Programmheft-Vorschau: Anatomy of Emotions

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ANATOMY OF EMOTIONS

Tanzstücke von Mauro Astolfi, Etienne Béchard & Rima Pipoyan

Angst – Mari Ishida, Momoko Nakamura

Bern Ballett

Spielzeit 2023/24

ANATOMY OF EMOTIONS

Tanzstücke von Mauro Astolfi

Angst

Etienne Béchard

Wut

Rima Pipoyan

Liebe

Uraufführungen

Eintritt um 30 % ermässigt dank der Genossenschaft Migros Aare

Merci

Elisabeth Marazzi

SPORTKLINIK BERN
Bern AG KNIECHIRURGIE BERN Gelenkklinik Bern AG
Gelenkklinik

Besetzung

Angst (UA)

Choreografie

Mauro Astolfi

Musik

Ludwig van Beethoven

Tänzer*innen

Marioenrico D’Angelo /

Edoardo Deodati*

Catarina Abreu

Andrey Alves

Léonard Blondel

Pablo del Campo

Mari Ishida

Marieke Monquil

Momoko Nakamura

Sophia Shaw

Choreografische Assistenz

Craig Davidson

Probenleitung

Christine Ceconello

Bühne

Verena Hemmerlein

Kostüme

Irina Shaposhnikova

Licht

Marco Policastro

Wut (UA)

Choreografie

Etienne Béchard

Musik

Gustav Mahler, Francesco Veracini, Christoph W. Gluck, Henry Purcell, Oasis

Tänzer*innen

Indar Carmona Viñas / Andrey Alves*

Mari Ishida / Momoko Nakamura*

Marieke Monquil / Saskya PauzéBégin*

Nicolas Frau / Léonard Blondel*

Catarina Abreu

Marioenrico D’Angelo

Pablo del Campo

Edoardo Deodati

Toshitaka Nakamura

Romane Ruggiero

Sophia Shaw

Lina Verveckken

Choreografische Assistenz

Emma Garau Cima

Probenleitung

Christine Ceconello

Bühne

Verena Hemmerlein

Kostüme

Irina Shaposhnikova

Licht

Christian Aufderstroth

* Bitte beachten Sie die Abendbesetzung.

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Liebe (UA)

Choreografie

Rima Pipoyan

Musik

Ludwig van Beethoven, Gustav Mahler

Tänzer*innen

Indar Carmona Viñas

Nicolas Frau

Toshitaka Nakamura

Saskya Pauzé-Bégin

Romane Ruggiero

Lina Verveckken

Choreografische

Assistenz, Probenleitung

Christine Ceconello, Lisa Lareida

Bühne

Verena Hemmerlein

Kostüme

Irina Shaposhnikova

Licht

Christian Aufderstroth

Musikalische Leitung

Artem Lonhinov

Produktionsleitung

Isabelle Bischof

Dramaturgie

Isabelle Bischof, Bettina Fischer

Bühnenbildassistenz

Sidonia Helfenstein

Kostümassistenz

Annsophie Gawriloff

Inspizienz

Denis Puzanov

Berner

Symphonieorchester

Direktorin Bern Ballett

Isabelle Bischof

Dramaturgie

Bettina Fischer

Probenleitung

Christine Ceconello

Ballettpianist

Abdiel Montes de Oca

Vermittlung Bern Ballett

Joana Hermes, Karin Hermes

Technischer Direktor Reinhard zur Heiden Leiter Bühnenbetrieb

Claude Ruch Leiter Werkstätten Andreas Wieczorek Leiterin Kostüm & Maske

Franziska Ambühl Produktionsleiterin Bühnenbild Konstantina

Dacheva Produktionsleiterin Kostüm Maya Däster Bühnenmeister

Paolo Rütti, Stefan Romig Tontechnik Breandan Davey, Mike Kocher

Requisite Karin Heinrich, Gabriela Hess Maske Alexandra Lampert, Laura Lind, Deborah Rentsch, Anja Wiegmann

