Das Magazin des Konzer thaus Dor tmund
Arvo Pärt
Ausgabe 3 / 2023 / 24
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Danke für: So klingt nur Dortmund.
Aus der Stille
Titelfoto: Birgit Püve / Arvo Pärt Centre Foto: Marcel Maffei
Die politischen Krisen des vergangenen Jahres machen mich sehr betroffen. Zum Leiden in vielen Regionen der Welt kommt die Sorge vor der weiteren Entwicklung der Krisenherde, den Auswirkungen auf Europa und um den Zustand der Gesellschaft. Dürfen wir auf Frieden hoffen oder wird alles noch schlimmer werden? Ich kann mir vorstellen, dass es Arvo Pärt, einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart, Ende der 1960er-Jahre noch stärker so empfunden haben muss: Er hörte auf zu komponieren, weil er nicht mehr wusste, wie er sich angesichts der politischen Situation Estlands unter dem Druck der Sowjetunion noch künstlerisch ausdrücken sollte. Doch die persönliche Schaffenskrise wurde für Pärt der Beginn für etwas Neues. Wie das Wort Krise auf das altgriechische Verb »krínein« zurückgeht, das »trennen« und »(unter-)scheiden« bedeutet, musste Pärt sich von etwas trennen, damit Neues entstehen konnte. Er schüttelte alles ab, was ihm die Avantgarde und der berüchtigte Komponistenverband vorzuschreiben schienen, beschäftigte sich dann intensiv mit der Gregorianik und Renaissance-Polyfonie, und es folgte eine im wahrsten Sinne des Wortes Rückbesinnung auf das Wesentliche. Pärt entwickelte seinen eigenen Kompositionsstil, den er »Tintinnabuli« (deutsch: »Glöckchen«) nannte. Reduktion und Essenz spiegeln sich in einer einfachen Formel: Eine harmonische vertikale Bewegung wird verbunden mit einer horizontalen melodischen Bewegung, die zusammen eine Einheit bilden jenseits der Dur-/Moll-Harmonik. Pärt beschreibt diese Formel als 1+1=1: »Tintinnabulation ist ein Ort, den ich manchmal betrete, wenn ich nach Antworten suche – in meinem Leben, meiner Musik, meiner Arbeit. In meinen dunklen Stunden bin ich der Überzeugung, dass alles da
draußen keine Bedeutung hat. Das Komplexe und Vielseitige verwirrt mich nur, und ich suche nach Einheit.« Die Musik und Atmosphäre, die Pärt daraus entstehen lässt, ist so wunderschön, so meditativ, so berührend, dass man fast vergisst zu atmen. Mit seinem Klavierstück »Für Alina« fand Pärt 1976 seine neue musikalische Sprache. Das kurze Stück ist auch Dreh- und Angelpunkt unserer Zeitinsel Arvo Pärt. Ich möchte Sie einladen, gemeinsam mit uns auf diese Reise zu gehen, sich berühren zu lassen von seiner aus der Krise erwachsenen Musik, aber auch der Auseinandersetzung mit der Realität, die uns umgibt. Wir werden das Vorher und das Nachher seiner Krise beleuchten, sowie das, was ihn selbst musikalisch inspiriert und wie er auch für nachfolgende Generationen Konventionen des Komponierens abgeschüttelt hat. Dazu haben wir fantastische Künstlerinnen und Künstler sowie Vertraute Pärts eingeladen. Vielleicht ist Arvo Pärt gerade jetzt genau der richtige Komponist, um gemeinsam und hoffnungsvoll in ein neues Jahr zu starten. Zunächst am 19. Januar mit einem Auftaktkonzert von Paavo Järvi und dem Estonian Festival Orchestra und dann ab Mitte Februar mit einem mehrtägigen Zeitinsel-Festival. Was es sonst noch Schönes zu erleben und zu hören gibt, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Ich wünsche uns allen uns ein frohes, glückliches, hoffnungs- und friedvolles Jahr 2024 voller begeisternder Musikerlebnisse! Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des Konzerthaus Dortmund
Editorial 03
So 24.03.2024 18.00 Uhr
Thomas Quasthoff Quartett Thomas Quasthoff Gesang, Simon Oslender Klavier, Dieter Ilg Kontrabass, Wolfgang Haffner Schlagzeug Vom Lied zum Song, vom Jazz stilsicher durch die Genres: Quasthoffs neues Programm »For You«
04 Einblick
06 Interview
03 Editorial
Man muss unsicher sein
04 Einblick
Dirigent René Jacobs hat sich drei Jahre lang in tausend Seiten »Carmen« gestürzt. Im hörbar-Interview taucht er wieder auf.
05 Inhalt
10 Titel
26 Augenblick
Ein ganzer Kosmos
28 Gästebuch
Ein Zeitinsel-Festival entführt in die mystische Klangwelt Arvo Pärts. 29 Ausblick / Rätsel / Impressum 14 Chorklang 30 Haus und Verkauf
Nahrung für die Seele Virtuoser Gambist, passionierter Forscher, Ensemblegründer und Dirigent: Jordi Savall 17 Meisterkonzerte
Herz und Verstand Ihr Mozart ist für uns ein Glück: Maria João Pires musiziert ihn mit Herz, Leib, Verstand und Seele. 20 Internationale Orchester
Geniale Partnerschaft Mit Dvořáks Cellokonzert als Bravourstück zeigt Kian Soltani alle Möglichkeiten seines Instruments. 22 Neuland
Kein Verstecken Maximale musikalische Freiheit: Das Aurora Orchestra kennt seine Werke in- und auswendig.
