Das VIP-Service f端r Kunden, Partner und Mitarbeiter August / August 2014
INHALTSVERZEICHNIS 1.
Komptech ..................................................................................... 3
2.
Deutschland/Germany ............................................................... 10 2.1
Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................. 10
2.2
Abfallwirtschaft/Waste treatment ................................................................ 12
3.
Europäische Union/European Union ........................................ 17 3.1
Gesetze/Laws ............................................................................................ 17
3.2
Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................. 21
3.3
Abfallwirtschaft/Waste treatment ................................................................ 25
4.
Welt/Earth ................................................................................... 29 4.1
Erneuerbare Energien/Renewable Energy ................................................. 29
4.2
Abfallwirtschaft/Waste treatment ................................................................ 31
IMPRINT: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner
Komptech Waste Abstracts August / August 2014
1.
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Komptech
KEINE ANGST VOR TROMMELSCHÄDEN Komptech präsentiert auf der INTERFORST 2014 den Chippo mit einem neuartigen Störstoffsicherheitskonzept: Das Zerkleinerungswerkzeug wird bei Überlastung durch einen massiven Störstoff durch wegschwenkende Klingenaufnahmen effektiv geschützt. Nicht immer sind es ideale Ausgangsbedingungen, in denen der mobile Trommelhacker Chippo zum Einsatz kommt: Waldrestholz zählt sicherlich dazu, denn oftmals ist nicht klar, woher das Material kommt und mit welchen Störstoffen es belastet ist, seien es große Steine oder massive Metallteile. Trotz des innovativen Messerbefestigungssystems, das in erster Linie eine optimale Hackgutqualität sicherstellen sollte, konnte es in der Vergangenheit bei massiven Störstoffen zu Beschädigungen der Werkzeuge und der Hacktrommel kommen, die in dieser Form zumindest für Komptech nicht länger akzeptabel waren. Auf der INTERFORST 2014, der Leitmesse für Forstwirtschaft und Forsttechnik, die von 16. bis 20. Juli in München stattfindet, präsentiert Komptech für den Chippo ein neuartiges Störstoffsicherheitskonzept. Dabei wird das Zerkleinerungswerkzeug bei Überlastung durch einen Störstoff mit Hilfe einer Scherschraube und wegschwenkenden Klingenaufnahmen sowie kostengünstigen Klingen so wirkungsvoll geschützt, dass mögliche Ausfallzeiten auf ein Minimum beschränkt werden können. Innovativ und effektiv Im Unterschied zu den bestehenden Störstoffsicherungen gängiger Hackmaschinen am Markt wird für den Chippo nun optional ein neuer Rotor angeboten, in dem die Werkzeugaufnahmen drehbar gelagert sind. Dieses Konzept wurde aus dem schnell laufenden Zerkleinerer Axtor übernommen und konnte daher schon mehrere Jahre erfolgreich in der Praxis erprobt werden. Die Halterung der Werkzeugaufnahmen geschieht durch Scherbolzen. Im Störstofffall schwenkt durch den belastungsbedingt eintretenden Scherschraubenbruch die komplette Werkzeugaufnahme nach innen und ist so vor weiteren Beschädigungen im Innern des Rotors geschützt. In Kombination mit den kostengünstigen Wechselklingen, die über ein Schnellwechselsystem installiert und daher auch leicht austauschbar sind, ist die komplette Zerkleinerungseinheit optimal gegen große Störstoffe, aber auch kleinere und verschleißintensive Materialverunreinigungen, wie zum Beispiel Steine oder ähnliche Bodenbestandteile, geschützt. Auch der Materialaustrag ist an gröberes Hackgut angepasst und erfolgt ausschließlich über das Förderband. Vorteile für den Kunden Mit dieser neuen Ausführung des Chippo ergeben sich für den Kunden erhebliche Vorteile. In erster Linie sind dies deutliche Kosteneinsparungen bei störstoffbelasteten Materialien, die oftmals massive Schäden nach sich ziehen.
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In diesen Fällen kann nämlich die Ausfallzeit der Maschine im Schadensfall auf ein Minimum reduziert werden, da zum einen weniger Komponenten beschädigt werden, und zum anderen die beschädigten Teile rasch ausgetauscht werden können. Für Lohnunternehmer bietet dieses neue System beim Chippo den großen Vorteil, dass im Fall eines Störstoffs mit bis zu fünf eingeschwenkten Werkzeugaufnahmen weitergearbeitet und so der Auftrag auch beendet werden kann. Der Tausch einer Werkzeugaufnahme kann vor Ort sehr rasch und einfach erfolgen. Mit diesem Störstoffsicherheitskonzept ist ein weiterer wesentlicher Schritt in Richtung einer konsequenten und qualitätsbewussten Hackgutaufbereitung gelungen: Störstoffe lassen sich nicht vermeiden, aber die Angst davor lässt sich doch um einiges reduzieren!
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NO FEAR OF DRUM DAMAGE At INTERFORST 2014 Komptech presents a new contrary-protection design for the Chippo. If a massive contrary overloads the blade, the blade mounting swings away to protect it. The mobile Chippo drum chipper doesn't always have the luxury of ideal working conditions. For example, with forestry residue it is often not clear where the material is from and what it might have in it in the way of large stones or big pieces of metal. Despite the Chippo’s innovative blade mounting system, intended first and foremost to ensure ideal chipping quality, in the past large contraries could damage the blades to an extent Komptech was no longer willing to accept. The company therefore looked carefully at the issue and developed a solution to address it. At INTERFORST 2014, the leading forestry trade fair, which takes place 1620 July in Munich, Komptech is presenting a new contrary resistance feature for the Chippo. When the blade encounters a contrary it can't deal with, a shear bolt in the blade mounting gives way so that the blade can swing away an into the drum. In combination with economical blades, this effectively reduces downtime to a minimum.
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Komptech, http://www.komptech.com/de/news-media/news/article/2284.htm, 16.Juni 2014
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Innovative and effective Contrasting with the existing contrary safeties of conventional chippers on the market, for the Chippo there is now a new optional drum with rotating blade mountings. The concept was adopted from the high-speed Axtor shredder, so it has already proven its viability in several years of use. The blade mountings are held in place by shear bolts. A contrary exceeding the design capacity causes the bolt to break, allowing the entire blade mounting to rotate into the drum and protecting it from further damage. In combination with economical quick-replacement blades, this protects the entire chipping unit from large contraries as well as smaller, wear-causing impurities like stones and other soil components. Also the material discharge is adapted to coarser wood chippings and is done exclusively by a conveyor belt. User benefits This new version of the Chippo offers notable benefits to users. They can save substantially on costs when working material with high contrary content, which can otherwise cause serious damage to machines. For one thing, fewer components are damaged and for another, those that are damaged can be replaced quickly, reducing downtime to a minimum. For contract service providers, the new system offers the great advantage that they can continue to work with up to five blades retracted, so they can finish up the job. Blade mount changes are quick and easy, and can be done on-site. With this contrary protection design, Komptech has made another advance in efficient, quality-conscious chipping: Contraries are a fact of life, but the damage they do can be greatly reduced!
