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COSÌ FAN TUTTE WOLFGANG AMADEUS MOZART
NĂ„HER DRAN. FĂśrdern und geniessen mit einer Mitgliedschaft der Freunde des Stadttheaters Bern.
www.freunde-stadttheaterbern.ch
COSÌ FAN TUTTE
OSSIA LA SCUOLA DEGLI AMANTI
W. A. MOZART
Dramma giocoso in zwei Akten von Lorenzo Da Ponte In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln
PREMIERE SO, 14. OKT 2018, 18:00, STADTTHEATER unter dem Patronat der
merci! Partner Maske: Dr. Hauschka
BESETZUNG musikalische leitung Kevin John Edusei regie Maximilian von Mayenburg bühne Christoph Schubiger kostüme Marysol del Castillo Lichtgestaltung Bernhard Bieri chor Zsolt Czetner dramaturgie Johanna Danhauser Chor Konzert Theater Bern Berner Symphonieorchester
DIE HANDLUNG 1. AKT
Don Alfonso provoziert die Freunde Guglielmo und Ferrando mit der Behauptung, alle Frauen wären untreu. Sie wetten mit ihm, dass ihre Verlobten anders seien und akzeptieren die Bedingung, für einen Tag seinen Anweisungen zu folgen. Zunächst machen sie den Schwestern glaubhaft, dass sie vom Militär eingezogen worden wären. Betroffen verabschieden sich Guglielmo von Fiordiligi und Ferrando von Dorabella. Nach kurzem Schlaf erwachen die Frauen in völliger Orientierungslosigkeit. Despina bringt Frühstück und rät ihnen, das Beste aus ihrer Lage zu machen. Da betreten ungeladene Gäste den Raum, die sie nicht als ihre Verlobten erkennen, weil Don Alfonso ihre Sinne getäuscht hat. Auf die Verführungsversuche der vermeintlich Fremden reagieren sie abweisend. Don Alfonsos Gerücht, die Gäste hätten sich mit Arsen vergiftet, führt zu allgemeinem Aufruhr. Despina tritt als Arzt auf und heilt die Patienten vor den Augen der Frauen.
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2. AKT
Despina lehrt die Schwestern ein lockeres Verhältnis zur Männerwelt. Diese teilen zum Spass die Männer unter sich auf, bis Don Alfonso ernst aus der Damenwahl macht und Einzeltreffen arrangiert. Dorabella kommt Guglielmo näher und überlässt ihm ein Geschenk Ferrandos – der Beweis für jenen, dass sowohl seine Verlobte als auch sein Freund ihn hintergangen haben; Fiordiligi hingegen hat ihn abgewiesen. Dorabella schwärmt von ihrem erotischen Erlebnis und schürt so die Panik ihrer Schwester. Diese will ihrem Verlobten nachreisen, doch Ferrando überredet sie zu bleiben. Als Guglielmo von der körperlichen Annäherung zwischen den beiden hört, verflucht er das weibliche Geschlecht. Die Männer bestätigen Don Alfonso, dass er gewonnen hat. Er zwingt sie, das Spiel mit einer Hochzeit zu beenden. Auf ein Signal hin stellen Guglielmo und Ferrando ihre Verlobten zur Rede. Die Paare stehen vor den Scherben ihrer Beziehungen, die sie wechselseitig verraten haben.
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IM LABORATORIUM Johanna Danhauser (JD): «Così fan tutte le belle» ist ein Zitat aus Le Nozze di Figaro, der ersten gemeinsamen Oper von Mozart und Da Ponte. Bei Konzert Theater Bern wurden in den vergangenen Jahren alle drei Mozart-Da Ponte-Werke zur Aufführung gebracht. Was nimmst du aus den vorangegangen Produktionen mit in diese Arbeit, Kevin? Kevin John Edusei (KJE): Così ist musikalisch auf dem Weg zu einer grösseren, in sich geschlosseneren Form. Die durchkomponierten Aktschlüsse sind länger als im quirligen Figaro oder dem situativen Roadmovie Don Giovanni. Inhaltlich werden in allen drei Werken Paarkonstellationen befragt: Wie verhalten sich Beziehungen unter äusserem Druck? Wo wachsen oder schwinden Anziehungskräfte? In Così fan tutte gibt es einen Magnetismus zwischen den Figuren, der in Despinas Auftritt als Arzt im Finale I sogar szenisch verdeutlicht wird.
DAS KOMPLETTE PROGRAMMHEFT IST FÜR CHF 5,– AM VORSTELLUNGSABEND ODER AN DER Maximilian von Mayenburg (MM): Hier wird ein psychologisches BILLETTKASSE Experiment durchgeführt. Die Autoren lassen uns durchs Mikroskop auf die Innenwelten der Protagonisten schauen. ERHÄLTLICH. JD: Die dramaturgische Entwicklung von Don Alfonsos These «Così fan tutte / So machen es alle (Frauen)» erinnert an den Aufbau einer wissenschaftliche Arbeit: Die Ouvertüre funktioniert wie ein Abstract, dann kommt die Einleitungsdiskussion, gefolgt von der Versuchsdurchführung und einem Fazit mit Ausblick im Schlusschor.
Christoph Schubiger (CS): Ja, man merkt der Oper das im 18. Jahrhundert erwachte Interesse an naturwissenschaftlichem Denken und der Medizin an. Mit Despinas «Magnetheilkunde» nimmt Mo-
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