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Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben Frühjahr 2015

35 www.quell-online.de

Feuer

Erde

Wasser

Luft

Sinnlich reisen: Natur im Farbenrausch

Darm: unsere sensible Mitte stärken

Was der RheinSchwimmer ermittelt hat

Befragung: Wann unsere Leser glücklich sind

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Die Welt als Garten Fotos: Feuer - © Joerg Modrow| Erde - underdogstudios - Fotolia | Wasser - Hubert Braxmaier | Luft - Monika Frei-Herrmann | Saatgut - Ute Prang | Cover - Hubert Jaksch

Die Wiederentdeckung des Gartens ist die Lösung für viele weltweite Probleme.

Echte Kinderfreude auf dem Lebensfeld Jaksch über die gute Kohlrabi-Ernte – dank fruchtbarer Terra-Preta-Erde.

Seit der Vertreibung aus dem Garten Eden haben die Menschen mit vielen Problemen zu kämpfen: mit Hunger, Umweltzerstörung oder Vereinzelung. Dagegen gibt es nach Ansicht des Landschaftsökologen Dr. Josef Heringer ein Patentrezept: „Die ökosoziale Wiederentdeckung des Gartens.“ Hier können die Menschen damit beginnen, eine bessere Welt zu bauen. Denn bei einer ständig wachsenden Weltbevölkerung und einem permanenten Rückgang der fruchtbaren Ackerflächen zeichnen sich Herausforderungen ab, die jetzt auch für die Menschen hierzulande spürbar werden. Stichwort Nahrungsmittelverknappung: In der Weihnachtsbäckerei des Jahres 2014 haben es plötzlich auch deutsche Konsumenten gemerkt, dass sie im Supermarkt vor leeren Regalen stehen können – so waren Haselnüsse ausverkauft. Der Grund: Eine einzige Frostnacht zer-

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störte in diesem Jahr die halbe Ernte in der Türkei. Doch Haselnüsse sind kein Einzelfall. So berichtete Heike Kirsten von Rapunzel Naturkost schon auf der Biofach 2013 davon, dass einige Produkte des Öko-Herstellers aufgrund von Rohstoff-Engpässen nicht lieferbar wären. Länder wie China entdecken mehr und mehr ihren Appetit auf die Lebensmittel, die auch uns schmecken und kaufen im großen Stil landwirtschaftliche Flächen. Der „Wettbewerb zwischen Teller, Trog und Tank nimmt zu“, analysiert Germanwatch. Dabei ist es keine Lösung, auf technologische Erzeugungsmethoden für Pflanzen zu setzen, die ohne Boden auskommen. Denn diese Technologien benötigen Phosphor zur Düngung und der ist knapp und begrenzt. „Das Zeitalter der Raupe Nimmersatt geht zu Ende“, so Heringer. >Fortsetzung auf Seite 2

Saatgut: Vielfalt statt Einfalt Bereits heute sind 75 Prozent der landwirtschaftlichen Vielfalt verloren gegangen. 10 Saatgut-Konzerne dominieren 90 Prozent des weltweiten Anbaus. Was jeder Einzelne – vom Balkongärtner bis zum Bauern – dagegen tun kann: Urtümliche Sorten erhalten und schützen, indem er sie anbaut, erntet, isst, selbst vermehrt, ausbringt, tauscht und verschenkt. i QC35E01

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Liebe Leserinnen und Leser,

FEUER

ERDE

WASSER

LUFT

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Sonnenlicht: Hauptquelle fürs Vitamin D

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Vegan und basisch: die gesündeste Art des Kochens

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Preiswert und umweltfreundlich: Putzmittel selbst gemacht

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Leserumfrage: Die Sache mit dem Glücklichsein

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Sinnliche Reise-Tipps: Natur im Farbenrausch

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Darm: den sensiblen Mittelpunkt unseres Immunsystems stärken

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Lebendiges Wasser: Ein besonderes Lebensgefühl

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Keine dicke Luft mehr: Maßnahmen gegen Atemwegserkrankungen

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Damaszenerrose: im Reich der Blumenkönigin

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Rheines Wasser: Welche Schadstoffe der RheinSchwimmer ermittelt hat

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Was in der Luft liegt: Trends, Kolumne „Herzensthema“

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Strom und Wasser aus Müll: Was der Omniprocessor möglich macht

<< Fortsetzung von Seite 1

seit mehr als acht Jahren versorgen wir Sie über die Zeitung Quell vierteljährlich mit Wissenswertem rund um das Thema Nachhaltigkeit. Dabei recherchieren wir nicht nur selbst, sondern bekommen auch immer mehr interessante Informationen von unseren Lesern zugetragen. Auf den 16 Seiten der gedruckten Quell können wir leider nur einen Bruchteil dieser spannenden Informationen unterbringen. Aus diesem Grund wird unser digitales Engagement immer wichtiger: Auf unserer Internet-Seite finden Sie zwischen den Erscheinungsterminen der gedruckten Quell weitere Nachrichten, Termine, Erkenntnisse oder Unterhaltsames. Auch auf Facebook und Twitter sind wir neuerdings aktiv. Wenn Sie die Berichterstattung dieser Zeitung mögen, dann kann es sich für Sie also lohnen, uns auch in der digitalen Welt zu besuchen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch unter www.quellonline.de

Herzlich Andrea Tichy

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Informationen im Internet

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Von Balkon- und Landschaftgärtnern Egal ob in der Stadt oder auf dem Land: An dem Projekt, die Welt zu einem Garten zu machen, kann sich jeder beteiligen:

Versiegelte Flächen renaturieren

Mitten in Köln ein biologisch-dynamisches Gartenparadies mit seltenen Pflanzensorten, die hier kultiviert werden.

Und so wird das Selber-Gärtnern für immer mehr Menschen wieder attraktiv. Sei es auf dem Balkon, im eigenen Garten oder auch in Gemeinschaftsgärten. Schon in den 1970er Jahren entstanden in Amerika die ersten „Community Gardens“. In Städten wie New York oder Detroit besetzten die Anwohner schlechter Wohngegenden Brachen und wandelten diese in Gärten um. So wurde die meist triste Umgebung aufgewertet, den Kindern ein Ort zum Spielen geboten und die Haushaltskasse durch den Anbau von Pflanzen entlastet. Gleichzeitig entstanden Orte, an denen man sich traf und gemeinsam feierte. In der Zwischenzeit ist der Gedanke von der „Welt als Garten“ sogar im Weißen Haus angekommen. Im Jahr 2009 ließ Präsidenten-Gattin Michelle Obama den Gemüsegarten wiederaufleben. Auf mehr als 170 Quadratmetern gedeihen Kräuter, Tomaten und Kohl für Staatsempfänge und die Mahlzeiten der Präsidentenfamilie. Diese Vorbilder zeigen Wirkung: Mittlerweile unterhält einer von drei US-Haushalten der Fast-Food-Nation einen Gemüsegarten. Gemeinschaftsgärten in Oberbayern Gemeinschaftsgärten sind auch hierzulande im Kommen. Wertvolles Wissen zur Selbstversorgung bietet beispielsweise das „Lebensfeld Jaksch“ im oberbayerischen Wurmsdorf bei Riedering, das der Landwirt und Bioladen-Betreiber Hubert Jaksch ins Leben gerufen hat. Das Lebensfeld bietet „Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen, bei dem sich alle Pflanzen nach dem natürlichen Bauplan entfalten dürfen.“ Alle gemeinsam erzeugten Lebensmittel werden unter den Teilnehmern aufgeteilt. Inzwischen haben sich dort auch eine Kochschule und ein Restaurant etabliert, die sich zum Ziel gesetzt haben, die hochwertige Ernte schonend weiterzuverarbeiten. Ein anderes Beispiel ist der Dorfgarten in Piesenhausen, der im März 2014 unter der Leitung der Permakulturdesignerin Karin Frank entstand. In kurzer Zeit erschufen dort Laien einen 4500 m2 großen Garten mit Hügelbeeten. Die Hügelbeete bestehen aus Holzästchen, Laub, Grasnaben, Pferdemist, Aushuberde und Humus und darauf wuchsen im vergangenen Sommer vielerlei Salat und Gemüse: Weißkraut, Wirsing, Zucchini, Kartoffeln, Rüben oder Gurken. Auf Wunsch der Teilnehmer wurden die Beete rund angelegt, mit großzügigen Grasstreifen dazwischen, deren Grasschnitt wieder zum Mulchen eingesetzt wird. Der große Vorteil derartiger Hügelbeete: Man braucht keine landwirtschaftlichen Maschinen und auch nur wenige Geräte. Aufgrund ihrer Selbstregulation müssen die Beeete nicht gegossen werden und liefern reichlich saisonales Gemüse. „Mit dem Garten holen wir uns den Himmel auf Erden“, schwärmt Karin Frank und sie hofft, dass der Impulsgarten neugierig und Lust zum Nachmachen macht. Die Essbare Stadt in Andernach, München oder Kempten Andere Konzepte, wie die „Essbare Stadt“ haben indes bereits viele Nachahmer gefunden. Seit 2010 pflanzt die Stadtverwaltung in der rheinischen Stadt Andernach Obst und Gemüse auf öffentlichen Grünflächen und jeder darf sie pflücken. Aufgrund der sehr positiven Resonanzen heißt es nun „Pflücken erlaubt“ auch in anderen Städten, wie in München oder Kempten. Das verantwortliche Gemeinschaftsgärtnern im öffentlichen Raum soll nach den Leitlinien der Interessengemeinschaft Essbare Stadt Kempten „Verständnis, Wertschätzung und Verantwortung für Natur und Umwelt“ möglich machen. Die Idee der Welt als Garten scheint eine große Triebkraft in sich zu bergen. i QC35E02

Erst Hügelbeetpflege auf dem Lebensfeld Jaksch, dann üppige Zucchiniernte

„Unter dem Pflaster liegt der Strand.“ Den Ausspruch des französischen Philosophen Proudhon malten 1968 in der Mai-Revolte in Paris Arbeiter und Studenten an die Mauer. Heute müsste es heißen: „Unter dem Pflaster liegt der Garten.“ Den Anfang machten die Pioniere des „Guerilla Gardenings“, indem sie heimlich Pflanzen säten, um so ein Zeichen gegen die Vernachlässigung der Städte zu setzen. Mittlerweile werden Flächen, wie das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin, ganz offiziell genutzt. Dort wächst mittlerweile in Hochbeeten allerlei Essbares. Da auf Brachen der Boden oft stark belastet ist, bietet sich dort das Pflanzen in Kisten und Hochbeeten an, damit keine Schadstoffe in die Pflanzen gelangen. Weiterer Vorteil: Sollte die Brachfläche anders genutzt werden, können die Beete einfach an einen neuen Standort gebracht werden.

Auf dem Fensterbrett oder Balkon beginnen Kräuter für den Hausgebrauch kann jeder auf seinem Fensterbrett pflanzen. Und auch für die bedrohten Bienen kann jeder auf kleiner Fläche Gutes tun: Bienen mögen nämlich vor allem einfache Pflanzen, denn die züchterisch veränderten „gefüllt blühenden“ Pflanzen bieten durch die zurückgebildeten oder nicht mehr zugänglichen Staubblätter in der Regel keine Nahrung für Bienen und andere bestäubende Insekten. Samentütchen für „Bienenfutter“ gibt es bei verschiedenen Anbietern, beispielsweise bei Bingenheimer Saatgut. www.bingenheimersaatgut.de

Den Boden verbessern Schon heute sind weltweit 40 Prozent der fruchtbaren Böden für den Anbau unbrauchbar geworden. Auch hierzulande gehen wir mit unseren Böden sorglos um: So ergibt sich ein Substanzfraß an Fruchtbarkeit aus dem Anbau von bodenauslaugenden Maispflanzen für die Erzeugung von Biogas. Während gesunde Böden einen Humusgehalt von 5 Prozent aufweisen, haben heruntergewirtschaftete Böden nur noch 1 Prozent Humus. Dabei kann ein Boden mit viel Humus wesentlich besser Kohlendioxid speichern als ein humusarmer Boden und er trägt so zum Klimaschutz bei. Ein Ansatz, um die Bodenqualität zu verbessern, ist die sogenannte Permakultur (von dem englischen Wort „permanent Agriculture“, was so viel heißt wie dauerhafte Nutzung des Landes.) In Permakulturgärten wird das Bodenleben gefördert und Humus aufgebaut, hier kommen keine Gifte oder Kunstdünger zum Einsatz. Oberstes Gebot ist, mit der Natur zu arbeiten anstatt gegen die Natur. Elementar ist dabei die intensive Nutzung von kleinen Flächen durch sinnvolle Mischkulturen sowie die spezielle Strukturierung von ebenen Flächen in Hügelbeete oder Kräuterspiralen. Alle Erzeugnisse werden verwertet, um keinen Abfall und keine Verschwendung von Energie zu erzeugen. Und es wird auch kein Abfall produziert. „Der Mist von heute ist der Kompost von morgen“, lobt Josef Heringer den Komposthaufen. Doch auch Balkongärtner können die Erde verbessern, indem sie etwa mit effektiven Mikroorganismen (EM) düngen. www.emiko.de i QC35E03

Fotos: René Antonoff | Roland Tichy | Karin Frank | Ute Prang

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Dinge, die uns begeistern

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FEUER & FLAMME

Selber pflanzen: Samen zum Anfangen In Zusammenarbeit mit Georg Sedlmaier, dem Gründer der Interessengemeinschaft für gesunde Lebensmittel, sind wir auf die Suche gegangen nach Samen, mit denen man einfach und erfolgreich mit dem Selber-Gärtnern beginnen kann. Für Blumenkästen (auf Fensterbrett oder Balkon) wären dies: Petersilie, Schnittlauch, Pflücksalate, Rucola und Kapzuzinerkresse (sieht schön aus, die Blätter sind würzig und auch die Blüte ist essbar). Für Garten(hoch)beete bieten sich an: Möhren (ruhig verschiedene Sorten wie Rodelika, Fine oder Exhella). Dazu Rote Bete, Spinat und verschiedene Kopf-Salate. Die Sorten des ökologischen Anbieters Bingenheimer Saatgut sind allesamt nachbaubar, das heißt, sie können selbst vermehrt und wieder angepflanzt werden. Samen dieses Unternehmens gibt es im ausgewählten Bio-Handel zu kaufen oder beim Unternehmen direkt. Die oben vorgestellten Samen lassen sich auch über den Quell-Shop beziehen. T 02236 - 949 11 30 oder www.quell-shop.de i QC35F01

