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Sol
Gabetta Das Magazin des Konzerthaus Dortmund A usgabe
02 / 2022 / 23

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Danke für: So klingt nur Dortmund.

Von Trüffeln

Mit Superlativen, das wissen Sie als Musikliebhaber, wird im Klassikbetrieb nicht gespart. Praktisch alle Biografien enthalten Phrasen wie »eine der gefragtesten Geigerinnen ihrer Generation«, wobei »gefragtesten« auch beliebig durch andere Superlative ersetzbar und »ihrer Generation« so dehnbar ist, dass es jede Über prüfbarkeit unterläuft. Ja, es gibt wirklich viele unfassbar gute junge Musikerinnen und Musi ker. Aber man muss genauer hinsehen, denn die Künstlerbiografien im Programmheft schreiben nicht die Konzerthäuser, sondern kommen von Künstlerseite.

Umso mehr empfiehlt es sich, auf den Absen der zu achten. Wenn wir jemanden in unserem Eigenprogramm präsentieren, ob als »Junge Wilde« oder mit den Spitzenorchestern der Welt, dann weil wir (die Künstlerische Planung und ich) ganz persönlich von ihnen überzeugt sind. Unsere Aufgabe ist es, einer Trüffelsuche ähn lich, diejenigen zu finden, die herausragen, die das Potenzial haben, uns bei aller Perfektion und Präzision vor allem durch musikalische Tiefe zu überwältigen und unser tiefstes Inneres berühren. So jüngst bei unserer Saisoneröffnung geschehen: Als die (tatsächlich) weltberühmte Pianistin Yuja Wang absagte, brachten wir mit Mao Fujita einen jungen Solisten auf die Bühne, den vermutlich die wenigsten im Publikum vorher kannten. Aber was war das für ein Konzert! Das Publikum überschlug sich förmlich vor Begeiste rung über seinen Auftritt. Man merke sich seinen Namen – und verzweifle nicht beim Ausfall be liebter Künstlerinnen oder Künstler: In jeder Ab sage liegt auch die Chance einer Entdeckung.

Apropos Entdeckung: Auch im Winter dürfen wir uns auf viele hochspannende Künstlerpersönlichkeiten freuen. Unseren Exklusivkünstler La hav Shani haben Sie nun schon im Oktober ken nengelernt (wieder bei uns am 17. Dezember mit Martha Argerich). Ein weiterer Trüffel kommt im November. Während Shani schon einige Male bei uns war, ist es für Klaus Mäkelä ein Debüt. Bereits als Siebenjähriger entdeckte er seine Be geisterung für das Dirigieren. Nun, mit gerade einmal 26 Jahren ist der Finne einer der begehr testen Dirigenten seiner Generation… Aber im Ernst: Vor zwei Jahren übernahm der SibeliusSpezialist den Posten als Chefdirigent des Oslo Philharmonic, 2021 wurde er Musikdirektor des Orchestre de Paris, ab 2027 wird er Chef des Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam. Was kann da noch kommen, fragt man sich. Wird da einer gehypt und verheizt? Ich habe ihn in Paris besucht und beobachtet, mit Musikerinnen und Musikern gesprochen und mich selbst überzeugt: So souverän und entspannt zugleich, präzise und musikantisch, unprätentiös und präsent, zuhörend und visionär… ein Phänomen! Auch seinen Namen sollten Sie sich merken – und am 18. November in sein Konzert kommen.

Die anderen Empfehlungen finden Sie wie immer auf den folgenden Seiten. Ich freue mich auf alt bekannte Stars und neue Entdeckungen – mit Ihnen gemeinsam.

Titelfoto: Marco Borggreve Foto: Marcel Maffei
Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des Konzerthaus Dortmund
Editorial 03
04 Einblick Sir Simon Rattle & London Symphony Orchestra Do 08.12.2022 20.00 Uhr London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle Dirigent Sir Simon Rattle eröffnet das zweite Residenzjahr des LSO. Dabei treffen die düsteren Wälder, wilden Träume und sausenden Waldgeister aus Sibelius’ »Tapiola« auf instrumentale Raffinesse und rhythmische Frei heiten in Rachmaninows letzter Sinfonie.

Es ist eine Liebesgeschichte

Jazz-Posaunist Nils Landgren über die Posaune, sein Publikum und das Konzerthaus

Titel

Musikalischer Lichtblick

Sol Gabetta bringt die Sonne nach Dortmund – und mit Klaus Mäkelä dazu noch einen neuen Stern am Dirigentenhimmel.

14 Meisterkonzerte

Ein Bild ohne Rahmen

Genialität, Chaos und Geheimnisvolles vereint Pianistin Martha Argerich in sich.

17 Sonntags um Vier

Mit Bodenhaftung in der Erfolgsspur

Dirigentin Joana Mallwitz beweist sich immer wieder neu.

20 Chorklang

Marktlücke erkannt

Händels bahnbrechender »Messias« besticht mit Effekten und Emotionen.

22 Konzertante Oper

Verdis »beste Oper«

Teodor Currentzis präsentiert die dramatischste Totenmesse der Musikgeschichte: Verdis »Messa da Requiem«.

24 Meisterpianisten

Bescheidenheit und Spiritualität

Bach pur mit Sir András Schiff: spirituell, emotional, intellektuell

25 Soundtrack Europa

Ein Tor zu anderen Welten

Ethnische Musik aus aller Welt inspiriert die Künstler von Kroke.

Ausblick / Rätsel / Impressum

Haus und Verkauf

03 Editorial 04 Einblick 05 Inhalt 27 Augenblick 28 Gästebuch 29
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Fotos: Julia Wesely, Thron Ullberg, Foppe Schut, Lukas Beck 06 20 24 06 Interview
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Inhalt 05
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Es ist eine Liebesgeschichte

Der schwedische Posaunist Nils Landgren bringt Weihnachtsstimmung ins Konzerthaus: Am 18. Dezember präsentiert er mit vielen musikalischen Freundinnen und Freunden eine Neuauflage der legendären »Christmas with my friends«-Konzerte. Schon seit 16 Jahren zeigt der geniale Grenzgänger, wie man über alle Musikstile hinweg auf der Bühne Weih nachten feiert.

Herr Landgren, die Posaune ist Ihr Instrument. Mein elfjähriger Sohn ist wegen der Schul-BigBand gerade von Tenorhorn auf Trompete umgestiegen und hat meine Empfehlung, doch lieber wie sein Großvater Posaune zu spielen, ignoriert – wie würden Sie ihm die Posaune schmackhaft machen?

(Lacht) Ich würde ihm als erstes sagen, dass Posaune spielen weniger anstrengend ist als Trompete – man hat viel weniger Druck beim Blasen. Entscheidend aber war und ist für mich immer gewesen, dass man viel mehr Möglichkeiten hat, Dinge zu tun, die man nur auf einer Posaune ma chen kann – ein einfaches Beispiel ist das Glis sando. Man kann mit einer Posaune klingen wie ein Elefant. Oder wie eine ganz kleine Maus. Sie klingt wunderbar vielfältig.

