berner symphonieorchester
MARIO VENZAGO
PASTORALE 15. SYMPHONIEKONZERT
Innovativ und engagiert für Patienten weltweit
Spitzenmedikamente aus Bern CSL Behring – der globale Anbieter von Biotherapeutika, der sich seinem Versprechen, Leben zu retten, verpflichtet. In Bern entwickeln und vertreiben wir mit mehr als über 1‘500 Mitarbeitenden lebensrettende Therapien für Menschen mit schweren und seltenen Krankheiten. CSL Behring ist eine Tochtergesellschaft von CSL Limited mit Sitz in Melbourne, Australien.
cslbehring.ch
MARIO VENZAGO
PASTORALE 15. SYMPHONIEKONZERT (GRÜNES ABO «KURSAALKONZERTE») FRANZ SCHUBERT Ouvertüre D-Dur JOACHIM RAFF Cellokonzert Nr. 1 d-Moll LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 6 F-Dur «Pastorale
merci! Dem Kanton Bern, der Stadt Bern, der Regionalkonferenz Bern Mittelland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft danken wir für die Subventionen. Für die langjährige Unterstützung unserer Konzerte bedanken wir uns bei der Burgergemeinde Bern.
MARIO VENZAGO PASTORALE FRANZ SCHUBERT 1797–1828 Ouvertüre D-Dur D 556 (1817) (07') Allegro maestoso JOACHIM RAFF 1822–1882 Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 193 (1874) (25') Allegro Larghetto Finale. Vivace PAUSE
LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770–1827 Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» (1807/08) (42') Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande. Allegro ma non troppo Szene am Bach. Andante molto mosso Lustiges Zusammensein der Landleute. Allegro Gewitter und Sturm. Allegro Hirtengesänge – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm. Allegretto
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MARIO VENZAGO DIRIGENT CHRISTOPH CROISÉ VIOLONCELLO BERNER SYMPHONIEORCHESTER DAVID GUERCHOVICH KONZERTMEISTER
KONZERTE Sa, 23. Juni 2018, 19:30* So, 24. Juni 2018, 17:00 kursaal, arena * Im Anschluss: Late Night Concert: Südamerikanische Klänge Sakura Kindynis Flöte – Catherine Kämper Oboe – Gábor Horváth Klarinette – Norihito Nishinomura Fagott – Dennis Dafflon Horn Im Anschluss daran Salsa-Night KONZERTEINFÜHRUNG MIT MARK SCHULZE STEINEN Sa, 23. Juni 2018, 18:30 So, 24. Juni 2018, 16:00 kursaal, bellavista 5, og 6 Radio srf 2 Kultur zeichnet das Konzert auf und sendet es im Rahmen von «Pavillon Suisse» am Donnerstag, 05. Juli 2018 um 20:00
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CHRISTOPH CROISÉ VIOLONCELLO
Bereits mit 17 Jahren gab Christoph Croisé sein Debüt in der Carnegie Hall New York, wo er seitdem regelmässig aufgetreten ist. Weitere Auftritte führten ihn in renommierte Konzertsäle wie die Tonhalle Zürich, das Konzerthaus Wien, die Wigmore Hall London, die Residenz München, die Capella St. Petersburg, die Philharmonie St. Petersburg und die Philharmonie Baku. Als Solist trat er mit dem Symphonieorchester St. Petersburg/Russland, dem Staatlichen Sinfonieorchester Baku/Aserbaidschan, der Camerata Zürich, dem Münchner Rundfunkorchester, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und dem Collegium Musicum Basel auf. Kammermusikalisch trat Christoph Croisé u.a. mit Dmitri Sitkovetsky, Bartłomiej Nizioł und Oliver Schnyder auf. Christoph Croisé ist auch gern gesehener Gast bei zahlreichen Festivals wie u.a. dem Festival «Musical Olympus» in St. Petersburg, dem Lucerne Festival, dem Davos Festival «Young Artists in Concert», dem Menuhin Festival Gstaad oder den Salzkammergut Festwochen Gmunden. Christoph Croisé erhielt seinen ersten Cellounterricht mit sieben Jahren bei Katharina Kühne. Seit 2007 wird er von Alexander Neustroev unterrichtet. Seit 2013 studiert Christoph bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Universität der Künste Berlin. Massgebende künstlerische Impulse erhielt er ausserdem durch Steven Isserlis, Michael Sanderling, David Geringas, Walter Grimmer und Frans Helmerson. Christoph Croisé spielt ein Goffriller-Violoncello, das im Jahr 1712 in Venedig gebaut wurde.
