungen auf den geschwächten und kranken Organismus noch einmal verstärkt.

Viele Menschen reagieren bei einem Wetterumschwung mit unterschiedlichen Symptomen. Die verschiedenen Wetterlagen beeinflussen unser Wohlbefinden.

Von der Wetterfühligkeit verschont

Warmsektor

Kaltfrontdurchgang

Im Warmsektor des Tiefs wird die Luft erwärmt und trocknet aus. Deshalb erfolgt eine vorübergehende Wetterberuhigung und die Wolken lösen sich zum größten Teil auf. Wirkung Die wetterbedingten Beschwerden nehmen rasch ab. Beim Durchzug eines Tiefs fühlt sich der Mensch in dieser Wetterphase am wohlsten.

Das Eintreffen der Kaltfront macht sich für den Beobachter oft als drohende dunkle Wolkenwand bemerkbar, weil er die dunkle Wolkenbasis sieht. Im Bereich der Kaltfront treten starke Turbulenzen, infolge von intensiven vertikalen Umlagerungen von Luftmassen auf. Wirkung Koliken, Krämpfe, Herzanfälle, Herzinfarkte, Schlaganfälle, arterielle Embolien, epileptische Anfälle und Asthma treten häufiger auf.

Rückseitenwetter

Föhnlage

Auf der Rückseite der Kaltfront bestimmt absinkende Luft das Wettergeschehen. Die Bewölkung geht zurück und das Hoch baut sich erneut auf. Wirkung Die meteorologischen Aktivitäten lassen immer mehr nach, ebenso nehmen die wetterbedingten Reaktionen im Organismus nach und nach ab.

Bei einer Föhnlage weht auf der Alpennordseite ein warmer Südwind.Dabei werden Wellen im Nebel erzeugt, die für Luftdruckschwankungen sorgen. Darunter leiden viele wetterempfindliche Menschen. Wirkung Beschwerden wie Kopfweh, aber auch euphorische Zustände.

Wetterfühligkeit tritt vor allem an Orten auf, wo turbulente Wetteraktivitäten stattfinden. Gerade in unseren Breiten sorgen vorbeiziehende Tiefdruckwirbel für markante Wetterwechsel, was den menschlichen Organismus stark belastet. Im Gegensatz dazu bilden Klimazonen mit geringen Wetteraktivitäten gute Voraussetzungen, vom Phänomen Wetterfühligkeit weitgehend verschont zu werden. Zonen mit verminderten Wetteraktivitäten sind Gebiete auf der Erde, wo selten Wetterfronten durchziehen. Es sind Regionen, die den größten Teil des Jahres in einem Hochdruckgebiet liegen. Auch subtropische und tropische Gebiete, in denen Wetterfronten selten oder gar nicht auftreten, gehören dazu. Beispiele für derartige Länder sind Südafrika, Madeira oder Gran Canaria. Allerdings kann in den Tropen die Hitze ein ernstes Problem bilden. In solchen Gegenden ist das Klima in höheren Lagen jedoch angenehm. Im Alpenraum sind es ebenfalls die erhöhten Lagen, an denen weniger wetterbedingte Beschwerden auftreten als in den Tälern. Gerade im Winterhalbjahr herrscht in den Bergen oft schönes und klares Hochdruckwetter, während es in den Niederungen trüb und neblig ist.


Wasser

Das Geheimnis der gesunden Biere

Aufruf zum Engagement für Nachhaltigkeit

Erkenntnisse aus der Sudpfanne der Neumarkter Lammsbräu

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Die gesundheitlichen Wirkungen der untersuchten alkoholfreien Bio-Biere der Neumarkter Lammsbräu beruhen im Wesentlichen auf vier Bausteinen: Bio-Malz aus eigener Mälzerei Die meisten gesundheitlich wichtigen Wirkstoffe dieser Biere stammen aus dem Bio-Malz aus eigener Herstellung. Als eine der letzten Brauereien in Deutschland betreibt die Neumarkter Lammsbräu eine eigene Mälzerei und hat damit den direkten Zugriff auf die Malzqualität. Zusammen mit einer über Jahrzehnte aufgebauten Belieferung mit ökologisch angebauter Qualitätsbraugerste ist die Brauerei heute in der Lage unvergleichliche Spitzenmalze zu erzeugen. Weiterhin verwendet die Brauerei als heutzutage absolute Rarität ausschließlich Bio-Naturhopfen. Aus dieser offiziellen Arzneipflanze des Jahres 2007 geht damit ein höchstmöglicher Anteil wertvoller Inhaltsstoffe ins Bier über. Eigenes Bio-Sauergut Eine Lammsbräu eigene Entwicklung ist Bio-Sauergut, das für alle alkoholfreien Biere verwendet wird. Die Forschungen zeigten, dass das pure Sauergut die aufgeführten Gesundheitseigenschaften der Biere in noch höherem Maße besitzt. Diese Eigenentwicklung ist der zweite Baustein für gesunde, natürliche Biere. Schonendes Brauverfahren Die Krönung ist das Lammsbräu spezifische Brauverfahren, bei dem erst gar kein Alkohol entsteht und somit den alkoholfreien Bieren auch kein Alkohol nachträglich entzogen wer-

den muss. Gleichzeitig erfolgt keinerlei Stabilisierung oder Konservierung. Die gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe von Malz und Sauergut bleiben so im fertigen Bier bestmöglich erhalten. Bio-Hefe aus eigener Zucht Die garantiert gentechnikfreie Bierhefe und Milchsäurebakterien sorgen dafür, ein wertvolles Bier ohne Alkohol entstehen zu lassen. Bier & Sport? - das passt super! Immer mehr aktive Leistungs- und Freizeitsportler entdecken vor allem die alkoholfreien Lammsbräu-Bioweissbiere als ideale Durstlöscher vor, während und nach dem Sport. Die Gründe: • Die alkoholfreien Weissbiere sind isotonisch, d.h. die Getränke haben dieselbe Konzentration gelöster Stoffe wie unser Blut. Sie sind damit ideale Durstlöscher beim Sport. • Die Alkoholfreien werden von Lammsbräu so gebraut, dass erst gar kein Alkohol entsteht. Damit bleiben die vielen wertvollen Inhaltsstoffe im Bier erhalten. Die Weissbiere sind reich an Folsäure und Vitamin B12. • Wichtig ist für den Sportler: Die Lammsbräu braut die Biere kalorienreduziert, außerdem sind sie fettfrei, cholesterinfrei, natriumarm und zuckerarm. Deshalb lobten renommierte Sportmediziner Lammsbräu alkoholfreie Weisse als „prädestiniert für die Bedürfnisse von Sportlern und gesundheitsbewussten Menschen.“ (Prof. Dr. Aloys Berg, Sportmedizin der Universitätsklinik Freiburg)

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„Alkoholfreie Weisse, prädestiniert für die Bedürfnisse von Sportlern und gesundheitsbewussten Menschen.“ Prof. Dr. Aloys Berg

Fotos: Lammsbräu

Zum 9. Mal verleiht die Neumarkter Lammsbräu im Juni ihren Nachhaltigkeitspreis. Zu den bekanntesten unter den bisherigen Preisträgern zählen die Ehrenpreisträger Prof. Dr. Klaus Töpfer, der Eichstätter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke und Gräfin Sonja Bernadotte (†) sowie der Moderator der ZDF-Kindersendung „Löwenzahn“, Guido Hammesfahr, die Sendung ZDF Umwelt und der oekomVerlag. Der Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter Lammsbräu zählt zu den wenigen Auszeichnungen in der BioBranche, die mit einem Preisgeld verbunden sind: Seit 2001 werden jedes Jahr insgesamt 10.000 Euro ausgelobt. Bewerbungen sind noch bis einschließlich 30. April 2010 möglich. www.lammsbraeu.de


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Schöne neue Welt

Die innere Quelle Was haben der Dalai Lama, Richard Gere, Tina Turner und Ruth Maria Kubitschek gemeinsam: die Praxis der Meditation. Nach einer Umfrage der Düsseldorfer „Identity Foundation“ suchen mittlerweile 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung spirituelle Wege zu einem sinnvollen Leben. Doch auch, wer sich nicht für den Buddhismus als Religion interessiert, kann durch regelmäßiges Meditieren zu innerer Ruhe finden, besser den täglichen Stress bekämpfen und mehr Mitgefühl für sich und andere entwickeln. Von Dr. Gerd Leidig.

