Jahresbericht 2018

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Jahresbericht 2018


Die Krebsliga als Kompetenzzentrum Jede dritte Person wird im Verlauf ihres Lebens mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Die Krebsliga ist in dieser schwierigen Lebenssituation für alle Betroffenen und ihre Angehörigen da. Als Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um Krebs übernimmt sie schweizweit eine führende Rolle in der Beratung und Begleitung, in der Prävention und Früherkennung von Krebs sowie in der Forschungsförderung – und zwar seit über hundert Jahren. Die Krebsliga ist ein Verband bestehend aus 19 kantonalen und regionalen Krebsligen sowie dem Dachverband Krebsliga Schweiz. Auf politischer Ebene setzt sich die Krebsliga dafür ein, dass die Anliegen der Betroffenen und ihrer Angehörigen Gehör finden. Die Vision Die Krebsliga setzt sich ein für eine Welt, … … in der weniger Menschen an Krebs erkranken, … weniger Menschen an den Folgen von Krebs leiden und sterben, … mehr Menschen von Krebs geheilt werden und … Betroffene und ihre Angehörigen in allen Phasen der Krankheit und im  Sterben Zuwendung und Hilfe erfahren.

Impressum Herausgeberin Krebsliga Schweiz Effingerstrasse 40 Postfach 3001 Bern Telefon 031 389 91 00 info@krebsliga.ch www.krebsliga.ch PK 30-4843-9 Projektleitung / Redaktion Annick Busset

Korrektorat Rub Media AG, Wabern Layout Krebsliga Schweiz Druck Länggass Druck AG Bern Titelseite Dachmarkenauftritt der Krebsliga Fotos auf den Seiten 11, 12, 13, 15, 25, 47, 73 Béatrice Devènes

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Der Jahresbericht ist auch in französischer Sprache erhältlich.


Jahresbericht 2018 4 5 6 9 12

Das Wort des Präsidenten Das Wort der Geschäftsführerin Jahresrückblick Krebstelefon Der Vorstand und die Geschäftsleitung

Schwerpunktthemen 16 Krebsbetroffenen auf politischer Ebene eine Stimme geben 18 Erweitert: unser Beratungsangebot 20 Wissenschaft und Forschung im Dienste der Patientinnen und Patienten 22 Die Krebsliga fördert einen gesunden Lebensstil

Die Jahresrechnung 48 Bilanz 50 Betriebsrechnung 52 Geldflussrechnung 53 Rechnung über die Veränderung des Organisationskapitals 54 Rechnung über die Veränderung der Fonds 56 Anhang 58 Erläuterungen zur Bilanz 66 Weitere Angaben 68 Bericht der Revisionsstelle

70 Grafik Mittelherkunft 71 Grafik Mittelverwendung 74 Unsere Partner

Die kantonalen und regionalen Ligen 26 Einleitung 27 Krebsliga Aargau 28 Krebsliga beider Basel 29 Bernische Krebsliga 30 Krebsliga Freiburg 31 Krebsliga Genf 32 Krebsliga Graubünden 33 Krebsliga Jura 34 Krebsliga Neuenburg 35 Krebsliga Ostschweiz

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Krebsliga Schaffhausen Krebsliga Solothurn Krebsliga Tessin Thurgauische Krebsliga Krebsliga Waadt Krebsliga Wallis Krebsliga Zentralschweiz Krebsliga Zug Krebsliga Zürich Krebshilfe Liechtenstein

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Das Wort des Präsidenten Die immer höheren Preise für Arzneimittel im Krebsbereich sind eine Bedrohung für das solidarische Schweizer Gesundheitssystem – eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Es widerspricht der Philosophie unserer Gesellschaft, wenn sich nur noch vermögende Personen Medikamente leisten können, die mehrere hunderttausend Franken kosten. Der Krebsliga Schweiz ist Zugangs- und Chancengerechtigkeit zur bestmöglichen Behandlung und Versorgung für alle Krebsbetroffenen ein zentrales Anliegen. Die Zahl der Menschen, die mit Krebs leben, steigt aufgrund des demografischen Wandels und der verbesserten diagnostischen Verfahren sowie neuer erfolgreicher Therapiemöglichkeiten. Im Jahr 2030 wird es in der Schweiz laut Hochrechnungen etwa eine halbe Million so genannte «Cancer Survivors» geben. Damit steht unser solidarisches Gesundheitssystem vor grossen Herausforderungen. Eine davon sind die hochpreisigen Krebstherapien, die neu auf den Markt kommen. Denn hohe Medikamentenpreise können auch in der Schweiz zu Ratio­nierungen führen und den gerechten Zugang für alle Betroffenen gefährden. Insbesondere bei Off-Label-Behandlungen – also bei Behandlungen, die (noch) nicht zugelassen sind oder ausserhalb der zugelassenen Indikation angewendet werden – führt die aktuelle Vergütungsregelung bereits heute zu teilweise uneinheitlichen Kostenvergütungen. Es braucht bezahlbare Krebsmedikamente – heute und in der Zukunft.

PD Dr. med. Gilbert B. Zulian Präsident Krebsliga Schweiz

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Das Wort der Geschäftsführerin «Die Krebsliga setzt sich ein für eine Welt, in der weniger Menschen an Krebs erkranken, weniger Menschen an den Folgen von Krebs leiden und sterben, mehr Menschen von Krebs geheilt werden und Betroffene und ihre Angehörigen in allen Phasen der Krankheit und im Sterben Zuwendung und Hilfe erfahren.» So lautet die Vision der Krebsliga. Damit wir sie umsetzen können, sind wir gefordert, uns ständig auszutauschen. Auf allen Ebenen, zu allen Themen. Die Krebsliga möchte die Erfahrungen, Bedürfnisse und das Wissen von Krebsbetroffenen und Angehörigen in ihre Arbeit miteinbeziehen. Daher hat sie mit dem Aufbau eines Betroffenenrates begonnen. Lanciert wurde der Betroffenenrat während der «Frühlingsbegegnung» in Zürich, einem Austauschtreffen von Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen. Bis Ende 2018 haben sich 99 Krebsbetroffene und 31 Angehörige für den Betroffenenrat angemeldet. Ihr Expertenwissen fliesst auf gesundheits- und sozialpolitischer Ebene in unsere Arbeit ein und hilft uns dabei, die Dienstleistungen der Krebsliga gezielt weiter­ zuentwickeln. Das Gespräch mit den Betroffenen, der geführte Diskurs innerhalb des Verbandes sowie Inputs von aussen geben uns die Chance, die Krebsliga als Kompetenzzentrum in die Zukunft zu führen und die interprofessionelle Zusammenarbeit laufend auszubauen. Gemeinsam kommen wir weiter, für krebsbetroffene Menschen und ihre Angehörigen. Von Herzen danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre wichtige Arbeit. Und von Herzen danke ich allen Spenderinnen und Spendern, die diese Arbeit erst ermöglichen.

Dr. phil. Kathrin Kramis-Aebischer Geschäftsführerin Krebsliga Schweiz

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Die Krebsliga Schweiz 2018 in Kürze Als Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um Krebs nimmt die Krebsliga schweizweit eine führende Rolle ein; in der Beratung und Begleitung, in der Prävention und Früherkennung von Krebs sowie in der Forschungsförderung. Auf politischer Ebene setzt sie sich dafür ein, dass die Anliegen von Betroffenen und ihren Angehörigen Gehör finden. Die Digitalisierung des Alltags und des Gesundheitswesens bietet Chancen, neue Kommunikations- und Partizipationsformen zu gestalten. Die 2018 entwickelte eHealth-Strategie zeigt auf, wie die Krebsliga Schweiz in Vor­sorge, Betreuung und Nachsorge den Prozess der digitalen Transformation gestalten wird. Dabei stehen die Anliegen und Bedürfnisse der Menschen konsequent im Vordergrund. Da Rat­suchende vermehrt online an die Krebsliga gelangen, wird das Dienstleistungsangebot laufend angepasst. Mehr dazu auf den Seiten 16 – 17. Ausbau der digitalen Kommunikation Die Digitalisierung bietet der Krebs­ liga zusätzliche Möglichkeiten, um ihre Arbeit und Angebote einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Mit Social Media gelangt sie an ein digital affines Publikum und der Online-Newsletter sowie der digitale Jahresbericht erreichen Personen, die keine physi­ sche Post wünschen. Erklärvideos und weiteres Filmmaterial helfen, Botschaften einfach und leicht verständlich zu transportieren.

Wirkungsvoll nach aussen Drei Fokusthemen sind im Rahmen einer Sensibilisierungs­­kampagne wirkungsvoll nach aussen kommuniziert worden: Hautkrebsprävention, Brustkrebs und Prostatakrebs. Durch einen effizienten Mitteleinsatz und eine professionelle Medienstrategie ist es gelungen, die Öffentlichkeit auf das breite Wirkungsfeld der Krebsliga aufmerksam zu machen. Mit Prostatakrebs thematisierte die Krebsliga aktiv ein Männerthema, das tabuisiert wird. Darüber zu sprechen ist wichtig, denn in der Schweiz erkranken jährlich 6100 Männer an Prostatakrebs – das macht ihn zur häufigsten Krebsart bei Männern. Obwohl die Wissenschaft schon einiges darüber weiss, ist es noch nicht genug.

Hautkrebs ist es egal, wer du bist. Schütz dich. In der Schweiz erkranken jährlich 2700 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Denk daran: Schatten, Kleider und Sonnencreme senken dein Risiko.

Mehr auf krebsliga.ch/sonnenschutz

Brustkrebs ist es egal, wer du bist. Uns aber nicht.

Prostatakrebs ist es egal, wer du bist. Informier dich. In der Schweiz erkranken jährlich 6100 Männer an Prostatakrebs. Am häufigsten betroffen sind Männer ab 50. Brich das Tabu und lass dich beraten – wir informieren, unterstützen und begleiten.

In der Schweiz erkranken jährlich 6000 Frauen an Brustkrebs. Obwohl das Risiko nach 50 deutlich ansteigt, betrifft es auch jüngere Frauen. Früh erkannt, ist die Behandlung oft einfacher und erfolgreicher. Wir informieren, unterstützen und begleiten.

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Krebstagung 2018 2018 lud die Krebsliga Schweiz die kantonalen Krebsligen ein, im Rahmen einer Tagung mit namhaften Referenten gemeinsam über die Zukunft des Verbandes nachzudenken. Stefan Spycher, Vizedirektor des BAG, referierte über die zukünftige Rolle von Gesundheitsorganisationen aus gesundheitspolitischer Sicht. Professor Francis Cheneval stellte sozial- und regionalpolitische Diskussionen in Zusammenhang mit den föderalen Strukturen der Schweiz in den Fokus. Ein Podiumsgespräch mit drei Führungspersonen von Rega, SSR SRG und Mobiliar regte zum Denken an. Kinder und Jugendliche vor Tabak­ werbung schützen Um Kinder und Jugendliche wirksam vor Tabakwerbung schützen zu können, haben die grossen Schweizer Gesundheitsorganisationen (u. a. die FMH, die Kinder- und Hausärzte Schweiz mfe, der Verband der Apothekerinnen und Apotheker pharmaSuisse, der Schweizerische Drogistenverband und die Krebsliga) eine Volksinitiative lanciert. Tabakkonsum schadet der Gesundheit und belastet die Gesellschaft mit Folge­ kosten in Milliardenhöhe. Die grosse Mehrheit der Rauchenden beginnt unter 18 Jahren mit dem Konsum. Tabakwerbung hat dabei nachweislich einen grossen Einfluss auf diese Altersgruppe. Mit der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» wollen wir verhindern, dass Kinder und Jugendliche dem Einfluss der Tabakwerbung ausgesetzt sind, und ermöglichen, dass sie sich gesund entwickeln können.

Derzeit werden Unterschriften gesammelt, weitere Infos sind unter www.kinderohnetabak.ch zu finden. Persönlichkeiten ausgezeichnet Die Krebsliga hat drei Personen für ihr Engagement im Kampf gegen Krebs ausgezeichnet. Die Krebsmedaille erhielt Nationalrätin Bea Heim für ihre Gesundheitspolitik, die auch Krebspatientinnen und Krebspatienten zugutekommt. Fussballer Pirmin Schwegler erhielt den mit 5000 Franken dotierten Anerkennungspreis für seinen Einsatz für krebsbetroffene Kinder und Jugendliche. Der mit 10 000 Franken dotierte Krebspreis ging an George Thalmann, Chefarzt und Direktor der Universitätsklinik für Urologie am Berner Inselspital, für sein Expertenwissen zu Prostataund Hodenkrebs, das er der Krebsliga unentgeltlich zur Verfügung stellt.

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am diesjährigen Zurich Film Festival Krebsliga fördert Krebsforschung In der Schweiz sind rund 320 000 Men- gezeigt. Die Filme zeigen die vielfältischen von Krebs betroffen: Jede dritte gen Auswirkungen von Krebs auf das Person wird im Verlauf ihres Lebens Leben. mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Jährlich erkranken rund 40 000 Frauen Spendeneinnahmen und Männer sowie 200 Kinder unter Im Jahr 2018 erhielt die Krebsliga Spen15 Jahren an Krebs und mehr als den, Erbschaften und Legate von über 21 16 500 Personen sterben an der Krank- Millionen Franken. Auf den Seiten 70 – 71 heit. Dies bedeutet aber auch, dass informieren zwei Grafiken über die Mitmehr als die Hälfte aller Betroffenen telherkunft und Mittelverwendung, ab über­leben. Die Forschung ist der beste Seite 48 finden Sie die vollständige Trumpf im Kampf gegen Krebs. Auch Jahresrechnung. Besonders danken 2018 förderte die Krebsliga ausge­ wir folgenden Stiftungen: Berty Frickerwählte Forschungsprojekte. Mehr zur Hubmann Stiftung, MAIORES Stiftung Forschungsförderung lesen Sie auf den Vaduz, Stiftung ACCENTUS, FONDA­ TION SANA, Hennessy Stiftung. Seiten 20 – 21. Neue Trägerschaft für «5 am Tag» Neues Infomaterial Mit kostenlosen Fakten- und Infoblät- Per Januar 2019 übergibt die Krebsliga tern thematisiert die Krebsliga krebsre- Schweiz die Trägerschaft der «5 am levante Themen in einer verständlichen Tag»-Kampagne dem Bundesamt für Sprache. Zielpublikum sind die breite Lebensmittelsicherheit und VeterinärBevölkerung sowie Krebsbetroffene wesen. Die Sensibilisierung­skampagne und ihre Angehörigen. 2018 hat die erhält so einen festen Platz in der Krebsliga rund 40 neue Fakten- und Schweizer Ernährungsstrategie und dadurch mehr Visibilität und Bedeutung. Infoblätter in drei Sprachen publiziert. Kurzfilme zu Krebs Die Krebsliga realisierte 13 Kurzfilme, mit denen sie in der breiten Öffentlichkeit Verständnis für die Situation von Krebsbetroffenen und ihren Angehörigen schaffen will. Fünf davon wurden

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Herzlichen Dank Wir sind dankbar, dass wir auf die grosszügige Unterstützung vieler Einzelpersonen, engagierter Unternehmen und zahlreicher Stiftungen zählen dürfen. Wir sind uns der grossen Verantwortung bewusst, die wir gegenüber unseren Spenderinnen und Spendern haben. Mit unserer über 100-jährigen Tradition stehen wir dafür ein, dass die uns anvertrauten Mittel wirksam und effizient unter Einhaltung der strengen ZEWOAnforderungen im Sinne des Allgemeinwohls eingesetzt werden. Herzlichen Dank für das Vertrauen in unsere Arbeit!


Krebstelefon – mehr als ein Telefon

Von links: Fabiola In-Albon, Gabriella Pidoux, Anna Zahno, Rita Lang, Cornelia Orelli, Lilian Rey Foto: Christoph Sidler

Ein Dienst, fünf Kanäle, sechs Fachbe­raterinnen. Das Krebstelefon ist der kostenlose Informations- und Beratungsdienst der Krebsliga Schweiz. Es wird nicht nur von Betroffenen, sondern auch von Angehörigen, Interes­­sierten und Fachpersonen zum Klären von Fragen genutzt. Das Krebstelefon ist mehr, als der Name sagt. Ob beim Telefongespräch, via Skype oder schriftlich per E-­Mail, Chat oder im Krebsforum: hinter dem professionellen Dienst­ leist­ungs­angebot steht ein erfahrenes und qualifiziertes Team, das Fachwissen und Empathie vereint. 2018 haben 5781 Menschen das Angebot genutzt.

Krebstelefon & Helpline Gratis-Telefon (Mo – Fr, 9  – 19 Uhr)

0800 11 88 11 E-Mail helpline@krebsliga.ch Chat (Mo – Fr, 11 – 16 Uhr)  w ww.krebsliga.ch/cancerline Skype (Mo – Fr, 11 – 16 Uhr) krebstelefon.ch Forum  w ww.krebsforum.ch

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Wir sind 130 Personen, die sich bei der Dach­organisation Krebsliga Schweiz für Betroffene und ihre Angehörigen einsetzen.