Praktische Faltbox Mit den Faltboxen von meori wird Aufräumen einfacher. Im Haushalt, im Büro, im Auto – einfach überall. Drei Handgriffe, und aus einer schmalen Tasche im Format eines Netbooks wird eine stabile Box mit viel Stauraum. Drei erneute Handgriffe, und sie ist wieder so schmal wie ein Taschenbuch. So sorgen die Faltboxen von meori für Platz – und brauchen keinen. Die Faltboxen tragen locker bis zu 30 Kilo und eignen sich damit auch für Einkäufe schwererer Sachen. Die kleine Faltbox (Fassungsvermögen 15 Liter) kostet 22,95 Euro und die große Box (Fassungsvermögen 2 x 15 Liter) 29,95 Euro. Zu bestellen im Quell-Shop in Grün mit Punkten, uni Rot oder Schwarz. T 02236 - 949 11 30 oder www.quell-shop.de i QC35F04

Pural is(s)t vegan In Paris entstanden vor über 100 Jahren die ersten Bäckereiprodukte der Marke Pural. Der Gründer war Mitglied in der Christlichen Glaubensgemeinschaft der „SiebentenTags-Adventisten“, die naturverbunden lebten und sich vegetarisch ernährten. 1992 entdeckten Heinz Claus und seine Tochter Ulrike das Potenzial der Marke und übernahmen diese. Seither entwickelte sich Pural zu einer internationalen Marke mit zahlreichen, wertvollen und veganen BioProdukten. www.pural.de

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Naturhecken schützen

Fotos: meori | Der Bauer und sein Prinz | Monika Frei-Herrmann | Pural

Fotos: René Antonoff | Roland Tichy | Karin Frank | Ute Prang

Eindrucksvoll wird in dem Film „Der Bauer und sein Prinz“ gezeigt, welch lebensspendende Kraft Naturhecken innewohnt: Sie schützen Felder vor der Abtragung fruchtbaren Bodens durch Wind, außerdem bieten sie Vögeln und Insekten Nahrung und Unterschlupf. Lange Zeit wurden derartige Naturhecken herausgerissen, um freie Fahrt für landwirtschaftliche Großfahrzeuge zu schaffen. Prinz Charles war einer der ersten, der den enormen Wert von Naturhecken erkannte und er setzt sich seit Jahrzehnten für deren Wiederaufbau ein. Auch wenn der Film in England spielt, können wir uns doch davon inspirieren lassen: Indem wir bestehende Naturhecken bewahren oder um unser Land oder unseren Garten derartige Naturhecken anpflanzen. i QC35F02

Vinaigre de Toilette gegen Pickel Wer hat nicht schon in der Jugend quälende Erfahrungen mit Pickeln gemacht? Mit schwarzen Mitessern bis hin zu rot entzündeten, dicken Pusteln. Pickel-Geplagte haben oft schon so gut wie alles ausprobiert und dabei festgestellt, dass viele der angepriesenen Mittel die Haut nur noch mehr irritieren, statt sie von den unschönen Entzündungen zu befreien. Deshalb ist die Entdeckung von „Vinaigre de Toilette“ so etwas wie eine Offenbarung: Unverdünnt auf die Pickel getupft, haben sich mittlerweile auch kritische Kinder von dieser traditionellen Naturkosmetik überzeugen lassen. Vinaigre de Toilette gibt es in den Duftrichtungen Rose, Orangenblüte, Melisse und Veilchen. 50 ml kosten 14,90 Euro. Zu bestellen im Quell-Shop | T 02236 - 949 11 30 oder www.quell-shop.de | i QC35F03

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IG FÜR Symposium „Einfalt statt Vielfalt“ 11.März 2015, GS1 Köln Lebensmittel ausverkauft – Produzieren wir den Mangel von morgen? Was heute für uns kaum vorstellbar ist, kann morgen schon Realität werden. Klingt das nach übertriebener Panikmache oder ist da etwas dran, dass der Markt nicht mehr versorgt werden kann? Das 8. IG FÜR Symposium geht dieser Frage in Workshops und Vorträgen auf den Grund und hat sich zum Ziel gesetzt, Zukunftswege zu erarbeiten. Hochkarätige Referenten, wie Dr. Daniela Büchel (Rewe Group), Dr. Christoph Then (Testbiotech Institut), Volkert Engelsman (Eosta B.V.), uvm. versprechen umfassende Informationen und engagierte Diskussionen. Melden Sie sich an! Weitere Informationen unter www.ig-fuer.de Anmeldung an: igfuer@organic-communication.de

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ERDE

Vegan und basisch – die gesündeste Art des Kochens Die vegane Ernährung gilt als gesund für den Menschen und schonend für die Umwelt. Vegan alleine ist aber nicht genug: „Damit sich Menschen vital fühlen, müssen sie darauf achten, die Säuren und Basen in Balance zu halten", meinen Johann und Gabi Ebner.

Voller Schwung und Energie Johann und Gabi Ebner sind ein Power-Paar: Im Jahr 2007 gründeten die beiden im österreichischen Schladming das „biochi" – eine Kombination aus Biofachgeschäft, Bistro und vegetarischer Kochschule. Seither lebt das Ehepaar vegan und achtet auf seinen Säuren-Basen-Haushalt.

Früher haben die Menschen nicht gesagt: „Ich bin sauer", sondern: „Ich bin ausgelaugt." Lauge ist der chemische Begriff für Base. Der Volksmund meint damit: „Ich kann nicht mehr, ich bin müde." Heute spricht man von „Burn-out" Genau genommen sind die Menschen nicht übersäuert sondern ausgelaugt. Diese Erklärung des Phänomens der Übersäuerung geben die Autoren Johann und Gabi Ebner in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Vegan und basisch – die gesündeste Art des Kochens". Viele altbewährte Rezepte nutzen dieses Wissen um die Wichtigkeit des Basischen und bringen während der Verarbeitung die verwendeten Zutaten dazu, immer basischer zu werden. Fermentation als Schlüssel zum gesunden Leben Beispielsweise durch die Fermentation: Als Fermentation wird ein bestimmter enzymatischer Prozess durch Bakterien bezeichnet. Fügt man zum Beispiel einem Weizenteig mit einem pH-Wert von 5 ein wenig Salz und einen milchsäurefermentierten Starter hinzu, wird daraus Sauerteig. Durch diesen Vorgang steigt der pH-Wert nach 24 bis 48 Stunden auf bis zu 8 (die pH-Skala reicht von 0 bis 14, wobei ein pH-Wert von 7 neutral ist. Alle Werte unter 7 sind sauer und alle Werte über 7 sind basisch). Ein anderes basisches Lebenselixier ist das Sau-

erkraut. Kraut wird dazu mit viel Salz und Gewürzen eingelegt und dann vergoren. Auch in der asiatischen Küche sind fermentierte Lebensmittel ein wichtiger Bestandteil und so werden diese von Johann und Gabi Ebner in ihren Rezepten gerne verwendet: „Fermentation ist der Schlüssel zum gesunden Leben", lautet ihre Erkenntnis und sie setzen dieses Wissen durch den häufigen Einsatz so exotischer Zutaten wie „Genmai Su", „Miso" oder „Reissirup" um. Suppen als Kraftspender Früher aßen die Menschen vor jeder Mahlzeit ein kräftige Suppe. Meist waren es Rinder- oder Fleischbrühen, für die man Knochen viele Stunden auskochte, wodurch die Suppe einen pH-Wert von 8 bekam. Aber es muss nicht unbedingt Fleisch sein: Auch vegane Suppen haben es in sich. Pilze und Rettich haben eine hohe natürliche entgiftende und entschlackende Wirkung. Die Suppe, die wir hier vorstellen, lädt jeden Morgen die Batterie neu auf und versorgt den Esser mit den notwendigen Basen, um den Tag energiegeladen zu meistern. Danach kann man auch Kaffee oder Süßigkeiten wie einen ApfelMohn-Strudel ohne Reue genießen. „Es ist wie im Finanzleben: Zuerst auf das Konto einzahlen und erst dann abheben", so Johann und Gabi Ebner.

Das war nicht immer so: Als Koch und Hotelmanager war Johann Ebner in früheren Jahren viel unterwegs. Durch Stress und falsche Ernährung wurde er krank. Seine Frau – eine gelernte Heilmasseurin – wurde seine Lehrmeisterin und er machte die Erfahrung, dass ihn die vegetarischvegane Ernährung mit Energie, Freude, Antriebskraft und Vitalität versorgt.

Kochkurse

Apfel-Mohn-Strudel • 300 g Hafermilch oder Hafer-Chai-Milch

• 3 EL Reissirup • 1 TL Bio-Vanillezucker • Geriebene Schale und Saft von 1/2 Bio-Orange • 50 g getrocknete Aprikosen kleinwürfelig • 1 TL Rum • 200 g gemahlener Mohn

Johann und Gabi Ebner

Vegan & basisch ISBN 978-3-7088-0635-8 Kneippverlag, 140 Seiten Preis: 17,99 Euro

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Die wirkliche „Kraftsuppe“ • 50 g Dinkel-Brösel (Paniermehl) • 400 g Strudeläpfel (Elstar, Gala) • 1 EL Agavendicksaft • Saft von 1 Bio-Zitrone • Zimt, Kardamom • 2 EL Walnussöl • Strudelteig • 30 g pflanzliche Bio-Margarine • 1 TL Sojasahne • Puderzucker zum Bestreuen

Die Hafermilch mit Reissirup, Vanillezucker, Orangenschale und -saft, getrockneten Aprikosen und Rum aufkochen. Den Mohn einrühren und drei Minuten einkochen lassen. Zuletzt die Dinkelbrösel einmengen, sodass eine weiche Fülle entsteht. Erkalten lassen. Den Backofen auf 190° C vorheizen. Die Äpfel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Mit Agavendicksaft, Zitronensaft, etwas Zimt und Kardamom marinieren. Unter die erkaltete Mohnfülle rühren und 2 EL Walnussöl untermengen. Den Strudelteig auf einem bemehlten Tuch zuerst auswalken, dann mit den Händen so dünn wie möglich ausziehen. Auf zwei Drittel des Teiges die Fülle gleichmäßig auftragen und die dicken Teigränder wegschneiden. Auf das restliche Drittel etwas zerlassene Margarine träufeln. Mit Hilfe des Tuches den Strudel einrollen und auf ein befettetes Backblech legen. Die restliche zerlassene Margarine mit Sojasahne vermischen, den Strudel damit bestreichen und im vorgeheizten Backofen 30 bis 35 Minuten backen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.

• 8 g getrocknete Shiitakepilze • 10 g Sengiri (getrockneter Rettich)

• 5 g Wakame-Alge • 750 ml Wasser • 2 l Basenfond • 2 Lorbeerblätter • 100 g Karotte • 100 g Pastinake

• 50 g Lauch • 100 g Brokkoliröschen • 50 g Naturtofu, klein gewürfelt • 2 EL Misopaste • 4 EL Sojasoße • 1 TL Ingwer, gerieben • 2 EL Petersilie, gehackt (oder Schnittlauch, geschnitten) • 2 EL Sesamöl

Pilze, Rettich und Alge mindestens 30 Minuten in 750 ml kaltem Wasser einweichen oder über Nacht im Kühlschrank quellen lassen. Dann mit dem Einweichwasser und 2 l Basenfond in einen Topf geben. Lorbeerblätter dazugeben und 40 Minuten zugedeckt kochen. Die Karotte und die Pastinake schälen, längs halbieren und in Scheiben schneiden. In die Suppe geben, 5 Minuten kochen. Lauchstreifen, Brokkoliröschen und Naturtofu dazugeben und auf kleiner Stufe 5 Minuten weiterköcheln. Den Topf von der Kochstelle nehmen. Shiitakepilze (Pilz-Stängel nicht verwenden) und Wakame-Alge herausnehmen, kleinwürfelig schneiden und in die Suppe zurückgeben. 2 EL Misopaste zur Suppe geben, mit Sojasoße würzen und abschmecken. Den Ingwer hineinreiben. Die Suppe gut durchrühren, damit sich das Miso schön verteilt. Vor dem Servieren noch 10 Minuten durchziehen lassen. Mit frischen Kräutern bestreuen. Einige Tropfen Sesamöl daraufträufeln. Tipp: Die Suppe hält im Kühlschrank mindestens 3 Tage. Beim Aufwärmen darauf achten, dass sie nicht mehr kocht, um die wertvollen Inhaltsstoffe bzw. die Fermentation nicht zu zerstören.

