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magazin 1/2011

Service Tour de France Praxis Duell im Morgengrauen markteinf端hrung

Axtor, fertig, los!


Mehr Maschine zum gleichen Preis. Zusatzausstattung ohne Aufpreis

regelbare Bandgeschwindigkeit des Überkornbandes Abstreifer für die Rundbürste

extra langes Überkornund Feinkornband

Mustang/Mustang E mobiles Trommelsieb Der Rest steht im Prospekt. Und auf www.komptech.com

www.komptech.com


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Inhalt Markteinführung axtor, fertig, los! Voller Einsatz - gute Noten. Fragen, Meinungen und Kommentare rund um die Axtor-Vorführtour.

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Zukunft Wir brauchen eine grüne Revolution Die Lehren aus Fukushima. Oder: Wie wir unsere Welt lebenswert erhalten. Und der Beitrag nachhaltiger Biomassenutzung dazu.

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Praxis Von Natur aus gut Hannes Dietmaier verwandelt biogene Rohstoffe in wertvolle Produkte. Wie, womit und warum erklärt er hier.

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Produktvergleich Eiskaltes Duell um den schönsten Brennstoff Wer macht die schönsten Hackschnitzel - hier erfahren Sie, warum wir daran brennend interessiert sind.

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Service Tour de France meets Eyjafjallajökull Group Service Manager Manfred Harb auf Besuchstour bei französischen Kunden. Nicht einmal ein beleidigter isländischer Vulkan konnte ihn aufhalten.

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Innovation Testaktion Cribus Was kann die Cribus besser als andere Siebmaschinen? Lesen Sie, was unsere Tester herausgefunden haben.

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Praxis Wir machen Zypern grün Zypern ist mehr als nur eine Urlaubsinsel im Mittelmeer. Erfahren Sie, was Komptech dazu beiträgt, die Insel grün zu machen.

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Praxis Zehn Jahre und kein bisschen müde Bei St. Louis Composting - einem der ersten Kunden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten - treffen unterschiedliche Generationen von Komptech-Maschinen zusammen. Und das funktioniert hervorragend.

Der Axtor im Stresstest

Natürlich & gut - Naturgut

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Wer macht den schönsten Brennstoff?

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Titelbild: Peter und Stefan Blümel bei der Erprobung des Axtor. Kompostierung im Mittleren Westen Impressum Herausgeber: Komptech GmbH, Kühau 37, A-8130 Frohnleiten T +43 3126 505 - 0, F +43 3126 505 - 505, info@komptech.com, www.komptech.com Redaktion: Andreas Kunter, Joachim Hirtenfellner Layout & Grafik: Alexandra Gaugl Fotos: Komptech GmbH Erscheinungsweise: in loser Folge

TECHNOLOGY FOR A BETTER ENVIRONMENT

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axtor fertig Nach der Präsentation des Axtor im Herbst 2010 auf der IFAT/Entsorga in München waren wir den ganzen Winter auf Achse, um allen Interessierten die Fähigkeiten des Axtor zu zeigen und zugleich mit dieser Art Dauertest unter ständig wechselnden Anforderungen die Maschine auf Herz und Nieren zu prüfen. Hier ein kurzer Auszug an Fragen und Meinungen, die wir auf dieser Tour gesammelt haben. „Geht das auch?“ Fa. Zeller (D) Ganz sicher die häufigste Frage, die unsere Versuchstechniker zu klären hatten. Auf dem Menüplan des Axtor stand neben leichter Kost wie Grünschnitt, Strauchwerk oder Rinde oftmals auch massives Holz – von kurzen Kappholzstücken bis hin zum fünf Meter-Eichenstamm mit 70 cm Durchmesser. Gespeist wurde immer unter strenger Beobachtung, ob es auch ja keine „Schluckbeschwerden“ gibt. Eindeutiges Resümee: Der Axtor trägt den Namen Universalholz-Zerkleinerer zu Recht. „Hacken und Shreddern – ich möchte beides sehen.“ Odense Environmental Center (DK) Der Beweis, dass der Axtor neben seiner Shredderfunktion auch ein vollwertiger Hacker ist, musste natürlich oft angetreten werden. Überrascht hat in vielen Fällen, wie schnell und unkompliziert dieser Umbau funktioniert. Ein Mann, dazu ein starker Schrauber und nicht mehr als drei Stunden Zeit, und schon sind die freischwingenden 04

Markteinführung

Shredder-Werkzeuge gegen feststehende Halter mit exakt schneidenden Hackklingen getauscht. „Material, genau so, wie ich es brauche.“ Fa. Bokelmann (D) Der Biomassemarkt ist extrem dynamisch. Neben Art, Qualität und Verfügbarkeit der Inputmaterialien sind auch die Anforderungen an die Brennstoffqualität höchst unterschiedlich. Wer sich als Dienstleister in diesem Feld behaupten will, braucht eine flexible Maschine. Genauso wie der Axtor: In fast allen Fällen war es möglich, entweder im Shredder- oder im Hackermodus und durch die Wahl der Werkzeuge und Siebkörbe die gewünschte Materialqualität zu erzeugen. Typische Aufgaben waren das Hacken von Stammholz mit dem 60 mm-Siebkorb, das Zerkleinern von unbehandeltem Altholz mit der Shredderklinge oder die Rinden- Aufbereitung für Großheizwerke – mit offenem Siebkorb und einer Durchsatzleistung von 450 m³/h.

