Das VIP-Service f端r Kunden, Partner und Mitarbeiter
Oktober / October 2010
Komptech Waste Abstracts Oktober / October 2010
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INHALTSVERZEICHNIS 1.
Komptech ....................................................................................................... 3
2.
Österreich..................................................................................................... 17 2.1 2.2
3.
Erneuerbare Energien ................................................................................ 17 Diverses ..................................................................................................... 19 Deutschland ................................................................................................. 22
3.1 3.2 3.3 4.
Abfallwirtschaft ........................................................................................... 22 Erneuerbare Energien ................................................................................ 22 Diverses ..................................................................................................... 24 Europäische Union ...................................................................................... 25
4.1 4.2 4.3 4.4 5.
Gesetze...................................................................................................... 25 Abfallwirtschaft ........................................................................................... 30 Erneuerbare Energien ................................................................................ 35 Diverses ..................................................................................................... 40 Welt ............................................................................................................... 42
5.1
Erneuerbare Energien ................................................................................ 42
IMPRINT: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner
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1.
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Komptech
AUF DER SUCHE NACH STRUKTUR Ken Newman, Geschäftsführer des Unternehmens Royal Oak Farm in Evington, Virginia, leuchten die Augen, wenn er von seinem neuen Crambo 5000 spricht. Hier erzählt er, warum der langsam laufende Zerkleinerer genau der richtige für sein Geschäft ist. Das Unternehmen Royal Oak Farm ist eines der größten Kompostierungsunternehmen in Virginia. Doch das war nicht immer so. 1995 entschieden sich Barbara und Ken Newman, Hühner und Schweine zu züchten. Vier Jahre später begannen sie, den anfallenden Mist und die Streu auf Mieten aufzusetzen und zu kompostieren. Doch damit nicht genug, 2005 konnte ein Zehn-Jahres-Vertrag mit einer Papierfabrik abgeschlossen werden, die dortigen Abfälle zur Kompostierung zu übernehmen. Dafür musste die Anlage neu genehmigt werden. Mittlerweile hat Ken Newman eine solche Genehmigung für die Behandlung von 150.000 Jahrestonnen in der Tasche, momentan werden auf der Anlage jährlich 85.000 Tonnen Papier-, Lebensmittel- und Bioabfälle behandelt und zu Kompost verarbeitet. Neben dem Stallmist und der Einstreu sind auch Holzabfälle eine wesentliche Zutat zu Newmans Kompostierungsprozess. Für die Behandlung dieses Materials hat sich Ken Newman nun den Crambo zugelegt. „Nachdem in unserer Gegend ein Mangel an diesem Material herrscht, haben wir uns entschlossen, es selbst aufzubereiten“, erklärt er den Investitionsschritt. In Virginia dürfen Gartenabfälle noch unbehandelt deponiert werden, auch die Verbrennung dieses Materials ist nicht untersagt. „Es sind eine Menge Schnellläufer auf dem Markt. Was wir suchten, war eine Maschine, die das Material nur grob vorzerkleinert, damit wir mehr Struktur in die Mieten bekommen“, beschreibt Newman seinen Ruf nach dem langsam laufenden Zerkleinerer. Die feinkörnigen nassen Schlämme und Lebensmittelabfälle lassen ohne dieses grobe Material keine ausreichende Sauerstoffversorgung zu. „Unsere Mieten müssen atmen, dafür ist das Material des Crambo genau richtig.“ Die zahlreichen getesteten schnell laufenden Schredder bzw. „Grinder“ produzierten dagegen Material, das für diese Anforderung viel zu fein war. „Außerdem wollten wir auch Wurzelstöcke und Grünschnitt zerkleinern können, dafür war der Crambo mit Raupenfahrwerk genau die richtige Maschine. Sie zerkleinert auch dieses Material auf die Korngröße, die wir benötigen.“
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Der dabei anfallende Erdanteil wird anschließend abgesiebt und zu Humus weiterverarbeitet, das grob zerkleinerte Material geht in die Kompostierung. „Kurzum, der Crambo ist genau die richtige Maschine für uns. Die Kaufentscheidung war absolut richtig“, meint Newman abschließend stolz. Weitere Informationen: Andreas Kunter ROOM TO BREATHE Royal Oak Farm, LLC of Evington, VA, is a regional leader in compost production and specialty soil products. Recently, Ken Newman, managing member of Royal Oak Farm, decided to purchase a Komptech Crambo 5000 Mobile Shredder to help keep the compost aerated. Newman got into the composting business after farming for several years, producing pasture-raised hogs and chickens. “We had no lagoons, so rather than spreading the manure on the fields, we took the sawdust and manure from the deep litter barns, and composted it.” In 2005, the farm secured a contract with a local paper mill to compost their short fiber paper waste. “We went from an on-farm composting facility to a fully permitted industrial/commercial composting operation with a 150,000-ton capacity per year.” Currently the farm processes 85,000 tons of paper, food waste and wood waste into compost annually. Since wood waste is one of the primary ingredients of his organic compost and specialty soil product line, Newman said that a new shredder was the ideal choice for the future success of his business. “Wood waste in this area is extremely hard to come by,” he said. “There is no landfill ban on yard waste, and there is not a burning ban in this state. There are plenty of high speed grinders in the marketplace, but what we were after was a large, coarse wood waste that will go into our system and keep the piles aerated,” he said. “All the other raw material products that we deal with, the sludges, the food waste, the wood ash, are all very fine materials. We need a bulking agent to open things up and to allow those windrows to ‘breathe’ as well,” adding that “High speed grinders produce a mulch type material that is too fine for this operation.” “To take in stumps and brush, we knew that we needed a machine like the Komptech tracked unit,” he said. “We also wanted one that would shred the wood to the size we need. We screen the topsoil out of the wood waste that comes from the stumps and roots that we put through the machine. That screened topsoil goes out to the screened topsoil side of our business, while the wood waste goes to the composting side.” The farm field-tested several brands of grinder/shredders, with the primary prerequisite being that the machine had to be able to grind stumps and brush.
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Newman adds, “the Komptech Crambo 5000 shredder was definitely the best one for our needs.” Further Information: Andreas Kunter BELGISCHE BIOPOWER Wie alle EU-Länder arbeitet auch Belgien an der Erfüllung seiner Klimaziele und dem damit verbundenen Umstieg auf erneuerbare Energieträger. Der belgische Biomasse-Motor heißt Kristof Mouton und ist von früh bis spät im Einsatz, um aus der Resource Holz den optimalen Brennstoff herauszuholen. Was es heißt, aus Stammholz, aus Wurzelstöcken, aus Grünschnitt oder gleich aus dem ganzen Baum einen maßgeschneiderten Brennstoff zu produzieren, bekommt man am besten bei einem Besuch der Anlage in Lochristi nahe Gent vor Augen geführt. Kristof Mouton greift mit beiden Händen in einen großen Berg an Hackgut und lässt es prüfend durch die Finger gleiten. Das Hackgut ist für einen Kunden bestimmt, der aufgrund der Feuerungstechnik einen Brennstoff ohne Feinanteil benötigt, da dieser im Kessel durch Verwirbelungen Probleme bereitet. Die Lösung lautete grob Hacken mit großem Siebkorb und dann Absiebung mit einem Sternsieb. Umgelegt auf die Maschinentechnik erledigt ein Chippo 5010 C direct mit maximalem Messervorgriff und mit einem 80 mm Siebkorb das Hacken und eine Multistar L3 das Sieben. „Klingt einfach“, meint Kristof Mouton „doch man muss einerseits in die richtigen Maschinen investieren und diese dann auch effizient einsetzen, sonst geht die Rechnung nicht auf“. Für ihn hat es sich auf alle Fälle gelohnt, denn keiner der anderen Lieferanten war in der Lage eine vergleichbare Qualität liefern. “Ich brauche große, exakt geschnittene Hackschnitzel, und als ich den Chippo, das erste Mal gesehen habe, war mir klar - so sollten meine Hackschnitzel auch aussehen“, erinnert sich Kristof Mouton. Heute stehen bei Mouton zwei Chippos im Stall. Auf einen traktorbetriebenen Chippo 510 C folgte nur ein Jahr später die LKW-Variante Chippo 5010 C direct. Für alle Fälle gerüstet Doch nicht jede holzige Biomasse lässt sich zu Hackgut verarbeiten. Um auch Wurzelstöcke zu zerkleinern oder Grünschnitt verarbeiten zu können, wurde mit
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Beginn dieses Jahres ein Langsamläufer angeschafft. „Da wir unsere Maschinen häufig auch als Dienstleister im Einsatz haben, waren wir oftmals mit Zerkleinerungsaufgaben konfrontiert, die wir einem Schnellläufer nicht zumuten wollten. Jetzt haben wir einen robusten Crambo, der aus diesen Materialien meist in Linie mit einem Sternsieb einen gröberen Brennstoff für Heizkraftwerke produziert“, erläutert Kristof Mouton die Beweggründe. Die Mouton Gruppe Das Unternehmen steht auf zwei stabilen Beinen. Das ist einerseits die Rodungsarbeit als Dienstleister, mit der vor 10 Jahren alles begann und anderseits die Herstellung und Vermarktung von Biobrennstoffen. Dass daraus Synergien entstehen, ist leicht nachvollziehbar. Bei der Rodung anfallende „Abfälle“ werden im zweiten Geschäftsbereich zu wertvollen Produkten verarbeitet. Sein eigenes Unternehmen sieht Kristof Mouton gut aufgestellt - alle Bausteine sind vorhanden, um nahezu jede Kundenanforderungen zu erfüllen und den geforderten Brennstoff zu liefern. Damit Belgiens Klimaziele vom Papier zur Praxis werden. Weitere Informationen: Andreas Kunter BELGIAN BIO-POWER Like all the EU countries, Belgium is working on meeting its climate goals, and thus on converting to renewable energy sources. The prime mover behind biomass is Kristof Mouton, and he works from morning till evening to get the best possible fuel from wood resources. The best way to get an idea of what’s involved in producing tailor-made bio-fuel from green cuttings, or even entire trees, is to visit the plant in Lochristi not far from Ghent. Kristof Mouton grabs two handfuls from a large mountain of chips and lets it run through his fingers. The chips are produced for a customer using a gasifier design that cannot tolerate fines, as these would cause problems in the boiler due to turbulence. The solution was to rough-chip with a large screen basket and then screen out with a star screen. In machinery terms, a Chippo 5010 C direct does the chipping with maximum blade travel and an 80 screen basket, while a Multistar L3 does the screening. “It sounds simple,” says Kristof Mouton “but you have to not only invest in the right machines, you also have to use them efficiently, otherwise you don’t make any money.” It has definitely paid off for him, because no other vendor was able to deliver comparable quality. “I need big, precisely cut chips, and when I saw the Chippo for the first time, it was clear – that’s how I want my chips to look too,” says Kristof Mouton. Today Mouton
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has two Chippos in his machine park, a tractor-driven Chippo 510 C which he bought first, followed just one year later by the truckdriven Chippo 5010 C direct. Ready for anything But not all biomass can be made into chips. To be able to shred rootstocks or process green cuttings, at the beginning of the year the company bought a slow-speed machine. “Since our machines are often out serving other customers, we were confronted by chipping needs that we didn’t want to risk doing with a high-speed machine. Now we have a tough Crambo that makes a coarser product for thermal power stations from these materials, usually in line with a star screen.” says Kristof Mouton about his motivation. The Mouton Group The company rests on two pillars. The first is land-clearing services, which the company started out with ten years ago, and the second is the manufacture and sale of biofuels. Clearly these two activities are a good fit, since the “waste” created by clearing can be transformed into valuable products. Kristof Mouton considers his own company to be well situated. Now all the pieces are in place and the company is ready to deliver the right fuel to turn Belgium’s climate goals from paper to reality. Further Information: Andreas Kunter ZYPERN SCHLIEßT DEN STOFFKREISLAUF In Zyperns modernster Abfallbehandlungsanlage in Kossi nahe Larnaca werden aus Hausmüll Wertstoffe, Ersatzbrennstoffe und Kompost gewonnen. An wichtigen Schlüsselpositionen: Zerkleinerungs- und Separationstechnik von Komptech. Für Zypern ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen. Die Botschaft, dass sich Tourismus langfristig nur sichern lässt, wenn auch die Umwelt in Ordnung ist, und dass eine saubere Umwelt etwas kostet, ist in Zypern bereits angekommen. Mit der offiziellen Eröffnung der Anlage wurde mit der Tradition der „rauchenden Deponierung“ radikal gebrochen und ein neues Müllzeitalter begonnen.
