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Verdis »beste Oper«
Teodor Currentzis und seine MusicAeterna-Ensembles widmen sich dem Requiem, dem letzten Werkdes berühmten Opernkomponisten, das als Oper im liturgischen Gewand anmutet.
Verdis Requiem ist große Oper! Was als einzelner Satz einer Gemeinschaftskomposition begann, die Verdi zum Tod von Gioachino Rossini mit zwölf bedeutenden Komponisten seiner Zeit angeregt hatte, wurde schließlich zu seinem Schwanengesang. Nachdem die für Rossinis ersten Todestag vorgesehene Aufführung der »Messa per Rossini« kurzfristig platzte, worüber Verdi sehr enttäuscht war, vergingen vier Jahre, bis er Anlass hatte, seinen einst für diese Totenmesse komponierten Schlusssatz ›Libera me‹ wieder hervorzuholen und zu einem vollständigen Werk zu ergänzen. Der Tod des von ihm sehr bewunderten Dichters Alessandro Manzoni gab den Impuls hierzu. So entstand Verdis letzte Komposition – ein rund 80-minütiges Requiem, das aufgrund seiner großen Besetzung und seines opernhaften Charakters oftmals als unpassend für Totenmessen in der Kirche erachtet wird und daher meist im Konzert zur Aufführung kommt.
So ist es nur folgerichtig, dass dieses Werk nun an die Stelle des geplanten »Tristan« tritt, der wegen des nicht mehr vollständig zur Verfügung stehenden Sängercasts nicht wie geplant stattfinden konnte. Doch ob Musikdrama oder dramatische Totenmesse – worauf man sich gefasst machen darf, wenn der in Dortmund vielfach gefeierte Teodor Currentzis am Pult seiner MusicAeterna-Ensembles steht, steht fest: Der energiegeladene Dirigent, der vor seinen meist im Stehen spielenden Musikern wahre Tänze vollführt und sie dabei immer wieder zu ganz besonderen musikalischen Momenten anspornt, ist ein Meister der Neuentdeckung altbekannter Partituren.
Den Ballast aus über hundert Jahren Verdi-Rezeptionsgeschichte wird Currentzis gewiss nicht mitführen, wenn er mit einem 80-100 Personen starken Chor, seinem Orchester und einem hochkarätigen Solistenensemble diese monumentale Komposition erarbeitet, als würde sie das allererste Mal erklingen. Gemeinsam entdecken sie in der vermeintlich so bekannten Partitur Verdis ganz neue Klangwelten, die deutschlandweit nur zweimal zu erleben sein werden.
Fr 25.11.2022 20.00 Uhr
Verdi Requiem
Zarina Abaeva Sopran, Eve-Maud Hubeaux Mezzosopran, Andreas Schager Tenor, Matthias Goerne Bariton, MusicAeterna, Teodor Currentzis Dirigent
– Teodor Currentzis
Giuseppe Verdi »Messa da Requiem«