„Wo bleibt der zweite Radlader?“ A. Seitinger, Komptech Versuchstechniker Eine Frage, die unsere Techniker vor allem bei der Ermittlung des maximalen Durchsatzwertes beschäftigte. Beim Shreddern von Grünschnitt besitzt der Axtor einen derart großen Appetit, dass die Beschickung der Maschine zum limitierenden Faktor wird. Kein Wunder – sind doch bei entsprechender Befüllung Werte deutlich jenseits der 300 m³ pro Stunde möglich. Die Materialaufgabe ist kein Problem: Durch klappbare Bordwände kann von beiden Seiten aufgegeben werden, der Aufgabekanal selbst ist je nach Trichterstellung bis zu sechs Meter lang und mehr als zwei Meter breit. Am Ende wartet dann ein gieriger Einzug, der auch mit dem sperrigsten Material kurzen Prozess macht. „Jetzt hat´s gekracht. Was ist kaputt?“ Fa. Schafzahl (A) Klarerweise bekam der Axtor auf dieser Tour auch so manchen Störstoff zwischen die Zähne, was sich bei ei-


los! nem Schnellläufer natürlich akustisch bemerkbar macht. Doch alle Sensationslustigen wurden enttäuscht. Beim Öffnen des Zerkleinerungsraumes rollen keine rauchenden Metallteile hervor – im Gegenteil – alles verläuft völlig unspektakulär. Denn im Hackermodus, also beim Arbeiten mit fixierten Werkzeugen, bricht bei einem massiven Störstoffkontakt nur eine Scherschraube, dadurch kippt der Halter samt dem Werkzeug aufgrund seines Schwerpunktes in eine geschützte Position ins Innere der Zerkleinerungstrommel. Eine neue Scherschraube wird eingesteckt, die beschädigte Klinge getauscht und nach nicht einmal zehn Minuten kann es wieder weitergehen. „Hier wurde die Wartung mit bedacht.“ Fa. Blümel (A) Auch die beste schnell laufende Zerkleinerungsmaschine hat systembedingt einen höheren Wartungsaufwand als ein Langsamläufer, damit muss man sich abfinden. Wenn aber bereits bei der Konzeption der Maschine der Servicetechniker mit einbezogen wird, lassen sich zeitraubende Wartungsarbeiten, oft verbunden mit abenteuerlichen Verrenkungen und den dazu passenden Flüchen von vornherein verhindern. Der einfache Zugang zum Zerkleinerungsraum über das Austragsband, die Konzeption der Trommel mit der Einzelaufnahme der Werkzeuge, der ausklappbare Siebkorb sowie der Motor und das Antriebssystem in Unterflurposition sind nur einige Merkmale, die beim Axtor lobend erwähnt wurden. Mit all diesen Erfahrungen haben wir der Maschine den letzten Schliff verpasst, der Axtor ist nun bereit. Er scharrt quasi schon in den Startlöchern, um mit seinen 780 Pferdestärken jede Zerkleinerungsaufgabe zu lösen. Markteinführung

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axtor on tour Wo Sie den Axtor in Aktion sehen können Datum Veranstaltung Ort 18. - 20. Mai

Recycling Aktiv

Baden-Baden, Deutschland

08. - 09. Juni

BVOR

Kelpen-Oler (Limburg), Niederlande

09. - 10. Juni

Roadshow

Vingåker, Schweden

15. - 23. Juni

Roadshow

Frankreich

26. - 28. Juni

Demopark

Eisenach, Deutschland

08. September

Komptech Partnertag

Klagenfurt, Österreich

26. - 30. September Caterpillar Waste &

Recycling Customer Event

Marseille, Frankreich

11. - 13. Oktober

Austrofoma Stift Rein, Österreich

Weitere Informationen unter www.komptech.com oder unter info@komptech.com

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Markteinführung


Wir brauchen eine grüne Revolution Dass der Energiebereich im Allgemeinen und jener der erneuerbaren Energieträger im Speziellen ein großes Potenzial birgt, haben wir schon gewusst. Die Katastrophe in Japan rund um Fukushima hat uns gelehrt, dass wir nicht nur einen klimatischen Super-Gau riskieren, wenn wir die notwendigen Weichenstellungen versäumen. Was die EU-Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2020 an neuen grünen Energiequellen erschließen wollen, wurde Ende Jänner 2011 auf der Mitteleuropäischen Biomassekonferenz in Graz/Österreich präsentiert und diskutiert. „Nationaler Aktionsplan“ heißt das Konvolut an Daten, das jeder der 27 EU-Mitgliedsstaaten bis Mitte des Jahres 2010 vorbereiten musste, um nachzuweisen, wie man die von der EU vorgeschriebenen Zielvorgaben bis zum Jahr 2020 erreichen will. Und (fast) jeder hat sich an diesen Termin gehalten. Wenn auch die Zahlen nicht immer fundiert erscheinen, ergab sich doch ein eindeutiges Bild: Die Zielvorgabe der Europäischen Union, bis zum Jahr 2020 eben 20 Prozent des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern zur Verfügung zu stellen, ist erreichbar – wenn auch nur unter großen Anstrengungen aller Beteiligten. Dabei geht es nicht nur um Bereitstellung der Energie, sondern vor allem auch um den Ausbau der Energie-Infrastruktur. Erneuerbare Energie aus Wind und Sonne ist nämlich nicht speicherbar und muss daher in großen Mengen über teilweise weite Distanzen transportiert werden. Und da diese Maßnahmen natürlich eine gewisse Zeit für Vorbereitung und Durchführung benöti-

gen, muss man besser heute als morgen damit beginnen. Einig waren sich die über 1000 bei der Konferenz anwesenden Experten, dass bei der Erreichung dieser Ziele der Biomasse ein ganz besonderer Stellenwert zukommen wird. Sie ist nämlich im Gegensatz zu den anderen erneuerbaren Energieträgern gespeicherte Energie und kann zeitgerecht zur Verfügung gestellt werden.

Ziele, die natürlich auch an alle Energieversorger und -konsumenten hohe Anforderungen stellen. Darum muss schon jetzt begonnen werden, die Weichen für die Erreichung dieser Ziele zu stellen. Damit die grüne Revolution auch tatsächlich stattfindet und es kein weiteres Fukushima gibt.

56 Prozent der erneuerbaren Energie werden nach den Aktionsplänen der EU-Mitgliedsstaaten im Jahr 2020 aus der Biomasse stammen, die damit ganz klar vor Wind- und Wasserkraft liegt. 200 Mio. Festmeter-Äquivalent an Biomasse muss dafür innerhalb der nächsten zehn Jahre zusätzlich zur Verfügung gestellt werden – das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 20 Mio. Hackgutheizungen in Einfamilienhäusern. Vor allem in Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland sind die größten Steigerungen bei der Biomassenutzung geplant.