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Die Anlage besitzt eine Jahreskapazität von 200.000 Tonnen und ist entsprechend den lokalen Entsorgungsgewohnheiten auf die Verarbeitung von Hausmüll ausgelegt. Als Auftraggeber fungierte das Innenministerium, errichtet wurde die Anlage von Helector S.A., einem auf Umwelttechnologie spezialisierten Tochterunternehmen des griechischen Baukonzerns Ellaktor S.A. Flexibles Anlagenkonzept Kommt der Abfall in die Anlage, macht er als erstes mit Komptech-Zerkleinerern Bekanntschaft. Dann folgen Trommelsiebe, in denen eine grobe Vortrennung entsprechend der Korngröße stattfindet. Für Nikos Saravelakis, den technischen Leiter der Anlage, sind die robusten Zerkleinerer der Terminator Reihe die richtige Lösung. Obwohl bald 1000 Betriebsstunden im Einsatz, ist an den Zerkleinerungswerkzeugen kaum Verschleiß feststellbar. Die weitere stoffliche Auftrennung erfolgt durch Ballistikseparatoren und anschließende automatische Sortiersysteme, die gezielt Wertstoffe wie Folien, Papier und PET-Flaschen herausholen. Folien dienen beispielsweise der Herstellung von hochwertigem Ersatzbrennstoff für die Zementindustrie. Sehr zufrieden ist der Anlagenleiter mit der Funktion und Verfügbarkeit der Anlage. Schon von Beginn an wurden die Auslegungsdaten ohne Probleme erreicht, und daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Ein Grund liegt sicher in der Sorgfalt des Betreibers selbst: Auf nur wenigen Anlagen besitzen Wartung und Reinigung einen so hohen Stellenwert wie hier in Larnaca. Die organische Fraktion wird in einer geschlossenen Anlage entweder als Ersatzbrennstoff getrocknet oder kompostiert und dann auf einer offenen Miete nachgerottet. Durch regelmäßiges Umsetzen mit dem Topturn und anschließendes Absieben mit MultistarSternsieben gelingt eine Nutzbarmachung des ehemaligen Mülls als Bodenverbesserer. Mit diesem richtungweisenden Konzept gelingt es, flexibel auf die Abfallqualität und die Marktanforderungen – mehr Wertstoffe, mehr Ersatzbrennstoffe oder mehr Kompost – zu reagieren. Gestern war Abfallbehandlung gleich Deponierung, heute ist sie ein wertvoller Beitrag zur Ressourcenschonung. Weitere Informationen: Andreas Kunter
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CYPRUS CLOSES THE MATERIAL LOOP At Cyprus’ most modern waste handling facility, in Kossi near Larnaca, recyclables, fuel and compost are recovered from household waste. Komptech’s shredding and separation technology plays a key role. Tourism is a major source of income for Cyprus. And in Cyprus, two things have become clear – tourism can be successful in the long run only if the environment is in good shape, and a clean environment doesn’t come for free. With the official opening of this facility, the time of the traditional “smoking dump” has drawn to a close, and a new era in waste handling has begun. The facility has an annual capacity of up to 200,000 tonnes, and is designed to process unsorted household waste, in accordance with local disposal habits. The Ministry of the Interior placed the order for the plant, which was built by the environmental technology specialist firm Helector S.A., a subsidiary of the Greek construction group Ellaktor S.A.. Flexible facility design When waste enters the facility, it first meets Komptech shredders, followed by trommel screens that rough-sort it by particle size. For Nikos Saravelakis, technical director of the system, the robust Terminator shredders were the right solution. Even after 1000 operating hours, the shredding teeth still show hardly any wear. Further separation steps focus on materials. A Komptech Brini ballistic separator and further automatic systems sort waste particles into different material categories such as film, paper and PET bottles, for further recycling or use. For example, film can be used in the manufacture of high-value Refuse Derived Fuel (RDF) for the cement industry. The organic fraction is either dried in a closed system to make RDF, or composted and then cured in an open pile. Regular turning with a Komptech Topturn compost turner and subsequent screening with Komptech Multistar star screeners transforms what was once garbage into a valuable soil improver. The facility director is very happy with the functioning and availability of the system. It reached its specified performance levels from the start, and nothing has changed since then. The care taken by the operator is doubtless one of the reasons for this, as few waste facilities emphasize maintenance and cleaning as much as at Larnaca. With this forward-looking concept, Cyprus has a facility that can react flexibly to different waste compositions and market demands – whether for more recyclables, more
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refuse-derived fuel or more compost. Yesterday, waste handling meant dumping. Today waste handling makes a valuable contribution to resource conservation. Further Information: Andreas Kunter CHIPPO-MOBILHACKER VON KOMPTECH SORGEN FÜR DURCHSATZ Auf der Holzmesse Klagenfurt (26. bis 29.8) führt Komptech den beliebten, über einen Lkw-Motor angetriebenen Mobilhacker Chippo 5010 C direct vor. In bester Hacklaune zeigt sich auch der traktorgezogene Trommelhacker Chippo 510 C. Wenn es um die kostengünstige und wirtschaftliche Herstellung von Holzhackschnitzeln geht, setzt die mobile Hackerbaureihe Chippo des österreichisch-deutschen Herstellers Komptech Maßstäbe. Ob traktorgezogen oder als LKW, ob mit Aufbaumotor oder direkt vom LKW angetrieben: Der Chippo überzeugt beim Hacken von Stammholz und Strauchwerk und steht für höchste Leistung und beste Produktqualität. Im Freigelände B am Stand B01 der Internationalen Holzmesse Klagenfurt stellt der LKW-betriebene Mobilhacker 5010 C direct sein Können unter Beweis. Der Chippo 5010 C gehört zu den jüngsten Vertretern der HackerBaureihe von Komptech. Er wird entweder direkt über einen 480 PS starken LKW-Motor von MAN angetrieben oder ist als Variante mit Aufbaumotor erhältlich. Mit einer Durchsatzleistung bis zu 220 Schüttraummeter pro Stunde übertrifft der Chippo 5010 C das Leistungsvermögen vieler vergleichbarer Trommelhacker und begeistert die Praktiker durch eine hervorragende Hackschnitzelqualität. Neuheit: Chippo 5010 C direct auch als LKW-betriebene Vierachs-Variante mit Krankabine verfügbar Neu im Programm ist die Variante des Chippo 5010 C direct als LKW-betriebene Vierachs-Variante mit Krankabine vorstellen. Dabei sorgt die zusätzliche vierte Achse für eine optimale Gewichtsverteilung und gewährleistet, dass der Praktiker alle optionalen Zusatzausstattungen der Baureihe Chippo 5010 C wählen kann, ohne das vorgeschriebene zulässige Gesamtgewicht zu überschreiten. Gleichzeitig wirkt sich die gleichmäßige Gewichtsverteilung positiv auf die Geländetauglichkeit des Chippo 5010 C aus. Die Krankabine gewährleistet einen optimalen Überblick über den Hacker und eine gute Sicht auf den Holzeinzug. Horizontal und vertikal angeordnete Walzen beschleunigen Materialeinzug Charakteristisch für alle Mobilhacker der Chippo-Baureihe ist ihr aggressives Einzugssystem: Es besteht aus einem großen Aufgabetisch mit Kettenband, zwei horizontal angeordneten, oberen Einzugswalzen, einer darunterliegenden
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Horizontalwalze und zwei seitlichen Leitblechen. Gleichzeitig verhindern die horizontalen Walzen ein Querdrehen der Stämme und damit das Hacken quer zur Faser. Bestens bewährt haben sich nach Aussage vieler Praktiker die zwei seitlich montierten und aufrecht stehenden Einzugswalzen, mit denen das Einzugssystem jedes Chippos optional aufgerüstet werden kann. Diese vertikalen Walzen komprimieren loses, oftmals sehr sperriges Strauchmaterial und führen es auf direktem Weg dem Hackrotor zu. Damit sichern sie eine gleichmäßig hohe Durchsatzleistung der Chippo-Mobilhacker, auch wenn das Ausgangsmaterial größere Anforderungen an die Maschine stellt. Besonders vorteilhaft auf die gleichmäßige Zerkleinerung des Materials wirkt sich auch der weite Vorgriff der massiven Hackmesser aus. Der Feinmaterialanteil bleibt dabei erfreulich gering. Vom serienmäßigen Quereinzug des Chippo 5010 C (C steht für cross = quer) profitieren Anwender, die den Mobilhacker an stark geneigten Hängen und auf Standorten mit geringem Platzangebot einsetzen müssen. Hydraulisches SiebkorbSchnellwechselsystem für exakt konfektioniertes Hackgut bei geringer Verstopfungsgefahr. Dank seiner 1050 Millimeter breiten, offenen Trommel besitzt der Chippo 5010 C eine großdimensionierte Einlassöffnung von 750 X 1000 Millimeter und nimmt Stammholz bis 750 Millimeter Durchmesser auf. Sollte diese Aufnahmekapazität in Einzelfällen nicht ausreichen, kann der Anwender per Knopfdruck den optionalen, am LKW aufgebauten Holzspalter ausfahren und zuschalten. Damit kann der Anwender Stammholz bis 1300 Millimeter Durchmesser zerkleinern und anschließend dem Hackrotor zuführen. Eine weitere Option für alle Chippo-Mobilhacker ist das hydraulische SiebkorbSchnellwechselsystem. Zuverlässig filtert es Überlängen heraus und sorgt für eine exakte Konfektionierung des Hackgutes. Durch hydraulisches Ausschwenken lassen sich die Siebkörbe leicht und sicher innerhalb weniger Minuten wechseln und an die gewünschte Hackschnitzelgröße anpassen. Effizient hacken in zwei Drehzahlbereichen Jeder Chippo arbeitet mit zwei Zerkleinerungskonzepten. Die niedrige Trommeldrehzahl bringt eine Leistung von 400 U/min sorgt dafür, dass Stammholz bis 750 Millimeter Durchmesser mit hoher Schnittkraft zerkleinert wird. Bei Strauchmaterial gewährleisten der lastabhängige Einzug und eine Trommeldrehzahl von 560 U/min einen maximalen Materialdurchsatz. Gleichzeitig wirken sich die zwei Drehzahlbereiche positiv auf die Energieeffizienz des Chippos aus: So verbraucht der Chippo 5010 C direct für das Hacken von einem Kubikmeter Stammholz lediglich etwa 0,35 Liter Dieselkraftstoff. Dieser vergleichsweise niedrige Kraftstoffverbrauch, eine optimale, an die spezifischen Wünsche der Abnehmer anpassbare Hackgutqualität, die hohe Energieeffizienz und die große Einsatzflexibilität machen die Wirtschaftlichkeit der Komptech-Mobilhacker aus. Das erzeugte Hackgut kann materialschonend und energiesparend über ein Förderband oder flexibel und zielgenau über ein Gebläse mit variabler Drehzahl ausgeworfen werden. Ebenfalls verfügbar: der traktorbetriebene Chippo 510 C
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Optimal bewährt im Lohnunternehmer-Einsatz hat sich der traktorbetriebene Chippo 510 C. Er ist für Schlepper mit einer Antriebsleistung ab 350 PS ausgelegt und erreicht einen maximalen Durchsatz von 180 Schüttraummetern pro Stunde. Weitere Informationen: Joachim Hirtenfellner BIOMASSEVERBAND - HEISSENBERGER STELLV. VORSITZENDER Bei der Vollversammlung des Österreichischen Biomasse-Verbandes im Juni 2010 wurden mit der Wahl des Vorsitzenden und dessen Stellvertreter die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Horst Jauschnegg von der Landwirtschaftskammer Steiermark wurde zum Vorsitzenden gewählt. Josef Heissenberger, Geschäftsführer von Komptech sowie Ludwig Schurm, Obmann des Oberösterreichischen Biomasse-Verbandes, werden als seine Stellvertreter fungieren. Komplettiert wird das Führungsteam durch Georg Erlacher, Generaldirektor der Österreichischen Bundesforste. Die Amtsübergabe an das neue Präsidium wird am 18. Oktober 2010 erfolgen. Josef Heissenberger begründet seine Motivation, sich im Österreichischen Biomasse-Verband zu engagieren mit der Tatsache, dass die Rahmenbedingungen für Bioenergie in Österreich nicht dem europäischen Standard entsprechen. "Österreich war in Sachen Umwelttechnologie immer Vorreiter, aber heutzutage sind eine Vielzahl von Unternehmen, die im Bioene rgiesektor tätig sind, rein auf den Exportmarkt angewiesen", so Heissenberger. Weitere Informationen: Joachim Hirtenfellner BIOMASS FEDERATION - JOSEF HEISSENBERGER NEW DEPUTY CHAIRMAN The course is being set for the future with the election of chairman and deputy chairmen at the plenary meeting of the Austrian Biomass Federation in June 2010. Horst Jauschnegg from the Styrian Chamber of Agriculture was voted chairman. Josef Heissenberger, Managing Director of Komptech, and Ludwig Schurm, chairman of the Upper Austrian Biomass Federation, are to officiate as his deputies. The management team is completed by Georg Erlacher, General Manager of the Austrian Forestry Office. October 18th 2010 will see the transfer of office to the new executive committee. Josef Heissenberger justifies his motivation for becoming
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involved with the Austrian Biomass Federation in the fact that the general framework for bio-energy in Austria does not conform to European standards. “Austria was always a pioneer in all aspects of environmental technology, but nowadays a whole host of companies operating in the bio-energy sector depend solely on the export market", explains Heissenberger. Further Information: Joachim Hirtenfellner SO SCHÖN KANN ORANGE SEIN Wir von Komptech lieben Grün. Die Leute von KTM lieben Orange. Uns verbindet die Leidenschaft für perfekte Technik. Also machen wir Grünen diesmal was mit den Orangen gemeinsam: Im Sommer (bis 23. September) gibt es zu jedem unserer wunderbar grünen Universalzerkleinerer aus der Crambo-Serie eine herrlich orange Enduro 450 dazu. Warum? Wir vermuten, weil unser SalesManager Diego Freydl auch gerne Gas gibt. Fragen Sie ihn einfach unter 0664/8239080 oder fragen Sie einfach Ihren Berater Weitere Informationen: Joachim Hirtenfellner THIS IS HOW GREAT ORANGE CAN LOOK. We at Komptech love green. The people at KTM love orange. We are united by the passion for perfect technology. So this time we greens are doing something together with the orange team. Before September 23rd this year you can get yourself a magnifi cent orange Enduro 450 with every wonderfully green generalpurpose shredder from the Crambo family. Why? Well, we assume because our Head of Sales Diego Freydl would also like one. Just give him a call on +43 664 8239080 and ask, or ask your local dealerr Further Information: Joachim Hirtenfellner
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KOMPTECH FORDERT ZUM DUELL
» Kein Hacker macht schönere Hackschnitzel als der Chippo von Komptech. « Sagt Josef Heissenberger, der Chef von Komptech. Und er fügt an:» Mit keinem Hacker kann man mehr Business machen als mit dem Chippo, weil man für schönere Hackschnitzel einfach mehr bekommt. « Wie er das beweisen will? Er sucht fünf Profis, die sich mit ihm duellieren wollen. Wenn er verliert, wird er für den Sieger eine Woche lang gratis arbeiten. Nehmen Sie die Herausforderung an?