Fotos: Bernd Brundert, Harald Hoffmann / DG, Holger Hage / DG, Chris Christodolou
24 Von Klassik bis Pop
Türöffner in neue Hörwelten Als Philharmonix zeigen Mitglieder der Wiener und Berliner Philharmoniker pure Freude an der Musik. 25 Green Culture Week
Spiel der Elemente Alexej Gerassimez und Percussion-Ensemble mit einem intensiven, meditativen Klangerlebnis 17
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Inhalt 05
06
Foto: Philippe Matsas
Man muss unsicher sein
René Jacobs kann man schon einen Opern-Entstauber nennen oder vielleicht auch Originalklang-Guru. Denn der Belgier erarbeitet hingebungsvoll Opern der Vergangenheit und bringt viel Licht in manchmal vergessene, manchmal bisher eher langweilig interpretierte Musiktheater-Werke. Der 1946 in Gent geborene Dirigent war zwar schon immer musikbegeistert, fand seinen beruflichen Weg zur Musik dafür aber erstaunlich spät. Darüber und über sein aktuelles Projekt, Georges Bizets Oper »Carmen«, sprechen wir mit René Jacobs im Interview. Herr Jacobs, Sie sind bekannt als Spezialist für historische Aufführungspraxis. Aber ihr Weg dahin war keineswegs linear, sondern eher ungewöhnlich für einen Musiker. Sie haben nämlich zunächst Philologie studiert und dann drei Jahre als Lehrer für Latein und Griechisch gearbeitet. Ich habe klassische Philologie vor allem deshalb studiert, weil meine Eltern wollten, dass ich erst mal ein richtiges Diplom bekomme, wie sie sagten. Für Musik habe ich mich schon früh interessiert, aber gleich mit dem Konservatorium anzufangen, war in deren Augen nicht richtig. Ich bin sehr froh um mein Philologiestudium, weil es eine solide intellektuelle Basis für alles war, was ich später als Musiker gemacht habe. Wie kamen Sie denn letztlich zur Musik? Während der drei Jahre, in denen ich Griechisch und Latein unterrichtet habe, bin ich parallel schon viel als Sänger aufgetreten. Am Anfang vom vierten Jahr kam die Einladung für eine Tournee in Spanien und dann habe ich entschieden, am nächsten Tag nicht mehr in die Schule zu kommen. Sie haben zunächst eine beachtliche Gesangskarriere hingelegt, wie kamen Sie zum Dirigieren? Am Anfang meiner Gesangskarriere habe ich nie an ein zweites Leben als Dirigent gedacht. Aber ich habe angefangen, kleinere Projekte zu initiieren. Und so ist
es dann vom einen zum anderen gekommen. Irgendwann kam der Moment, wo ich Lust hatte, eine Oper zu dirigieren und gleichzeitig zu singen. Das war eine Barock-Oper von Antonio Cesti, aber konzertant aufgeführt. Immer wenn ich singen musste, habe ich mich umgedreht. Das war ein bisschen Zirkus. Aber es war erfolgreich und ich wurde im nächsten Jahr eingeladen, das Stück noch mal zu machen, diesmal inszeniert. Ab da war mein neues Zuhause der Orchestergraben. Und ich bin im Orchestergraben geblieben. Sie sind irgendwann auch als nachschöpferischer Komponist tätig geworden. Was ist so faszinierend daran, Musik in ihre Ursprungsform zurückzubringen? Partituren der frühen Opern aus dem 17. und teilweise auch aus dem 18. Jahrhundert wurden selten gedruckt. Vielmehr kursierten in Europa
Interview 07
verschiedene Abschriften. Und es stand auch nicht alles in den Noten. Man könnte das mit den großen Malern wie Rubens vergleichen. Er hat seine riesigen Gemälde nicht allein gemalt, er hatte ein Atelier und Assistenten. Das ist das, was Sie richtig das nachschöpferische Element nennen. Aber ich sehe mich nicht als Archäologen. Es geht mir um Kreativität. Die ursprünglichen Versionen lassen viel mehr Raum. Dieses kreative Element fehlt im 19. Jahrhundert immer mehr. Ich darf in einer Wagner-Oper zum Beispiel nicht sagen, ich ändere jetzt mal die Noten oder ich füge noch Noten hinzu. Es würde auch gar keinen Sinn machen, es steht ja schon alles da. Aber die gemeinsame Kreativität von Menschen, die im Grunde zusammen improvisieren, das hat im 19. Jahrhundert abgenommen. Spontaneität ist wichtig bei der Arbeit als Dirigent. Sehr wichtig! Aber man darf nicht vergessen, dass wir es jetzt mit Sängerinnen und Sängern zu tun haben, die Musik aus vielen Jahrhunderten singen. Repertoire wird wiederholt. Damals war das nicht so, besonders Opern wurden nie lange Zeit gespielt. Ich finde das war etwas unglaublich Positives und Fruchtbares. Etwas, das heute fehlt. Woran liegt das? Das hat viele Gründe. Ein Grund ist, dass die Musik im 19. Jahrhundert immer komplexer wurde, auch für das Publikum. Darum hat die Barockoper jetzt mehr Erfolg, weil das eine musikalische Sprache ist, die man leichter versteht. Händel zum Beispiel hat eine echte Renaissance erlebt. Aber auch bei der Barockoper ist der Trend, dass immer die gleichen Stücke gespielt werden. Ein heiliger Kanon an genialen Stücken. Aber dieses Konzept von Genialität und Genie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Weder Mozart noch Beethoven haben über sich selber gesagt, dass sie Genies waren. Wagner schon, auf krankhafte Weise. Wagner ist am Geniekult und an der Kanonisierung schuld? Ja, er verpestet alles. Er hat zum Beispiel die ganze Barockmusik als undeutsch und schwülstig verurteilt. Man ist in Deutschland noch immer von dieser Meinung infiziert und es gibt keine Impfung dagegen. Auch hier hilft vermutlich der Blick zurück, um herauszufinden, aus welcher Perspektive Geschichte geschrieben wurde und warum welche Teile in Vergessenheit geraten sind. Wonach suchen Sie sich Ihre Musikprojekte aus? Das entsteht organisch. Ich wurde der Barockopern ein bisschen müde. Mit »Carmen« mache ich einen großen Sprung ins 19. Jahrhundert. Das hat auch damit zu tun, dass der Bärenreiter-Verlag eine neue Ausgabe der »Carmen« macht. Es gibt darin drei Fassungen oder besser: drei Schichten. Es sind über tausend Seiten Partitur! Die erste Schicht ist die Fassung von 1874, dem Jahr vor der Uraufführung. Bei den Proben in Paris gab es Probleme, die zu neuen Fassungen geführt haben.
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Die mit der berühmten ›Habanera‹ zum Beispiel. Die ›Habanera‹ ist das Paradebeispiel. Es gab einige Änderungen, die Bizet alle übernehmen musste, um das tragische Ende halten zu können. Die Organisatoren wollten Carmen nämlich überleben lassen. Und der Chor war kurz davor zu streiken, weil der Part in der ersten Version so schwierig war. Wie lange hat es gedauert, bis die jetzige Fassung stand? Ich bin jetzt seit drei Jahren damit beschäftigt. Ich muss sagen, dass die Covid-Periode dabei geholfen hat. Denn irgendwann waren so viele Projekte abgesagt, dass ich mich überwiegend mit »Carmen« beschäftigt habe. Warum hat diese Oper Sie so gereizt? Weil das Libretto so anders ist als in den Barockopern, die ich gewohnt bin. Es handelt sich hier wirklich um Menschen aus Fleisch und Blut. Und die Oper ist unglaublich gut und intelligent gemacht. Bizet war auch interessiert an früherer Musik, Bach zum Beispiel. Es gibt unglaublich gute Kontrapunkte in dieser Oper. Was man wie ich hoffe besser auf den historischen Instrumenten hören wird, mit denen wir diese Musik spielen werden. In diesem Fall fand ich es interessant, die Fassungen nicht zu mischen. Aber bei Mozarts »Don Giovanni« zweifele ich immer. Da gibt es eine Version, in der singt die Figur Don Ottavio eine Arie, und in der anderen Fassung eine andere. Beide sind wunderbar schön, man möchte unbedingt beide nehmen, aber das wäre falsch. Sind Sie sich manchmal unsicher, die richtige Entscheidung zu treffen? Ja, sehr unsicher. Ich bin ein unsicherer Mensch. Aber ich glaube man muss unsicher sein. Das Interview führte Anastasia Päßler.