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MARIO VENZAGO CHEFDIRIGENT BERNER SYMPHONIEORCHESTER
Mario Venzago ist Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Berner Symphonieorchesters und Artist in Association bei der finnischen Tapiola Sinfonietta. Mario Venzago leitete als Chefdirigent bzw. Generalmusikdirektor das Musikkollegium Winterthur, das Orchester und das Theater der Stadt Heidelberg, die Deutsche Kammerphilharmonie Frankfurt (heute Bremen), die Grazer Oper und das Grazer Philharmonische Orchester, das Sinfonieorchester Basel, das Baskische Nationalorchester San Sebastián, Göteborgs Symfoniker und das Indianapolis Symphony Orchestra. Von 2000 bis 2003 war er als
Nachfolger von Pinchas Zukerman und David Zinman Künstlerischer Leiter des Baltimore Music Summer Fest. Von 2010 bis 2014 war er Principal Conductor der Royal Northern Sinfonia. Mario Venzago dirigierte u.a. die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Orchester von Philadelphia und Boston, das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre Philharmonique de Radio France, die Filarmonica della Scala und das NHK Symphony Orchestra. Er ist regelmässiger Gast international renommierter Symphonieorchester (u.a. Finnish Radio Symphony Orchestra, Danish National Symphony Orchestra, Göteborgs Symfoniker und Nederlands Philharmonisch Orkest) sowie namhafter Kammerorchester wie der Tapiola Sinfonietta und des Orchestre de Chambre de Lausanne. Mario Venzago konzertierte mit den berühmtesten Solisten der Welt, darunter Martha Argerich, Gidon Kremer, Lang Lang, Radu Lupu, Anne-Sophie Mutter, Christian Tetzlaff, Jean-Yves Thibaudet, Maxim Vengerov, Thomas Zehetmair, Krystian Zimerman und Frank Peter Zimmermann. Mehrere seiner cds wurden mit internationalen Preisen wie dem Grand Prix du Disque, dem Diapason d’or und dem Prix Edison ausgezeichnet. Die Einspielungen der Opern Venus und Penthesilea sowie die Aufnahme aller Chorwerke von Othmar Schoeck mit dem mdr Chor und Sinfonieorchester fanden grosse internationale Anerkennung und erhielten höchste Auszeichnungen, so auch der Film «Mein Bruder, der Dirigent» von Alberto Venzago, der europaweit in den Kinos lief und auf dvd erschien. Im Frühjahr 2015 wurde das gemeinsame Projekt «Der andere Bruckner» von Mario Venzago und dem Label cpo mit der Gesamtaufnahme aller zehn Bruckner-Symphonien abgeschlossen. Die von der internationalen Kritik hoch gelobten Einzelveröffentlichungen ebenso wie die gesamte cd-Box und ein Dokumentarfilm sind bei cpo (www.jpc.de) erhältlich.