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Komptech, http://www.komptech.com/en/news-media/news/article/2284.htm, 16.06.2014
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HART AM LIMIT Im Westen Berlins arbeiten zwei Crambos unermüdlich an einem riesigen Berg aus Altholz. 13 Stunden täglich wird Altholz zerkleinert, um dann als Biomassebrennstoff die Großstadt mit Strom und Wärme zu versorgen. Wenn sich kurz nach 6 Uhr morgens der erste Greifbagger bei der Holzkontor Preussen GmbH im Berliner Stadtteil Spandau in Bewegung setzt, ist der Tagesplan bereits klar: Wie an jedem Arbeitstag müssen mindestens 500 Tonnen Altholz zerkleinert, von Eisen befreit und verladen werden, um den Energiebedarf eines großen Holz-Heizkraft-werks zu decken. „Mit einer Jahresmenge von 150.000 Tonnen Brennstoff sind wir der Hauptlieferant des Kraftwerks“, macht Betriebsleiter Uwe Kulitzscher die Verantwortung des Unternehmens deutlich. „Sowohl beim Kraftwerk als auch bei uns sind die Pufferkapazitäten begrenzt, daher ist eine kontinuierliche Erzeugung und Anlieferung notwendig“. Diese enorme Menge wird normalerweise über eine stationäre Anlage erzeugt, aber ein Ausfall vor etwa einem halben Jahr hat nun Mobilmaschinen auf den Plan gerufen. „Uns war von Anfang an klar, dass die Anforderungen für Mobilmaschinen einen Extremfall darstellen. Wir verarbeiten Gebrauchthölzer aller Art – die Bandbreite reicht von der einfachen Palette bis zu schwerem Bauholz mit massiven Eisenklammern. Trotz Vorsortierung landen immer wieder massive Störstoffe in den Zerkleinerern, die damit klar kommen müssen“, erklärt Uwe Kulitzscher die rauen Einsatzbedingungen, denen sich die Crambos bis zum Wiederanlaufen der Stationärtechnik stellen müssen. Die drei Kriterien „Das Zusammenspiel von Durchsatz, Verbrauch und Verschleiß war für uns bei der Auswahl der Maschinen entscheidend“, erläutert Uwe Kulitzscher die Kriterien in der Auswahlphase. „Wir haben eine Reihe von Maschinen getestet, und oft war bereits nach einer Stunde klar, dass es damit nicht gehen kann. Die Ehre auf den täglichen Altholzmarathon gewannen schließlich die Komptech Zerkleinerer: Im zweistufigen Zerkleinerungsprozess übernimmt ein Crambo 5200 direct mit großem Siebkorb die Rolle des Vorbrechers. Zugleich wird mittels Magnet am Abwurfband auch ein Großteil der metallischen Störstoffe abgetrennt. Ein Crambo 6200 direct kümmert sich um die Nachzerkleinerung und sichert so die vom Abnehmer gewünschte Körnung von 0 bis 200 mm. Eine zusätzliche Magnetabscheidung verringert den Eisengehalt noch weiter. Die Fütterung der Zerkleinerer erledigen Bagger, die trotz großer PolypGreifer ordentlich zu schaffen haben. „40 Tonnen pro Stunde fertiges Produkt sind immer drinnen, das können wir auch über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten“, lobt Uwe Kulitzscher das effiziente Zerkleinerungssystem des Crambo, das auf dieser Anlage nur während der Tankstopps zur Ruhe kommt. Standortvorteil Besondere Bedeutung hat im Gesamtkonzept der Brennstoff-bereitstellung das Thema Effizienz. Die Aufbereitungsanlage und das Kraftwerk sind verkehrstechnisch so günstig positioniert, dass die Brennstoffanlieferung mittels Schiff erfolgen kann. Obwohl es auf der Straße zum Kraftwerk nur 20 Kilometer sind, ist der Schiffstransport trotz längerer Strecke dem LKW aus ökologischer Sicht deutlich überlegen. Uwe Kulitzscher weiß diesen Standortvorteil zu schätzen:
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„Auf ein Schiff bekomme ich 500 Tonnen Brennstoff, im Vergleich dazu brauche ich ungefähr 50 LKW-Ladungen, die ich durch das Stadtgebiet schicken muss. Das bedeutet höhere Transportkosten und zugleich eine stärkere Umwelt-belastung durch mehr Abgase und Lärm. Wenn in kalten Wintern die Kanäle wirklich einmal zufrieren, ist schon die Logistik allein für alle Beteiligten eine echte Herausforderung.“ Sparsam, leise und sauber Emissionsarmer Transport verlangt im Sinne der Nachhaltigkeit auch nach geringem Energieverbrauch bei der Brennstoffherstellung. Genau das ist das Metier des Crambo: Das mechanische Antriebssystem geht mit der eingesetzten Energie äußerst sparsam um - trotz hoher Auslastung liegt der Dieselverbrauch pro Stunde konstant unter 40 Liter. Auch in Bezug auf Lärm- und Schadstoffemissionen sind die Zerkleinerer wahre Musterschüler und dank neuester Abgasreinigung und speziell gedämmtem Motorraum alles andere als „laute Stinker“. Uwe Kulitzscher hat bereits Pläne für danach, wenn die Stationäranlage wieder ihren Betrieb aufgenommen hat. Spätestens dann werden die Mobilmaschinen wieder in die Freiheit entlassen, um auf Kundenplätzen Altholz oder in Zukunft vielleicht auch andere Biomasse zu zerkleinern.
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Komptech, http://www.komptech.com/de/news-media/news/article/2299.htm, 25. Juli 2014
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MAXED OUT In Berlin, two Crambos work tirelessly on a huge pile of waste wood. They shred 13 hours a day, turning waste into biomass fuel to supply the city with power and heat. At 6 AM the first gripper crane gets underway at Holzkontor Preussen GmbH in Berlin's Spandau neighbourhood. The plan for the day? The same as every day - shred at least 500 tonnes of used wood, clean out the metal and load it for transport, to feed a large wood-fired power and heating plant. "We're the main supplier for the plant, with an annual volume of 150,000 tonnes of fuel," says operations manager Uwe Kulitzscher of the company's responsibility. "Buffer capacity is limited, both here and at the power plant, so we need to continuously prepare and deliver fuel." Normally a stationary system would be used to handle this enormous throughput, but a breakdown about six months ago prompted the company to start using two mobile machines. "It was clear to us from the beginning that our requirements represented an extreme case for the mobile machines. We work used wood of all kinds, from simple pallets to heavy construction timbers with massive iron clamps. Despite our best efforts at presorting, massive contraries still get into the shredders and we have to deal with it," says Kulitzscher of the tough conditions the Crambos must cope with until the stationary unit is up and running again. The three criteria "The interplay of throughput, consumption and wear was the deciding factor in selecting the machines," says Kulitzscher. "We tested a number of machines, and it was often obvious after just an hour that they weren't up to the task." The Komptech shredders ultimately won the daily waste wood marathon. They work in a two-stage process. A Crambo 5200 direct with large screen basket does the pre-shredding. A magnet on its discharge conveyor removes most of the metallic contraries. A Crambo 6200 direct then fine-shreds the material to the 0 to 200 mm grain desired by the customer. Another magnet separator further reduces the metal content. Gripper cranes feed the shredders, a demanding task despite their polyp grippers. "We can consistently turn out 40 tonnes of finished product per hour, and maintain that rate over the long term," says Kulitzscher, praising the Crambo shredding system. It only shuts down for refuelling. Location advantage Efficiency has a special place in the overall fuel preparation concept. The processing plant and the power plant are situated so that fuel supply can be by ship. They're only 20 km apart by road; the water route is longer, but shipping is significantly more environment-friendly than it would be to deliver by truck. Uwe Kulitzscher appreciates the location advantage. "I can load 500 tonnes of fuel on a ship. To deliver that amount by road I would need to send 50 trucks through town. That means higher transportation costs, and more exhaust and noise pollution. In cold winters the canals can freeze over, and that creates a real logistics challenge for all concerned." Efficient - quiet - clean For true sustainability, low-emission transportation also needs to include low energy consumption in the fuel production. That is precisely where the Crambo shines: Its mechanical drive system uses energy extremely efficiently. Even at high loading, its diesel consumption remains under 40 litres per hour. Energy costs are a very important factor, but so are noise and pollutant emissions. Here again these shredders are at the head of the class; the latest exhaust scrubbing and special sound-insulated engine compartment makes them anything but "loud and smelly."