Fotos: Christine Höflehner

Gabi und Johann Ebner ist es ein wichtiges Anliegen, ihr persönliches Wissen um die kraftvolle Art des Kochens von vegetarisch-veganer Enährung in Kochkursen weiter zu geben. „Krankheiten kann man förmlich aus dem Körper kochen", lautet ihre Devise. www.biochi.at i QC35E04

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ERDE

Buch-Tipp

Darm: die Mitte stärken Der Darm ist der Ort, in dem das Leben aber auch die Krankheit wohnt. Für unsere Gesundheit ist viel gewonnen, wenn wir diesem sensiblen Mittelpunkt unseres Immunsystems Gutes tun: Indem wir gezielt gute Bakterien zuführen und diese nähren. Wunderwerk Darm: Der Darm trainiert zwei Drittel unseres Immunsystems und er hat das größte Nervensystem nach dem Gehirn. Wenn man ihn gut behandelt, dann bedankt er sich dafür. Wenn man ihn vernachlässigt oder malträtiert, dann schlägt das auf den gesamten Menschen zurück, denn „Allergien, unser Gewicht und unsere Gefühlswelt sind eng mit unserem Bauch verknüpft", erklärt die Wissenschaftlerin Giulia Enders in ihrem Bestseller „Darm mit Charme". Ein entscheidender Punkt für das Wohlbefinden in unserem Darm ist die Zusammensetzung der sogenannten Darmflora (obwohl es dabei nicht um Pflanzen geht, wie der Name nahe legt, sondern um Bakterien). Insgesamt wiegt unsere Darmflora bis zu zwei Kilo und beherbergt rund 100 Billionen Bakterien, die aus bis zu 400 verschiedenen Stämmen bestehen können. Bakterien leben mit den Menschen in einer Symbiose mit gegenseitigem Nutzen. Zahlreiche Einflüsse können diese Symbiose jedoch stören. Umweltbelastungen, Fehlernährung, Medikamente, besonders Antibiotika, Konservierungsstoffe, aber auch die Reizüberflutung, physischer und psychischer Stress machen gesunder Darmflora den Garaus. Die Folge: Die Tür steht offen für Fremdkeime wie Pilze und Fäulnisbakterien. Sie breiten sich übermäßig im Darm aus. Sind sie einmal in unserem Organismus, beginnen sie, fortlaufend gärende und saure Stoffe aus unverdauten Nahrungsresten zu produzieren – nichts anderes als „saure Gifte“, die unseren Stoffwechsel ungünstig beeinflussen und zur Übersäuerung führen. Normalerweise ist die Darmschleimhaut ein dichtes Maschennetz, das große Moleküle nicht passieren lässt. Bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung jedoch werden die Maschen infolge der ständigen Schleimhautbelastungen immer größer, so dass immer mehr und vor allem auch große Moleküle das Netz durchdringen können. So gelangen unverdaute Eiweißbestandteile und unerwünschte Abbauprodukte der Bakterien über die Darmschleimhaut in die Blutbahn und zu anderen Regionen des Organismus. Unverträglichkeiten und Allergien (zum Beispiel Zöliakie oder Laktoseintoleranz) und Entzündungen („Reizdarm“) können die Folge sein.

Fotos: Volker Lannert

Probiotika: gute Bakterien zuführen Um die natürliche Barrierefunktion des Darms wiederherzustellen, sollten dem Organismus gesunde Bakterien in Form von Probiotika zugeführt werden. Denn probiotische Mikroorganismen können das Gleichgewicht in unserer Darmflora beeinflussen. Dadurch verändert sich das Milieu im Darm positiv, so dass krankmachende Bakterien, Fäulnisbakterien, Pilze und Krankheitserreger auf natürliche Weise verdrängt werden. Probiotika sind Nahrungsmittel, die lebende Mikroorganismen enthalten, wie etwa Sauerkraut, Joghurt, Kefir, Buttermilch oder Molke. Ein Mittel, mit dem Angela Pfaffenhuber bei Magen- und Darmproblemen besonders gute Erfahrungen gemacht hat, ist Molke, die zu einem Drittel aus Stuten- und zu zwei Drittel aus Ziegenmilch besteht. „Stutenmilch enthält ein Enzym, das bestimmte Bakterien zerstört und die Abwehrkraft des Organismus stimuliert", so erklärt die Heilpraktikerin aus Reit im Winkl. Beide Milchsorten sind gut verträglich; auch Kuhmilchallergiker haben nach ihrer Erfahrung damit keine Probleme. „Was die Unterstützung der Selbstheilungskräfte und das Vorsorgepotenzial anbelangt, stehen beide Milchsorten ganz oben auf der Skala", so die erfahrene Fastenleiterin, die StuZi-Molke vom St. Leonhardshof zur Stimulation des Stoffwechsels in die von ihr abgehaltenen Heilfasten-Wochen integriert. Nicht nur beim Fasten: Die durch die Molke angekurbelte Verdauung kommt Menschen mit verschiedensten Krankheitsbildern zugute. So berichtete ihr beispielsweise ein 72jähriger Patient mit Depressionen und

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Gedächtnislücken, sich nicht mehr „so verstopft" und „weniger melancholisch" zu fühlen. „Bei Menschen mit einem gereizten Darm kann die Verbindung zum Hirn sehr belastend sein", erklärt Giulia Enders diesen Zusammenhang. „Jeder, der unter ängstlichen oder depressiven Stimmungen leidet, sollte sich daran erinnern, dass auch ein gebeutelter Bauch ungute Gefühle auslösen kann", so die Autorin.

Präbiotika: die guten Bakterien nähren Zucker, Aromen und Konservierungsstoffe haben in darmfreundlicher Ernährung nichts zu suchen. Im Gegenteil, sie verhindern die Ausbildung einer gesunden Darmflora. Der Grund: Zucker ist für Gärungsbakterien und Pilze der Hauptenergielieferant und einer der stärksten Säurebildner. Deshalb sollte der Zuckerkonsum auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Konservierungsstoffe hemmen das Wachstum von Bakterien. Folglich ist es nicht möglich, eine gesunde Bakterienflora aufzubauen, wenn diese gleichzeitig immer wieder durch Konservierungsstoffe geschädigt wird. Bei Präbiotika geht es darum, gute Bakterien zu fördern, damit diese immer mehr Macht gegenüber den schlechten Bakterien bekommen. Präbiotika sind bei weitem nicht so gut erforscht wie Probiotika. Doch steht heute schon fest: Präbiotika liefern Ballaststoffe, die von schlechten Bakterien nicht oder kaum verwertet werden können – wohl aber von den guten. Artischocke, Spargel, Chicorée, grüne Banane, Topinambur, Knoblauch oder Zwiebel zählen ebenso zur bevorzugten Ernährung von guten Bakerien wie Pastinake, Schwarzwurzel, Roggen, Hafer oder Lauch. Aber auch in Milch – in Muttermilch, Kamelmilch, Schafsmilch, Ziegenmilch, Kuhmilch und Stutenmilch – sind Präbiotika enthalten. Damit lassen sich effektiv hilfreiche Bifidobakterien und Lactobazillen ernähren, die bei einer aus der Balance geratenen Darmflora im Vorfeld über Probiotika zugeführt werden. Probiotika und Präbiotika sind zusammen ein starkes Team. i QC35E05

Alles über ein unterschätztes Organ Wie schafft es ein Buch über das schwarze Schaf unter den Organen bis ganz nach oben auf die Bestseller-Listen zu klettern? Indem es sachkundig und leicht verständlich, witzig, anekdotenreich und spannend den Darm als Wunderwerk der Natur beschreibt. „Unser Darm ist ein fabelhaftes Wesen voller Sensibilität, Verantwortung und Leistungsbereitschaft", preist die junge Mikrobiologin Giulia Enders dieses oft vernachlässigte Organ, das im Verborgenen und bislang von den meisten Menschen peinlich verschwiegen seine vielfältigen Dienste tut. Giulia Enders

Darm mit Charme Ullstein-Verlag 285 Seiten ISBN 978-3-550-08041-8 Preis: 16,99 Euro

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Tut Gut Molke vom St. Leonhardshof Bereits vor fünf Jahren hat St. Leonhards Käse und Molke aus Stutenmilch und Ziegenmilch (beide Bioland zertifiziert) auf den Markt gebracht. Die Molke gibt es als Frischmolke aber auch in gefriergetrockneter Form. So lässt sie sich alltagstauglich überall nutzen: im Büro, auf Reisen oder zu Hause. Einfach einen Teelöffel (5 - 7 Gramm) in 100 ml Flüssigkeit auflösen und fertig ist der Molke-Drink. Das Glas mit 90 Gramm getrockneter Molke kostet 25 Euro und ist wie die Frischmolke (250ml/2,20 Euro) online im Stuzi-Shop unter www.stutenmilchmolke.de zu bestellen.

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Die getrocknete Molke ist auch im Quell-Shop erhältlich.

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FEUER

Sonnenlicht: Hauptquelle fürs Vitamin D Das Sonnenlicht ist für die Vitamin D-Versorgung des Körpers von zentraler Bedeutung: 80 bis 90 Prozent seiner Vitamin D-Versorgung produziert sich der Körper unter Sonneneinstrahlung selbst. Sonnenbaden, das eine gerade sichtbare Hautrötung hervorruft, bringt nach Experten-Schätzungen mehr als 12-mal so viel, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für die Zufuhr über Vitamin D-Tabletten für ältere Menschen empfiehlt.

Vitamin D und Sonne „Wo die Sonne nicht hinkommt, ist der Doktor nicht fern", formuliert der Volksmund den offensichtlichen Zusammenhang zwischen Sonnenlicht und Gesundheit. Ein wichtiger Grund dafür ist Vitamin D, das der Körper dann produziert, wenn die Haut (ungeschützt) UVB-Strahlung ausgesetzt wird.

„Rund 100 Krankheiten sind mit einem niedrigen Spiegel an Vitamin D verbunden“ bestätigen Experten auf der kalifornischen Internet-Seite www.vitamindcouncil.org. Unter den dort aufgeführten Krankheiten finden sich Akne ebenso wie Bluthochdruck, Infektionen wie etwa Aids, Karies und Parodontose ebenso wie 19 Arten von Krebs. Und tatsächlich beschäftigt derzeit kein anderes Vitamin die Wissenschaft so sehr wie Vitamin D, das eigentlich gar kein Vitamin, sondern eine Hormon-Vorstufe ist. Im Gegensatz zu einem echten Vitamin kann es der Körper selbst herstellen. Das sogenannte Sonnenhormon wird in der Haut gebildet, von der Leber umgebaut, von der Niere aktiviert und an das Blut abgegeben.

Die Symptome eines Vitamin D-Mangels Ein Vitamin D-Mangel kann den ganzen Körper erfassen und hat unterschiedliche Erscheinungsformen. Zu den Beschwerden zählen Müdigkeit, verlangsamtes Denken, Depressionen, Muskelschwäche und -krämpfe, Schmerzen in den Knien und im Rücken, Schlafstörungen, Hautprobleme, erhöhte Anfälligkeit für Infekte und bakterielle Infektionen, Knochenbrüche, Überfunktion der Schilddrüse, Osteoporose und schmerzhafte Knochenerweichung.

Vitamin D aus der Nahrung

Vitamin D: Wie sieht es in Deutschland aus?

Nur etwa 10 bis 20 Prozent des Vitamin D nimmt der Körper mit der Nahrung auf. Vor allem in fettem Fisch, Milch und Milchprodukten, Eiern und Pilzen ist Vitamin D in größeren Dosen enthalten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Vitamin D-Zufuhr von täglich 5 Mikrogramm (μg) beziehungsweise 200 Internationale Einheiten (I.E) für Kinder und jüngere Erwachsene, die doppelte Menge für Säuglinge und Senioren.

„Deutschland ist Vitamin D-Mangel-Land“ sagt Prof. Jörg Reichrath, Professor für Dermatologie an der Universität des Saarlandes. Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 weisen in Deutschland 57 Prozent der untersuchten Männer zwischen 18 und 79 Jahren und 58 Prozent der Frauen einen Vitamin D-Mangel auf (weniger als 20 Nanogramm pro Milliliter25-D, der Speicherform des Vitamin D im Blut). Ein schwerer Mangel tritt vor allem im Winter auf, wenn die Intensität an UVB-Strahlung hierzulande gering ist. Denn Vitamin D wird in einem nennenswerten Umfang durch Sonneneinstrahlung erst dann erzeugt, wenn die Sonne zu 45 Grad oder mehr über dem Horizont steht. In Nordamerika und Europa ist dies im Sommer zwischen 11 Uhr mittags und 3 Uhr nachmittags der Fall. Im Winter bekommt kaum jemand Vitamin D über die Sonne, denn in Deutschland wird etwa sechs Monate lang ein UV-Index von 3 (mittlere Bestrahlungsstärke) unterschritten, was für eine nennenswerte Vitamin D-Synthese zu wenig ist. Im Sommer genügt auch in Deutsch-

land schon eine kurze Sonnenlichtexposition, um eine ausreichende Vitamin D-Synthese zu erzielen. (Siehe Randspalte).

Vitamin D und Sonnenbrand „Es gibt keine Vitamin D-Synthese ohne DNA-Schädigung der Haut“, bringt Dr. Rüdiger Greinert, Leiter der Abteilung Molekulare Zellbiologie am Dermatologischen Zentrum Buxtehude, das Dilemma auf den Punkt. Denn die UV-Spektren, die zur Vorstufe des Vitamin D führen, aber auch zu Sonnenbrand, Bräunung oder sogar Hautkrebs, überlappen nahezu. Und so lässt die Angst vor Hautkrebs viele Menschen vor dem Vitamin D-förderlichen Sonnenbaden zurückschrecken. Zumal viele AufklärungsKampagnen in den letzten Jahren darauf abzielten, den Körper und das Gesicht durch Kleidung und Sunblocker völlig von UV-Strahlung abzuschotten. Der englische Wissenschaftsautor Oliver Gillie schimpft: Die australische Kampagne „Slip! Slop! Slap! Wrap!" – Cremt euch ein, zieht euch gut an, setzt Brille und Sonnenhut auf – die in den 1980ern in Australien zu einem völlig anderen Umgang mit der Sonne sorgte, habe den Umgang mit der Sonne auch im nördlichen Europa drastisch verändert.