Wie haben Sie die Posaune für sich entdeckt und wieso passt sie so gut zu Ihren musikalischen Vorstellungen?

Ich habe seit dem sechsten Lebensjahr getrommelt, hatte darauf aber irgendwann keine Lust mehr. Mit 13 Jahren habe ich eher zufällig die Posaune entdeckt, obwohl mein Lehrer Trompeter war. Das war relativ spät, wobei es trotz des Gewichts und des langen Zugs kein echtes Mindestalter zum Einstieg in die Posaune gibt – ich habe vor kurzem noch mit acht- und neun jährigen Posaunisten gespielt. Zu mir hat die Posaune jedenfalls von Anfang an gepasst. Mit 20 Jahren bin ich Profi geworden. Ich kann mich auf dem Instrument so ausdrücken, wie ich es möchte. Die Bandbreite von weichen bis hin zu brüllenden Klängen ist riesig.

Nach Dortmund kommen Sie im Dezember mit Ihrem sehr beliebten Format »Christmas with my friends«. Wie sind Sie auf die Idee zu diesen Programmen gekommen?

Ich habe mich schon lange mit Weihnachtsmusik beschäftigt und erstmal herausgefunden, was ich nicht machen möchte. Ich wollte einen skan dinavischen Touch reinbringen, es sehr puristisch angehen mit einfachen, schönen Arrangements von bekannten und weniger bekannten Liedern. Das hat von Anfang an sehr gut funktioniert, die Nachfrage nach den Konzerten und Aufnahmen ist auch nach 16 Jahren noch ungebrochen. Wir holen jetzt viele Konzerte nach, 2023 machen wir wieder eine ganze Tournee mit dem Programm.

Die Arrangements sind oft sehr reduziert und fast intim – wie passt das in ein großes Konzert haus?

Das passt sehr gut, erst recht in einer so guten Akustik wie in Dortmund. Jedes Haus ist letztlich so intim, wie wir es zusammen mit dem Publikum gestalten. Ich kann auch in einem großen Kon zerthaus Intimität vermitteln, ich habe in Dort mund auch schon Duos auf der Bühne gespielt. Es klingt hervorragend, ich kann alle sehen und vor allem mit allen kommunizieren. Darauf kommt es an. Entscheidend ist immer, wie du ein Konzert gestaltest und Musik präsentierst.

Was verbinden Sie noch mit Dortmund und dem Konzerthaus?

Ich freue mich sehr auf Dortmund, bin ja hier schon mit einer ganzen Zeitinsel gewesen. Es sind besondere Menschen, zu denen ich eine beson

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dere Beziehung aufgebaut habe. Das Publikum ist sehr offen, zugänglich und sehr neugierig. Es ist für meine Musik sehr wichtig, dass die Leute Interesse an Neuem haben. Auffällig ist auch die Freundlichkeit sowohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Konzerthaus wie beim Publikum. Das spürst du schon, wenn du reinkommst. Da passiert etwas, da entsteht eine besondere At mosphäre – fast ein bisschen wie in einer Kirche, in der allein der Raum schon eine Wirkung ent faltet.

In Deutschland hat Ihre Karriere früh Fahrt aufgenommen. Sie sind Stammgast in vielen Kon zertreihen, haben einen Lehrauftrag in Hamburg. Wie erklären sie sich Ihre besondere Popularität in Deutschland?

Es ist wahr, es ist eine besondere Beziehung. Die einfachste Erklärung lautet: Die Leute mögen, was ich tue. Sie mögen vielleicht auch die skan dinavische Melancholie. Wir spielen viel in Moll, aber immer mit Humor. Mir ist es von Anfang an gelungen, das deutsche Publikum zu erreichen – mit meiner Musik und als Person. Ich war in der NDR Big Band, meine Plattenfirma Act ist deutsch, beim Festival »Jazz Baltica« in Kiel war ich von Anfang an dabei, seit zwölf Jahren bin ich dort Künstlerischer Leiter. Ich habe das Glück gehabt, überall in Deutschland gebucht zu wer den und ein großes Publikum erreicht, das gerne wiederkommt. Ich finde Land und Leute fantas tisch. Es ist eine Liebesgeschichte.

Im Konzerthaus sind viele Musikstile zu Hause. Wo verorten Sie sich eigentlich musikalisch und was hören Sie gerne, wenn Sie nicht selber Mu sik machen?

Ich bin an Musik allgemein interessiert. Ich will immer etwas Neues ausprobieren. Ich möchte neue Musiker kennenlernen, aber meine Kum pels behalten, also Altes und Neues verbinden. Ich brauche Abwechslung, um mich musikalisch weiterzuentwickeln – in jeder beliebigen Beset zung. Wenn ich mal zu Hause frühstücke, höre ich gerne Barockmusik im originalen Klang und mit alten Instrumenten – ich habe mit New eyes on baroque ein eigenes Ensemble dafür. Abends höre ich gerne Jazz-Klassiker oder auch mal eine Mahler-Sinfonie, in die man völlig abtauchen kann. Dazwischen geht es um Musik, die ich ler nen muss – oder die mich besonders inspiriert.

Steckbrief

Nils Landgren

1956 in Degerfors/Schweden geboren

Mit sechs Jahren als Schlagzeuger zur Musik gekommen, ehe er mit 13 Jahren die Posaune entdeckte

1972 bis 1978 Studium der klassischen Posaune, um Orchestermusiker zu werden

Nach Begegnungen mit dem Folk-Jazz-Pionier Bengt-Arne Wallin und dem Posaunisten Eje Thelin mit 20 Jahren nach Stockholm, um Jazz zu spielen

1979 Posaunist bei ABBAs Hit »Voulez-Vous«

1992 Gründung der Nils Landgren Funk Unit Künstlerischer Leiter beim »Jazz Baltica Festival«

Seit 2006 als Dozent, seit 2014 als Professor für Jazz-Posaune an der Hamburger Musikhoch schule

Live im Konzerthaus: So 18.12.2022 18.00 Uhr Nils Landgren – Christmas with my friends

Auch der Jazz ist vielerorts wie die Klassik eher Domäne eines älteren Publikums. Wie lässt sich das ändern, wie können wir jüngere Leute dafür begeistern?

Da gibt es viele Wege, die man gehen kann. Zu nächst bin ich sehr froh, dass wir noch ein so großes Publikum haben, das wir erstmal halten müssen, zumal ja auch die Jungen älter werden und Menschen nach der Berufstätigkeit mehr Zeit haben für Konzertbesuche. Es gibt kein Patentrezept, aber ein Thema sind sicher die Orte, an denen wir Musik machen – viele Konzertoder Opernhäuser befinden sich außerhalb der Welt jüngerer Menschen. Wir müssen auch dort hin gehen, wo wir sie finden und einladen. Ein ganz wichtiger Ort sind die Schulen, wo Kinder uns und der Musik begegnen müssen. Sie müs sen physisch spüren, was passiert, wenn wir und sie selber musizieren.