Steckbrief
René Jacobs Geboren 1946 im belgischen Gent Zunächst Studium der Philologie in Gent, gleichzeitig Gesangsunterricht bei Louis Devos und Alfred Deller 1977 Gründung des international gefeierten Ensembles Concerto Vocale 1983 Debüt als Operndirigent bei den »Innsbrucker Festwochen der Alten Musik« Ab 1992 Gastdirigent an der Staatsoper unter den Linden Berlin und ab 1993 am Brüsseler Opernhaus La Monnaie sowie weitere Engagements an verschiedenen internationalen Veranstaltungsorten wie den »Salzburger Festspielen«, dem »Festival d’Aix-en-Provence«, dem Theater an der Wien oder dem Pariser Théâtre des Champs-Élysées Ehrendoktorwürde der Universität von Gent sowie viele weitere bedeutende Auszeichnungen und internationale Preise wie der »Grammy Award« sowohl für seine Aufnahmen als auch für sein Lebenswerk Mittlerweile mehr als 260 Aufnahmen und rege Tätigkeiten als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer Live im Konzerthaus: Sa 16.03.2024 19.00 Uhr René Jacobs dirigiert Carmen
Interview 09
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Der estnische Komponist Arvo Pärt ist ein Meister der Reduktion, der minimalistischen Schlichtheit. Und doch schafft er damit oftmals archaisch anmutende Klang- und Glaubensräume, die eine ungemeine Anziehungskraft besitzen. Das Konzerthaus Dortmund widmet dieser einzigartigen Stimme der Gegenwartsmusik eine musikalische Zeitinsel, bei der große Pärt-Interpreten wie der Dirigent Paavo Järvi und der Geiger Gidon Kremer zu Gast sind. Als Gidon Kremer 1977 ein neues Stück in die Hände bekam, ahnte er noch nicht, dass der Titel »Tabula rasa« Programm sein würde. »Wo ist die Musik? «, fragte er nach erstem Durchblättern der Partitur erstaunt den Komponisten, Arvo Pärt. Immerhin hatte er die Notenseiten buchstäblich ausgedünnt. Bereits nach dem ersten Ton gab es eine riesige Pause. Und was darauf bis ins Finale folgte, das im dreifachen Pianissimo und dann in der völligen Stille versiegt, erwies sich ebenfalls als radikale musikalische Entschlackungskur. Minimale RhythmusVerschiebungen, sanft organisierte Dreiklänge und beruhigende Farbkontraste – all das macht den Geist dieses Doppelkonzerts für zwei Violinen, Streichorchester und präpariertes Klavier aus. Doch so verwundert sich der lettische Stargeiger Kremer zunächst von dieser introvertierten Musik zeigte, er spielte das Werk schon bald nicht nur laut Pärt »sehr gut« auf Schallplatte ein. Die beim Münchner Label ECM veröffentlichte Aufnahme machte auf einen Schlag aus dem bislang eher als Geheimtipp gehandelten Komponisten eine Berühmtheit. Und längst gehört »Tabula rasa« zu den Ikonen einer musikalischen Moderne, die im Gegensatz zu den oftmals sehr experimentierfreudigen und intellektuellen Neue-Musik-Moden bis heute ein breites Publikum in den Bann zieht.
Zeitinsel Arvo Pärt 11
Fr 19.01.2024, Do 15.02. – So 18.02.2024
Zeitinsel Arvo Pärt Estonian Festival Orchestra, Paavo Järvi Dirigent, Estnischer Philharmonischer Kammerchor, Tallinn Chamber Orchestra, Tõnu Kaljuste Dirigent, Gidon Kremer Violine u. v. a. Eine Reise in die atmosphärische Klangwelt Arvo Pärts
Tatsächlich lässt sich Pärts Biografie und damit sein schöpferischer Weg in zwei große Kapitel einteilen. Die 1960er-Jahre waren geprägt von der Beschäftigung mit der Musikgeschichte, aber auch mit avantgardistischen Formen. Und beides sollte Pärt in seiner Ersten Sinfonie miteinander verschmelzen, mit der er 1963 sein Studium bei Heino Eller abschloss. Doch schon bald eckte Pärt mit diesem Klangdenken bei den sowjetischen Behörden an. Aufführungsverbote waren die Folge. Und 1968 kam es endgültig zum Wendepunkt. Nachdem sein Stück »Credo« einen veritablen Skandal ausgelöst hatte, zog er sich völlig zurück. Bis 1976 verstummte seine kompositorische Stimme nahezu komplett. Und gerade in dieser Phase der Neuorientierung fiel dem getauften Lutheraner ein Notenbuch mit gregorianischen Gesängen in die Hände, das er in einer Kirche in Tallinn entdeckt hatte. »Ich wollte etwas finden, das lebendig, einfach
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war, eine absolute Melodie, eine nackte Stimme, die die Quelle alles anderen ist«, so Arvo Pärt in einem seiner seltenen Interviews. »All das fand ich in diesem Notenbuch. Ich begann, diese Melodien zu spielen und zu singen. Es war, als bekäme ich eine Bluttransfusion. Ich hatte es geschafft, eine Brücke zwischen gestern und heute zu bauen, ein Gestern, das mehrere Jahrhunderte alt war. Der gregorianische Gesang hat mich eins gelehrt: Hinter der Kunst, nur zwei oder drei Noten zu verbinden, steht ein kosmisches Geheimnis. Das haben die typischen Zwölftonkomponisten nicht verstanden.« Die Erkenntnis, dass man mit nur wenigen Noten Botschaften von großer Kraft und Schönheit schaffen kann, spiegelt sich auch in den vielen Chorwerken wider, die jetzt beim Pärt-Festival erklingen. Dazu
gehört etwa das »Veni creator«, das 2006 für die Deutsche Bischofskonferenz entstanden ist. Pärts Faszination von der Musik der russischorthodoxen Kirche drückt sich in den Ausschnitten des »Kanon pokajanen« aus, den er 1998 zum 750-jährigen Jubiläum des Kölner Doms geschrieben hat. Und welche neuen Horizonte sich für Pärt gleichfalls auf dem Gebiet der Instrumentalmusik auftaten, unterstreicht das gerade einmal 14 Takte lange Klavierstück »Für Alina«, das einem geistlichen Lied ohne Worte ähnelt. Trotz seiner Hinwendung zum Religiösen und Spirituellen blieb Arvo Pärt in der Sowjetunion zwar von lebensbedrohlichen Gängeleien und Repressionen, wie sie noch Dmitri Schostakowitsch aushalten musste, verschont. Trotzdem sollte Pärt 1980 seiner Heimat besser den Rücken kehren, um sich erst in Wien und dann in Berlin niederzulassen. Seit 2008 lebt der mit Preisen und Auszeichnungen regelrecht überhäufte Komponist wieder in Estland. 1990 wurde sogar ein Asteroid nach ihm benannt. Und erst jüngst, im Mai 2023, überreichte man ihm mit dem »Polar Music Prize« den inoffiziellen Nobelpreis für Musik. Nun also widmet ihm das Konzerthaus eine Zeitinsel, bei der im Abschlusskonzert Gidon Kremer mit »Fratres« ein weiteres Kult-Stück von Pärt spielt, das er einst mit Keith Jarrett am Klavier ebenfalls für ECM aufgenommen hatte. Und auch in dieser kantablen Meditation hat Pärt einmal mehr einen seiner wichtigsten musikalischen Glaubenssätze verewigt: »Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser eine Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich.«
Fotos: Birgit Püve / Arvo Pärt Centre
Gidon Kremer und »Tabula rasa« sind nun auch bei der Zeitinsel dieser Saison zu erleben, mit der das Konzerthaus Dortmund den großen estnischen Komponisten Arvo Pärt feiert. Sechs Konzerte und ein Salon-Gespräch umfasst dieses Klangporträt. Und neben Kremer widmen sich herausragende Pärt-Interpreten wie Paavo Järvi und sein Estonian Festival Orchestra sowie der von Tõnu Kaljuste geleitete Estnische Philharmonische Kammerchor dem Lebenswerk des inzwischen 88-jährigen Komponisten. Seine Orchester-, Kammermusik- und Chorwerke treten dabei immer in den Dialog mit Komponisten, die sein Klangdenken maßgeblich geprägt haben. Dazu gehört natürlich sein Kompositionslehrer Heino Eller, bei dem er am Konservatorium in Tallinn studiert hat. Pärts Bewunderung für Bach hat sich schon in den frühen 1960er-Jahren als äußerst fruchtbar erwiesen – wie etwa 1964 in der »Collage zu B-A-C-H« für Kammerorchester, in der auch Zitate aus den Cembalo-Suiten auftauchen. Und selbstverständlich dürfen all die Rückbezüge auf den gregorianischen Choral und damit das Fundament jener römisch-katholischen Musik nicht fehlen, die Pärts zweites musikalisches Leben entscheidend beeinflusst hat.