Mitarbeiterinnen Empfang Yvonne Schieppati Daniela Lisena


Der Vorstand Präsident

Gilbert Bernard Zulian

PD Dr. med. Ehemaliger Chefarzt Abteilung für Palliativmedizin Universitätsspital Genf Vorstandsmitglied von 2009 bis 2021

Thomas Cerny

Prof. em. Dr. med. Ehemaliger Chefarzt Onkologie / Hämatologie Kantonsspital St. Gallen

Vorstandsmitglied seit 1998 (beratende Stimme der Krebsforschung Schweiz)

Vizepräsident

Georg Stüssi

PD Dr. med. Chefarzt Hämatologie Onkologisches Institut der italienischen Schweiz (IOSI)

Christoph Kurze

Geschäftsleiter Krebsliga Graubünden Vorstandsmitglied von 2016 bis 2028

Vorstandsmitglied von 2017 bis 2029

Past President

Kassier

Jakob R. Passweg

Gallus Mayer

Prof. Dr. med. Chefarzt Hämatologie Universitätsspital Basel Vorstandsmitglied seit 2007

Ehemaliger Bankfachmann Notenstein La Roche Privatbank AG St. Gallen

Vorstandsmitglied von 2006 bis 2025

Solange Peters

Prof. Dr. med. Chefärztin für medizinische Onkologie, Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), Lausanne

Hans Neuenschwander Dr. med. Ehemaliger Arzt Palliative Care Lugano

Vorstandsmitglied von 2010 bis 2022

Vorstandsmitglied von 2018 bis 2030

Lucienne Bigler-Perrotin

Geschäftsleiterin Krebsliga Genf

Vorstandsmitglied von 2009 bis 2019

Markus Notter

Dr. med. Radioonkologe Lindenhofspital Bern

Vorstandsmitglied von 2013 bis 2025

Brigitta Wössmer

Karin Zimmermann

Vorstandsmitglied von 2011 bis 2023

Vorstandsmitglied von 2014 bis 2026

Dr. phil. Ehemalige Leitende Psycho­login  / Psychoonkologin Universitätsspital Basel

Claude Thomann Dr. iur. Rechtsanwalt, LL.M.

Rechtskonsulent seit 1980 (beratende Stimme der Krebsliga Schweiz)

Dr. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Universitätsspital Zürich


CEO und Geschäftsleitung

Kathrin Kramis-Aebischer Dr. phil. CEO

Markus Sallin Leiter Finanzen, Personal & Dienst

Bettina Junker Leiterin Marketing, Kommunikation & Mittelbeschaffung

Ursula Koch

Dr. phil. Leiterin Vorsorge, Betreuung & Nachsorge

Rolf Marti

Dr. rer. nat. Leiter Forschung, Innovation & Entwicklung

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Krebserkrankungen haben eine hohe gesellschaftliche, ökonomische und deshalb gesundheitspolitische Rele­ vanz. Die Krebsliga Schweiz gibt Krebsbetroffenen und ihren Angehörigen auf politischer Ebene eine Stimme.


Leiterin Politik & Public Affairs Franziska Lenz


Krebsbetroffenen auf politischer Ebene eine Stimme geben Neben den politischen Schwerpunkten «Bezahlbare Krebsmedikamente» und «Volksinitiative Kinder ohne Tabak» verschaffte die Krebsliga Schweiz 2018 den betreuenden und pflegenden Angehörigen politisches Gehör und begleitete die Umsetzung der nationalen Krebsregistrierung. Die Nationale Strategie gegen Krebs (NSK) erarbeitete Lösungen für Herausforderungen von Krebsbetroffenen in der Schweiz. Betreuende und pflegende Angehörige benötigen Unterstützungs- und Entlastungsangebote Eine Krebserkrankung ist auch für Angehörige eine grosse Belastung. Insbesondere in Akut-, aber auch in palliativen Situationen sind für den erkrankten Menschen die Nächsten die wichtigste Stütze. Für betreuende und pflegende Angehörige bedeutet dieser Spagat zwischen Pflege, Beruf und eigenen Bedürfnissen eine grosse Herausforderung. Neben negativen gesundheitlichen Auswirkungen drohen substanzielle finanzielle Einbussen bei einer Reduktion oder bei Verlust der Erwerbstätigkeit. Dass die Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenbetreuung dringend verbessert werden muss, hat auch der Bundesrat erkannt und im Juni 2018 einen Vorentwurf in die Vernehmlassung geschickt. Um den betreuenden und pflegenden Angehörigen in der Schweiz auf politischer Ebene eine starke Stimme zu geben, wurde Anfang Jahr eine nationale Interessengemeinschaft (IG) gegründet. Die Gründungsmitglieder der IG für betreuende und pflegende Ange­ hörige  – Krebsliga Schweiz, Pro Infirmis, Pro Senectute, Schweizerisches Rotes Kreuz und Travail Suisse – sind in ihrer täglichen Arbeit mit den Herausforderungen der Angehörigenbetreuung und -pflege

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konfrontiert. Sie begrüssen die Bemühungen des Bundesrates. Allerdings reichen die vorgeschlagenen Massnahmen nicht. Es braucht dringend zusätzliche bedarfsgerechte, bezahlbare und niederschwellige Unterstützungs- und Ent­ lastungsangebote. Insofern sind die vor­geschlagenen Massnahmen ein Schritt in die richtige Richtung, es bleibt aber noch viel zu tun. Umsetzung der nationalen Krebs­ registrierung Die landesweite Erfassung aller Krebserkrankungen ist eine unentbehrliche Grundlage, um die zukünftige Krebsversorgung der Schweizer Bevölkerung optimal zu planen. Dank den registrierten Daten können die Ursachen der Krankheit besser verstanden, präven­ tive Massnahmen gezielter geplant und Rückschlüsse auf bestmögliche Thera­ pien gezogen werden. Mit dem neuen Bundesgesetz, welches im März 2016 vom Parlament verabschiedet worden ist, wurde die nationale Registrierung von Krebserkrankungen gesetzlich verankert. Im April 2018 hat der Bundes­ rat mit der Verordnung über die Registrierung von Krebserkrankungen die Bestimmungen für die Umsetzung des Krebs­registrierungs­gesetzes verabschiedet.


Die Krebsliga begleitet die Massnahmen zur Umsetzung der Krebsregistrierung im Rahmen von NSK-Projekten. Interprofessionelle Zusammenarbeit, Qualitätssicherung und Versorgung sind die Pfeiler im NSK-Umsetzungsplan 2018 – 2020 Der Dialog Nationale Gesundheitspolitik – das gemeinsame Gremium des Vorstehers des Departements des Innern und der 26 kantonalen Gesundheitsdirektoren und Auftraggeber der NSK – hat im März 2018 den Umsetzungsplan der NSK gutgeheissen. Er beschreibt in 28 Projekten und Unterprojekten die Aktivitäten für die Jahre 2018 bis 2020. Diese waren auf Grundlage des Weiterführungsberichts 2017 – 2020 mit den Partnerorganisationen von Oncosuisse festgelegt worden. Aktuell sind alle Projekte und Unterprojekte in konkreter Umsetzungsplanung oder in Umsetzung. Der Umsetzungsplan dient als Grundlage für den Rechenschaftsbericht von Oncosuisse gegenüber dem öffentlichen Auftraggeber, dem Dialog Nationale Gesundheitspolitik. Zweck ist es, nach aussen sichtbar zu machen, in welchen Themenfeldern Expertinnen und Experten aus der Onkologie im Rahmen der NSK gemeinsam Probleme angehen und Lösungen suchen. Nebst dem grundsätzlichen Etablieren von interprofessioneller Zusammenarbeit wird den Schwerpunkten Quali­ tät, längerfristige Vernetzung und Koordination sowie Integration von Innovationen besondere Beachtung geschenkt. Grundsatz bleibt dabei stets die koordinierte Versorgung aller Krebsbetroffenen.

Früherkennung von Darmkrebs Die Arbeitsgruppe Darmkrebsfrüherken­ nung unter der Leitung von Swiss Cancer Screening und Krebsliga Schweiz hat eine Charta der Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen, Hausärztinnen und Hausärzten sowie Apothekerinnen und Apothekern abgeschlossen. Gemäss den Zielen der Charta werden alle genannten Akteure nach gleichen Qualitätsstandards und in gegenseitiger Abstimmung und Vernetzung Massnahmen zur Darmkrebsfrüherkennung möglichst niederschwellig anbieten. Schweizer Onkologie- und Hämatologie-Kongress (SOHC) Die NSK war am ersten Schweizerischen Onkologie- und Hämatologie-Kongress (Swiss Oncology and Hematology Congress SOHC) mit Podiumsdiskussionen zu zwei aktuellen Themen vertreten: Einerseits wurde die Frage von Minimalanforderungen an Tumorboards diskutiert, andererseits das Thema Zugangsgerechtigkeit am Beispiel der Nutzenbewertung neuer Therapien und Medikamente erörtert. In beidenThemenbereichen konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen und entwickelt werden.

Weitere Informationen finden Sie im Jahresbericht der NSK: www.nsk-krebsstrategie.ch.

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Erweitert: unser Beratungsangebot Da Ratsuchende zunehmend via Internet an die Krebsliga gelangen, passt sie ihre Dienstleistungen an. Neue digitale Angebote kommen laufend dazu. Die Erfahrungen, Wünsche und Bedürfnisse von Krebsbetroffenen und Angehörigen fliessen in die tägliche Arbeit mit ein. Rauchstopplinie «Cancerline» Raucherinnen und Raucher, die Der Chat «Cancerline» ist ein mit Rauchen aufhören wollen, Angebot des Krebstelefons, dem kostenlosen Beratungs- und Infor- können sich kostenlos bei der Rauchmationsdienst der Krebsliga Schweiz. Er stopplinie melden. Das mehrsprachige bewährt sich als Gesprächsangebot für Team hilft beim Rauchstopp und in der Menschen, die kurzfristig Hilfe in einer Stabilisierungsphase. 2018 haben die Krise benötigen, aus zeitlichen oder ge- Fachpersonen 3836 Gespräche geführt. sundheitlichen Gründen keine anderen Die Krebsliga Schweiz betreibt die RauchBeratungsangebote in Anspruch neh­ stopplinie im Auftrag des Tabakprävenmen kön­nen, oder vielleicht auch einfach tionsfonds. Dabei ist es gelungen, die lieber schreiben als reden. 2018 haben Finanzierung bis 2021 zu verlängern. die Fachberaterinnen des Krebstelefons Onkologische Rehabilitation insgesamt 5781 Beratungen durchgeDie Broschüre «Onkologische führt, davon 399 via Chat. Rehabilitation» gibt einen Über­­ blick über alle relevanten Aspekte der Ernährungsberatung Eine Krebserkrankung kann onkologischen Reha und deren Bedeueine ausgewogene Ernährung tung. Die Landkarte hilft beim Finden der erschweren und den Körper schwächen. ambulanten und stationären Angebote, Krebsbetroffene haben daher immer welche den individuellen Bedürfnissen wieder ernährungsspezifische Fragen. der betroffenen Person entsprechen. Als Folge hat die Krebsliga Schweiz 2018 Fachpersonen werden mit einem neu ein Pilotprojekt gestartet: Betroffene erschienenen Leitfaden sowie einem können sich telefonisch oder schriftlich Ratgeber beim Aufbau einer ambulandirekt an die Fachspezialistin Ernährung ten onkologischen Rehabilitation unterwenden. Das Angebot gibt es derzeit nur stützt. Ein neu entwickeltes Logbuch ist auf Deutsch. Nach der Testphase wird als Wegweiser durch die RehabilitationsEnde 2019 entschieden, ob es auf andere programme gedacht: Betroffene können darin ihre Eindrücke, Symptome und Sprachen ausgeweitet wird. Fortschritte notieren. Fachpersonen erhalten dadurch einen Einblick in die Wirksamkeit der verordneten Massnahmen. Im Rahmen der Nationalen Strategie gegen Krebs hat die Krebsliga Schweiz eine nationale Studie zur ambulanten onkologischen Rehabilitation in der Schweiz ge-

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startet. Ziel ist ein umfassender Überblick über die verschiedenen Rehabilitationsangebote und Finanzierungsmethoden in der Schweiz. Rechtliche Beratung Kantonale und regionale Krebsligen unterstützen Krebsbetroffene persönlich vor Ort. Dabei sind sie regelmässig mit rechtlichen Fragen oder Problemen rund um die Sozialversicherungen konfrontiert. Mit diesen können sie sich an die rechtliche Beratung der Krebsliga Schweiz wenden – sie setzt sich zusammen aus der Fachspezialistin der Krebsliga Schweiz sowie Fachspezialistinnen und Fachspezia­listen von drei Organisationen, mit denen die Krebsliga Schweiz Leistungsvereinbarungen hat. Auch 2018 wurde das Angebot stark in Anspruch genommen. Beratung in Firmen Ob Krebsbetroffenen nach den Therapien der Wiedereinstieg in die Berufswelt gelingt, hängt auch von der Begleitung durch Vorgesetzte und HR-Fachleute ab. Im Rahmen des Fachbereichs «Krebs und Arbeit» hat die Krebsliga Schulungen zur Sensibilisierung in Unternehmen durchgeführt. Ende 2018 hat sie mit einer OnlineBefragung die Bedürfnisse zum Thema Krebs am Arbeitsplatz erhoben.

Sexualberatung und Gesundheitsberatung 2019 wird das bestehende Angebot erweitert: Die schriftliche Sexualberatung ist zentral, da eine Erkrankung und die damit verbundenen Therapien das erotische Erleben, das Verhältnis zum eigenen Körper und die Körperfunktionen verändern können. Betroffene und Angehörige können sich mit ihren Fragen an anerkannte Sexual­ therapeuten wenden. Nach einer Krebserkrankung ist ein gesunder Lebensstil eine der wichtigsten Vorsorgemassnahmen. Dabei wünsch­en sich Krebsbetroffene längerfristige Unterstützung zur Anpassung ihres Gesund­heitsverhaltens. Die telefonische Gesundheitsberatung orientiert sich am australischen «Healthy living after cancer program», das international als erste telefonische Gesundheitsberatung für «Cancer Survivors» vielversprechend implementiert wurde. Die kostenlose Gesundheitsberatung unterstützt «Cancer Survivors» dabei, sich mehr zu bewegen, sich ausgewogen zu ernähren und sich besser zu fühlen. 2019

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Wissenschaft und Forschung im Dienste der Patientinnen und Patienten Die Abteilung Forschung, Innovation & Entwicklung der Krebsliga Schweiz hat 2018 unter anderem eine Tagung über digitale Selbstwirksamkeit organisiert, eine Expertenkommission für Fragen zur Krebsfrüherkennung aufgestellt und mit über 4 Millionen Franken vielversprechende Forschungsprojekte gefördert – zum Beispiel eine Untersuchung über die Spätfolgen von Kinderkrebs. Dank Apps und Webseiten besser mit der Krebserkrankung umgehen Die Digitalisierung in der Medizin schreitet unaufhaltsam voran: Medizinische Daten werden elektronisch ausgewertet und archiviert – und vermehrt entstehen auch Webseiten und Apps, die die Betroffenen im Umgang mit ihrer Krankheit unterstützen sollen. Um eine Übersicht zu gewinnen, hat die Krebsliga Schweiz am 8. Februar 2018 ein Symposium mit 200 Teilnehmenden organisiert. An der Tagung «Digiself2018 – Selbstwirksamkeit digital fördern» haben Entwickler und Anbieter einige digitale Anwendungen vorgestellt. Zudem haben sich namhafte nationale und internationale Expertinnen und Experten über den aktuellen Wissensstand ausgetauscht. Verschiedene Forschungs­resul­t ate ze­­i­­gen: Wenn Betroffene ihr Expertenwissen über ihre eigene Gesundheit einbringen und etwa Nebenwirkungen ihrer Behandlung selbst erfassen können, verlängert sich die durchschnittliche Lebensdauer von Krebskranken.

Weitere Informationen zur Tagung und die Video-Aufnahmen der Vorträge sind auf www.digiself2018.ch zu finden.