Foto: Kati Molin - fotolia.com

Nein, meine Pille ess’ ich nicht! Als Aldous Huxley in den 1930iger Jahren von den segensreichen Wirkungen einer von ihm als „Soma“ genannten Pille schrieb, die auf wunderbare Weise schlechte Stimmungen vertreiben konnte und zugleich als Aphrodisiakum begehrt war, konnte der britische Autor wohl nur ahnen, dass die Sehnsucht nach dem Glück aus der Retorte einen andauernden Wunsch auch noch für uns heute darstellt. Jeder fünfte akademisch ausgebildete Leser gab bei einer Befragung der Fachzeitschrift „Nature“ im Jahr 2008 zu, schon einmal verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Ritalin, Modafinil oder einen Betablocker eingenommen zu haben, um die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern. Immerhin fünf Prozent von 3000 Befragten bekannten sich im DAK-Gesundheitsreport 2009 dazu, Medikamente als Doping am Arbeitsplatz einzunehmen. Unter dem Motto „das optimierte Gehirn“ forderten unlängst führende Forscher, die Entwicklung der auch „Neuro-Enhancer“ genannten Präparate voranzutreiben, denn die Vorteile würden die Nachteile überwiegen. Wahrlich schwere Zeiten für einen PillenKaspar, der diese Mittel auch am fünften Tag noch nicht nehmen mag. „Nicht atmen, nicht atmen und ... weiter atmen!“ Vielleicht erinnern Sie sich noch an die freundliche, aber befremdliche Aufforderung Ihres Röntgenarztes, als er Sie bat, das Atmen zu unterbrechen, damit brauchbare Röntgenbilder entstehen konnten. Der für einige Momente angehaltene Atem und dann das angenehme Gefühl, als sich die Lunge wieder füllen durfte und die verbrauchte Luft Ihren Körper wieder verlassen hat. Selten und nur ausnahmsweise wie im Beispiel der ärztlichen Untersuchung sind wir uns bewusst, dass wir atmen. Die Entdeckung und das Bewusstsein des eigenen Atmens steht im Mittelpunkt vieler meditativer Praktiken und führt uns zu einem bewussteren Sein. Machen Sie doch einmal einen Schnelltest, wie sehr Sie im Augenblick von der Macht Ihrer inneren Gedanken abgelenkt werden, und damit von der Gegenwart des Augenblicks entfernt sind: Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich nur auf Ihren Atem. Verändern Sie bitte nichts an dem, wie Ihr Körper atmet, beobachten Sie nur das Auf und Ab und begleiten Sie bei den ersten Versuchen Ihre Atemzüge mit einem inneren Zählen. Als erste Erfahrung reicht es, wenn Sie parallel mit Ihrem Atmen entsprechend Ihrem Rhythmus bis zehn zählen. Wie oft haben Sie mit ungewollten Gedanken Ihren inneren Monolog unterbrochen? „Being Mode“ John Kabat-Zinn nannte das bewusste Verweilen und die achtsame, nicht bewertende Konzentration auf die Gegenwart den „Being Mode“, also den SeinsModus, in dem wir versuchen sollen, möglichst wenig zu tun und vorzugsweise auf die Atmung oder auf andere Empfindungen des Körpers zu achten. Je häufiger wir es schaffen, in diesem achtsamen, aber absichtslosen Zustand zu ver-

weilen, desto segensreicher werden sich die Erfolge dieser Achtsamkeitsmeditation einstellen. Kabat-Zinn hat als Mediziner und Wissenschaftler seit über 30 Jahren diese Effekte studiert und zu einem eigenen Ansatz in der Unterstützung krankhaft gestresster und sogar depressiver Menschen entwickelt. In seinem MBSR-Programm (Mindfulness Based Stress Reduction) lernen die Teilnehmer durch tägliches Üben, die Gedanken, die immer wieder die Konzentration auf die Atmung stören, kommen und gehen zu lassen. Übung macht auch hier den Meister Viele gute Vorsätze scheitern daran, dass wir den Terminkalender schon übervoll haben. Ein regelmäßiger Termin, und das am besten jeden Tag, scheint für viele nicht realistisch. Bevor Sie allerdings aus diesen Gründen nicht meditieren, starten Sie doch ganz einfach mit der oben vorgestellten Atemübung, die nur zwei bis drei Minuten dauert. Mit den ersten Erfahrungen bekommen Sie allmählich einen Eindruck von der Kraft der Meditation. Suchen Sie sich eine Stelle zuhause, an der Sie ungestört sitzen können, ohne den Rücken anzulehnen. Schließen Sie dann die Augen und beginnen mit durch inneres Mitzählen begleitetes Atmen und achten Sie auf die kommenden Gedanken. Sobald Ihnen ein Gedanke bewusst wird, verabschieden Sie ihn wieder und konzentrieren Sie sich erneut auf Ihre Atmung. Das achtsame Gehirn Meditation verändert. Bereits mit der einfachsten Übung wird sich bei regelmäßiger, wenn möglich täglicher Praxis Ihr Leben ändern. Doch nicht nur das: Ihr Gehirn wird durch die Praxis der Achtsamkeit verändert. Erfahrungen können auch Einfluss auf die Aktivität unserer Gene nehmen, was in den letzten Jahren zur Entwicklung einer neuen Forschungsrichtung, der Epigenetik geführt hat. So ist Forschern der Universität Harvard kürzlich der Nachweis gelungen, dass die Großhirnrinde durch intensives Meditieren wächst. Dabei werden die Zwischenräume zwischen den eigentlichen Nervenzellen größer, so dass mehr Platz für die Verbindungen zwischen den Nervenzellen bleibt. Es bilden sich dann mehr solcher Synapsen genannter Brücken aus, ganz ähnlich wie dies auch bei Musikern der Fall ist, die durch jahrelanges Training ganz bestimmte motorische Areale ihres Gehirns trainieren. Ann Treismann, die sich auf die Erforschung von Aufmerksamkeitsprozessen spezialisiert hat, konnte bei Mönchen mit langer Meditationserfahrung feststellen, dass sie schnell hintereinander gezeigte Bilder vollständiger erkennen können als ungeübte Meditierer. Messungen im EEG haben ergeben, dass während der Meditation im Gehirn vermehrt Gamma-Wellen auftreten, so wie es auch bei gedanklichen Höchstleistungen oder religiösen Gefühlen der Fall ist. Vieles spricht sogar dafür, dass sich Menschen durch die Meditation besser in andere hinein versetzen können, sie also emphatischer und einfühlsamer reagieren. i QC15L02