Das Interview führte Dr. Heiko Schmitz.

Fotos: Sonja Werner, Konzerthaus Dortmund
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Musikalischer Lichtblick

»So viel Licht« titelte die Presse nach dem letzten Konzert von Sol Gabetta im Konzerthaus Dortmund. Und das hatte nicht nur eine symbolische Bedeutung: Zum einen bedeutet der Vorname der weltbekannten Schweizer Cellistin schlichtweg »Sonne«, zum anderen war es das Konzert zur Eröff nung der neuen Saison 2021/22 nach coronabedingten Schließungen – ein Lichtblick also in gleich mehrfacher Hinsicht.

Zum Saisonauftakt 2021 spielte Sol Gabetta das zweite Konzert für Violoncello und Orchester von Dmitri Schostakowitsch, ein dramatisches Meisterwerk des späten Schostakowitsch. Wenn sie im November nach Dortmund zurückkehrt, steht sein erstes Cellokonzert auf dem Programm – sieben Jahre früher entstanden und ein völlig andersartiges Werk. Komponiert wurde das Konzert in einer Zeit, in der das Erbe Josef Stalins Dank einer TauwetterPeriode langsam überwunden wurde. Das bedeutete auch für Schostakowitsch gewisse Erleichterungen. Zuvor waren viele seiner Kompositionen als »volksfremd und formalistisch« gebrandmarkt worden, ein Aufführungsverbot schwebte permanent wie ein Damoklesschwert über dem Schaffen des Komponisten. Das erste Cellokonzert gilt als Teil der mu sikalischen Abrechnung Schostakowitschs mit Stalin.

Sol Gabetta begleitet dieses Stück schon lange. Vor zehn Jahren hat sie es für Sony aufgenommen und wurde dafür mit einem »Echo Klassik« ausgezeichnet. »Wie Gabetta etwa ihren ausdrucksvoll schwermütigen Part im Moderato endlos weit auszuspannen versteht, wie sie danach in der Cadenza ihr Violoncello ganz allein mit beklemmender Unmittelbar keit zum Sprachrohr für eine verwundete Seele macht – das ist phänomenal. Im letzten Satz führt sie dann den bitteren Totentanz des Orchesters mit großem, intensivem Ton und

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ungehemmter Virtuosität an. Hier ist eine große Künstlerin am Werk«, schrieb damals die Zeitschrift »Rondo«. Derzeit spielt die international gefragte Cellistin im Übrigen rund 80 Konzerte im Jahr, vor Corona waren es 120.

Im deutschsprachigen Raum ist die Cellistin Sol Gabetta auch als Moderatorin der Musiksendung »KlickKlack« im Bayerischen Fernsehen bekannt, die sie im Wechsel mit dem Schlagzeuger Martin Grubinger präsentiert. Ihre klassische Musikkarriere begann jedoch schon viel früher. Heute ist sie ein Weltstar, ein Weltstar, der sich stets treu geblieben ist. Ihr warmer, manchmal emotionaler und virtuoser Klang sowie ihre unprätentiöse Art haben Sol Gabetta weltweit Bewunderer eingebracht. Geboren wurde die Cellistin 1981 in der argentinischen Stadt Cordoba als Tochter französischrussischer Eltern. Seit einigen Jahren hat sie auch einen schweizerischen Pass. Zusammen mit ihrem Bruder, dem Geiger Andrés Gabetta, hat sie somit einen ziemlich interna tionalen Hintergrund.

Musikalisch geprägt wurde sie insbesondere von zwei Leh rern: Ivan Monighetti und David Geringas. Monighetti habe ihr geholfen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und ein aus geglichenes Leben zu führen und Geringas, sagte sie ein mal in einem Interview, habe ihr nicht beigebracht, wie man Cello spielt, sondern wie man das entwickelt, was ohnehin in einem steckt. Das habe sie sehr beeindruckt und daran erinnert, wie wichtig es sei, sich als Person weiterzuentwi ckeln und ehrlich zu sein. Und neugierig, möchte man hinzu fügen, denn das ist Gabetta zweifellos auch. Sie ist ständig im Dialog mit sich und der Welt, präsentiert Musik nicht nur im Fernsehen, sondern entdeckt auch neue Werke, bringt sie zur Uraufführung und leitet ein Festival. Das »Solsberg Festival« an ihrem Wohnort Olsberg in der Schweiz hat sich zu einem Mekka der Kammermusik-Fans entwickelt, nicht zuletzt, weil Gabetta nicht nur eine ausgezeichnete Musike rin, sondern auch eine charmante Gastgeberin ist.

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Fotos: Julia Wesely, Marco Borggreve

Sol Gabetta & Oslo Philharmonic

Diese Rolle nimmt sie auch bei dem neuen »Presenza«-Festival in Lugano ein, mit dem sie neue Konzerterlebnisse für Musiker und Publikum schaffen will. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Cellisten und Restaurator Balthazar Soulier, hat Gabetta hier ein Klassikevent aus der Taufe ge hoben, das den im Hamsterrad des Tourneebetriebs gefan genen Musikerinnen und Musikern wieder mehr Einfluss auf das Konzertgeschehen ermöglicht und Konzertbesuchern neue Eindrücke beschert. Der Charakter des Festivals ist be wusst experimentell, die Programmgestaltung offen.

Bei ihrem Dortmunder Konzert wird mit Klaus Mäkelä ein neuer Stern am Dirigentenhimmel am Pult des Oslo Phil harmonic Orchestra stehen. Dass er selbst Cellist ist, bietet ideale Voraussetzungen für eine musikalische Zusammen arbeit auf Augenhöhe. Und im Juni kann man Sol Gabetta dann noch einmal im Konzerthaus Dortmund erleben, zu sammen mit der Geigerin Isabelle Faust und dem Pianisten Kristian Bezuidenhout. Auf dem Programm steht mit dem Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven das Beste aus zwei musikalischen Welten: der Kammermusik und dem Solokon zert. Da kann sie dann den Ton ihres Cellos, den sie einmal als »ehrlich, warm, schön und persönlich« beschrieben hat, voll auskosten. Das heißt im Übrigen »Herr Gabetta«, fast so, als wenn sich das Instrument entwickelt hätte und zu einer Person geworden wäre. Samt Seele und Persönlichkeit.

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Fr 18.11.2022 20.00 Uhr
Oslo Philharmonic, Klaus Mäkelä Dirigent, Sol Gabetta Violoncello Werke von Igor Strawinsky, Dmitri Schostakowitsch und Jean Sibelius
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Pianistin Martha Argerich lässt sich gerne alle Möglichkeiten offen. Für Lahav Shani hat sie sich jedoch auf gleich zwei Konzerte im Konzerthaus Dortmund festgelegt, als Solistin mit dem Orchestre de Paris unter seiner Leitung und im Klavier abend mit dem jungen Israeli an zwei Flügeln.