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Expertengremium für Fragen zur Früherkennung von Krebs In welchen Fällen sind breit angelegte Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs sinnvoll? Und wann nützen diese so genannten Screening-Unter­ such­ ungen mehr, als sie schaden? Fragen zur Früherkennung von Krebs führen in der breiten Bevölkerung, aber auch in Fachkreisen immer wieder zu Diskussionen. Im Rahmen der Nationalen Strategie gegen Krebs hat die Krebsliga Schweiz das Mandat erhalten, ein Expertengremium für Früherkennungsfragen aufzubauen. In Zusammenarbeit mit einer breit aufgestellten Trägerschaft, in der Oncosuisse, das Bundesamt für Gesundheit, die Gesundheitsdirektorenkonferenz sowie Public Health Schweiz vertreten sind, wurde das Gremium im Herbst 2018 eingesetzt. Das Expertengremium Krebsfrüherkennung «Cancer Screening Committee» nimmt sich den Fragen zu Krebs-Screenings an, indem es wissenschaftlich gut begründete, ausgewogene und von Partikular­ interessen unab­ hängige Empfehlungen ausarbeitet. Prof. Marcel Zwahlen von der Universität Bern leitet als Präsident das Gremium von neun Experten aus Medizin, Ethik, Recht, Epidemiologie, Screening und Öko­nomie. Die Geschäftsstelle ist der Krebsliga Schweiz angegliedert.


Über 4 Millionen Franken für die Krebsforschung Die Forschung ist der beste Trumpf, den wir im Kampf gegen Krebs haben. Aus diesem Grund engagiert sich die Krebsliga Schweiz in der For­schungsförderung. Im Jahr 2018 hat sie 16 Projekte mit über 4 Millionen Franken unterstützt.

«Krebsforschung in der Schweiz» Die Krebsliga Schweiz, die kantonalen Krebsligen und die Stiftung Krebsforschung Schweiz informieren mit dem Bericht «Krebsforschung in der Schweiz» jährlich über die geförderten Forschungsprojekte. Zahlen, Fakten und Analysen zeigen auf, wie die Spendengelder konkret eingesetzt werden, und Hintergrundberichte geben Einblicke in die faszinierende und zugleich herausfordernde Welt der Krebsforschung. Der Bericht ist im Webshop erhältlich: www. krebsliga.ch/shop

Krebsforschung in der Schweiz 2018

Kinderkrebsüberlebende verdienen weniger als ihre Geschwister In einer von der Krebsliga Schweiz geförderten Untersuchung hat das Schweizer Kinderkrebsregister ehemalige Kinderkrebspatientinnen und -patienten mit ihren gesunden Geschwistern verglichen. Dabei ging es einerseits um Spätfolgen wie etwa um die Tatsache, dass ungefähr zehn Prozent der Kinderkrebsüberlebenden schwerhörig wurden, während nur drei Prozent der Geschwister mit einer Abnahme ihres Hörvermögens rechnen mussten. Andererseits interessierten sich die Forschenden auch für die sozialen und ökonomischen Folgen der Erkrankung. Kinderkrebsüberlebende erzielen im Schnitt ein geringeres Einkommen als ihre Geschwister: So verdienten von den ehemaligen Krebspatientinnen und -patienten 41 Pro­ zent weniger als 3000 Franken im Monat, bei den gesunden Geschwistern war das nur für 36 Prozent der Fall. Ob die Einkommensunterschiede darauf zurückzuführen sind, dass ehemalige Patientinnen und Patienten schlechter bezahlte Berufe wählen als ihre Geschwister oder ob sich allfällige Langzeitschäden – wie etwa Fatigue oder Konzentrationsprobleme – negativ auf die schulische Entwicklung und in der Folge auch auf den Lohn auswirken, bleibt offen – und muss gemäss den Forschenden in Nachfolgestudien geklärt werden.

Krebsforschung in der Schweiz

Eine Publikation der Stiftung Krebsforschung Schweiz, der Krebsliga Schweiz und der kantonalen Krebsligen über die geförderten Forschungsprojekte 2017

Krebsliga Schweiz

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Die Krebsliga fördert einen gesunden Lebensstil Rund ein Drittel der Krebserkrankungen könnte durch Verhaltensänderungen und das Vermeiden bestimmter Risiken verhindert werden. Die Krebsliga sensibilisiert vielfältig für einen gesunden Lebensstil. Das Hautkrebsrisiko senken Sonnenschutz ist die beste Hautkrebsprävention. 2018 hat die Krebsliga verstärkt auf das Thema Hautkrebs aufmerksam gemacht und aufgezeigt, wie sich die Bevölkerung optimal vor den UVStrahlen schützen kann: durch Aufenthalt im Schatten, mit Kleidung und Sonnenschutzmittel. 81 Sensibilisierungsplakate waren in der Nähe von Freibädern aufgehängt. 200 Flaschen, 150 Tuben und 14  000 Probemuster Sonnenschutzmittel hat die Krebs­liga im Sommer 2018 gratis abgegeben. 50

Um einen Überblick über aktuelle Themen im Bereich UV-Strahlung und Hautkrebs zu geben, haben die Krebsliga Schweiz und die Abteilung Strahlenschutz des Bundesamtes für Gesundheit zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie eine interprofessionelle Tagung zum Thema UV-Schutz durchgeführt. Expertinnen und Experten referierten zu Themen wie Vitamin D, Sonnenschutzmittel und Solarien. Die Krebsliga radelt 2018 war die Krebsliga offizielle Partnerin von «bike to work», der schweizweiten Aktion zur Gesundheitsförderung in Unternehmen. Mitarbeitende von rund 2000 Organisationen traten in die Pe-

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dale und fuhren an möglichst vielen Tagen mit ihrem Velo zur Arbeit. Personen ohne Velo waren zu Fuss unterwegs. 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krebsliga haben im Juni an 92 Prozent der Arbeitstage den Arbeitsweg mit dem Velo oder zu Fuss absolviert und so insgesamt 5948 Kilometer zurückgelegt. Am 9. September fand der Benefiz-Velo­ marathon «Race for Life» in Bern statt. Die Krebsliga Schweiz war mit einem Informationsstand, dem Präventionsbus und einem Veloteam vor Ort. Insgesamt 580 Velofahrerinnen und Velofahrer legten 23 326 Kilometer zurück und sammelten so Spenden für Organisationen aus dem Krebsbereich, unter anderem für die Krebsliga Schweiz. Tipps für mehr Bewegung Wer sich regelmässig und ausreichend bewegt, verbessert seine Gesundheit. Die Krebsliga Schweiz hat 2018 ihre Website mit Informationen sowie Tipps für mehr Bewegung ergänzt. Mobile Präventionsangebote Zum mobilen Präventionsangebot der Krebsliga gehören der Präventionsbus, der «5 am Tag»-Bus sowie je ein begehbares Darm- und Brustmodell.


Firmen, Gemeinden oder Organisationen können diese mieten. Jeder Auftritt wird von geschulten Mitarbeitenden begleitet.

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2018 kamen die mobilen Präventionsangebote an 128 Auftrittstagen zum Einsatz.

Geschützt vor schädlichen Umwelteinflüssen Einige Schadstoffe aus der Umwelt sind krebserregend. Die Krebsliga setzt sich dafür ein, dass die Bevölkerung darüber informiert und davor geschützt wird. Zur Aufklärung erarbeitete sie 2018 beispielsweise Fragen und Antworten zu verschiedenen Umweltfaktoren (zum Beispiel Luftschadstoffe) und erstellte die gut verständliche Infografik Umwelt und Krebs. Auch unterstützt sie das Luftlabor, ein interaktives Lernangebot für Schulen. Damit lernen Jugendliche, was Luftqualität ausmacht und wie diese aktiv beeinflusst werden kann. Daneben engagiert sich die Krebsliga Schweiz auf politischer Ebene für bessere Rahmenbedingungen im Bereich Umwelt und Gesundheit. Darmkrebsvorsorge Einen Schutz vor Darmkrebs gibt es leider nicht. Ein gesunder Lebensstil kann aber das Risiko einer Darmkrebserkrankung senken. Die Krebsliga empfiehlt die Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren. Im März und April konnten Personen im Rahmen einer Kampagne schweizweit

in rund 800 Apotheken das individuelle Darmkrebsrisiko prüfen und bei Bedarf einen «Blut-im-Stuhl-Test» beziehen. Die meisten der Apotheken bieten die Darmkrebsvorsorge ganzjährig an, auch ausserhalb der Kampagne. Mit der Unterzeichnung einer interprofessionellen Charta hat die Krebsliga Schweiz 2018 Grundsätzen für eine berufsübergreifende Zusammenarbeit bei der Darmkrebsfrüherkennung zugestimmt. Rund jeder 16. Mann und je­de 21. Frau erkranken in der Schweiz an Darmkrebs. Von Mitte März bis Mitte April 2019 sensibilisieren wir zum Thema Darmkrebs.

Darmkrebs ist es egal, wer du bist. Informier dich. Früh entdeckt ist Darmkrebs meist heilbar. Deshalb empfehlen wir ab 50 die Früherkennung. Zudem senkt ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung das Risiko. Wir informieren, unterstützen und begleiten.

Ab 50: zur Vorsorge

Mehr auf krebsliga.ch/darmkrebs

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Eine Krankheit wirft Fragen auf – unsere Publikationen helfen weiter. Darum bieten wir für Betroffene, Angehörige, Interessierte und Fachpersonen über 194 Broschüren und Booklets an. Sie können kostenlos in unserem Webshop gelesen oder bestellt werden: www.krebsliga.ch/broschueren


Team Publizistik Barbara Karlen, Nicole Maeder, Nicole Bulliard, Verena Marti, Lorenzo Terzi, Andrea Seitz, Gabriella Pidoux, Regula Schär, Cristina Martinez (nicht auf dem Bild)


Kantonale und regionale Ligen beraten und unterstützen vor Ort Die Arbeitsteilung zwischen den 19 kantonalen und regionalen Krebsligen und der Krebsliga Schweiz als nationaler Dachorganisation mit Sitz in Bern geschieht nach klaren Kriterien und mit dem Ziel, dass jede Aufgabe dort wahrgenommen wird, wo dafür die besten Voraussetzungen gegeben sind. So ist die individuelle Unterstützung und Beratung von Betroffenen und deren Angehörigen Aufgabe der kantonalen und regionalen Ligen. Wer kümmert sich um die Kinder, wenn ein Elternteil ins Spital muss? Wie verändern sich die finanziellen Rahmenbedingungen, wenn man nicht mehr arbeiten kann? Die Mitarbeitenden der kantonalen Krebsligen geben Auskunft und helfen bei der Reorganisation der sozialen und finanziellen Situation. Sie vermitteln Kontakte und bieten Gruppentreffen und Kurse an, in denen sich Betroffene über ihre Ängste und Erfahrungen austauschen und den Umgang mit der Krankheit lernen können. Auf den folgenden Seiten geben die kantonalen und regionalen Krebsligen einen Einblick in ihre Aktivitäten im Jahr 2018. Die Rechenschaftsberichte und Jahres­ rechnungen der einzelnen Ligen erscheinen in deren separaten Jahresberichten und sind zum Teil auf den Webseiten der Ligen einsehbar.

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Netzwerke im Gesundheitswesen bilden den Schlüssel zum Erfolg Christine Honegger, Geschäftsführerin Krebsliga Aargau

Aufgabe der Krebsliga Aargau ist es, möglichst viele krebsbetroffene Menschen und ihre Angehörigen in der schwierigen Phase ihrer Krebserkrankung zu unterstützen und zu begleiten. Um den Auftrag optimal erfüllen zu können, braucht es ein breites und gut funktionierendes Netzwerk. Die Krebsliga Aargau ist eine von vie- wichtiger Partner in der ganzheitlichen len Organisationen, die sich im Kan- Behandlung unserer Patientinnen und ton Aargau für Menschen einsetzen, Patienten. Die Beratung durch die Mitwelche Beratung und Unterstützung arbeitenden der Krebsliga findet direkt bei der Bewältigung ihrer Krankheit in den Spital-Räumlichkeiten statt. Dies benötigen. Das vergangene Jahr hat ermöglicht kurze Kommunikationswebestätigt, dass von Krebs betroffene ge für das Fachpersonal und macht die Menschen immer öfter mit existenziel- Wege für die Patienten kürzer.» len Problemen und finanziellen Frage- Die Krebsliga Aargau wird auch in den stellungen konfrontiert werden. Dass kommenden Jahren an der Festigung sich Menschen neben der Bewältigung und am Ausbau ihres Netzwerks arbeiihrer Krankheit mit sehr belastenden ten, um Krebsbetroffenen langfristig finanziellen Problemen auseinander- mit einem umfassenden und breit absetzen müssen, stimmt nachdenklich. gestützten Angebot zur Seite zu stehen. Um unbürokratisch und zeitnah die richtige Unterstützung anbieten zu kön- Krebsliga Aargau nen, braucht es ein gut funktionieren- www.krebsliga-aargau.ch des Netzwerk mit Organisationen, die admin@krebsliga-aargau.ch im Gesundheitswesen tätig sind. Die Telefon 062 834 75 75 Krebsliga Aargau hat sich im vergangenen Jahr zum Ziel gesetzt, bestehende Kontakte zu festigen und neue Kontakte zu schliessen. Dies mit Erfolg. Die externen Beratungen für krebsbetroffenen Personen in den Spitälern sind gefragt, und es findet ein vermehrter Austausch vor Ort mit den Spitälern, mit Mitarbeitenden der Sozialämter in den Gemeinden und mit Spitexorganisationen statt. Auch Dr. Clemens Caspar, Chefarzt Onkologie/Hämatologie im Kantonsspital Baden, schätzt die partnerschaftliche Zusammenarbeit sehr: «Die Krebsliga ist für uns ein

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Gemeinsam zu neuen Ufern Michèle Leuenberger-Morf, Geschäftsführerin Krebsliga beider Basel

2018 war für die Krebsliga beider Basel ein Jahr der strategischen Ausrichtung und Umsetzung, der inneren Stärkung mit neuer Geschäftsführung und der äusseren Vernetzung. Mit einem erweiterten Team und gestärkten Partnerschaften will sie Betroffene künftig noch besser unterstützen. Erste Erfolge sind deutlich sichtbar. Der wichtigste Schwerpunkt bei der Zudem realisierte die Krebsliga beiKrebsliga beider Basel liegt im Be- der Basel im letzten Jahr zahlreiche reich der Implementierung und des erfolgreiche Projekte und Events. So strategischen Ausbaus des im Herbst wurden beispielsweise an etlichen klei2017 eröffneten Begegnungszentrums neren und grösseren Anlässen, unter «Haus der Krebsliga beider Basel». Das Anderem an der bereits zum zehnten Zentrum bietet Krebspatientinnen und Mal durchgeführten Ballettgala im Krebspatienten sowie ihren Angehöri- Theater Basel, namhafte Spendengen ein breites und qualitativ hochste- beträge gesammelt. Auch wichtige hendes psychosoziales Angebot, um Präventionsv­eranstaltungen zum Theden emotionalen und sozialen Bedürf- ma Sonnenschutz, wie anlässlich des nissen wie auch der Nachfrage nach In- 38. Basler Rheinschwimmen, wurden formationen über den gesamten Verlauf durchgeführt. der Erkrankung nachzukommen. Die Als überwiegend spendenfinanzierte Kernangebote der Krebsliga beider Ba- Non-Profit-Organisation ist die Krebssel sind im Zentrum integriert und aus- liga beider Basel auf die Unterstützung gebaut, dabei werden Niederschwel- von wohltätigen Menschen angewieligkeit, Evidenzbasierung und Qualität sen. Mit unserer über 60-jährigen Tradition stehen wir dafür ein, dass die berücksichtigt. Damit unsere Dienstleistungsangebote uns anvertrauten Mittel wirksam und in den Kantonen Basel-Stadt und Basel- effizient unter Einhaltung der strengen Landschaft weiterhin allen Menschen ZEWO-Anforderungen im Sinne des mit Krebs und ihren Angehörigen zuteil- Allgemeinwohls eingesetzt werden. Ein werden können, beschäftigte sich die ganz herzlicher Dank geht an alle, die Krebsliga beider Basel im vergangenen uns mit ihren Spenden ermöglichen, Jahr stark mit den Herausforderungen unsere tägliche Arbeit für die von Krebs der Zukunft: etwa mit der Sicherung der betroffenen Menschen in Basel und ReFinanzen, mit dem Ausbau der Ange- gion zu leisten. bote im Begegnungszentrum und nicht zuletzt damit, die Vernetzung und den Krebsliga beider Basel Dialog mit unseren Kooperations- und www.klbb.ch Finanzierungspartnern zu vertiefen und info@klbb.ch zu festigen. Telefon 061 319 99 88

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Psychoonkologische Beratung – gefragter und nötiger denn je Dr pharm. Christine Aeschlimann Guggisberg, Geschäftsführerin der Bernischen Krebsliga

