SHIFTING REALITY

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EUNKYOUNG CHO
SARAH HUNNENMÖRDER
DELIA STÜNITZ
Titel: SARAH HUNNENMÖRDER | 2022 | Keramikturm | Porzellan eingefärbt mit Farbkörper (Blau) | 37 x 30 x 30 cm | Foto © Helge Articus

EUNKYOUNG CHO

Vernissage | Teil 1

05. Juli 2024

17:00 Uhr

ATELIER GRÖBL

Casinostrasse 37 | 56068 Koblenz

SARAH HUNNENMÖRDER DELIA STÜNITZ

im Anschluss an die Vernissage im Atelier Gröbl

Vernissage | Teil 2

05. Juli 2024

19:00 Uhr

WERKHALLE ALTE LIMOFABRIK

Schützenstraße 44 | Hinterhof | 56068 Koblenz

Die Ausstellung kann vom 06. bis 21.07.2024 im Atelier Gröbl an den Wochenende besichtigt werden.

In der Werkhalle Alte Limofabrik kann man die Ausstellung nach telefonischer Anmeldung (Tel. 0261 95227544) wochentags besichtigen.

SARAH HUNNENMÖRDER | 2023 | One Module of many Modules | Dichroic glas | 15 x 5 x 0,2 – 0,3 cm | Foto © Helge Articus

„Shifting Reality“, zu deutsch Alternative Realität, ist ein modischer Begriff, der vor allem in Social Media Plattformen zu Popularität gelangte. Dahinter verbirgt sich in erster Linie die Idee, die Realität verlassen zu können, um in eine fiktive Welt zu entfliehen. Dieses Konzept stützt sich auf der metaphysischen Theorie, es existieren neben der eigentlichen realen Welt parallele Dimensionen. Je nach getroffener Entscheidung in der realen Welt, öffnet und verzweigt sich eine weitere Möglichkeit. Zudem handelt es sich auch um Gedankenspiele des Geistes, die mit Tagträumen zu vergleichen sind. Dabei „shiftet“ der Geist kontrolliert zu fernen Welten und fremden Dimensionen – eine Art der Realitätsflucht. Getriggert werden kann dies durch Musik oder andere Medien, wie Filme und Bücher.

In der Ausstellung „Shifting Reality“ der Absolventinnen des IKKG der Hochschule Koblenz, präsentieren die Künstlerinnen Delia Stünitz, Eunkyoung Cho und Sarah Hunnenmörder ihre Werke, die die Betrachtenden zu alternativen Realitäten, Welten und gar Dimensionen führen. Dabei werden durch das Verwenden keramischer, textiler und gläserner Materialien die unterschiedlichen Intentionen der Künstlerinnen skulptural und installativ dargestellt. Um das Leitmotiv „Shifting Reality“ zu veranschaulichen, bedienen sich die Künstlerinnen verschiedener transformativer Thematiken: Oberflächenstrukturen und Licht, Gegenstände des Alltags und Fundstücke, Wolle und ihre handwerklichen Bearbeitungsmethoden.

EUNKYOUNG CHO

EUNKYOUNG CHO | 2024 | Grid Sign-1, Keramik | 97 x 62 x 16 cm | Grid Sign-2, Keramik | 86 x 85 x 16 cm
| Foto © Helge Articus
EUNKYOUNG CHO | 2024 | Grid Sign-1, Keramik | 97 x 62 x 16 cm | Grid Sign-2, Keramik | 86 x 85 x 16 cm | Foto © Helge Articus

EUNKYOUNG CHO

„Die Gegenstände des Alltags und die der öffentlichen Räume veranlassen mich zu existentiellen Überlegungen über die Art und Weise, wie Zeit vergeht. Für mich sind es magische Momente, in denen ich in den Objekten Zeit finde, wie in einer Schatzkiste: Zeit, die direkt mit dem Raum verbunden ist und Objekte, in denen sich regelrecht Zeit angesammelt hat. Dieses Fundstück von Zeit versuche ich zu materialisieren und zu inszenieren. Die Ergebnisse sind Skulpturen und Installationen, zwei- oder dreidimensional, deren Wesenhaftigkeit wie perforiert und schmelzend erscheint, so unvollkommen wie der Mensch selbst. In einer lockeren Beziehung zueinander stehen diese Artefakte von Zeitansammlungen und schaffen ein neues Zeit-Bild, indem sie andere Strukturen bilden. Die Lücke zwischen den einzelnen Protagonisten beinhaltet Raum für Humor und spielerische Leichtigkeit. Das durch die harte, aber zerbrechliche Keramik verkörperte Zeit-Bild stellt also dem Betrachtenden Fragen zur eigenen Existenz, Zeit und Struktur.“