Teilnahmebedingungen 1. Josef Heissenberger behauptet, dass die Hacker der Chippo-Serie die schönsten und qualitativ hochwertigsten Hackschnitzel produzieren und man damit erheblich bessere Preise erzielen kann als mit Hackschnitzeln von herkömmlichen Trommelhackern. 2. Josef Heissenberger stellt sich einem Vergleich mit jedem beliebigen Trommelhacker. Die Herausforderer haben die Wahl des Ortes, also sozusagen Heimvorteil, weil er mit dem Chippo zu ihnen kommt. Josef Heissenberger darf hingegen den Zeitpunkt bestimmen. 3. Als Herausforderer dürfen nur professionelle Hacker-Lohnunternehmen antreten. 4. Das Duell wird im Laufe eines Tages durchgeführt. Augenzeugen sind ausdrücklich erwünscht. Josef Heissenberger stellt den Operator für den Chippo, der Herausforderer bedient seine Maschine natürlich selbst. Der Herausforderer hat das zu zerkleinernde Material zu stellen. 5. Die jeweils entstehenden Kosten für Maschinen, Transport und Treibstoff hat selbstverständlich der jeweilige Betreiber der Maschine zu tragen.
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6. Sollten mehr als fünf Herausforderungen zum Duell bei Komptech einlangen, entscheidet das Los, wer gegen den Chippo antreten wird. Die Entscheidung 7. Die Kriterien für den Sieg im Duell ist eine optimale Hackschnitzelqualität (stückig gehackt mit möglichst wenig Überlängen und möglichst wenig Feinanteilen) entsprechend den üblichen Qualitätskriterien. 8. Sowohl Josef Heissenberger als auch der Herausforderer verpflichten sich, jeweils ein unabhängiges Jury-Mitglied zu stellen. Wobei wünschenswert ist, dass sich die Jury aus einem Vertreter der Wissenschaft (Universität, Forschungsinstitut etc.) und einem Praktiker (z. B. Heizwerksbetreiber) zusammensetzt. Der Einsatz 9. Im Falle einer Niederlage von Josef Heissenberger verpflichtet er sich, mit seinem Chippo eine Woche lang kostenlos für den Sieger des Duells zu arbeiten. 10. Im Falle einer Niederlage des Herausforderers verpflichtet sich der Herausforderer, der Firma Komptech für Werbezwecke (Fotos, Berichte online bzw. Print) unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und in Zukunft die Qualitäten des Chippo bei möglichst vielen Gelegenheiten zu loben. KOMPTECH CHALLENGES OPERATORS TO DUEL
According to Josef Heissenberger, the boss of Komptech, no chipper makes betterlooking wood chips than the Chippo from Komptech. And he adds, “No chipper can generate more business than the Chippo because you simply get more for betterlooking wood chips. ” And how does he intend to prove this? He is on the lookout for five professionals who want to take up the duel. If he loses, he will work for the winner for a week at no cost. Will you take up the challenge?
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Conditions of participation1 Josef Heissenberger claims that the chippers in the Chippo family produce the bestlooking and best quality wood chips, enabling better prices to be attained than with wood chips from traditional drum chippers. 2. Josef Heissenberger is ready to face the comparison with any drum chipper. Challengers can select the venue, i.e. can have “home advantage�, because the Chippo will come to them. In return, Josef Heissenberger may choose the time. 3. Only professional contractors may take up the challenge. 4. The duel is to be held during the course of one day. Eye witnesses are most certainly welcome. Josef Heissenberger makes available the operator of the Chippo and the challenger of course operates the machine him/herself. The challenger is to provide the material for shredding. 5. Any costs for machinery, transportation and fuel are borne by the respective machine operator. 6. Should more than five operators take up the challenge against Komptech, a draw will decide who stands against the Chippo. The decision 7. The criterion for victory is perfect wood chip quality (chunky with as few overlengths as possible and as little fine fraction as possible) in line with standard quality criteria. 8. Both Josef Heissenberger and the challenger commit to assigning one independent member of the panel. The preference is that the panel is made up of one representative from science (university, research institute, etc.) and one expert working in the industry (e.g. heating plant operator). The stakes 9. Should Josef Heissenberger lose, he commits to working for the winner of the duel for one week with his Chippo at no cost. 10. Should Josef Heissenberger win, the challenger commits to making him/herself available to Komptech at no cost for marketing purposes (photos, online/printed reports) and to praise the qualities of the Chippo at every possible opportunity.
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Österreich
Erneuerbare Energien
MITTERLEHNER - NATIONALER AKTIONSPLAN ERNEUERBARE ENERGIEN AN EU GEMELDET: Wirtschafts- und Energieminister: Realistischer Umsetzungsplan mit großen Erfolgschancen - Weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energien geplant - "Jetzt flach spielen, später hoch gewinnen" = Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner hat heute den Nationalen Aktionsplan (NAP) Erneuerbare Energien an die Europäische Kommission gemeldet. Dieser Aktionsplan, auch "Template" genannt, beschreibt den Weg, wie Österreich bis zum Jahr 2020 den Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 34 Prozent erhöhen will. Österreich reduziert damit die Abhängigkeit von fossilen Energien wie Öl und Gas beträchtlich. "Die besten Experten Österreichs haben einen realistischen Plan erarbeitet, wie wir dieses Ziel erreichen können", sagte Mitterlehner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem NAP-Autor Stefan Schleicher vom WIFO. Der noch stärkere Einsatz von Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biogas zur Stromerzeugung, sowie Solarthermie, Holz, Hackschnitzel und Pellets zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung ist gewünscht und geplant. In der Energiestrategie ist hier ein Ziel von 35,5 Prozent festgelegt. "Nach Brüssel melden wir jetzt den Plan, den wir formell umsetzen müssen und bewusst nicht mehr. Wir wollen jetzt flach spielen, aber später hoch gewinnen", so Mitterlehner. Mitterlehner betonte, dass der jetzt gemeldete Pfad alle zwei Jahre evaluiert und angepasst werden wird. "Mit unserem Zielwert von 34 Prozent liegen wir im EUVergleich auf Platz vier. Im Schnitt werden die EU-Staaten 2020 nur 20 Prozent Erneuerbare Energien für den gesamten Verbrauch einsetzen", so Mitterlehner weiter. Um Österreichs internationale Vorreiterrolle auszubauen, setzt Mitterlehner besonders auf mehr Effizienz beim Energieverbrauch und einen ökologisch verträglichen Ausbau der Wasserkraft, weil dies zu keiner Mehrbelastung von Industrie und Haushalten führt. Die Stromerzeugung mit Wind, mit biogenen Energieträgern und mit Photovoltaik wird derzeit stark gefördert, da diese Technologien im Gegensatz zur Wasserkraft noch nicht marktreif sind. Jeder Haushalt zahlt dafür jährlich im Schnitt 50 Euro auf Basis seines Stromverbrauches. Insgesamt liegen die Belastungen für die Stromkunden Haushalte und Unternehmen heuer bei rund 340 Millionen Euro. "Wenn sich in diesen Bereichen Technologiesprünge ergeben, können wir unsere Ziele nach oben revidieren", betont Mitterlehner. Den Nationalen Aktionsplan Erneuerbare Energien hat im Auftrag des Wirtschaftsund Energieministeriums ein Konsortium von Wirtschaftsforschern sowie Umweltund Energieexperten unter Führung des WIFO-Ökonomen Stefan Schleicher erstellt.
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"Das Template ist ein guter Start für die nächsten zehn Jahre. Es sichert die Vergleichbarkeit und Kontrolle zwischen den EU-Mitgliedern, was das Erreichen der Ziele bei Erneuerbaren Energien bis 2020 betrifft", sagte Schleicher. Rückfragehinweis: Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Pressesprecher des Bundesministers: Mag. Waltraud Kaserer Tel.: +43 (01) 71100-5108 / Mobil: +43 664 813 18 34 waltraud.kaserer@bmwfj.gv.at Mag. Volker Hollenstein Tel.: +43 (01) 71100-5193 / Mobil: +43 664 501 31 58 volker.hollenstein@bmwfj.gv.at Referat Presse: Mag. Alexandra Perl +43 (01) 71100-5130 presseabteilung@bmwfj.gv.at www.bmwfj.gv.at1 NATIONALER AKTIONSPLAN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN IGNORIERT BIOMASSE-POTENZIAL: Der von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 1. Juli präsentierte Nationale Aktionsplan für erneuerbare Energien, der bereits einen Tag zuvor nach Brüssel gesendet wurde und den rot-weiß-roten Fahrplan zur Erreichung des 34-ProzentZieles bis 2020 vorgibt, wurde vom ÖBMV aufs Schärfste kritisiert. Die darin vorgesehenen Ziele für den Ausbau der Bioenergie entsprechen in keinster Weise den tatsächlichen Biomassepotenzialen. In einem zukünftigen Energie-Mix sieht Minister Mitterlehner ein Plus von kurzsichtigen zehn Petajoule vor. Das ist nicht einmal annähernd das, was noch vor wenigen Wochen in ohnedies vorsichtigen Potenzial-Einschätzungen in der Energiestrategie der Bundesregierung festgeschrieben wurde – dort ist allein ein forstliches Potenzial von 25 Petajoule errechnet worden, auf landwirtschaftlichen Flächen könnten darüber hinaus jährlich zwischen 22 und 37 Petajoule gewonnen werden. In der Sparte Biomasse werden die angeführten Zielwerte schwerwiegende negative Folgen für den Heimmarkt von Biomassekesseln, Biogasanlagen und Anlagen zur Verstromung von fester Biomasse haben, wenn diese Zahlen als Grundlage zu energiepolitischen Maßnahmen herangezogen werden. Zwischen 2005 und 2010 wurde die Biowärme um 16 PJ ausgebaut, das entspricht einem jährlichen Ausbau von 3,2 PJ. Zwischen 2010 und 2020 ist ein jährlicher Ausbau von nur 0,8 PJ vorgesehen. Vergleicht man diese Ausbauzahlen, so ergibt sich ein Rückgang der jährlichen Ausbaurate von 75 %. Im Bereich der Wärmenutzung bedeutet daher die Umsetzung der Ziele eine Totalbremsung in der Entwicklung der Biowärme, mit allen negativen Folgen für die heimische Kesselindustrie: Einbruch des Heimmarktes, Abbau von Arbeitskräften, fallende Renditen und Betriebsschließungen. >> Eine ausführliche Stellungnahme des ÖBMV kann unter office@biomasseverband.at angefordert werden.2
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http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100701_OTS0205/mitterlehner-nationaler-aktionsplan-erneuerbare-energien-aneu-gemeldet 2 Österreichischer Biomasseverband, 20.08.2010, Biomasse Brief 2010/02
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ÖSTERREICH – INVESTITIONEN IN BIOENERGIE KOMMEN ZUM ERLIEGEN: In Österreich sind Investitionen in Bioenergie-Anlagen zum Erliegen gekommen. Grund sei die gegenwärtige Gesetzesregelung, teilte die Bundes-Energieagentur EControl im Rahmen ihres Ökostromberichts 2010 mit. Der Regelung zufolge bekommen neue Bioenergieanlagen nur dann einen kostendeckenden, geförderten Einspeisetarif, wenn zumindest die Brennstoffkosten durch „normale“ nicht geförderte Stromerlöse abdeckbar sind. Dadurch komme es kaum zu Neuinvestitionen in Biomasse(heiz)kraftwerke oder Biogasanlagen. In Österreich flossen laut dem Ökostrombericht schon im vergangenen Jahr 11,4 Prozent geförderter Ökostrom im Versorgungsnetz, das sind 6,1 Mrd. kWh. Nach sieben Jahren Ökostromförderung in Österreich habe sich erwiesen, dass das Fördersystem hinreichend attraktiv sei, sagte Boltz. Während das gesetzte Mengenziel bis 2015 erfüllt werden könne, sei es jedoch nicht gelungen, die österreichische Ökostromerzeugung kostenmäßig an Marktreife heranzuführen. Dieses Ziel werde auch in absehbarer Zukunft nicht erreicht werden. In Österreich liege der durchschnittliche Gestehungspreis für den Ökostrommix etwa doppelt so hoch wie der normale Markpreis. Das sei günstiger als in Deutschland, wo der durchschnittliche Gestehungspreis für Ökostrom das Dreieinhalbfache des normalen Marktpreises betrage. Die Kosten der österreichischen Ökostromförderung würden in diesem Jahr rund 340 Mio. € betragen – das sind etwa 9 Prozent der gesamten Stromkosten. Jeder österreichische Haushalt werde demnach mit durchschnittlich 35 € jährlich für die Ökostromförderung belastet. Bis zum Jahr 2015 wird sich dieser Betrag laut der Regulierungsbehörde auf rund 50 € erhöhen. Österreich hat ein flexibleres Fördersystem für erneuerbare Energien als Deutschland. Die Höhe der Einspeisetarife wird im Nachbarland jährlich per Verordnung festgesetzt, so dass bereits mit der Einspeisetarifverordnung für 2010 eine Anpassung vorgenommen wurde. In Österreich sind die Einspeisetarife für neue Photovoltaikanlagen in diesem Jahr ein Viertel niedriger als noch in den Jahren 2008 und 2009.3
2.2
Diverses
STEIERMARK IST MUSTERLAND DER ABFALLWIRTSCHAFT: Von der Umweltbombe Deponie zum Umwelttechnikcluster: Weil die Steirer aktiv mitmachten, wurde das Land in nur 25 Jahren zu einem Musterland der Abfallwirtschaft.