Wem als Künstler die Gnade widerfährt, ein hohes Alter zu erreichen, der muss sich noch zu Lebzeiten in den Medien mit Etiketten aller Art herumschlagen. Besonders, wenn ein runder Geburtstag ansteht. So geschehen mit Marta Argerich, die im Jahr 2021 achtzig Jahre alt wurde. »Grand Dame« des Klaviers nennt das Feuilleton sie, »Hohepriesterin« und »Legende«. All das trifft irgendwie zu, und doch: Keine Bezeichnung will so richtig zu ihr passen. Immer noch greift sie mit der Kraft eines Kerls in die Tasten, und sie ist absolut nicht der Typ für musikalische Glaubensbekenntnisse. Außerdem hasst sie es, pompös zelebriert zu werden. Kaum ist die letzte Klaviertaste gedrückt, schon ist sie verschwunden. Hauptsache weg von der Bühne, von der Bestie Publikum, die sie erstaunlicherweise bis heute auf Händen trägt. »Martha hat alles dafür getan, ihre Karriere zu ruinieren, aber es ist ihr nie gelungen«, hat einst ein Agent über sie gesagt.

Bereits als Kind in Buenos Aires fühlte sie sich bei jedem Auftritt wie ein »Insekt unter der Lampe«. Dem Druck ihrer überehrgeizigen Mutter suchte sie zu entfliehen, indem sie sich nasses Papier

in die Schuhe schob in der Hoffnung auf eine schwere Erkältung. Als Siebzehnjährige in Florenz schnitt sie sich absichtlich mit dem Messer in den Finger. Einen Termin mit dem seinerzeit mächtigen EMI-Plattenboss Walter Legge ließ sie platzen, einen Vertrag mit der Deutschen Grammophon lehnte sie zunächst ab. Bald machte der Spitzname »Madame No!« die Runde, weil sie mehr Konzerte absagte als gab. Veranstalter trieb sie mit der Weigerung, Verträ ge vorab zu unterschreiben, in den Wahnsinn. Sogar ihren Lehrer, Friedrich Gulda, selbst ein exzentrischer Provokateur, brachte sie in Rage. Er beschimpfte sie als »neurotische, willensschwache, verwöhnte Virtuosin«, die »ihr Potenzial mit ihrer chaotischen Existenz« verschleudere. Sie aber nennt ihn heute »eine der wich tigsten Personen in meinem Leben«.

Natürlich verzieh man immer wieder der »Tigressa« mit den »flie genden Händen« und dem »Teufel im Leib« (Joachim Kaiser). Be zeichnungen, die zweifellos ihrer pianistischen Brillanz entspra chen, die aber auch der Fantasie derer entsprangen, die in der schwarzhaarigen Musikerin mit dem Mona-Lisa-Lächeln und dem

Meisterkonzerte 15

Martha Argerich, Lahav Shani & Orchestre de Paris

turbulenten Liebesleben eine Femme Fatale witterten. »Ich bin sehr kurzsichtig und kneife die Augen zusammen, um Leute zu erkennen. Das gibt mir vielleicht diesen merkwürdigen Blick«, sagte Argerich mit trockenem Humor im Interview in Brescia am Rande ihres Klavierfestivals. Ein Gespräch, das zum ersehnten Wendepunkt in einem absurden Theaterstück wurde, das man auch »Warten auf Martha« nennen könnte. Den ganzen Nachmittag hatte die Presse im Foyer eines prächtigen Palais-Hotels in brütender Hitze auf sie gewartet. Immer wieder sah man eine dunkle Gestalt durch Marmorsäulen des oberen Stockwerkes huschen. Als alle nicht mehr mit ihr rechneten, da erschien sie plötzlich, kurz vor Mitternacht im Restaurant. Wer sie sich jetzt nicht »griff«, hatte verloren. Im Vorteil waren die, die Spanisch sprachen. Immerhin: 18 kostbare Minuten Gespräch waren das Resultat.

»Martha ist ein sehr schönes Bild, nur ohne Rahmen«, sagt Daniel Barenboim liebevoll über sie. Mit ihr zu musizieren sei »jedes Mal so, als wäre es das erste Mal… aufregend.« Die beiden kennen sich be reits seit Kindesbeinen. Und auch mit Barenboims Schüler, dem neuen Dortmunder Exklusivkünstler Lahav Shani, ist Argerich bestens bekannt. 2020 nahmen sie das Klavierkonzert von Maurice Ravel im Heichal Hatarbut, der Konzerthalle in Tel Aviv auf. Mit Prokofiews drittem Klavierkonzert waren sie in Wien zu hören, und nun kommen sie mit Beethovens zweitem Klavierkonzert nach Dortmund. Im April kehren die beiden sogar als Klavierduo ins Konzerthaus zurück, denn der junge Dirigent und Pianist zählt mittlerweile zu Argerichs engem Freundeskreis, mit dem sie sich auf der Bühne wohl, sicher und unangreifbar fühlt. »Ich bin alt, aber noch immer unreif«, sagte Argerich unlängst der dpa, etwas kokett, etwas verlegen, so als wolle sie sich für ihr kompliziertes Wesen entschuldigen, das auch ihre Töchter verunsicherte. »Wie ein kleines Mädchen«, erzählt Tochter Stéphanie Argerich in ihrem Film »Bloody daughter«, hätten sie die Mutter getröstet und aufgemuntert. Besonders vor dem Auftritt, wenn die Panik bei ihr wieder um sich griff. Doch »dann siehst du dieses Biest da auf der Bühne – und denkst, hm, okay. Du bist vollkommen erschöpft, weil sie all deine Energie und Aufmerksamkeit genommen hat, und dann sitzt sie da am Flügel, stark, präsent, und bringt den Saal zum Einstürzen«. Ein Widerspruch, der jetzt nicht mehr aufgelöst werden muss. Schließlich liebt Martha Argerich es, nicht definiert zu werden.

Illustrationen: Fred Münzmaier nach Fotos von Susesch Bayat
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Sa 17.12.2022 20.00 Uhr Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 und
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 5

Mit Bodenhaftung in der Erfolgsspur

Ihr Auftreten ist nie laut, aber es ist entschieden. Sie weiß, was sie möchte und wie sie ihre Ziele realisieren kann. Bevor Dirigentin Joana Mallwitz im nächsten Sommer ans Konzerthaus nach Berlin wechselt, dirigiert sie in Dortmund das Mahler Chamber Orchestra.