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Uwe Kulitzscher also has plans for later, when the stationary system comes back online. Then the mobile machines will be set free once again, to shred waste wood or possibly other biomass materials at customer sites.
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Komptech, http://www.komptech.com/en/news-media/news/article/2299.htm, 25. Juli.2014
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2. 2.1
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Deutschland/Germany
Erneuerbare Energien/Renewable Energy
GABRIEL VERTEIDIGT BIOMASSE-DECKEL UND AUSBAUKORRIDOR FÜR ERNEUERBARE Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat den 100-MW-Deckel bei Ausbau der Stromerzeugung aus Biomasse verteidigt. In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am Mittwoch erklärte er, die Begrenzung habe nicht nur ökologische, sondern auch Kostengründe. Von allen erneuerbaren Energien sei die Biomasse mit 24,5 Cent pro kWh die teuerste. Dieser Weg könne so nicht weiter beschritten werden. Die Beschränkung auf 100 MW war zuletzt aus der Branche und auch von Experten heftig kritisiert worden. Auch bei den ebenfalls umstrittenen Deckelungen der weiteren Erzeugungsformen blieb Gabriel hart.5 „NIE DAGEWESENES“ ÜBERANGEBOT PRÄGT MÄRKTE FÜR NAWARO- UND LANDSCHAFTSPFLEGEHOLZ Der Markt für NawaRo-Holz und Landschaftspflegeholz ist im Mai 2014 von einem „nie dagewesen“ Überangebot geprägt. Das sagten Marktteilnehmer im Rahmen einer EUWID-Befragung. Bedingt sei der Angebotsüberhang durch Einschläge im Frühjahr, Sturmschäden im Februar sowie verbleibende Mengen aus dem Winter. Seit Anfang 2014 sei die Witterung so mild gewesen, dass die wärmegeführten Anlagen einen geringeren Brennstoffverbrauch gehabt hätten. Zwar sind aufgrund des Überangebots die Preise für Waldhackschnitzel und Landschaftspflegeholz in fast allen Segmenten gefallen. Auf dem Spotmarkt seien die Preissenkungen jedoch noch deutlicher, sagte ein süddeutscher Aufbereiter. Langfristige Lieferverträge, die beispielsweise häufig mittels einer Preisgleitformel an den Fernwärmeindex gekoppelt sind, hätten jedoch einen stabilisierenden Effekt auf den Gesamtmarkt gehabt. Auch wenn keine bindenden Verträge bestehen, setzen einige Betreiber auf eine längerfristige Partnerschaft mit den Aufbereitern. Dementsprechend ziehen es die Betreiber manchmal vor, die Preise bei einem Überangebot nicht zu stark zu drücken, um bei Rohstoffengpässen im Winter keine spitzenpreise zahlen zu müssen.
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EUWID, S. 21, 11.06.2014
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EUWID, S. 12, 21.05.2014
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2.2
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Abfallwirtschaft/Waste Treatment
DEUTSCHLANDS ABFALLWIRTSCHAFT IM UNGLEICHGEWICHT Ausgangssituation: Bereits heute sind in Deutschland die Vorbehandlungsanlagen nur unzureichend mit Restabfällen der Kommunen ausgelastet. Den bundesweiten Mengen an behandlungsbedürftigen Restabfällen von 16,6 Millionen Tonnen im Jahr 2011 standen im Jahr 2013 Kapazitäten in Müllverbrennungsanlagen von 19,6 Millionen Tonnen und in mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen von 6,1 Millionen Tonnen gegenüber. Die Auslastung dieser beiden Vorbehandlungsverfahren für Restabfälle betrug somit nur knapp 65 Prozent. Zudem sind mit 5,4 Millionen Tonnen im Jahr 2013 noch weitere Ersatzbrennstoff-Kraftwerkskapazitäten am Markt verfügbar, die – wie auch die Vorbehandlungsanlagen – insgesamt mit Restabfällen, Gewerbe- und Sekundärabfällen sowie zusätzlich mit EBS, inklusive Importe aus Drittstaaten, ausgelastet werden müssen. Die Prognos-Analyse geht darüber hinaus der Frage nach, was sich an der aktuellen Situation bis zum Jahr 2025 ändern könnte. Hierzu wurden in zwei Szenarien Annahmen für die Restabfallmengen im Markt sowie für die künftige Entwicklung der Behandlungskapazitäten getroffen. Im ersten Szenario wird bis zum Jahr 2025 unter Berücksichtigung der Annahmen aus Gemlni (Variante 1) sowie der demografischen Entwicklung die Restabfallmenge um 28 Prozent, die Kapazitäten zur Behandlung in MVA, EBS-Kraftwerken und MBA altersbedingt (Stillegung von Linien thermischer Behandlungsanlagen älter 35 Jahren) um 26 Prozent beziehungsweise um 21 Prozent inklusive der EBS-Kraftwerke zurückgehen. Restabfälle werden die Anlagen (MVA/MBA) zu 63 Prozent beziehungsweise 49 Prozent (inkl. EBS-Kraftwerke) auslasten können. Im zweiten Szenario gehen die Restabfallmengen bis zum Jahr 2025 unter Berücksichtigung der Annahmen aus Gemlni (Variante 2) sowie der demografischen Entwicklung um 32 Prozent sowie die Kapazitäten zur Behandlung durch die Schließung von Linien in MVA und EBS-Kraftwerken älter als 30 Jahre sogar um 45 Prozent für MVA/MBA beziehungsweise um 38 Prozent inklusive der EBS-Kraftwerke zurück. Die Restabfälle werden die Anlagen (MVA/MBA) in diesem Fall zu 80 Prozent beziehungsweise 58 Prozent (inkl. EBS-Kraftwerke) auslasten können. Dieses Szenario würde bezogen auf die IST-Situation der Vorbehandlungsanlagen auch die ökonomischen Randbedingungen im Markt deutlich verbessern. Das heutige ökonomische Ungleichgewicht könnte sich verringern.7
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EU-Recycling, S. 27, 06/14
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DEUTSCHE VERWERTUNGSQUOTE STEIGT 2012 BEI RÜCKLÄUFIGEM ABFALLAUFKOMMEN AUF 79 PROZENT
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EUWID, S. 4, 17.06.2014
Komptech Waste Abstracts August / August 2014
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Komptech Waste Abstracts August / August 2014
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Komptech Waste Abstracts August / August 2014
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H&K Aktuell, S. 3-6, 7/2014
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3. 3.1
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Europäische Union/European Union
Gesetze/Laws
NEWS EU There are significant differences within the EU with regard to the ratio of revenues from environmental taxes to gross domestic product (GDP). According to the “Taxation trends in the European Union” report published last week by the EU statistics office Eurostat, the highest level of environmental taxation was observed as in the year before for Denmark with 3.9 per cent of GDP. Slovenia with 3.8 per cent ranked second and the Netherlands with 3.6 per cent ranked third. The lowest environmental taxation ratios were recorded in Spain with 1.6 per cent, Lithuania with 1.7 per cent and Slovakia with 1.8 per cent. The average across the EU stood at 2.4 per cent in 2012. The ratio had fallen between 2002 and 2008, risen sharply in 2009 and remained largely stable in the following years, according to Eurostat. Environmental taxes in the EU consist mainly of energy taxes, which account for some 75 per cent of the 28 member states’ environmental tax revenues, the report states. More than three quarters of the energy tax revenues originate from transport fuel taxes. Nonfuel transport taxes account for 21 per cent of environmental tax revenues, while pollution and resource use taxes make up 4 per cent.10 KREISLAUFWIRTSCHAFTSPAKET DER EU MIT ANSPRUCHSVOLLEN QUOTEN UND DEPONIEVERBOT Die EU-Kommission hat in