3
EUWID, S. 35, 22.09.2010
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Foto © Leodolter Vieles bleibt Handarbeit
Der Anfang war düster, übel riechend und zerstörerisch für die Umwelt. Was in den steirischen Haushalten an Mist und Müll anfiel, wanderte einst in den Mistkübel und von dort auf irgendeine Deponie. Von solchen wilden Müllablagerplätzen gab es 1975 noch 422 im Land, 176 Gemeinden hatten gar keine Müllabfuhr. Diese tatsächlich zum Himmel stinkenden Zustände konnten nur im totalen Chaos enden. Im Sommer 1985 - vor 25 Jahren - stand Graz auf einmal ohne eigene Mülldeponie da. Der Müllplatz am Köglerweg im Süden der Stadt war voll, und kaum jemand wusste in der zweitgrößten Stadt Österreichs, wie es weiter gehen soll. Das Netzwerk In knapp 20 Jahren entstand in der Steiermark ein dichtes Netz von rund 600 Abfallanlagen der verschiedensten Arten. Davon sind nur noch rund 50 Deponien. Wenn er an diese Zustände zurückdenkt, schüttelt es Wilhelm Himmel direkt vor Abscheu. Aber der oberste steirische Abfallmanager in der Landesregierung ist einer, der vorwärts schaut. Als einer der Männer der ersten Stunde bei der Neuausrichtung des Müll- und Abfallwesens im Lande kann er für sich und zahllose Mitstreiter heute eine stolze Bilanz ziehen. Bei der Mülltrennung sind die Steirer Weltspitze. Von 421 Kilo Müll, die heute pro Kopf und Jahr registriert werden, sind nur noch 168 Kilo problematischer Restmüll. Der große Rest wird als Altpapier, Altglas, Biomüll oder Verpackungsstoff umweltund jobfreundlich wiederverwertet. Die Stoffe Heute sammeln die Bürger getrennt Papier, Kunststoffverpackungen, Glas, Metalle und Biomüll. Sturzplätze nehmen Sperrmüll und Gartenabfälle auf. Auf Firmenebene gibt es noch tiefer gehende Trenn- und Sammelsysteme. So wird Altspeiseöl der Gastronomie längst zu Biodiesel veredelt. Es gibt hoch technisierte Sammel- und Verwertungssysteme für Elektro- und Elektronikschrott. Da es bis in die Achtzigerjahre hinein praktisch keine Mülltrennung gab, lässt sich der enorme Effekt hochrechnen. Rund vier Millionen Tonnen steirischen Abfalls konnten in den letzten 25 Jahren durch Trennung und Recycling von Deponien ferngehalten werden, das Achtfache der heutigen Jahresmüllmenge. Der Cluster Der Firmencluster Eco World Styria umfasst steirische Unternehmen, die im Bereich Umwelttechnologie tätig sind. Dazu gehören Industriefirmen wie Andritz AG, Sattler Textil, Binder & Co, Komptech, KWB, GAW Armaturen oder Christof. Dazu
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Entsorger wie Saubermacher oder AEVG sowie zahlreiche öffentliche oder private Forschungs-, Entwicklungs- oder Serviceeinrichtungen. Diese Umkehr hat unerhörte Effekte. Rund 60 Prozent der Haushaltsabfälle werden heute wiederverwertet. Das heißt, hier entstehen Nachfrage, Unternehmen und Arbeitsplätze. Aus dem Mist wurde ein Milliardengeschäft. Der Entsorgungsmulti Saubermacher hat fast 4000 Beschäftigte und kommt heuer auf mehr als 250 Millionen Euro Umsatz. Komptech in Frohnleiten hat sich zu einer Firmengruppe mit 450 Mitarbeitern gemausert. Die Branche hat sich zu einem eigenen Cluster - Eco World Styria zusammengefügt, ein Netzwerk von 150 Firmen mit 13.400 Beschäftigten allein im Bereich Umwelttechnik. US-Experten wählten ihn erst heuer zum "weltbesten Green Tech Cluster". Und das Wichtigste: Die Umwelttechnik war weltweit die einzige Produktionsbranche, die der Wirtschaftskrise trotzte. Doch die Unternehmer haben sich nicht verselbstständigt. Der Ökocluster ist kein Verbund geldgieriger Kapitalisten, sondern wird im Gesellschafterausschuss weiterhin von dem Beamten und Pionier Wilhelm Himmel gelenkt, der am Beginn dieser Entwicklung stand.4 UMWELTSPARTE VON EVN ERZIELT MEHR UMSATZ ABER WENIGER GEWINN: Die Energieversorgung Niederösterreich AG (EVN) konnte ihre Umsätze im Segment Umwelt nach drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2009/10 von 170,6 Mio. € auf 177,3 Mio. € steigern. Den Steigerungen von 12,8 Mio. € durch die Inbetriebnahme der dritten Linie der Müllverbrennungsanlage Dürnrohr, stand ein witterungsbedingter Umsatzrückgang im Projektgeschäft gegenüber, heißt es im aktuell vorgelegten Quartalsbericht. Das operative Ergebnis (EBIT) des Segments fiel trotz Umsatzsteigerung um fast die Hälfte von 15,8 Mio. € auf 8,1 Mio. €. Negativ beeinflusst wurde das EBIT dabei unter anderem durch erhöhte Forderungsabschreibungen aufgrund des Konkurses eines Großkunden im Abfallbereich mit rund 3,0 Mio. €, erklärt die EVN in ihrem Bericht. Da das Finanzergebnis vor allem aufgrund des gestiegenen Erfolgsbeitrags der Abwasserbehandlungsanlage in Zagreb gleichzeitig um mehr als die Hälfte auf 14,1 Mio. € stieg, fiel das Vorsteuerergebnis der EVN-Umweltsparte nur um rund elf Prozent auf 22,2 Mio. €. Die EVN erhielt im Dezember 2009 den Auftrag zur Errichtung der thermischen Abfallbehandlungsanlage in Moskau. Im Juni 2010 hat das Unternehmen nun mit der Stadt Moskau einen Vertrag unterzeichnet, in dem auch die endgültige Kapazität von 700.000 Tonnen pro Jahr festgelegt wurde. Das Projekt mit einen Gesamtvolumen von 575,0 Mio. € ist als sogenanntes BOOT-Modell angelegt. Demzufolge ist die EVN für die Finanzierung, den Bau und den Betrieb der Anlagen für einen Zeitraum von zwölf Jahren nach Fertigstellung verantwortlich, heißt es weiter.5
4 5
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2414356/revolution-mistkuebel.story EUWID, S. 27, 31.08.2010
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3.1
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Deutschland
Abfallwirtschaft
BIO- UND GRÜNABFÄLLE - GROßE MENGEN ZUR VERGÄRUNG BLEIBEN NOCH UNGENUTZ: Bei Bio- und Grünabfällen zur Vergärung besteht nach einer neuen PrognosUntersuchung noch ein erhebliches ungenutztes Potenzial. Mit der bisherigen Getrenntsammlung würden in Deutschland pro Jahr etwa 6,5 Mio. Tonne Bio- und Grünabfälle erfasst, die für eine Vergärung in Frage kommen. Laut Prognos könnten aber bei einer bundesweit verpflichtenden, umfassenden Getrenntsammlung zusätzlich noch etwa 5,2 Mio. Tonnen Bio- und Grünabfälle zur Vergärung gesammelt werden. Mithin sei das Potenzial von 11,7 Mio. Tonnen bzw. 142 kg je Einwohner bislang lediglich zu 56 Prozent ausgeschöpft. Ausgehend von einem durchschnittlichen Biogasertrag von 100 Kubikmeter je Tonne Bioabfall könnten mit der Vergärung des Gesamtpotenzials insgesamt rd. 1,2 Mrd. Kubikmeter Biogas erzeugt werden. Werde hierfür ein durchschnittlicher Methangehalt von 61 Prozent und ein Heizwert von 6 kWh / cbm zugrunde gelegt, resultiert daraus eine Primärenergiemenge von rund 7.000 GWh bzw. 151 PJ Bioerdgas. Vor dem Hintergrund der ab 2015 verpflichtenden Getrenntsammlung von Bioabfällen gemäß Abfallrahmenrichtlinie der EU erwartet Prognos auf Seiten der Akteure und Entscheidungsträger in den Städten und Kreisen eine verstärkten Bedarf, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Nutzung der Bioabfälle auf der Ebene der kommunalen Infrastruktur zu schaffen.6
3.2
Erneuerbare Energien
NATIONALER AKTIONSPLAN ERNEUERBARE ENERGIEN - REGIERUNG WEITET ZIELE AUS: Der bis 2020 angestrebte Anteil von Strom aus Erneuerbaren von 30 Prozent könnte nach einer aktuellen Prognose mit 38,6 Prozent deutlich übertroffen werden. Das geht aus einem Entwurf des Bundesumweltministeriums (BMU) für den „Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energie“ (NAP) hervor, den die Bundesregierung in diesen Tagen der Europäischen Kommission vorlegen will. Demnach würde sich der heutige Erneuerbaren-Anteil von 17,2 Prozent an der Elektrizität innerhalb der nächsten zehn Jahre mehr als verdoppeln; bereits 2016 wäre mit knapp 29 Prozent das 2020 Ziel fast erreicht. Im Elektrizitätssektor gehe man von einer Fortsetzung der hohen Wachstumsdynamik der Erneuerbaren aus, so der NAP. 6
EUWID, S. 11, 14.09.2010
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Bei der Definition der Sektorziele liegen die Schwerpunkte aus Biomasse, Verkehr sowie Wind- und Solarenergie. Die Windenergie sehen die Autoren einem „insgesamt günstigeren Investitionsklima“ ausgesetzt.
