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Händel Der Messias – Ton Koopman
Marktlücke erkannt
Als Erster prägte Georg Friedrich Händel das Oratorium in England. Sein »Messiah« bringt der ausgewiesene Experte für historische Aufführungspraxis, Ton Koopman, gemeinsam mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir auf die Dortmunder Bühne.
Nach über 30 Jahren machte sich die italienische Oper für Georg Friedrich Händel in England nicht mehr bezahlt. Seit 1710 hatte er sich in seiner neuen Heimat einen Namen als Opernkomponist und -unternehmer gemacht, doch es kam die Zeit, da wurden die Kosten zu hoch, die Konkurrenz zu groß und überhaupt vermisste das englische Publikum seine Landessprache in den Werken. Händel wäre jedoch nicht so ein erfolgreicher Geschäftsmann gewesen, ohne Neuerungen gegenüber stets aufgeschlossen zu sein, um den Anschluss an den Markt nicht zu verlieren. Die Lösung fand er diesmal im Oratorium. Nicht nur war es gegenüber der Oper in der Produktion günstiger, auch konnte er allgemein verständliche Stoffe aus der Bibel behandeln und intensivierte durch die englische Sprache die Bindung zum Londoner Bürgertum. Mit dem »Messiah« schuf Händel in nur 24 Tagen ein bahnbrechendes Werk, das nicht nur den Geschmack des damaligen Publikums traf, sondern bis heute mit seinen dramatischen Arien und groß angelegten Chorsätzen zu den beliebtesten Werken des Komponisten zählt.
Als Ton Koopman mit sechs Jahren zum ersten Mal das ›Halleluja‹ aus Händels »Messiah« mit dem Kirchenchor der Gemeinde sang, wusste er nicht, dass er eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte kennenlernte. »Aber eines war mir klar: Es ist wunderbar zu singen«, erinnert sich der niederländische Dirigent, Cembalist und Organist. »Händels Meisterwerk ist immer auf meinem Schreibtisch geblieben. Ich liebe diese effektreiche, aber auch emotionale Musik. Händel verstand es, mit seinen berühmten Chören zu beeindrucken und vor allem das Herz zu berühren. Ich hoffe, dass der ›Messiah‹ auch neue Generationen verzaubern wird!«
Mo 12.12.2022 20.00 Uhr