Steigende Fallzahlen, kürzere Aufenthaltsdauer und Zeitdruck in den Spitälern sowie individuelle Therapien führen dazu, dass die niederschwellige ambulante psychoonkologische Beratung bei der Bernischen Krebsliga immer stärker nachgefragt wird. Die Bernische Krebsliga beschäf­tigt selber als auch ihren Nahestehenden drei Sozialarbeitende und zwei Pflege- und weiteren wichtigen Bezugsperfachpersonen, alle mit der Zusatzaus- sonen (Arbeitskolleginnen und -kollebildung in psycho­onkologischer Bera- gen, Vorgesetzte, Lehrpersonen etc.) tung. Pro Jahr leisten diese zwischen offenstehen. Aufgrund der Zunahme 4 500 und 5 000 Beratungsstunden von Krebs, der Veränderungen in den in rund 3 000 Gesprächen. Rund 500 Spitälern und der immer komplexeFälle werden in einem regelmässigen ren Lebenssituationen sehen wir uns Beratungszyklus begleitet. Dazu wer- mit einer zunehmenden Nachfrage den jährlich durch zwei externe Mit- nach Beratungen konfrontiert. Dies arbeitende in acht bis zehn Familien erforderte in diesem Jahr eine neue minderjährige Kinder krebskranker Prioritätensetzung innerhalb unserer Eltern zu Hause begleitet. Dank gross- Liga. So wurde die Beratung und Unzügigen Spenden und einem Beitrag terstützung in der schriftlichen Strades Bundesamtes für Sozialversiche- tegie als wichtigster Kernauftrag der rungen (Untervertrag mit der Krebs- Bernischen Krebsliga an erste Stelle liga Schweiz) können die Beratungen gesetzt (neben Forschungsförderung bis heute für alle kostenlos angeboten und Vorsorge). werden. Die Bernische Krebsliga setzt sich zum Ziel, dass alle Beratungen im Bernische Krebsliga Schnitt innerhalb einer Woche nach www.bernischekrebsliga.ch der ersten Kontaktaufnahme starten. info@bernischekrebsliga.ch Die Beratungen richten sich nach der Telefon 031 313 24 24 Situation der betroffenen Person (lebt die Person alleine oder in einer Partnerschaft; gibt es Personen, die sie unterstützen; Phase der Krebserkrankung etc.). Die Bernische Krebsliga bietet keine Therapien an, sondern versucht die Klientinnen und Klienten in ihrer eigenen Lebens­führungskompetenz zu stärken und die Krankheitsbewältigung zu verbessern. Einzigartig ist, dass die Beratungen sowohl den Betroffenen

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«So lange wie möglich zu Hause bleiben können…» Corinne Uginet, Geschäftsführerin Krebsliga Freiburg

Wenn sich herausstellt, dass die Krankheit nicht mehr heilbar ist, steht die Erhaltung der bestmöglichen Lebensqualität bis zum Lebensende im Mittelpunkt aller Anstrengungen des Mobilen Palliative Care Teams Voltigo (EMSP Voltigo) der Krebsliga Freiburg. Der Wunsch, möglichst lange zu Hause In enger Zusammenarbeit mit den Sozu bleiben, wird in der Praxis durch zahl- zialarbeiterinnen der Krebsliga Freiburg reiche Faktoren erschwert. Der Verlauf machen wir auf diese Umstände aufder Krankheit ist unvorhersehbar: Symp­ merksam und setzen uns ein für einen tome, die sich nicht steuern lassen, das erleichterten Zugang zu Leistungen. ständige Gefühl der Unsicherheit oder Darüber hinaus sind Organisationen, die auch die Erschöpfung von Angehörigen Möglichkeiten zur Erholung bieten, ein können den ursprünglichen Plan trotz weiterer wesentlicher Bestandteil der bester Vorsätze jederzeit durchkreuzen. Betreuung einer Person am Lebensende. Es ist Teil unseres Arbeitsalltags, dass Wir arbeiten eng mit Lieferanten von wir uns diesen Herausforderungen stel- Vereinen zusammen, die uns Hilfsmittel len. So begrenzen wir das Risiko des bereitstellen. So können wir für BetrofScheiterns und dessen Folgen sowie fene langfristig eine angemessene Ausschlimmstenfalls des unerwünschten rüstung sicherstellen. Unter bestimmten Bedingungen und in Notfällen können Krankenhausaufenthalts. Wir stellen fest, wie leicht das Leben einzelne Hilfsmittel für einen begrenzten ins Wanken gerät. Denn manchmal Zeitraum ausgeliehen werden. sind es gerade die kleinen Details, die Die Minimierung dieser alltäglichen zu einer erhöhten Belastung führen: Hindernisse ist Voraussetzung dafür, Verwaltungszwänge zur Durchsetzung dass der Verbleib im eigenen Zuhause von Leistungsansprüchen, eine Abwäl- bis zum Schluss eine echte Alternative zung der finanziellen Belastungen auf bleibt. die Patienten und ihre Angehörigen oder der Mangel an externen Hilfen, Krebsliga Freiburg die den Angehörigen eine Erholungs- www.liguecancer-fr.ch pause beziehungsweise eine finan­ info@liguecancer-fr.ch zielle Entlastung bieten könnten. Auch Telefon 026 426 02 90 ergeben sich Schwierigkeiten beim Zugang zu Hilfsmitteln, wie beispielsweise elektrisch verstellbaren Betten, Matratzen, die die negativen Folgen von längerem Liegen reduzieren, oder sonstigen Sitzerhöhungen.

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Ein Auszug aus den Highlights Lucienne Bigler-Perrotin, Geschäftsführerin Krebsliga Genf

Mit Unterstützung der Gemeinschaft, einer Kantonsgemeinde und vom Unternehmen aus der Region Genf wurden verschiedene Veranstaltungen zugunsten der Krebsliga Genf und der Betroffenen durchgeführt. Die Kraft dieser Momente der Solidarität zeugt von dem grossen Vertrauen in uns und unsere Mission. In diesem Jahr war es die grosszügige Im Oktober gab es wieder einen Pink und dynamische Gemeinde Confignon, Pony Walk und die damit zusammendie unseren 37. Marsch gegen Krebs hängende Aktionswoche für krebsausgerichtet hat. Über 600 Personen – kranke Menschen und ihre Familien Wanderer, Familien, Kinder und Gross- mit dem symbolischen Rosa zur besoneltern – begaben sich dabei auf eine deren Unterstützung von Frauen mit sehr beliebte Strecke durch die Natur. Brustkrebs. Auch dieses Ereignis war Zur Anregung von Gesprächen kamen wieder ein grosser Erfolg, und einmal kleine Handpuppen zum Einsatz, die die mehr waren wir beeindruckt von der Jüngsten unter den Teilnehmerinnen Begeisterung und der Kraft des Engaund Teilnehmern auf das heikle Thema gements jeder und jedes Einzelnen. Krebs ansprachen und so zum Erfolg Diese und viele weitere Hilfsaktionen sind unser Antrieb bei unserem tägdieses Tages beitrugen. Beim 11. Terry Fox Run of Hope, der lichen Einsatz für die Menschen, die vom Four Seasons Hotel des Bergues sich an uns wenden und für die wir organisiert wurde, stand eine strahlen- immer da sind, ein offenes Ohr haben de Aprilsonne Pate. Sage und schreibe und denen wir stets Hilfe und Respekt 401 Läuferinnen und Läufer standen auf zukommen lassen. Wir stehen an der der Ile Rousseau am Start und freuten Seite derjenigen, die sich mit Mut und sich über diese Gelegenheit, Solidarität Entschlossenheit dem einzigartigen mit den Betroffenen mit einer sportli- Lauf ihres Lebens stellen, obwohl die chen Herausforderung zu verbinden. Krankheit sie einschränkt, ihre Träume Der grossartige Empfang, die Schön- überschattet und manchmal ihre Hoffheit des Ortes mit einer Laufstrecke nungen stiehlt. Vielen Dank für Ihre direkt entlang des Sees und die An- Unterstützung. wesenheit des kanadischen Botschafters  – zu Ehren des jungen Kanadiers Krebsliga Genf Terry Fox, des ursprünglichen Initiators www.lgc.ch dieses Rennens in den achtziger Jah- ligue.cancer@mediane.ch ren – waren zweifellos die Zutaten, die Telefon 022 322 13 33 diesem gemeinschaftlichen Moment eine wunderbare Tiefe verliehen haben, zugunsten unserer Liga!

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Ein Jahr voller Überraschungen Christoph Kurze, Geschäftsführer Krebsliga Graubünden

Eine mehr als beeindruckende Anzahl von Besucherinnen und Besuchern des öffentlichen Teils der diesjährigen Mitgliederversammlung, die Inbetriebnahme des insgesamt siebten Beratungsstandortes der Krebsliga Graubünden und das MATRIX-Kopftuchprojekt waren drei der vielen Highlights des Jahres 2018. Die Mitgliederversammlung ist ein Aufgrund der Teilnahme unseres Vorwichtiger Termin in der Jahresagenda, standsmitgliedes Martin Vincenz an und es ist immer eine grosse Heraus- einem Spendenlauf in Chur und dank forderung, Datum, Standort und Inhalt der Unterstützung der Churer Designeso zu wählen, dass sich viele Mitglie- rin Fabia Zindel, Gründerin der Marke der angesprochen fühlen. Aus unserer MATRIX®, konnten wir eine «LimiSicht ist es in beide Richtungen wert- ted Edition» stylischer Kopftücher in voll, den Dialog zu führen und sich ein Auftrag geben. Ergänzt mit InformaBild von den strategisch und operativ tionsmaterial werden diese in einer Mitwirkenden sowie den Dienstleistun- schlichten Verpackung im Rahmen gen zu machen. Neben den offiziellen von Beratungsgesprächen an unseren Traktanden wird auch immer ein öffent- Standorten im Kanton ausgehändigt liches Rahmenprogramm angeboten und helfen den Betroffenen, die nach und selten liegt die Teilnehmerzahl über aussen hin sichtbaren Nebenwirkungen hundert. In diesem Jahr aber wollten so einer Krebstherapie zu überbrücken. viele Besucherinnen und Besucher «die wichtigen Dinge regeln» und mehr zu Krebsliga Graubünden Vorsorgeauftrag, Patientenverfügung www.krebsliga-gr.ch und Testament erfahren, dass der Saal info@krebsliga-gr.ch mit fast 250 Gästen an seine Kapazitäts- Telefon 081 300 50 90 grenze kam. Ebenfalls erfolgreich konnten wir den Ruf des Ospedale San Sisto in Poschiavo bedienen. Auf Anfrage der Spitalleitung beraten wir seit Anfang 2018 auch regelmässig im Puschlav. Unsere psychoonkologische Beraterin begleitet den Onkologen des Kantonsspitals Graubünden bei den monatlichen Konsiliardiensten und berät vor Ort in italienischer Sprache. Ein weiteres neues Angebot ist die unentgeltliche Abgabe von exklusiven Kopftüchern an unsere Klientinnen.

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Die Patientenverfügung im Fokus Dr. med. Hans-Jürgen Fischer, Präsident Krebsliga Jura

Ein Arzt und Autor sowie vier Schauspieler sind zusammengekommen, um eine der schwierigsten Entscheidungen in unserem Leben zu erklären. Selbstbestimmt über sein Lebensen- Der Zuspruch von Zuschauern hat de zu entscheiden ist ein Thema, das uns überrascht. Fast 500 Menschen in unserer Gesellschaft zunehmend sahen und genossen eine der drei diskutiert wird. Sei es durch den Bei- Vorstellungen, die in den drei Bezirtritt zu Exit, Dignitas oder ähnlichen ken unseres Kantons stattfanden. Sie Organisationen, sei es durch das Ab- beteiligten sich darüber hinaus aktiv fassen einer Patientenverfügung, in an den Diskussionen, die sich an die der Bestimmungen zum Lebensende jeweiligen Aufführungen anschlossen. Die Argumente dafür und dagegen, die festgehalten werden. Zwischen der Darstellung des Themas rechtlichen Rahmenbedingungen, die in den Medien und der Realität herr- Notwendigkeit einer präziseren Forschen grosse Unterschiede. Tatsäch- mulierung der Willenserklärung, eine lich haben laut verschiedenen Umfra- gewünschte Hilfe durch den Hausarzt gen nur 10 bis 20 Prozent der potenziell oder die Angehörigen und vor allem Betroffenen zu Papier gebracht, wie sie die Schwierigkeit, seine eigenen Wersich ihr Lebensende vorstellen. Auch te zu definieren, wurden ausführlich unterscheidet sich diese Zahl von diskutiert. Sprachregion zu Sprachregion erheb- Diese Abende waren unerwartet erlich: In der Westschweiz haben weit folgreich und haben entgegen der weniger Personen eine Patientenver- landläufigen Meinung bewiesen, dass fügung verfasst als in der Deutsch- die Menschen durchaus bereit sind, schweiz. Hier sehen wir einen gewis- über das zu reden, was sie sich für ihr Lebensende wünschen. sen Nachholbedarf. Vor diesem Hintergrund haben diverse Verbände aus dem Jura, darunter Krebsliga Jura die Krebsliga Jura, die Theatergrup- www.liguecancer-ju.ch pen «Compagnie Opale» und «Anady- ligue.ju.cancer@bluewin.ch omène» eingeladen, das Stück «J'ai Telefon 032 422 20 30 pas fini» (Ich bin noch nicht fertig!) von Dr. Eric Masserey aufzuführen. In diesem Stück werden die verschiedenen Probleme und Fragestellungen im Zusammenhang mit der Patientenverfügung behandelt.

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Fechten und Brustkrebs Christiane Kaufmann, Geschäftsführerin Krebsliga Neuenburg

Angepasstes Fechten: Eine Stunde pro Woche, ausser während der Schulferien, betreibt eine kleine Gruppe von brustkrebsbetroffenen Frauen diesen Sport. Im Januar 2018 hat ein Mitglied der ermöglicht Frauen auch, ihr Selbstbild Fechthalle von La Chaux-de-Fonds aufzuwerten und ihr Selbstvertrauen Kontakt mit der Krebsliga Neuenburg wiederzuerlangen. aufgenommen. Er war soeben von einem Fechtwettkampf in Frankreich Die Teilnehmerinnen bestätigen, dass zurückgekehrt, wo er Solution Riposte ihnen das Zusammensein und die Bekennengelernt hatte – Reconstruction – wegung guttun. Einige sagen, dass sich Image de soi – Posture – Oncologie die Beweglichkeit ihrer Schulter auf der – Santé – Thérapie – Escrime (Rekonst- operierten Seite deutlich verbessert ruktion – Selbstbild – Haltung – Onkolo- hat. Andere schätzen den unterhaltsagie – Gesundheit – Therapie – Fechten). men Aspekt dieser Aktivität, wo sie für Diese Fechtmethode für Frauen mit eine Stunde «alles vergessen können». Brustkrebs wurde vor einigen Jahren Die Vorteile regelmässiger Bewegung von der Anästhesistin und leidenschaft- für krebskranke Menschen sind inzwilichen Fechterin Dr. Dominique Hornus schen anerkannt. Die Fechtworkshops Drague entwickelt. Von dieser originel- bieten brustkrebsbetroffenen Frauen len Aktivität angetan, beschloss die die Möglichkeit, ein spielerisches und Krebsliga Neuenburg, sie den betrof- an ihre Situation angepasstes körper­ fenen Frauen anzubieten. Es fand sich liches Training aufzunehmen. eine kleine Gruppe von sechs Personen zusammen, die diesen Sport seither un- Krebsliga Neuenburg ter der Anleitung eines speziell ausge- www.liguecancer-ne.ch bildeten Fechtmeisters ausübt. LNCC@ne.ch Als eleganter Sport ermöglicht es das Telefon 032 886 85 90 Fechten, die Haltung, die Beweglichkeit des Arms und der Schulter an der operierten Seite sowie die Koordination der Bewegungen zu trainieren. Der verwendete Degen ist leicht und die Übungen finden ohne Berührung statt, um jegliche Gefahr zu vermeiden. Das angepasste Fechten in Gruppen ist spielerisch und fördert die Geselligkeit, es

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Weiterentwicklung der Fachberatung Cancer Survivorship Regula Schneider, Geschäftsführerin Krebsliga Ostschweiz

Der Hauptfokus der Fachberatung Cancer Survivorship liegt auf körperlichen Symptomen und Spätfolgen nach und mit einer Krebserfahrung. Diese spezialisierte Unterstützung bietet die Krebsliga Ostschweiz seit vier Jahren an. 2018 wurden Beratungsinhalte vertieft, Netzwerke verstärkt und neue Angebote geschaffen. Die Fachberaterin Cancer Survivor- In diesem Jahr wurden so drei neue Anship hat die Aufgabe, physische und gebote zu den Themen Bewegung und emotio­ n ale Bedürfnisse sowie den krebsbedingte Müdigkeit geschaffen: Unterstüt zungsbedar f der Lang­ Eines davon ist der Kurs «Bewegung zeitüberlebenden zu erkennen, medi- und Entspannung mit sportlichem zinisch relevante Symptome, Lang- Vergnügen» unter der Leitung einer zeitnebenwirkungen der Behandlung speziell qualifizierten Physiotherapeusowie deren Folgen zu erfassen und tin. Daneben hat sich eine Gruppe für einzuschätzen. Betroffene sollen sich Menschen mit krebsbedingter chroniselbstwirksam in einer neuen Realität scher Müdigkeit gebildet, welche von zurechtfinden können und bei gesund- der Fachberaterin Cancer Survivorship heitsrelevanten Herausforderungen geleitet wird, sich austauscht, von Rat und Behandlung erhalten. Dafür Experten­inputs profitiert und viel Senunerlässlich ist ein erweitertes Netz- sibilisierungsarbeit beinhaltet. Parallel werk von Expertinnen und Experten dazu konnte gemeinsam mit Netzwerkin der Region. Ein weiterer zentraler partnern eine interdisziplinäre multiAspekt ist die Triage zu weiterführen- modale Müdigkeitssprechstunde insden Programmen. Während der teils titutionalisiert werden. Alle Angebote medizinisch weiterführenden Inter­ haben sich gut etabliert. ventionen ist die Fachberaterin der Krebsliga Ostschweiz ebenfalls weiter- Krebsliga Ostschweiz hin Teil des Expertennetzwerks. www.krebsliga-ostschweiz.ch Aus der vierjährigen Beratungser- info@krebsliga-ostschweiz.ch fahrung haben sich Themen her- Telefon 071 242 70 00 auskristallisiert, welche stark belasten und den Alltag einschränken. In der Einzelberatung kann vieles besprochen und umgesetzt werden. Zusätzlich entstand jedoch ein Bedürfnis nach Gruppen- und weiteren Unterstützungsangeboten – als Ergänzung.