Im Biomassebereich wird eine Angebotslücke erwartet. In Deutschland wird im Jahr 2020 nicht ausreichend Biomasse zur energetischen Nutzung vorhanden sein. Das prognostiziert die Bundesregierung im aktuellen Entwurf des Nationalen Aktionsplans. Den Angaben zufolge ist mit einer Angebotslücke von 9,5 Mio. Rohöläquivalenten (Mtoe) bzw. 400 PJ zu rechnen. Somit wird der voraussichtliche Primärenergiebedarf mit 33,4 Mtoe (1.400 PJ) deutlich über dem Angebot heimischer Biomasse von 23,9 Mtoe (1.000 PJ) liegen.7 NATIONALER AKTIONSPLAN – NEUE PROGNOSE BEI BIOMASSE IM STROMSEKTOR:
8
7 8
EUWID, S. 1-3, 14.07.2010 EUWID, S. 28, 11.08.2010
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NATIONALER AKTIONSPLAN BESCHLOSSEN: Das Bundeskabinett hat den von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen vorgelegten Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien beschlossen. Darin geht die Bundesregierung davon aus, dass das verbindliche Ziel von 18% erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch im Jahre 2020 mit knapp 20% übertroffen wird. Heute liegt der Anteil der Erneuerbaren bei 10%. Für die einzelnen Sektoren ergeben sich im Aktionsplan für 2020 ein Anteil von 15,5% erneuerbarer Energien im Bereich Wärme/Kälte, ein Anteil von 38,6% am Strom und ein Anteil von 13,2% im Verkehr. Bei diesen Ausbauzahlen wie auch bei dem Gesamtwert von 19,6% handelt es sich um derzeitige Schätzungen und Erwartungen. Im Hinblick auf das verbindliche Ziel von 18 % hat sich die Bundesregierung bereits vor Erstellung des Aktionsplans Sektorziele gesetzt und diese in Gesetzen verankert.9
3.3
Diverses
IFAT ENTSORGA MIT 110.000 BESUCHERN AUS ÜBER 185 LÄNDERN: Die Umweltmesse Ifat Entsorga, die soeben in München zu Ende ging, verzeichnete rund 110.000 Besucher und somit knapp zehn Prozent weniger als im Jahr 2008. Dagegen ist die Zahl der Aussteller von 2.605 auf 2.730 gestiegen. Die Ifat fand erstmals gemeinsam mit der Entsorga statt, die zuvor als eigenständige Messe in Köln angesiedelt war. Peter Kurth, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Wasser-, Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft (BDE) zeigte sich mit dem Verlauf der Ifat Entsorga zufrieden. Die Entsorgungs-, Wasser- und Recyclingbranche habe das erweiterte Messekonzept sehr gut angenommen. Ausgesprochen erfreulich sei der hohe Grad an Internationalität. Messechef Eugen Egetenmeir sagte, dass zusätzlich zu den schon umfassend vertretenenen Bereichen Wasser und Abwasser das Messesegment „Abfall und Recycling“ eine noch stärkete Gewichtung erhalten habe. Nach Angaben der Münchener Messegesellschaft kamen die Fachbesucher aus über 185 Ländern und die Aussteller aus 49 Ländern.10
9 10
Entsorga Magazin, S. 7, 09-2010 EUWID, S. 3, 21.09.2010
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4.
4.1
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Europäische Union
Gesetze
PARLAMENT SETZT KLARES ZEICHEN FÜR EINE BIOABFALLRICHTLINIE: Das Europäische Parlament hat sich mit klarer Mehrheit für eine EU-weite Bioabfallregelung ausgesprochen. Vorausgegangen war ein entsprechendes Votum seines Umweltausschusses vom 2. Juni 2010. Im Mittelpunkt der Abstimmungen stand der Bericht des Berichterstatters des Umweltausschusses José Manual Fernandes über das „Grünbuch über die Bewirtschaftung von Bioabfall in der Europäischen Union“. In seiner Entschließung widerspricht das Parlament der Kommission, die der Auffassung ist, dass die bereits bestehenden Regelungen für eine nachhaltige Nutzung von Bioabfällen hinreichend seien. Die Kommission hatte diese Auffassung jüngst in ihrer „Strategie zur Bewirtschaftung von Bioabfall in der EU“ vertreten. Nach dem Entschluss des Parlaments ist die Kommission nun aufgefordert, bis Ende des Jahres einen Entwurf für eine Bioabfallrichtlinie vorzulegen, die die Einführung eines verpflichtenden Systems für die separate Sammlung von Bioabfällen vorsieht. Der Bericht José Manual Fernandes, in der eine separate Bioabfallrichtlinie gefordert wird, wurde unter Berücksichtigung der Stellungnahmen des Ausschussses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) sowie des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) im Umweltausschuss mit 55 Ja-Stimmen und 3 Gegenstimmen verabschiedet und im Plenum bestätigt. Forderungen des Europäischen Parlaments Das Europäische Parlament verweist in seiner Entschliessung darauf, dass nach Artikel 2 Absatz 4 der Abfallrahmenrichtlinie (AbfRRL) in Einzelrichtlinien besondere oder ergänzende Vorschriften zur Regelung der Bewirtschaftung bestimmter Abfallgruppen erlassen werden können und betont, dass gerade im Hinblick auf die angestrebten Ziele einer wirkungsvollen Bewirtschaftung von Bioabfällen eine spezifische Richtlinie notwendig ist. Konkret fordert das Parlament die Kommission auf, die für Bioabfälle geltenden Rechtsvorschriften zu überarbeiten und bis Ende 2010 einen Vorschlag für eine zusammenfassende und eigenständige Richtlinie auszuarbeiten, die unter anderem folgende Punkte beinhalten soll: •
Einführung eines verbindlichen Systems zur getrennten Sammlung von Bioabfällen in den Mitgliedstaaten. Ausnahmen kann es in Fällen geben, in denen das System nicht tragfähig oder unter ökologischen oder ökonomischen Gesichtspunkten nicht die beste Lösung ist.
•
Das Recycling von Bioabfällen.
•
Eine auf Qualitätskriterien beruhende Klassifizierung von Kompost aus Bioabfällen.
Hinsichtlich der Verwendung von Kompost soll die Kommission ein Konzept ausarbeiten, das nicht nur die Qualität, sondern auch die Rückverfolgbarkeit und unbedenkliche Verwendung der Dünger betrifft.
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Neben der Kommission werden auch die Mitgliedstaaten aufgefordert, •
Maßnahmen zur Schaffung von Umweltbewusstsein im Bereich der Bioabfallverwertung insbesondere in Schulen durchzuführen, um die nachhaltige Bewirtschaftung von Bioabfällen zu fördern und den Bürgern die Vorteile der Abfallvermeidung und der getrennten Sammlung bewusst zu machen sowie
•
die naturwissenschaftliche Forschung und technologische Innovation im Bereich der Bewirtschaftung von Bioabfällen zu stimulieren.
Mit diesen Forderungen unterstreicht das EU Parlament erneut die bereits am 25. Juni 2009 vom EU-Umweltrat verabschiedeten Schlussfolgerungen. In dem 8Punkte-Papier des Rates wurde u.a. empfohlen Kompost und Gärrückstände aus Bioabfällen zum Aufbau der organischen Substanz im Boden zu verwenden, EUweite Qualitätskriterien sowie ein Qualitätssicherungssystem für diese organischen Materialien zu entwickeln und einen Richtlinienvorschlag in 2010 zu erarbeiten. Bioabfall wertvolle natürliche Ressource Im Bericht des Umweltausschusses wird insbesondere die Nachhaltigkeit der Anwendung von Kompost deutlich hervorgehoben. Die Parlamentarier betonen, dass behandelte Bioabfälle dazu eingesetzt werden sollten, organische Substanz zu erhalten und Nährstoffe, insbesondere Phosphor, wieder zurück in den Kreislauf zu bringen. Ferner gilt getrennt gesammelter schadstoffarmer Bioabfall als wertvolle natürliche Ressource, die sich zur Herstellung von Qualitätskompost eignet. Der Einsatz von Qualitätskompost in der Landwirtschaft trägt zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, der Wasserhaltefähigkeit, der CO2-Speicherkapazität und zur Verringerung des Einsatzes von Düngmitteln aus primären Rohstoffen bei. Politischer Druck bleibt bestehen Es ist zu hoffen, dass die positiven Signale aus dem EU-Parlament und dem EUUmweltrat dazu beitragen dass die EU-Kommission ihre ablehnende Haltung gegenüber einer spezifischen Richtlinie für Bioabfall überdenkt. Die seit dem 1. Juli amtierende belgische EU Ratspräsidentschaft wird die Diskussion in einer weiteren Bioabfallveranstaltung „Don´t waste your bio-waste“ am 21. September 2010 in Brüssel weiterführen. Bereits in der Vergangenheit hatte sich Belgien im Rahmen der "Biowaste- Coalition", zu der auch Deutschland gehört, gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten für eine EU weite Regelung für Bioabfall eingesetzt. (SI) Weitere Informationen zur EU-Bioabfalldiskussion finden Sie unter folgenden Links: Entschliessung des Parlaments http://www.europarl.europa.eu Stellungnahme des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) http://www.europarl.europa.eu Stellungnahme des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) http://www.europarl.europa.eu Grünbuch über die Bewirtschaftung von Bioabfällen http://eur-lex.europa.eu Folgenabschätzung über die Bewirtschaftung von Bioabfall http://ec.europa.eu Kommission-Mitteilung über Bioabfälle http://ec.europa.eu/environment/waste/compost/index.htm 11 EU-PARLAMENT FORDERT EU-BIOABFALLRICHTLINIE: Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben die EU-Kommission in einer umfangreichen Entschließung aufgefordert, bis Ende 2010 einen Vorschlag für eine Bioabfallrichtlinie vorzulegen. Die Abgeordneten fordern in der gewünschten Richtlinie eine einheitliche getrennte Abfallsammlung für die Mitgliedstaaten, soweit 11
H & K aktuell, S. 8/9, 7-8/2010
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dies aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen machbar ist. Das EuropaParlament tritt im Übrigen dafür ein, Bioabfall generell vermehrt wiederzuverwerten und die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben. So soll etwa eine auf Qualität beruhende Klassifizierung der Arten von Kompost aus Bioabfällen erstellt werden. Es sei nicht hinnehmbar, dass acht Jahre nach dem Auftrag des 6. EUUmweltaktionsprogramms noch immer kein Vorschlag vorliegt, kritisieren die EUParlamentarier die bislang stets ablehnende Haltung der EU-Kommission.12 „EU MUSS WECHSEL VON ABFALLPOLITIK ZUR ROHSTOFFPOLITIK VOLLZIEHEN“: Die Europäische Union (EU) muss den Wechsel von der Abfallpolitik hin zu einer umfassenden Rohstoffpolitik vollziehen. Dies ist eines der Ergebnisse des informellen Ministertreffens für Umwelt über nachhaltige Materialwirtschaft, das Mitte Juli im belgischen Gent stattfand. Neben den Umweltministern der EUMitgliedstaaten nahmen auch die Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) teil, neben den EU-Staaten sind dies die Schweiz, Norwegen und Island. Zentrales Thema des Treffens war das so genannte „Sustainable Materials Management“ (SMM), zu Deutsch „Nachhaltiges Materialmanagement“. Eine auf Abfallvermeidung und Recycling beschränkte Politik sei nicht ausreichend, um den Umwelteinfluss Europas wesentlich zu reduzieren und weiteren Schwund des weltweiten Naturkapitals zu verhindern, heißt es weiter. Deshalb müsse die EU den Wechsel von Abfallpolitiken hin zu umfassenden Rohstoffpolitiken vollziehen. Das Hauptaugenmerk von Regierungen, Industrie und Verbrauchern müsse von einzelnen Rohstoffen, Produkten und Prozessen auf das gesamte System des Rohstoffströme und der zugehörigen Einflüsse während des Lebenszyklus gelenkt werden. Schlüsselelemente seien neben dem Produktdesign, bei dem ein größeres Gewicht auf die Wiederverwendbarkeit und Recycelbarkeit von Produkten gelegt werden sollte, auch Pläne für eine erweiterte Verantwortlichkeit der Hersteller.13 PARLIAMENT CALLS FOR EU BIOWASTE DIRECTIVE: The European Commission should draft specific EU legislation to introduce compulsory recycling of biowaste, including garden residue and food waste from restaurants and food processing units, the European Parliament said yesterday (6 July). "The rules on the management of biowaste are fragmented and the current legislative instruments are not sufficient to achieve the stated objectives of the effective management of bio-waste," the Parliament said in a resolution regarding the European Commission's 2008 Green Paper on the issue. The resolution, which is not legally binding, was drawn up by Portuguese centre-right MEP José Manuel Fernandes (European People's Party) in the Parliament's environment committee. In the resolution, the House argues that a specific directive would offer greater clarity, better monitoring and enforcement as well as legal certainty, which in turn would inspire long-term confidence in public and private investors.