„Nach Fukushima wird die Welt eine andere werden.“ Josef Heissenberger

zukunft

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Von Natur aus gut In einem engen Tal in der Steiermark hat Johannes Dietmaier mit unternehmerischem Weitblick einen Vorzeigebetrieb geschaffen, der in seinem Umgang mit biogenen Rohstoffen die Begriffe Klimaschutz, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung wunderbar vereint: Die Kompostierung liefert das Ausgangsmaterial für hochwertige Naturprodukte rund um den Garten- und Landschaftsbau, und aus der Biomasseproduktion stammt das passende Heizmaterial für das Einfamilienhaus genauso wie für Heizwerke. Es ist nicht leicht, Johannes Dietmaier auf ein Foto zu bekommen. Einmal kurz umgedreht und schon sitzt er wieder im Radlader, um auf seiner Anlage tatkräftig anzupacken. „So ist das eben“, schmunzelt der für die Kundenbetreuung zuständige Prokurist Werner Brunner, „wenn der Hannes etwas sieht, was ihm nicht passt, dann hat er keine Ruhe, bis er es geändert hat.“ Vorauszudenken und auch den Mut zu haben, etwas Neues anzufangen, sind Kennzeichen des Firmengründers. Als 1992 in Österreich die getrennte Sammlung von Bioabfällen eingeführt wurde, entschied sich Johannes Dietmaier, eine Kompostanlage zu errichten. Seit diesem Entschluss kreuzen sich die Wege von Dietmaier und Komptech. Hier der Praktiker, der in dieser „Pionierzeit“ der Kompostierung an den richtigen Mischungen und Prozessen tüftelte, und dort der Maschinenbauer, der aus den Wünschen und Anforderungen die passenden 08

praxis

Maschinen entwickelte – eine fruchtbare Zusammenarbeit, die bis heute aufrecht ist. „Für uns zählt nur die höchste Qualität“ Als biologisch arbeitender Landwirt tief mit dem Boden verwurzelt, war für Johannes Dietmaier von Anfang an klar, dass nur die beste Kompostqualität ein Recht hat, wieder auf landwirtschaftliche Flächen aufgebracht zu werden. Genaue Prüfung der Rohmaterialien, das Mischen und Aufsetzen zu Mieten, kontinuierliches Umsetzen, Bewässern und eine abschließende Feinaufbereitung durch Sieben und Windsichten – all das passiert mit dem Gedanken, ein wertvolles Produkt in Händen zu haben. Der Lohn für diese Arbeit ist ein gütegesicherter Kompost, der auch zu zahlreichen Erden veredelt wird. „Wer im Kompostgeschäft erfolgreich sein will, muss mehr bieten als nur gesiebten Kompost“, ist Johannes Dietmaier überzeugt, „wir erzeugen

auf Kompostbasis Erden und Substrate für den Hobbygärtner sowie Spezialmischungen für den Profi.“ Eine weitere Möglichkeit ist die Erweiterung der Palette um verwandte Produkte: „Wir machen aus heimischer Lärchenrinde Dekor- und Mulchmaterial“, erzählt Johannes Dietmaier und erwähnt lobend einen wichtigen, neuen „Mitarbeiter“. „Einheitliches Aussehen, definierte Körnung - nach dem Zerkleinern ist das Sieben der Rinde der wichtigste Prozessschritt und dabei können wir uns voll auf unsere neue Multistar L3 verlassen.“ Genau genommen hört diese Maschine auf den Namen L3-L, wobei das nachgestellte L auf ein verlängertes Grobsiebdeck hinweist. Brennstoff aus dem wald Schwer beschäftigt ist die Sternsiebmaschine ebenso im Bereich Biomasseaufbereitung, dem zweiten wichtigen Standbein des Unternehmens. Am 2007 errichteten Aufbereitungsplatz werden aus heimischer Biomasse Brennstoffe erzeugt. Neben Hackgut und Scheitholz für Privatabnehmer ist es vor allem holziger Grünschnitt und Waldrestholz, der mit einem Crambo grob zerkleinert und dann gesiebt wird. Beliefert werden vor allem größere Heizwerke. „Unsere Abnehmer wollen keine Feinteile, eine gröbere Körnung ist durchaus erwünscht. Die Obergrenze für die


Chance Waldrestholz? Nutzfraktion liegt so bei 120 bis 150 Millimetern, was wir mit unserer L3 und den extra großen Siebsternen problemlos erreichen“, so Dietmaier. Während die Sternsiebmaschine meist am Platz, oft in Linie mit dem Crambo ihre Arbeit verrichtet, so ist letzterer auch im Wald, genauer gesagt auf Forststraßen anzutreffen. Beim Crambo handelt es sich nämlich um einen Crambo 5000 direkt, der Mobilität und Antrieb von einem 4-Achs-LKW von MAN bezieht und mit eigenem Ladekran die Beschickung selbst erledigt. Mit etwas kleinerem Siebkorb und einer Feinteileabscheidung ausgestattet, erzeugt die Maschine in nur einem Arbeitsschritt einen Brennstoff, der direkt vom Wald in das Heizwerk geht. Johannes Dietmaier ist einer, der neue Wege gehen will, ein Umstand der seine Maschinen und damit auch ihre Hersteller vor neue Herausforderungen stellt. „Es müsste doch möglich sein“ beginnt sein Lieblingssatz, mit dem er das Hirn unserer Entwickler manchmal zum Rauchen bringt. Doch solche Kunden brauchen wir, denn nur so kommen wir weiter.

