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WERNER SIGNER

Am Ende der Spielzeit 2022/2023 verabschiedet sich Werner Signer, der geschäftsführende Direktor der Genossenschaft Konzert und Theater St.Gallen, in den Ruhestand. In den 32 Jahren seiner Führungstätigkeit sorgte Werner Signer nicht nur für eine durchgehend hohe Qualität und Attraktivität der grössten Ostschweizer Kulturinstitution. Er setzte auch bedeutende Veränderungen und Erweiterungen des Angebots um.

Werner Signer hat während seiner 32-jährigen Tätigkeit massgeblich dazu beigetragen, dass sich Konzert und Theater St.Gallen mit seinen Spielstätten und den Festspielen zu einem kulturellen Leuchtturm nicht nur in der Ostschweiz, sondern auch weit darüber hinaus entwickelt hat. Das Publikum fand im Theater, in der Tonhalle wie auch in der LOK während dieser Zeit stets Innovatives, Inspirierendes, Aufrüttelndes und Beschwingtes – und es kam aufgrund der Vielfalt und des Drei-Sparten-Konzepts in Scharen. Diese künstlerische und gesellschaftliche Breite ist eine hervorragende Basis – auch um noch weitere Teile der Bevölkerung für ein vielfältiges Kulturangebot zu gewinnen.

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Die Erfüllung des Leistungsauftrags mit seiner hohen EigenwirtschaftlichkeitsVorgabe einerseits, und seinem künstlerischen Anspruch andererseits war für Werner Signer stets die Leitlinie seiner Tätigkeit. Indem er immer wieder kulturaffine Sponsor*innen für Projekte begeistern konnte, hat er die stabile wirtschaftliche Grundlage geschaffen, die den künstlerischen Direktor*innen kreative Höchstleistungen ermöglichte. Die nötige Balance zwischen künstlerischem Anspruch, Sensibilität für die Erwartungen des Publikums und weiterer Anspruchsgruppen sowie der finanziellen Realität, zeigt sich auch in Signers Werdegang. Zusätzlich zum Diplomabschluss an der Musikakademie in Zürich absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann mit anschliessender höherer Fachprüfung.

Werner Signer hat sein Leben dem Theater gewidmet, und seine Verdienste sind zahlreich. In der Zeit seines Direktoriums wurden das Stadttheater und das Sinfonieorchester St.Gallen unter dem Namen Konzert und Theater St.Gallen zusammengeführt. Dieser Zusammenschluss ermöglichte eine bessere Nutzung von Synergien und war die Grundlage für eine künstlerische Arbeit, die zu Höhenflügen ansetzen konnte.

Werner Signer trug massgeblich dazu bei, dass das Musical eine starke

Stellung erhielt. Die grosse künstlerische wie auch inhaltliche Kraft dieser Aufführungen wurde immer wieder zu einem einzigartigen Erlebnis. Konzert und Theater St.Gallen sorgte als Weltpremieren-Ort international für Aufsehen. Unvergesslich zum Beispiel die Uraufführungen von Der Graf von Monte Christo, Moses – Die 10 Gebote, Artus – Excalibur, Don Camillo & Peppone, Matterhorn und Wüstenblume mit begeistertem Publikum, ausverkauften Rängen und exzellenten Kritiken.

2006 lancierte Werner Signer die St.Galler Festspiele mit der Freiluft-Produktion Carmina Burana im Klosterhof. Die Aufführung einer selten gespielten Opern-Perle ist das Herzstück der Festspiele, zu denen jeweils auch eine Tanzproduktion in der Kathedrale und eine

Konzertreihe in verschiedenen Räumlichkeiten des Stiftsbezirks gehören. 2024 werden die St.Galler Festspiele, die ein internationales Publikum und Gäste aus der ganzen Schweiz anziehen, erstmals an einem zweiten Spielort auf dem Flumserberg stattfinden.

Populäre Musicals, selten gespielte Opern, Klassiker, hochstehende Konzerte und experimentelle Sprechtheaterund Tanzprojekte – es ist diese Vision eines vielfältigen und lebendigen Mehrspartenhauses, die Werner Signer in seiner Karriere beständig verfolgte, immer auch offen für Veränderungen. So setzte sich Werner Signer auch sehr für das kantonale Kulturzentrum Lokremise ein, das seit 2010 mit seinen zwei Theatersälen die zweite fixe Spielstätte des Theaters bildet.

Werner Signer hat nicht nur neue Formate, Projekte und Spielorte lanciert, sondern sich auch unermüdlich für seine Mitarbeitenden eingesetzt. Er hatte stets ein offenes Ohr für alle, die vor und hinter den Kulissen professionelle Arbeit leisten – oft unter erschwerten Bedingungen. So hat sich Werner Signer an vorderster Front für die Sanierung und Erweiterung des Paillard-Baus eingesetzt, weil damit auch die Mitarbeitenden endlich zeitgemässe Arbeitsbedingungen erhalten.

In enger Zusammenarbeit mit den Behörden navigierte Werner Signer Konzert und Theater St.Gallen durch die anspruchsvolle Zeit der Covid19-Pandemie. Während des Lockdowns entstanden unter seiner Führung denn auch eine Reihe von Online-Formaten.

Werner Signer war und ist der Überzeugung, dass ein Theater und Konzerthaus nicht nur ein Ort für die Aufführung von Stücken ist, sondern insbesondere auch ein Ort des Austauschs und der Begegnung – wer Werner Signer in den Pausen, nach den Aufführungen oder bei einem Aperitif nach einer Sitzung erlebte, weiss das.

Kurz zusammengefasst: Ein unendlich grosser Dank an Dich, Werner, und ein lauter Applaus bis zum Morgengrauen!

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