Weser Report - West vom 19.06.2022

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Auflagenstärkste Anzeigenzeitung in Bremen und Umgebung

SONNTAG, 19. JUNI 2022

NR. 3583/52. JAHRGANG

Sportplatz und Klimawald

Großes Sparpotenzial

Quintett fehlt zum Start

Nach welchem Entwurf das Rennbahngelände gestaltet wird

Wo Stromspar-Helfer Kostenfallen aufdecken

Werders Saisonvorbereitung beginnt heute mit individuellen Leistungstests

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POSEIDON Mittagstisch

Mo. – Sa. 12 – 14.30 Uhr

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Mäurer lässt AfD beobachten Die Bremer AfD muss damit rechnen, auch mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachtet zu werden. Innensenator Ulrich Mäurer hat dem Landesamt für Verfassungsschutz die Zustimmung erteilt, den Bremer Ableger der Partei als Verdachtsfall einzustufen. Das galt seit 2018 nur für den Jugendverband „Junge Alternative“. (rl)

KEINE ZEITUNG ERHALTEN?

Tierärztin Dr. Alexandra Dörnath kennt sich sowohl mit einheimischen Wildtieren als auch mit exotischen Tieren, wie dieser etwa zehn Jahre alten Kornnatter, aus. Foto: Bollmann

Wildtiere in höchster Not

Bitte informieren Sie uns.

Kultur statt Kaffee Drei Gebäude auf dem ehemaligen KaffeeHAG-Areal an der Cuxhavener Straße sollen als Kulturzentrum genutzt werden können. Stadt, Eigentümer, der Verein Zentrum für Kollektivkultur und die Vertretung der Hafenbetriebe unterzeichneten dazu eine Vereinbarung. Das Projekt wird 2022 und 2023 mit jeweils 60.000 Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert. (rl)

Einladung ins Rathaus In der Oberen Rathaushalle wird morgen um 19 Uhr der Bremer Solidaritätspreis an Rukmini Vaderapura Puttaswamy aus Bangalore verliehen. Bürgerinnen und Bürger sind zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen. Anmeldung unter Senatsveranstaltung@sk.bremen.de (rl) Anzeige

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Bremen ist das einzige Bundesland ohne eine Hilfsstelle M A RT I N B O L L M A N N Obwohl in Bremen häufig verletzte Wildtiere entdeckt werden, verfügt das Bundesland über keine Auffangstation. Dabei hat die Tierärztin Dr. Alexandra Dörnath (Tierarztpraxis Klein Mexiko) bereits vor über 15 Jahren einen Hilferuf an die Behörden geschickt. Sie behandelt seit fast 25 Jahren Wildtiere, Zootiere und auch exotische Heimtiere. Empört ist sie über die Aussage von Umweltsenatorin Maike Schaefer, die in der Umweltdeputation geäußert habe: „Nicht jeder Igel ist gefährdet.“ „Vielleicht nicht jeder Igel, aber sehr viele schon, wie andere Wildtiere auch“, erklärt Dörnath, „denn auch durch die von den Umweltbetrieben eingesetzten Laubbläser werden viele Kleintiere und Insekten vernichtet und damit auch die Nahrungsgrundlage von Igeln.“ Das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen, sagt Linda Neddermann, Sprecherin des

Zwei Zimmer, Küche, meins.

Umweltressorts. Tatsächlich kön- sei die Auskunft der Behörde imne sich Bremen keine Auffangsta- mer nur, dass Bremen sich in eition leisten, es seien auch keine ner Haushaltsnotlage befinde. Für Wildtiere sei kein Geld da. „Es Mittel im Haushalt eingestellt. Dafür, dass es keine Mittel ge- ist eine Traurigkeit, dass Bremen ben solle, habe sie kein Verständ- Geld für blödsinnige Verkehrsexnis, meint die Vorsitzende des perimente in der Innenstadt in Bremer Tierschutzvereins, Brigit- die Hand nimmt, aber kein Geld te Wohner-Mäurer. „Wir finden, für eine Wildtierauffangstation hat“, meint die dass es ganz wichTierärztin. Sie tig ist, dass wir eiWir benötigen könnte sich auf ne Wildtieraufdem Gelände der fangstation bedringend eine WildGalopprennbahn kommen. Das ist tierauffangstation die Einrichtung mehr als dringend zoologinotwendig“, sagt Alexandra Dörnath eines schen Gartens mit Wohner-Mäurer. integrierter WildSchon jetzt würden häufig im Tierheim verletzte tierauffangstation und UmweltWildtiere abgegeben und müss- bildungsbereich vorstellen. Sogar ten dort behandelt und aufge- bei gleichzeitigem Erhalt des päppelt werden. Einige müssten Rennbetriebes. Falls notwendig, sie dann zu Wildtierauffangstatio- könnte sie diese Einrichtung nen in anderen Bundesländern auch betreuen. Eine Idee, die auch Wohner-Mäurer begrüßen gebracht werden. „Bremen ist das einzige Bun- würde. Auf dem Gelände der desland ohne Wildtierauffangsta- Rennbahn gebe es ja auch genütion, dabei benötigen wir sie so gend Platz. Dörnath sieht die Stadt in der dringend“, sagt Dörnath. Dabei

Pflicht. Schließlich seien es Tiere, die menschengemachtem Leid ausgesetzt seien. Ganz gleich, ob es sich um abgemagerte oder vom Mähroboter verletzte Igel, von Freigängerkatzen massakrierte Eichhörnchen, verunfallte Bussarde oder verletzte Kröten handele. Außerdem, meint Dörnath, sei es nicht erklärlich, warum sie für die Behandlung und die Medikamente allein aufkommen solle. „Wenn ein Mitbürger für seine Hilfe gegenüber einem hilflosen Wildtier bezahlen muss, ist es das letzte Mal, dass er einem Wildtier in Not geholfen hat“, erklärt sie. „Viele Male habe ich Tiere auch auf eigene Kosten in Wildtierauffangstationen nach Niedersachsen gefahren, wo sich die nächste in Rastede befindet“, berichtet die Tierärztin. Sie empfindet es als traurige und absurde Realität, dass für eine solche Station und unsere Mitgeschöpfe kein Geld da ist – aber für eine Surfwelle auf der Martinistraße.

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