der vergangenen Woche ihr lange erwartetes Kreislaufwirtschaftspaket vorgelegt. Es beinhaltet unter anderem Zielvorschläge für das Recycling, für Abfallvermeidung und Resourceneffizienz sowie ein Deponierungsverbot. Umweltkommissar Janez Potocnik sprach von einem der wichtigsten Pakete, welche die Kommission in der laufenden Periode auf den Weg gebracht hat. Es verbinde die Abfallpolitik mit den europäischen Ressourceneffizienz-Zielen. Im Mittelpunkt des Pakets steht die Anhebung der Recyclingziele für kommunale Abfälle. Die Kommission schlägt vor, die Ziele für Wiederverwendung und Recycling der Siedlungsabfälle bis zum Jahr 2030 auf 70 Prozent zu erhöhen. Das Recycling von Verpackungsabfällen soll im gleichen Zeitraum auf 80 Prozent angehoben werden. Als Zwischenziel sind 60 Prozent für 2020 und 70 Prozent für 2025 vorgesehen. Ab 2025 soll ein Deponierungsverbot für recycelbare Kunststoffe, Metall, Glas, Papier und Karton und biologisch abbaubare Abfälle gelten, das im Jahr 2030 auf alle verwertbaren Abfälle ausgeweitet werden soll. Bei der Vorstellung des Pakets sagte Potocnik, dass die deponierten Abfälle künftig nur noch fünf Prozent des Abfallaufkommens ausmachen sollen. Die Vorschläge der EU-Kommission für das Verpackungsrecycling beinhalten eine neue Quote für die Wiederverwendung und das Recycling von 60 Prozent ab 2020, 70 Prozent ab 2025 und 80 Prozent ab 2030. Diese Vorgaben sollen ergänzt werden durch eine Reihe materialspezifischer Quoten, die im Jahr 2030 schließlich 60 Prozent für Kunststoffe, 80 Prozent für Holz und 90 Prozent für Eisen, Aluminium und Glas erreichen sollen.
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EUWID, S. 16, 25.06.2014
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Durch Änderungen der Deponierrichtlinie soll die der Ablagerung recyclingfähiger Abfälle ab 1. Januar 2025 verboten werden. Dann soll es den Mitgliedstaaten auch nicht mehr erlaubt sein, mehr als ein Viertel des Aufkommens an nicht gefährlichen Abfällen zu deponieren. Die Länder sollen sich bemühen, ab dem Jahr 2030 ganz auf die Deponierung zu verzichten. Weitere Änderungsvorschläge der Kommission betreffen die Altauto-Richtlinie, die Batterie-Richtlinie sowie die Elektro- und Elektronik-Altgeräte-Richtlinie. Um die in Europa vorhandenen Abfallbehandlungsanalgen am besten zu nutzen, wäre es nach Auffassung der Kommission möglicherweise erfoderlich, mehr Abfalltransporte zwischen den Mitgliedstaaten zu akzeptieren. Er hoffe auf eine größere Flexibilität, um angesichts der großen Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten vorhandene Anlagen nutzen zu können. Einige Länder hätten Überkapazitäten, und in anderen Ländern wie in seinem eigenen – Slowenien – gebe es kaum Entsorgungsanlagen. Zu dem Kreislaufwirtschafspaket der EU-Kommission zählen auch Abfallvermeidungsmaßnahmen mit einem Vermeidungsziel für Lebensmittelabfälle. Es sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ihre Lebensmittelabfälle zwischen 2017 und 2025 um 30 Prozent vermindern. Einbezogen werden sollen alle Stufen – von der Lebensmittelverarbeitung über den Handel bis zu den Haushalten.11 COMMISSION PROPOSES MAJOR RECYCLING AND LANDFILL TARGET HIKES FOR THE PERIOD TO 2030 (EU) – The EU Commission presented its long-anticipated Circular Economy Package on 2 July, containing a series of proposals for both binding and non-binding targets for recycling, waste reduction and resource efficiency as well as landfill bans and measures to reduce the administrative burden of waste-related reporting. Introducing the communication entitled “Towards a circular economy: A zero wate programme for Europe”, Environment Commissioner Janze Potocnik called the package one of the most important introduced by the Commission during the current mandate and said it would link waste policy to the EU’s resource efficiency objectives. Central to the package are increased legally-binding recycling targets for muhnicipal waste meant to “modernise waste policy”, according to the communication adopted last Wednesday. The EU body proposes raising the reuse and recycling target for municipal waste to 70 per cent by 2030. Packaging waste recycling rates would be raised as high as 80 per cent by 2030, with interim targets of 60 per cent for 2020 and 70 per cent for 2025 under the circular economy plan. Moreover, the Commission wants to see a landfill ban on recyclable plastics, metals, glass, paper and cardboard and biodegradable waste in place by 2025, with a landfill ban on all recoverable waste by 2030. In his remarks at the press conference presenting the package, Commissioner Potocnik said the resulting residual wastes were anticipated to amount to 5 per cent of arisings. The Commission’s proposals for the Packaging Directive would include a new 60 per cent reuse or recycling target for packaging waste by the end of 2020, 70 per cent by 2025 and 80 per cent by 2030. These targets are accompanied by a series of material-specific targets which top out in 2030 at 60 per cent for plastic, 80 per cent for wood, 90 per cent for aluminium and 90 per cent for glass.
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EUWID, S.1/2, 08.07.2014
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Landfill bans would be introduced under the Commission’s legislative proposal through amendments to the Landfill Directive forbidding the landfilling of recyclable wastes starting 1 January 2025. From that time, member states would no longer be allowed to landfill more than a quarter of total hazardous waste arisings.12 RECYCLING: BRÜSSEL WILL DEN MÜLL VERBIETEN Kommission legte Pläne für eine Kreislaufwirtschaft vor. Ab 2025 soll das Deponieren recyclingfähiger Abfälle verboten werden. Wien/Brüssel. Die EU-Kommission nennt es „zero waste programme for Europe“. Der ehrgeizige Plan sieht den Übergang von einer Wegwerfgesellschaft zu einer Kreislaufwirtschaft vor. Das heißt: Die EU soll den überwiegenden Teil ihrer Materialressourcen in Zukunft aus wiederaufbereitetem Abfall schöpfen. „Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ist nicht nur möglich, er ist auch profitabel“, sagt Umweltkommissar Jandez Potočnik. Laut EU-Kommission würden die nun entwickelten Zielvorgaben nicht nur die Abhängigkeit von Importen verringern, sondern sogar 180.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Doch was auf den ersten Blick logisch erscheint, stößt bereits auf Widerstand in den Mitgliedstaaten. Die neuen Recyclingziele sind so ehrgeizig, dass die EURegierungen vorerst massiv in ihre Abfallwirtschaft investiert müssten, bevor tatsächlich ein volkswirtschaftlicher Nutzen erreicht würde. Selbst Österreich, das nach Deutschland die höchste Recyclingrate aufweist (siehe Grafik), müsste sich erheblich anstrengen. Bis zum Jahr 2030 sollen laut den Richtlinienvorschlägen der Kommission nämlich 70 Prozent der Siedlungsabfälle und 80 Prozent der Verpackungsabfälle recycelt werden. Österreich bereitet derzeit 59,4 Prozent der Siedlungsabfälle und 65,8 Prozent der Verpackungsabfälle wieder auf. Andere Länder wie beispielsweise Griechenland mit einer Recyclingrate von 17,2 bei Siedlungsabfällen sind davon noch deutlich weiter entfernt. Derzeit hat die EU ein Recyclingziel für 2020 von 50 Prozent. Selbst dieses Ziel werden nach derzeitigen Prognosen Länder wie Frankreich oder Italien verfehlen.