„Heutzutage – sehn Sie, das ist wahrer Fortschritt! – arbeiten die alten Männer, erfreuen sich ihrer Geschlechtskraft, sind immer beschäftigt, das Vergnügen lässt ihnen keine Muße, keinen freien Augenblick, um sich hinzusetzen und nachzudenken. Und selbst wenn sich durch einen unglückseligen Zufall eine Lücke in der ununterbrochenen Kette ihres Zeitvertreibs auftut, ist immer Soma zur Hand, das köstliche Soma! Ein halbes Gramm genügt für einen halbfreien Tag, ein Gramm fürs Wochenende, zwei Gramm für einen Ausflug in die Pracht des Orients, drei Gramm für eine dunkle Ewigkeit auf dem Mond.“ (Aldous Huxley: Schöne neue Welt, 1932)

Rätselfrage: Richard Gere erzählt von seiner besten Freundin. An seiner Seite kannten wir bisher nur Cindy Crawford oder seine jetzige Frau Carey Lowell. Doch wer ist seine Meditationspartnerin Billie? „In Wirklichkeit hat Billie die Fähigkeit, eine sehr reine Art von Existenz zu führen. Eben alles geschehen zu lassen, durch sich durchfließen zu lassen, ohne dabei ins Getriebe zu geraten. Das ist ja genau, was wir Menschen durch Meditation versuchen. Ich kann wirklich genau bei Billie beobachten, wie sie diese Leere wahrnimmt. Und das Beste ist: die Weite, die durch den Abstand zum Geschehen entsteht, die teilen wir, Billie und ich. Wir vibrieren auf derselben Wellenlänge, ohne Ziel.“ (Auflösung: Billie ist der Hund an seiner Seite)

Literatur-Tipp: Jon Kabat-Zinn: Im Alltag Ruhe finden. Meditationen für ein gelassenes Leben. Frankfurt 2007. Jon Kabat-Zinn: Achtsamkeit und Meditation im täglichen Leben. Audibook. Freiamt 2007 Jon Kabat-Zinn: Gesund durch Meditation. 2001 Daniel Siegel: Das achtsame Gehirn. Freiamt 2007 W. Singer, M. Ricard: Hirnforschung und Meditation. Ein Dialog. Frankfurt 2008.

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Schnell und gesund schlank schlemmen

Warum dieses Buch? Quell-Gestalterin Monika FreiHerrmann gehört zu den Frauen mit Gewichtsproblemen. 30 Jahre lang stürzte sie sich mit Enthusiasmus auf jede neue Methode, um Gewicht zu verlieren. Sie hat fast alles ausprobiert – meist mit Erfolg. Aber so schnell sie ihr Gewicht verlor, nahm sie auch wieder zu. In den letzten Jahren wurde sie vernünftig: Keine Diät, dafür gesund leben und regelmäßig Sport. Das hat ihr gesundheitlich sehr gut getan. Aber abgenommen hat sie dabei nicht. Schließlich hörte sie vom Ernährungsprogramm metabolic balance®. Das Konzept machte sie so neugierig, dass sie sich spontan entschloss, am Programm teilzunehmen. Von dem Erfolg des Programms war sie so begeistert, dass sie ihre Erfahrungen in dem Blog „Nie mehr Übergewicht?“ auf www.quell-online. de festgehalten hat. Ihr Ziel, 10 Kilos abzunehmen, erreichte sie in 80 Tagen.

Das Tüpfelchen auf dem I war ein Kochkurs im Balance Resort Ifenblick in Balderschwang, in dem ihr Christina und Bernd Meyer zeigten, wie einfach und köstlich es sein kann, gesund zu kochen und schlank zu bleiben. Diese kulinarischen Erfahrungen hielt sie mit der Kamera fest und bündelt sie nun in unserem neuen Buch. i QC15E03

Buch-Tipp

Bernd Meyer. Fotografien von Monika Frei-Herrmann Jeder Mensch isst anders Kochkurs: Einfach und gesund schlank schlemmen Hardcover, 48 Seiten mit vielen Bildern und Rezepten. ISBN 978-3-9812667-2-6 Quell Edition Preis: 14,90 Euro Bestellung an Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, T 069 - 21 99 49 40 oder online im Quell-Shop

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Christina und Bernd Meyer

Wer glaubt, Abnehmen sei eine mühsame und zeitaufwändige Angelegenheit, irrt: In der Quell Edition ist nun ein Kochbuch erschienen, das den Gegenbeweis antritt. Die Kochkurs-Rezepte von Küchenmeister Bernd Meyer sind superschnell nachzukochen – kein Gericht dauert länger als zehn Minuten – und schenken ein zufriedenes Körpergefühl.

Sprossen mit Ananas Christina und Bernd Meyer sind Köche aus Leidenschaft. Lebensmittel nehmen sie im wörtlichen Sinn als Mittel zum Leben. Das heißt für sie, dass Ernährung den Körper und seine Funktionen unterstützen soll. In der Regel wird unserem Stoffwechsel in unserer zivilisierten Welt zu viel zugemutet: zu viel Süßes, zu viel Fett, zu viele Kohlenhydrate, zu viele Geschmacksverstärker und zu viele Aromastoffe. Und irgendwann gerät unser Körper aus dem Gleichgewicht. Er reagiert mit Übergewicht oder Allergien. Die Meyers kochen so, dass der Körper sein natürliches Gleichgewicht wieder findet. Dabei ist jedes Gericht anders und immer wieder eine neue Mixtur von Zutaten und ihren natürlichen Aromen. Sie suchen sehr sorgfältig aus, was sie zubereiten. Und sie verwenden Lebensmittel so, dass sie die komplexen Abläufe in unserem Körper unterstützen und ihm helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. So puristisch wie möglich Zum Abschmecken nutzen sie ausschließlich Gewürze und Kräuter. Fett findet nur in Form kalt gepresster Pflanzenöle wie Rapsöl Verwendung. Kohlenhydrathaltige Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis kommen in den Rezepten nicht vor. Statt dessen gibt es selbstgebackenes Roggenbrot. Die Fotos und die Rezepte des erstmals in Papierform verfügbaren Kochkurses sollen allen, die sich für schlanke Gesundküche interessieren, neue Ideen für den täglichen Speiseplan geben und zeigen, wie einfach und schnell leckere Menüs den Körper im gesunden Gleichgewicht halten. i QC15E02

Zutaten: 130 g Sojasprossen, 140 g Gemüsestreifen (Karotte, Sellerie, Lauch, Zucchini oder Mangold), 120 g Ananas, Salz, Pfeffer, Rapsöl. Sprossen blanchieren, im Sieb abtropfen. Öl in einem Wok (eine schwere Pfanne geht auch) erhitzen. Sprossen, Ananas und Gemüsestreifen darin anbraten. Würzen und dann genießen.

Mangosoße Zutaten: 1 Mango, Kreuzkümmel, Salz, Chili, Pfeffer, Essig. Mango aus der Schale löffeln und mit allen Zutaten mixen. Mangosoße passt zu Sprossen, Geflügel, Schinken, kaltem Schweinebraten.

Forelle auf ApfelSellerie-Püree Zutaten: 100g geräucherte Forelle, 1 Apfel, 120 g Sellerie, Muskatnuss Salz, Öl. Apfel und Sellerie schälen und klein schneiden. Mit etwas Wasser weich dünsten. Forelle zugeben, bei geschlossenem Deckel drei Minuten mitdünsten, dann warm stellen. Apfel-Sellerie würzen und fein pürieren. Forelle auf Püree servieren.