Ein langer Winter ist nun zu Ende gegangen, und der Wärmebedarf in Haushalten geht zurück. Viele Lager von Heiz(kraft)werken sind leer, und eigentlich beginnt jetzt die Zeit des Auffüllens. Doch ein steigender Preis für Energieholz erhöht die Kosten und bringt die Diskussion um die Nutzung von Alternativen wie Waldrestholz wieder in Gang. In Österreich hat das Unternehmen Naturgut wahrscheinlich die meiste Erfahrung, wenn es um die Aufbereitung von Waldrestholz geht, wie das bei der maschinellen Holzernte anfallende Material aus Ästen und Kronen genannt wird. „Kein einfaches Thema“, wie Johannes Dietmaier sofort betont, „aber meiner Meinung nach führt an der Nutzung dieser Ressource kein Weg vorbei. Wir kümmern uns als Dienstleister um den Abtransport und erzeugen daraus einen Brennstoff für die Heiz(kraft)werke. Unsere Kunden sind größere Forstbetriebe, das heißt die Entscheidung, ob und wie viel Schlagabraum aus dem Wald genommen wird, liegt nicht bei uns, sondern wird in der Regel von deren Fachleuten getroffen.“ Wie die weitere Logistik aussieht, ist wieder Sache des Unternehmens, und dabei ist sowohl Erfahrung als auch Flexibilität gefordert. „Leider gibt es kein Patentrezept“, so Dietmaier „und der Spielraum, ob man positiv aussteigt, ist eng. Aufbereiten vor Ort, also direkt an der Forststraße oder Abtransport des losen Materials zu einem Aufbereitungsplatz, Zerkleinern mit Schnellläufer oder Langsamläufer, weitere Konfektionierung mittels Siebung – vieles muss von Fall zu Fall neu entschieden werden. Wir haben jedenfalls die maschinelle Ausstattung und das notwendige logistische Know-how aufgebaut, um diese Aufgaben zu lösen."

zukunft

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Duell

komptech chippo vs jenz chippertruck

im Morgengrauen

Zaghaft durchleuchtet die Morgensonne in Weißenhorn (Bayern) den Frühnebel. Als er sich endlich verzieht, werden zwei Maschinen sichtbar. Auf der einen Seite der Platzhirsch, eine orange-grüne Maschine aus dem Hause Jenz. Ihr gegenüber der Herausforderer, ein Chippo 5010 CD von Komptech. Hier und jetzt, bei minus 10 Grad, sollte geklärt werden, wer die schönsten Hackschnitzel zu den geringsten Kosten erzeugt. Wenn man mit einem neuen Produkt den Markt betritt, muss man herausfinden, wo man steht. Das kann man leise und heimlich tun, oder etwas offensiver, indem man zu einem Duell aufruft, um sich mit den Besten der Branche zu messen. Doch bei unserem Duell sollte keiner zu Schaden kommen – ganz im Gegenteil. Unser Ziel war die Ermittlung von zwei zentralen Kundenanforderungen: der Qualität der Hackschnitzel und die Energieeffizienz der Hackmaschinen. Was wir der Einfachheit halber mit dem Begriff „schönste Hackschnitzel“ umschreiben, ist jedem, der damit zu tun hat, klar: Ein möglichst hoher Mengenanteil in der von der Norm vorgegebenen Hauptfraktion, dazu ein homogenes Aussehen - exakt geschnitten, nicht zerfasert und zersplittert - um eben eine gute Rieselfähigkeit beim Manipulieren sowie eine optimale Selbsttrocknung bei der Lagerung zu gewährleisten. Abnehmer dieser Hackschnitzel können sich dabei auf einen störungsfreien Einsatz in ihrem Heizsystem verlassen und Maschinenbetreiber haben die Gewissheit, dass ihr Hacker aus dem vorhandenen Material das Beste macht. Über die Effizienz gibt der spezifische Energieverbrauch, also eingesetzter Treibstoff pro Schüttraummeter erzeugte Hackschnitzel, eine wichtige Auskunft. Ein Wert, der nicht nur für den Betreiber, der das Tanken sofort in der Geldbörse spürt, sondern auch im Sinne der Ökobilanz- schließlich wird fossile Energie zur Erzeugung von erneuerbarer Energie verwendet - von grundlegender Bedeutung ist. 10

Produktvergleich

Messen am Marktführer Dass wir in diesem Wettkampf gegen eine Maschine des Marktführers antreten konnten, war natürlich eine besondere Herausforderung. An einem kalten Wintertag standen sich die Maschinen schließlich gegenüber, in jeder Kabine ein motivierter Fahrer, die Hand bereits am Joystick für den Kran und hinten an der Hacktrommel extra scharf geschliffene Werkzeuge. Ebenfalls anwesend waren die Dokumentierer – Arbeitszeit, Schüttraummeter, Treibstoffverbrauch - alles wurde aufgezeichnet. Für eine objektive Vergleichbarkeit durch Siebanalysen wurden von allen erzeugten Fraktionen Proben genommen, fachmännisch durchgeführt von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Göttingen. Vorgabe war die Herstellung von Hackschnitzeln der Größenklasse G50 nach der ÖNORM M 7133. Um ein Gefühl für die Anforderungen nach neuen DIN EN 149611:2010 zu bekommen, sollte auch eine Beurteilung nach dieser seit kurzem gültigen Norm erfolgen. Um diese gröberen Hackschnitzel zu erzeugen, waren bei beiden Maschinen ein weiter Vorgriff und ein Siebkorb mit 60 Millimeter Maschenweite eingelegt. Los geht´s Mit beeindruckendem Tempo machte sich Wolfgang Biedler, mit seinem Jenz HEM 581 Chippertruck an die Arbeit. Sofort war klar dieser Mann hat langjährige Erfahrung im Umgang mit dem Hacker. Ausgeblasen wurde mittels Gebläse und in kurzer Zeit war ein


Für eine Handvoll Hackgut. v.l. Josef Heissenberger, Bernd Grüning (HAWK), Michael Maier (Käßmeyer GmbH)