Die Ausstattung wurde in den Werkstätten und Ateliers der Bühnen Bern

hergestellt. Co-Leitung Malsaal Jann Messerli, Lisa Minder Leiter Schreinerei Markus Blaser Leiter Schlosserei Marc Bergundthal Leiter Dekoration

Oliver Schmid Leiterin Maske Martina Jans Gewandmeisterinnen Mariette

Moser, Irene Odermatt, Sina Rieder Leitung Requisite im Team Leiter

Beleuchtung Bernhard Bieri Leiter Audio & Video Bruno Benedetti

Premiere Sa

14.10.2023

Stadttheater

Dauer der Vorstellung 2h 30min, mit zwei Pausen

Die Biografien der Tänzer*innen und des Produktionsteams finden Sie hier:

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Wer kreiert Anatomy of Emotions?

Anatomy of Emotions vereint drei Uraufführungen für Bern Ballett. Das erste Stück des Abends stammt vom Italiener Mauro Astolfi. Er choreografiert Werke sowohl für seine eigene Compagnie, das Spellbound Contemporary Ballet, als auch für Tanzensembles in ganz Europa. Für Bern Ballett schuf er in der Spielzeit 2022/23 Postlude, das im Rahmen von Bach Recomposed zu sehen war.

Etienne Béchard ist in Bern kein Unbekannter mehr. Wut ist bereits seine sechste Arbeit für Bern Ballett. Zuletzt choreografierte er Upside Down, das im Tanzabend mit dem Titel Le Troisiéme Sexe in der Vidmar 1 zu sehen war.

Zum ersten Mal für Bern Ballett choreografiert Rima Pipoyan. Die Armenierin gilt in ihrem Heimatland als Pionierin des zeitgenössischen Tanzes. Sie gründete und leitet die Abteilung für modernen Tanz an der Staatlichen Choreografischen Hochschule in Yerewan.

Wie nähern sich die Choreograf*innen dem Thema an?

Angst, Wut und Liebe sind die menschlichen Gefühlsregungen, mit denen sich unsere drei Choreograf*innen in Anatomy of Emotions befassen.

Mauro Astolfi schickt einen Auftragsmörder los. Dieser versetzt eine Handvoll Menschen in Angst und Schrecken. Astolfis fast schon filmischer Zugang erlaubt uns einen Einblick in eine Wohnung, in der ein Küchenschrank zum lebensrettenden Versteck wird und ein Schattenspiel auf einem Vorhang nicht zufällig an die Duschszene in Alfred Hitchcocks Thriller Psycho erinnert. Der italienische Choreograf nähert sich dem Thema Angst mit Humor. Sein Mörder scheint selbst vom Pech verfolgt, gelingt ihm doch kaum eins seiner Vorhaben, ohne sich selbst zu verletzen. Astolfi entlarvt unsere Ängste als psychotische, ohne reale Bedrohung entstandene Einbildungen. Auch wenn evolutionär betrachtet manche Ängste das Überleben der Menschen sicherten, bilden sie doch nicht immer eine reale Gefahrenlage ab, sodass Angst in vielen Fällen ein unzulänglicher und

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Übersicht

unzuverlässiger Ratgeber ist – besonders wenn am Ende der, der den Schrecken verbreiten sollte, selbst zitternd und am Boden zerstört nach Trost sucht. Mit erzählerischer Bildkraft und detailgenauem choreografischem Schrittmaterial lässt Mauro Astolfi in seinem Stück sowohl bedrohliche als auch skurrile Situationen entstehen. Ein gleichermassen ernster wie auch humorvoller Zugang zu einem Gefühl, über das im Allgemeinen selten gelacht wird.