Fotos: Monika Frei-Herrmann

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Mit Kalk als Grundlage lassen sich optisch ansprechende und der Gesundheit förderliche Anstriche erzielen.

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Wohnen mit Lehm und Kalk Schlechtes Raumklima, gesundheitsschädlicher Schimmel: Die Probleme, mit denen Mieter und Hausbesitzer heutzutage häufig zu kämpfen haben, kannten die Menschen früher kaum, da sie auf die richtigen Materialien setzten – auf Lehm und Kalk. In keinem anderen Buch ist Kalk auf spielerische Weise derart in den Mittelpunkt gerückt als bei Tom Sawyer: Der jugendliche Held Tom Sawyer wird von Tante Polly dazu verdonnert, den langen Holzzaun zu kalken, was diesen nicht freut, da das Streichen mit Kalk anstrengend ist. Doch der pfiffige Tom findet eine Lösung: als seine Freunde auf dem Weg zum Ferienvergnügen bei ihm vorbeikommen und ihn verspotten, tut er so, als gäbe es keinen herausfordernderen Job als zu kalken. Mit dem Ergebnis, dass seine Freunde ihm sogar ihre Habseligkeiten abtreten, um den Pinsel mit dem Kalk führen zu dürfen und aufgrund ihres Andrangs der Zaun dreimal gekalkt wurde – so intensiv wie nie zuvor. Was in früheren Zeiten auf der ganzen Welt eine Selbstverständlichkeit war – jedes Jahr die Wände zu kalken – ist heute gerade noch in einigen Dörfern Südeuropas die Regel. Denn aufgrund seines mühsamen Auftragens in mehreren Arbeitsgängen ist Kalk in den letzten Jahrzehnten durch die einfach zu streichende Dispersionsfarbe abgelöst worden. Doch dieser Komfort hat mehrere Haken: Dispersionsfarbe verschließt die Poren des Untergrunds und lässt die Wände nicht mehr atmen. Darüber hinaus sind die in Dispersionsfarben enthaltenen Weichmacher eine ideale Nahrungsgrundlage für Schimmel. Mit Kalkfarben behandelte Wände hingegen bleiben atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und frei von Lösemittel-Ausdünstungen. Darüber hinaus haben sie antibakterielle und schimmelabweisende Eigenschaften. Der Grund: Kalk hat einen hohen pH-Wert, der Schimmelwachstum verhindert und ein antiseptisches Milieu erzeugt. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften widmeten übrigens die Alchimisten dem Kalk ein eigenes Zeichen – die Kalkrune. Sie symbolisierte den geheimnisvollen Umwandlungsprozess, bei dem mit Hilfe von Wärme aus Kalkstein Kalk und dann wieder Kalkstein wird. Heutzutage haben die Hersteller biologischer Farben dem Kalk viel von seiner Sperrigkeit bei der Verarbeitung genommen. Kalkfarbe lässt sich nun auch mit dem Farbroller auftragen, was früher nicht möglich war; außerdem hat moderne Kalkfarbe eine höhere Deckkraft als früher. Besonders für Feuchträume wie Küchen, Bäder, Keller, Treppenhäuser und Lagerräume, aber auch für Außenfassaden bietet sich Kalkfarbe an.

Ein Lob dem Lehmputz Doch in der heutigen Zeit, in der die Wärmedämmung von Außenfassaden voranschreitet, droht der Schimmel auch aus einer unerwarteten Ecke: aus unserem Bestreben, möglichst viel Energie sparen zu wollen. Wenn die Wände durch Vollwärmeschutz dicht gemacht wurden und zudem auch die Fenster nicht mehr zu öffnen sind, dann bietet sich eine Pufferzone aus Lehmputz an, mit der Franz Kriechbaum aus Bad Endorf beste Erfahrungen gemacht hat. „Lehmputz kann 30 mal so viel Feuchtigkeit wie ein konventioneller Putz aufnehmen", so Kriechbaum. Darüber hinaus wirkt Lehmputz antibakteriell und schimmelabweisend und sorgt für ein gesundes Raumklima. Neben sauberer Luft ist für gesundes Raumklima die Luftfeuchtigkeit von großer Bedeutung. Die Luft sollte nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein. Denn trockene Luft (weniger als 40 Prozent Raumluftfeuchte) reizt Haut und Schleimhäute und macht diese anfälliger für Attacken von Erregern aller Art. Feuchte Luft (mit mehr als 70 Prozent Raumluftfeuchtigkeit) fördert die Schimmelbildung im Raum und wird von den Bewohnern als unangenehm empfunden. Lehmputz wirkt als Klimapuffer: Er kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, diese bei Bedarf aber auch wieder abgeben. Bereits eine dünne Schicht Lehmputz zeigt in Sachen Pufferwirkung erstaunliche Effekte: So beschlagen beispielsweise in Bädern die Spiegel nicht mehr, wenn Wände und Decke mit einem rund 2 Millimeter dicken Lehmputz beschichtet werden. Moderne Zusatzfunktionen Lehm gehört zu den traditionsreichsten Baumaterialien und wurde hierzulande in den meisten Gebäuden, die vor 1950 errichtet wurden, auf den Innenwänden und teilweise in den Geschossdecken eingesetzt. Zunächst besteht Lehmputz aus Wasser und Lehm, einer Mischung aus Sand, Schluff (Feinsand) und Ton. Durch die Beigabe von Zuschlagsstoffen lässt sich der Lehmputz heutigen Bedürfnissen anpassen: Beigemischte Pigmente können mehr als 300 Farbtöne erzeugen; die Zugabe haarfeiner Karbonfasern kann sogar eine erstaunliche Schutzwirkung gegen Elektrosmog bringen. Kein Wunder, dass die Materialien Lehm und Kalk bei gesundheitsbewussten Menschen voll im Trend liegen. i QC15E05

Fotos: René Antonoff

Über Jahrzehnte hinweg lagert der Kalk in der Grube der Franz Kriechbaum GmbH. Im Laufe der Zeit nimmt der Kalk eine Konsistenz wie schwerer Quark an. Generell gilt die Regel: Je älter der Kalk, desto besser wird seine Qualität. Früher verstanden sich alle Maler darauf, selbst Kalkfarben herzustellen. Durch Zugabe entspre-

Der Experte "Mit einem Fahrrad, einer Staffelei aus Holz, einem Kupfereimer, einem Spachtel und einem kleinen Lagerraum im großelterlichen Anwesen fing es an," so erinnert sich Malermeister Franz Kriechbaum aus Antwort bei Bad Endorf an die Anfänge seines Vaters, der den Grundstein der Franz Kriechbaum GmbH legte. Heute beschäftigt Franz Kriechbaum rund 15 Mitarbeiter und verbindet altes Wissen über die vielfältigen Eigenschaften von Lehm und Kalk mit modernen Ansprüchen. Mit der venezianischen Oberflächentechnik Marmorino beispielsweise kann er durch die Kombination von Marmor und Kalk in Bädern und Schlafzimmern Wände in Marmoroptik erzeugen, die nicht nur durch ihre Optik, sondern aufgrund ihrer hohen Feuchtigkeitsaufnahme auch durch angenehmes Wohnraumklima glänzen. Ein anderes Beispiel für die moderne Interpretation eines alten Materials sind LehmAbschirmputze als Schutz vor Elektrosmog. „Lehm und Kalk sind hervorragende Materialien, die gerade auch in Zeiten des Vollwärmeschutzes viele nützliche Effekte entfalten", weiß Franz Kriechbaum aus Erfahrung.