Zeitinsel Arvo Pärt 13
Nahrung für die
Seele Jordi Savall ist eine Ausnahmeerscheinung: Er ist virtuoser Gambist, passionierter Forscher, Ensemblegründer und Dirigent. Und er ist ein Künstler, dessen Interpretationen von einem humanistischen Urglauben getragen werden, wie die Welt ihn gerade gut gebrauchen kann. Mit der Gambe fing alles an. Erste musikalische Schritte ging Jordi Savall zwar im Knabenchor seiner katalanischen Heimatstadt Iguala, lernte später dann Cello. Doch wirklich schicksalhaft war der Moment, in dem er die Gambe für sich entdeckte. Als großes Lebensglück bezeichnet er dieses Erweckungserlebnis, und wenn man »dieses Glück hatte, verstehe ich auch Mark Twain, der sagte: ›Es gibt zwei wichtige Momente im Leben: der Tag, an dem man geboren wurde – und der Tag, an dem man versteht, für WAS man geboren wurde.‹« Es war vor allem der intime Charakter des Instruments, sein nobeleleganter und resonanzreicher Klang, der den jungen Jordi Savall an der Gambe so sehr faszinierte. Irgendwie scheint es eine Art Seelenverwandtschaft zwischen den beiden zu geben, denn ebenso wie er selbst spricht auch die Gambe mit leiser, fast etwas heiserer Stimme. Und kaum jemand bringt das Instrument so zärtlich zum Singen wie Jordi Savall. Die Gambe war es auch, die das Interesse Jordi Savalls an Alter Musik weckte. Angefangen bei Bach, Couperin und Rameau bohrte er sich immer tiefer hinein in die Musikgeschichte und reiste dabei weiter zurück als die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen. Das gilt zum Beispiel für sein spektakuläres »Jerusalem-Projekt«, das Musik aus mehr als drei Jahrtausenden enthält. Die Aufnahme nimmt uns mit auf eine Zeitreise in eine Stadt im permanenten Spannungsfeld zwischen den Religionen. Es ist ein typisches Savall-Projekt, denn es geht ihm nicht nur ums Musizieren, sondern auch um die Idee einer interkulturellen Begegnung: Musik als Dialog der Kulturen.
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Chorklang 15
Fr 29.03.2024 19.00 Uhr
Johannes-Passion am Solistinnen und Solisten, La Capella Nacional de Catalunya, Le Concert des Nations, Jordi Savall Leitung
Karfreitag – Jordi Savall Johann Sebastian Bach Johannes-Passion BWV 245
Humanismus und Musik gehen bei Jordi Savall Hand in Hand, nicht nur im Dialog der Kulturen und Religionen. Musik kann für ihn auch Mahnmal sein, kann uns an Fehler der Vergangenheit erinnern, an Unrecht und Leid, das Menschen über Menschen gebracht haben. »Sklavenwege durch die Welt« hieß eines seiner Projekte, das Klagelieder und Kriegsgesänge aus Mali, Madagaskar, Kolumbien und Mexiko mit historischen Texten über die Sklaverei kombinierte. »Die Musik ist Nahrung für die Seele«, davon ist Jordi Savall überzeugt. »Ich war immer schon davon fasziniert, welche Rolle die Musik für die Menschen spielt. Warum zum Beispiel die armenische Kultur, die eine so tragische Geschichte hat, eine Musik hervorbringen konnte, die fast zärtlich ist. Wie ist das möglich?« »Armenian Spirit« heißt das Album, das uns mitnimmt in eine Welt voller berührender und schmerzlich-schöner Klänge. Es ist eine von mittlerweile mehr als 200 Aufnahmen, die auf dem Eigenlabel Alia Vox erschienen sind. Denn Jordi Savall gehörte zu den ersten in der Klassikszene, die ihr eigenes Label gegründet haben. Ohne Rücksicht auf die oft finanziellen Interessen des Musikmarktes konnte er hier seine musikalischen Visionen und Ideen kompromisslos umsetzen. Das ist auch der Grund, warum er im Laufe der Jahre gleich mehrere Ensembles gründete: 1974 rief er das Ensemble Hespèrion ins Leben, das auf Originalinstrumenten spielt und sich auf die Musik vom Mittelalter bis zum Barock spezialisiert hat. 1987 folgte La Capella Reial de Catalunya, ein Vokalensemble, das sich nach historischen Kriterien der Musik vor dem 19. Jahrhundert widmet. 1989 gesellte sich dann noch Le Concert des Nations hinzu, dessen Heimat das Orchesterrepertoire vom Barock bis zur Romantik ist und das Werke von Bach und Mozart, Händel und Beethoven aus dem ursprünglichen Geist ihrer Entstehungszeit heraus interpretiert. Denn das sollten wir nicht vergessen: Bei allem obsessiven Forscherdrang, der Jordi Savall noch in die entlegensten Repertoirewinkel der Vergangenheit leuchten lässt, ist er gleichermaßen im Standardrepertoire der Alten Musik zu Hause. Beethovens »Eroica« hat er ebenso eingespielt wie Mozarts Requiem oder Bachs h-moll-Messe. In Dortmund steht nun dessen Johannes-Passion auf dem Programm, die der katalanische Dirigent gemeinsam mit seinem eingespielten Team musiziert. Und damit enden wir da, wo wir angefangen haben: bei der Gambe. Denn der schönste Moment in Bachs Johannes-Passion ist für Jordi Savall der Tod Jesu: »Es ist vollbracht« singt der Countertenor an dieser Stelle: »Das ist, als sterbe man selbst.« Und dazu spielt die Viola da Gamba mit ihrem unvergleichlichen Klang, der Jordi Savall vor mehr als 40 Jahren auf seine abenteuerliche und künstlerisch so fruchtbare Reise schickte.