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EUWID, S. 18, 20.07.2010 EUWID, S. 1, 27.07.2010
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MEPs therefore urge the Commission to review existing legislation and put forward a draft directive by the end of 2010. According to the Parliament, the directive should establish a mandatory separate collection system to help member states reach their recycling and renewable energy targets and achieve the resource efficiency goals of the 'Europe 2020' strategy. The House also asks for quality-based classification of compost types derived from biowaste and urges the Commission and member states to raise public awareness of waste prevention and recycling. Commission sees no need for separate directive Earlier this year, the Commission rejected calls for a stand-alone directive on biowaste, arguing that that there are no policy gaps at EU level that prevent member states from taking stronger action at present (EurActiv 19/05/10). "Progress achieved in several member states shows that existing waste legislation is an excellent basis for advanced bio-waste management," the EU executive said in a communication. It said the available tools simply need to be used more effectively and encouraged member states to choose the management options best suited to their national context. However, a number of EU-level support initiatives, such as developing standards for compost, could be set up to accompany national action, the Commission added. EU presidency trio priority Biowaste is one of the stated priorities of the 'trio' of EU presidencies from 2010 to 2011 - Spain, Belgium and Hungary (EurActiv 11/06/09). While the trio has been piling pressure on the Commission to table a separate directive, sources say the topic is considered "genuinely controversial" in the EU Council of Ministers, as local and regional differences are so great that it will be very difficult to legislate on the matter at EU level. Meanwhile, sources believe that the Commission might propose a "loose" directive next year to at least reach agreement on compost quality in view of fostering an internal market for it.14 VOTES “YES” FOR EUROPEAN LEGISLATION ON BIO-WASTE: On the 2nd June the Environment Committee of the European Parliament (EP) voted in favour for specific legislation on bio-waste. This vote was based on the report on the Commission Green Paper on the management of bio-waste in the European Union (2009/2153 (INI)). Meanwhile this clear signal was confirmed by the plenum of the European Parliament. In contrary to the published „Communication on biowaste“ by the European Commission, the Parliament stated that the rules on the management of bio-waste are fragmented and the current legislative instruments are not sufficient to achieve the stated objectives of the effective management of biowaste. Consequently the Parliament requires a proposal for a specific legislation on biowaste by the end of 2010. Requirements of the Parliament
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EUWID, S. 13, 28.07.2010
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Based on several fundamental issues, like the necessity to define quality standards for the treatment of bio-waste and the quality of compost on EU-level, the European Parliament urges the Commission to review the existing legislation applicable to biowaste with a view, in accordance with the subsidiary principle, to drawing up a proposal for a specific directive by the end of 2010, including inter alia: •
establishment of a mandatory separate collection system for the Member States, except where this is not the appropriate option from the environmental and economic point of view,
•
recycling of bio-waste,
•
a quality-based classification of the different types of compost from biowaste
Referring to this, the European Commission should implement a system regulating the quality parameters for compost, ensuring traceability, the quality and safe use of compost with the target to build consumer confidence in this waste-derived product. The European Parliament recommended that treated bio-waste should be used to conserve organic matter and complete nutrient cycles, especially the phosphate cycle, by recycling it into the soil and calls therefore on the Commission to recognise that policies should be tested for their contributions to mitigating the unacceptably rapid depletion of the world’s phosphate resources. Further the Parliament stresses that bio-waste which is free of pollutants needs to be regarded as a valuable natural resource that can be used to produce quality compost and notes that the use of quality compost in farming can contribute to preserving land productivity, increasing water retention and carbon storage capacity and reducing the use of synthetic fertilisers. By this the Member States should promote the use of quality compost on agricultural land. Political force increased With these requirements the European Parliament underlines the conclusions of the European Council on Environment, stated on the 25th June 2009, where the Commission was requested to come up with a legislative proposal on bio-waste in 2010, including a quality assurance system and quality criteria for organic resources. In accordance to the agreement on the political basis it should be difficult for the Commission to retain the stand-by solution. ECN welcomes EPs vote The vote of the European Parliament stresses as well the request of the European Compost Network (ECN) to go forward for a sustainable biological waste management in Europe. A separate directive on bio-waste will: •
harvest the full benefits potential of sound bio-waste management for soil, climate and resource protection purposes;
•
help Member States fulfil the organic waste diversion targets of the Landfill Directive;
•
provide legal certainty by ensuring long-term confidence for public and private investors; and
•
ensure cross-compliance consistencies between different European acts and strategies.
Further information: Press release of the European Parliament: http://www.europarl.europa.eu
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Report of the European Parliament on the Commission Green Paper on the management of biowaste in the EU: http://www.europarl.europa.eu Commission Green Paper on the management for bio-waste in the European Union: http://eur-lex.europa.eu Impact Assessment on the option of management of bio-waste in the European Union: http://ec.europa.eu/environment Communication on bio-waste of the European Commission: http://ec.europa.eu/environment15
4.2
Abfallwirtschaft
ENGLAND UND WALES PRÄSENTIEREN UMSETZUNG DER ABFALLRAHMENRICHLINIE: Das englische Umweltministerium (Defra) und die walisische Regierung haben in der vergangenen Woche die öffentliche Konsultationsphase für die Umsetzung der novellierten EU- Abfallrahmenrichtline gestartet. Die vorgelegten Entwürfe setzen die Abfallhierarchie in britischen Recht um und enthalten zudem Vorgaben zur separaten Sammlung von Metall, Plastik und Glas bis spätestens 2015, sofern technisch, ökologisch und ökonomisch machbar. Darüber hinaus sehen die Entwürfe Recyclingquoten für Hausmüll von 50 Prozent und für Bau- und Abbruchabfälle von 70 Prozent ab 2020 vor. Im Hinblick auf die Verpflichtung zu getrennten Sammlungen, vertritt die englische Regierung den Standpunkt, dass gemischte Sammlungen den Vorgabe der Richtlinie genügen können, wenn die Abfallströme anschließend in geeigneten Anlagen getrennt werden und dabei Stoffe mit ausreichender Recyclingqualität entstehen. Unter diesen Voraussetzungen betrachtet Defra die gemischte Sammlung von Haushaltsabfällen als „eine Form der getrennten Sammlung“. Über diese Sichtweise sei bereits Einigung mit der EU-Kommission erzielt worden. Gegenwärtig würde den Angaben von Defra zufolge nur eine englische Kommune keine separate Sammlung von Papier, Glas und Metall anbieten. Bis auf sieben Kommunen, bieten zudem alle die getrennte Sammlung von Plastikflaschen an. Für andere Plastikabfälle bieten allerdings nur 20 Prozent die Möglichkeit zur Getrenntsammlung. In Anbetracht der bereits zahlreich verfügbaren Möglichkeiten zur Getrenntsammlung der meisten Materialien und der schnell fortschreitenden Entwicklung im Recyclingsektor, will das Ministerium die separate Sammlung von Plastikabfällen weiter im Auge behalten. Für einige Regionen sei allerdings von kaum zu überwindenden praktischen Hürden auszugehen. Die walisische Regierung spricht sich hingegen für eine Sammlung der Haushaltsabfälle aus, bei der trockenen wertstoffhaltige Teile des Mülls in einer Tonne gesammelt und anschließend bei der Straßensammlung separiert werden sollen. Während in Wales bereits alle Kommunen eine Getrenntsammlung von Plastikflaschen anbieten, sei dies für andere Plastikabfälle noch nicht der Fall. Die 15
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Regierung geht aber davon aus, dass die Vorgaben der neuen Abfallrahmenrichtlinie fristgemäß in allen Regionen eingehalten werden. Für Bioabfälle wurden im Rahmen der Umsetzung der Abfallrahenrichtlinie keine zusätzlichen Maßnahmen von Seiten der englischen und walisischen Regierung vorgeschlagen. Für diese Abfallfraktion ziehen sie Regelungen auf nationaler Ebene vor.16 IRLAND PLANT ÄNDERUNGEN DER ABFALLWIRTSCHAFT: Das irische Umweltministerium hat in der vergangenen Woche seinen Entwurf für eine neue nationale Abfallpolitik vorgestellt. Die Pläne sehen nicht nur zusätzliche Steuern für die Deponierung und Verbrennung von Abfällen vor, sondern beinhalten auch weitere Umstrukturierungen für Irlands Abfallwirtschaft. So sollen künftig verschiedenen Abfallfraktionen wie Papier und Karton, Plastikflaschen, Glas, Dosen sowie Textilien und Essensreste getrennt gesammelt werden. Das Ministerium verspricht sich davon höhere Recyclingraten sowie geringere Kosten für die Abfallbehandlung.17 BRITISCHE ENTSORGER INVESTIEREN MILLIARDEN: ecoprog und Cranfield University erwarten in den kommenden fünf Jahren den Bau von über 50 Behandlungsanlagen sowie Einzelvergaben von bis zu 3,8 Milliarden britische Pfund. Das PFI-System (Private Finance Initiative) führt zur fast vollständigen Privatisierung der kommunalen Abfallentsorgung. Rund ein Viertel der knapp 200 kommunalen Entsorgungsträger Großbritanniens verhandelt derzeit mit privaten Entsorgungsunternehmen die Übernahme der kommunalen Abfallentsorgung. Das Volumen dieser Verträge, die in den kommenden zwei bis drei Jahren vergeben werden, liegt geschätzt bei 30 Milliarden britischen Pfund. Auch nach dem Abschluss dieser Vergaben bleibt die Abfallbehandlung für über ein Drittel der britischen Entsorgungsträger ungelöst. Der Boom des britischen Abfallmarktes folgt in erster Linie dem Anstieg der Deponiesteuer, mit der die Regierung in London die EU-Abfallpolitik umsetzen will. Diese Steuer hat sich seit 1996 auf derzeit 48 Pfund pro Tonne Siedlungsabfall versechsfacht. In den kommenden Jahren wird sie noch einmal auf mindestens 80 Pfund erhöht. Die stoffliche Verwertung, aber auch die energetische Nutzung von Siedlungsabfällen, wird somit gegenüber der Deponierung zunehmend konkurrenzfähiger. Die größten Gewinner dieser Entwicklung sind die privaten Entsorger. Sie profitieren nicht nur von einem boomenden Markt, sondern zudem von den PFI-Krediten der Regierung. Mit diesen Krediten unterstützt die britische Regierung die Kommunen bei der Neuordnung ihrer Entsorgung. Im Umkehrschluss verlangt sie dafür de facto aber die Privatisierung der kommunalen Abfallentsorgung. Schon jetzt ist in Großbritannien der Bau von mehr als 50 Abfallverbrennungsanlagen, EbS-Kraftwerken und mechanisch-biologischen Anlagen konkret geplant. Weitere Investitionsbedarfe existieren in der getrennten Wertstoffsammlung und dem Aufbau von Sortier- und Verwertungsanlagen.