Manchmal ergeben sich die Dinge einfach so. Dann nimmt sie die Herausforderungen an, neugierig, offen, zugleich konzentriert und fokussiert. Das war schon so, als Joana Mallwitz mit 19 Jahren nach Heidelberg ging, als Solo-Repetitorin und Kapellmeisterin. So war es auch, als sie 27-jährig nach Erfurt ging und mit dem Etikett »jüngste Generalmusikdirektorin Europas« klarkommen musste. 2018 wur de sie dann Generalmusikdirektorin in Nürnberg, obwohl sie »gar nicht unbedingt vorhatte, sofort wieder eine Chefstelle anzunehmen«. Doch die Chemie mit dem Orchester stimmte, sie sagte zu, reüssierte in der Oper und möbelte das Konzertleben mit neuen Formaten auf. Die Verkaufszahlen schnellten nach oben. Die Zeitschrift »Opernwelt« kürte sie zur »Dirigentin des Jahres«, die »Salzburger Festspiele« klopften an und viele namhafte Orchester. Nun steht sie vor einem erneuten Wechsel. Joana Mallwitz wird Chefin beim Konzerthausorchester in Berlin. Sie selbst betrachtet diesen Schritt gewohnt nüchtern: »Wenn der Vertrag in Nürnberg im Jahr 2023 ausläuft, werde ich 18 Jahre in Festanstellungen an Opernhäusern gearbeitet haben, davon die Hälfte in leitender Funktion«, erklärte sie gegenüber der fränkischen Presse. »Dann wird es Zeit sein für einen Fokuswechsel.« Erstmals tritt sie eine Stelle bei einem reinen Sinfonieorchester an.

Manchmal ergeben sich die Dinge, oder wie Mallwitz es ausdrückt: »Im Rückblick schaut das so konsequent und vor allem schnell aus. Aber da waren auch viele Zufälle dabei.« Vielleicht ist es ihre freundliche und zugleich sachliche Art, mit der Mallwitz so gut ankommt, beim Publikum ebenso wie in der buntgefächerten Musikwelt. Für zur Schau getragenes Ego ist in ihrem Denken kein Platz. »Die Autorität, die man braucht, kommt nicht durch autoritäres Verhalten, sondern einzig und allein durch Vorbereitung und Authentizität.« Sie weiß, dass in ihrem Beruf Lorbeeren schnell auch welken können: »Man muss sich immer neu beweisen.«

Vielleicht ist es auch die Bodenständigkeit, die sie so beliebt, so erfolgreich macht. Sie ist keine Vertreterin des gelebten Jetsets. »Ich scheine tatsächlich jemand zu sein, der sich an einzelne Orte länger bindet.«

FOTO: MAT HENNEK Sonntags um Vier 17
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Joana Mallwitz & Mahler Chamber Orchestra

Außerdem ist es ihr wichtig, dass es eine Identifikation des Publikums mit einem städtischen Orchester, einem städtischen Opernhaus gibt. »Um dies zu stärken, müssen wir uns immer wieder aus unserer Kom fortzone herauswagen, manchmal einfach auch neu denken, sich trauen, ins Gespräch zu kommen, neue Sachen auszuprobieren.«

Joana Mallwitz, geboren in Hildesheim, verheiratet mit einem Sänger, Mutter eines Sohnes, ist inzwischen in der glücklichen Lage, sich ihre Engagements aussuchen zu können. Längst überschreitet die Zahl der Anfragen die Möglichkeiten ihres Kalenders. Daher sucht sie, wenn sie sich für eine neue Zusammenarbeit mit einem Orchester entscheidet, nach Konstellationen, die »wirklich passen und künstlerisch produktiv sind«. Damit meint sie nicht die erfolgreich summende Eintagsfliege. Erfolg bemisst Mallwitz daran, ob man nach einem ersten Mal noch ein zweites oder drittes Mal angefragt wird.

Die letzten Jahre haben unvermutet Fragen aufgeworfen. Corona hat vieles durcheinandergewirbelt. Gerade die Sorge, wie das Publikum weiter mit der Krise umgeht, treibt Joana Mallwitz um. Sie weiß, dass das Thema nicht nur bei Schatzmeistern und Intendanten aktuell köchelt. »Das wird uns noch auf Jahre beschäftigen«, gibt sie un

umwunden zu. »Aber gerade deshalb brauchen wir den Kontakt vor Ort noch mehr. Dazu gehört auch der zur Politik.« Ob es sie auch deswegen nach Berlin zieht, wo die Wege zur Politik be kanntermaßen eher kurz scheinen?

Wenn Mallwitz vor einem Orchester steht, fällt vor allem ihre Authentizität auf: wenn sie die Au gen schließt, wenn sie die Stirn kräuselt, fröhlich zum Dur lächelt oder in Moll mitleidet. Joana Mallwitz weiß zu kommunizieren, verbal etwa bei Konzerteinführungen und non-verbal während der Aufführungen. Sie erreicht ihr Publikum, live ebenso wie auf diversen Medienkanälen. 2020 hat sie mit dem Berliner Konzerthausorchester eine halbstündige Einführung zu Schuberts letzter Sinfonie ins Netz gestellt. Über 90.000

Menschen haben sich den Film bereits angese hen – mehr als ein ausverkauftes BVB-Stadion. Manchmal ergeben sich die Dinge eben, ein fach so…

Fotos: Nikolaj Lund
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So 06.11.2022 16.00 Uhr Mahler Chamber Orchestra,
Joana Mallwitz Dirigentin, Andrew Staples Tenor, José Vicente Castelló Horn
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12.12.2022

Händel Der Messias – Ton Koopman

Elisabeth Breuer Sopran, Maarten Engeltjes Altus, Tilman Lichdi Tenor, Andreas Wolf Bass, Amsterdam Baroque Orchestra & Choir, Ton Koopman Dirigent

Georg Friedrich Händel »Messiah« (»Der Messias«) HWV 56

Als Erster prägte Georg Friedrich Händel das Oratorium in England. Sein »Messiah« bringt der ausgewie sene Experte für historische Aufführungspraxis, Ton Koopman, gemeinsam mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir auf die Dortmunder Bühne.

Nach über 30 Jahren machte sich die italienische Oper für Georg Friedrich Händel in England nicht mehr bezahlt. Seit 1710 hatte er sich in seiner neuen Heimat einen Namen als Opernkomponist und -unternehmer gemacht, doch es kam die Zeit, da wurden die Kosten zu hoch, die Konkurrenz zu groß und überhaupt vermisste das englische Publikum seine Landessprache in den Werken. Händel wäre jedoch nicht so ein erfolgreicher Geschäftsmann gewesen, ohne Neuerungen gegenüber stets aufgeschlossen zu sein, um den Anschluss an den Markt nicht zu verlieren. Die Lösung fand er diesmal im Oratorium. Nicht nur war es gegenüber der Oper in der Produktion günstiger, auch konnte er allgemein verständliche Stoffe aus der Bibel behandeln und intensivierte durch die englische Sprache die Bindung zum Londoner Bürgertum. Mit dem »Messiah« schuf Händel in nur 24 Tagen ein bahnbrechendes Werk, das nicht nur den Geschmack des damaligen Publikums traf, sondern bis heute mit seinen dramatischen Arien und groß angelegten Chorsätzen zu den beliebtesten Werken des Komponisten zählt.