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Herz und Verstand
Wenn sich Klavierlegende Maria João Pires Mozart widmet, verspricht das eine Sternstunde zu werden. Ein einziges Mal standen die Sterne weniger günstig – eine echte Reifeprüfung… Es trifft sie wie ein Schock. Dirigent Riccardo Chailly hebt den Taktstock. Es erklingt Moll, es müsste aber Dur sein! Das jedenfalls erwartet Maria João Pires. Chailly dirigiert Mozarts d-mollKonzert – und sie hat ein anderes vorbereitet! Pires bedeckt ihr Gesicht mit den Händen, sie schüttelt den Kopf. Aber dann lächelt sie auch. »Die Situation hatte auch etwas Komisches für mich, da Riccardo Chailly noch in der Einleitung zu mir ›Ach, das kannst du schon!‹ sagte und lachte! Das ist typisch Dirigent, der muss ja nicht spielen!«. Auch Chailly erinnert sich an den außergewöhnlichen Moment: »Das Wunder ist, dass sie ein solches Erinnerungsvermögen hat, dass sie innerhalb einer Minute umswitchen kann zu einem neuen Konzert. Ohne einen einzigen Fehler zu machen«. So gut Mario João Pires die brenzlige Situation damals im Jahr 1999 auch bewältigt hat, sie ist ihr natürlich nicht noch einmal zu wünschen. In Dortmund hat sie sicher die richtigen Noten dabei, nämlich die von Mozarts CDur-Konzert KV 467, mit seinem feierlichen ersten Satz und seinem bezaubernd-schwebenden Ada-
gio, eines der wunderbarsten Eingebungen Mozarts. Pires spielt seine Musik nicht aufgeplustert oder vordergründig. Ihre Interpretationen sind nicht nur durchdacht, sie sind auch das natürliche Ergebnis eines langen Lebens. »Ich habe angefangen Mozart zu spielen, als ich ein kleines Mädchen war. Mein erstes Konzert mit Orchester war ein Mozart-Konzert. Damals war ich acht Jahre alt.« Mozart ist die Konstante in ihrem Leben. Ihre relativ kleinen Hände haben es ohnehin nie erlaubt, sich donnernden Spätromantikern zu widmen, wie etwa Liszt oder Rachmaninow. Grifftechnisch ist die Oktave für Pires eine Grenze. Die 1944 in Lissabon geborene Maria João Pires hat bereits ein wechselvolles, unstetes Leben hinter sich. Nach ihrem Studium am Conservatório Nacional in Lissabon sowie in München und Hannover beginnt ihre Karriere mit dem Gewinn des »Internationalen Beethovenwettbewerbs« im Beethoven-Jahr 1970. Sie nutzt diesen Sieg aber nicht, um im Musikbusiness durchzustarten. »Karriere zu machen, das geht
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Di 12.03.2024 20.00 Uhr
Maria João Pires & Swedish Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding Dirigent, Maria João Pires Klavier
Radio Symphony Orchestra Mozart Klavierkonzert KV 467 und Mahler Sinfonie Nr. 7
Foto: Felix Broede / DG
gegen die Musik«, ist Pires überzeugt. Mitte der 1970er-Jahre zieht sie sich bereits ein erstes Mal von der Konzertbühne zurück, für satte sieben Jahre. Mozarts Klaviersonaten hat sie zu jener Zeit schon für das Label Denon ein erstes Mal komplett eingespielt. 1989 lässt sie einen zweiten Zyklus für die Deutsche Grammophon folgen. In ihrem Leben ist es Pires immer um mehr als das persönliche Fortkommen gegangen. Sie will schon früh in ihrem Leben die junge Generation mit musikalischer Begeisterung erfüllen und Menschen für klassische Musik gewinnen, die damit selten oder nie in Berührung kommen. »Begabt sind wir alle. Aber manche haben weniger Gelegenheit als andere, etwas zu werden. Da müssen wir einhaken.« In ihrem Haus an der Grenze zu Spanien veranstaltet sie Mitte der 1980er-Jahre bereits Kammerkonzerte, Meisterklassen und Workshops. Ihre Landsleute aber verstehen das als Anmaßung und machen gegen ihre Ideen Front. Enttäuscht kehrt sie daraufhin ihrem Heimatland den Rücken und zieht nach Salvador de Bahia in Brasilien, nur um dort das im Grunde ungeliebte Leben einer reisenden Konzertpianistin weiterzuführen. Konkret wird ihr Lebenstraum danach endlich in Belgien. Im südlich von Brüssel gelegenen, geschichtsträchtigen Ort Waterloo arbeitet Pires heu-
te mit sozialen Projekten gegen die Kommerzialisierung des Musikbetriebs an, den sie immer wieder stark kritisiert. Im Konzertsaal fühlt sich Pires oft unwohl. Sich ausstellen müssen und dazu noch Beifall zu bekommen, ist ihr peinlich und erfüllt sie nicht. Womit sie diesen ganzen Jubel wohl verdient habe, fragt sie sich dann. Das ist keine gespielte, sondern echte Bescheidenheit. »Ich glaube nicht daran, dass wir Interpreten so wichtig sind, wie die Welt uns heute darstellt.« Wenn die Presse sie als »Mozart-Spezialistin« bezeichnet, erfreut sie das nicht. »Ich bin nicht da, um zu zeigen, dass ich gut Mozart spiele, aber ich bin da, um Mozart zu verstehen«, sagt sie. Und genau deshalb hat Maria João Pires damals 1999 auch so souverän agieren können bei ihrem Beinahe-Debakel. »Ich glaube an die Erinnerungsfähigkeit des Körpers. Man muss mit ihm das Gedächtnis regelrecht aufwecken, denn nur er erinnert sich an alle Gesten und Bewegungen.« Ende 2017 hat sich Maria João Pires ein letztes Mal von der Bühne verabschiedet. Doch so ganz kann sie von ihr nicht lassen, aller Unbehaglichkeit zum Trotz. Immer wieder gibt sie Konzerte, die sie sorgsam aussucht. Ihr Mozart ist für uns ein Glück, Pires musiziert ihn mit Herz, Leib, Verstand und Seele. Eine unwiderstehliche Mischung!