Kalkgrube: Kostbarkeit für baubiologische Kenner

Kalkgruben wie die von Malermeister Franz Kriechbaum aus Bad Endorf sind selten geworden. Dabei hatten in früheren Zeiten fast alle Bauernhöfe eine derartige Grube, in der sie ihren Kalk-Vorrat für das regelmäßige Kalken von Wohnhaus und Ställen aufbewahrten. Aus Erfahrung wussten die Bauern die keimtötenden Eigenschaften von Kalk zu schätzen.

Malermeister Franz Kriechbaum

chender Farbpigmente lassen sich auch andere Farben als das milde Kalkweiß erzeugen. Mit dem Siegeszug der Dispersionsfarben war diese Fertigkeit lange Zeit kaum noch gefragt. Mit seiner "Kalkphilosophie" will Franz Kriechbaum ein neues Bewusstsein für die Vorzüge des aus Kalkstein gewonnenen biologischen Anstreichmittels schaffen.


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Im Urlaub Neues dazulernen: Erholung und Herausforderung Nach den Erkenntnissen des bekannten Glücksforschers Csikszentmihalyi, der durch „Das Flow-Erlebnis“ bekannt wurde, sind Menschen dann am zufriedensten, wenn sie durch das eigene Tun immer wieder ein Stück über sich hinauswachsen. Dieses Hinauswachsen lässt sich im Urlaub durch das Ausprobieren neuer Fähigkeiten erreichen. Quell-Autorin Martina Guthmann hat eine Auswahl glücksverheißender Angebote zusammengestellt.

Ein wenig „winzern“ lernen Viele Weinliebhaber genießen den direkten Kontakt zum Winzer. Umso erstaunlicher, dass Gelegenheiten, als Gast und Kunde in die Geheimnisse der Oenologie eingeweiht zu werden, immer noch selten sind. Die Möglichkeit, Genussurlaub mit einem „Wein(-bau)Seminar“ zu verbinden, bietet das Bioweingut Lorenz im rheinhessischen Friesenheim jetzt seinen Gästen nach Vereinbarung ab 8 Teilnehmern an. Seit mehr als 250 Jahren ist das Weingut im Familienbesitz und jede neue Generation ist von der Leidenschaft zur Weinbeere infiziert: Jeder bringt sich mit seinen Talenten und seinem ständig wachsenden Wissen rund um das große Thema Wein ein. So verbindet sich Tradition und altes überliefertes Wissen mit immer wieder frischen Ideen zum Weinbau: Auf dem gesundem Boden der Lorenz‘schen Weinberge in Rheinhessen wachsen herrliche biologische Trauben. Der konsequente Verzicht auf chemische Spritz- und Düngemittel macht den Wein – wohldosiert – geradezu zur Medizin. Kein Wunder, dass dieser nach den Richtlinien von EcoVin angebaute Wein schon einige große nationale und internationale Preise bekommen hat. Wo würde man nicht lieber mal „Nachhilfe in Sachen Genuss“ nehmen? Ob bei der Führung durch die Weinberge, bei der Besichtigung der Keller, bei der Weindegustation oder beim Weinseminar – hier finden die Teilnehmer geballte Fachkompetenz. i QC15E10

Gewinn für Quell-Leser • A Rheinhessen Ein Paket mit 12 Flaschen roten und weißen Lorenz Bioweinen. www.bioweingut-lorenz.de

Balderschwang Schlank kochen im Balance-Resort Im Balance Resort Ifenblick in Balderschwang, einem kleinen Bergdorf auf 1.100 m Höhe im Allgäu, finden regelmäßig Kochkurse für metabolic balance® Interessierte statt. Dort führt Bernd Meyer, der Küchenmeister und mb-Ernährungsberater, in die Feinheiten seiner Kochkünste ein. „Wir leben nach dem Motto: Aus der Region für die Region“ erklärt er den Kurs-Anwärterinnen. „Wir kochen mit natürlichen Rohstoffen, ohne Geschmacksverstärker“. Dies geschieht gemäß den individuellen mb-Ernährungsplänen der Teilnehmerinnen. Zum Abendessen kocht Bernd Meyer für jede individuell. „Wir sind hocherfreut über das, was wir auf unseren Tellern vorfinden. Es schmeckt köstlich und wir sind begeistert vom Kochkurs“, berichtet Quell-Gestalterin Monika Frei-Herrmann. Einige der Rezepte stellen wir auf Seite 12 vor. i QC15E07

Bad Füssing Richtig trinken lernen im Falkenhof Mecklenburg Töpferkunst im Landgut Jungbrunnen Ton ist wandelbar, empfindlich, belastbar, sinnlich und inspirierend zugleich. Der Töpferkunst wird nicht umsonst therapeutische Wirkung nachgesagt. Kaum anderswo in Deutschland lässt sich diese althergebrachte Handwerkskunst besser erlernen, erleben oder verfeinern als bei Töpfermeister Joachim Jung. Die Töpferei ist das Herzstück des Landgutes „Jungbrunnen“ nahe der Ostsee, das in der urwüchsig romantischen Mecklenburger Endmoränen-Landschaft direkt beim Naturschutzgebiet Quellental liegt. Neben künstlerischen Manufakturen, Ferienunterkünften, einem Biogarten, Bauernhof, Teehaus und einer Gastwirtschaft befinden sich auf dem Gut auch eine Praxis für alternative Heilmethoden sowie ein Skulpturenpark. Ein besonderer Kraftort im Skulpturenpark ist der größte Steinkreis Deutschlands, der Gäste zur Meditation einlädt. Mit Leidenschaft, Berufung und einem konsequent alternativen Lebenskonzept hat die Familie Jung mit dem „Jungbrunnen“ behutsam und stetig eine ganz besondere Oase der Kultur, Begegnung und Erholung geschaffen. „Ein ganzes Leben reicht nicht aus, um das Material Ton zu erfassen“. Wenn Töpfermeister Jung dies sagt, spürt man: der Jungbrunnen ist eine Stätte der permanenten Bewusstseinserweiterung.i QC15E08

Die Heilkraft guten Wassers ist seit Jahrtausenden erforscht – und dennoch sind Wassertrinkkuren eine in Vergessenheit geratene Heilmethode. Im Bio-Vitalhotel Falkenhof in Bad Füssing wird die Trinkkur derzeit wiederbelebt und die Gäste können dort das richtige Trinken lernen. Der erste Schritt ist das Auswählen des individuell passenden Wassers: Beim so genannten Sensorik-Test erschmeckt jeder Gast das Wasser seiner Wahl, das er während seines Aufenthalts nach Herzenlust trinkt – soviel und wann immer er mag. Denn Falkenhof-Gründerin Karola Wider weiß: „Gesund ist auf Dauer nur, was auch Freude macht“. Dass lebendiges Quell-Wasser Energieblockaden im menschlichen Körper lösen kann, ist durch biophysikalische Mess-Methoden mittlerweile nachgewiesen. Was die Informationsmedizin unter den Begriffen „OrganismusUmstimmung und Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte“ versteht, beschreiben die Falkenhof-Gäste so: „Ich wusste gar nicht, wie verdurstet ich war,“ und „erst durch das richtige Trinken spüre ich jetzt, wie jede einzelne Körperzelle das Wasser zu absorbieren scheint und zu neuer Lebenskraft erwacht.“ Das Biohotel Falkenhof ist europaweit das einzige Haus, das äußerliche Thermalbadekur, innerliche Trinkkur und biologische Ernährung unter einem Dach bietet. www.hotel-falkenhof.de i QC15E09