Besser oft und maßvoll, als selten und lange Während intensiver Sonnenschutz bei hellhäutigen Menschen im sonnenreichen Australien durchaus Sinn macht, ist die Situation in Mittelund Nordeuropa aber eine völlig andere. Hier genügt es auch im Sommer nicht, nur Hände und Gesicht in die Sonne zu halten, um ausreichend UVB-Strahlung abzubekommen. In seinem Buch „Sonnenlicht – das größte Gesundheitsgeheimnis“ rät der Autor Thomas Klein: Möglichst große Hautflächen der Sonne aussetzen. Regelmäßiges Sonnenbaden, besser oft und maßvoll, als selten und lange. Im Frühjahr und Herbst jeden Sonnenstrahl nutzen, um die Haut auf die UV-Strahlung vorzubereiten. So kann Sonne im Körper eine ganze Reihe gesundheitsfördernder Effekte in Gang setzen, die über die Vitamin D-Synthese noch hinausgehen: Sie fördert die Durchblutung und den Muskelaufbau und bringt den Körper dazu, verstärkt das Glückshormon Serotonin auszuschütten; auch die Produktion des Anti-Aging-Hormons Melatonin und des Sexualhormons Testosteron wird durch Sonnenlicht angekurbelt. Dieser Wirkmechanismus erklärt, warum im Frühjahr mit zunehmender Sonneneinstrahlung das Liebesbarometer zu steigen beginnt. Sonne und Liebe hängen zusammen! i QC35F05

Jede Gelegenheit nutzen um schnell ein paar Sonnenstrahlen auf der Haut einzufangen

Buch-Tipp Mehr zu den gesundheitlichen Vorteilen des Sonnetankens lesen Sie bei:

Andrea Tichy

Sieben wirksame Verhaltensweisen, die uns gesünder, glücklicher und gelassener machen. ISBN 978-3-9815402-4-6 Quell Edition 2014 17,90 Euro* T 02236 - 949 11 30 oder www.quell-shop.de * versandkostenfrei

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Die besten Dinge kosten nichts

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ERDE

Die Damaszenerrose duftet süß und betörend. Sie liefert ein kostbares ätherisches Öl, das unter anderem auch in Wala Arzneimitteln verwendet wird.

Im Reich der Blumenkönigin In 2 900 Metern Höhe, ganz nahe am Äquator, gedeiht in Äthiopien die Damaszenerrose. Die Wala Heilmittel GmbH fördert vor Ort ein außergewöhnliches Anbauprojekt und nutzt unter anderem die Tatsache, dass die Rosen in Äthiopien doppelt so lange blühen wie anderswo.

Fotos: Wala Heilmittel GmbH - Mathias Suchold - Sonja Stumpf

Faire Partnerschaft 7.000 Euro erhalten Fekade Lakew und seine Firma Terra PLC für ein Kilogramm ätherisches Rosenöl – übrigens das erste seiner Art, das in Demeter-Qualität aus Afrika kommt. Etwa ein Hektar Anbaufläche und vier Tonnen Rosenblüten sind dafür

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Fekade Lakew führt seine Farm nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft.

Rosenöl für gereizte Augen

Bei ätherischem Rosenöl denkt man zunächst an die Türkei, an Bulgarien oder den Iran – aber an Äthiopien? Dabei ist das Hochland von Äthiopien nicht nur berühmt für seinen Kaffee. Es eignet sich auch bestens für den Anbau der Duftrose „Rosa damascena“, aus deren Blüten das äußerst kostbare ätherische Rosenöl gewonnen wird. Vor sieben Jahren hat der Äthiopier Fekade Lakew auf sechs Hektar Land mithilfe der Wala Heilmittel GmbH begonnen, Damaszenerrosen nach den Prinzipien des biologisch-dynamischen Landbaus anzubauen. Die Rosenfarm der Firma Terra PLC liegt auf 2 900 Metern Höhe, etwa 125 Kilometer nördlich der Hauptstadt Addis Abeba, in Debre Birhan. Begonnen hat alles 2002, zunächst mit dem Anbau von Gemüse. Es folgte eine kurze Phase mit Schnittrosen. Da diese jedoch die späten Fröste des äthiopischen Hochlands nicht vertrugen, verlegte sich Fekade Lakew auf die Damaszenerrose. Der Kontakt zur Wala war schnell hergestellt, die wiederum von dem Projekt begeistert war. „Wir überlegten schon länger, den Rosenanbau in der Nähe des Äquators zu versuchen“, sagt Ralf Kunert, Geschäftsführer der naturamus GmbH. Die eigenständige Tochtergesellschaft der Wala beschafft weltweit Rohund Ausgangsstoffe für Wala Arzneimittel und Dr. Hauschka Kosmetik. Ralf Kunert weiß: „Je näher eine Pflanze am Äquator wächst, desto länger ist ihre Blühdauer.“ Während in den bekannten Rosenanbauländern wie Bulgarien, Türkei oder Iran die Rosen für vier Wochen blühen und in dieser Zeit auch geerntet werden müssen, dauert die Blütezeit in Debre Birhan acht Wochen. „Ein Riesenvorteil“, erklärt Ralf Kunert, „weil man für die Ernte derselben Menge Rosenblüten doppelt so viel Zeit hat.“ Das heißt, die Menschen stehen weniger unter Druck, man braucht weniger Pflücker und kann diese dafür länger oder sogar dauerhaft beschäftigen. Die Qualität der Rosen kann beim Pflücken zudem besser überwacht werden und die Destille ist gleichmäßig ausgelastet. Die Rosen aus dem äthiopischen Hochland haben aber noch weitere Pluspunkte: Sie sind mit vier Gramm pro Blüte fast doppelt so schwer wie die Rosenblüten aus anderen Anbauländern. Soziale Verantwortung Als Anschub für das Projekt hatte die Wala Rosenstecklinge gespendet. Mittlerweile sind daraus stattliche Sträucher geworden. Damit die Pflanzen von Anfang an die richtige Pflege erhielten und optimale Startbedingungen hatten, stellte die Wala Fekade Lakew und seinen Mitarbeitern einen Berater für biologisch-dynamischen Landbau zur Seite. Mehrmals im Jahr kommt er auf die Farm, schult und berät die Menschen hinsichtlich des richtigen Rosenanbaus. Die Wala hat generell hohe Ansprüche an die von ihr verarbeiteten Rohstoffe. Um sicherzustellen, dass sie auch erfüllt werden, hat auf Fekade Lakews Farm 2012 das erste Zertifizierungsaudit stattgefunden – nach Demeter-Richtlinien und nach den Maßgaben von „fair for life“, einem FairTrade-Standard. Ebenfalls ganz neu ist eine moderne Destille. Das Geld dafür kommt von der Wala und – im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Ein bulgarischer Experte, den die Wala vermittelt hatte, leitete den Bau der Destille vor Ort in Äthiopien. „Wir wollen das nötige Wissen im Land und bei unseren Projektpartnern aufbauen“, erläutert Ralf Kunert. „Das ist uns wichtig. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto der Wala.“

Sind sie schon erntereif? Zwei Vorarbeiter prüfen die Qualität der Rosenblüten.

Millionen Deutsche leiden im Frühjahr allergiebedingt an geröteten, gereizten und tränenden Augen. Hilfe aus der Natur bieten Wala Euphrasia Augentropfen. Mit Heilpflanzenauszügen aus dem schon seit dem Mittelalter bewährten Augentrost (Euphrasia officinalis) regulieren sie den Flüssigkeitsorganismus des Auges und regen seine Selbstheilungskräfte an. Besonders interessant: Die Augentropfen enthalten zudem nach homöopathischen Verfahren potenziertes ätherisches Rosenöl, das die gereizte Bindehaut beruhigt und Entzündungen auf natürliche Weise lindert.

Die Rosenernte auf der Farm Terra PLC ist fest in den Händen äthiopischer Frauen. Für sie bedeutet diese Aufgabe Sicherheit und Lebensgrundlage für sich selbst und ihre Familien.

nötig. Rosenöl findet in fast allen Dr. Hauschka Produkten und auch in Wala Arzneimitteln Verwendung (s. Randspalte). Die Wala hat sich über einen Zeitraum von zehn Jahren verpflichtet, alles Rosenöl abzunehmen, das auf der Farm produziert wird. „Danach sollen es maximal 60 bis 70 Prozent sein“, sagt Ralf Kunert. „Wir wollen nicht, dass ein Vertragspartner von uns abhängig ist. Er soll mehrere Abnehmer finden und dann auf eigenen Beinen stehen können.“ Weitere 14 Hektar Land hat Fekade Lakew inzwischen im zehn Kilometer entfernten Angolela dazugepachtet. Dort wachsen bereits viele Rosensträucher und es sollen noch mehr werden, wenn Bauern aus der Umgebung dem Beispiel von Fekade Lakew folgen. Im Nachbardorf gibt es schon Interessenten. Wenn alles gut geht, werden auch sie bald Rosen anbauen und in der neuen Destille von Terra PLC ätherisches Rosenöl herstellen lassen. So wächst der Rosenanbau in Äthiopien und die wirtschaftliche und soziale Situation der Menschen kann sich langsam, aber i QC35E07 stetig verbessern.

Euphrasia Augentropfen lindern allergische Augenbeschwerden mit der Kraft von Augentrost und ätherischem Rosenöl. Präparateangaben Euphrasia Augentropfen Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Strukturierung des Flüssigkeitsorganismus im Augenbereich, z. B. katarrhalische Bindehautentzündung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. www.walaarzneimittel.de

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FEUER

Natur im Farbenrausch – Frühling macht empfänglich für Farben, Düfte, Geräusche und Gefühle. Die Welt strahlt in leuchtendem Rapsgelb, in sattem Grün, in zartem Rosa, in mystischem Lila, in allen BlauNuancen. Sie duftet nach Blüten und Kräutern, nach Regen und Erde. Wenn wir leise werden, ist sie ganz still oder voller Melodie. Überhaupt ist sie voller sinnlicher Überraschungen: in der geheimnisvollen Moorlandschaft des Allgäus, im ländlichen Hinterland der Ostsee, in der Weite der Mecklenburger Seenlandschaft, im japanischen Refugium mitten in Franken oder in der malerischen Landschaft des Blauen Landes. Das Schönste: Diese Ziele erfreuen die Sinne i QC35F06 zu jeder Jahreszeit. Von Martina Guthmann.

An die Freunde in schwerer Zeit

Schloss Ulrichshusen | Mecklenburger Seenplatte Sattes Grün und tiefes Blau, so weit das Auge reicht: In dieser schwer zugänglichen Seen-Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns erbaute Ulrich von Moltzan 1562 für sich und seine zwölf Kinder das Wasserschloss Ulrichshusen. Was für ein Segen für das Schloss, dass es sich seit der Renaissance seinen Logenplatz in der unberührten Landschaft erhalten konnte. Ein ebenso großer Glücksfall, dass die Nachfahren Alla und Helmuth von Maltzahn den bis auf die Grundmauern abgebrannten Besitz ihrer Familie nach 40 Jahren DDR wieder zurückkauften und in seinen originalge-

treuen Wiederaufbau unendlich viel Idealismus, Kreativität und Liebe steckten. Nicht nur der Blick auf das Schloss ist eine wahre Augenweide, auch der Blick vom Schloss auf die weiten Wasserflächen, die das Licht zu jeder Tages- und Jahreszeit anders reflektieren. Die von Maltzahns verwöhnen ihre Gäste mit regionalen Spezialitäten wie Flusskrebsen und einem hochkarätigen kulturellen Programm. So wird das Schloss alljährlich mit den Festspielen für klassische Musik auch zum i QC35F07 Ohrenschmaus.

Farbenrausch mit den Elementen In ihrem Buch „Reiselust mit den vier Elementen“ stellt Quell-Reiseexpertin Martina Guthmann besonders schöne Ziele voller sinnlicher Überraschungen in und um Deutschland vor. Martina Guthmann

Reiselust mit den vier Elementen Mehr als 100 Reiseziele im Zeichen von Wasser, Feuer, Erde und Luft 184 Seiten | 3 Landkarten | 400 Fotos ISBN 978-3-9812667-9-5 Quell Edition | 9,90 Euro Bestellen Sie hier: T 02236 - 949 11 30 oder im Quell-Shop www.quell-shop.de

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Blaues Land | Oberbayerisches Alpenvorland Rund um den Staffelsee und am Seeleitenhof lässt sich in den Blautönen des oberbayerischen Alpenvorlandes schwelgen. Von dem strahlenden Blau der Seen, der Berge und des Himmels im bayerischen Alpenvorland muss Franz Marc gesagt haben, dass es die einzige Farbe sei, bei der er sich wohlfühle. Beim Blick vom Sonnenplateau des Seeleitenhofs auf das Alpenpanorama kann man den kosmopoliten Maler, der lange Zeit in Sindelsdorf gelebt und gearbeitet hat, gut verstehen. Christa Schlögel, die mit ihrer Familie den Biobauernhof bewirtschaftet, steht aber auch auf alles, was grün ist. Je nach Saison weiht sie ihre Gäste in immer andere

wertvolle Geheimnisse über Kräuter und Wildfrüchte und deren Verarbeitung ein. Die Wahl des Reisetermins fällt schwer in Anbetracht ihres ‚sinnlichen Kräuterjahreskreises‘. Überhaupt erlebt man in der Natur des Blauen Landes die Landschaft immer wieder anders und neu. So muss es auch Franz Marc, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter ergangen sein. Überall in der Region – nicht nur in den sehenswerten Museen – trifft man auf Spuren der Künstlergruppe Blauer Reiter, die durch die Landschaft zu ihren leuchtenden Gemälden inspiriert wurde. Und vielleicht nimmt man dann selbst Farbe und Pinsel in die Hand. i QC35F08

Fotos: Ulrichshusen - René Antonoff | Blaues Land - © Anja Mutz I bildPUNKT. Die kleine Agentur

Alle Tage rauscht die Fülle der Welt an uns vorüber. Alle Tage blühen Blumen, strahlt das Licht, lacht die Freude. Manchmal trinken wir uns daran dankbar satt. Immer aber umgibt uns ein Überfluß des Schönen. Das ist das Herrlichste an jeder Freude, daß sie unverdient kommt und niemals käuflich ist. Sie ist frei und ein Gottesgeschenk für jedermann, wie der wehende Duft der Lindenblüte. Hermann Hesse

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– Sinnlich auf Reisen

Schleiregion | Schleswig-Holsteinische Ostsee

Fotos: Schlei-Region - © Joerg Modrow - © Kirsten Haarmann | Moor - Bad Wurzach Info | Schindlerhof - René Antonoff

Zwischen leuchtenden Rapsfeldern und satten Kräuter-Wiesen, tiefblauem Meer und glasklaren Bachläufen, liegt das ‚Rosenduft und Kochlust‘ – ein Hotelgut, das die Geschmacks-Sinne verwöhnt.