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Beratung und Unterstützung tagtäglich und rund um die Uhr Sandra Koitka, Geschäftsführerin Krebsliga Schaffhausen

Die Krebsliga Schaffhausen möchte für Betroffene und Angehörige eine Stütze sein. Ganz unkompliziert, unbürokratisch und praktisch ist sie mit ihren verschiedenen Angeboten in allen Phasen der Erkrankung aktiv, in der Beratung wie in der Pflege. Jeden Tag kommen Menschen zur haben den Mann und Vater verloren Krebsliga Schaffhausen. So auch eine und jetzt keinen Ort, wo man seiner junge Frau, die an einem gutartigen gedenken kann. Hirntumor leidet: «Ich muss 30-mal Eine E-Mail erreicht uns im Oktober. zur Bestrahlung. Ich besitze weder ein Junge Sportlerinnen möchten einen Halbtax noch ein Auto. Wie komme Kuchenverkauf organisieren, um so ich dorthin und wie bezahle ich das?» unsere Arbeit im Kampf gegen BrustSpäter erkundigt sie sich, wie man die krebs zu unterstützen. Eine ähnliche kreisrunde, kahle Stelle am Hinterkopf Idee hatte eine Schreinerei. Auf ganz kaschieren kann. Auch die Belastung, vielfältige Weise kann unser Verein unnicht zu wissen, ob das Wachstum des terstützt werden und Mitgefühl ausgeTumors gestoppt ist oder ob er sich wie- drückt werden. Dies hat sich auch beim der lebensbedrohend ausweiten wird, Filmabend gezeigt. Freiwillige haben Suppen gekocht und Kuchen gebacken. ist ein Thema. Die SEOP (Spitalexterne Onkologiepfle- So konnten sich die Besucherinnen und ge) erhält um 14 Uhr einen Anruf von Besucher in schöner Atmosphäre Kurzeiner Frau, die ihren Ehemann noch filme ansehen, die gespickt waren mit am gleichen Tag aus dem Spital nach Mut, Hoffnung und einer Prise Humor. Hause nehmen möchte. Der Gesamt- Ein Gast schrieb im Anschluss: «Vielen zustand des Mannes hat sich so ver- Dank für den gelungenen Abend. Dieschlechtert, dass unklar ist, wie lange er se Veranstaltung gab bestimmt jedem noch leben wird. Aber er möchte unter Betroffenen die Gewissheit, dass man keinen Umständen im Spital sterben. nicht alleine ist mit der schrecklichen Die SEOP organisiert innert kürzester Krankheit, deren Ausgang ungewiss Zeit alle nötigen Medikamente und ist.» Gerätschaften  – und hat ihren ersten In diesem Sinne wird die Krebsliga Einsatz bei der Familie noch am selben Schaffhausen auch 2019 wieder für die Krebsbetroffenen da sein, sie begleiten Abend. Ein eritreischer Familienvater mit Lun- und unterstützen. genkrebs meldet sich zur Beratung und verstirbt nach wenigen Monaten. Krebsliga Schaffhausen Der Leichnam wird von Verwandten www.krebsliga-sh.ch umgehend im Heimatland bestattet. info@krebsliga-sh.ch Die Witwe und die drei kleinen Kinder Telefon 052 741 45 45

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Neue Zugangspforten in Solothurn Stephanie Affolter, Geschäftsleiterin Krebsliga Solothurn

Mit der Einführung der Beratungssprechstunde im Onkologiezentrum des Bürgerspitals Solothurn sowie mit dem Umzug der Geschäfts- und Beratungsstelle an die Wengistrasse 16 in Solothurn konnte die Krebsliga Solothurn im Berichtsjahr gleich zwei räumliche Optimierungen vornehmen. Die Solothurner Spitäler sind wichtige werden soll. Eine weitere massgebliche Netzwerkpartner für die Krebsliga Solo- Neuerung ist der Umzug der Geschäftsthurn. Einen besonders engen Kontakt und Beratungsstelle an die Wengi­ pflegt Letztere naturgemäss mit den strasse 16 in Solothurn im Herbst 2018. Onkologiezentren. Seit der Eröffnung Das neu bezogene Haus der Krebsliga des Onkologiezentrums im Bürgerspi- Solothurn befindet sich an zentraler tal Solothurn Anfang 2015 nahm je- Lage und bietet mehr Raum als bisher weils einmal pro Monat eine Fachmit- für die von der Krebsliga erbrachten arbeiterin oder ein Fachmitarbeiter der Dienstleistungen. Neben Beratungen Krebsliga Solothurn am wöchentlichen finden am neuen Standort auch Kurse Rapport Medizinische Dienste teil. Um für Krebsbetroffene und Angehörige diese Zusammenarbeit im Sinne der sowie öffentliche Veranstaltungen statt. Krebsbetroffenen zu intensivieren, ha- Bei der Durchführung von Events werben die Verantwortlichen des Onkolo- den neben Freiwilligen auch Betroffene giezentrums und der Krebsliga Solo- aktiv miteinbezogen. thurn im Frühjahr 2018 beschlossen, eine Krebsliga-Beratungssprechstunde Krebsliga Solothurn in den Räumen des Onkologiezentrums www.krebsliga-so.ch einzuführen. Gesagt, getan: Seit dem info@krebsliga-so.ch 1. Mai 2018 ist eine Mitarbeiterin des Telefon 032 628 68 10 Teams «Beratung und Unterstützung» der Krebsliga Solothurn während eines halben Tages pro Woche als Ansprechperson vor Ort. Patientinnen und Patienten sowie Angehörige können die Sprechstunde spontan aufsuchen oder sich vom Behandlungsteam einen Beratungstermin reservieren lassen. Die Erfahrungen der ersten Monate sind ausschliesslich positiv, sodass die Sprechstunde künftig institutionalisiert und nach Möglichkeit ins ambulante onkologische Rehabilitationsprogramm, welches 2019 startet, integriert

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Neue Niederlassung für den Bezirk Locarno im Stadtzentrum von Locarno Alba Masullo, Geschäftsführerin Krebsliga Tessin

Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige aus dem Bezirk Locarno können jetzt in hellen und farbenfrohen Räumen – nur einige Schritte von der Piazza Grande entfernt – empfangen werden. Dort stehen ihnen kompetente und motivierte Fachkräfte mit offenem Ohr, Hilfe und Zeit zur Seite. Mit der Eröffnung der neuen Niederlas- Da die neue Niederlassung mit einer sung in Locarno hat die Krebsliga Tes- grosszügigen Küche ausgestattet ist, sin eine wichtige Lücke geschlossen. können dort auch Kochkurse angeboDie hellen, farbenfrohen und einladend ten werden. Diese sind speziell auf eine gestalteten Räume liegen nur wenige «gesunde» und angemessene ErnähSchritte von der Piazza Grande entfernt. rung von Personen ausgerichtet, die an Für die Einweihung der neuen Nieder- einer Tumorerkrankung leiden. Obwohl lassung in Locarno standen neben dem die Niederlassung noch ganz jung ist, Onkologen Prof. Dr. med. Franco Caval- wird sie bereits gut besucht und bietet li – einem Pionier im Bereich psychoso- zahlreiche Projekte, die krebskranken ziale Dienstleistungen für Krebskranke Menschen und ihren Angehörigen ein und ihre Familien im Tessin – mit Nina Gefühl des Aufgehobenseins vermitDimitri und Silvana Gargiulo zwei ganz teln und bei denen ihnen stets mit einem Lächeln, mit Vertrauen und Zeit besondere Frauen Pate. Die Einwohnerinnen und Einwohner geholfen wird. des Bezirks Locarno erhalten damit eine neue Anlaufstelle, bei der sie sich Krebsliga Tessin nicht nur im Hinblick auf die Prävention www.legacancro-ti.ch und Frühdiagnostik von Tumorerkran- info@legacancro-ti.ch kungen informieren, sondern auch al- Telefon 091 820 64 20 les über die Leistungen der Krebsliga Tessin – wie die Unterstützung durch Freiwillige – erfahren können. Ein Ort, an dem sowohl den krebskranken Menschen als auch ihren Angehörigen in allen Phasen der Erkrankung soziale Beratung, konkrete Hilfe und administrative Unterstützung angeboten wird. Ein Ort, an dem man an Kursen, Diskussionsrunden und Selbsthilfegruppen teilnehmen kann.

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Der Zeitaufwand und die Komplexität der Fälle nehmen zu Cornelia Herzog-Helg, Geschäftsleiterin Thurgauische Krebsliga

Mehr Menschlichkeit Die Thurgauische Krebsliga berät und vorbildlich. Die Thurgauische Krebs­ unterstützt jährlich rund 2000 krebs- liga wünscht sich noch mehr von dieser betroffene Menschen und deren Ange- Menschlichkeit bei der Zusammenarbeit hörige vor, während und nach einer Er- mit externen Stellen. krankung. Seit geraumer Zeit stellen wir eine erhöhte Komplexität der einzelnen Thurgauische Krebsliga Schicksale fest. Einerseits liegt die Ursa- www.tgkl.ch che in der sozialen Verschlechterung der info@tgkl.ch Gesamtsituation aufgrund der Erkran- Telefon 071 626 70 00 kung (Arbeitsplatzverlust, Trennung etc.), andererseits spüren wir eine verstärkte «Dienst-nach-Vorschrift-Mentalität» bei Ämtern und Behörden, welche bei der Zusammenarbeit oft am längeren Hebel sitzen. Unsere Beratenden sehen sich verstärkt als Fürsprecherinnen unserer Klienten mit rechtlichem, sozialversicherungstechnischem sowie CaseManagement-Wissen. Mit immer mehr involvierten Stellen – in manchen Fällen vom Sozialdienst der Gemeinde über die Krankenkasse bis zur KESB – sollen zeitnahe und dem Einzelschicksal gerechte Lösungen gefunden werden. Ein erfreuliches Beispiel ist in dieser Hinsicht der Sozialdienst des Kinderspitals St. Gallen. Aufgrund einer mangelnden Kinderonkologie im Kanton Thurgau fördern und unterstützen wir die Arbeit dieses Dienstes mit 1500 Franken pro erkranktes Kind und Jahr. Bis Ende Dezember 2018 unterstützte die Thurgauische Krebsliga 18 Kinder; die Zahl hat sich in den letzten Jahren leider kontinuierlich erhöht. Die gemeinsame Arbeit im Sinne der Familie mit dem krebsbetroffenen Kind ist jederzeit

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Massgeschneiderte Rechtsberatung Chantal Diserens, Geschäftsführerin Krebsliga Waadt

Die Krebsliga Waadt hat ihr Angebot zur Unterstützung krebskranker Menschen und deren Angehörige ausgebaut. Im Frühjahr 2018 wurde eine kostenlose Rechtsberatung eingerichtet. Eine Neuheit im Kanton Waadt: Die Krebsliga Waadt hat im Mai 2018 eine Rechtsberatung eingerichtet. Sie ist kostenlos und richtet sich an krebsbetroffene Menschen und deren Angehörige. Die Beratungsstelle erteilt Auskunft in den Bereichen Privatrecht und Sozialversicherungsrecht, Arbeitsrecht und Erbrecht. Parallel dazu erhalten von der Krebsliga betreute Patientinnen und Patienten auch weiterhin rechtliche Unterstützung, wenn ihre Situation dies erfordert. 2018 hat der Anwalt der Krebsliga Waadt, Inhaber des Anwaltspatents, etwas mehr als 150 Fragen behandelt.

Früherkennungsuntersuchungen und Bewegung Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Aktivitäten der Krebsliga Waadt ist die Prävention. Sie hat die aktive Förderung ihrer Brust- und Darmkrebsfrüherkennungs-Programme im Kanton Waadt fortgesetzt. Dank der Unterstützung des Kantons war sie in der Lage, Instrumente zur allgemeinverständlichen Wissensvermittlung für gefährdete Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. Bis 2019 beabsichtigt die Liga, ihr Angebot im Bereich körperliche Rehabilitation auszubauen. In Zusammenarbeit mit dem gesamten Gesundheits- und Sozialnetz Waadt möchte der Verband für den Kanton auch einen Katalog mit neuen Dienstleistungen in diesem Bereich entwickeln.

Versorgung vor Ort Die rechtliche Unterstützung ergänzt die langjährigen Leistungen für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen. Die Sozialarbeiter der Krebsliga Waadt betreuen jedes Jahr etwas mehr Krebsliga Waadt als 2000 Menschen. Die Fachleute sind www.lvc.ch an den verschiedenen Spitälern und info@lvc.ch Kliniken des Kantons tätig und bieten Telefon 021 623 11 11 dort verschiedene Formen der Unterstützung an: aktives Zuhören, Unterstützung bei behördlichen Fragen im Zusammenhang mit der Sozialversicherung sowie punktuelle finanzielle Unterstützung. Als Ergänzung dieser Leistungen machen Freiwillige Hausbesuche.

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La Montheysanne: ein Solidaritätslauf Franck Moos, Geschäftsführer Krebsliga Wallis

Seit sieben Jahren laufen Frauen in Monthey gegen den Krebs. Fast zwei­ tausend Läuferinnen nahmen im Jahr 2018 an diesem gemeinschaftsfördernden Rennen teil. «La Montheysanne» ist die bedeu- Der Erfolg der Veranstaltung im Jahr tendste Laufveranstaltung in der 2018 ist zugleich Startschuss für die Westschweiz, an der ausschliesslich Veranstaltung im 2019. Diese findet am Frauen teilnehmen. Es ist mehr als nur Sonntag, 25. August 2019, im Stadion ein Rennen, denn die Teilnehmerinnen Verney in Monthey statt. Auch hier wird setzen damit ein solidarisches Zeichen das Stichwort Solidarität den roten Fafür krebskranke Frauen. Mit 1932 Läu- den bilden, und wir laden Sie hiermit ferinnen, 4000 Besucherinnen und Be- herzlich ein, an diesem Ereignis aktiv suchern auf dem Stadiongelände und teilzunehmen beziehungsweise es vor 180 Freiwilligen war 2018 ein neues Ort mitzuerleben. Rekordjahr. Die Krebsliga Wallis war an diesem Tag Krebsliga Wallis mit einem Stand und dem Bus «5 am www.krebsliga-wallis.ch Tag» vertreten. Dabei informierte sie info@krebsliga-wallis.ch über die Vorteile einer obst- und ge- Telefon 027 604 35 41 müsereichen Ernährung und verteilte Smoothies. Ein Teil der Einnahmen aus dem Lauf in Monthey kommt der Krebs­ liga Wallis zugute. Seit der ersten Veranstaltung ist bereits ein Betrag von über 130 000 Franken zusammengekommen. Die Einnahmen aus dem Rennen dienen auch der Finanzierung verschiedener Veranstaltungen des Vereins «La Montheysanne», der diverse Aktivitäten für krebskranke Frauen anbietet.