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EUWID, S. 1/2, 07.07.2014
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Volkswirtschaftlicher Nutzen Das Umweltministerium in Wien begrüßte zwar den Vorstoß der EU-Kommission, fordert aber noch Nachbesserungen: „Das Recyclingziel von 80 Prozent bei Siedlungsabfällen ist zunächst als ambitionierter Zielwert anzusehen, der noch im Detail zu erörtern sein wird“, heißt es auf Anfrage der „Presse“. Unbestritten sind aber auch in Wien die volkswirtschaftlichen Vorteile einer Kreislaufwirtschaft. Denn die EU ist derzeit in hohem Maß von Rohstoffimporten abhängig. Sowohl bei einzelnen Metallen und insbesondere bei den für die Hightech-Branche wichtigen seltenen Erden zeichnen sich ein globaler Mangel und damit immer höhere Preise ab. „Wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, müssen wir so viel wie möglich aus unseren Ressourcen herausholen; das heißt, wir müssen sie recyceln und wieder einer produktiven Verwendung zuführen“, argumentiert Potočnik. Der Umweltkommissar möchte das Deponieren von recyclingfähigem Material deshalb ab 2025 gänzlich verbieten. Das Ziel einer Kreislaufwirtschaft wäre laut EU-Kommission erreicht, wenn die europäische Industrie für neue Produkte nur noch einen minimalen Anteil an zusätzlichen, importierten Rohstoffen benötigen würde. Dies erfordert allerdings nicht nur ein Umdenken in der Abfallwirtschaft, sondern auch Innovationen in der Produktionstechnik und bei den verwendeten Materialen. Die Müllverbrennung, der auch in Österreich ein Teil des recyclingfähigen Abfalls (z. B. Kunststoffe) zugeführt wird, sieht die EU-Kommission ebenso wie die Deponierung nicht mehr als zukunftsfähige Entsorgungsart. Der Anteil des nicht mehr verwertbaren Materials im Abfall soll laut ihren Plänen langfristig auf nur noch fünf Prozent gesenkt werden.13
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Die Presse, http://diepresse.com/home/politik/eu/3833170/Recycling_Brussel-will-den-Mull-verbieten, 05.07.2014
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Erneuerbare Energien/Renewable Energy
EU: ERNEUERBARE KOMMEN AUF ANTEIL VON 14,1 PROZENT Der Beitrag der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch in der EU-27 ist im Jahr 2012 von 13,0 Prozent auf 14,1 Prozent gestiegen. Das teilte Eurostat in der vergangenen Woche mit. Der Wert liegt damit etwas unterhalb der 14,4 Prozent, die Eurobserver im Dezember als Abschätzung für das Jahr 2012 veröffentlich hatte (EUWID 3/2014). Im Jahr 2004 hatte der Anteil der Erneuerbaren in der EU noch bei 8,3 Prozent gelegen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch ist einer der Leitindikatoren der Europa 2020-Strategie. Das Ziel für die EU-28 ist es, bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 20 Prozent erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch zu erreichen. Die nationalen Zielwerte für die Mitgliedstaaten berücksichtigen deren unterschiedliche Ausgangssituation, das Potenzial im Bereich erneuerbarer Energien und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, erklärte Eurostat. Seit dem Jahr 2004 hat sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in allen Mitgliedstaaten erhöht, heißt es seitens des statistischen Amts der EU weiter. Die größten Zunahmen in diesem Zeitraum verzeichneten Schweden (von 38,7 Prozent im Jahr 2004 auf 51,0 Prozent im Jahr 2012), Dänemark (von 14,5 Prozent auf 26 Prozent), Österreich (von 22,7 Prozent auf 32,1 Prozent), Griechenland (von 7,2 Prozent auf 15, 1 Prozent) und Italien (von 5,7 Prozent auf 13,5 Prozent). Die höchsten Anteile erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch verzeichneten im Jahr 2012 Norwegen (64,5 Prozent), Schweden (51,0 Prozent), Lettland (35,8 Prozent), Finnland (34,3 Prozent) und Österreich (32,1 Prozent). Die niedrigsten Werte meldeten Malta (1,4 Prozent), Luxemburg (3,1 Prozent), das Vereinigte Königreich (4,2 Prozent) und die Niederlande (4,5 Prozent). Im Jahr 2011 war Estland der erste Mitgliedstaat, der seinen Zielwert für 2020 erreichte, und im Jahr 2012 erreichten Bulgarien, Estland und Schweden bereits ihre Zielwerte für 2020 (16 Prozent, 25 Prozent bzw. 49 Prozent). Deutschland liegt den Angaben zufolge bislang bei einem Erneuerbaren-Anteil von 12,4 Prozent. Bis zum 2020-Ziel von 18 Prozent ist es noch ein weiter Weg. Immerhin hat sich der Erneuerbaren-Anteil in Deutschland seit dem Jahr 2004, aus dem die frühesten verfügbaren EU-Daten stammen, mehr als verdoppelt.
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EUWID, S. 8, 19.03.2014
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SCHWEDEN DANK BIOENERGIE CO2-NEUTRAL
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EU-KOMMISSION SCHLÄGT 30 PROZENT ALS NEUES ENERGIEEINSPARZIEL BIS 2030 VOR Die Europäische Kommission hat am vergangen Mittwoch ein neues Energieeffizienzziel vorgeschlagen. Bis 2030 soll in Europa eine Energieeinsparung von 30 Prozent erreicht werden – im Vergleich zu dem Energieverbrauch, den eine Berechnung aus dem Jahr 2007 ohne Berücksichtigung der Einsparziele prognostizierte hatte. Das für 2020 beschlossene Ziel von 20 Prozent Energieeinsparungen sei erreichbar, wenn alle EU-Staaten ihre Anstrengungen intensivieren und die gemeinsam beschlossenen Rechtsvorschriften umsetzen, teilte die Kommission weiter mit. Nach aktuellen Prognosen dürfte die EU im Jahr 2020 Energieeinsparungen von 18 bis 19 Prozent erreichen. Bereits im Januar hatte die Kommission vorgeschlagen, bis 2030 die Treibhausgasemission der EU um 40 Prozent zu senken (im Vergleich zu 1990) und den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch auf 27 Prozent zu steigern (EUWID 5/2014).16
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Biomasse brief, Österreichischer Biomasseverband, S. 2/3, 2014/02 EUWID, S. 18, 30.07.2014
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WASTE STATISTICS GERMANY 2012
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EUWID, S. 16, 25.06.2014
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3.3
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Abfallwirtschaft/Waste Treatment
ISLANDS ABFALLWIRTSCHAFT: VORWÄRTS MIT LADEHEMMUNG In den 1970ern bestand die bevorzugte Methode der Abfallbeseitigung in Island im sogenannten „open-pit burning“, etwa mit „Freiluft-Müllverbrennung in BetonZisternen“ zu übersetzen. Einer von der UNEP veröffentlichten Karte zufolge waren entlang der isländischen Küste über 50 solcher, von den Kommunen eingerichteten Stätten in Benutzung. 20 Jahre später existierten im Land bereits sechs Deponien und drei Verbrennungsanlagen. Der größte Innovationsschub erfolgte aber durch den Betritt Islands 1994 zum Europäischen Wirtschaftsraum und die Verpflichtung, Die EU-Gesetzgebung inklusive der zur Abfallwirtschaft einzuführen. 