Fotos: Rheinhessen - Lukas Lorenz, Balderschwang - Monika Frei-Herrmann, Mecklenburg - Joachim Jung, Bad Füssing - Volker Lannert

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„Alle Dinge sind schwer bevor sie leicht werden“: Den Lernprozess zu genießen bei Dingen, die einem persönlich am Herzen liegen, ist eine wunderbare Art, Kraft zu schöpfen und den inneren Kompass wieder auf die eigenen Ziele zu justieren. Diese persönliche Weiterentwicklung ist auch die ideale Methode, im Alltag nicht nur bei seinen ureigenen Zielen „am Ball“ zu bleiben, sondern auch gestärkt den immer wieder neuen, an uns herangetragenen Herausforderungen neugierig und angstfrei zu begegnen. Im „Weiterentwicklungs-Urlaub“ woanders anzukommen und sich gleichzeitig auf einen neuen Weg zu machen bedeutet „Neuanfang“ – und bekanntlich ist allem Neuem ein Zauber inne. Und wenn wir alles tun, wozu wir befähigt sind, werden wir uns selber in Erstaunen versetzen... Lernurlaube sind ideale Reisen für Singles, weil man in Gruppen auf Gleichgesinnte trifft, mit denen man durchs gemeinsame Tun leicht in Kontakt kommt. Aber auch für Familien oder Freunde mit den gleichen Interessen gibt es viele Angebote, durch die sich das Konto der gemeinsamen Erlebnisse auf inspirierende Art auffüllen lässt. Unter persönlicher Anleitung von Lehrmeistern, Mentoren, Cracks in unseren Herzensangelegenheiten etwas dazulernen zu dürfen, ist ein ganz besonderer Luxus, den wir uns immer seltener gönnen. Stattdessen boomt in der Buchbranche der „Ratgeber-Markt“. Dabei hat das Lernen bei Könnern eine ganz besondere Qualität zu bieten: Die persönliche Anleitung hilft dabei, das Neue von Grund auf richtig zu machen, eingeschliffene Fehler loszuwerden, sich auch an kleinen Schritten zu erfreuen und durch unmittelbares Feedback zu erkennen, auf dem richtigen Weg zu sein. Urlaub bei einem Lehrmeister bietet sich beispielsweise dafür an, bewusster zu kochen, zu essen und trinken, die richtige Sportart für sich zu finden oder unter Anleitung von Künstlern ein persönliches Werk zu gestalten. Gerade auch in Bereichen, die vermeintlich gar nicht in das eigene Spezialgebiet passen oder die man einfach noch nie ausprobiert hat, kann der persönliche Fortschritt besonders befriedigend und nachhaltig sein. Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Runde auf dem Fahrrad, an den Moment, als sich aus den Buchstaben zum ersten Mal Wörter ergaben, an Ihr erstes selbst gebasteltes kleines Werk? Wann hatten Sie zuletzt das wunderbare Erlebnis, neue Welten eröffnet zu bekommen...? i QC15E06


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Erde Tutzing/Starnberg

Nordic Walking im Fünfseenland Wissenschaftlich fundiert, besonders effizient und gesund ist die ALFA-Technik beim Nordic Walking: ALFA steht für aufrechte Körperhaltung, langen Arm, flachen Stock und angepasste Schrittlänge. Angeleitet von ALFA-Coaches ist dieser Bewegungsrythmus schnell zu erlernen und einfach umzusetzen. „Durch die Entdeckung einer neuen Art des Gehens kommen auch andere vermeintlich selbstverständliche Themen wie Ernährung und Entspannung wieder auf den kritischen Prüfstand – das führt dann zu einer richtigen Rundumerneuerung unserer Gäste“, erzählt ALFA- und Figur-Coach Claudia Streng-Otto von ihren Erfahrungen im Nordic Walking Park Starnberger Fünfseenland. Über 280 km paradiesische Seeufer-, Schluchten-, Wiesen-, Feld- und Waldwege zwischen Ammer-, Pilsen- und Starnberger See stehen für ihre Trainingsstunden zur Verfügung. Wer die landschaftlich wunderschöne Gegend bislang vielleicht für unerschwinglich als Urlaubsziel hielt, wird von den bodenständigen Angeboten überrascht sein und sich in der Tutzinger „Möwe“ – betreut von lieben Menschen – sehr wohl fühlen. Übrigens: Nordic Walking-Aktiv Wochenenden und 6-Tage-Touren können auch von den Krankenkassen bezuschusst werden. i QC15E13

Toggenburg

Fotos: Toggenburg - Urs Bosshard, Ultental - Katrin Taschler, Starnberg - DNV Deutscher Nordic Walking Verband, Spiekeroog - Joerg Schoppen, Rügen - Jens Frank

Klang-Instrument bauen im Haus Burg Im Kanton St. Gallen liegt die Berglandschaft Toggenburg, die sich zum europaweit einzigartigen Klang-Kompetenz-Zentrum etabliert hat und vielfältige Erlebnisse zum Thema Klang eröffnet: In Form eines Klang-Wegs, von Klang-Kursen, Klang-Wellness, Konzerten, Festivals, Klang-Therapien und Instrumentenbau. Besondere Heilkraft wird dabei der so genannten Klang-Liege, einem Hohlkörper aus Klangholz zugeschrieben: Auf der halbrunden Unterseite sind Saiten gespannt, die in Resonanz gehen mit den Schwingungen des darauf Liegenden. In diesem persönlichen Klangfeld werden die Selbstheilungskräfte des Benutzers angeregt. In der KlangWerkstatt von Andreas Kleindienst kann man sich unter fachkundiger Anleitung sogar selbst seine eigene Klang-Liege oder auch ein anderes Instrument bauen. Rund um das Haus Burg stehen dafür neben Klang-Therapie-Räumen auch Werkstätten, der Klangraum in der Fabrik sowie FreiluftArbeitsplätze zur Verfügung. Instrumente vom Baumxylophon über das Monocord bis zur Obertonflöte lassen sich hier in ihrer Einzigartigkeit und Vielfalt gestalten – ob aus Holz, Stein oder Ton – und bespielen.

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Spiekeroog Kunstwerke schaffen im Galerie- und Künstlerhaus Wer mit kleinem Reisegepäck auf die autofreie Nordseeinsel Spiekeroog übersetzt, begibt sich in eine ganz besondere Aus-Zeit. Das Galerie- und Künstlerhaus ist ein wohltuender Rückzugsort für alle, die sich im Bereich der Kunst neuen Herausforderungen stellen möchten – vom Anfänger bis zum Meister. Die Kombination von inspirierender Landschaft, professionellen Dozenten und optimalem Equipement bietet beste Voraussetzungen für Malerei, Bildhauerei, Schmuckbearbeiten, Fotografie sowie Musik und Theater. Mit der Seminarreihe VIVERE widmet sich das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog dem kreativen Umgang mit herausfordernden Lebensthemen, bietet Gruppenseminare, speziell für verschiedenste Krisensituationen wie Krankheit, Erschöpfung oder Trennung sowie ideale Hilfestellungen für einen Neuanfang. i QC15E14