Container gefüllt: In der Auswertung stand letztendlich ein Wert von 155 Schüttraummeter pro Stunde. Mit demselben Elan startete dann auch der Chippo von Komptech. Stamm um Stamm landete unter der kundigen Hand von Helmuth Katheder im hungrigen Einzug des Chippo. Alle Blicke waren auf den Ausblasstrahl gerichtet: Wie ist die Qualität – gibt es einen Unterschied? Sofort messbar war eine Durchsatzleistung von 200 Schüttraummetern, dazu kam ein spezifischer Verbrauch von 0,385 Litern pro Schüttraummeter – um 12 Prozent weniger als der Chippertruck. Interessant war natürlich auch die Frage, inwieweit der Austrag mittels Förderband die Hackschnitzelqualität und die Effizienz der Maschine beeinflusst. Ein Knopfdruck genügte, und schon ergoss sich ein Strom an Hackschnitzeln in den Container. Die Erwartung, dass der geringere Leistungsbedarf des Förderbandes den Durchsatz und den spezifischen Verbrauch positiv beeinflusst, wurde bestätigt: 220 Schüttraummeter pro Stunde und ein um 13 Prozent geringerer spezifischer Verbrauch als beim Gebläseaustrag wurden im Protokoll notiert. Gegenüber der Maschine des Mitbewerbs betrug der Unterschied bereits 23 Prozent! "designer-hackschnitzel" Was ist naheliegender, als einen Hersteller von Hackschnitzelheizungen, wie beispielsweise das Unternehmen KWB um die Beurteilung der Hackgutqualität zu bitten. KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH ist einer der Marktführer für Hackgutfeuerungen im Bereich von 15 kW bis 300 kW Wärmeleistung. Mit Wolfgang Torschitz, Vertriebstechniker bei KWB und zugleich Betreiber eines Nahwärmenetzes, stand uns ein Praktiker mit langjähriger Erfahrung zur Verfügung. Nach der Verwiegung wurde bereits vor Ort eine erste Siebanalyse ent-

sprechend der ÖNORM durchgeführt. Gleich vorne weg – für unseren Juror Wolfgang Torschitz lagen da am Boden ausgebreitet sogenannte „Designer-Hackschnitzel“. „Dieses Hackgut ist für Anlagen, die nach G50 ausgelegt sind, problemlos einzutragen und zu verfeuern. Normalerweise fülle ich diese Qualität für Demonstrationszwecke in Schaugläser.“ Wolfgang Torschitz, KWB Genaues Hinsehen war also notwendig. Homogen, quadratisch-stückig und mit wenig Feinteilen – so präsentierten sich die Hackschnitzel, die über das Förderband ausgetragen wurden. Damit war, auch in Anbetracht der Leistungsfähigkeit und Effizienz, der Chippo mit dem Förderband der Sieger. Ebenso im Normbereich, ein wenig inhomogener im Aussehen, war das Chippo-Hackgut aus dem Gebläse. Fast gleich hohen Anteil in der Hauptfraktion lieferte die Jenz-Maschine, jedoch waren mehr längliche Teile zu finden. Am Ende dieses bitterkalten Tages waren sich alle einig, dass eigentlich die Hackschnitzel-Kunden die Gewinner sind, die damit den optimalen Brennstoff für ihre Heizanlagen bekommen. Überraschung Erstaunen löste das Analysenergebnis der HAWK Göttingen aus, das ein Teil der Proben als nicht klassifizierbar nach ÖNORM oder DIN-EN-Norm bezeichnete - so prallen Theorie und Praxis aufeinander. Das kommt wohl öfter vor und ist nicht zu vermeiden, ist doch auch Hackgut ein von vielen Faktoren abhängiger Naturstoff. In die Norm gepasst hat nur das Material aus dem Chippo-Förderbandaustrag, für den Chippo mit Gebläseaustrag wurde die Klassifikation um Haaresbreite überschritten. Das Material aus der Jenz Maschine konnte keiner Norm zu geordnet werden

Wolfgang Biedler macht mit seinem Chippertruck ordentlich Kleinholz

Helmuth Katheder konzentriert bei der Arbeit: Er fütterte den Komptech Chippo

Beste Qualität und höchste Effizienz: Gewinner ist der Chippo mit Förderband Das Duell in Zahlen Durchsatz Spezifischer [srm/h] Verbrauch [l/srm] Jenz Chippertruck Gebläseaustrag 155 0,43 Komptech Chippo Gebläseaustrag 200 (+29%) 0,38 (-12%) Förderbandaustrag 220 (+42%) 0,33 (-23%) srm...Schüttraummeter

Produktvergleich

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Tour de France Eyjafjall

Rennes

Marlenheim

Le Mans

Mulhouse Angers Dijon

Nantes

Tours

Limoges

Besanรงon

Lyon

Bordeaux

Toulouse

Pau

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service

Montpellier

Nice Marseile Toulon


e meets lajökull Wenn es bei Komptech um den Nutzen der Kunden geht, kann uns nicht einmal die Aschewolke eines unaussprechlichen isländischen Vulkans aufhalten. In diesem Falle setzt sich unser Group Service Manager Manfred Harb schon mal einige tausend Kilometer in das Auto, um direkt mit unseren französischen Kunden Gespräche führen zu können. Nicht einmal ein mehrtägiges Flugverbot in ganz Europa konnte verhindern, dass Group Service Manager Manfred Harb seine Tour de France im Dienste der Kundenzufriedenheit startete. Innerhalb von vier Tagen besuchte er im Frühling 2010 acht Kunden in Südfrankreich, um deren spezielle Wünsche zu erheben und – wo es notwendig war – sich auch deren Sorgen anzuhören. Bei den zahlreichen Diskussionen mit den Kunden ging es überwiegend um das Thema Biomasseaufbereitung, das in Frankreich in aller Munde ist. Hier waren vor allem die Produkte Crambo und die Multistar-Sternsiebe Anlass für eine eingehende Besprechung von zahlreichen Verbesserungsvorschlägen.