2003 waren die offenen Verbrennungsgruben abgeschafft, und 29 Deponien und sieben Verbrennungsanlagen hatten ihre Arbeit unter Umweltauflagen aufgenommen. Die Entwicklung der isländischen Abfallwirtschaft begann. Das Abfallaufkommen stieg zwischen 1995 und 2008 von 397.000 auf 690.000 Tonnen; im gleichen Zeitraum legte auch die Menge an getrennt erfassten Abfällen von 52.000 auf 507.000 Tonnen zu. Während dieser Jahre wuchs laut der offiziellen Statistik Islands die Wiederverwertungsmenge von 60.000 auf 430.000 Tonnen, die Menge thermisch verwerteter Abfälle von 5.000 auf 22.000 Tonnen, die Recyclingvolumina von 47.000 auf 332.000 Tonnen und die Kompostmenge von 2.000 auf 14.000 Tonnen. Mittlerweile hat sich die dortige Abfallwirtschaft wieder langsam von der Wirtschaftskrise erholt, wenngleich sie – nach den letzten Zahlen aus 2011 – noch längst nicht auf ihrem alten Stand angekommen ist. Die komplette Abfallmenge liegt bei immerhin 524.000, die getrennt erfassten Abfälle haben mit 397.000 beinahe die Höchstmarke von 2009 erreicht und die Recyclingquote hat sich mit 292.000 Tonnen an die alte Marge von 332.000 Tonnen in 2008 herangearbeitet.18 EUROPEAN MUNICIPAL WASTE ARISINGS FALL FOR FIFTH YEAR IN A ROW TO LAND AT 247M TONNES (EU) – The amount of waste generated in the European Union declined for the fifth straight year in2012. The latest figures released by the European statistics agency Eurostat show that the 27 member states belonging to the EU in 2012 produced about 246.6 million tonnes of municipal waste. This figure is about 4.7 million tonnes lower than in 2011 and 13.0 million tonnes lower than the current record set in 2007. Including Croatia, which joined the EU in 2013, EU municipal solid waste. This figure is about 4.7 million tonnes lower than in 2011 an 13.0 million tonnes lower than the current record set in 2007. Including Croatia, which joined the EU in 2013, EU municipal solid waste arisings stood at 248.3 million tonnes in the latest reporting year of 2012. Per capita waste arisings reached 492 kilograms (kg), down from 499 kg per capita in 2011 and 522 kg per capita in 2007. Denmark continues to generate the highest average amount of municipal solid waste with 668 kg per person, followed by Cypurs (663 kg) and Luxembourg (662 kg). Germany generated an average of 611 kg of municipal waste per person (2011:614 kg), while people living in Estonia again threw away the least waste with 279 kg per capita.
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EU-Recycling, S. 34/35, 07/14
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Approximately 66.09 million tonnes (2011:64.89 million tonnes) of municipal solid waste were recycled in the EU during the reporting period. Germany led the way with a per capita recycling volume of 284 kg (2011:283 kg), followed by Denmark (215 kg), Ireland (208 kg) and Luxembourg (188 kg). Eurostat reported that a total of 35.7 million tonnes of municipal sold waste hat entered composting and digestion processes in 2012 (2011:34.0 million tonnes). Use of these waste management methods is especially widespread in Austria (179 kg per capita), the Netherlands (141 kg) and Luxembourg (122 kg). An average of 110 kg of municipal solid waste per capita ended up in composting or digestion facilities in Germany in 2012. When looking at both recycling options together (materials recycling and composting or digestion), a total of some 101.8 million tonnes of municipal solid waste was recycled in the EU-28 in 2012. Germany took first place with a recycling rate of 64.5 per cent. Austria followed in second place (59.4 per cent) with Belgium taking the bronze medal (57.3 per cent). Seven member states (Croatia, Greece, Latvia, Malta, Poland, Romania and Slovakia) recycled and composted less than 20 per cent of their waste.
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EUWID, S. 12, 19.03.2014
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BRITISCHE VERGÄRUNGSANLAGEN BRAUCHEN IN DEN KOMMENDEN JAHREN MEHR BIOMÜLL Die Vergärungsanlagen in Großbritannien brauchen mehr Bioabfälle, um die Auslastung des Anlagenparks künftig zu gewährleisten. Das ist einer Studie des Beratungsunternehmens Eunomia zu entnehmen. Demnach wächst die Kapazität des Anlagenparks in den kommenden Jahren um etwa 100.000 Tonnen jährlich stärker als das Aufkommen der für die anaerobe Vergärung brauchbaren Bioabfällen. Ohne regulatorische Eingriffe drohenn dem Markt daher massive Überkapazitäten mit einem Defizit von bis zu 800.000 Tonnen, so Eunomia. Derzeit können in Großbritannien der Studie zufolge rund 2,8 Mio Tonnen Bioabfälle anaerob vergoren werden. Bereits für die Jahre 2016 und 2017 prognostiziert das Unternehmen eine Behandlungskapazität von rund 3,5 Mio Tonnen im Jahr. Mit der Zunahme der Behandlungskapazitäten geht Eunomia davon aus, dass der Wettbewerb um die zur Verfügung stehenden Mengen in Großbritannien zunehmen wird. Deshalb sind nach Ansicht des Beratungsunternehmens regulatorische Eingriffe seitens des Staates notwendig, um das Aufkommen an Bioabfällen entsprechend der Kapazitätsentwicklung zu erhöhen und damit den Markt zu beruhigen. Dabei fällt grundsätzlich genug biogener Abfall auf der britischen Insel an. Allerdings wird dieser bislang nur selten getrennt erfasst, so dass der Abfall für die Behandlung in einer anaeroben Vergärungsanlage unbrauchbar ist. So werden Eunomia zufolge in ganz Großbritannien lediglich 400.000 Tonnen Bioabfall jährlich getrennt bei privaten Haushalten erfasst.20 BIOABFALL-VERWALTUNG IN GRIECHENLAND Strategien zur Wiederverwertung von Abfällen aus privaten Haushalten Das griechische Umweltministerium entwickelt Strategien zur Verwaltung von Bioabfällen; um die Abfallerzeugung zu verringern, die Wiederverwertung und die Rückgewinnung zu steigern, wurden bereits Rechtsverordnungen geschaffen. Ziel ist es, mehr Produkte mit weniger Ressourcen zu erzeugen und vermehrt umweltfreundliche Produkte zu benutzen. Juli 2014 soll „Das nationale strategische Programm zur Vermeidung und Verhinderung der Abfallerzeugung und die Revidierung/Änderung des Nationalen Plans zur Abfallverwaltung“ abgeschlossen sein. Geplant ist, dass erstmalig das „Verursacherprinzip“ eingehalten wird. Um eine umweltfreundliche Abfallverwertung zu schaffen, sollte generell folgende Aufstellung in absteigender Reihenfolge eingehalten werden: Abfallverminderung, Wiederverwendung, Wiederverwertung, Rückgewinnung und Entsorgung auf Mülldeponien. In Griechenland ist diese Pyramide derzeit genau umgekehrt. 82% der Abfälle landen heutzutage in geordneten Deponien. In wenigen Jahren ist es Griechenland gelungen, die Mehrzahl der ca. 2.500-3.000 Mülldeponien griechenlandweit zu schließen. Ziel ist es bis 2015, den Großteil der 293 übriggebliebenen Mülldeponien zu schließen. 5,5 Mio. Tonnen kommunale Abfälle werden jährlich in Griechenland produziert (ca. 496 Kilo/Einwohner), 37% davon in Attika. Die Abfälle bestehen zu 40% aus Nahrungsmitteln. 20
EUWID, S. 30, 22.07.2014
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Bei den restlichen Abfällen geht es um: 29% Papier, 14% Plastik, jeweils 3% Metall und Glas und 2% Garten- und Parkabfällen. Ziel ist, dass 2020, 50% dieser Siedlungsabfälle wiederverwertet wird, wofür Maßnahmen ergriffen werden müssen, wie z.B. die Schaffung von dezentralisierten Verarbeitungsstellen für obige Materialien. Weiters soll bis 2015 die Trennung von Glas, Papier, Metall und Plastik verpflichtend sein; ab 2016 will man von den Gemeinden bei Nicht-Einhaltung Strafzahlung fordern. Für die unmittelbare Zukunft sollen folgende Maßnahmen gesetzt werden: •Vermehrte Haushaltskompostierung •Verwaltung von Schlammabfällen •Schaffung von sog. „grünen Müllplätzen“ für diverse Hausabfälle der Bürger, wie z.B. Möbelstücke, Kleidungsstücke, Teppiche, Kinderspielsachen, ec. •Abtransport von Zuschlagstoffen von Inseln •Wiederaufbau von „verwüsteten“ Gegenden21
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WKO, http://www.wko.at/Content.Node/service/aussenwirtschaft/gr/Bioabfall-Verwaltung_in_Griechenland.html, 30.06.2014
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4. 4.1
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Welt/Earth
Erneuerbare Energien/Renewable Energy