Etienne Béchard stellt ein «Wutlabor» auf die Bühne. Seine Wissenschaftler*innen führen Untersuchungen durch und beobachten ihre Proband*innen. Hier werden Experimente bis zum Äussersten getrieben: Wie reagieren die Testpersonen darauf, extrem gereizt zu werden? Und wie hält man die eruptiven Wutausbrüche jederzeit im Zaum? Denn sobald ein «Subjekt» die starke Emotion unter Kontrolle hat, darf es die Seiten wechseln, wird selbst zum Wissenschaftler oder zur Wissenschaftlerin. Um ein akzeptiertes Mitglied der Gesellschaft zu werden, muss hier nicht nur die Wut, sondern es müssen alle überbordenden Emotionen unter Kontrolle gebracht werden. Doch wer bestimmt eigentlich, welcher Grad an Gefühlsausbruch angemessen ist und welcher nicht? Wer behält die Deutungsmacht in dieser dystopischen Erzählung, in der eine Gesellschaftsordnung angestrebt wird, in der ein «aus der Reihe tanzen» nicht geduldet wird? In Etienne Béchards Choreografie mit dem Titel Wut kommen die Emotionen dynamisch, rhythmisch und sehr physisch in Bewegung.

Rima Pipoyan hat für diesen Abend ein Stück zum Thema Liebe choreografiert. Ihr Ansatz zeigt bildlich und im übertragenen Sinn, wie in Liebesbeziehungen neue Räume betreten werden, sich Türen unerwartet öffnen oder für immer schliessen. Pipoyan lässt ihre Protagonist*innen zu Beginn in einen Gefühlskosmos eintauchen, in dem Jeder und Jede individuell dem Phänomen Liebe Ausdruck verleiht. Es entsteht kein romantisches Ballett, sondern eine Annäherung an sehr persönliche Gefühlswelten, entwickelt durch eine assoziative Bewegungsfindung der Tanzenden. Liebesbeziehung heisst für Pipoyan, auf die Körpersprache des Gegenübers zu reagieren, Impulse aufzunehmen und weiterzugeben – bis am Ende des Stücks die Individuen mit Leichtigkeit im Gleichklang schwingen. Versöhnlich, poetisch und weich verlässt Pipoyan sich ganz auf die Kraft der Musik, die eine Harmonie der Körper freisetzt.

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Welche Musik erklingt?

Im ersten Teil des Abends, zu Mauro Astolfis Choreografie Angst, wird zu Musik von Ludwig van Beethoven getanzt. Das Stück beginnt mit dem 1. und dem 4. Satz aus Beethovens Sinfonie Nr. 3, der Eroica, gefolgt von der wohl berühmtesten Tonfolge weltweit: Ta-ta-ta-taaaa, dem Schicksalsmotiv aus Ludwig van Beethovens Fünfter. Das zweite Stück basiert auf einer Zusammenstellung von Musiknummern: Gustav Mahlers erstem Satz der Sinfonie Nr. 2, Christoph Willibald Glucks Don Juan und der Ouvertüre Nr. 6 von Francesco Veracini. Vom Tonträger kommen ausserdem noch Henry Purcells Music for the funeral of Queen Mary, der Song Don’t Look Back in Anger der BritpopBand Oasis und vom Choreografen arrangierte Klangcollagen dazu. Der Abend schliesst mit dem Allegretto der Sinfonie Nr. 7 von Ludwig van Beethoven und Gustav Mahlers berühmtem Adagietto aus seiner Sinfonie Nr. 5. Das Musikstück wurde bekannt, als Luchino Visconti es 1971 für die Verfilmung der Thomas-Mann-Novelle Der Tod in Venedig verwendete.

Das komplette Programmheft ist am Vorstellungsabend oder an der Billettkasse erhältlich.

Das komplette Programmheft ist am Konzertabend oder an der Billettkasse erhältlich.

Ludwig van Beethoven

getauft 17. Dezember 1770 in Bonn

† 26. März 1827 in Wien

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