Sehr angetan waren die Kunden von der Möglichkeit, beim Crambo einen stärkeren Hydraulikzylinder nachzurüsten, um bei besonders starker Verschmutzung und dadurch notwendig gewordener Reinigung die Siebkorbkassette leichter ausschwenken zu können. Die Anregung der Kunden, diese Zylinder aktiv zur Nachrüstung anzubieten, wurde natürlich umgehend aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Eben solche Hydraulikzylinder können auch dazu beitragen, dass Sternsiebe, die auf schrägem Untergrund betrieben werden, nivelliert werden können, um auch die volle Siebfläche ausreichend ausnutzen zu können. Auch sorgt bei der Arbeit in den Weinbergen um Bordeaux bei den Multistar-

„für unsere kunden gehen wir gerne einen schritt weiter.“ Manfred Harb, Group Service Manager Sternsieben eine erhöhte Bunkerwand in Zukunft dafür, dass das Material bei der Beschickung zur Gänze dort landet, wo es hin soll – nämlich im Bunker. Da die Kunden unisono der Meinung waren, dass das Thema Biomasse in Zukunft eine noch größere Rolle spielen wird, waren sie auch an den neuen Produkten von Komptech im Bereich Biomasse, dem Chippo und dem Axtor, hoch interessiert. Damit konnte Manfred Harb viele nützliche Informationen mit nach Hause nehmen, die es umzusetzen galt. Und hatte auf 2000 Kilometern bzw. zwei Tagen Autofahrt auch genügend Zeit, über eine bestmögliche Umsetzung nachzudenken…

Die Reduktion der Betriebskosten im Allgemeinen und vor allem auch der Verschleißteilkosten im Speziellen ist bei Komptech ein vorrangiges Thema. Laufend suchen wir nach neuen Ansätzen, um die Wirtschaftlichkeit der Maschinen für unsere Kunden zu optimieren. So hat beispielsweise der patentierte Cleanstar®- Siebstern nicht nur die Aufgabe, durch seine Reinigungswirkung selbst bei schwierigsten Materialien ein Sieben zu gewährleisten, sondern stellt auch einen Verschleißschutz für die Siebsterne selbst dar. Wenn man nun das Reinigungselement zur rechten Zeit tauscht, kann man die Standzeit und somit die Kosten für die Revision der Siebdecks deutlich reduzieren und somit deren Standzeit verlängern. Wir haben zu diesem Zweck eine so genannte Grenzmaßlehre (siehe Bild) entwickelt, die den optimalen Zeitpunkt für einen Tausch der Reinigungselemente anzeigt.

service

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Es bleibt alles anders Ein Testbericht zur neuen Cribus

 Sehr leise  Spitzen-Reinigungsbürste  Verbrauch: 5 Liter/Stunde  Trommelwechsel in fünf Minuten  100 m3/h bei Klärschlammkompost 14

Innovation


Komptech hat eine neue Trommelsiebmaschine gebaut. Genau wie alle anderen hat die Cribus vorne einen Bunker, dahinter eine Siebtrommel und dazu noch ein paar Austragsbänder – hört sich also nicht gerade aufregend an. Schaut man der Cribus aber unter´s Blech, wird es deutlich interessanter: Mit elektrischem Antrieb aller Komponenten, einer Siebtrommel mit 2,2 Metern Durchmesser und einem Reibradantrieb unterscheidet sich die Cribus deutlich vom Mitbewerb. Und wo liegen dabei die Vorteile? Fragen wir doch unsere Testpartner, die im Rahmen einer Testaktion der Cribus 3800 E auf den Zahn fühlen konnten. Das Wichtigste gleich vorne weg: Das elektrische Antriebssystem der Cribus hat alle überzeugt. Die Testmaschinen waren mit einem Dieselgenerator ausgerüstet, der den Strom für die elektrischen Antriebe von Bunker, Trommel und Förderbändern erzeugt. Dieser dieselelektrische Antrieb, wir nennen ihn Hybrid- Antrieb, ist deutlich effizienter als ein herkömmlicher dieselhydraulischer Antrieb. Die Cribus begnügte sich im Schnitt mit fünf Litern Diesel pro Stunde, während vergleichbare Maschinen in dieser Leistungsklasse acht bis zehn Liter verbrauchen. Bei entsprechendem Einsatz nähert man sich schnell einem fünfstelligen Eurobetrag, den man dadurch pro Jahr mit einer Cribus einsparen kann. Flexibel einsetzbar Ein weiterer Vorteil des elektrischen Antriebs liegt nach Meinung der Firma Gelsenroth (Messel, Deutschland) in einer höheren Flexibilität verbunden mit einem erweiterten Einsatzbereich. Wird die Maschine über das Stromnetz betrieben, entstehen keine Abgasemissionen, was genehmigungsrechtlich für sensible Standorte ein erheblicher Vorteil sein kann, zumal die Cribus im Betrieb auch äußerst leise ist. Praktisch: Über Steckdosen an der Maschine können weitere Komponenten wie Beistellförderbänder betrieben werden. Eine positive Bewertung bekommt das Thema Wartung: Einerseits ist weniger zu tun, denn wartungsfreie Elektromotoren ersetzen die Arbeitshydraulik, andererseits ist eine Reinigung und Inspektion durch die einfache Zugänglichkeit höchst komfortabel. Die Seitenwand wird abgeklappt und schon ist die Trommel frei zugänglich. Will man die Trommel wechseln, dauert das nur wenige Minuten, wie uns