CHINA FORCIERT AUSBAU DER ERNEUERBAREN ENERGIEN China will den Ausbau von erneuerbaren Energieanlagen weiter forcieren. Insbesondere seine ehrgeizigen Ausbauziele für Solarstrom erhöhte China nochmals deutlich. Bis 2017 will die Volksrepublik die installierte Solarstrom-Gesamtleistung mehr als verdreifachen. Wie verschiedene internationale Medien unter Berufung auf die National Development and Reform Commission (NDRC) in China berichten, liegt das solare Ausbauziel im Reich der Mitte bis 2017 bei 70.000 MW. Bei der soll der Stand von Ende 2013 (über 90.000 MW) auf 150.000 MW ausgebaut werden. Zudem nennt das zentrale Planungsorgan in China neue Ziele für die Bioenergie und die Wasserkraft. Um in den vier Jahren bis 2017 das Ziel von 70.000 MW Solarenergie zu erreichen, müsste der jährliche Zubau auf etwa 13.000 MW angehoben werden. Bislang hatte China für das Jahr 2015 einen Ausbau auf 35.000 MW angepeilt. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in China plant außerdem Erzeugungskapazitäten aus Biomassekraftwerke von 11 GW und Wasserkraftwerken von 330 GW. Insgesamt soll der Anteil erneuerbarer Energien in China auf 13 Prozent steigen, berichtet Bloomberg. Um der Abhängigkeit von Kohle und den zunehmenden Smog-Problemen in den Städten zu entkommen, hat zudem die chinesische Behörde für Entwicklung und Reformen (NDRC) auf ihrer Webseite 80 große nationale Bauvorhaben aufgelistet, an denen sich private Investoren beteiligen können. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will Peking dadurch in Bereichen wie Solar-, Wind- oder Wasserkraft die Monopolstellung staatseigener Unternehmen abschwächen.22 BIOMASS GROWTH CAPACITY DROPS IN US Five new biomass plants with a total generation capacity of 10 MW came online in the US in April, according to the Energy Infrastructure Update for April, published by the Federal Energy Regulatory Commission (FERC). Since the star of 2014, 12 biomass fired facilities producing a total 20 MW of renewable energy have commenced operations. During the first four months of 2013, 35 biomass units generating 112 MW opened. This reduced growth in capacity is not just limited to biomass-based energy. The report states that in April, the only renewable technology type to add more capacity than biomass was solar, with 52 MW of combined capacity. As of the end of April, the US was producing 15.88GW of renewable energy from biomass. This is approximately 1.37 % of total US capacity. In addition, a landfill gas-to-energy plant also opened in April, the report stated. This is a 1.4MW plant owned by the Bannock County Public Works Department, located at the Fort Hall Mine Landfill in Idaho.23
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EUWID, S. 20, 04.06.2014 Bioenergy Insight, S. 4, May/June 2014
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CHINA THROWS AUSSIE CHIPS A LIFELINE The downward trend in Australian wood chip exports was broken in 2013 thanks to increased chip demand from Chinese pulpmills. China surpassed Japan as the major destination in the first quarter of this year, according to the Wood Resource Quarterly Australia was for many years the world’s leading exporter of wood chips and the major supplier of wood fibre to the pulp industry in Japan, which was the largest importer of wood chips in the world. This changed in 2012 when Australian exports fell to their lowest level in over 10 years and Vietnam took over as the largest supplier of wood chips in the world, according to the Wood Resource Quarterly (WRQ). There is no lack of wood supply in Australia, rather it is the demand for chips from the export market that has changed. Exports of eucalyptus chips reached a peak of 5 Mt in 2008, and fell to about 3.3 Mt in 2012, which is the lowest export volume since 2000. Chinese chip buyers are currently paying about $ 30/odmt less for eucalyptus chips than what Japenese chips buyers do, according to the WRQ (www.woodprices.com). Despite volumes to China went up in 2013 and were 85 % higher than in 2012. In the first quarter this year, Australia supplied approximately 27 % of China’s total import volume of hardwood chips, up from only seven percent during the same quarter in 2012.24
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International Forest, S. 15, July 2014
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Abfallwirtschaft/Waste Treatment
LATEINAMERIKA: MITTEL- UND LANGFRISTIGE GESCHÄFTSCHANCEN So berichtete Carlos RV Silva Filho (ABRELPE – Brazilian Association for Solid Waste) über Herausforderungen und Perspektiven der brasilianischen Abfallwirtschaft. Brasilien liegt demnach schon heute an der Spitze der verstädterten Nationen: 86,5 Prozent der Bevölkerung wohnt in Städten, während vergleichsweise Deutschland auf rund 74 Prozent, China auf knapp 45 Prozent und Vietnam auf nicht einmal 29 Prozent kommen. In dem südamerikanischen Land wird pro Einwohner und Tag rund ein Kilogramm Abfall produziert. Von den 62,7 Millionen Tonnen an kommunalen Abfällen im Jah 2012 die zu 85 Prozent an der Ostküste anfielen, wurden 56,5 Tonnen gesammelt. Die Menge an festen Siedlungsabfällen und Bioabfällen stieg zwischen 2003 und 2012 von 166.000 Tonnen pro Tag auf etwas über 200.000 Tonnen. 2012 wurden von den durch Sammlungen erfassten Mengen 32,8 Millionen Tonnen (58 Prozent) ordnungsgemäß entsorgt, während 23,7 Millionen Tonnen (42 Prozent) im informellen Sektor behandelt wurden. Auch hierbei bestehen enorme regionale Unterschiede: Während im Südwesten und Süden das Verhältnis von „adäquater“ zu „inadäquater“ Entsorgung grob gesprochen bei 70 zu 30 liegt, ist es in den übrigen Landesteilen umgekehrt: Im Zentralosten werden nur 29,4 Prozent der erfassten Abfälle regekonform entsorgt. 4,8 Milliarden Euro nötig Um eine flächendeckende Sammlung und eine ordnungsgemäße Verbringung auf kotnrollierte Deponien zu gewährleisten, sind nach Angabe von Silva insgesamt 6,7 Milliarden Brasilianischer Reais (4,8 Milliarden Euro) nötig: umgerechnet 635 Millionen Euro für die Erfassung und 4,2 Milliarden Euro für die Deponierung wobei der Nordosten und der Süden mit knapp zwei beziehungsweise 1,5 Milliarden Euro den Löwenanteil benötigen. Als erste Schritte zur Realisierung des „Neue Vorgehensweise“-Gesetzes 12.305/10 werden neben Sammlung und Deponierung der Aufbau von Kapazitäten, die Einbeziehung aller Interessenvertreter, eine an den Gegebenheiten orientierte Finanzierung sowie die Implementierung einer strategischen Planung ins Auge gefasst. Alles in allem, fasst Silva zusammen, sollte in Brasilien ein Paradigmenwechsel von einem linearen zu einem Kreislaufsystem stattfinden. Recyclinganteil unter einem Prozent Im Rahmen des Themenblocks zur „Intelligenten Verstädterung“ sprach Jose Ramoin Ardavin Ituarte, Geschäftsführender Direktor der Cespedes, der Comision de Estudios del Sector Privado para el Dessarrollo Sustentable, über Chancen und Erfahrungen in Mexiko. Das Land gehört laut UNEP-Statistik hinsichtlich des Bruttoinlandsprodukts zum unteren Viertel aller Nationen und entspricht mit rund 350 Kilogramm Siedlungsabfällen pro Einwohner und Jahr etwa der Marge von Brasilien. Trotzdem hat sich in der mexikanischen Abfallpolitik der letzten Jahrzehnte einiges getan. So liegt nach Angabe des Instituto Nacional de Estadistica, Geografia e INformatica (INEGI) die Abfall-Erfassungsquote bei 84 Prozent. Die Abfalldeponien dienen der ordnungsgemäßen Lagerung von Siedlungsabfällen: Die Endlagerung von über der Hälfte der mexikanischen Kommunalabfälle erfolgt auf kontrollierten Plätzen. In mittleren Städten und Metropolen stehen 40 regelkonforme Deponien, in Kleinstädten 13 Deponien zur Verfügung.