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FRANZ SCHUBERT * 31. Januar 1797 in der Gemeinde Himmelpfortgrund, heute ein Stadtteil von Wien im Bezirk Alsergrund †19. November 1828 in Wieden, heute ein Stadtteil von Wien
OUVERTÜRE D-DUR D 556 ENTSTEHUNG
1817 URAUFFÜHRUNG
unbekannt SPIELDAUER
ca. 07 Minuten
Ob Franz Schubert davon geträumt hat, als Opernkomponist in Wien zu reüssieren, oder ob seine Freunde ihn drängten, mit seiner Musik die Bretter, die die Welt bedeuten, zu erobern, ist eine Frage, die sich nur schwer beantworten lässt. Sicher ist hingegen, dass von dem runden Dutzend Opern, die Schubert schrieb, zu Lebzeiten des Komponisten nur zwei öffentlich aufgeführt wurden: das auf einer französischen Vorlage basierende Singspiel Die Zwillingsbrüder, das am 14. Juni 1820 unter Beteiligung des mit Schubert befreundeten Bassisten Johann Michael Vogl – dem ersten Interpreten zahlreicher Lieder des Komponisten – am Kärnter tortheater aus der Taufe gehoben wurde; und das Melodram Die Zauberharfe, das am 19. August desselben Jahres im Theater Wien seine Uraufführung erlebte. Beide Werke fielen beim Publikum derart durch, dass Schuberts zwei Jahre später unternommene Bemühungen, seine «Grosse heroisch-romantische Oper» Alfonso und Estrella in Wien herauszubringen, am Widerstand der Theaterleitung scheiterte. Dass es Schubert an dramatischem Gespür gemangelt habe oder er keine glückliche Hand bei der Auswahl der von ihm verton-
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ten Libretti gehabt habe, wurde lange Zeit für sein Scheitern als Opernkomponist angeführt. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass er sich mit seiner Musik für das Theater seinerzeit ganz einfach nicht gegen die Konkurrenz durchzusetzen vermochte – und die hiess Gioachino Rossini! Seit 1816 war das Publikum der Donaumetropole der Musik des «Schwans von Pesaro» restlos verfallen. Auch Schubert erkannte das Genie seines fünf Jahre älteren Komponistenkollegen neidlos an – ja, mehr noch: Im November des Jahres 1817 schrieb er zwei Ouvertüren (D 590 und D 591), die sich den Stil Rossinis zum Vorbild nahmen. Die Wiener Presse erkannte sofort, dass diese beiden Werke «im italienischen Stil» gestaltet, weil – so die vieldeutige Erläuterung – «dem Diktator desselben, Herrn Rossini, nachgebildet» seien. Schuberts Versuche, als Opernkomponist Fuss zu fassen, wurden durch diese beiden, überaus charmanten Kostproben seiner stilistischen Wandlungsfähigkeit nicht vorangebracht. Es bleibt auch zu bezweifeln, ob er jemals vorhatte, eine Laufbahn als ‹zweiter Rossini› einzuschlagen. Näher standen ihm fraglos die Vorbilder Mozarts, Beethovens und Weberns, wie u.a. die ein halbes Jahr zuvor entstandene Ouvertüre D-Dur D 556 belegt. Energisch im Zugriff, von einer fliessenden Melodik beseelt und durch die formale Verschränkung der in zwei Tempi aufgeteilten Einleitung mit den Schlusstakten dramaturgisch ausgesprochen suggestiv gestaltet – und in diesem Rahmen mit einer überraschenden kurzen d-Moll-Reverenz an Mozarts Don Giovanni aufwartend –, stellt die Komposition das wohl schönste uneingelöste Versprechen eines auch seine Zeitgenossen in den Bann schlagenden Bühnenwerkes Schuberts dar.
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« KEINER, DER DEN SCHMERZ DES ANDERN, UND KEINER, DER DIE FREUDE DES ANDERN VERSTEHT! MAN GLAUBT IMMER ZU EINANDER ZU GEHEN UND MAN GEHT IMMER NUR NEBEN EINANDER … »
Franz Schubert
JOACHIM RAFF * 27. Mai 1822 in Lachen am Zürichsee † 24. Juni 1882 in Frankfurt am Main
KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND ORCHESTER NR. 1 D-MOLL OP. 193 ENTSTEHUNG
1874 URAUFFÜHRUNG
04. November 1874 in Dresden, Hôtel de Saxe; Sächsische Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Julius Rietz, Solist: Friedrich Grützmacher WIDMUNG
«für Herrn Friedrich Grützmacher» SPIELDAUER
ca. 25 Minuten
Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann und Franz Liszt zählten zu den Förderern des 1822 in Lachen geborenen, heute weitgehend der Vergessenheit anheimgefallenen Joachim Raff. Lehrer von Beruf und Komponist aus Berufung, schuf Raff in seinen 60 Lebensjahren ein umfangreiches, weit über 200 Opusnummern zählendes Œuvre – darunter vier Opern, elf Symphonien und zahlreiche weitere Orchesterwerke, fünf Instrumentalkonzerte, acht Streichquartette sowie andere kammermusikalische Kompositionen. Dass ihm seine enorme kompositorische Produktivität schon zu Lebzeiten den Ruf eines «Vielschreibers» einbrachte, soll Raff mit einigem Unwillen zur Kenntnis genommen
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haben. Nichtsdestotrotz avancierte er nach entbehrungsreichen Jahren und dem Zerwürfnis mit seinem Mentor Liszt in den 1860er-Jahren zu einem der meistgespielten Komponisten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine Symphonien beeindruckten Komponistenkollegen wie Peter I. Tschaikowsky, Gustav Mahler oder Richard Strauss, Geigenvirtuosen schätzten seine beiden dankbaren Violinkonzerte, sein kammermusikalisches Œuvre wurde vom Dirigenten Hans von Bülow aufgrund der «bewunderungswürdigen Einheit von Idee und Form» in die Tradition Beethovens gestellt. Als erster Direktor des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt/Main gab Raff von 1878 bis zu seinem Tod im Jahre 1882 sein kompositionstechnisches Wissen auch an die jüngere Generation weiter. Sein Violoncellokonzert Nr. 1 d-Moll op. 193 schrieb Raff im Jahre 1874 für den Cellisten Friedrich Grützmacher, dem das Werk auch gewidmet ist; uraufgeführt wurde es am 4. November in Dresden unter der Leitung von Julius Rietz, im folgenden Jahr erschien es beim Leipziger Verleger Siegel im Druck. Das aus drei nahtlos ineinander übergehenden Sätzen bestehende, rund zwanzigminütige Werk hebt – darin Felix Mendelssohn-Bartholdys 30 Jahre zuvor entstandenem Violinkonzert – mit der Exposition des kantablen ersten Themas im Solo-Cello an. Nachdem das Orchester den Gedanken aufgegriffen hat, stimmt das Cello das schwärmerische zweite Thema in F-Dur an, dessen Weiterentwicklung in den Holzbläsern im weiteren Verlauf begleitende Spielfiguren des Cellos unterlegt werden. Dem durchführungsartigen Mittelteil, in dem beide Themen verarbeitet werden, ist ein auffallend lyrischer Charakter eigen, der ganz auf die sanfteren Ausdrucksmöglichkeiten des Solo-Instrumentes zugeschnitten ist. Die SoloKadenz des Cellos hat den Charakter einer zweiten Durchführung, basiert sie doch ebenfalls auf den beiden Hauptthemen des
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Satzes. Die knapp gehaltene Reprise m체ndet dann in einen kurzen, verhalten dramatischen Abschnitt, der in den sanglichen, monothematisch angelegten Mittelsatz 체berleitet. Dieser mutet trotz der Tonart B-Dur wie eine Elegie an, stellt aber erneut den grossen melodischen Atem des Komponisten und seine exquisite Instrumentationskunst unter Beweis. Festliches Gepr채nge verleiht Raff schliesslich dem spielfreudigen, auf drei thematischen Erfindungen aufgebauten Finalrondo, in welchem dem Solisten neben der virtuosen Bew채ltigung hoher spieltechnischer Anforderungen auch die Vermittlung zwischen unterschiedlichsten Ausdruckscharakteren abverlangt wird.
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LUDWIG VAN BEETHOVEN getauft am 17. Dezember 1770 in Bonn † 26. März 1827 in Wien
SYMPHONIE NR. 6 F-DUR OP. 68 «PASTORALE» ENTSTEHUNG
1807/08 URAUFFÜHRUNG
22. Dezember 1808 im Theater an der Wien, Orchester des Theaters an der Wien, Dirigent: Ludwig van Beethoven WIDMUNG
Franz Joseph Maximilian Fürst Lobkowitz und Andreas Kyrillowitsch Graf Rasumowsky gewidmet SPIELDAUER
ca. 42 Minuten
Als Ludwig van Beethoven am 22. Dezember 1808 im Theater an der Wien in einem vierstündigen (!) Konzert der Öffentlichkeit u.a. seine bis dato zwei neuesten Symphonien vorstellte, konnte er nicht ahnen, dass eines dieser beiden Werke nach seinem Tod mit einem Spitznamen belegt werden sollte, der das Beethovenbild der Nachwelt nachhaltig prägen sollte: In einer 1840 erschienenen Beethoven-Biographie stellte Anton Schindler die Behauptung auf, der Komponist habe über das markante Hauptthema seiner fünften Symphonie c-Moll op. 67 gesagt: «So pocht das Schicksal an die Pforte.» Damit hatte Beethovens Fünfte ohne Beitun ihres Komponisten den Namen als «Schicksals-Symphonie» weg.