die Firma Lengel (Schwadorf, Österreich) mit einer gestoppten fünf-Minuten-Aktion eindrucksvoll bewiesen hat. Schwer, feucht, klebrig – kein Problem! „Tested under extreme conditions“ könnte man den Einsatz bei der Firma Rubin (Lauchhammer, Deutschland) bezeichnen. Große Regenmengen während der Testphase verhalfen uns dort zu idealen Bedingungen. Schwerer Klärschlammkompost mit mehr als 40 Prozent Feuchte, dazu Dauerregen - und trotzdem lag die Durchsatzleistung bei mehr als 100 Kubikmetern pro Stunde. Dass die Trommel sich nicht zusetzte, lag nach Meinung von Rubin an der effizienten Bürstenreinigung und dem großen Abstand zwischen Seitenwand und Trommel. Ein Materialaufbau von außen an die Trommel wurde dadurch unterbunden. Auch der Trommelantrieb, der bei der Cribus mittels Reibrad funktioniert, wurde genau unter die Lupe genommen. Wird er bei diesen Bedingungen genau so effizient und störungsfrei seinen Dienst versehen? Die Antwort war ein klares Ja – dank Allradantrieb und Wheelgrip® – Antischlupfregelung kam es zu keiner einzigen Betriebsunterbrechung. Einziger Wermutstropfen war anfangs die Bedienelektronik, mit der man sich erst anfreunden musste, aber das war rasch gelöst. Auch ist eine gewisse Sorgfalt beim Aufstellen der Maschine notwendig – der Reibradantrieb hat es eben gerne waagrecht, was aber bei den vier hydraulisch verstellbaren Stützen kein Problem sein sollte. Abschließend gebührt unseren Testern noch ein großer Dank! Ihre wertvollen Rückmeldungen bestätigten, dass die Cribus doch etwas Besonderes ist.

Das Unternehmen Rubin war einer unserer Tester: Helfried Böhmchen und Mirko Muschter sowie Erich Cordie und Helmut Pfeiffer von Komptech (v.l.n.r.)

innovation

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Zypern Кΰπρος drittgrößte Insel im Mittelmeer geographisch zu Asien gehörig Fläche: 9.251 km² Höchste Erhebung: Kyparissovouno mit 1.024 m Klima: mediterran mit kontinentaler Ausprägung Wassertemperatur: im Februar 17 °C, im August 28°C

Wir machen Zy Derzeit gibt es auf Zypern offiziell 117 Deponien, Umweltorganisationen sprechen von über 200. Diese Deponien gasen, brennen und verunstalten die Landschaft. Sie laden ein, seinen Müll einfach hinter den nächsten Hügel zu kippen und die Getränkedose dort fallen zu lassen, wo man sie ausgetrunken hat. Die Insel ist „schmutzig“: Die großen Tourismusströme jeden Sommer machen das Land zu einem Spitzenreiter bei der Pro-Kopf-Müllmenge: 778 kg sind es pro Einwohner und Jahr. Es muss sich etwas ändern – und Komptech hilft dabei.

Bevölkerung: 1.038.461 Einwohner Hauptstadt: Nikosia (195.000 Einwohner) wichtigste Hafenstädte: Paphos, Limassol und Larnaka

Abfallwirtschaftliche Daten von Zypern Häusliche Abfälle: 778 kg pro Einwohner und Jahr (2009) Recyclingrate: 14% Entsorgungskosten pro Haushalt: 80-100 Euro pro Jahr (Larnaka, Famagusta) 20 Euro pro Jahr (restliches Zypern) Abfallwirtschaftliches Ziel: 2012 keine unbehandelten Abfälle mehr auf Deponien. Die Sammlung erfolgt ausschließlich durch die Kommunen. Eine getrennte Sammlung (Glas, Alu, Metall, Pappe, PET) gibt es in der Hauptstadt Nikosia. In einigen anderen Städten gibt es Pilotprojekte.

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praxis

Die Insel im Mittelmeer, umgeben von drei Kontinenten, hat eine reiche Geschichte und eine bezaubernde Landschaft. Das Klima ist typisch für das Mittelmeer mit heißen Sommern und regnerischen Wintern. Das macht die Insel – früher die waldreichste aller Mittelmeerinseln und jetzt nur mehr zu 17 Prozent bewaldet – im Winter wunderschön grün.

Durch den überall gegenwärtigen Müll sind diese Farben aber an manchen Orten unschön bunt geworden. Wer räumt endlich mit Zyperns wilden Deponien auf? Wer macht die Insel wieder grün? Ein Lokalaugenschein führt uns nach Larnaka, mit etwa 80.000 Einwohlner die viertgrößte zypriotische Stadt


ypern grün im griechischen Süd-Teil der Insel: Komptech hat kürzlich zwölf Maschinen dorthin geliefert. Trommelsiebe, Sternsiebe, Terminatoren, Ballistikseparatoren und einen Topturn. Sie schreiben jetzt die reiche zypriotische Geschichte mit. So kann Zypern über das ganze Jahr – auch im Sommer - grün bleiben. 100.000 Tonnen Hausmüll sind seit dem Betriebsbeginn der MBA Larnaka am 1. April 2010 über die Komptech-Maschinen gelaufen. Es werden täglich mehr, denn die Maschinen sind noch nicht ausgelastet. Von den 100.000 Tonnen konnten 20.000 als Recyclingmaterial bereits wieder an Produktionsbetriebe zurück geliefert werden. Weitere 16.000 Tonnen wurden durch eine professionelle Kompostierung zu Wasserdampf und biogenem Kohlendioxid abgebaut. Der Rest wurde als weitgehend inertes Material auf der nach europäischen Standards neu errichteten Deponie Larnaka abgelagert. Mit Hochdruck arbeitet der Betreiber der MBA, die Firma Helector S.A., daran, weitere 19.000 Tonnen als Ersatzbrennstoff in industriellen Verbrennungsanlagen auf der Insel zu verwerten. Im Vollbetrieb will man 200.000 Tonnen häusliche Abfälle pro Jahr verarbeiten, stabilisieren und verwerten. Es wird also besser auf Zypern. Die Zahl der Deponien beginnt abzunehmen. Die Leute sehen, dass die Regierung etwas tut, und sie beginnen umzudenken und ihren Abfall zu tren-

nen. Damit sich eine geordnete Abfallentsorgung auch rechnen kann, wurden die Abfallgebühren für die Haushalte auf ein europäisches Niveau angehoben. Damit können die Anlagen und Maschinen für das Land und seine Bevölkerung arbeiten. Die Lebensqualität wird steigen, die Umwelt geschützt und in einen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

MBA Larnaka

Zypern ist grüner geworden, nicht nur im Winter. Wir von Komptech haben mitgeholfen. Und sind auch ein wenig stolz darauf.