EUNKYOUNG CHO | 2024 | Grid Sign-1, Keramik | 97 x 62 x 16 cm | Grid Sign-2, Keramik | 86 x 85 x 16 cm
| Foto © Helge Articus

SARAH HUNNENMÖRDER

SARAH HUNNENMÖRDER | 2023 | One Module of many Modules | Dichroic glas | 15 x 5 x 0,2 – 0,3 cm | Foto © Helge Articus
SARAH HUNNENMÖRDER | 2024 | Fensterrahmen | Glas | 45 x 35 x 5 cm | Foto © Helge Articus

„Die Stücke, die ich von Hand durch die Techniken Häkeln und Stricken herstelle, werden mit meinen Augen analytisch erfasst. Zuerst entstehen gestrickte oder gehäkelte Werke, dann die zugehörigen Zeichnungen, die letztendlich auf Glas übertragen werden. Dabei geht es mir um die Erforschung der Textur und Struktur, die durch die jeweilige Technik der Maschenbindung, Nadel und Faden, in ihrer Stärke variieren kann. Parallel entwickeln sich keramische Arbeiten. Runde, gewalzte Formen, die aufeinander gestapelt einen Turm ergeben. Die Farben Blau und Pink, in denen die Türme eingefärbt sind, spiegeln die Beeinflussung und den Konsum der modernen Zeit wider.“

SARAH HUNNENMÖRDER | 2023 | Maschenbindung | Dichroic glas graviert mit Dremel | 60 x 40 x 0,3 cm | Foto © Helge Articus

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DELIA STÜNITZ

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DELIA STÜNITZ
2024
Cluster | optisches Glas, formverschmolzen, geschliffen | Keramik 3D-Druck
30 x 30 x 24 cm | Foto © Helge Articus

„In meinen künstlerischen Arbeiten befasse ich mich mit der Transformation aus dem digitalen Bereich des 3D-Drucks in das traditionelle, analoge Feld der Glasveredlung. Die Strukturbesonderheiten, die für den Keramik 3D-Druck sprechen, laden dazu ein, diese in Glas zu übersetzen und dadurch mit den verschiedenen Aspekten der Lichtbrechung, Oberflächenstruktur und Aufbrechung klarer Formen zu experimentieren. Dabei interessiert mich am meisten, inwiefern sich oben genannte Aspekte durch die Massivität in Form von Vollverschmelzungen im Glas und die anschließende Kaltbearbeitung der Objekte, auf die Einzigartigkeit des 3D-Drucks auswirken. Somit trifft sich in meinen Arbeiten die Kombinationsmöglichkeit aus wissenschaftlichen Herangehensweisen in Form von Struktur- und Formstudien und dem künstlerisch, handwerklichen Schaffen, um Licht und ein meditatives Erfahren einzufrieren und Illusionen zu erzeugen.“

DELIA STÜNITZ | 2024 | Cluster | optisches Glas, formverschmolzen, geschliffen | Keramik
3D-Druck | 30 x 30 x 24 cm | Foto © Helge Articus
DELIA STÜNITZ | 2024 | Stein 2 | optisches Glas, formverschmolzen | 30 x 35 x 50 cm | Foto © Helge Articus
DELIA STÜNITZ | 2022 | Positiv 1 | Keramik 3D-Druck | 30 x 30 x 12 cm | Foto © Helge Articus

Herausgeber: Werkhalle Alte Limofabrik

Gestaltung: Marcus Hoffstadt

Fotos: Helge Articus

Texte: Eunkyoung Cho Sarah Hunnenmörder Delia Stünitz

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