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Anders verhält es sich mit Beethovens am selben Dezemberabend des Jahres 1808 aus der Taufe gehobener Sechster: Sie hatte der Komponist schon in seinen Skizzenbüchern als «Sinfonia pastorale» bezeichnet, ihre einzelnen Sätze mit deskriptiven Überschriften versehen. Dem Publikum der Uraufführung liess Beethoven auf dem Programmzettel indes mitteilen, es sei ihm mehr um «Ausdruck der Empfindung als Mahlerey» gegangen – eine im Grunde überraschende Entscheidung, schliesslich betrat Beethoven mit den von ihm gewählten Sujets keineswegs musikgeschichtliches Neuland: Unzählige Komponisten vor ihm haben – wenn auch nicht unbedingt in symphonischer Form – mit musikalischen Mitteln bukolische Szenen, Naturschilderungen und Vogelstimmen geschildert. Beethoven betonte sogar: «Wer auch nur je eine Idee vom Landleben erhalten hat, kann sich ohne viel Überschriften denken, was der Autor will.» Über die Gründe, warum Beethoven seiner sechsten Sinfonie ein Programm mit auf den Weg gegeben hat, um es zumindest in Teilen gleichzeitig in Frage zu stellen, lässt sich daher – so der Musikwissenschaftler Martin Geck – nur spekulieren: «Vielleicht erschien ihm der Anteil an direkter Genre-Malerei […] so hoch, dass es ‹ehrlicher› war, ihn von vornherein als solchen auszuweisen, zugleich aber deutlich zu machen, dass es eigentlich um die ‹Empfindungen› ginge.» Dass Beethoven seine Symphonien 5 und 6 als einander dialektisch ergänzende, weil der Gattung unterschiedlichste Gestaltungsfacetten abgewinnende Schwesterwerke konzipiert hat, steht ausser Frage: hier eine viersätzige, nach späterem Verständnis «absolute» Symphonie in der «tragischen» Tonart c-Moll, dort eine fünfsätzige «Programmsymphonie» in der traditionsgemäss als «pastoral» konnotierten Tonart F-Dur. Zumindest ein Teil der von Beethoven intendierten Kontrastwirkung der beiden Werke
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wird durch die nicht auf ihn zurückgehende Bezeichnung der Fünften als «Schicksalssymphonie» daher nivelliert. Ein von der Musikwissenschaft bislang offenbar wenig beachteter Aspekt von Beethovens sechster Symphonie ist ihre auffällige Nähe zum Theater. Schon die Satzüberschriften muten fortlaufend gelesen an wie das Szenario zu einem Bühnenwerk, das eine heitere Landpartie zum Inhalt hat. Und auch die Musik der Sechsten scheint – trotz denkbar divergenter Sujets – einer Partitur wie Beethovens 1801 uraufgeführter Ballettmusik Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 beinahe näher zu stehen als irgendeiner seiner anderen Symphonien. Das hängt ursächlich mit den von Beethoven als inhaltliches Gerüst gewählten Momentaufnahmen zusammen: Eine «Ankunft auf dem Lande», erst recht ein «lustiges Zusammensein der Landleute», aber auch ein «Hirtengesang» rufen als Genreszenen durchaus konkrete Bilder vor dem inneren Auge hervor. Sie sich auf einer Bühne dargestellt vorzustellen, bedarf keiner grossen Phantasie. Aber auch Beethovens Musik scheint einer solchen Interpretation Vorschub zu leisten. Sind die formalen Strukturen der Pastorale naturgemäss grossflächiger angelegt als die einer kleingliedrigen Ballettmusik, so mutet doch keine andere Symphonie Beethovens im Sinne des Theaters ‹tanzbarer› an als die Sechste – vorausgesetzt man imaginiert eine Choreographie, die im Sinne Beethovens der körpersprachlichen Schilderung von «Empfindungen» und «Gefühlen» mehr Raum zugesteht als der Darstellung rein äusserlicher Bewegungsabläufe. Ob man Beethovens Musik Unrecht tut, wenn man den zugegebenermas sen anachronistischen Versuch unternimmt, den ersten Satz der Pastorale nach der Nomenklatur des romantischen Balletts als gross angelegte Scène zu hören, den zweiten als Pas de deux, den dritten als Folge von Danses caractéristiques, den vierten als Scène dramatique und den letzten als Grand Finale, muss jeder Hörer für
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sich selbst entscheiden. Es soll ja auch nicht gleich der Weisheit letzter Schluss sein, sondern allenfalls zu einem neuen Hรถrerlebnis beitragen ... Mark Schulze Steinen
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« IM HIMMEL WERDE ICH HÖREN. » Ludwig van Beethoven
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DAS BERNER SYMPHONIEORCHESTER CHEFDIRIGENT: MARIO VENZAGO 1. VIOLINE
Cornelia Hauser-Ruckli
Alexis Vincent (1. Konzertmeister)
Regula Hunger
N. N. (1. Konzertmeister)
Romain Hürzeler
Isabelle Magnenat (2. Konzertmeisterin)
Georg Jacobi
Fióna-Aileen Kraege (2. Konzertmeisterin)
Wen Lu-Hu
N. N. (2. Konzertmeisterin)
Julien Mathieu
Anara Baimukhambetova
Ingrid Schmanke
Sandrine Canova
Sergey Chesnokov**
Daniele D’Andria
Ekaterina Kanareva **
Jeanne de Ricaud
Fedyuk Nazar **
Aina Hickel
Károly Artúr Papp **
Anna Holliger Alexandru Ianos Zoia Kuianova Stefan Meier Mariam Nahapetyan Michael Rubeli Christian Scheurlen György Zerkula N. N.