Als Ton Koopman mit sechs Jahren zum ersten Mal das ›Halleluja‹ aus Händels »Messiah« mit dem Kirchenchor der Gemeinde sang, wusste er nicht, dass er eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte kennenlernte. »Aber eines war mir klar: Es ist wunderbar zu singen«, erinnert sich der niederländische Dirigent, Cembalist und Organist. »Händels Meisterwerk ist immer auf meinem Schreibtisch geblieben. Ich liebe diese effektreiche, aber auch emotionale Musik. Händel verstand es, mit seinen berühmten Chören zu beeindrucken und vor allem das Herz zu berühren. Ich hoffe, dass der ›Messiah‹ auch neue Generationen verzaubern wird!«

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Foto: Foppe Schut
Mo
20.00 Uhr

Verdis »beste Oper«

Fr 25.11.2022 20.00 Uhr

Verdi Requiem – Teodor

Zarina Abaeva Sopran, Eve-Maud Hubeaux Mezzosopran, Andreas Schager Tenor, Matthias Goerne Bariton, MusicAeterna , Teodor Currentzis Dirigent

Currentzis

Giuseppe Verdi »Messa da Requiem«

Teodor Currentzis und seine MusicAeterna-Ensembles widmen sich dem Requiem, dem letzten Werk des berühmten Opernkomponisten, das als Oper im liturgischen Gewand anmutet.

Verdis Requiem ist große Oper! Was als einzelner Satz einer Gemeinschaftskom position begann, die Verdi zum Tod von Gioachi no Rossini mit zwölf bedeutenden Komponisten seiner Zeit angeregt hatte, wurde schließlich zu seinem Schwanengesang. Nachdem die für Ros sinis ersten Todestag vorgesehene Aufführung der »Messa per Rossini« kurzfristig platzte, wo rüber Verdi sehr enttäuscht war, vergingen vier Jahre, bis er Anlass hatte, seinen einst für diese Totenmesse komponierten Schlusssatz ›Libera me‹ wieder hervorzuholen und zu einem vollstän digen Werk zu ergänzen. Der Tod des von ihm sehr bewunderten Dichters Alessandro Manzoni gab den Impuls hierzu. So entstand Verdis letzte Kom position – ein rund 80-minütiges Requiem, das aufgrund seiner großen Besetzung und seines opernhaften Charakters oftmals als unpassend für Totenmessen in der Kirche erachtet wird und daher meist im Konzert zur Aufführung kommt.

So ist es nur folgerichtig, dass dieses Werk nun an die Stelle des geplanten »Tristan« tritt, der wegen des nicht mehr vollstän dig zur Verfügung stehenden Sängercasts nicht wie geplant stattfinden konnte. Doch ob Musikdrama oder dramatische Totenmesse – worauf man sich gefasst machen darf, wenn der in Dortmund vielfach gefeierte Teodor Currentzis am Pult seiner MusicAeterna-Ensembles steht, steht fest: Der energie geladene Dirigent, der vor seinen meist im Stehen spielenden Musikern wahre Tänze vollführt und sie dabei immer wieder zu ganz besonderen musikalischen Momenten anspornt, ist ein Meister der Neuentdeckung altbekannter Partituren.

Den Ballast aus über hundert Jahren Verdi-Rezeptionsgeschichte wird Currentzis gewiss nicht mitführen, wenn er mit einem 80-100 Personen starken Chor, seinem Orchester und einem hochkarätigen Solistenensemble diese monumentale Komposition erarbeitet, als würde sie das allererste Mal erklingen. Gemeinsam entdecken sie in der vermeintlich so bekannten Partitur Verdis ganz neue Klangwelten, die deutschlandweit nur zweimal zu erleben sein werden.

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Konzertante Oper 23 Foto: Julien Mignot

Bescheidenheit und Spiritualität

Sir András Schiff haut nicht auf die Pauke. Nicht als Pianist von allerhöchsten Gnaden, als den ihn die Musikwelt rühmt, und nicht in irgendeinem anderen übertragenen Sinn. Für Schiff ist Bescheidenheit ein guter Ratschlag. Andererseits: Selbst bewusstsein hat auch ihren Stellenwert, denn »wenn du ach so bescheiden bist, dann wirst du niemals auf die Bühne kommen«. Er selbst hat eine gewisse Selbstsicherheit, fühlt aber auch jetzt noch vor jedem Konzert Nervosität. »Verrückt!«, jedoch sind wir nun einmal Menschen und keine Maschinen. Für ihn steht in seiner künstlerischen Tätigkeit, die das Wort »Beruf« nur unzureichend beschreibt, die intensive Liebe zur Musik obenan – was eigentlich selbstverständlich klingt, es aber, so Schiff, der die in sich konkur rierende Konzertbranche aufmerksam beobachtet, nicht immer ist. Für ihn bedeutet Musiker-Sein keine Karriere, sondern die sprich wörtliche Berufung. Letztere wiederum erzeugt ein Glücksgefühl, das Gefühl eines ungeheuren Privilegs, eben: »dass wir das ma chen dürfen.«

Diese Eigenschaften lassen sich auch auf gewisse Komponisten übertragen. Von Schiff, dem Dortmunder »Curating Artist« der letzten Saison, war im Rahmen von nachfolgenden Konzerten im Wiener Musikverein folgender Satz zu lesen: »Keine andere Mu sik gibt mir dieses komplette Vergnügen: spirituell, emotional, intellektuell und auch physisch.« Natürlich war Johann Sebastian

Bach gemeint. Und Schiff erklärt es: »Wenn ich von Beethoven rede oder von Mozart, dann denke ich nicht unbedingt an Bescheidenheit, bei Schubert vielleicht. Aber Bach ist überhaupt nicht Ich-betont, er ist ein Teil der Gemeinde und er schreibt für die se Gemeinde. Bach sagt: ›Ja, ich bin ein frommer Mensch, der liebe Gott hat mir diese Begabung ge geben, und es ist meine Pflicht damit das Beste zu tun.‹« Schiff fühlt sich von solcher Haltung berührt, er findet sie in jedem Bach’schen Stück, sagt er, ob es sich um Kirchenmusik oder säkulare Musik han delt. »Und es ist spirituell, überall spirituell.«

Mitte Dezember sitzt Sir András Schiff am Flügel auf der Bühne des Konzerthauses, spielt und dirigiert dabei die Cappella Andrea Barca, über die er sagt: »Das ist mein eigenes Orchester, die sind wie meine Kinder.« Gemeinsam führen sie die sechs Konzerte für Klavier und Orchester BWV 1052 – 1056 und 1058 von Bach auf. Schiff wird nicht viel Aufhebens um seinen Auftritt machen, er setzt sich ans Instru ment und fängt an. Aus solcher Haltung, Begabung, Könnerschaft und musikalischer Kommunikation wird sie sich ergeben: Spiritualität.