Bad Wurzacher Ried | Allgäuer Moorlandschaft Die Moorlandschaft des Bad Wurzacher Rieds zieht jede Menschenseele in ihren Bann. Das nahe Kurhotel am Reischberg ermöglicht seinen Gästen reine Moor-Bäder, die seit dem Altertum zu den wirksamsten Naturheilmitteln gehören.

Kirschblüte im Schindlerhof | Franken Die japanische Kirsche trägt keine Früchte, sie blüht nur, um mit ihrer zarten Schönheit den Anfang des Frühlings zu symbolisieren. Im Schindlerhof bei Nürnberg kann man japanische Kultur mit allen Sinnen erleben.

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Goldgelb leuchten vor der Kulisse der nahen Ostsee die Rapsfelder der Schleiregion. Sie symbolisieren die Fülle der Natur, aus der die ländliche Halbinsel Schwansen zu jeder Jahreszeit schöpfen kann: hochwertige biologische Landwirtschaft, alte Obst- und Gemüsesorten, sauberes Süß- und Salzwasser mit reichem und gesundem Fischbestand, artgerechte Tierhaltung, intakter Lebensraum für Wild und Wildpflanzen. Die weitgereiste Spitzenköchin Nadine Kramm hat sich in die Region verliebt und mit ‚Cuisine de terre‘ eine einzigartige Kochschule geschaffen. Ihre Küche ist regional, französisch inspiriert und folgt den Jahreszeiten. Sie baut auf intensive Geschmackserlebnisse und sinnliche Präsentation. Es macht große Freude, ihr auf ihrem Hotelgut ‚Rosenduft und Kochlust‘ über die Schulter zu schauen oder sich einfach mit ihrem sinnlichen Essen verwöhnen zu lassen. Nadine Kramm: „Ich liebe das Kochen, weil man sich den Luxus gönnt, etwas Wunderschönes zu schaffen, das nur für kurze Zeit i QC35F09 andauert.“

Das je nach Tages- und Jahreszeit unbeschreiblich schöne wechselnde Farbenspiel der mystischen Moor-Landschaft im Bad Wurzacher Ried muss man einfach selbst erleben. Dieses intensive Naturerlebnis im größten intakten Hochmoor Mitteleuropas wird gekrönt durch ein Vollbad im Moor: Das Kurhotel am Reischberg in Bad Wurzach gehört zu den Alpenwellness-Häusern des Allgäus und ist eines der wenigen Kompetenzzentren in Deutschland, die auch Wellness-Gästen diese Natur-Medizin vom Feinsten ermöglichen. Die wertvollen Stoffe des Moores gelangen dabei direkt durch die Haut in das Gewebe und aktivieren eine ganze Kettenreaktion von Selbstheilungskräften. Das 40 Grad warme ‚schwarze Gold‘ Bad Wurzachs ist nicht nur eine Wohltat für Muskeln und Gelenke, sondern auch für das gesamte Immun- und Hormonsystem. Es fühlt sich an wie eine Seelenmassage, mit der die sinnliche Landschaft des Bad Wurzacher Rieds für immer i QC35F10 ins Herz eingebrannt wird.

Die wertvollen Tage der Kirschblüte besingen die Japaner im Sakura-Lied „...gehen wir, um uns an ihrem Anblick zu erfreuen”. In der Kunst, sich auf die wesentlichen Dinge, auf den Moment genau zu fokussieren, sind die Japaner Meister. Mitten in Franken – im Ryokan-Hotel von Nicole Kobjoll – kann man diese japanische Philosophie und ihren warmen Minimalismus mit allen Sinnen erleben, Geborgenheit spüren, innere Ruhe finden und neue Energie auftanken. So sieht es die Shakkei-Regel vor, nach der alle japanischen Gärten und Gasthäuser im Sinne des Reisenden gestaltet werden. Nicole Kobjoll, die Eigentümerin des mehrfach preisgekrönten Tagungshotels: „Es war mutig und ungewöhnlich, unseren denkmalgeschützten Hof auf dem Land mit einem Hoteltrakt in moderner japanischer Schlichtheit und einem fernöstlichen Garten zu erweitern, aber mit meinem persönlichen Bedürfnis nach Inspiration aus klaren Strukturen habe ich genau die Sehnsüchte i QC35F11 unserer Gäste getroffen.“

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FEUER Fünf Gewinne für Quell-Leser

a | Schloss Ulrichshusen | Mecklenburg-Vorpommern 2 Übernachtungen mit Frühstück für 2 Personen im Schlosszimmer www.ulrichshusen.de

b | Seeleitenhof | Oberbayern 2 Übernachtungen in der Ferienwohnung für 2 Erwachsene und 2 Kinder auf dem Bio-Bauernhof www.seeleitenhof.de

c | Rosenduft und Kochlust | Schleswig-Holstein 2 Übernachtungen mit Frühstück und Nachmittagstee für 2 Personen; Brotback-Kurs am Samstag www.rosenduftundkochlust.de

d | Bad Wurzach | Allgäu  „Holzzuber-Wellness-Tage“ im Kurhotel am Reischberg: 2 Nächte mit HP für 2 Personen www.kurhotel-am-reischberg.de www.alpenwellness.de

e | Schindlerhof | Franken 2 Übernachtungen mit Frühstück für 2 Personen im Zimmer im Ryokan Stil mit Blick auf den japanischen Garten www.schindlerhof.de

Preisfrage Nennen Sie uns Ihre Lieblings-Farbe der Natur Füllen Sie das GewinnspielFormular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Farben-Rausch Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten. Einsendeschluss ist der 15. April 2015. i QC35F12

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WASSER

Mit Sprühflasche und einigen Hausmitteln ist ein wirksames Putzmittel schnell fertig.

Was Sie brauchen • Sprühflasche gibt es im

Haushaltswaren-Geschäft oder im Quell-Shop • Cocktail-Mixer oder großes Glas mit Schraubdeckel • Zutaten nach Wahl, dazu Natron oder Borax-Substitut

Putzmittel selbst gemacht Die meisten Putzmittel, die wir kaufen, bestehen überwiegend aus Wasser und produzieren durch ihre voluminöse Verpackung viel Müll. Wer seine Putzmittel selber herstellt, kann nicht nur die Deponien von Plastikmüll entlasten, sondern auch seinen Geldbeutel. All die vorgestellten Putzmittel kosten – auf die eingesetzte Menge umgerechnet – weniger als einen Euro. Rezept 1: Zitronen- und Lavendelspray

Rezept 2: Essig, Rosmarin und Teebaumöl

Rezept 3: Essig, Borax-Substitut und Rosenöl

Der angenehme natürliche Duft von Zitronen und Lavendel machen aus diesem Putz-Spray die reine Freude bei der Anwendung. Er eignet sich prima um leicht verschmutzte Arbeitsflächen oder Tische zu reinigen. Zitrone und Natron sind klassische Reinigungs-Partner. Lavendelöl duftet nicht nur nach Sauberkeit, sondern tötet auf natürliche Weise Bakterien ab.

Diese Mischung eignet sich dafür, Schmutzflecken von Lebensmitteln – auch von Tee und Wein – zu beseitigen. Auch Fettschichten oder Flecken von übergekochtem Kaffee auf dem Herd packt diese Mischung. Die adstringierenden Eigenschaften von Rosmarin und die antibakteriellen Fähigkeiten von Teebaumöl ergeben ein Powerpack und übertönen den strengen Geruch des Essigs.

Dieses ist das kraftvollste der vorgestellten Rezepte und die Mischung lässt sich überall im Haus einsetzen, auch im Badezimmer – etwa um Schimmel zu bekämpfen oder alte Ablagerungen in der Toilette zu beseitigen.

• Zutaten: 3 Zitronen, 3 Teelöffel Natron, 1 Tropfen Spülmittel, drei Tropfen Lavendelöl

Pressen Sie den Saft von drei Zitronen in einen Cocktail-Mixer oder in ein großes Glas mit Schraubdeckel und geben Sie drei Teelöffel Natron dazu. Die Säure der Zitrone und die Base des Natrons produzieren ein heftiges Geblubber. Wenn das Geblubber in sich zusammen gefallen ist, geben Sie einen Tropfen Spülmittel, drei Tropfen Lavendelöl und Wasser dazu (im Verhältnis zwei zu eins zur Zitronen-Mischung). Gut schütteln, in die Sprühflasche umfüllen und gleich verwenden.

• Zutaten: Ein Zweig Rosmarin, 150 ml Weinessig, 3 Teelöffel Natron, 1 Tropfen Spülmittel

Geben Sie einen Zweig Rosmarin in einen Kochtopf und schütten Sie 150 ml Weinessig dazu. Bringen Sie das Ganze zum Kochen, schalten Sie den Herd aus, lassen aber den Topf auf der Herdplatte stehen, bis der Essig kalt geworden ist. Geben Sie drei Teelöffel Natron dazu, einen Tropfen Spülmittel und drei Tropfen Teebaumöl. Schütteln Sie das Ganze in einem großen Glas und füllen es in eine Sprühflasche.

• Zutaten: 2 gehäufte Teelöffel Borax-Substitut, 100 ml Weinessig, 1 Tropfen Spülmittel, drei Tropfen Duftöl der Wahl

Borax-Substitut wirkt noch effektiver als Natron. Rosenöl ist ein natürliches Deodorant und wirkt leicht antiseptisch, aber Sie können auch ein anderes Duftöl Ihrer Wahl verwenden. Mischen Sie zwei Teelöffel Borax Substitut mit etwa 100 ml Essig in einem Gefäß, das groß genug ist, um wildem Geblubbere standzuhalten, das durch die Mischung entsteht. Fügen Sie einen Tropfen Spülmittel und drei Tropfen Duftöl dazu und gießen Sie das ganze mit warmem Wasser auf und füllen Sie es in die Sprühflasche. i QC35W01

Gewinnen Sie

Billig und umweltfreundlich

einen von fünf Kalendern „Putzen ist nichts für Feiglinge"

Natron: der Alleskönner

Borax-Substitut: kraftvoll und ergiebig

Der chemische Name von Natron ist Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) und es gibt dieses altbewährte Hausmittel günstig in Supermärkten und Drogerien zu kaufen. Gelegentlich werden für Natron auch die Bezeichnungen Natrium-Bicarbonat oder Soda verwendet. Natriumhydrogencarbonat ist eine natürlich vorkommende Substanz und wurde vom 20. Jahrhundert an zum Backen von Brot und Kuchen verwendet. Sie bindet und neutralisiert alle Säuren und wirkt mild alkalisch. (Es ist auch in Backpulver enthalten, aber dieses enthält häufig auch noch andere Substanzen). Natron hat reinigende Eigenschaften, weswegen es früher viel im Haushalt verwendet wurde, es kann aber auch dafür genutzt werden, die Zähne zu putzen oder den Körper zu entsäuern.

Lange Zeit galt Borax im Haushalt als wirksamer und billiger Alleskönner. Denn das natürlich vorkommende Mineral lässt sich zum Putzen, Bleichen, Waschen, Desinfizieren, zur Beseitigung von Schimmel und zum Bekämpfen von unangenehmen Gerüchen einsetzen. Seit 2009 darf reines Borax laut Chemikalien-Verordnung nicht mehr an private Endverbraucher abgegeben werden, weil es im Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Seither gelten Borax-Substitute bei Putz-Profis als Geheimtipp und als kraftvoller Problemlöser im Haushalt. Borax-Substitut wird beispielsweise von der Drogerie Nierle in Freising hergestellt und kann über den Quell-Shop bezogen werden. Eine Dose mit 950 Gramm kostet 13 Euro und ist sehr ergiebig. i QC35W02

Senden Sie uns Ihren besten Tipp, wie Sie sich das Putzen, Reinigen, Fleck-Entfernen oder Aufräumen erleichtern. Senden Sie Ihren Tipp an info@quell-online oder Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt. Einsendeschluss ist der 15. April 2015. i QC35W03

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Quell-Shop: neue Gestaltung, neue Produkte

So können Sie bestellen

Bei der Auswahl unseres Sortiments richten wir uns nach dem Kriterium der Nachhaltigkeit: Sind die Produkte frei von bedenklichen Inhaltsstoffen? Werden sie unter sozialverträglichen Bedingungen gefertigt? Bringen sie einen echten Nutzen, indem sie der Gesundheit dienen, das Leben erleichtern, Inspirationen bieten oder das Auge erfreuen? Bei dieser Fülle an Anforderungen, die wir an unsere Shop-Produkte stellen, ist das Sortiment naturgemäß begrenzt. Dennoch lohnt es sich, regelmäßig im Quell-Shop vorbeizuschauen, denn mit jeder Ausgabe von Quell kommen neue Produkte dazu. Etwa ökologische Saaten-Sortimente für Balkon und Garten (siehe auch Seite drei) oder Borax-Substitut, das sich beim Putzen vielfältig einsetzen lässt, aber nur schwer zu bekommen ist (siehe Beitrag oben).