VIOLA Yutaka Mitsunaga (Solo) Julia Malkova (Solo) Thomas Korks (stv. Solo) Yang Lu (stv. Solo) Olivier Bertholet Johannes von Bülow Emanuel Bütler Christoph Enderle
2. VIOLINE
Friedemann Jähnig
Anouk Theurillat (Solo)
Christa Jardine
Theresa Bokány (Solo)
Bettina Kurz
Wei-Zhong Lu (stv. Solo)
Ulrike Lachner
Francis Roux (stv. Solo)
Dominik Klauser *
Teodora Dimitrova
Paula Romero Rodrigo *
Katia Giubbilei Alvarez
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VIOLONCELLO
OBOE
Constantin Negoita (Solo)
Adam Halicki (Solo)
Alexander Kaganovsky (Solo)
Doris Mende (Solo)
Peter Hauser (stv. Solo)
Stilian Guerov (stv. Solo, Englischhorn)
Valeriu Verstiuc (stv. Solo)
Catherine Kämper (Englischhorn Solo)
Andreas Graf
Michele Batani *
Pavlina Iorova Christina Keller-Blaser Eva Lüthi Árpád Szabó Eva Wyss-Simmen Saniya Durkeyeva * Alessandro Sica *
KLARINETTE Walter Stauffer (Solo) Bernhard Röthlisberger (Solo, Bassklarinette) Calogero Presti (Solo, Es-Klarinette) Gábor Horváth (Es-Klarinette)
KONTRABASS
Nils Kohler (Bassklarinette)
Gabriel Duffau (Solo)
Anna Gagane *
Magor Szász (Solo) N. N. (stv. Solo) Matteo Burci Manuel Kuhn Cordula Mundhenk Mátyás Vinczi Luca Rovero *
FAGOTT Monika Schindler (Solo) Heidrun Wirth-Metzler (Solo) Daniel Casal Mota (Solo) Norihito Nishinomura (stv. Solo, Kontrafagott) N. N. (Kontrafagott)
FLÖTE
Miguel Ángel Pérez-Diego *
Christian Studler (Solo) Kurt Andreas Finger (Solo) Sakura Kindynis (stv. Solo, Piccolo) Cornelia Zehnder (Piccolo) Anna Zimmermann (Piccolo) Chikara Sugano * Johanna Schwarzl *
HORN Olivier Alvarez (Solo) Olivier Darbellay (Solo) Christian Holenstein (Solo) Sebastian Schindler (stv. Solo) Denis Dafflon Daniel Lienhard Matteo Ravarelli Peter Szlávik Alejandro Cela Camba *
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TROMPETE
ORCHESTERTECHNIK
Jean-Jacques Schmid (Solo)
Matteo Pellerino
Milko Raspanti (Solo)
Marcello Pragasa Rasan
Olivier Anthony Theurillat (stv. Solo)
Kaspar Helbling
Renato Martins Longo Simon Pellaux *
KONZERT- UND OPERNDIREKTOR Xavier Zuber
POSAUNE Stanley Clark (Solo, Altposaune) Wassil Christov (Solo, Altposaune) Vicente Climent Calatayud (Solo, Altposaune)
ASSISTENTIN DES KONZERT- UND OPERNDIREKTORS Lisa Katharina Holzberg
Justin Clark (Bassposaune) Benjamin Jacob Green (Bassposaune)
ORCHESTERMANAGER /
Arno Tri Pramudia *
STELLVERTRETENDER KONZERTDIREKTOR Axel Wieck
TUBA Daniel Schädeli Gaudard (Solo)
KONZERTDRAMATURGIE /
Sophia Nidecker *
KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO BSO Barbara Honegger
HARFE Line Gaudard (Solo)
PRODUKTIONSLEITUNG KONZERT
Cornelia Lootsmann (Solo)
Judith Schlosser
Joanna Thalmann * BIBLIOTHEK PAUKE / SCHLAGZEUG
Dorothea Krimm
Franz Rüfli (Solopauke) Mihaela Despa (Solopauke) Peter Fleischlin (stv. Solopauke) Michael Meinen Sylvain Andrey *