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Die Onko-Spitex der Krebsliga Zentralschweiz Dr med. Roland Sperb, Präsident der Krebsliga Zentralschweiz

Nach gründlicher Evaluation hat die Onko-Spitex der Krebsliga Zentralschweiz ihren Betrieb im Sommer 2018 aufgenommen. Zweck der Onko-Spitex ist es, kom- aufgenommen wird. Besonders interplexe onkologische Patientinnen und essieren dabei das Auftragsvolumen, Patienten, welche aus dem Spitalauf- der Personalaufwand und die Kosten. enthalt in die häusliche Betreuung Weiter möchten wir auch wissen, wie durch Gemeindespitex und Hausärzte der Dienst bei den örtlichen Spitexentlassen werden, in der Anfangs- Vereinen, den Hausärzten und letztlich phase zu begleiten. Dabei liegt der auch bei den Krebsbetroffenen aufgeSchwerpunkt nicht in der Pflege der nommen wird. Patienten, sondern in der speziali- Der Start des Projekts war unspektasierten Instruktion der zuständigen kulär und es wurden keine PublikatiSpitex-Pflegenden. So sollen spezi- onen zum neuen Dienst verschickt. elle Pflegeanweisungen für liegende Lediglich die Hausärzte und die SpiKatheter und Drainagen, aber auch be- tex-Organisationen wurden mit einem sondere Bedürfnisse der einzelnen Pa- Schreiben informiert. Die Erfahruntienten an das nachbetreuende Team gen aus dem ersten halben Jahr sind weitergegeben werden. Die Erfahrung durchwegs erfreulich. Von Juni bis hat gezeigt, dass gerade in diesen November wurden 24 Einsätze gezählt. Situationen das System der ambu- Bisher gab es keine Beschwerden lanten Betreuung nach Spitalaufent- von Hausärzten. Die Rückmeldungen halten versagte, was zu kurzfristigen der Spitex-Pflegefachfrauen waren Wiedereintritten führte. Diese Lücke durchwegs positiv, der Dienst wurde in der Betreuung soll mit der Onko- als sehr hilfreich gewertet und es wurSpitex geschlossen werden. Darüber de keine Konkurrenz durch die Onkohinaus bleibt die Onko-Spitex aber Spitex befürchtet. Ganz besonders auch Anlaufstelle für Fragen zu pfle- gefreut haben uns zahlreiche positive gerischen Problemen, die im weiteren Rückmeldungen von KrebsbetroffeVerlauf der Krebserkrankung auftreten nen, um die es ja hauptsächlich geht. können. Der Dienst der Onko-Spitex wurde Krebsliga Zentralschweiz als vorerst einjähriges Projekt auf- www.krebsliga.info genommen und vollumfänglich von info@krebsliga.info der Krebsliga Zentralschweiz finan- Telefon 041 210 25 50 ziert. Im Anschluss daran möchte die Krebsliga Zentralschweiz anhand der gemachten Erfahrungen entscheiden, ob der Dienst definitiv ins Programm

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Die Krebsliga Zug geht neue Wege … Rebekka Toniolo Schmid, Leiterin Beratungsstelle Krebsliga Zug

Das Jahr 2018 war strategisch geprägt durch die Neuausrichtung der Krebsliga Zug. Es war uns ein grosses Anliegen, dass die Beratungsstelle in Zug erhalten bleibt, sodass die Beratung und Unterstützung von krebskranken Menschen und ihren Angehörigen weiterhin möglich ist. Die Beratung und Unterstützung von für krebsbetroffene Menschen und ihre Betroffenen war auch im Jahr 2018 Angehörigen kann erhalten bleiben, eine unserer Hauptaufgaben. Viele neue Angebote werden dazukommen. krebsbetroffene Menschen und ihre An dieser Stelle möchte ich mich bei Angehörigen haben den Weg zu uns meinen engagierten Mitarbeiterinnen auf die Beratungsstelle gefunden oder und den verschiedenen Institutionen wir haben sie auf Wunsch in Spitälern, im Kanton Zug, mit denen wir nur gezu Hause oder in Altersheimen besucht. meinsam eine umfassende und proMit ganz unterschiedlichen Fragestel- fessionelle Betreuung gewährleisten lungen wurde mit uns Kontakt auf- können, für die jahrelange freundgenommen. Jede an Krebs erkrankte schaftliche Zusammenarbeit recht Person oder ihre Angehörigen sind herzlich bedanken. mit ganz anderen Fragen konfrontiert: Wie kommuniziere ich meine Krebs­ Krebsliga Zug erkrankung am Arbeitsplatz, wie mei- www.krebsliga-zug.ch nen schulpflichtigen Kindern? Kann info@krebsliga-zug.ch mir mein Arbeitgeber kündigen, wenn Telefon 041 720 20 45 ich an Krebs erkrankt bin? Ich möchte mich mit Gleichgesinnten austauschen über meine Krebskrankheit, haben Sie Adressen dazu? Auch ein Seminar und Kurse zu verschiedenen Themen wurden durchgeführt. Im Bereich der Krebsprävention und Früherkennung konnte dank der Subventionsvereinbarung mit dem Kanton Zug wichtige Arbeit für die Zuger Bevölkerung geleistet werden. Die neue Ausrichtung der Krebsliga Zug – durch die Fusion mit der Krebs­ liga Zentralschweiz – gibt der Beratungsstelle in Zug Sicherheit. Synergien können genutzt werden. Die wertvolle Beratung und Unterstützung

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Dank neuen Partnerschaften noch näher bei den Menschen Cordula Sanwald, Leitung Kommunikation Krebsliga Zürich

Wer im Kanton Zürich von Krebs betroffen ist, kann sich darauf verlassen, bei der Krebsliga Zürich umfassende sowie vielfältige Unterstützung zu erhalten. Um diesem Versprechen gerecht zu werden, suchten wir auch 2018 neue Partnerschaften und erweiterten unser Angebot. Wenn Kinderlachen die Geschäftsräu- rieren zu können, haben unsere Berame erfüllt, ist es Zeit für unseren Kin- tenden eine spezifische Weiterbildung dernachmittag. Letztjährig als Pilotpro- absolviert. Denn das Erstellen einer jekt auf den Weg gebracht, erfreut sich Patien­tenverfügung «plus» setzt vordas kostenlose Entlastungsangebot aus, dass zertifizierte Fachpersonen mit für 6- bis 12-Jährige aus krebsbetrof- den Ratsuchenden intensiv über deren fenen Familien heute zunehmender Einstellungen zum Leben, zu schweren Beliebtheit. Kein Wunder, denn Psy- Krankheiten und zu Befürchtungen chotherapeutin Michèle Widler hat ein hinsichtlich medizinischer Behandlunfeines Gespür für die Bedürfnisse ihrer gen sprechen und zwar spezifisch auf jungen Schützlinge, und Bewegungs- verschiedene Krankheitssituationen schauspieler Roberto Chiriatti gelingt bezogen. 2019 sind wir so weit, dieses es, die Kinder mit viel Humor auf eine Angebot nicht nur in Zürich, sondern spezielle Entdeckungsreise mitzuneh- auch in Winterthur anzubieten. men. Es waren nicht zuletzt die positi- All dies sowie der Ausbau unserer ven Rückmeldungen betroffener Eltern, Kooperationen mit Onkozentren und aber auch seitens von Fachpersonen Spitälern ermöglicht es uns, unsere aus dem Universitätsspital und dem Leistungen an immer mehr Orten im Kinderspital Zürich, die uns 2018 dazu Kanton und damit möglichst nahe bei veranlassten, das Projekt nach der Pro- den betroffenen Menschen anzubieten. bephase weiterzuführen und über die Eine schöne Entwicklung. Kantonsgrenzen hinaus auszubauen. Auch das zweite Angebot, das wir 2018 Krebsliga Zürich neu auf den Weg bringen durften, traf www.krebsligazuerich.ch das Bedürfnis krebsbetroffener Men- info@krebsligazuerich.ch schen: Schon wenige Wochen nach Telefon 044 388 55 00 Lancierung nahmen die Anfragen zu. Seit Herbst bieten wir in Zusammenarbeit mit Palliative zh+sh die Patientenverfügung «plus» an. Sie richtet sich an Patienten und gesunde Personen, die vorausschauend für den Fall der eigenen Urteilsunfähigkeit vorsorgen möchten. Um dieses Angebot offe-

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Buch- und Fotovernissage «Glücksmomente» Marion Leal, Geschäftsleiterin Krebshilfe Liechtenstein

30 Jahre Krebshilfe Liechtenstein Glück kann man nicht festhalten. Häu- Fotovernissage und dem Buch haben fig verschwindet das Hochgefühl ge- sie Momente von an Krebs erkrankten nauso schnell, wie es gekommen ist. Menschen fotografisch festgehalten, Zum 30-jährigen Jubiläum hat sich die die in alltäglichen Situationen Freude, Krebshilfe Liechtenstein etwas ganz Sinn und Mut für das Leben aufzeiBesonderes ausgedacht – und fing gen. Zugleich möchten die Initianten Einfachheit, Besonnenheit und das Ja Glücksmomente ein. Knapp zehn Minuten vor dem Start der zum Leben in Krisensituationen andeVeranstaltung waren alle Stühle im Ge- ren Menschen auf ihrem Weg mitgeben. meindesaal besetzt. Trotz des sommer- Das Projekt leistet einen nachhaltigen lichen Wetters suchten sehr viele Men- Beitrag für Menschen, die irgendwann schen das Kühle im Innern. Doch es im Leben in weniger gute Situationen blieb nicht lange kühl in Balzers, denn geraten. Das Gute liegt oftmals sehr die Stimmung war liebevoll und herz- nah. Wir wollen die Fotografien in ihlich. Nach einer kleinen musikalischen rem Ausdruck sprechen lassen. Einlage begrüsste die Moderatorin von Pink Ribbon Liechtenstein die Zuschau- Krebshilfe Liechtenstein er und bat gleich die Initianten dieses www.krebshilfe.li Grossprojekts «Glücksmomente» auf admin@krebshilfe.li die Bühne. Sie alle erzählten, wie be- Telefon 00423 233 18 45 geistert sie vom ganzen Projekt sind und welche schönen Erinnerungen ihnen geblieben sind aus den zwei Jahren Produktionszeit für das Buch. Mit der

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Jungen Menschen eine Berufs­aus­bildung zu ermögli­ chen, ist der Krebsliga Schweiz wichtig. Jedes zweite Jahr bietet sie eine Lehrstelle Kauffrau respektive Kaufmann an. Sujana Shanmugaratnam ist im dritten Lehrjahr. Die Abschlussprüfungen stehen an und wir wünschen ihr bereits heute viel Erfolg. Dorentina Osmani ist im ersten Lehrjahr. Wir freuen uns, sie weiterhin auf ihrem Ausbildungsweg zu begleiten.


Hinweis: definitives Inserat-/Plakat-Layout dieser Seite folgt noch bis Anfang März 2018

Lernende Kauffrau Sujana Shanmugaratnam Dorentina Osmani


Die Jahresrechnung Bilanz per 31.12.2018 1* 2* 3* 4*

5*

6* 7*

2018

2017

Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen

10 756 950 349 569 492

6 805 400 537 567 738

Umlaufvermögen

13 117

9 048

Finanzanlagen Gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsfonds)

39 654 4 930

45 123 5 449

Finanzanlagen

44 584

50 571

Mobiliar und Einrichtungen Büromaschinen und EDV Fahrzeuge

145 123 114

285 141 132

Sachanlagen

381

558

196

309

Anlagevermögen

Immaterielle Anlagen

45 160

51 438

Aktiven

58 277

60 486

* Die Ziffern 1  –7 werden im Anhang näher erläutert.

48

in TCHF


in TCHF

8* 9* 10* 11*

2018

2017

1 365 3 075 2 639 3 556

1 618 2 868 2 693 3 351

10 635

10 530

Bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (langfristig) Übrige langfristige Verbindlichkeiten

3 522 200

2 386 225

Langfristiges Fremdkapital

3 722

2 611

Zweckgebundene Fonds Gesonderte Fonds (Stiftungsfonds)

7 608 4 930

7 879 5 449

12 538

13 327

Erarbeitetes Betriebskapital

5 882

3 251

Reserve für Publizistik Reserven BVG Reserven für Projekt NSK Wertschwankungsreserven

203 300 579 5 427

400 300 743 6 092

Gebundenes Kapital aufgrund Vorstands-/DV-Entscheid

6 510

7 535

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (kurzfristig) Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristiges Fremdkapital

12*

Fondskapital

Freie Reserven Jahresergebnis (+ Gewinn / -  Verlust)

20 600 20 600 -1 611 2 631

Freies Kapital

18 989

23 231

Organisationskapital

31 381

34 017

Passiven

58 277

60 486

* Die Ziffern 8   –12 werden im Anhang näher erläutert.

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Betriebsrechnung   (nach Umsatzkostenverfahren)

in TCHF

2018

13* 13* 13*

Spenden Spendenanteile kantonale und regionale Krebsligen Erbschaften und Legate Mitgliederbeiträge der kantonalen und regionalen Krebsligen Projekt- und Kostenbeiträge Dritter Erhaltene Zuwendungen

17 564 15 999 -6 658 -6 693 10 372 13 182 48 49 274 347 21 601 22 884

davon zweckgebunden davon frei

4 818 16 783

2 535 20 349

Beiträge der öffentlichen Hand Beitragsanteile der kantonalen und regionalen Ligen Beitragsanteile von Dritten

4 074 -2 910 -130

3 861 -2 950 -130

Beiträge der öffentlichen Hand

1 034

781

602

389

14*

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen an Dritte

15*

Beiträge von nahestehenden Personen Ertrag aus Untermiete

20 3

0 10

Übrige Erträge

23

10

Betriebsertrag

23 260

24 065

16*

Sachaufwand Projekte Personalaufwand Projekte Entrichtete Beiträge an Dritte und Projekte Entrichtete Beiträge an andere nahestehende Personen Abschreibungen projektbezogen An Nahestehende verrechnete Aufwandsanteile

-4 769 -8 476 -5 015 -671 -95 1 198

-5 507 -7 811 -4 113 -86 -111 1 069

17*

Sachaufwand Fundraising Personalaufwand Fundraising Abschreibungen Fundraising An Nahestehende verrechnete Aufwandsanteile

-4 134 -1 828 -42 2 953

-3 495 -1 779 -71 2 780

Fundraisingaufwand

-3 051

-2 565

Sachaufwand Administration Personalaufwand Administration Abschreibungen administrativer Bereich An Nahestehende verrechnete Aufwandsanteile

-1 204 -2 675 -437 1 004

-1 655 -2 685 -422 1 099

Administrativer Aufwand

-3 312

-3 663

Direkter Projektaufwand

18* 19*

Betriebsaufwand Betriebsergebnis * Die Ziffern 13  –19 werden im Anhang näher erläutert.

50

2017

-17 827 -16 558

-24 190 -22 786 -930

1 279


(nach Umsatzkostenverfahren)

in TCHF

2018

2017

737 -2 777 -2 040

3 148 -502 2 646

84 -20 63

9 -6 3

-2 907

3 928

Veränderung zweckgebundener Fonds

270

-345

Veränderung des Fondskapitals

270

-345

-2 636

3 582

Angaben über die Zuweisung/Verwendung des Organisationskapitals Zuweisung (-) /  Entnahme (+) Reserve für Verbandsentwicklung Futura Zuweisung (-) /  Entnahme (+) Reserve für Publizistik Zuweisung (-) /  Entnahme (+) Wertschwankungsreserve Zuweisung (-)  /  Entnahme (+) Reserve NSK-Projekt Zuweisung (-) /  Entnahme (+) erarbeitetes freies Kapital

0 197 665 164 1 611

491 -400 -1 049 7 -2 631

Veränderung des Organisationskapitals

2 636

-3 582

0

0

Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand 20*

Ausserordentliches Ergebnis Jahresergebnis vor Veränderung des Fondskapitals

Jahresergebnis vor Veränderung des Organisationskapitals

Jahresergebnis nach Veränderung *Die Ziffer 20 wird im Anhang näher erläutert.