Telefonisch Montag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr T 02236  -  949 11 30 Per Post Quell Shop, Auf der Ruhr 82, 50999 Köln Per Internet www.quell-shop.de

Ulrike Perey ist die gute Seele des Quell-Shops. Als erfahrene Händlerin hat sie Freude an der Beratung. Auch Händler können bei ihr das Quell-Sortiment für ihren Laden ordern. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei www.quell-shop.de

Die besten Geschichten – Die besten Produkte Fordern Sie unseren Katalog an und lassen Sie sich von folgenden Themen inspirieren: • Der Weg zur Entschleunigung • Pflegen statt Putzen • Problemlöser Haarbürste • Traditionelle Pflegeprodukte • Nachhaltiger DesignerSchmuck mit Zusatznutzen • Die besten Dinge kosten nichts

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Fotos: Monika Frei-Herrmann

Seit mehr als fünf Jahren bieten wir unseren Leserinnen und Lesern den Service, Produkte, die wir in unseren Publikationen beschreiben, auch direkt bei uns kaufen zu können. Mittlerweile hat der Quell-Shop viele StammKunden gefunden. Sie schätzen unsere Produkte für die natürliche Haar- und Körperpflege, aber auch Lesenswertes, Wissenswertes, Nützliches oder ganz einfach Schönes.

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WASSER

Das Wasser der St. Georgsquelle stammt aus einer sauerstoffreichen Bergquelle in Ruhpolding. Das natürlich belassene, reine Mineralwasser ist ausgewogen mineralisiert und hat seinen eigenen Charakter.

Lebendiges Wasser: ein besonderes Lebensgefühl Bereits seit mehr als 100 Jahren ein Geheimtipp: der Quellort von St. Georg. Er befindet sich am Rande eines kleinen Wäldchens im hügeligen Voralpenland. Einheimische, Feriengäste und ernährungsbewusste Menschen pilgern zu dem frei zugänglichen Brunnen. Lebendiges Wasser ist einfach ein Genuss, der inzwischen auch in renommierten Restaurants zum Qualitätsstandard gehört. Ob in La Villa am Starnberger See oder im Landgasthaus am See in Hannover. Von Gaby Schmidt-Tschida. Der Restaurantleiter Thorsten Brück von La Villa am Starnberger See zeigt sich von lebendigem Wasser begeistert: „Die St. Georgsquelle ist ein hervorragendes Wasser, nicht aromatisiert und sehr weich, sie passt bestens zu Wein und hat mit 0,33 l die genau richtige Größe. Und die innere Qualität harmoniert wunderbar mit dem stilvollen, schönen Design. Ob bei Tagungen, Festen oder im täglichen Restaurantbetrieb: Unsere Gäste sind in jeder Hinsicht angetan.“ Bei dieser Begeisterung wollte ich „der Sache mit dem lebendigen Wasser“ auf den Grund gehen. Und von dem Geschäftsführer der St. Leonhards-Vertriebs GmbH & Co. KG, Martin Abfalter, erfahren, warum lebendiges Wasser bei den Konsumenten so gut ankommt. Seine Antwort ist einfach und überzeugend: „Wenn wir zunehmend mehr Bewusstsein für gute Lebensmittel, also unser Essen und unser Trinken entwickeln, bleiben wir gesund und fühlen uns fit. Und das ist ganz einfach die Lebensgrundlage für alles, was wir tun.“

Individuelle Geschmacksnote Dass die Wertschätzung von Wasser als gleichwertiges Getränk zu Wein in der Gastronomie an Bedeutung gewonnen hat, zeigt auch der Beruf des Wassersommeliers. Denn „Wasser ist nicht gleich Wasser“ wird auch hier inzwischen anschaulich vermittelt. Über die eigene Sensorik kann das jeder erfahren. Beispiel St. Georgsquelle: Das Wasser stammt aus einer sauerstoffreichen Bergquelle in Ruhpolding. Das natürlich belassene, reine Mineralwasser ist ausgewogen mineralisiert und hat seinen eigenen Charakter. Auch bei der St. Georgsquelle handelt es sich, wie bei allen anderen Quellen von St. Leonhards, um eine artesische Quelle, die aus eigener Kraft zutage tritt und dann als reif bezeichnet wird. Um die hohe Qualität des lebendigen Wassers zu erhalten, wird es direkt am Quellort in Leichtglasflaschen, die keine Fremdstoffe ans Wasser abgeben, abgefüllt. Dadurch bleibt das Wasser so natürlich wie möglich. Aufgrund seiner Reinheit geschieht das ohne jegliche Behandlung. Jede Flasche enthält lebendiges Wasser in seiner ursprünglichen Form, unverfälscht.

So rät etwa der erste Wassersommelier Europas, Arno Steguweit, von stark sprudelnden Mineralwässern zum Wein ab, da sich die den Rotwein charakterisierenden Gerbstoffe (Tannine) nicht mit zu viel Kohlensäure vertragen. Auch die feinen Nuancen eines Weißweins leiden unter „dominanter“ Kohlensäure. Was für den Wein gilt, trifft auch aufs Essen zu. Er empfiehlt: „Medium und stille Mineralwässer zum Menü.“

Mit der Natur im Reinen An einer guten Quelle für die lebendigen Wässer von St. Leonhards sitzen die Gäste im Mauthäusl in Schneizlreuth. Mit großer Hingabe vermittelt die Chefin Maria Abfalter die Philosophie rund um das Thema. Seit 1995 ist die Quelle St. Leonhard im Besitz der Familie Abfalter; inzwischen zählen fünf verschiedene Quellen mit lebendigem Wasser und eine Solequelle zum Unternehmen. Die Geschichte des lebendigen Wassers ist somit auch die Geschichte des Wasserpioniers Johann Abfalter, auf den der Sensoriktest für Wässer zurückgeht. Denn auf ihrem langen Weg durch verschiedene Bodenschichten nehmen die Quellen artesischen Ursprungs unterschiedlichste „Informationen“ auf, die sich auch auf den Geschmack des Wassers auswirken. Die unterschiedlichen Geschmacksqualitäten der lebendigen Wässer kennenzulernen wird im Mauthäusl leicht gemacht. An der Wasserbar können die verschiedenen Wässer getestet werden, gerne auch unter Anleitung. Außerdem steht täglich eine Flasche St. Leonhardsquelle auf dem Zimmer bereit. i QC35W04

Wasser schmecken Mit Hilfe des sogenannten Sensoriktests lassen sich Unterschiede bei Wässern erschmecken. Besonders wichtig dabei ist, die Wässer bei Zimmertemperatur zu probieren, denn Kälte beeinträchtigt die Geschmacksnerven. Das Wasser sollte dann – ähnlich wie bei Wein – mit Aufmerksamkeit im ganzen Mund geschmeckt werden. Beim Sensoriktest arbeiten Geruchs- und Geschmackssinn aufs Engste zusammen und was dabei herauskommt, ist für viele Verkoster von Wasser oft sehr erstaunlich. Durchführen lässt sich der Sensoriktest mit dem gesamten Sortiment an lebendigem Wasser sowohl im Landhotel Mauthäusl in Schneizlreuth, als auch im Bio-Vitalhotel Falkenhof in Bad Füssing. www.hotel-mauthaeusl.de www.hotel-falkenhof.de

Fotos: St. Leonhards

Qualität und Design im Einklang „Hand in Hand gehen das äußere Erscheinungsbild, der edle Auftritt der Flaschen und der Inhalt, das Qualitätswasser“, sagt Volker Lühmann, Chef des Landhauses am See in Hannover, der sich über das große Interesse seiner Gäste am Thema Wasser freut. „Die St. Georgsquelle zu einem guten Essen unterstützt das Ensemble mit Wein und führt zu einem wunderbaren Zusammenspiel von Geschmack, Lust am Essen und Freude am Trinken.“ Der dezente Zusatz natürlicher Kohlensäure bei der Medium-Variante entspricht den Erfahrungen, die Wassersommeliers mit Mineralwasser gemacht haben.

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„Die St. Georgsquelle zu einem guten Essen unterstützt das Ensemble mit Wein und führt zu einem wunderbaren Zusammenspiel von Geschmack, Lust am Essen und Freude am Trinken.“

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12 Quell 35 | 2015

FEUER

Alles im Dienste der privaten Entwicklungshilfe: Ob Microsoft-Gründer Bill Gates sich wohl sehr überwinden musste, um das aus Abfällen gewonnene Wasser zu trinken? www.youtube.com/ watch?v=bVzppWSIFU0

Die Bill & Melinda Gates Foundation Die Bill & Melinda Gates Foundation ist an den Einlagen gemessen die mit Abstand größte Privat-Stiftung der Welt. Sie engagiert sich vor allem in den Entwicklungsländern und hat sich den Kampf gegen Armut und Krankheiten auf die Fahne geschrieben. Ende Januar 2015 sorgte die Bill & Melinda Gates Foundation für Schlagzeilen, als sie ihr Engagement für die internationale Impfallianz Gavi um 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) aufstockte, um damit die weltweite Kindersterblichkeit weiter zu senken. Mit ihrer Foundation beschreiten Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau recht unkonventionelle Wege. So hat ihre Stiftung beispielsweise 100 000 Dollar für die Entwicklung eines Super-Kondoms ausgeschrieben, das den Lustfaktor erhöhen soll, damit die Präservative mehr benutzt werden und Schutz vor HIV-Infektionen bieten. Außerdem engagiert sich die praktizierende Katholikin Melinda Gates für die Rechte von Frauen, denn Frauen spielen nach ihrer Beobachtung in den Entwicklungsländern eine entscheidende Rolle. Sie sind „das Zentrum von Familien, sie halten alles zusammen." Seit ihrer Gründung zahlte die Bill & Melinda Gates Foundation bereits rund 25 Milliarden Dollar an Zuschüssen in mehr als 100 Ländern. www.gatesfoundation.org

Der Prototyp des Omniprocessors soll im Senegal an den Start gehen.

Wasser aus Müll Omniprocessor heißt die Maschine, die vielfältige Probleme in Entwicklungsländern auf einen Schlag lösen soll: Menschlicher Abfall aus Haushalten und Latrinen lässt sich dadurch in wenigen Minuten zu Strom, Wasser und Asche verbrennen. Bill Gates steht da und trinkt demonstrativ aus einem Glas. „Es ist tatsächlich Wasser“, sagt der Milliardär strahlend und eigentlich wäre das nichts Besonderes, wenn man nicht gesehen hätte, woraus diese klare Flüssigkeit gemacht wurde: aus menschlichen Abfällen. „Eine erschreckende Anzahl von Menschen, mindestens 2 Milliarden, nutzt Latrinen, die an keine Kanalisation angeschlossen sind“, erklärt der zum Wohltäter mutierte Microsoft-Gründer. Mit weitreichenden Konsequenzen: Denn der von Lastwägen abgeholte Schlamm aus Latrinen wird normalerweise einfach in die Landschaft oder in Flüsse gekippt, von wo aus Schadstoffe und Bakterien das Trinkwasser verunreinigen können. Krankheiten aufgrund unzureichender Sanitäreinrichtungen töten jedes Jahr etwa 700 000 Kinder. Westliche Toiletten sind für diese Herausforderung keine Lösung, denn sie benötigen eine aufwändige Infrastruktur von Abwasser-Rohren und Kläranlagen, die sich arme Länder nicht leisten können. „Wenn wir sichere und finanzierbare Techniken entwickeln, um menschliche Abfälle zu beseitigen, können wir vielen dieser Todesfälle vorbeugen und mehr Kindern dabei helfen, gesund aufzuwachsen“, beschreibt Bill Gates seine Motivation, die Ingenieursfirma Janicki Bioenergy aus dem amerikanischen Seattle bei der Entwicklung ihrer Wundermaschine finanziell zu unterstützen. Nur fünf Minuten dauert es, bis aus Fäkalien kristallklares Wasser erzeugt wird. In einem Video erklärt der Bioingenieur und Erfinder Peter Janicki, wie die Maschine funktioniert: Die Fäkalien werden auf der einen Seite in die Maschine gepumpt. Zunächst wird der Abwasserschlamm aufgekocht, wodurch sich Wasserdampf von den Rückständen

Kein Unterschied zu Flaschen-Wasser „Das Wasser, das aus den Fäkalien gewonnen wird, unterscheidet sich nicht von Flaschen-Wasser“, ist der Erfinder Peter Janicki überzeugt. Dafür gibt es mehrere Gründe: Weil die Fäkalien erhitzt werden, bis sie kochen, entsteht daraus Wasserdampf. Bei diesen Temperaturen können Keime nicht überleben. Während der Dampfphase wird das Wasser gefiltert, um Partikel zu entfernen. Dann wird der biologisch einwandfreie Wasserdampf wieder zu Wasser kondensiert. Anschließend durchläuft das Wasser eine Behandlung, die den pH-Wert einstellt und diverse Filter einsetzt, um sicheres, klares, wohlschmeckendes Wasser zu erzeugen.