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Der Boom im Vereinigten Königreich hat zahlreiche Unternehmen aus dem In- und Ausland angelockt, die Wettbewerbsintensität hat sich deutlich erhöht. Zu den Anbietern zählen Entsorger aus dem Ausland, Spezialisten in der Abfallverbrennung, aber auch britische Immobilienkonzerne. ecoprog und die Cranfield University haben den Markt für Siedlungsabfall im Vereinigten Königreich untersucht und dafür über 470 kommunalen Abfallbehörden schriftlich befragt sowie rund 700 Vertragsverhältnisse in der Hausmüllsammlung und -entsorgung analysiert. Dabei wurden mehr als 170 bestehende und geplante Infrastrukturprojekte in der britischen Abfallwirtschaft erhoben und dokumentiert. Die neu erschienene „Marktstudie Siedlungsabfall UK“ von ecoprog/Cranfield University kann ab sofort unter www.ecoprog.com bestellt werden.18 BIOMÜLL – WACHSTUMSMARKT IN EUROPA? Das Geschäft um die Energiegewinnung aus Abfall klang unrealistisch und stellte daher weltweit nur einen unterentwickelten Nischenmarkt dar. Erste Prognosen geben aber nun den waghalsigen Pionieren Recht. In den nächsten fünf bis zehn Jahren rechnet man in Europa mit einem Wachstum bis zu dreihundert Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. Von dem Trend Profitieren aber nicht alle Staaten gleichermaßen. Neue Umweltschutzbestimmungen der EU sollen dabei helfen, Europas Bioabfallmarkt international besser zu positionieren. Es galt bisher nur als Utopie, Lebensmittelabfälle zu einer Energiequelle zu machen. Nun könnte sie Realität werden. Beim Gären von biologischem Abfall entstehen Gase, die in Kraftwerken gezielt zur Stromerzeugung genützt werden können. Die Investition hat Zukunft; denn Analysten prognostizieren, dass sich der Markt in den nächsten drei Jahren verdreifachen wird. Europa profitiert stark von diesem Wachstum. Seinen größten Konkurrenten sind dabei der Nord- und Südamerikanische und der südpazifische Raum, die prinzipiell ebenso von dem Wachstum betroffen sind. Um Europa weiterhin gut im Rennen um Energie aus Abfällen zu positionieren, wurden am 18. Mai neue europaweite Maßnahmen in Angriff genommen. Die EU Kommission schätzt einen Gewinn von 1,5-1,7 Milliarden Euro, sollten die von ihnen empfohlenen Strategien zur Gänze umgesetzt werden. Doch die vorgeschlagenen Maßnahmen können von der EU in erster Linie nur negativ durch Verbote formuliert werden. So schreiben nur strengerer Richtlinien in Bezug auf die Bio Abfallvermeidung vor und das Verbot der Lagerung auf Deponien. Denn 40% des Biomülls wird EU-weit immer noch auf Deponien gelagert, bei manchen EU-Mitgliedstaaten erhöht sich der Prozentsatz auf bis zu 100%. Es soll auch neue Normvorgaben für die Kompostierung von Abfall geben. Pläne zur Nützung des Biomülls als Energieträger sind in diesem Maßnahmenprojekt zwar angedacht, unterlieben aber den national bindenden Zielvorgaben für Erneuerbare Energie für 2020 der Erneuerbaren Energie Direktive. Doch dieser Energiemarkt ist darauf angewiesen, dass die geplanten Änderungen von der Bevölkerung angenommen werden. Gezielte Abfalltrennung durch die Zivilbevölkerung ist dabei der entscheidende Faktor. Hier wird Österreich von der EU lobend erwähnt. Aber auch Deutschland, Luxemburg, Schweden, Belgien, die Niederlande und Katalonien (Spanien) haben ein gutes Recyclingsystem. Insgesamt
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ist die Recyclingrate in den EU-27 Staaten zwischen 1998 und 2007 von 19% auf 35% gestiegen.19 POLNISCHE ABFALLWIRTSCHAFT BRAUCHT BIS 2020 WEITERE BEHANDLUNGSANLAGEN: Die polnische Abfallwirtschaft wird bis zum Jahr 2020 über die derzeit geplanten Müllverbrennungsanlagen hinaus weitere Anlagen und Modernisierungen im Bereich der Abfallwirtschaft benötigen. Derzeit fallen Pajak zufolge in Polen rund zehn Mio. Tonnen Siedlungsabfälle pro Jahr an. Das sind umgerechnet zwischen 260 Kilogramm pro Einwohner in ländlichen Gebieten und 320 Kilogramm pro Person in den Städten. Davon wurden nach Zahlen des zentralen polnischen Statistikamtes im Jahr 2008 rund 87 Prozent auf Deponien entsorgt, 2,6 Prozent kompostiert, 10,6 Prozent getrennt gesammelt und 0,4 Prozent verbrannt. Demgegenüber sind die zukünftigen Ziele des polnischen Umweltministeriums im Sinne der europäischen Rechtsrahmens durchaus ambitioniert. So sieht der Plan des Ministerstwo Srodwiska (MS) vor, dass bis zum Jahr 2020 50 Prozent der dann voraussichtlich 13,3 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle jährlich recycelt werden sollen. Jeweils 25 Prozent (3,4 Mio. Tonnen) sollen in mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen (MBA) sowie Müllverbrennungsanlagen (MVA) entsorgt werden. Die in den MBA behandelten Abfälle sollen zu 25 Prozent zu Ersatzbrennstoffen (EBS) aufbereitet werden, die in EBS- Kraftwerken verbrannt werden sollen. 45 Prozent sollen deponiert werden. 30 Prozent der in Müllverbrennungsanlagen entsorgten Abfälle sollen als MVA- Schlacke ebenfalls deponiert werden, geht aus dem Plan des Ministeriums weiter hervor. Mit der derzeit in Polen installierten Entsorgungsinfrastruktur sind diese Ziele nicht zu erreichen. Pajak zufolge gibt es in Polen derzeit 120 Sortieranlangen, 60 Kompostieranlagen, 22 mechanisch-biologische Behandlungsanlagen sowie zwei EBS- Kraftwerke und eine Müllverbrennungsanlage. Derzeit befinden sich insgesamt acht Müllverbrennungsanlagen in Planung. Die geplanten Anlagen werden zusammen eine Ve4rbrennungskapazität von rund 2,0 Mio. Tonnen haben. Acht der neun „realistischen“ Anlagen sind EU- geförderte Projekte. Insgesamt werden dafür 4,75 Mrd. Zloty (rund 1,2 Mrd. €) investiert, wovon die Europäische Union rund 3,5 Mrd. Zloty (rund 883 Mio. €) übernehmen wird. Nur die in Warschau geplante MVA soll als public-private-partnership (PPP) ohne Förderungen realisiert werden. Alle Anlagen sollen in den Jahren 2014 und 2015 in Betrieb gehen und sowohl elektrische als auch thermische Energie liefern. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, reichen diese Projekte nach Ansicht Pajaks nicht aus. Weitere Investitionen seien notwendig. Hinzu kämen Kosten für die Schließung und Nachsorge der bestehenden Deponien. Die rund 800 Deponien für Siedlungsabfälle mit einem Umfang von zusammen rund 3.100 Hektar würden voraussichtlich Kosten in Höhe von rund 800 Mio. € verursachen. Die derzeit zusammen rund 9.000 Hektar Deponiefläche für industrielle Abfälle würden weitere 2,3 Mrd. € Kosten verursachen. Für die Modernisierung der polnischen Abfallwirtschaft sei insgesamt viel politischer Wille sowie eine Menge Geld notwendig, sagte Pajak zum Schluss seines Vortrags. Dabei sei die Finanzierung 19
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der künftigen Abfallentsorgung in Polen in Teilen noch ungewiss. So existiert in Polen Pajak zufolge für private Haushalte beispielsweise kein Anschluss- und Benutzungszwang an den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger – und damit für die Öffentliche Hand kaum Planungssicherheit.20 POLISH WASTE MANAGEMENT SECTOR NEEDS MORE TREATMENT PLANTS BY 2020: The Polish waste-management sector needs more new facilities and upgrades by 2020 over and above the waste incineration plants currently in the pipeline, said Prof. Tadeusz Pajak of the AGH University of Science and Technology in Krakow. According to Mr. Pajak, Poland generates around 10m tonnes of municipal waste annually which translates to around 260 kg per resident in rural areas and 320 kg per resident in urban areas. Figures from the Polish central statistics bureau from 2008 indicate around 87 per cent of the total waste volume was landfilled, 2.6 per cent composted, 10.6 per cent collected separately and 0.4 per cent incinerated. Compared with these figures, future targets set forth by the Polish environment ministry in accordance with the European legislative framework appear quite ambitious. For instance, the Polish environment ministry has stipulated that 50 per cent of all municipal waste be recycled by 2020; the estimated volume of this waste stream is expected to reach as much as 13.3m per year by that point. Mechanical Biological treatment plants and incinerators would each be used to treat 25 per cent (3.4m tonnes) if the waste. The ministry’s targets further aim to convert a quarter of the waste pre-processed in the mechanical Biological plants into substitute fuel for combustion in power plants. Some 45 per cent would be landfilled. Likewise, 30 per cent of the waste treated in incineration plants would be landfilled as slag. These ambitious targets cannot be met with the existing waste management infrastructure in Poland. According to Mr. Pajak, Poland currently has 120 sorting plants, 60 composting plants, 22 mechanical biological treatment plants, two power plants that can combust substitute fuels and one waste incineration plant. Plans currently exist for a total of eight incineration plants. Mr Pajak underscored that these projects are not sufficient to meet the envisaged targets. Further investments would be necessary in addition to covering the costs for closing and securing existing landfills. The 800 or so landfills for municipal wastes that currently cover total area of around 3,100 ha could generate costs of around €800m. Industrial waste landfills, which have a composite area of 9,000 ha, would be responsible for another €2.3bn in costs. Mr. Pajak concluded his talk by observing that modernising the Polish waste management sector will require substantial political will as well as money. As things stand, funding for future waste management in the country is uncertain. Mr. Pajak pointed out that Polish households are not obligated to make use of public waste management services, rendering the public sectors planning basis insecure.21 UK GOVERNMENT BACKS OFF FROM LANDFILL BAN PROPOSALS IN ENGLAND: The current British government had no plans to move forward with landfill bans, parliamentary under secretary, Lord Hanley said early in the month at the release of 20 21
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responses to two landfill consultations launched by the Labour government in March. “This government is not minded to introduce further landfill restrictions in England at this stage, but will consider how best to make progress towards the objective of zero waste to landfill as part of the review of waste policies, due to conclude in spring 2011,” he said. In its response to the consultation on the restriction of certain substances from landfill, the government welcomed the height level of interest expressed and acknowledged the concerns raised by participants about the costs and feasibility of landfill bans, said the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra), which coordinated the consultation. For its part, the Welsh Assembly Government, which also took part in the joint consultation, reiterated its support for landfill restrictions saying they “have a role to play as part of a balanced set of policy measures”. Along with the government’s intention not to advance landfill restrictions for the present, Defra released the results of the government consultation on meeting EU landfill diversion targets in England. Among the issues addressed by the consultation was the role of government inventive in reducing waste to landfill: the Landfill Allowance Trading Scheme (LATS), a cap and trade programme which was launched in 2005, and the landfill tax, introduced in 1995, which stands at £48 per tonne and will be raised in annual £8 increments until it hits at least £80 per tonne. With regard to meeting upcoming targets under the EU Landfill Directive, nearly half of the responding public bodies (27) suggested that Defra should concentrate its efforts on policies focused further up to waste hierarchy, including waste prevention and reduction. The identified initiatives such as voluntary sectoral agreements as well as packaging reduction. With the end of the year approaching, the British government announced that its most recent data indicate that the UK will be able to meet its 2010 targets under the EU Landfill Directive. The four-Year derogation granted to member states which were landfilling more than 80 per cent of heir biodegradable waste in 1995 means that the UK is required to have reduced the amount of biodegradable wastes it landfills to 75 per cent of 1995 levels by this year. The next target, a 50 per cent reduction, comes in 2013. The British government has been confident for some time that it would be able to meet the 2010 targets, even before the financial downturn cut into waste outputs. The government’s Audit Commission issued a report in late 2008 warning that procurement delays could threaten British compliance with the Directive.22
4.3
Erneuerbare Energien
GROßBRITANNIEN PLANT NEUE INITIATIVEN UM 2020-ZIEL ZU ERREICHEN: Großbritannien will seinen Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 unter anderem durch neue Vergütungssysteme auf 15 Prozent des Endenergieverbrauchs erhöhen. Das geht aus dem Aktionsplan des Landes hervor, der bereits bei der EUKommission eingereicht wurde. Im Wärmebereich sollen erneuerbare Energien bis 2020 einen Anteil von 12 Prozent erreichen. Dazu beitragen wird die so genannte „Renewable Heat Incentive“ (RHI), die voraussichtlich am 1. April 2011 in Kraft tritt, und langfristige Zahlungen für die Installation und Nutzung von erneuerbarer Wärme 22
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vorsieht. Zudem plant Großbritannien die Einführung einer StromEinspeisevergütung auch für Anlagen mit einer Leistung über 5 MW. Eine Vergütung für kleinere Anlagen wurde bereits m 1. April 2010 eingeführt. Ziel sei es, im Strombereich einen Anteil von 30 Prozent von Erneuerbaren zu erreichen. Im Jahr 2020 könnte das Biomasse-Angebot für die Wärme- und Stromerzeugung jedoch ausrechen, wenn das Potenzial voll ausgeschöpft wird. Der Aktionsplan sieht insbesondere eine Steigerung des Anbaus von Energiepflanzen, ein optimiertes Wald-Management und eine stärkere Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen vor. Zudem müsste die Biomasse, die gegenwärtig deponiert wird, in vollem Umfang genutzt werden. Dem Aktionsplan zufolge werden im Jahr 2020 rund 17,023 Mtoe heimische Biomasse zur Verfügung stehen, aus der 6,085 Mtoe Primärenergie im Wärme und Stromsektor entstehen sollen. Das größte Potenzial zur Bereitstellung von Biomasse wird mit 32 Prozent Energiepflanzen beigemessen. Für den Anbau von KUP werden bis dahin voraussichtlich rund 4.200 ha und für den Anbau von anderen Energiepflanzen rund 5.300 ha nutzbar sein. Es folgen industrielle Reststoffe mit 27 Prozent und der biogene Anteil am Siedlungsabfall sowie Deponiegas mit 15 Prozent.23 IRLAND WILL WINDKRAFTERZEUGUNG BIS ZUM JAHR 2020 VERVIERFACHEN:
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EUROBSERVER – EU ERREICHT BIOKRAFTSTOFFZIE FÜR 2010 NICHT: Der Biokraftstoffverbrauch in der EU ist weiterhin deutlich von dem Ziel entfernt, das in der Europäischen Biokraftstoff-Richtlinie formuliert wurde. Im Jahr 2009 stieg er um 18,7 Prozent auf rund 12,1 Mio. Tonnen Rohöläquivalente (Mtoe) und damit weniger stark als in den Vorjahren. Das geht aus dem Biokraftstoff-Barometer des Marktforschungsunternehmens Eurobserver hervor. Der Anteil von Biokraftstoffen am Gesamtkraftstoffverbrauch habe 2009 rund vier Prozent betragen. Damit sei es unwahrscheinlich, dass bis 2010 ein Anteil von 5,75 Prozent erreicht wird, wie es die Richtlinie vorsieht. Dem würde ein Biokraftstoff-Verbrauch von 18 Mtoe entsprechen. Eurobserver geht jedoch davon aus, dass im nächsten Jahr nicht mehr als 15 Mtoe abgesetzt werden.25 GRIECHENLAND WILL ERNEUERBAREN-STROM BIS 2020 VERDREIFACHEN: Griechenland will einen Großteil seiner Stromversorgung aus Solar- und Windenergie decken. Dafür ist innerhalb der kommenden zehn Jahre ein massiver Zubau der beiden erneuerbaren Energieträger nötig. Das geht aus dem Nationalen Aktionsplan (NAP) hervor, den die griechische Regierung bei der Europäischen Kommission eingereicht hat. Der EU-Richtlinie für den Ausbau Erneuerbarer (2009/28/EC) zufolge muss Griechenland seinen Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 aus 18 Prozent Erneuerbaren decken. Im Stromsektor stehen die Ausbauziele im Vergleich zu den Ausbaupfaden der Länder Deutschland und Österreich relativ weit am Anfang. Besonders bei der Windenergie und Solarenergie zeigen die Prognosen zwischen 2010 und 2020 einen steilen Anstieg in den Zubauzahlen. Im Jahr 2020 soll die Windenergie die Hauptenergiequelle für den Stromsektor sein. Von den bis 2020 angepeilten 7.200 MW sind bislang etwa 1.300 MW installiert worden.