* Praktikanten | ** Praktikanten 1. und 2. Violine
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« WENN ES WAHR IST, DASS DIE KUNSTWERKE DURCH IHREN STIL LEBEN, SO DÜRFEN DIE ARBEITEN RAFFS EINER ZIEMLICHEN DAUER SICHER SEIN. ER HAT SICH EINEN STIL GESCHAFFEN, DER VOLLSTÄNDIG MIT DEN EIGENHEITEN SEINES TALENTES UND SEINER INDIVIDUALITÄT ÜBEREINSTIMMT. »
Franz Liszt über Joachim Raff
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NACHWEISE IMPRESSUM Liebe Konzertbesucher, liebe Konzertbesucherinnen, bitte achten Sie darauf, dass Ihr Mobiltelefon während des Konzertes ausgeschaltet bleibt. Bild- und Tonaufnahmen sind nicht gestattet. Besten Dank für Ihr Verständnis. Preise: Einzelheft: chf 5,– im Vorverkauf und an der Abendkasse
TEXTNACHWEISE Die Texte wurden exklusiv für dieses Programmheft geschrieben.
BILDNACHWEISE Inserat Freunde des Berner Symphonieorchesters, © Alberto Venzago | Mario Venzago, © Alberto Venzago | Christoph Croisé, © Sven Germann | Franz Schubert, Porträt von Wilhelm August Rieder, 1875, nach einer Aquarellvorlage von 1825, wikicommons | Joachim Raff, 1878 (veröffentlicht bei John Knowles Paine's Famous Composers, Vol. 2, 1891), wikicommons | Ludwig van Beethoven, Porträt von 1803 von Christian Hornemann, wikicommons
KONZERT THEATER BERN intendant Stephan Märki konzert- und operndirektor Xavier Zuber chefdirigent & künstlerischer leiter berner symphonieorchester Mario Venzago spielzeit 2017.2018 redaktion Barbara Honegger konzept & gestaltung formdusche, Berlin layout Murielle Bender, Konzert Theater Bern druck Haller + Jenzer AG, 3400 Burgdorf
redaktionsschluss 14. Juni 2018 Änderungen vorbehalten.
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WIR FÖRDERN MUSIK ! Werden Sie Mitglied im Verein Freunde des Berner Symphonieorchesters und gehören auch Sie zum exklusiven Kreis von kulturverbundenen Persönlichkeiten und Unternehmen, die durch Beiträge an das BSO das kulturelle Leben in Stadt und Kanton Bern unterstützen! WIR BERATEN SIE GERN! Freunde des Berner Symphonieorchesters c/o Konzert Theater Bern | Claudia Zürcher-Künzi | Nägeligasse 4 | 3011 Bern Tel 031 329 51 19 | claudia.zuercher@konzerttheaterbern.ch
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wo jedes vermÜgen sorgfältig behandelt wird.
wir sind einfach bank.
© Kristin Hoebermann
JUAN DIEGO FLÓREZ
Jonas Kaufmann, Hélène Grimaud, Juan Diego Flórez, David Garrett, Janine Jansen, Nigel Kennedy, Sol Gabetta, Daniil Trifonov, Sir András Schiff, Vilde Frang, Rudolf Buchbinder, Janine Jansen, Valery Gergiev & Mariinsky Orchestra, Filarmonica della Scala Milano und viele mehr… Tickets 033 748 81 82 – www.gstaadmenuhinfestival.ch
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