1000 g Fäkalien

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800 g Wasser 200 g Biomasse

trennt. Die Rückstände wandern in einen Ofen und werden bei 1000 Grad Celsius verbrannt. Die extrem hohen Verbrennungstemperaturen sorgen dafür, dass kein unangenehmer Geruch entsteht. Mit der Wärme erzeugt die Maschine Dampf, der einen Generator antreibt. Der Wasserdampf wird anschließend aufgefangen und in weiteren Verarbeitungsschritten zu so sauberem Wasser verwandelt, dass es den Standards der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA entspricht (siehe auch Kasten: Kein Unterschied zu Flaschen-Wasser). Überschüssige Energie lässt sich von der Maschine ins Stromnetz einspeisen. Auf diese Art kann der Omniprocessor derzeit pro Tag aus rund 12 Kubikmetern Fäkalien etwas mehr als 10 000 Liter Wasser und bis zu 150 kW Strom erzeugen. Dabei stehen die Wasserund Stromerzeugung in Konkurrenz zueinander: Wenn möglichst viel Strom erzeugt werden soll, kommt am Ende des Prozesses weniger Wasser heraus. Ursprünglich war das System sogar nur darauf hin angelegt, Strom aus Fäkalien zu erzeugen, doch während der Entwicklung wurde dem Erfinder klar, dass die Erzeugung von Trinkwasser in den armen Ländern noch nützlicher ist, als die alleinige Produktion von Strom. Eine Maschine, die Dreck zu Geld verwandelt Das System, Fäkalien zu verbrennen, ist an sich nichts Neues. Schon heute gibt es derartige Anlagen, aber sie haben einen großen Nachteil: Sie nutzen Brennstoffe wie etwa Diesel, die dafür eingekauft werden müssen. Das macht sie für arme Länder zu teuer. Der Omniprocessor löst dieses Problem, indem er die Fäkalien als Energiequelle nutzt. Durch den ausgeklügelten Einsatz einer Dampfmaschine produziert die Anlage mehr als genug Energie, um die nächste Ladung menschlicher Abfälle aus den Latrinen zu verbrennen, die mit Lastwägen zur Maschine geschafft werden. Die Maschine versorgt sich selbst mit Energie, erzeugt darüber hinaus Strom und schützt die Umwelt, da der Schlamm aus Latrinen nicht mehr in die Natur gekippt werden muss. Der Prototyp der Maschine, den Bill Gates kürzlich besichtigte, soll Mitte Februar per Schiff in den Senegal gebracht werden. Eine weiter entwickelte Variante des Omniprocessors soll künftig dazu in der Lage sein, täglich den Abfall von 100 000 Menschen in 86 000 Liter Trinkwasser zu verwandeln und darüber hinaus 250 kW Strom zu erzeugen. Ob der Omniprocessor tatsächlich dafür geeignet ist, die Wasserund Sanitär-Probleme in den Entwicklungsländern in großem Maßstab zu lösen, muss er erst noch beweisen. Erfahrungsgemäß scheitern viele mit großem Enthusiasmus begonnene Technik-Projekte. Allerdings hat der Erfinder den Omniprocessor nicht am grünen Tisch entwickelt. So ist Peter Janicki mit seiner Familie oft nach Afrika und Indien gereist und hat sich vor Ort mit den Problemen auseinander gesetzt. Das gemeinsame Ziel von Geldgeber Gates und Erfinder Janicki: die Technik so billig zu machen, dass auch Unternehmer in Ländern mit geringem Einkommen motiviert sind, damit ein Abfall-Beseitigungs-Geschäft zu starten. Der Plan: Wenn sich der Omniprocessor im Senegal bewährt, sollen in Indien Unternehmer dafür gewonnen werden, Teile für die Maschine zu fertigen oder die Maschine zu betreiben. i QC35F13

Foto: janickibioenergy.com

Video Omniprocessor

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Rheines Wasser

Quell 35 | 2015

WASSER

Mit seinen 1 231 Kilometern zählt der Rhein zu den mitteleuropäischen Lebensadern. Im Projekt „Rheines Wasser“ durchschwamm der Wissenschaftler Andreas Fath in 28 Tagen den Rhein von der Mündung bis zur Quelle und analysierte zusammen mit seinem Team dessen Wassergüte. Auch wenn die Ergebnisse nicht bedrohlich sind, machen sie dennoch nachdenklich. Hoek van Holland

Vreeswijk Andreas Fath nimmt Wasserproben.

Emmerich

Rotterdam Von den Alpen bis zur Nordsee: Der Rhein erfüllt für seine Anrainer eine Reihe von Funktionen. Er gehört zu den weltweit verkehrsreichsten Wasserstraßen, er dient der Erholung und ist für Millionen von Menschen Trinkwasser-Spender, da viele Städte aus dem Rhein Wasser zur Trinkwassergewinnung entnehmen. Auch wenn nach Angaben des Umweltbundesamtes die Belastung des Rheins mit Schadstoffen wie Blei, Cadmium, Chrom oder Zink seit 1960 kontinuierlich abnimmt, bedeutet dies noch längst nicht Entwarnung. Mit modernsten Analysemethoden, wie sie die Wissenschaftler rund um Professor Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen anwandten, wurde das Rhein-Wasser erstmals auf rund 600 unterschiedliche Inhaltsstoffe untersucht. Schon Konzentrationen von einem Milliardstel Gramm (Nanogramm) konnten die hochsensiblen Analysegeräte nachweisen. „In der Zusammenfassung aller Ergebnisse erhalten wir einen umfassenden Einblick in die Wassergüte des Rheins entlang seines kompletten Verlaufs“, so Fath. Dabei tauchten neben zu erwartenden Medikamenten-Rückständen auch ganz überraschende Stoffe auf, die sich aus den modernen Lebensgewohnheiten der Anrainer ergeben.

\ Xanten:

deutlich erhöhte Werte von Gadolinium (Kontrastmittel für Kernspintomographen)

Xanten

Düsseldorf Köln

\ Permanenter

Anstieg: Reste aus Spülmaschinen-Tabs (Benzotriazol)

Bonn

[ Düsseldorf: perflorierte Tenside (PFOS) deutlich weniger als im Jahr 2006

Koblenz St. Goar Mainz

\ Permanenter

Arzneimittel-Rückstände: Vom Antibiotikum bis zum Betablocker So waren beispielsweise blutdrucksenkende Arzneimittel schon ab Ilanz im Schweizer Alpenrhein nachweisbar, die Konzentration erhöhte sich kontinuierlich bis hin zur Mündung des Rheins in die Nordsee. Das Antibiotikum Sulfamethoxazol, das bei der Bekämpfung von Harnwegsinfekten und Lungenentzündungen verwendet wird, ließ sich ab der nächsten Schwimm-Etappe in Chur nachweisen. Der Betablocker Metoprolol, der insbesondere bei der Behandlung von Bluthochdruck zum Einsatz kommt, konnte ab Konstanz im Bodensee aufgespürt werden. Das Schmerzmittel Diclofenac schließlich war ab Laufenburg am Hochrhein zu finden.

Fotos: Hubert Braxmaier

Die Spur der Softdrinks und Spülmaschinen Getränke, die mit künstlichen Süßstoffen versetzt sind und als kalorienarme Durstlöscher gelten, sind populär. Und so fanden sich die Süßstoffe Acesulfam und Sucralose (zählt zur Chlorchemie) im Rhein wieder. Diese Süßstoffe sind beliebt, weil sie der menschliche Körper nicht verwerten kann. Aber auch die Kläranlagen tun sich mit dem Abbau dieser Süßstoffe schwer, weswegen deren Konzentration im Rhein mit dem Flusslauf kontinuierlich zunimmt. Auch wenn diese Süßstoffe als ungiftig für Fische gelten, kann man sich vorstellen, dass deren geballte Ladung für Fische nicht gerade förderlich ist. Auch der intensive Gebrauch von Spülmaschinen findet seinen Niederschlag im Rhein: Benzotriazol ist eine Chemikalie die unter anderem in Spülmaschinen-Tabs Verwendung findet. Dort dient sie als Silberschutz. „Wenn wir jeden Abend die Spülmaschine laufen lassen, kommt damit stetig Benzotriazol ins Abwasser. Da es schwer abbaubar ist, gelangt es in großen Mengen in den Rhein“, stellt Fath fest. Aber auch aus dem Bereich Kosmetik haben die Forscher Substanzen im Rhein gefunden. Climbazol beispielsweise wird in AntischuppenShampoos eingesetzt, da es die Vermehrung von Pilzen hemmt. Die Substanz kann – wenn sie in den Körper aufgenommen wird – Chlorphenol abspalten, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Perfluorierte Tenside: Verbot zeigt Wirkung Auch sogenannte perfluorierte Tenside (PFOS) stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Deshalb dürfen diese Substanzen beispielsweise in Feuerlöschern nicht mehr zum Einsatz kommen. Dass das seit Juni 2008 geltende EU-Verbot wirkt, zeigt ein historischer Vergleich der Messwerte: Im Jahr 2006 wurden auf der Höhe von Düsseldorf noch 80 Nanogramm PFOS im Rheinwasser gefunden; im August 2014 waren es noch 6 Nanogramm. In anderen Bereichen hingegen sind die Ergebnisse nicht so beruhigend. Dies zeigt der Blick auf die Entwicklung des Chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB-Wert). „Je weiter sich der Rhein von seiner Quelle entfernt, desto höher wird die Konzentration dieser Substanzen, ausgelöst durch den Anstieg der Zuleitungen aus Industrie, Landwirtschaft, Kranken- und Pflegestationen und privaten Haushalten.“ (Siehe auch Kasten). i QC35W06

\ Laufenburg:

Schmerzmittel Diclofenac

Karlsruhe

\ Permanenter

Der RheinSchwimmer Prof. Dr. Andreas Fath ist seit seinem achten Lebensjahr Leistungsschwimmer. An der Hochschule Furtwangen (HFU) unterrichtet er seit 2011 Physikalische Chemie und Analytik mit dem Schwerpunkt Umwelttechnik. Mehr als ein Jahr bereitete sich Andreas Fath auf das RheinSchwimmen vor. Dabei ging es ihm eigentlich gar nicht so sehr um die sportliche Herausforderung, sondern um das Ziel, das Bewusstsein für die Kostbarkeit der Ressource Wasser und für einen effektiven Gewässerschutz zu stärken.

Anstieg: Süßstoffe aus Soft-Drinks (Acesulfam und Sucralose)

Mannheim

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13

Kehl

\ Konstanz:

Anstieg: Nitrat

Der Forscher

Substanzname

Schwellenwert*

Minimal

Maximal

Nitrat

50mg/L

1mg/L

3,5mg/L

Blei

10µg/L

0,5µg/L

2,5µg/L

Phosphat

0,5 - 6,0mg/L

0,03mg/L

0,17mg/L

CSB

1–2 mg/l

2mg/L

7mg/L

Ammonium-Stickstoff

1 mg/L

0,05 mg/L

0,05 mg/L

pH-Wert

7-8,5

7,5

8,5

Bei der Analyse des Rheinwassers kamen zum Teil ganz neuartige Untersuchungsmethoden und Analyseinstrumente zum Einsatz – so etwa ein Chip, mit dem sich bis zu 150 Mikroorganismen (wie Krankheitserreger oder Bioindikatoren) gleichzeitig nachweisen lassen. Neben der punktuellen Beprobung des Rheinwassers nahm Andreas Fath mit Hilfe einer speziellen Kunststoffmembran, die während des Schwimmens an seinen Waden angebracht war, alle organischen Stoffe auf, mit denen er im Rhein in Berührung kam. Langfristiges Ziel von Professor Fath ist es, Systeme zu entwickeln, die in der Lage sind, oxidierbare organische Substanzen nah an ihrem Ursprungsort zu mineralisieren, um die Gewässer damit gar nicht erst zu belasten. Ein von Fath entwickeltes elektrochemisches Verfahren hat bei perfluorierten Tensiden bereits Erfolge gebracht und könnte auch andere toxische Substanzen unschädlich machen. Dies wird der Schwerpunkt der künftigen Forschungen von Professor Fath sein.

Leitfähigkeit

500-1000µS/cm

500µS/cm

800µS/cm

www.rheines-wasser.eu

Betablocker Metoprolol

Breisach

\ Ilanz:

Blutdrucksenkende Arzneimittel

Bad Säckingen Basel

Stein am Rhein

Konstanz

St. Margrethen Eglisau Sargans Ilanz

Chur

Tomasee

Tagesproben vor Ort mittels Schnelltest Bei den Wasserproben, die das Team um Professor Fath bei den 25 Etappen täglich analysierte, blieb das Rheinwasser bei Nitrat, Blei, Phosphat und Ammonium-Stickstoff im „grünen Bereich“, das heißt, sie überschritten nicht die für den Gewässerschutz gültigen Schwellenwerte. Anders sah es bei dem CSB-Wert aus, der ein Indikator für den Verschmutzungsgrad des Wassers mit oxidierbaren organischen Substanzen ist.

*Schwellenwerte laut Grundwasserrichtlinie

www.facebook.com/Rheines Wasser

04.02.15 14:21


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LUFT

Wann sind Sie glücklich? Das wollten wir von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wissen und baten Sie auf der Reiseseite unter dem Themenbogen „Glück im Überfluss“, uns über Ihr persönliches Glück zu schreiben.

MUSIK LEBENSQUALITÄT ZEIT FAMILIE + FREUNDE

Buch-Tipp

LIEBE

GESUNDHEIT

ZUFALL NATUR NÄCHSTEN-HILFE Christophe André

Ein kleines ABC des Glücks von Frankreichs renommiertem Psychotherapeuten Von A-Z greift André Themen rund um das Glück auf. Dass dabei Begriffe wie z.B. unter U ´Unglück´ und unter V ´Verzeihen´ auftauchen, zeigt, dass der Autor das Leben nicht durch die rosarote Brille betrachtet. Vielleicht ist es gerade deshalb so ein wertvoller Lese-Begleiter – egal, ob man es im vermeintlich grauen Alltag, in einer rundum perfekten Mußestunde oder in einer existentiell schweren Lebensphase liest. Campus Verlag ISBN 978-3-593-90663-8 EAN 9783593502564 Preis: 19,99 Euro

UMWELT + NATUR

FRIEDE HELFEN

Die Sache mit dem Glücklichsein... Über 1 000 Zuschriften erreichten uns – persönliche Gedanken, liebevoll gestaltete Karten, originelle Reime, herzerfrischende Fotos, Nachdenkliches und Lustiges. Diesen wertvollen Antworten unserer Leser wollen wir Raum schenken. Denn sie zeugen von einer unbeschreiblichen Dankbarkeit an das Leben mit all seinen schönen Seiten und fühlen sich gleichzeitig auch an wie Glücks-Beschwörungen, wie Wünsche an die Zukunft, wie Stoßgebete an höhere Instanzen.

Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft Ich bin glücklich, wenn ich meine Familie glücklich machen kann, wenn meine Frau mich küsst und die Kinder mich lieben. Mich macht es glücklich, mit meiner 85-jährigen Oma herzhaft zu lachen.