Meisterkonzerte 19
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Geniale Partnerschaft Sa 24.02.2024 20.00 Uhr
Mahler Chamber Orchestra Mahler Chamber Orchestra, MCO Academy am Orchesterzentrum|NRW, Tugan Sokhiev Dirigent, Kian Soltani Violoncello
– Prokofiew Romeo und Julia Antonín Dvořák Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104, Sergej Prokofiew »Romeo und Julia«-Suite
Der Cellist und ehemalige »Junge Wilde« Kian Soltani kehrt mit einem der bedeutendsten
Foto: Gregor Hohenberg
Cellokonzerte aller Zeiten nach Dortmund zurück. Schon als er das Stück zum ersten Mal aufgeführt hat, sei ihm klar gewesen: »Dieses Werk wird mich mein Leben lang begleiten!« Wie könnte es auch anders sein bei einem der berühmtesten Solokonzerte des Repertoires – Dvořáks Cellokonzert? Unzählige Einspielungen füllen ebenso viele Regalmeter – auch der ehemalige »Junge Wilde« Kian Soltani ist vertreten. In einem »Blind gehört«-Interview kommentiert er seine eigene Aufnahme scherzhaft: »Oh, ziemlich schnelles Tempo. Schrecklich! Wer immer das ist, das ist sehr schlecht! Spaß beiseite. Aber tatsächlich höre ich mir diese Aufnahme äußerst ungern an.« Auch wenn Kian Soltani bei seinem Live-Mitschnitt eines Konzerts mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin seinen Perfektionsanspruch nicht voll erfüllen kann, ist dieses Meisterwerk ein Glücksfall für Cellistinnen und Cellisten, über das Soltani im »hörbar«-Interview vor einigen Jahren sagte: »Beim Cellokonzert von Dvořák sind einem die Partner so genial zugeschrieben, dass der Solist mit jeder Gruppe des Orchesters zumindest einmal zusammenspielt, mit den Bläsern, mit der Flöte und auch mit dem Konzertmeister.« Eine wunderbare Gelegenheit also, auch die Stimmführer des Mahler Chamber Orchestra und die Mitglieder der diesjährigen MCO Academy – Studierende des Orchesterzentrum | NRW und anderer internationaler Partner-Hochschulen – in Szene zu setzen. Nicht umsonst wurde das Cellokonzert auch schon als »Zehnte Sinfonie« des Komponisten bezeichnet. Doch bei aller Wertschätzung für das Orchester in der Komposition ist »Dvořáks Cellokonzert als Bravourstück klar dafür geschrieben, dass der Cellist sämtliche Möglichkeiten des Instruments zeigt. Er will das Publikum mitreißen«, resümiert Soltani, der seine Möglichkeit dazu im Konzerthaus Dortmund unter der Leitung von Tugan Sokhiev nutzen wird.
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Kein Verstecken Sa 23.03.2024 20.00 Uhr
Hans Zender: Schuberts Aurora Orchestra, Nicholas Collon Dirigent, Allan Clayton Tenor
Winterreise inszeniert Hans Zender: Schuberts »Winterreise« (Eine komponierte Interpretation für Tenor und kleines Orchester)
Auch wenn es sich zunächst nackt fühlte ohne Notenständer, spielt das Aurora
Aurora war das erste professionelle Orchester der Neuzeit, das vor einigen Jahren eine Sinfonie komplett auswendig spielte. Warum auch nicht? Man kennt es von Konzertsolistinnen oder Opernsängern, Streichquartette und Chöre haben es vorgemacht: Ein Orchester, das ohne Noten spielt, ist weder ein Ding der Unmöglichkeit noch eine Spielerei. Im Gegenteil – für viele Aurora-Mitglieder war dies eine der intensivsten und lohnendsten musikalischen Erfahrungen ihrer Laufbahn. »Aufschauen zu können, Augenkontakt herzustellen und zu wissen, dass jeder auf der Bühne jede einzelne Note des Stücks in- und auswendig kennt, sorgt für eine unglaublich intensive Erfahrung der Musik«, sagt Jamie Campbell, Stimmführer der Zweiten Geigen. Ein Orchester, das auswendig spielt, ist also vielseitiger – seine Mitglieder können sich bewegen, die Formation ändern und sich dem Publikum physisch nähern. Diese Freiheit nutzt das Aurora Orchestra auch im Konzerthaus Dortmund, wenn es sich einem
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Meisterwerk in zeitgenössischer Neuinterpretation widmet: »Ein Werk wie die ›Winterreise‹ ist eine Ikone unserer Musiktradition, eines der großen Meisterwerke Europas. Wird man ihm gerecht, wenn man es nur in der heute üblichen Form – zwei Herren im Frack, Steinway, ein meist sehr großer Saal – präsentiert?«, fragt Hans Zender in einem Kommentar zu seiner »komponierten Interpretation« von Schuberts berühmtem Liederzyklus. Durch seine Bearbeitung für Kammerorchester mit Gitarre, Sopransaxofon und Akkordeon sowie durch das Spiel mit Klangfarben, Tempi, Text und musikalischen Wiederholungen schafft Zender eine neue Perspektive auf dieses Meisterwerk. Gemeinsam mit dem englischen Tenor Allan Clayton zeigt das Aurora Orchestra, »dass eine neue Version eines Meisterwerks nicht unbedingt treu sein muss, um wahr zu sein« (»Telegraph«). Das altbekannte Werk von Schubert wird durch den Zusatz von immersiven theatralischen Elementen und Lichtdesign auch in Dortmund eine (Winter-)Reise ins Neuland.
Foto: Stanton Media
Orchestra meist auswendig: ein Erfolgsrezept für maximale musikalische Freiheit.
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Türöffner in neue Hörwelten Mi 31.01.2024 20.00 Uhr
Philharmonix Beste Unterhaltung mit Mitgliedern der Berliner und Wiener Philharmoniker
Wer hat hier eigentlich am meisten Spaß? Die Weltklassemusiker, die spielen, was bei ihren berühmten Orchestern nie auf dem Konzertplan steht? Oder das Publikum, das sich von ihrer Virtuosität und Leidenschaft begeistern lässt? Die Philharmonix garantieren pure Freude.
Was alle Mitglieder verbindet, ist die Freude an der klassischen Musik. Aber ihr Programm reicht weit darüber hinaus. In ihren brillanten Neufassungen bearbeiten sie auch Jazz und Latin, jüdische Volksmusik, Hollywood-Melodien und Pop. Sie gewinnen allen Kompositionen noch nie gehörte, originelle Seiten ab – und fügen gekonnt zusammen, was sonst nicht zusammengehört. In Johann Strauss’ Ouvertüre zu »Die Fledermaus« schleicht sich schon nach wenigen Takten die Musik aus »Der Dritte Mann« ein. ›Der Elefant‹ aus Camille Saint-Saëns’ »Karneval der Tiere« trifft auf seinen Artgenossen aus Henry Mancinis »Baby Elephant Walk«. Und über Bachs C-Dur-Präludium erstrahlt plötzlich die »Bohemian Rhapsody« von Queen. Ob die Philharmonix nun Popsong oder Wienerlied bearbeiten, Prokofiew oder Tschaikowsky, Gershwin oder Piazzolla: Kurzweiliger, unterhaltsamer und cleverer kann Klassik kaum sein. Ihre Musik ist geprägt von der Klangästhetik und Tradition der Spitzenorchester, für die sie sonst tätig sind. Die nachgewiesene Klassik-Expertise aller Mitglieder erweist sich dabei nicht als Barriere, sondern als inspirativer Türöffner in neue Hörwelten. Den Anspruch für ihre Konzerte formuliert Philharmonix klar und deutlich: »Der Kopf muss sich freuen, das Herz jubeln und das Bein zucken.«
24 Von Klassik bis Pop
Foto: Max Parovsky
Leidenschaft ist der Grund, warum Mitglieder der Wiener und Berliner Philharmoniker die Philharmonix gegründet haben: Sie spielen alles, worauf sie schon immer Lust hatten. »Wir möchten einfach Musik spielen und mit dem Publikum gemeinsam diese Musik genießen, die wir im täglichen Berufsleben nicht spielen können. Oder auch Sachen ausprobieren, Grenzen ausloten, vielleicht auch mal über die Grenzen gehen, um wieder zurückzukommen«, beschreibt Klarinettist Daniel Ottensamer die Idee des Ensembles.