•B Balderschwang 3 Übernachtungen mit 2tägigem metabolic balance®Kochkurs, inklusive Verpflegung. www.balance-resort.de oder •C Mecklenburg 3 Übernachtungen für 2 Personen und Einblick in die Töpferkunst bei Familie Jung im Jungbrunnen. www.jungbrunnen.biz oder •D Bad Füssing 2 Übernachtungen für 2 Personen inklusive Halbpension und Sensoriktest. www.hotel-falkenhof.de oder •E Toggenburg 5 Übernachtungen im Haus Burg mit Kennenlernen der Werkstätten und eine begleitete Klangwegbegehung. www.klangwerkstatt.info oder •F Ultental 3 Übernachtungen für 2 Personen inklusive Halbpension und einem halbtägigen Kreativ-Workshop. www.hotelschweigl.it oder •G Spiekeroog 2 Übernachtungen im ApartHotel Spiekerooger Leidenschaft, 2 mal „offenes Atelier“ gemäß Programm www.kuenstlerhaus-spiekeroog. de; www.spiekerooger-leidenschaft.de oder •H Tutzing/Starnberger See 2 Übernachtungen im Hotel Garni Möwe, Wellness Paket "Zeit für mich", 2 geführte Nordic-Walking-Wanderungen, Qi Gong Massage. www.pension-moewe.de; www.nordic-fitness-starnberg.de oder • I Rügen 2 Übernachtungen im Hotel meerSinn artepuri mit Halbpension. www.meer-sinn.de

Preisfrage

Ultental Kreatives Gestalten mit Naturmaterialien Das Ultental ist immer noch ein Geheimtipp in Südtirol. Im dort gelegenen Hotel Schweigl wird neben klassischem Wander- und Winterurlaub auch Kreativ-Urlaub angeboten. In dem Familienbetrieb arbeitet die Kunsthandwerkerin Priska Schweigl aus tiefem Respekt vor der Schöpfung naturnah und jahreszeitenverbunden. Mit ursprünglichem Ideenreichtum führt sie ihre Gäste an die Freuden der Handarbeit mit Naturmaterialien heran. Ihr Kreativ-Angebot umfasst verschiedene Techniken wie etwa Filzen, Flechten oder Papierschöpfen. Gestaltet, gebastelt und gewerkelt wird mit allem, was die Natur vor dem Haus zu bieten hat: Auf kleinen Wanderungen werden die verwendeten Blüten, Gräser, Hölzer, Steine und anderen Werkmaterialien zusammengesammelt. Gerade für Familien ist das familiäre Hotel ein Paradies – Priska Schweigl gelingt es auf wunderbare Art, generationenübergreifend mit ihren Gästen zu werkeln. Freude und Stolz erfüllt die Teilnehmer jedes Mal am Selbstgemachten, das zu Hause noch lange an die Zeit im Ultental erinnert. i QC15E12

Neun Gewinne für Quell-Leser

Wie heißt die autofreie Nordseeinsel?

Rügen Sich bewegen lernen im artepuri Hotel meerSINN „Unser Körper ist unser Kraftwerk“ – warum gehen wir damit nicht viel ressourcenbewusster um? Entsprechend gezielte Gesundheitsvorsorge vom Allerfeinsten bietet das Hotel meerSinn mit der artepuri®-Philosophie auf Rügen. Das ganzheitliche Konzept zielt auf die Balance von Körper und Geist, von Genuss und Vitalität. Vom persönlichen Gesundheitscheck über individuelle Ernährungsberatung und Behandlungen bis hin zur gezielten Prophylaxe, folgt das Gesundheitszentrum artepuri med einem einzigen großen Ziel: der Renaissance unseres Körpers. Im Fokus der Betreuung durch das spezialisierte Ärzte- und Therapeutenteam steht ein 4-Elemente-Prinzip (energetische Balance, Stoffwechsel, Bewegungsapparat und Ernährung), welches die Selbstheilungskräfte aktiviert. Jeder Gast wird bei seinem persönlichen Leistungsvermögen abgeholt, das er – betreut von seinem sportwissenschaftlich ausgebildeten Trainer – merklich und nachweislich von Tag zu Tag steigert, so berichtet Direktorin Susanne Kiefer. Und der individuelle Fortschritt beflügelt und macht Lust auf „mehr“. i QC15E15

Füllen Sie das GewinnspielFormular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Flow-Erlebnis. Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten. Einsendeschluss ist der 15. April 2010.

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Was in der Luft liegt Die Lösungen der Preisrätsel in der Winterausgabe lauten: • Meer: Antwerpen. Gewinner: A: Matthias W., Tettnang; B: Roland S., Hamburg; C: Karin T., München; D: Christel M., München; E: Manfred N., Düsseldorf; F: Elisabeth M., Köln. • Alpenrose: Kneipp. Andrea S., Passau.

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Gewinnen Sie ein Wochenende im Biohotel Eggensberger Dauerstress von allen Seiten macht immer mehr modernen Zeitgenossen zu schaffen. Wer eine Auszeit aus dem Trommelfeuer beruflicher Anforderungen, aber auch aus dem uns permanent umgebenden Elektrosmog nehmen möchte, der ist im Bio- und Wellnesshotel Eggensberger gut aufgehoben. Das in Hopfen am See gelegene Familienunternehmen ist einer der ersten vom TÜV zertifizierten elektrosmogreduzierten Hotelbetriebe in Deutschland. Im Allgäuer Biohotel können es sich die Gäste gut gehen lassen: Die schöne Landschaft bietet viele Möglichkeiten für Entspannung und Bewegung. Für Wellness sorgen Hallenbad, Saunalandschaft und ein vielfältiges Wellness- und Beauty-Angebot. Das Bio- und Wellnesshotel ist zudem ein Tipp für alle, die sich im Urlaub unter medizinischer Betreuung wieder fit für das Arbeitsleben und den Alltag machen wollen. Der Schwerpunkt des Familienunternehmens liegt im Bereich Medical Well-

Seismograph – Was Deutschland bewegt

Wasserfoto Weil Leser danach fragen: Dieses Foto der vorherigen Ausgabe wurde von Roland Tichy an den Plitwitzer Seen in Kroatien aufgenommen.

Bete und arbeite

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Leser-Befragung

Veranstaltungstipp Die Interessengemeinschaft für gesunde Lebensmittel – kurz: IG FÜR – veranstaltet am 25. März 2010 in Frankfurt am Main ein Symposium zum Thema „Kein Leben ohne Wasser! Gesundbrunnen, Prestigeoder Massengut?" IG-FÜR-Veranstaltungen lohnen erfahrungsgemäß immer und sind auch zugänglich für Nicht-Mitglieder. i QC15L07

Bezugsquellen Seite 3 Quell-Flakon: T 069 - 21 99 49 40 Seite 5 Entega: T 0800 - 78 00 777 Seite 7 St. Leonhardsbetriebe: T 08031 - 230 05 - 0 Seite 10 Lammsbräu: T 09181 - 4 04 - 0 Seite 12: Quell Kochbuch: T 069 - 21 99 49 40 Seite 13 Franz Kriechbaum T 08053 - 37 86

Impressum Quell Kundenzeitung für nachhaltige Produkte, Unternehmen und Lebensweise Ausgabe 15 Frühjahr 2010 Quell Verlag GmbH

ness: Das hauseigene Therapiezentrum ist spezialisiert auf Prävention, Analyse und Physiotherapie von Rücken und Gelenken. Und weil Erholung durch den Magen geht: Viele Produkte für die Bio-Vitalküche des Hauses stammen vom hauseigenen Bioland-Bauernhof und von Bio-Bauern aus der Region. Wellnesshotel & Kurklinik Eggensberger, Enzensbergstrasse 5, 87629 Füssen/Hopfen am See, T 08362-91 03-0, www.eggensberger.de, info@eggensberger.de Frage: In welcher Region liegt das Biohotel Eggensberger? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Eggensberger. Einsendeschluss ist der 15. April 2010. Das Biohotel Eggensberger ist Mitglied beim Verein der Bio Hotels. In über 60 Häusern in sechs Ländern genießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent biologisch. www.biohotels.info i QC15L04