Gesundheit, Heilung und Wohlergehen ...Wunderbares Glück habe ich letztes Jahr gehabt, denn mein Papa hat durch seine Einstellung zum Glücklichsein den Krebs besiegt. Dankbarkeit für vermeintlich Selbstverständliches Das Glück ist etwas, das jeder sucht und gerne hätte. Um Glück zu empfinden, reicht es mir oft schon aus, mir Dinge bewusst zu machen, die ich für selbstverständlich halte, die aber sehr wichtig für mein emotionales Wohlbefinden sind; Gesundheit, Familie, Freunde oder die Natur in ihrer ganzen Vielfalt.

Gedichte unserer Leser Was mich glücklich macht ...dass Nichts und Niemand das Leben bezwingt dass immer wieder was Neues gelingt dass das Leben voll Ausdruck und Power und dass es unendlich ewig von Dauer dass es keinerlei Grenzen gibt wenn man das Leben unsäglich liebt.

Marlies K., Heidelberg

Bewusstsein für Lebensqualität Wenn mein Rundumgesamtpaket stimmt, alles also im Gleichgewicht ist und ich genießen kann, was sich in der Natur und um mich herum so ergibt. Dazu gehört Nachhaltigkeit und Qualität bei allem was ich esse, tue, erlebe, gebe, genieße und produziere. Helfen, teilen, andere glücklich machen Ich bin glücklich, wenn ich als Rettungsassistent rechtzeitig an einem Ort ankomme und ein Menschenleben rette. Ich bin glücklich, wenn ich dann wieder gesund zuhause ankomme – denn der Beruf birgt auch einige Gefahren – und meine Freundin in die Arme schließen kann. Hilfsbereit zu sein ist das höchste Glück. Es macht mich glücklich, jemand anderen glücklich zu machen.

Glückliche Momente und Zufälle, schöne Augenblicke ...der morgendliche Sonnenstrahl, der erfrischende Regen. Es sind die kleinen Dinge, die glücklich machen: das Lachen eines spielenden Kindes, schöne Musik, ein inspirierendes Buch.

Glück ist eine stille Stunde – Glück ist auch ein gutes Buch Glück ist Spaß in froher Runde Glück ist freundlicher Besuch.

Es macht mich glücklich, wenn die Welt friedlich, meine Familie gesund und mein Lieblingsessen auf dem Tisch ist.

Erwin B., Gebsattel

Ich bin glücklich, wenn ich mich nach meiner stressigen Arbeit in meine gemütliche, ruhige Wohnung zurückziehen kann und mir vernünftige, hochwertige Nahrungsmittel von meinem Lohn leisten kann.

Auf's Wasser sehen oder im Wasser sein – das macht mich glücklich.

Mich macht glücklich, wenn ich Kinder lächeln sehe.

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FREIHEIT

Ich bin glücklich, wenn ich ganz im Moment lebe und weder in die Vergangenheit noch in die Zukunft schaue. Wer sagt, dass man Glück nicht kaufen kann, war noch nie in einem Schuhladen.

Ziele erreichen, sich selbst überwinden Ich bin so glücklich, dass ich 27 Kilo abgenommen habe... Ich bin glücklich, wenn ich alles erledigt habe, was ich mir vorgenommen habe.

Natur, Zeit dafür in der Freizeit und im Urlaub Ich bin glücklich in einer intakten Natur mit viel natürlichem Wasser. Ich bin glücklich, wenn ich in der Natur bin, vor einem Wasserfall stehe, an einem ruhigen See die Wasseroberfläche betrachte, einen Greifvogel am Himmel beobachte, eine Feder finde, über eine blühende Wildwiese laufe, den Duft von Sommerregen im Wald rieche, wenn die Obstbäume blühen, wenn die Sonne meine Füße wärmt und ich die Erde, Gras unter ihnen spüre,... Ein freier Nachmittag, Sonnenschein und ganz viel Liebe. ...an einer wunderschönen Ecke der Welt, die wir für uns neu entdecken, bin ich besonders glücklich. Dass ich reisen kann, wohin ich will und die Schönheit der ganzen Welt entdecken kann. Wenn ich meinem Hobby, dem Tauchen nachgehen kann. In der Unterwasserwelt zu schwimmen befreit mich vom Alltäglichen und ich vergesse alle Sorgen – das macht mich glücklich.

Frieden und Sicherheit ... im Kleinen und im Großen Ich bin glücklich, wenn für die ganze Familie das Geld bis zum Monatsende reicht. Ich bin erst richtig glücklich, wenn es endlich keine Glaubenskriege mehr gibt.

Lebenserfahrung – Ruhe und Gelassenheit Ich bin glücklich, wenn ich angstfrei bin, mein Freund bei mir ist, wenn ich meine Masterarbeit beendet und einen Job gefunden haben werde. ...ich bin inzwischen 65 Jahre... Meine Erfahrung von Glück ist über die letzten Jahre stetig gestiegen... ich brauche dazu keine äußeren Faktoren... ich empfinde meist grundsätzlich Impulse der Lebensfreude ohne besonderen Anlass... weil ich bei mir bin... selbst in Situationen, die mich zunächst niederdrücken, setzt sich die Lebensfreude nach kurzer Zeit wieder durch... Frühere Wünsche wie Ansehen, Geld, Karriere sind im Lauf der Zeit in den Hintergrund getreten. Unsere Leser beweisen: Wer das Glück wahrnimmt, findet es in jeder auch noch so schweren Lebenssituation und kann durch positive Gedanken Berge versetzen, sei es im privaten Kreis wie auch im globalen Rahmen. i QC35L01

Fotos: Quell-Leserpost

Und vergiss nicht, glücklich zu sein!

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Keine dicke Luft mehr Auf das Konto von Luftverschmutzung geht weltweit gesehen jeder achte Todesfall. Doch das müsste nicht sein: Mit den richtigen Technologien und gesetzlichen Vorgaben ließen sich Atemwegs-Erkrankungen reduzieren.

Quell 35 | 2015

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LUFT Grenzwerte

Saubere Luft ist zum Luxusgut geworden. Überall auf der Welt lauern für die menschliche Gesundheit Gefahren durch Luftverschmutzung: von Afrika über die Großstädte Europas und Amerikas bis nach China. Feuerstellen in Afrika: vor allem Frauen und Kinder betroffen In Afrika und Asien ist vor allem offenes Feuer zum Kochen, Heizen und als Lichtquelle der Grund für dicke Luft. Rund drei Milliarden Shanghai im Dauersmog Menschen werden dadurch ernsthaften Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Frauen und Kinder leiden in Entwicklungsländern besonders unter der häuslichen Umweltverschmutzung, da sie viel Zeit zu Hause verbringen. Der Rauch, den sie durch das Verbrennen von Holz oder Kohle einatmen, enthält neben Ruß auch viele andere die Atemwege reizende Verbindungen, die sogar Krebs erregen können. Messungen haben ergeben: In manchen Gebieten Indiens ist die Luftverschmutzung im Haus dreimal höher als in einer typischen Straße in London und liegt damit deutlich über den empfohlenen Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Rauchfreie Kochstellen und Solarsysteme wären Lösungen für dieses Problem, haben aber vielerorts noch mit Akzeptanz-Problemen zu kämpfen.

Foto: Eric IsselÈe - Fotolia

Feinstaub westlicher Großstädte: gefährlicher als bisher angenommen Die Verschärfung der Maßnahmen gegen Feinstaub kommt nicht von ungefähr, denn wer über längere Zeit einer erhöhten Feinstaubkonzentration ausgesetzt ist, muss mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko rechnen. Dies gilt bereits bei einer Belastung unterhalb der aktuellen EU-weiten Grenzwerte, heißt es in einer vom Münchner Helmholtz Zentrum vorgestellten Untersuchung, für die Daten von mehr als 100 000 Teilnehmern aus Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark und Italien ausgewertet worden waren. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Feinstaubbelastungen ein deutliches Gesundheitsrisiko darstellen – und zwar ein größeres als bisher angenommen“, erklärt Annette Peters, Professorin am Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum. Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler den Zustand der Teilnehmer und glichen diesen mit der Staub-Konzentration an deren Wohnort ab. Feinstaub besteht aus kleinsten Partikeln, die in die Lunge und sogar in das Lungengewebe und in die Blutbahn eindringen. Je nach Größe und Eindringtiefe der Teilchen sind die gesundheitlichen Wirkungen verschieden. Sie reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems. Feinstaub stammt aus Abgasen von Autos, Kaminen oder Fabriken, aber auch aus Reifenabrieb. Allein in der Europäischen Union liegt der volkswirtschaftliche Schaden durch die reduzierte Lebenserwartung, die sinkende Leistungskraft und die steigenden Gesundheitskosten bei 300 bis 940 Mrd. Euro pro Jahr. In der Europäischen Union müssen Städte ab Januar 2015 je nach Schwere und Dauer der Überschreitung der Feinstaub-Grenzen bis zu 824.000 Euro Strafe pro Tag zahlen. Um die dicke Luft in Städten zu verbessern, gibt es unterschiedliche Lösungsansätze. Singapur war die erste Stadt, die deswegen ein Maut-System für Fahrzeuge einführte, Städte wie Bergen, Bologna oder London zogen nach. Mit einer Innovation namens CityTrees hofft das Dresdner Startup Green City Solution Luft noch effektiver zu reinigen als Bäume. Die CityTrees sind Wand-Elemente aus Holz, an denen besonders klimafreundliche Pflanzen wie etwa Moose befestigt werden. Die Pflanzen wachsen vertikal und absorbieren Feinstaub, CO2 und Stickoxide. Ein CityTree soll jährlich etwa 30 Kilogramm Kohlendioxid und 37 Gramm Feinstaub binden und ist damit in etwa so leistungsfähig wie 20 gewöhnliche Straßenbäume. Für Berlin, der Stadt mit hierzulande vergleichsweise hohen Feinstaubbelastungen, könnten derartige CityTrees eine durchaus attraktive Lösung sein.

Ende November 2014 verkündet. Die Ankündigung Chinas gilt als Trendwende für den Klimaschutz. Denn China verursacht derzeit rund 27 Prozent der weltweiten Luftverschmutzung. Und das von Präsident Xi Jinping formulierte Ziel ist nicht leicht zu erreichen. Denn um einen Anteil der nichtfossilen Brennstoffe von 20 Prozent zu erreichen, müssen 800 bis 1000 Gigawatt (GW) sauberer Kraftwerks-Kapazität erstellt werden, was nahezu den gesamten Anlagen zur Strom-Erzeugung in den USA entspricht. Nach Berechnungen chinesischer Wissenschaftler müssten dafür in China jede Woche vier Wind-Farmen mit einer Kapazität von 300 Megawatt (MW) ans Stromnetz gehen. Um bei der APEC-Konferenz sauber dazustehen, ergriff man in China schon im vergangenen Jahr drastische Maßnahmen: So zogen fünf Städte in der nordchinesischen Provinz Hebei, die Beijing umschließt, kurzfristig 30 Prozent der Autos auf ihren Straßen aus dem Verkehr. In Peking selbst wurde ein Nummernschildsystem eingeführt, bei dem zehn Tage lang abwechselnd nur Autos mit geraden oder ungeraden Nummern die Straßen befahren durften. Zusätzlich zu der Reduktion der Fahrzeuge auf den Straßen entschied die Regierung, bestimmte Fabriken in der Stadt und den umliegenden Gebieten zu schließen. Die Luftqualität bei dem Treffen der APEC zu sichern, war für den chinesischen Vizeministerpräsident Zhang Gaoli kurzfristig die „Priorität aller Prioritäten“. Für viele Chinesen, die tagtäglich unter dem Smog leiden, ist es eine permante Notwendigkeit. i QC35L02

Zum Schutz der menschlichen Gesundheit gelten seit dem 1. Januar 2005 europaweit Grenzwerte für die Feinstaubfraktion PM10 (Durchmesser weniger als 10 Mikrometer). Der Tagesgrenzwert beträgt 50 µg/m3 und darf nicht öfter als 35 mal im Jahr überschritten werden. Der zulässige Jahresmittelwert beträgt 40 µg/m3. Für die noch kleineren Partikel PM2,5 (weniger als 2,5 µm) gilt seit 2008 europaweit ein Zielwert von 25 µg/m3 im Jahresmittel. Seit 1. Januar 2015 ist dieser Wert verbindlich einzuhalten und ab dem 1. Januar 2020 dürfen die PM2,5-Jahresmittelwerte den Wert von 20 µg/m3 nicht mehr überschreiten. Die Weltgesundheitsorganisation geht noch weiter: Sie empfiehlt einen Grenzwert von 10 µg/m3. Aktuelle Messungen Daten bezüglich Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon sind tagesaktuell beim Umweltbundesamt nachzulesen. www.umweltbundesamt.de

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China: Weltmeister in Sachen Luftverschmutzung In Sachen Luftverschmutzung ist China Weltmeister: Drei Viertel aller Smog-Todesfälle werden von der WHO dort registriert. In Peking sind die Feinstaubwerte katastrophal: Im Januar 2013 wurde dort ein Rekordwert von 845 Mikrogramm Feinstaub (PM2,5) gemessen und die Lebenszeit der Einwohner hat sich in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 15 Jahre verkürzt. In einem Gutachten der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaft heißt es, Peking sei wegen der Luftverschmutzung „für Menschen kaum bewohnbar“. Doch Peking ist nicht die einzige Stadt mit extrem schlechter Luft: Nur drei von 74 chinesischen Großstädten blieben unter dem staatlichen Grenzwert, der beim Vierfachen der WHO-Empfehlung liegt. Einer der Hauptschuldigen für den Smog ist Chinas schmutzige Kohle, deren Verbrauch noch bis zum Jahr 2030 wachsen wird. Spätestens dann allerdings soll es mit der Luftverschmutzung bergab gehen, und der Anteil nicht-fossiler Brennstoffe an der Energieerzeugung soll auf 20 Prozent steigen, das hat der chinesische Präsident Xi Jinping auf dem Gipfel der Asiatisch--Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC)

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