Bedienstete: 65

Inbetriebnahme: 1. April 2010 Kapazität: 200.000 t/a Anliefermengen: 3.000 t pro Woche im Sommer, 1.800 t im Winter Einzugsbereich: Region Larnaka und Famagusta (gesamt ca. 150.000 Einwohner)

Planer, Errichter und Betreiber: Helector S.A. praxis

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Zehn Jahre und kein bisschen müde

Der Markt für Kompost in den USA wächst rasant, und das offiziell errechnete Potenzial übersteigt das mögliche Angebot um das Zehnfache. Die Aussichten für Kompostierungsunternehmen sind dementsprechend rosig. Aber Kompostieren ist mehr als nur „Müll aufhäufen und warten bis es verrottet“. Man muss wissen, was man tut.

St. Louis Composting weiß es. Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und ist heute der größte Kompostierer der Region. Das Wachstum des Unternehmens bleibt kontinuierlich und stark, insbesondere dank des wachsenden Interesses an Bio-Produkten und allem, was „grün“ ist. Die Grün-Bewegung in den USA verhalf der Firma zu Wachstum auch während der Rezession, und am 11. Jänner dieses Jahres wurde eine weitere Kompostanlage in Betrieb genommen. Seit zehn Jahren gehört dabei ein Hurrikan-Windsichter aus dem Hause Komptech zum Maschinenpark von St. Louis Composting. Als eine der ersten Komptech-Maschinen in den

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praxis

USA verrichtet der Hurrikan-Windsichter seinen Dienst auch nach dieser Zeit verlässlich und unentwegt weiter. St. Louis Composting hat schon immer Wert auf Qualität gelegt. Das Kompostiergut besteht hauptsächlich aus Gartenabfällen von Haushalten und Landschaftsgärtnereien, und der Kompost mit dem vielsagenden Markennamen „Black Gold“ wird gern von Privatkunden, Landschaftsgärtnern und Kommunen gekauft. Nachdem alle Zulassungen dafür eingeholt werden konnten, hat das Unternehmen vor kurzem auch begonnen, Küchenabfälle zu kompostieren. Auch Kuhmist wird verarbeitet, allerdings nur von einem einzigen,

geprüften Hof, damit St. Louis Composting als Qualitätsbetrieb seinen Kunden ein Produkt anbieten kann, das garantiert frei von Unkraut-Samen ist. Ein weiterer Aspekt des Qualitätsanspruchs von St. Louis Composting ist die Kompostierzeit. Auf ausreichend großen Kompostflächen kann das Unternehmen die Mieten mit den „Idealmaßen“ 60 x 3 x 2 Meter über sechs Monate voll ausreifen lassen, damit „wo Kompost drauf steht auch wirklich nur Kompost drin ist“. Dieser Qualitätsanspruch war es auch, der St. Louis Composting zum Kauf eines Hurrikans bewegte. Die Maschine war eine Investition in die Quali-


Site Manager Steve Willmann mit seinem zehn Jahre alten Hurrikan

tätskontrolle, um Fremdmaterial aus dem Kompost-Rohmaterial zu entfernen. „Zu der Zeit haben nicht viele Kompostierer an so etwas gedacht, aber wir haben schon damals überlegt, wie wir besser kompostieren könnten“, meint dazu MarketingManager Ashley Bement. In den zehn folgenden Betriebsjahren bewies der Hurrikan seine Qualitäten in vollem Maße. Equipment Manager Rick Buettner sagte: “Er holt alles an Papier und Kunststoff sehr effektiv aus dem fertigen Produkt und hilft uns so, unsere Qualität aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus trennt er auch Steine und Metall sehr verlässlich. Die Maschine ist schon sehr gut durchdacht.” St. Louis Composting

hat das Förderband, das für Hausmüll optimiert war, gegen ein glattes Förderband ausgetauscht. So kommt die Maschine noch besser mit dem hohen Anteil an Erde im Rohmaterial klar.

Konstruktion und Qualität war der hohe Durchsatz entscheidend – laut Rick Buettner schafft die XXL dreimal so viel Material wie jede andere Siebmaschine.

Mit dem wachsenden Umsatz und der wachsenden Produktion ist auch der Maschinenpark gewachsen, und durch die Jahre konnte St. Louis Composting Erfahrung mit unterschiedlichen Maschinenherstellern und -modellen sammeln. Als die Zeit gekommen war, in eine neue Siebmaschine zu investieren, fiel die Entscheidung für ein Sternsieb der Type Multistar XXL von Komptech. Neben der positiven Erfahrung mit der Marke Komptech hinsichtlich

St. Louis Composting setzt den zehn Jahre alten Hurrikan-Windsichter und das neue Multistar-Sternsieb zusammen ein. Das Duo aus dem Hause Komptech produziert über 2000 Kubikmeter in einer Sechs-StundenSchicht, ein Pensum, das früher Tage dauerte. Laut Rick Buettner wäre nur eine XXL mit integriertem Hurrikan besser, „aber zusammen erfüllen sie auf jeden Fall ihre Aufgabe!“

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Ein echtes Großmaul. Ein aggressives Großmaul: Einzugsöffnung von 1610 x 1000 mm mit horizontalen und vertikalen Einzugswalzen Von Schreddern auf Hacken: Werkzeuge wechseln, Drehzahl umschalten und los geht´s!

Bitte ordentlich füttern: Riesiger Aufgabetisch (6 x 2 Meter) mit Klapptrichter

Immer die richtige Korngröße: Einfacher Siebkorbwechsel durch nach hinten schwenkbaren Siebkorb Gelbes Kraftwerk: CAT® C18-Motor mit 780 PS in wartungsfreundlicher Unterflur-Position

Material im Überfluss: Durchsätze bis 400 Kubikmeter pro Stunde

AXTOR 8012 -

Universalzerkleinerer für Grünschnitt und Holz

Der Rest steht im Prospekt. Und auf www.komptech.com

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