Als wir uns dazu entschlossen, unsere Leser und Leserinnen nach ihrer Meinung bezüglich Quell zu befragen, haben wir auf zwei- bis dreihundert Rückläufe gehofft. Das Ergebnis hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen: Rund 600 Leser haben sich die Zeit genommen, engagiert und detailliert auf unsere Fragen zu antworten. Dafür ein dickes Dankeschön! Auch wenn wir derzeit noch damit beschäftigt sind, die Fragebögen im Detail auszuwerten, haben wir einige der Anregungen bereits in der Ausgabe, die Sie nun in Händen halten, umgesetzt. Da wäre zunächst das Format: Einige Leser empfanden es als zu groß und unhandlich und schlugen ein kleineres Format vor. Weil wir ein großzügiges Layout (für die von den Lesern hoch gelobten Fotos) brauchen, haben wir nun einen Kompromiss entwickelt: Die Zeitung ist um drei Zentimeter kürzer geworden, wird dadurch handlicher und passt nun in einen DIN-A-4-Umschlag. Dennoch kommen die Fotos nach wie vor gut zur Geltung. Auch einen Themenvorschlag haben wir umgehend aufgegriffen: Der Beitrag über die Kneipp'schen Anwendungen geht auf die Anregung eines Lesers zurück. Und hier sind die Gewinner der Preise: Falkenhof: Frieda E. , Fürth. 6 Flaschen Quell-Wein: Martin H., Passau; Sigrid P., Viersen; Angela O., Kapsweyer; Silvia M. München; Renate H., Steingaden. Buch „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit": Erich U., Grub a. Forst; Mareike K., Hattgenstein; Markus S., Baierbrunn; Hans Joachim K., Köln; Thomas B, Trebur.

Geschäftsführung/ Chefredaktion Andrea Tichy Redaktion Saalgasse 12 60311 Frankfurt am Main T 069 - 21 99 49 40 F 069 - 21 99 49 42 info@quell-online.de www.quell-online.de

Mitarbeit Regina Eisele, Dalu Fuchs, Martina Guthmann, Rainer Hoffmann, Sylwia Kozlowska, Christine Mattauch, Ruth Meier, Annecatrin Pantel, Ralf Perey, Dr. Christian Schneider.

Die Arbeit ist uns ans Herz gewachsen. Buchstäblich – und mit dem tödlichen Ernst einer Koronarerkrankung. Wurden früher die Menschen krank, weil sie zu viel arbeiteten, so heute, weil ihnen die Arbeit fehlt. Was in den sechziger Jahren betulich „Managerkrankheit“ genannt wurde – extreme Arbeitsüberlastung – findet heute sein Pendant auf der anderen Seite der Beschäftigungsskala: Bedrohliche Krankheitszeichen mehren sich bei jenen, denen die Arbeit abhanden gekommen ist. In Zeiten von Finanzkrise, Hartz IV und Rentenunsicherheit steigt die Quote von Depressionen und Angstzuständen dramatisch. Psychotherapeutische Ambulanzen gehen von einem Zuwachs von 20 bis 30 Prozent gegenüber den 1990er Jahren aus, Ärzte, die in sozialen Brennpunkten praktizieren, reden von einer Verdoppelung der sozialen Ängste bei den Betroffenengruppen. Es ist unübersehbar, wir leben nicht nur von der Arbeit, sondern so sehr für sie, dass wir krank werden, wenn sie uns entzogen wird. Wir sind kollektiv arbeitssüchtig geworden. Heute, da sie zum raren Gut geworden ist, wird deutlich, wie sehr wir unsere Identität auf die Erwerbsarbeit gebaut haben. Ihre Verknappung ist der nachhaltige Schock der spätmodernen Gesellschaften. Mit Erschrecken stellen wir fest, dass wir über Generationen gewissermaßen „fehlsozialisiert“ worden sind: Worauf bauen wir unsere Persönlichkeit, wenn der zentrale Bezugspunkt des Lebens fehlt? Mit der Krise kommt das Ende des Bedeutungsmonopols in Sicht, das wir der Arbeit als Identitätsstiftungsagentur eingeräumt haben. Der Erwerbsarbeit, wohlgemerkt, denn Arbeit gibt es mehr als genug. Es ist nur scheinbar paradox: Je mehr die Arbeit auf der Erwerbsebene verschwindet, desto stärker dringt sie ins Privatleben: Von der Beziehungsarbeit bis zur Trauerarbeit, es gibt kaum noch einen Intimbereich, der nicht durch das Suffix „Arbeit“ aufgewertet wird.

Gestaltung/ Bildredaktion Monika Frei-Herrmann Gestaltung | Foto | Kunst Leinsamenweg 43 50933 Köln T 02 21 - 4 97 23 33 F 02 21 - 4 97 23 36 monika.frei@quell-online.de www.frei-herrmann.de

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Die eigentliche Drohung der Arbeitslosigkeit ist nicht der ökonomische Abstieg, sondern die Gefahr, buchstäblich „aus der Welt zu fallen“: die Furcht, von der Gemeinschaft der Produktiven verstoßen zu werden. Vom heiligen Paulus stammt der Satz „Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.“ Er ist der Prototyp einer Exklusionsdrohung, die am Ende der Arbeitsgesellschaft apokalyptische Dimensionen annimmt. Im Abschied von der Illusion steten wirtschaftlichen Wachstums bildet sich unter unseren Augen eine Wirtschafts- und Gesellschaftsformation heraus, deren Schlüsselfigur weder der klassische Arbeiter der Vorkriegszeit noch der prosperitätsorientierte Arbeitnehmer der alten Marktwirtschaft ist, sondern, schichtenübergreifend, der „Arbeitsbesitzer“. Wir leben in einer Gesellschaft der Arbeitsbesitzer, die sich zunehmend aggressiv von denen abgrenzen, die keine besitzen. Was sie untereinander bindet, ist letztlich eine Art negatives religiöses Gefühl: Dankbarkeit für die Gnade, nicht zu den Ausgestoßenen zu gehören. Doch sie ist von der ständigen Angst begleitet, es könne doch geschehen. Ora et labora, hieß die alte christliche Botschaft der richtigen Lebensgestaltung: Bete und arbeite. Heute hat sich die Reihenfolge verkehrt. Arbeite und bete – bete darum, weiter arbeiten zu dürfen, bete, nicht aus der Welt zu fallen. Dies könnte man mit Recht „Beschwörungsarbeit“ nennen. Eine Arbeit, die wirklich ans Herz greift.

Druckvorstufe/Internet perey-medien ralf.perey@quell-online.de T 0700 - 06 33 06 33 Druck: Johler Norddruck, Neumünster Papier: 100% Recycling Bestellung für Händler, Mediadaten unter www.quell-online.de

Dr. Christian Schneider ist Soziologe und Psychologe in Frankfurt am Main. Für Quell beobachtet er die Trends in der Gesellschaft.

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Abonnement für Leser Vier Zeitungen pro Jahr kosten in Deutschland 10 Euro frei Haus, im Ausland 15 Euro. Bestellung und Infos unter T 069 - 21 99 49 40 oder www.quell-online.de

Fotos: Biohotel Eggensberger, Ute Prang, Monika Frei-Herrmann, Roland Tichy

Lösungsworte


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