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Ein Großteil der erfassten Abfallmengen wird aber weiterhin aufgrund eines fehlenden Marktes, hoher Betriebskosten oder schlechter Produktqualität nicht adäquat behandelt und vorwiegend verbrannt. Für Mexiko City – hier besteht ein „Städtisches Reinigungssystem“ – werden andere Werte gemeldet. Für die täglichen 12.500 Tonnen an Abfällen, die die neun Millionen Bewohner täglich produzieren, sind 17.000 städtische Arbeiter und über 2.000 Fahrzeuge im Einsatz. Annähernd zwölf Prozent aller festen Abfälle werden recycelt.25 WASTE ACT IMPLEMENTATION BUSINESS UNUSUAL The preamble to the Waste Act (2008) is very clear that, as a result of this legislation, waste management in South Africa will never be the same again. This should send a clear message that ‘business as usual’ will no longer be sufficient. The preamble to the Waste Act (2008) is very clear that, as a result of this legislation, waste management in South Africa will never be the same again. This should send a clear message that ‘business as usual’ will no longer be sufficient. The implementation of the Waste Act requires everyone involved in the value chain of goods – from manufacturing through to disposal of waste – to plan, think and act differently; thus, business unusual. A paradigm shift from end of pipe waste management towards waste avoidance, reuse and recycling in South Africa was first put forward in the White Paper on Integrated Pollution and Waste Management (IP&WM) (2000), and the first National Waste Management Strategy (1999).
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EU-Recycling, S. 16/17, 06/14 ReSource, S.10, August 2013
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ENERGIE AUS ABFALL ALS HOFFNUNGSMARKT IN INDONESIEN Lösung von Entsorgungsproblemen und Energiemangel mithilfe grüner Technologien angestrebt Die Indonesische Regierung rechnet mit einem Energiepotential aus Abfällen von landesweit bis zu 50 GW. Sie unterstützt Waste-to-Energy (WtE) Projekte, durch deren Hilfe nicht nur Engpässe in der Stromversorgung, sondern auch die ständig wachsenden Müllmengen reduziert werden sollen. Im Rahmen einer „Waste-to-Energy Week“ vom 19. bis 23. Mai 2014 in Jakarta/Yogyakarta wurde über bisherige und geplante Projekte sowie die Gesetzgebung bezüglich WtE informiert. Unternehmen hatten die Gelegenheit zum Austausch mit interessierten Regionen und zuständigen Ministerien, und konnten Jakartas größte Mülldeponie, Bantar Gebang und die dortige Deponiegasanlage besichtigen. Ein ähnliches Projekt soll in den nächsten Jahren in der 2,5 Mio Einwohner Stadt Bandung, West Java, entstehen. Geplant ist die Errichtung Indonesiens größter Müllverbrennungsanlage mit einer Kapazität von bis zu 1000 Tonnen Müll pro Tag. Zur Durchführung dieses Projekts ist man auf internationale Unternehmen angewiesen, da es in Indonesien an Know-how und Technologieanbietern in diesem Bereich ebenso mangelt, wie an Investoren und Betriebsgesellschaften. Mittelfristig will die indonesische Regierung den Energiemix von derzeit 49 % Erdöl und nur 6% erneuerbare Energieträger auf ein einen Anteil von 20 % Erdöl und 23 % erneuerbare Energieträger ändern. Erreicht werden soll dieses ambitionierte Ziel bis 2025 durch •die Kapazitätssteigerung bereits installierter Anlagen erneuerbarer Energien •die Substituierung des Erdölverbrauchs •und den Zugang zu Energien in entlegenen Gebieten, wo auch die Verwendung von Biodiesel, Biogas, Mikro- und Mini-Wasserkraft als auch Solarenergie eine Rolle spielt.27
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WKO, https://www.wko.at/Content.Node/service/aussenwirtschaft/id/Energie_aus_Abfall_als_Hoffnungsmarkt_in_Indonesien.html, 03.06.2014
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WASTE MANAGEMENT IN NORTHERN AFRICA: BETWEEN CHILDREN’S SHOES AND SEVEN LEAGUE BOOTS
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NORDIRAK: EGGERSMANN BAUT RECYCLINGANLAGE AUS Nach rund einem Jahr Bauzeit hat die Eggersmann Anlagenbau Concept GmbH, Marienfeld, in der Stadt Dohuk in der nordirakischen Autonomen Region Kurdistan die Erweiterung einer bereits bestehenden Hausmüll-Recyclinganlage fristgerecht in Betrieb genommen. Damit können in der 2009 errichteten Recyclinganlage im ZweiSchicht-Betrieb nun 500 Tonnen Hausmüll pro Tag verarbeitet werden, teilte Eggersmann mit. Bauherr der Anlage ist die Regierung der Autonomen Region Kurdistan, betrieben wird die Sortieranlage von der Stadtverwaltung Dohuk. Den Auftragswert für die Erweiterung beziffert Eggersmann auf 2,2 Mio US-Dollar. Die Anlage sei nun auf dem neuesten Stand der Recyclingtechnik. Rohstoffe wie Metalle und Plastik würden größtenteils automatisch aus dem Hausmüll getrennt, und die im Hausmüll befindliche Organik werde zu Kompost auf der Altanlage weiterverarbeitet, betonte Karlgünter Eggersmann, Geschäftsführer der Eggersmann-Gruppe. Die dortige Kompostierungsanlage hat Unternehmensangaben zufolge ebenfalls eine Kapazität von 500 Tonnen, so dass nach der Erweiterung insgesamt 1.000 Tonnen pro Tag verarbeitet werden können.29
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EU-Recycling, S. 2/3, 06/2014 EUWID, S. 28, 11.06.2014