Spiel der Elemente Mo 18.03.2024 20.00 Uhr
Alexej Gerassimez Alexej Gerassimez Perkussion Julius Apriadi Perkussion Emil Kuyumcuyan Perkussion Sergey Mikhaylenko Perkussion Nicolai Gerassimez Klavier
& Friends Simeon ten Holt »Canto ostinato« und Alexej Gerassimez »Suite of elements«
Minimal Music trifft auf Eigenkompositionen: »Canto ostinato«, das bekannteste und meist aufgeführte Werk des niederländischen Komponisten Simeon ten Holt, wird in einem Sonderkonzert anlässlich der Dortmunder »Green Culture Week« mit der »Suite of Elements« von Alexej Gerassimez durchwoben.
Foto: Nikolaj Lund
Auf gemeinsame Initiative der Dortmunder Kulturinstitutionen fand im letzten Jahr zum ersten Mal die »Green Culture Week« statt. Mit öffentlichen Veranstaltungen wurde auf die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in der Kultur hingewiesen und versucht, das Publikum innerhalb und außerhalb des Kulturbetriebs für das Thema zu gewinnen. Im nächsten Jahr beteiligt das Konzerthaus Dortmund sich unter anderem mit einem Konzert, für das der Perkussionist und ehemalige »Junge Wilde« Alexej Gerassimez gewonnen werden konnte. Im Programm »Five Elements« steht ten Holts »Canto ostinato« für das Bewusstsein des Menschen, das Sein an sich und das Gefühl, das sich im Hier und Jetzt äußert und verändert. Das Werk lässt extrem viele Freiheiten zu, Instrumente und Anzahl Aufführender sind nicht vorgeschrieben. Alexej Gerassimez entscheidet sich für vier MalletInstrumente (Stabspiele wie das Marimbafon) und ein Klavier. Ver-
vollständigt wird das Programm mit Gerassimez’ »Suite of elements«, dem Klang der Natur selbst. Die Erde und unsere Umgebung bestehen aus den Elementen Wasser, Holz, Stein, Fell und Metall, auf denen die Eigenkompositionen auch gespielt werden. Die Musiker interagieren frei mit der Musik. Gerassimez beschreibt es folgendermaßen: »In meiner Komposition ›Suite of elements‹ begeben wir uns auf eine bewusstseinserweiternde Entdeckungsreise und erforschen die Seele und das Wesen eines jeweiligen Elements.« Intoniert von vier Perkussionisten und einem Klavier erwartet das Publikum ein außergewöhnlich intensives, meditatives Klangerlebnis mit beinahe hypnotisierender Wirkung.
Green Culture Week 25
Nie wieder ist jetzt! Am 2. Dezember hat das Konzerthaus Dortmund gemeinsam mit dem israelischen Dirigenten Lahav Shani, dem israelischen Geiger Pinchas Zukerman und den Bamberger Symphonikern ein Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Ausgrenzung gesetzt. Auf dem Programm des Konzerts stand u. a. das Violinkonzert des in den 1930er-Jahren vor den Nazis geflohenen israelischen Komponisten Paul Ben-Haim. Im Vorfeld des Konzerts sprachen der frühere Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und Konzerthaus-Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech.
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anz, Tanz, Tanz
Bereits zum dritten Mal kam das London Symphony Orchestra (LSO) im Oktober für ein Wochenende nach Dortmund. Diesmal stand das Programm ganz im Zeichen des Tanzes. Los ging es freitags mit Ravels eindringlichem Walzer und Rachmaninows geheimnisvollen Sinfonischen Tänzen. Kirill Gerstein glänzte mit dem ihm gewidmeten Klavierkonzert von Thomas Adès. Samstags wurde es bei verschiedenen Workshops voll im Foyer. Gemeinsam mit dem Community-Music-Team aus London wurde ausprobiert, komponiert und musiziert. Nicht fehlen durfte die Tea Time: Musikerinnen und Musiker besuchten Haushalte in Dortmund und präsentierten ihr Können im kleinen, persönlichen Kreis – Tee und Biscuits inklusive. Abends der Abschluss mit Pianistin Alice Sara Ott, die Liszts »Totentanz« spielte, und schließlich dann Richard Strauss’ monumentales Werk »Also sprach Zarathustra«. Hautnah zu erleben gab es den designierten Chefdirigenten des LSO, Sir Antonio Pappano: Im Talk und am Klavier überzeugte er das Publikum mit Charme und seinem Können.
eamtag
Wie sieht die Zukunft des Konzerthaus Dortmund aus? Wie können wir unsere erarbeiteten Werte verinnerlichen und leben? Welche Maßnahmen können den Konzertbesuch für unsere Besucherinnen und Besucher zu einem noch beeindruckenderen Erlebnis machen? – Dies sind Beispiele für Fragen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerthaus Dortmund beim diesjährigen Teamtag zu beantworten versucht haben. Der Tag endete mit einer Schnitzeljagd durchs Haus und einem geselligen Beisammensein mit gutem Essen, Getränken und Musik – sogar das Tanzbein wurde geschwungen.
u Gast
Wann hat man als Newcomer schonmal die Chance, in einem riesigen Konzerthaus zu spielen? Oder als Rap-Duo dort zu performen, wo sonst nur Streicher, Bläser oder Dirigentinnen und Dirigenten ihrer Arbeit nachgehen? Um genau das möglich zu machen, hat »Diffus«, ein Musik- und Kulturmagazin für Deutschland, Österreich und die Schweiz, gemeinsam mit YouTube, Google Arts & Culture und der Initiative Musik das Projekt ReBoot Culture ins Leben gerufen. Das Format hat sich als großartige Zusammenarbeit zwischen aufstrebenden und begehrten Popmusikerinnen und -musikern und spannenden kulturellen Institutionen etabliert, deren Wirkung sich jeweils gegenseitig durch das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen künstlerischen Welten verändert und zu einzigartigen Sessions führt. Im Konzerthaus Dortmund haben Singer-Songwriter Berq und das Rap-Duo Lugatti & 9ine jeweils zwei Live-Sessions aufgenommen, die man sich auf dem »Diffus«-YouTube-Kanal angucken kann.
