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Die sieben Samurai
die alle elf Jahre eine besonders große Menge an Zapfen bilden. Das macht es Vögeln und Eichhörnchen schwer, sich auf die Menge der Zapfen einzustellen und hilft der Fichte damit bei der Vermehrung. Dieses faszinierende Phänomen hat sich der Mensch zunutze gemacht: Im zweiten Weltkrieg gab es beispielsweise Verschlüsselungsmaschinen, die mit Zahnrädern arbeiteten. Damit die Verschlüsselung möglichst einzigartig und damit sicher blieb, hat man sich Zahnrädern bedient, die eine Primzahl-Anzahl von Zähnen hatten.
7. Es gibt einige offene mathematische Probleme rund um Primzahlen, die Mathematiker*innen bislang nicht lösen konnten. Der Mathematiker Christian Goldbach vermutete schon 1742, dass man jede Zahl, die größer als 2 ist, als Summe von zwei Primzahlen schreiben kann, z. B. 9=2+7;12= 5+7. Mathe matiker *innen halten das für wahr, beweisen konnte es aber noch niemand für alle Zahlen. Ein weiteres offenes Problem sind die Primzahlzwillinge: Primzahlzwillinge sind Zahlen, deren Abstand genau zwei ist, also 11 und 13; 17 und 19, 191 und 193 usw. Auch hier glauben die Mathematiker*innen, dass es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt, konnten es bislang aber noch nicht beweisen. Falls ihr von Primzahlen genauso fasziniert seid, wie führende Mathematiker*innen, könntet ihr eines dieser Probleme lösen und ganz nebenbei die Fields-Medaille oder den Leibniz-Preis – quasi die Nobelpreise der Mathematik gewinnen.
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von Johan Sühling
Es gibt auf der Welt nur wenige Filme, die nur ansatzweise so einflussreich sind, wie „Die sieben Samurai“ von Akira Kurosawa. Die unzähligen Einflüsse des Samurai-Epos von 1954 reichen von Animes (japanische Animationsfilme), wie „One Piece“ über Pixar-Filme bis hin zu den „Avengers“ von Marvel. Doch nicht nur indirekte Einflüsse sind vorhanden, sondern auch direkte Adaptionen: „Die glorreichen Sieben“ verlegt das Ganze in ein Westernsetting, eine Folge der Serie „Star Wars - The Clone Wars“ zeigt das Ganze vor einem Science Fiction-Hintergrund.
Der Einfluss reicht so weit, dass man beim Anschauen von „Die sieben Samurai“ beinahe auf den Gedanken kommen könnte, dass alles doch sehr klischeehaft wirkt. Dabei hat der Film durch seine Machart die Blaupause geschaffen für viele Filme, die nach ihm kamen.
Doch fangen wir von vorne an: Was ist „Die sieben Samurai“ und was macht ihn so besonders?
Ein japanisches Dorf wird Jahr für Jahr von einer Bande Räuber überfallen. Die Banditen lassen den Dorf bewohner*innen eine Wahl: Entweder die Bauern geben ihnen ihren angebauten Reis, oder das Dorf wird niedergebrannt. Doch ohne ihre wichtigste Nahrungsquelle fürchten die Bewohner*innen den Hungertod. Sie beschließen Samurai zu engagieren, die das Dorf verteidigen können. Allerdings ist das Dorf so arm, dass den Samurai außer Verpflegung keine Belohnung angeboten werden kann. Letztendlich können sieben gefunden werden, die sich bereit erklären, das Dorf vor den Banditen zu beschützen. Doch die Dorfbewohner*innen fürchten und misstrauen den großen Kriegern fast genauso stark wie den Banditen.
Wenn man den Film anschaut, ist das erste, was einem auffällt, die schier unfassbare Länge: Fast dreieinhalb Stunden! Was wie eine Hürde wirkt, ist aber eigentlich die Stärke des Films. Denn trotz der Laufzeit verliert sich der Film nicht in unzähligen Nebenhandlungen (eine Falle, in die viele moderne Blockbuster gehen, um auf ihre Laufzeit zu kommen). Ganz im Gegenteil: Die Handlung ist wahnsinnig direkt erzählt, lässt sich aber dennoch Zeit, alle Charaktere zu etablieren. Und das ist es auch, was „Die sieben Samurai“ siebzig Jahre nach Veröffentlichung zu einem Vorbild für Filme macht, die später kamen: Jeder der Samurai ist ein ausgearbeiteter Charakter, hat eigene Fähigkeiten, eigene besondere Waffen und eine eigene Motivation, dem Team beizutreten und dem Dorf zu helfen.
Der noble Anführer der Gruppe hat sehr altruistische Ziele, der erfahrene Schwertkämpfer will seine Fähigkeiten immer weiter verbessern. Ihm gegenüber steht der Bauern-Emporkömmling, der als Bindeglied zwischen dem Dorf und den Samurai fungiert, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Leser*innen, die Fans des „Marvel Cinematic Universe“ sind, erkennen hier deutliche Parallelen zwischen den Sieben Samurai und den Avengers aus den Marvel-Filmen. Auch in diesen findet sich ein Team unterschiedlicher Held*innen zusammen, das mit ihren verschiedenen Fähigkeiten die Welt retten muss. Doch wofür das Marvel Universum fünf Filme vor dem ersten Zusammentreffen der titelgebenden Avengers braucht, das schafft „Die sieben Samurai“ in gerade mal einem Film: Und dabei sind die Charaktere mindestens genauso gut etabliert, wenn nicht besser, als in den Marvel-Filmen. Letztendlich bleibt „Die sieben Samurai“ eine Lehrstunde, wie eine Geschichte erzählt werden soll. Als Vorbild für nachkommende Filme ist er bislang immer noch unerreicht und bietet neuen Regisseur*innen weiterhin eine große Inspirationsquelle. Auch der Rest von Akira Kurosawas Filmographie, wie „Ran“ oder „Die verborgene Festung“, sind bis heute leuchtende Beispiele für einflussreiche Filme.