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Geldflussrechnung in TCHF

2018

2017

Betriebstätigkeit Jahresergebnis (vor Veränderung Organisationskapital) + Abschreibungen - Zunahme / + Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Zunahme / + Abnahme übrige kurzfristige Forderungen - Zunahme / + Abnahme Vorräte - Zunahme / + Abnahme aktive Rechnungsabgrenzungen + Zunahme / - Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Zunahme / - Abnahme übrige kurzfristige Verbindlichkeiten + / - Bewertungserfolg aus Finanzanlagen + Zunahme / - Abnahme passive Rechnungsabgrenzungen + Zunahme / - Abnahme gesonderte Fonds (Stiftungsfonds) + Zunahme / - Abnahme zweckgebundene Fonds

-2 636 574 -550 187 -2 246 -253 -55 1 907 205 -519 -270

3 582 604 172 -230 0 -92 109 -76 -1 789 359 -222 345

Geldfluss aus Betriebstätigkeit

-1 165

2 763

Investitionstätigkeit - Investitionen Sachanlagen - Investitionen Finanzanlagen + Desinvestitionen Finanzanlagen - Investitionen gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsfonds) + Desinvestitionen gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsfonds) - Investitionen immaterielle Anlagen

Geldfluss aus Investitionstätigkeit

3 796

-3 227

Finanzierungstätigkeit + Zunahme / - Abnahme bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (kurzfristig) + Zunahme / - Abnahme bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (langfristig) + Zunahme / - Abnahme übrige langfristige Verbindlichkeiten

208

326

1 136 -25

547 -25

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit

1 319

847

Veränderung flüssige Mittel

3 950

383

6 805 10 756

6 422 6 805

3 950

383

Nachweis flüssige Mittel Anfangsbestand an flüssigen Mitteln Endbestand an flüssigen Mitteln Veränderung flüssige Mittel

52

-117 -72 -15 331 -14 742 18 893 11 516 -77 -290 595 512 -166 -152


Rechnung über die Veränderung des Organisationskapitals Mittel aus Eigenfinanzierung

in TCHF

2018 Bestand 01.01.2018

Zuwei­ sungen

interner Transfer

Ent­ nahmen

Total Ver­ Bestand änderung 31.12.2018

Erarbeitetes Betriebskapital

3 251

0

2 631

0

2 631

5 882

Reserven BVG Reserve Publizistik Reserven für Projekt NSK Wertschwankungsreserven

300 400 743 6 092

0 0 0 0

0 0 0 0

0 -197 -164 -665

0 -197 -164 -665

300 203 579 5 427

Gebundenes Kapital aufgr. Vorstands-/DV Entscheid

7 535

0

0

-1 025

-1 025

6 510

Freie Reserven Jahresergebnis 2017 Jahresergebnis 2018

20 600 2 631 0

0 0 0

0 -2 631 0

0 0 -1 611

0 -2 631 -1 611

20 600 0 -1 611

Freies Kapital

23 231

0

-2 631

-1 611

-4 242

18 989

Organisationskapital

34 017

0

0

-2 636

-2 636

31 381

Bestand 01.01.2017

Zuwei­ sungen

interner Transfer

Ent­ nahmen

Erarbeitetes Betriebskapital

3 953

0

-702

0

-702

3 251

Reserven BVG Reserven Verbandsentwicklung (Futura) Reserven Publizistik Reserven für Projekt NSK Wertschwankungsreserven

300 491 0 750 5 043

0 0 400 0 1 049

0 0 0 0 0

0 -491 0 -7 0

0 -491 400 -7 1 049

300 0 400 743 6 092

Gebundenes Kapital

6 584

1 449

0

-498

951

7 535

Freie Reserven Jahresergebnis 2016 Jahresergebnis 2017

20 600 -702 0

0 0 2 631

0 702 0

0 0 0

0 702 2 631

20 600 0 2 631

2017 Total Ver­ Bestand änderung 31.12.2017

Freies Kapital

19 898

2 631

702

0

3 333

23 231

Organisationskapital

30 435

4 080

0

-498

3 582

34 017

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

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Rechnung über die Veränderung der Fonds in TCHF

2018 interner Entnahmen Transfer zwischen Fonds

Bestand 31.12.2018

Bestand 01.01.2018

Zuwei­ sungen

Zuwei­sung Finanz­ ergebnis

Fonds für die Förderung der Krebsforschung

4 470

3 915

0

0

-3 771

4 614

Fonds Kinder und Krebs

284

502

0

0

-173

613

2 882

228

0

0

-919

2 191

80

0

0

0

-80

0

162

28

0

0

0

190

7 879

4 672

0

0

-4 943

7 608

Zuwei­ Finanz­erfolg Veränderung Entnahmen sungen der Rechnungs­ abgrenzungen der gesonder­ ten Fonds 1)

Bestand 31.12.2018

Fonds für Vorhaben der Vorsorge, Betreuung, Nachsorge Fonds für Kuren Fonds für Beiträge aus Leistungsvereinbarungen Zweckgebundene Fonds

Bestand 01.01.2018

Robert Wenner Fonds Aus dem Ertrag werden Förderungspreise für junge Forscher finanziert.

2 417

0

-106

0

0

2 311

Frieda Keller Fonds Der Ertrag fliesst in die Forschungsförderung.

1 207

0

-13

-12

0

1 182

941

0

-42

-74

0

825

Peter + Lydia Ettinger Fonds Der Ertrag fliesst in die Forschungsförderung.

Hilfsfonds der KLS für Härtefälle Kapital und Ertrag werden für Härtefälle verwendet. Auszahlungen erfolgen ausschliesslich an die kantonalen und regionalen Krebsligen (Nahestehende). 668 90 0 34 -463 Projektfonds KLS Zur Sicherung eines gesamtschweizerischen und flächendeckenden Angebots. Auszahlungen erfolgen ausschliesslich an die kantonalen und regionalen Krebsligen 215 200 0 0 -132 (Nahestehende). Gesonderte Fonds (Stiftungsfonds) Fondskapital 1)

54

330

282

5 448

290

-162

-51

-595

4 930

13 327

4 963

-162

-51

-5 538

12 538

Die der Krebsliga Schweiz aus der Rechnung der Stiftungsfonds noch nicht überwiesenen Resultate bzw. Guthaben des Projektfonds gegenüber der Krebsliga Schweiz


in TCHF

2017 interner Entnahmen Transfer zwischen Fonds

Bestand 31.12.2017

Bestand 01.01.2017

Zuwei­ sungen

Zuwei­sung Finanz­ ergebnis

Fonds für die Förderung der Krebsforschung

3 364

1 380

0

0

-274

4 470

Fonds Kinder und Krebs

577

191

0

0

-484

284

3 372

185

0

0

-675

2 882

50

30

0

0

0

80

171

0

0

0

-9

162

7 533

1 787

0

0

-1 441

7 879

Zuwei­ Finanz­erfolg Veränderung Entnahmen sungen der Rechnungs­ abgrenzungen der gesonder­ ten Fonds 1)

Bestand 31.12.2017

Fonds für Vorhaben der Vorsorge, Betreuung, Nachsorge Fonds für Kuren Fonds für Beiträge aus Leistungsvereinbarungen Zweckgebundene Fonds

Bestand 01.01.2017

Robert Wenner Fonds Aus dem Ertrag werden Förderungspreise für junge Forscher finanziert.

2 390

0

127

0

-100

2 417

Frida Keller Fonds Der Ertrag fliesst in die Forschungsförderung.

1 195

0

12

12

-12

1 207

929

0

67

19

-74

941

Peter + Lydia Ettinger Fonds Der Ertrag fliesst in die Forschungsförderung.

Hilfsfonds der KLS für Härtefälle Kapital und Ertrag werden für Härtefälle verwendet. Auszahlungen erfolgen ausschliesslich an die kantonalen und regionalen Krebsligen (Nahestehende). 907 48 0 0 -287

668

Projektfonds KLS Zur Sicherung eines gesamtschweizerischen und flächendeckenden Angebots. Auszahlungen erfolgen ausschliesslich an die kantonalen und regionalen Krebsligen 250 5 0 0 -40 (Nahestehende).

215

Gesonderte Fonds (Stiftungsfonds) Fondskapital 1)

5 671

53

206

31

-512

5 449

13 204

1 840

206

31

-1 954

13 327

Die der Krebsliga Schweiz aus der Rechnung der Stiftungsfonds noch nicht überwiesenen Resultate bzw. Guthaben des Projektfonds gegenüber der Krebsliga Schweiz

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

55


Anhang zur Jahresrechnung 2018

Abschluss nach Swiss GAAP FER und nach Obligationenrecht Die Rechnungslegung entspricht den gesetzlichen Vorschriften sowie den Rechnungslegungsgrundsätzen von Swiss GAAP FER (inkl. FER 21). Darüber hinaus entspricht die Jahresrechnung den Grundsätzen und Richtlinien der Stiftung ZEWO. Der vorliegende Rechnungsabschluss nach Swiss GAAP FER stellt gleichzeitig den statutarischen und handelsrechtlichen Abschluss dar (Wegfall des «Dualreporting»). Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Dieser Abschluss wurde in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER erstellt, indem die Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (True & Fair View) wiedergibt. Dieser Rechnungslegungsgrundsatz sowie andere Bestimmungen von Swiss GAAP FER können gegebenenfalls im Widerspruch zu gesetzlichen Bestimmungen des schweizerischen Obligationenrechts stehen (z. B. Einsetzen von aktuellen Werten anstatt zu historischen Anschaffungswerten, direkte Buchungen in das Eigenkapital etc.). In solchen Fällen wurde eine Bilanzierungs- und Ausweismethode gewählt, die den beiden Regelwerken entspricht und keine Abweichung zu den bestehenden Vorschriften beinhaltet. Die Bewertungsgrundsätze entsprechen den Swiss GAAP FER-Vorgaben sowie dem schweizerischen Obligationenrecht. Für die Jahresrechnung gilt grundsätzlich das Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenprinzip. Dieses richtet sich nach dem Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Die wichtigsten Bilanzierungsgrundsätze sind nachfolgend dargestellt. Sofern nichts aufgeführt ist, erfolgt die Bewertung zu Marktwerten am Bilanzstichtag. Sachanlagen Die Sachanlagen werden zum Anschaffungswert abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen bilanziert und abgeschrieben. Bei Vermächtnissen wird der Wert der Aktivierung mit dem aktuellen Marktwert gleichgesetzt. Abschreibungsdauer: • Mobiliar und Einrichtungen: 3 Jahre • Büromaschinen und EDV: 3 Jahre • Fahrzeuge (Nutzfahrzeuge): 10 Jahre

56


Vorräte Die Vorräte werden mit dem Niederstwertprinzip bewertet und bilanziert. Immaterielle Anlagen Unter immateriellen Anlagen werden Software, Software-Grundlizenzen und Nutzungsrechte verstanden. Diese werden zum Anschaffungswert abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen bilanziert und abgeschrieben. Abschreibungsdauer: 3 Jahre Finanzanlagen und gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsfonds) Sämtliche Finanz- und zweckgebundenen Anlagen werden zum Kurswert bilanziert. Für das Anlagerisiko wird eine Wertschwankungsreserve im Organisationskapital sowie im entsprechenden gesonderten Fondsvermögen (Stiftungsfonds) gebildet. Die Berechnung richtet sich pro Titelgattung nach den marktüblichen Risikosätzen. Bei den Finanzanlagen der allgemeinen Betriebsrechnung beträgt die Wertschwankungsreserve 13,7 % des Marktwertes per 31.12.2018. Beim Fondskapital wird aufgrund einer stärkeren Gewichtung der festverzinslichen Anlagen ein pauschaler Wertberichtigungssatz von 5 % des Marktwertes angewendet. Bei Vermächtnissen wird der Wert der Aktivierung mit dem aktuellen Marktwert gleichgesetzt. Übrige Aktiven und Passiven Die übrigen Aktiven und Passiven werden zu Nominalwerten, abzüglich allfällig notwendiger Wertberichtigungen ausgewiesen. Rundungsdifferenzen Sämtliche Beträge werden in der Jahresrechnung in Tausend CHF gerundet ausgewiesen. Als Konsequenz kann in einzelnen Fällen die Addition von gerundeten Beträgen zu einer Abweichung vom ausgewiesenen gerundeten Total führen. Nahestehende Personen Als Nahestehende werden betrachtet: • Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsleitung • Krebsforschung Schweiz • alle 19 regionalen und kantonalen Krebsligen inkl. Krebshilfe Liechtenstein • Oncosuisse

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

57


Erläuterungen zur Bilanz in TCHF

Fortsetzung Anhang zur Jahresrechnung 2018

1*

2*

3*

4*

2018

2017

orderungen aus Lieferungen und Leistungen F gegenüber Nahestehenden Krebsforschung Schweiz gegenüber Nahestehenden kantonale Krebsligen gegenüber Nahestehenden Oncosuisse gegenüber Dritten

378 169 27 377

146 108 41 105

Total

950

400

Übrige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten

349

537

Total

349

537

Vorräte Vorräte an Fachbroschüren und Handelswaren

569

567

Total

569

567

Aktive Rechnungsabgrenzung übrige zeitliche Abgrenzungen Marchzinsen

433 59

667 71

Total

492

738

* Erläuterung zu der in der Bilanz erwähnten Ziffer.

58


5*

Finanzanlagen

in TCHF

2018 Bestand 01.01.2018

Finanzanlagen –  Wertschriften Aktien Obligationen Cancer Charity Support Fund Alternative Anlagen Immobilienfonds Geldmarkt Total

15 525 22 980 3 127 851 2 639 0 45 123

Gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsvermögen) Robert Wenner Fonds 2 417 Frieda Keller Fonds 1 207 Peter + Lydia Ettinger Fonds 941 Hilfsfonds der KLS zur Unterstützung von 668 Krebsbetroffenen Projektfonds KLS 216 Total Total Finanzanlagen

5 449 50 571

Zugänge

Abgänge Kursverän­ Bestand derungen 31.12.2018

9 342 -10 665 3 166 -7 322 0 0 1 950 -687 772 -219 100 0 15 331 -18 893

93 40 48

-42 -23 -97

-1 124 -179 -220 -227 -155 -2 -1 907

13 079 18 645 2 907 1 887 3 037 98 39 654

-157 -42 -67

2 311 1 182 824

140

-479

0

329

205

-137

0

283

525

-778

-266

4 930

15 856 -19 670

-2 173

44 584

2017 Bestand 01.01.2017

Finanzanlagen –  Wertschriften Aktien Obligationen Cancer Charity Support Fund Alternative Anlagen Immobilienfonds Total

10 007 23 204 3 021 1 922 1 954 40 109

Gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsvermögen) Robert Wenner Fonds 2 391 Frieda Keller Fonds 1 196 Peter + Lydia Ettinger Fonds 929 Hilfsfonds der KLS zur Unterstützung von 907 Krebsbetroffenen Projektfonds KLS 248 Total Total Finanzanlagen

5 671 50 794

Zugänge

Abgänge Kursverän­ Bestand derungen 31.12.2017

8 808 -4 966 4 941 -5 060 0 0 397 -1 484 596 -7 14 742 -11 516

1 676 -104 106 16 96 1 789

15 525 22 980 3 127 851 2 639 45 123

79 -15 38

2 417 1 207 941 668

252 580 130

-305 -554 -156

95

-334

0

7

-39

0

216

1 063

-1 388

102

5 449

11 003 -12 905

1 892

50 571

* Erläuterung zu der in der Bilanz erwähnten Ziffer.

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

59


6*

Sachanlagen

in TCHF

2018 Bestand 01.01.2018

Anschaffungswert Mobiliar und Einrichtungen Büromaschinen & Kommunikationstechnologie und EDV-Hardware Fahrzeuge Total Kumulierte Abschreibungen Mobiliar und Einrichtungen Büromaschinen & Kommunikationstechnologie und EDV-Hardware Fahrzeuge Total Total Sachanlagen Nettobuchwert

Zugänge

Abgänge

Bestand 31.12.2018

1 130

32

0

1 162

812

86

0

897

182

0

0

182

2 124

117

0

2 241

845

172

0

1 017

671

104

0

775

50

18

0

68

1 566

294

0

1 860

558

381

2017 Bestand 01.01.2017

Anschaffungswert Mobiliar und Einrichtungen Büromaschinen & Kommunikationstechnologie und EDV-Hardware Fahrzeuge Total Kumulierte Abschreibungen Mobiliar und Einrichtungen Büromaschinen & Kommunikationstechnologie und EDV-Hardware Fahrzeuge Total Total Sachanlagen Nettobuchwert * Erläuterung zu der in der Bilanz erwähnten Ziffer.

60

Zugänge

Abgänge

Bestand 31.12.2017

1 118

12

0

1 130

752

59

0

812

182

0

0

182

2 052

72

0

2 124

641

204

0

845

564

107

0

671

32

18

0

50

1 236

329

0

1 566

816

558


7*

Immaterielle Anlagen

in TCHF

2018 Bestand 01.01.2018

Zugänge

Abgänge

Bestand 31.12.2018

Anschaffungswert Standard-Fachapplikationen (Software)

1 521

166

0

1 687

Total

1 521

166

0

1 687

Kumulierte Abschreibungen Standard-Fachapplikationen (Software)

1 212

279

0

1 491

Total

1 212

279

0

1 491

Total Immaterielle Anlagen Nettobuchwert

309

196

2017 Bestand 01.01.2017

Zugänge

Abgänge

Bestand 31.12.2017

Anschaffungswert Standard-Fachapplikationen (Software)

1 369

152

0

1 521

Total

1 369

152

0

1 521

Kumulierte Abschreibungen Standard-Fachapplikationen (Software)

938

274

0

1 212

Total

938

274

0

1 212

Total Immaterielle Anlagen Nettobuchwert

431

309

* Erläuterung zu der in der Bilanz erwähnten Ziffer.