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Vom Blatt – Grüße von Sir Simon Rattle
Eintrag vom 24. Januar 2011 nach Rattles Konzerthaus-Debüt mit den Berliner Philharmonikern und Anne-Sophie Mutter vor ausverkauftem Haus
28 Briefe
Foto: Julia Wesely
Häufig durften wir Sir Simon Rattle in letzter Zeit durch die Dortmunder Residenz seines London Symphony Orchestra (LSO) im Konzerthaus erleben. Wenn er am 6. März wieder mit dem Orchester zu Gast ist, ist das allerdings eine einmalige Gelegenheit: Rattle ist neuer Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters und Dortmund in dieser Saison sein einziges Ziel in Deutschland mit dem LSO. Gemeinsam mit Geigerin Isabelle Faust feiern Dirigent und Orchester den Abschluss der dreijährigen LSO-Residenz u. a. mit Brahms’ Violinkonzert.
Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Texte Markus Bruderreck, Marion Daldrup, Katharina Dröge, Guido Fischer, Anastasia Päßler, Nicole Richter,
Ausgabe 04/2023 / 24 Yannick Nézet-Séguin Ein Star mit Stil
Teresa Saxe, Verena Wengorz,
Lisa Batiashvili Virtuosität und Vertrauen
Bjørn Woll
Dianne Reeves Diva des Jazz
Gestaltung
Sir Simon Rattle Bezwingend beschwingt
Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup T 0231 – 22 6 96 213
Das Nashorn-Rätsel
Druck druckpartner GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. Konzerthaus Dortmund Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200 Besuchen Sie uns
Fotos: George Etheredge / DG, Björn Kadenbach
Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO KonzerthausDortmund
So außergewöhnlich unsere gesuchte Künstlerin als Mensch und Musikerin ist, so schräg und bisweilen höchst kreativ wird sie von der Musikkritik umschrieben. »Rotziges Tastenvieh«, »kecker Kuckuck« und »samtpfötige Löwenkönigin von diamantener Kraft« sind nur einige der Bezeichnungen, die sie über sich ergehen lassen musste. Die gebürtige Russin, die seit 2009 eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg innehat, verbrachte ihre Kindheit in der Dortmunder Partnerstadt Rostow am Don. Das Konzerthaus ist also nicht die einzige Verbindung zur Ruhr-Metropole.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »Nashorn- Rätsel« an: Konzerthaus Dortmund, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund, per E-Mail an verena.wengorz@konzerthaus-dortmund.de oder per Fax an 0231 – 22 696 159 Einsendeschluss ist der 14.02.2024. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert mit Maria João Pires, Daniel Harding und dem Swedish Radio Symphony Orchestra am 12.03.2024. Viel Glück! Die Lösung des letzten Nashorn-Rätsels: Jochen Malmsheimer. Ausblick 29
Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets
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Persönlich Ticketing und Abonnementberatung Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231 – 22 696 200 Per Fax F 0231 – 22 696 222 Per Post Konzerthaus Dortmund, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
tung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer*innen Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, hilft Ihnen unser kostenloser Begleitservice gerne: T 0231 – 22 696 200.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des Konzerthaus Dortmund öffnet 90 Minuten vor der jeweiligen Veranstal-
Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Informationen zu Hörhilfen Für Nutzer*innen von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Konzerthaus Dortmund können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de / technik
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30 Haus und Verkauf
Die Botschafterinnen und Botschafter des Konzerthaus Dortmund Georg Abel, Mercedes Benz NL Dortmund · Liselotte und Dr. Helmut von Achten · Prof. Dr. Lutz Aderhold · Dr. Andreas Bellmunt · Anja Berninghaus · Heinrich Böckelühr, Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg · Britta und Roland Bracht · Gabi und Dr. Michael Brenscheidt · Lilo und Frank Bünte · Peter Cremer Heidrun und Dr. Hans von Dewall · Dr. Stephen Dunker, DHPD Wirtschaftsprüfer u. Steuerberater · Susanne und Udo Dolezych · Sabine und Dr. Klaus Engel · Dr. Ansgar Fendel, Remonis · Dr. Fatma Michels und Dr. Bukurije Plasger, Frauenarztpraxis Michels und Plasger · Christa Frommknecht · Ingrid Gantenbrinka · Beatrice und Thomas Goeke · Iris und Volker Goeke · Johannes Großpietsch, Busche Verlagsgruppe · Benjamin Heinig · Christoph Helbich, SHA Scheffler Helbich Architekten · Inka und Dr. Mazen Hilal · Uta Höfling · Detlev Höhner, Murtfeldt Kunststoffe · Martina und Hans Jörg Hübner · Ann-Grit und Peter N. Jülich · Hans-Jörg Kart-haus · Prof. Dr. Stefan Kirmße · Annette und Dr. Uwe Kiszka · Dr. Wolfram Kiwit, Verlag Lensing-Wolff · Dr. Martin Kleine Sarah und Herbert Kleinewiese · Michael Kohler, audalis Kohler Punge & Partner · Felix Krämer, Aug. Krämer Kornbrennerei · Traudel Kroh · Dr. Manfred Kühne · Dr. Alice L. und Dr. Jochen Kühner · Dr. Gunther Lehleiter Margrit und Ulrich Leitermann · Dr. Thomas Lichtenberg · Dr. Eva und Dr. Rainer Löb · Johanna Lonnemann, LD Medienhaus · André Maiwald, Maiwald Klavier & Flügel Galerie · Michael Martens, Dortmunder Volksbank · Jutta und Hans-Hugo Miebach · Lukas Minssen · Dietrich Nill · Margarete und Axel Nill · Susanne und Medard Nolden Marc T. Oehler · Renate und Dr. Jochen Opländer · Gabriele und Günter Pantel · Prof. Dr. Tido Park, PARK Wirtschaftsstrafrecht. · Ines Pohlmann-Feuerhake-Fund und Peter Pohlmann · Beatrix Polchau · Marie-Luise Kauermann und Prof. Helmut Riester · Michael Sander · Wolfgang Scharf, Creditreform Dortmund Scharf · Dirk Schaufelberger · Cornelia und Thomas Schieferstein · Marie-Theres Schnarrenberger-Weitkamp · Dr. Arne Schneider, Elmos Stiftung · Familie Schneider · Dr. Wolfgang Schröder · Christoph Schubert, Husemann Eickhoff Salmen & Partner Angelika Ullm und Architekt Ralf Schulte-Ladbeck, A-S L-Baumanagement · Reinhold Semer · Mechtild und Paul Th. Steinau · Marie Elise und Dr. Hans Stetter · Helma und Dr. Heinz-Siegmund Thieler · Prof. Dr. Detlev Uhlenbrock, MVZ · Prof. Dr. Uhlenbrock & Partner · Emil und Christiane Underberg · Prof. Dr. Angela und Wilfried Utermann · Iris Woerner und Axel Vosschulte · Martina und Thomas Wrede und weitere Botschafter und Botschafterinnen, die nicht genannt werden möchten. Die Botschafterinnen und Botschafter werden im Botschafterboard ehrenamtlich vertreten von: Detlev Höhner (Sprecher), Iris Woerner (2. Sprecherin), Johannes Großpietsch, Dr. Jochen Opländer, Dirk Schaufelberger, Martina Wrede Danke für: So klingt nur Dortmund.
WIR MACHEN’S EINFACH
EINZIGARTIGE MOMENTE