24 Meisterpianisten
Ein zurückhaltendes Klaviergenie
spielt Bachs geistvolle Klavierkonzerte: Sir András Schiff.
Sir András Schiff –Bach Klavierkonzerte Cappella Andrea Barca , Sir András Schiff Klavier Do 15.12.2022 20.00 Uhr
Foto: Nicolas Brodard

Ein Tor zu anderen Welten

Mit ihrer Mischung aus Klezmer, Jazz und Klassik stellen sich Kroke in der Reihe »Soundtrack Europa« im Konzerthaus Dortmund vor. Voller Leidenschaft und Spielfreude schaffen sie Zuhör- und Ereignismusik.

»Wir sind Klezmer, deshalb improvisieren wir hauptsächlich und sind ständig auf der Suche nach etwas Neuem, auch in uns selbst. Die Improvisation ist ein Tor, durch das die Welten unserer Seele direkt zu denen gehen, die diese Welten erforschen wollen. Wir wollen, dass unsere Musik einfach Kroke-Musik genannt wird«. Kroke – das jiddische Wort für Krakau, und gleichzeitig Name der 1992 gegründeten Band um Jerzy Bawoł (Akkordeon), Tomasz Kukurba (Bratsche) und Tomasz Lato (Kontrabass). Zu Beginn spielten die drei Absolventen der Krakauer Musikhochschule noch in Clubs und Galerien im Krakauer Stadtteil Kazimierz. Waren den einen ihre Stücke völlig unbekannt, weckten sie bei den anderen Erinnerungen an eine längst verges sene Welt.

Doch lange sollten sich die Auftritte von Kroke nicht auf das historische jüdische Viertel be schränken: Während der Dreharbeiten zum Film »Schindlers Liste« wurde Steven Spielberg auf die Band aufmerksam und lud sie spontan dazu ein, bei der Zeremonie für Holocaust-Überleben de in Israel ein Konzert zu geben. Ein Angelpunkt in der Geschichte von Kroke – 1997 spielte die Band auf Einladung von Peter Gabriel beim »World of Music, Arts and Dance Festival« in Eng land, drei Jahre später erhielten sie den »Preis der Deutschen Schallplattenkritik« und es folgten mehrere Kooperationen mit Nigel Kennedy, darunter das für den »BBC Radio 3 Award for World Music« nominierte Album »East meets East« in 2003. Bis heute hat Kroke 16 Alben veröffentlicht und ist europaweit auf den Konzert- und Festivalbühnen zu Gast.

Ihre Inspiration finden die Künstler in ethnischer Musik aus aller Welt, sie bauen Elemente aus Jazz und Klassik mit ein und bereichern ihre Werke stets mit eigenen Improvisationen. Auf diese Weise kreiert Kroke seinen ganz eigenen Stil, der über Grenzen, Formen und Zeit hinweggeht.

So 30.10.2022 18.00 Uhr

Kroke

Jiddische Folklore trifft auf Jazzund Klassik-Elemente.

Soundtrack Europa 25
Foto: Jacek Dylag

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So klingt nur Dortmund. konzerthaus-dortmund.de

Hinter den Kulissen

Über den Sommer wird im Konzerthaus traditionell viel Hand angelegt: Renovierungsarbeiten an Geländern, Wänden, Böden, Lounges, Pforte und Türen, Musik in der Passage, ein Bildschirm für den Dirigenten bei Fernmusik und vieles mehr. Ein paar Besonderheiten sind auch dabei. Da ist zum Beispiel die Wandgestaltung im Backstage-Bereich, die hinter den Bühnentüren freundlich zur Stille mahnt. Oder ein Nashorn, das in einem Strich aus dem Dirigentenstab fließt und im Flur des Dirigentenzimmers an des sen Kraft erinnert. Und wenn man nichts Böses ahnend an einem normalen Werktag durch das Foyer spaziert, läuft plötzlich ein über vier Meter langes Nashorn an einem vorbei, das die Namen der Förderer der ersten Stunde trägt und die schwer tragenden Monteure komplett verdeckt...

Eine Nacht im Konzerthaus

Die 22. Dortmunder DEW21-Museumsnacht brachte zwei Sänger ins Konzerthaus, die sich einer ungewöhnlichen Aufgabe gestellt haben: In acht Stunden setzten sie nach und nach die 40 Stimmen des Renaissancewerks »Spem in alium« von Thomas Tallis zusam men. Wie ein gigantisches Puzzle erschloss sich die Motette Stimme für Stimme, bis gegen Mitternacht das vollendete vierzigstimmige Werk erklang. Eine stimmungsvolle Insel der Ruhe war der Konzertsaal in dieser Zeit für die Museumsnachtschwärmer. Vor dem Konzert haus konnte man dagegen laut und selbst aktiv werden: Mit Samba-Trommel, Trompete oder Kontrabass stellte sich unser Community-Music-Programm vor und bot Workshops für Jung und Alt.

Willkommen, Lahav Shani

Rund um unser Ticketing, überlebensgroß in der Lounge im Konzerthaus-Foyer und in unseren Publikationen war er schon bei uns, doch am 2. Oktober war Lahav Shani zum ersten Mal live als neuer Exklusivkünstler am Konzerthaus zu erleben. Mit einem kammermusikalischen Auftakt startete er am Klavier, um abends dann bei zwei romantischen Meilensteinen von Brahms und Dvořák am Pult des Rotterdam Philharmonic Orchestra zu stehen. Als Solistin war die Geigerin Hilary Hahn, regel mäßige Weggefährtin von Lahav Shani, die Kirsche auf der Exklusivkünster-Sahnetorte. Zum Antritt gab es ein handgemachtes, personalisiertes Backgammon-Set für den leidenschaftlichen Spieler – nur echt mit dem geflügelten Nashorn.

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Fotos: Konzerthaus Dortmund

Vom Blatt – Grüße von Sheku Kanneh-Mason

Mit Musik tief berühren und treffen, ohne zu verletzen – dieses Zitat von seinem Lieblingskünstler Bob Marley ist eine Art Leitsatz für unseren »Junge Wilde«-Cellisten Sheku Kanneh-Mason. Am 16. November wird er sein Publikum im Konzerthaus wieder be wegen, wenn er Bearbeitungen populärer Songs und klassischer Werke für Cello und Klavier auf die Bühne bringt.

Eintrag vom 19.05.2022, nach seinem zweiten Konzerthausbesuch und ersten Auftritt in der Reihe »Junge Wilde«

28 Briefe
Foto: John Davis

Impressum

Herausgeber

Konzerthaus Dortmund GmbH

Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V.i.S.d.P.