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

61


in TCHF

Fortsetzung Anhang zur Jahresrechnung 2018

8*

9*

10*

11*

12*

2018

2017

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten

1 365

1 618

Total

1 365

1 618

Total

3 075

2 868

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Nahestehenden kantonale Krebsligen gegenüber Dritten

2 344 294

2 422 271

Total

2 639

2 693

123

495

Bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (kurzfristig) Diese Position umfasst die bis am 31.12. zugesicherten, aber noch nicht entrichteten Beiträge für die positiv evaluierten Krebs­ forschungsprojekte. Fälligkeit bis 31.12.2019.

Passive Rechnungsabgrenzungen Noch nicht eingetroffene Rechnungen Zeitliche Abgrenzungen Nahestehende kantonale Krebsligen (aus BSV-Vertrag zur Ausrichtung von Finanzhilfen [IVG Art. 74]) Zeitliche Abgrenzungen Dritte (aus BSV-Vertrag zur Ausrichtung von Finanzhilfen [IVG Art. 74]) Ferien- und Überzeitguthaben Mitarbeitende der Krebsliga Schweiz Übrige zeitliche Abgrenzung

1 715

1 698

129 495 1 094

129 468 561

Total

3 556

3 351

3 522

2 386

Bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (langfristig) Diese Position umfasst die bis am 31.12. zugesicherten, aber noch nicht entrichteten Beiträge für die positiv evaluierten Krebs­forschungsprojekte. Fälligkeit ab 01.01.2020. Total * Erläuterung zu der in der Bilanz erwähnten Ziffer.

62


in TCHF

Fortsetzung Anhang zur Jahresrechnung 2018

13*

2018

2017

Beiträge der öffentlichen Hand BSV-Vertrag zur Ausrichtung von Finanzhilfen (IVG Art. 74) BAG-Vertrag, Rahmenvertrag Rauchstopplinie Kanton Bern Andere Beiträge der öffentlichen Hand

3 451 470 154

3 287 420 154

Total

4 074

3 861

Beitragsanteile der öffentlichen Hand an die kantonalen und regionalen Ligen Das Bundesamt für Sozialversicherungen entrichtet einen finanziellen Beitrag für die Erbringung von Leistungen nach IVG Art. 74. Der Beitrag wird erst der Krebsliga Schweiz entrichtet und gemäss den Vereinbarungen den kantonalen Krebsligen bzw. Dritten weitergeleitet.

-2 910

-2 950

Total

-2 910

-2 950

-129

-129

Beitragsanteile von Dritten Das Bundesamt für Sozialversicherungen entrichtet einen finanziellen Beitrag für die Erbringung von Leistungen nach IVG Art. 74. Der Beitrag wird erst der Krebsliga Schweiz entrichtet und gemäss den Vereinbarungen den kantonalen Krebsligen bzw. Dritten weitergeleitet. Andere Beitragsanteile von Dritten Total 14*

15*

-1

-1

-130

-130

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen an Dritte Umfasst den Warenertrag, den Ertrag aus Kurswesen und erbrachten Dienstleistungen gegenüber Dritten.

602

389

Total

602

389

Übrige Erträge Beitrag von Oncosuisse an Fachtagung Ertrag aus Untervermietung von Räumlichkeiten

20 3

0 10

Total

23

10

* Erläuterung zu der in der Betriebsrechnung erwähnten Ziffer.

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

63


Anhang zur Jahresrechnung 2018

16*

An Nahestehende verrechnete Projektaufwandsanteile1) Anteil Projektaufwand Nahestehende Krebsforschung Schweiz Anteil Projektaufwand Nahestehende kantonale Krebsligen Anteil Projektaufwand andere Nahestehende

17*

18*

2018

2017

381 780

319 748

36

3

Total

1 198

1 069

An Nahestehende verrechnete Fundraisingaufwandsanteile1) Anteil Fundraisingaufwand Krebsforschung Schweiz Anteil Fundraisingaufwand Nahestehende kantonale Krebsligen

980 1 973

708 2 071

Total

2 953

2 780

326 193 485

313 220 566

1 004

1 099

5 155

4 948

-6 16 13 -14

-6 9 0 0

55 63

0 3

An Nahestehende verrechnete Administrationsaufwandsanteile1) Anteil Administrationsaufwand Krebsforschung Schweiz Anteil Administrationsaufwand Nahestehende kantonale Krebsligen Anteil Administrationsaufwand andere Nahestehende Total

19*

in TCHF

Betriebsaufwand Der ZEWO-Methode zur Bestimmung der Kostenstruktur gemein­ nütziger Organisationen zufolge wird der Betriebsaufwand aufgeteilt in den Projekt-, den Fundraising- und den Administrationsaufwand. Der Administrationsaufwand beinhaltet auch die Aufwände für Werbung und Kommunikation. Total

20*

Ausserordentliches Ergebnis BSV Transaktionen aus Vorjahresperioden Rückerstattungen von Abgaben und Gebühren Gutschrift Verrechnungssteuer aus Vorjahren Nachzahlung MwSt. aus Vorjahren PMG Fonds, Ausschüttung CCSF Spendenanteil aus Verzicht Total

Zwischen der Krebsliga Schweiz und der Krebsforschung Schweiz besteht ein Leistungsvertrag, in welchem sämtliche durch die Krebsliga Schweiz zu erbringenden Leistungen (Fundraising, Kommunikation, Buchführung, Controlling, Geschäftsführung, Koordination Forschungsförderung) geregelt sind. Die Verrechnung erfolgt jeweils zu Vollkosten ohne Gewinnzuschlag, jedoch zuzüglich der Mehrwertsteuer. Zwischen der Krebsliga Schweiz und den anderen nahestehenden Personen bestehen mehrere Vereinbarungen, in denen die Entgelte für erbrachte Dienstleistungen im Rahmen des Fundraisings, der Administration und von Projekten (z.B. Kurswesen) sowie für Warenbezüge geregelt werden. Damit der Aufwand, welcher für die Krebsliga Schweiz angefallen ist, dargestellt werden kann, werden die an die nahestehenden Personen weiterverrechneten Positionen als Reduktion des Aufwands dar­g estellt. Damit wird auch transparent, wie viel Mittel für den Projekt-, den Fundraising- und den Adminis­t rations­ aufwand eingesetzt wurden. 1)

* Erläuterung zu der in der Betriebsrechnung erwähnten Ziffer.

64


Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018 â€

65


Weitere Angaben

Mitarbeitende Anzahl Vollzeitstellen (ab 2018 ohne Zählung Lernende und Stundenlohnbezüger [Vorjahr 3,64]) Unentgeltlich erhaltene Zuwendungen (Sachen, Dienstleistungen und Freiwilligenarbeit) Freiwilligenarbeit der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder

2018

2017

94

95

1 322 Std.

1 568 Std.

2018

2017

in TCHF

in TCHF

Diese Entschädigungen für den gesamten Vorstand betrugen pro Jahr davon entfiel für den Präsidenten pro Jahr

69 7

35 2

Vergütungen an die Geschäftsleitung Gesamtbetrag aller Vergütungen an die Mitglieder der Geschäftsleitung

1 005

993

5 155

4 948

Vergütungen an den Vorstand Die Mitglieder des Vorstands erhalten für ihre Vorstandstätigkeiten Entschädigungspauschalen

Transaktionen mit Nahestehenden Transaktionen zu Gunsten der Krebsliga Schweiz: Laut Anhang zur Betriebsrechnung Punkte 16 − 19 Transaktionen zu Lasten der Krebsliga Schweiz: Ein Mitglied des Vorstands erhielt für Lehrgangsbegleitung, Weiterbildungen, Workshop-Leitungen p.a.

66

25

12

An die Krebsforschung Schweiz weitergeleitete bzw. weiter­ zuleitende Eingänge von Zuwendungen, die irrtümlicherweise der Krebsliga Schweiz überwiesen wurden

91

203

Von den kantonalen und regionalen Krebsligen an die Krebsliga Schweiz weiterverrechnete Aufwände

81

100

Mitgliederbeitrag Oncosuisse 2018

32

32

Honorar der Revisionsstelle Revision

18

22


Fortsetzung Anhang der Jahresrechnung 2018

in TCHF

2018

2017

Gesamtbetrag der für Verbindlichkeiten Dritter bestellten Sicherheiten

keine

keine

Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten Aktiven sowie der Aktiven unter Eigentumsvorbehalt

keine

keine

103

102

118,43%

123,02%

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtung Vorsorgeaufwand im Personalaufwand Arbeitgeberbeitragsreserve

0 1 169 0

0 1 101 0

Ausserbilanzgeschäfte

keine

keine

Langfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und kaufvertragsähnlichen Leasingverträgen Mietverträge für Druck- und Kopiergeräte mit Laufzeiten bis 31.10.2023 Personalvorsorge Das Personal der Krebsliga Schweiz ist für die berufliche Vorsorge über die Sammelstiftung der Winterthur-Columna versichert. Es handelt sich dabei um einen Anschluss mit Einzelabschluss. Das gesonderte Vermögen wird mit einer mittleren Risikostrategie angelegt. Deckungsgrad

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es sind keine wesentlichen Ereignisse bekannt, welche die Jahresrechnung beeinflussen könnten. Risikobeurteilung Im Rahmen des Risikomanagements wurde die jährliche Risikobeurteilung vorgenommen. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse fliessen jeweils in die Zielsetzungen und Massnahmen ein.

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

67


Bericht der Revisionsstelle

Tel. +41 34 421 88 11 Fax +41 31 327 17 38 www.bdo.ch

BDO AG Hodlerstrasse 5 3001 Bern

BERICHT DER REVISIONSSTELLE An die Delegiertenversammlung der Krebsliga Schweiz, Bern Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Krebsliga Schweiz bestehend aus Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung der Fonds und des Organisationskapitals sowie Anhang für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 unterliegen die Angaben im Leistungsbericht keiner Prüfungspflicht der Revisionsstelle. Verantwortung des Vorstandes Der Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER, den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

BDO AG, mit Hauptsitz in Zürich, ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes.

68


Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstandes ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. Bern, 7. Februar 2019 BDO AG

Matthias Hildebrandt

Markus Schenkel

Zugelassener Revisionsexperte

Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte

Beilagen Jahresrechnung

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

69


Mittelherkunft 2018 Die Krebsliga Schweiz wird überwiegend durch Spenden finanziert. Hinter jeder Spende stehen eine persönliche Motivation und eine individuelle Geschichte. Deshalb setzen wir jede Spende sorgfältig zur Unterstützung von Betroffenen, für die Forschung sowie für die Prävention und Früherkennung ein.

Total 23,26 Mio CHF*

Mittelherkunft 2018 (in Mio CHF)

Spenden Erbschaften und Legate

10,906 10,372

Öffentliche Hand

1,034

Dienstleistungs und Warenertrag**

0,602

Projektbeiträge und Sponsoring

0,274

Mitgliederbeiträge

0,048

Übrige Erträge

0,023

* Netto nach Ertragsanteilen der kantonalen Ligen  bzw. Dritter ** DL- & Warenertrag ohne an Nahestehende weiterverrechnete Aufwandsanteile

70


Mittelverwendung 2018

Total 100 %

Mittelverwendung 2018 Projekte

73,7 %

Administration

13,7 %

Mittelbeschaffung

12,6 %

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

71


Wir freuen uns über den täglichen Kontakt mit unseren Spender­innen und Spendern. Dieser ermöglicht uns, die verschiedenen Wünsche und Bedürfnisse umzusetzen. Nur dank Menschen wie Ihnen können wir unser Ziel verfolgen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Solida­ rität und sind gerne für Sie da. Sie erreichen den Gönnerservice für alle Fragen und Rückmeldungen rund um das Thema Spenden unter der Telefonnummer 031 389 94 84 oder per E-Mail an spenden@krebsliga.ch.


Hinweis: definitives Inserat-/Plakat-Layout dieser Seite folgt noch bis Anfang März 2018

Mitarbeitende GĂśnnerservice Santino Monteleone Dana Raone


Gemeinsam gegen Krebs – mit unseren Partnern Die Krebsliga Schweiz ist Mitglied diverser nationaler und internationaler Organisationen und Fachgesellschaften und kooperiert schweizweit mit zahlreichen Partnerorganisationen. Unsere nationalen Partner Allianz «Gesunde Schweiz» (www.allianzgesundeschweiz.ch) 50 Organisationen setzen sich zusammen für die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung ein. Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz (www.at-schweiz.ch) Die Fachorganisation koordiniert vielfältige Aktivitäten zur Förderung des Nichtrauchens. International Breast Cancer Study Group IBCSG (www.ibcsg.org) Die IBCSG führt weltweite Studien zur Optimierung der Behandlung von Brustkrebs durch. Krebsforschung Schweiz (www.krebsforschung.ch) Die Stiftung sammelt Spenden für die patientennahe, industrieunabhängige Krebsforschung. Nationales Institut für Krebsepide­mio­ logie und -registrierung NICER (www.nicer.org) Die Stiftung koordiniert die Krebsregistrierung und epidemiologische Krebsforschung in der Schweiz. Oncoreha.ch (www.oncoreha.ch) Der Verein will die Rehabilitation als fixen Bestandteil der Behandlung von Krebskranken etablieren. 74

Oncosuisse (www.oncosuisse.ch) Oncosuisse ist die strategisch-politische Plattform zur Umsetzung des Nationalen Krebsprogramms. Onkologiepflege Schweiz (www.onkologiepflege.ch) Die Fachgesellschaft leistet einen aktiven Beitrag an die kontinuierliche Verbesserung der Pflege von krebsbetroffenen Menschen. palliative ch (www.palliative.ch) palliative ch ist eine multiprofessionelle Fachgesellschaft für alle, die am Krankenbett tätig sind. Polsan, Fachstelle für Gesundheits­ politik (www.polsan.ch) Zweck der Gesellschaft ist u. a. die Beratung und das Lobbying im Bereich der Gesundheitspolitik. Public Health Schweiz PHS (www.public-health.ch) Public Health Schweiz engagiert sich auf politischer Ebene für Gesundheitsförderung und Prävention. Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW (www.samw.ch) Die SAMW fördert das Wirken zugunsten der Wissenschaft und ihrer Funktionen in der Gesellschaft. Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung SAKK (www.sakk.ch) Die SAKK führt als Netzwerk von rund 20 Forschungsgruppen Studien zur Krebsbehandlung durch.


Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie SGMO (www.sgmo.ch) Die SGMO ist die Fachgesellschaft der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzt­ titel Medizinische Onkologie. Schweizerische Gesellschaft für Psychoonkologie SGPO (www.psychoonkologie.ch) Die SGPO setzt sich für die psychoonkologische Betreuung von Betroffenen und Angehörigen ein. Schweizerische Gesellschaft für Senologie SGS (www.senologie.ch) Die Gesellschaft fördert biologische und medizinische Kenntnisse im Zusammenhang mit gutartigen und bösartigen Brusterkrankungen. Schweizerische GesundheitsligenKonferenz GELIKO (www.geliko.ch) Die GELIKO ist der Dachverband der im Gesundheits- und Sozialwesen tätigen Schweizer Organisationen. Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe SPOG (www.spog.ch) Die SPOG setzt sich für bessere Behandlungsmöglichkeiten krebskranker Kinder und Jugendlicher ein. Schweizer Kinderkrebsregister (SKKR) (www.kinderkrebsregister.ch) Das SKKR sammelt Daten über Krebserkrankungen bei Kindern und trägt zum Vermeiden von Spätfolgen der Behandlung bei.

Swiss Bridge (www.swissbridge.ch) Die Stiftung unterstützt in- und ausländische Krebsforschungsprojekte dank Spenden von privaten Donatoren und Stiftungen. Swiss Cancer Foundation SCF (www.swisscancerfoundation.ch) Die Stiftung finanziert Projekte zur Krebsbekämpfung in der Schweiz dank der Unterstützung von Persönlichkeiten und Unternehmen. SCS, Swiss Cancer Screening (www.swisscancerscreening.ch) SCS fördert und unterstützt den Aufbau und die Zusammenarbeit, Harmonisierung und Qualitätssicherung von Krebsfrüh­erkennungs-Programmen in der Schweiz. Unsere internationalen Partner Association of European Cancer Leagues ECL (www.europeancancerleagues.org) European CanCer Organisation ECCO (www.ecco-org.eu) European Organisation for Research and Treatment of Cancer EORTC (www.eortc.org) European Society for Medical Oncology ESMO (www.esmo.org) Forum Onkologie Österreich (www.forum-onkologie.at) Union internationale contre le cancer (www.uicc.org) Unsere Finanzpartnerin Bank Cler

Krebsliga Schweiz

| Jahresbericht 2018

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Krebsliga Schweiz Effingerstrasse 40 Postfach CH-3001 Bern Telefon +41 31 389 91 00 info@krebsliga.ch www.krebsliga.ch

Die Krebsliga wird vorwiegend durch Spenden finanziert und ist ZEWO-zertifiziert.


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