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Sommer 20 16
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Bedrohte Biodiversität
Fotos: Feuer + Kasten - Monika Frei-Herrmann | Erde - Jens Schnabel | Wasser - Falkenhof | Luft - VerbaVoice | Cover - Angelika Burauen
Die für uns so wichtigen Bestäuber sind in Gefahr. Was wir zu ihrem Schutz tun können.
Artenvielfalt trägt dazu bei, dass Bienen das für sie passende Nahrungsangebot finden können. Ohne Bestäuber weniger Nahrung, so lässt sich die Leistung von blütenbesuchenden Tieren wie Bienen, Schwebfliegen, Mücken, Fledermäusen und Wespen auf einen Punkt bringen. Denn ohne Bestäubung gibt es keine Befruchtung und die erfolgt bei vielen Pflanzen durch Insekten: Rund 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen in Deutschland sind auf Bienen als Bestäuber angewiesen. „Die Biene ist zwar das kleinste Nutztier des Menschen, aber vielleicht das wichtigste, denn sie ist für immerhin 30 Prozent der globalen Ernte an Nahrungsmitteln verantwortlich“, sagt Dr. Bernhard Zimmer vom Bayerischen Institut für Nachhaltige Entwicklung. Im kürzlich erschienenen Bericht des Weltrates für Biodiversität ist die weltweite Bedeutung von Bestäubern nun detailliert nachzulesen: „Bestäuber sind wirtschaftlich, so-
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zial und kulturell wichtig“, ist dort geschrieben. „Ihre Gesundheit ist unmittelbar mit unserem Wohlbefinden verknüpft“, sagt Vera Lucia Imperatriz-Fonseca von der Universität von Sao Paulo, die bei dem allerersten Report des UN-Weltrats für Biodiversität (IPBES) maßgeblich beteiligt war. Die erste globale Bestandsaufnahme in Sachen Bestäuber ist deutlich in ihrer Aussage: Den Bestäubern dieser Welt geht es schlecht und wir täten gut daran, etwas gegen ihren Rückgang zu unternehmen. Denn Bestäuber haben einen wichtigen Anteil an der weltweiten Produktion an Pflanzen, die uns mit Früchten, Gemüse, Saatgut, Nüssen und Ölen versorgen. Ohne Bestäuber wären viele von uns nicht länger dazu in der Lage, Kaffee, Schokolade, Äpfel oder andere alltägliche Lebensmittel zu genießen. >Fortsetzung auf Seite 2
Der ökonomische Wert der Bestäuber Den Wert der tierischen Bestäubungsarbeit hat der erste Bericht des Weltrates für Biodiversität nun in Zahlen gefasst: Zwischen 235 und 577 Milliarden Dollar bringt die tierische Arbeit von Bestäubern wie Bienen, Schwebfliegen, Mücken, Fledermäuse und Schmetterlinge jährlich ein, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen und damit den fürs Befruchten notwendigen Pollen verteilen. Das entspricht rund fünf bis acht Prozent des landwirtschaftlichen Ertrags.
03.05.16 15:51