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FINNLAND WILL EINSPEISEVERGÜTUNG FÜR ERNEUERBAREN STROM EINFÜHREN: Bis 2020 will Finnland rund 77.000 GWh und damit rund 23 Prozent des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitstellen. Gegenüber 2005 würde dies mehr als eine Verdopplung der Kapazitäten bedeuten, heißt es im Nationalen Aktionsplan, den das Land kürzlich bei der EU-Kommission eingereicht hat. Von den 77.000 GWh sollen rund 33.420 GWh auf den Elektrizitätssektor entfallen. Dazu trug die Wasserkraft 2005 mit rund 13.910 GWh den größten Teil bei, der allerdings bis 2020 kaum steigen wird. Auch für die Stromerzeugung aus Biomasse bietet Finnland ein hohes Potenzial. Aus dem Nationalen Aktionsplan geht hervor, dass sie bis 2020 um rund 34 Prozent auf 12.910 GWh zunehmen wird. Aber auch die Windkraft soll an Bedeutung gewinnen und ihren Beitrag von 150 GWh im Jahr 2005 auf 6.090 GWh erhöhen. Um die Ziele im Stromsektor zu erreichen, plant Finnland eine Einspeisevergütung, die 2011 in Kraft treten soll. 26
EUWID, S. 37, 25.08.2010
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Der Aktionsplan von Finnland steht unter http://ec.europa.eu/energy/renewables/transparency_platform/transparency_platform _en.htm kostenlos zur Verf端gung.27 RENEWABLE ENERGY ACTION PLANS STILL ON THE WAY:
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BIOENERGY NOW THE MAIN HEAT SOURCE FOR SWEDISH HOUSES: Bioenergy is now the main source of heat for semi-detached and detached houses in Sweden. In 2008 more than half the energy used for heating and hot water came from bioenergy. Bioenergy was used both directly in the homes as biofuel (such as wood logs, pellets and chips) and indirectly via district heating plants. These plants, which use on average 70% biomass in their heat production, heat water which is then distributed in pipes to houses connected to the pipe network. The biomass used is mainly by-products from woodworking and forestry. Electricity is also used for heating in Sweden, both directly in radiators and indirectly via heat pumps. However, 7 per cent of the country’s electricity production is also produced from biomass at the power plants. Fossil fuels such as oil, coal and natural gas are losing ground in the Swedish energy mix, to the benefit of renewable energy in general and bioenergy in particular. This trend has attracted great international interest. That interest is also why the global exhibition and conference World Bioenergy, the meeting place for professionals within and around the bioenergy sector, has gained such a high global profile. “Last year our 200 exhibitors were visited by 4,400 visitors from 60 countries plus over 100 journalists,” says Jakob Hirsmark, Exhibition Manager of World Bioenergy. “In conjunction with the event 100 study visits were made to hands-on bioenergy sites and this programme was highly appreciated by the participants. We are witnessing an increasing interest in bioenergy solutions, and therefore the World Bioenergy 2010 event on 25-27 May at Elmia in Sweden looks very promising.”29
4.4
Diverses
ENERGETISCHES POTENZIAL DES BIOMÜLLS DURCH BESSERE ERFASSUNG BEI 50PJ: Durch verbesserte Erfassungssysteme könnte das energetische Potenzial der biogenen Abfälle auf kapp 50 Petajoule (PJ) pro Jahr gesteigert werden. Derzeit liegt das energetische Potenzial einer optimierten stoffliche- energetischen Nutzung der aktuell erfassten biogenen Abfälle bei etwa 30 PJ pro Jahr, ist der nun veröffentlichten Grundlagenstudie „Aufwand und Nutzung einer optimierten Bioabfallverwertung hinsichtlich Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz“ zu entnehmen. Erstellt hat die Studie das Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Darin untersuchen die Wissenschaftler unterschiedliche Verwertungswege für biogene Abfallströme und geben Empfehlungen ab. Eine optimierte Erfassung und Nutzung biogener Abfälle werden nicht durch die rechtliche Situation beschränkt, heißt es in der Studie. Im Gegenteil: In jüngerer Vergangenheit seien weitere Anreize für eine ausgewogene energetische und stoffliche Nutzung von biogenen Abfällen gesetzt worden. Dennoch seien weniger als die Hälfte der Bundesbürger an einen Biotonne angeschlossen. Deshalb sollte 29
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intensiv auf eine Ausweitung der Getrennterfassung und Verwertung hingewirkt werden. Durch die Kombination einer Vergärung mit anschließender Kombination einer Vergärung mit anschließender Kompostierung des festen Gärrestes ließe sich das energetische und stoffliche Potenzial von Bioabfällen optimiert nutzen. Die Verfahrenkombination ermögliche es, Bioabfallbehandlungsanlagen an bestehenden günstigen Standorten mit einem guten Stand der Technik zu konzentrieren. Bei einer 50-prozentigen Vergärung des Bioabfalls könne das aktuelle energetische Potenzial mit rund 4,4 PJ pro Jahr und das stoffliche Potenzial mit etwa 2 Mio. Tonnen Kompost veranschlagt werden. Würde die Getrenntsammlung von Bioabfällen ausgeweitete, könnten der Studie zufolge zwischen 1,3 Mio. Tonnen und 2 Mio. Tonnen Bioabfall pro Jahr aus dem Restmüll separat erfasst werden. Damit sei es mittelfristig möglich, das Potenzial auf insgesamt rund 6 Mio. Tonnen zu erhöhen. Derzeit liegt das Gesamtpotenzial nativer Organik im Hausmüll der Studie zufolge bei etwa 4,9 Mio. Tonnen. Grünabfälle wie Garten- und Parkabfälle sollten überwiegend kompostiert werden, empfehlen die Wissenschaftler. Das energetische Potenzial bei Grünabfällen über eine 30-prozentige thermische Nutzung sowie eine 20-prozentige Vergärung schätzen die Wissenschaftler auf etwa 14.4 PJ pro Jahr. Durch eine stoffliche Nutzung der Gärreste sowie des restlichen Materials könnten etwa 1,4 Mio. Tonnen Komposte und Substrate erzeugt werden. Darüber hinaus sieht das Witzenhausen Institut insbesondere bei der Nutzung von Landschaftspflegematerialien noch Möglichkeiten zur Optimierung. Küchen- und Speiseabfälle eigneten sich den Forschern zufolge vor allem für die Vergärung. Dies sei insbesondere darin der Fall, wenn das Biogas vor Ort verstromt werde und die anfallende Wärme für die Hygienisierung verwendet werde. Das energetische Potenzial der Küchen- und Speiseabfälle schätzen die Wissenschaftler aus etwa 3 bis 4 PJ pro Jahr. Die Studie ist für kurze Zeit im Internet unter www.euwid-recycling.de/doku.html. 30
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EUWID, S. 29, 07.09.2010
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5.
5.1
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Welt
Erneuerbare Energien
POTENZIAL VON ENERGIEPFLANZEN KÖNNTE SICH BIS 2050 VERDREIFACHEN: Im Jahr 2050 könnten weltweit zwei bis 19 Prozent der gegenwärtigen Primärenergienachfrage in Höhe von nahezu 500.000 Petajoule (PJ) durch Energiepflanzen gedeckt werden. Das geht aus einem Beitrag hervor, den das Deutsche BiomasseForschungsZentrum (DBFZ), das Helmholz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Universität Hohenheim gemeinsam für die Fachzeitschrift „Energy for Sustainable Development“ erarbeitet haben. Je nach Szenario rechnen die Forscher im Jahr 2050 mit einem Energiepflanzenpotenzial zwischen 11.000 PJ und 96.000 PJ. Welches Szenario der Realität am nächsten kommen wird, hänge dabei von politischen Entscheidungen bezüglich Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit ab. Auch das Konsumverhalten in reichen Ländern werde einen bedeutenden Einfluss auf das tatsächliche Potenzial haben.31 USA – PRODUKTION VON ERNEUERBAREM STROM STEIGT UM ACHT PROZENT: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen ist in den USA im Jahr 2009 um acht Prozent auf 413 Mrd. kWh gestiegen. Diese Zahlen veröffentlichte die USamerikanische Informationsbehörde EIA Anfang September. Den größten Zuwachs gab es den Angaben zufolge bei der konventionellen Wasserkraft, die 17 Mrd. kWh mehr Strom als im Vorjahr erzeugt. Die größten Steigerungen verzeichneten dabei die Staaten Alabama, Kalifornien und Tennesee. Die Windkrafterzeugung nahm um 15 Mrd. kWh zu, dabei lagen Iowa und Texas vorn. Damit stieg der Anteil von Windkraft an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen auf 17 Prozent. Begünstigt wurde die Entwicklung im Strombereich vor allem durch drei Faktoren. Einer davon ist die Verlängerung des „production tax credit“ (PTC), der den Betrieb von neuen Anlagen in den ersten zehn Jahren fördert. Die Förderung in Form eines Streuerfreibetrags pro kWh kann für Strom aus Wind und Energiepflanzen noch bis Ende 2012 und für alle anderen Technologien bis Ende 2013 beantragt werde. Im Jahr 2010 belief sich die Höhe des PTC auf 2,2 Cent je kWh aus Windkraft sowie für Strom aus Energiepflanzen und Geothermieanlagen. Eine Förderung von 1,1 Cent je kWh wurde für Strom aus anderen erneuerbaren Quellen gezahlt. Als weiteren Faktor nennt die Behörde die Verlängerung des „business energy investment tax credit“ (ITC), der von Steuerzahlern anstelle des PTC in Anspruch genommen werden kann. Das Darlehen wird den Angaben zufolge 30 Prozent der Ausgaben von zukünftigen Projekten abdecken. Des Weiteren können Betreiber von Ökostromanlagen, die
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EUWID, S. 3, 25.08.2010
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2009 oder 2010 in Betrieb gegangen sind, anstelle von PTC oder ITC eine Bürgschaft der Regierung in Anspruch nehmen. Insgesamt haben erneuerbare Energien ihren Anteil am Gesamtenergieverbrauch in den USA auf acht Prozent gesteigert. Der Verbrauch von erneuerbaren Energien nahm im Jahr 2009 um fünf Prozent auf 7,7 Billiarden Btu zu, was rund 8.124 Petajoule (PJ) entspricht. Die größten Zuwächse habe es vor allem bei Biokraftstoffen (+182 PJ), Wasserkraft (+179 PJ) und Wind (+158 PJ) gegeben. Hingegen sei die Energieerzeugung aus fester Biomasse (-161 PJ) rückläufig gewesen, so die Behörde weiter.32
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EUWID, S. 1 + 4, 22.09.2010