Redaktion

Marion Daldrup, Katharina Dröge, Teresa Saxe, Ann-Kristin Zoike

Autoren

Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup, Katharina Dröge, Guido Krawinkel, Teresa Pieschacón Raphael, Teresa Saxe, Dr. Heiko Schmitz, Christoph Vratz, Verena Wengorz, Ann-Kristin Zoike

Gestaltung

Kristina Erdmann

Anzeigenmarketing

Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213

Druck druckpartner

Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten.

Konzerthaus Dortmund Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 6960 F 0231 – 22 696222

info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 696200

Ausblick

Ausgabe 03 /2022 /22

Gautier Capuçon Publikumsschwarm und Künstlerliebling

Raphaël Pichon Suche nach Verbindungen

Sofia Gubaidulina Musik aus der Stille

Seong-Jin Cho Ohne Furcht und Nervosität

Das Nashorn-Rätsel

Dass ein Künstler von Weltformat, der schon als »neuer Glenn Gould« gefeiert wurde, ausgerech net im wenig spektakulären Herne-Wanne heimisch wird, mag etwas verwundern. Es hat allerdings einen klaren Vorteil, nämlich die räumliche Nähe zum Konzerthaus Dortmund. Hier konnte man den ehemaligen »Jungen Wilden«, der auch selbst komponiert und der dem Werk von Johann Sebastian Bach eine ganz besondere Verehrung entgegenbringt, schon häufiger erleben. Auch die Musikver mittlung liegt dem 42-Jährigen sehr am Herzen. Deshalb wurde er in Dortmund zuletzt als »Ohrenöffner« tätig.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »Nashorn-Rätsel« an: Konzerthaus Dortmund, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231– 22 696 159 oder per E-Mail an: verena.wengorz@ konzerthaus-dortmund.de

Einsendeschluss ist der 12.12.2022. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert von Mitsuko Uchida – Mozart Klavierkonzerte am 25.01.2023. Viel Glück! Die Lösung des letzten Nashorn-Rätsels: Myung-Whun Chung

Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO KonzerthausDortmund
Fotos: James Bort, Parlophone Records Limited, Yvonne Zemke Ausblick 29

Tickets

Persönlich

Ticketing und Abonnementberatung Ludwigstraße/ Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11.00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231–22 696 200

Per Fax F 0231–22 696 222

Per Post Konzerthaus Dortmund, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

Zahlungsarten

Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift mög lich. Bitte Postlaufzeiten berück sichtigen.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Abendkasse

Die Abendkasse im Foyer des Konzerthaus Dortmund öffnet 90 Minuten vor der jeweiligen Veranstal-

tung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben.

Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Re servierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Service für Rollstuhlfahrer*innen Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, hilft Ihnen unser kostenloser Begleitservice gerne: T 0231–22 696 200.

Keine volle Podiumssicht

Hörplätze sind 90 Minuten vor Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)

Informationen zu Hörhilfen

Für Nutzer*innen von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne be raten.

AGB

Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Konzerthaus Dortmund können im Ticketing des Konzert hauses sowie im Internet eingese hen werden.

Preiskategorien

Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ de/vermietung

Ab s o f o r t k ö n n e n S i e I h r e i g e n e s K l a v i e r s p i e l d e t a i l g e n a u a u f n e h m e n , w i e d e r g e b e n u n d s o g a r b e a r b e i t e n E n t d e c k e n S i e a l l e F a c e t t e n v o n S T E

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Die Botschafter des Konzerthaus Dortmund

Georg Abel, Mercedes Benz NL Dortmund · Liselotte und Dr. Helmut von Achten · Prof. Dr. Lutz Aderhold · Dr. Andreas Bellmunt · Britta und Roland Bracht · Gabi und Dr. Michael Brenscheidt · Lilo und Frank Bünte · Heidrun und Dr. Hans von Dewall · Dr. Stephen Dunker, DHPD Wirtschaftsprüfer u. Steuerberater · Susanne und Udo Dolezych · Sabine und Dr. Klaus Engel · Christa Frommknecht · Beatrice und Thomas Goeke · Iris und Volker Goeke · Johannes Großpietsch, Busche Verlagsgruppe · Benjamin Heinig · Christoph Helbich, SHA Scheffler Helbich Architekten · Inka und Dr. Mazen Hilal · Uta Höfling · Detlev Höhner, Murtfeldt Kunststoffe · Martina und Hans Jörg Hübner · Ann-Grit und Peter N. Jülich Hans-Jörg Karthaus · Prof. Dr. Stefan Kirmße · Annette und Dr. Uwe Kiszka · Dr. Wolfram Kiwit, Verlag Lensing-Wolff Dr. Martin Kleine · Michael Kohler, audalis Kohler Punge & Partner · Felix Krämer, Aug. Krämer Kornbrennerei · Traudel Kroh · Dr. Manfred Kühne · Dr. Alice L. und Dr. Jochen Kühner · Dr. Gunther Lehleiter · Margrit und Ulrich Leitermann Dr. Thomas Lichtenberg · Dr. Eva und Dr. Rainer Löb · Johanna Lonnemann, LD Medienhaus · André Maiwald, Maiwald Klavier & Flügel Galerie · Michael Martens, Dortmunder Volksbank · Dr. Fatma Michels, Frauenarztpraxis Dr. Michels · Jutta und Hans-Hugo Miebach · Lukas Minssen · Dietrich Nill · Margarete und Axel Nill · Susanne und Medard Nolden · Marc T. Oehler · Renate und Dr. Jochen Opländer · Gabriele und Günter Pantel · Prof. Dr. Tido Park, PARK Wirtschaftsstrafrecht. · Ines Pohlmann-Feuerhake-Fund und Peter Pohlmann · Beatrix Polchau · Marie-Luise Kauermann und Prof. Helmut Riester · Michael Sander · Wolfgang Scharf, Creditreform Dortmund Scharf · Dirk Schaufelberger · Cornelia und Thomas Schieferstein · Marie-Theres Schnarrenberger-Weitkamp · Dr. Arne Schneider, Elmos Stiftung · Familie Schneider · Dr. Wolfgang Schröder Christoph Schubert, Husemann Eickhoff Salmen & Partner GbR · Reinhold Semer · Mechtild und Paul Th. Steinau · Marie Elise und Dr. Hans Stetter · Dirk Stürmer, TechnologieZentrumDortmund · Helma und Dr. Heinz-Siegmund Thieler · Prof. Dr. Detlev Uhlenbrock, MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock & Partner · Prof. Dr. Angela und Wilfried Utermann · Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg · Iris Woerner und Axel Vosschulte · Martina und Thomas Wrede und weitere Botschafter und Botschafterinnen, die nicht genannt werden möchten.

Die Botschafter und Botschafterinnen werden im Botschafterboard ehrenamtlich vertreten von: Detlev Höhner (Sprecher), Iris Woerner (2. Sprecherin), Johannes Großpietsch, Dr. Jochen Opländer, Dirk Schaufelberger, Martina Wrede

Danke für: So klingt nur Dortmund.

Herzschlag trifft Ohr

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