KUNSTINVESTOR AUSGABE AUGUST 2016

Page 1

AUGUST 2016

Kunst im Sommer

Nathalie Du Pasquier - Sterling Ruby Maja Čule - Eligius Preis 2016 - - Jim Dine „Selbstporträts“ Vienna Contemporary - NÖ Tage der offenen Ateliers






KUNST.INVESTOR Editorial

Kunst als globale Ersatzwährung von hohem Prestige .

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Finanzmärkte auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen in Bilder wie in

Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigten die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser in der ersten Jahreshälfte. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch mit dem Sonderteil Geld & Anlage, „geld & anlage.INVESTOR“ als moderne Plattform zum Austausch wichtige Investitionsinformationen anbieten. Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045 DW, Fax: + 43 1/29 81-298 DW, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Kunsthalle Wien ©, Nathalie Du Pasquier, Big Flat Construction, 2012, Courtesy die Künstlerin und Exile Gallery, Berlin, Foto: Alice Fiorilli



KUNST.INVESTOR News

ELIGIUS-PREIS 2016 Schmuck in Österreich

Mit dem ELIGIUS-PREIS 2016. Schmuck in Österreich bietet das MAK erneut einen Einblick in die zeitgenössische österreichische Schmuckszene. Bereits zum dritten Mal zeigt das MAK die Einreichungen zum Eligius-Preis für Körperschmuck und Schmuckobjekte, der vom Land Salzburg vergeben wird. Die Ausstellung, die nach der Präsentation in der Galerie im Traklhaus Salzburg im MAK zu sehen ist, präsentiert neben den Werken der diesjährigen Preisträgerin Lena Grabher und jener von Anna Heindl, die für die Position „retrospektiv“ nominiert wurde, Werkgruppen von Sonja Bischur, Susanne Blin, Petr Dvorak, Ursula Guttmann, Andrea Maxa Halmschlager, Paul Iby, Beatrix Kaufmann, Viktoria Münzker, Eva Petrič, Konstanze Prechtl, Ulrich Reithofer und Bernhard Stimpfl-Abele. Benannt nach dem Patron der Goldschmiede ist der 2005 vom Land Salzburg ins Leben gerufene EligiusPreis die einzige Auszeichnung für zeitgenössischen Schmuck in Österreich. Aus 45 Bewerbungen wurden 9 Künstlerinnen und 4 Künstler ausgewählt. Auswahlkriterien waren Aktualität und Originalität der eingereichten Arbeiten. Lena Grabher (* 1988 in Lustenau in Vorarlberg, lebt und arbeitet in Wien) wurde mit dem begehrten, mit € 7.000 dotierten Preis honoriert. „Die Jurorinnen waren beeindruckt von der jungen, innovativen und konsequenten Art, in der die Künstlerin grundsätzliche Fragen zur Bedeutung von

Schmuckkunst in der volatilen Interaktion von Objekt, Körper, Raum und Betrachter analysiert und entwickelt. In ihrem Projekt DIPLOPIA entwickelt sie das Konzept einer ‚double vision‘ durch den kalkulierten Einsatz von optischen Linsen, Spiegelkonstellationen und Licht. Es entsteht eine Synthese von Schmuck, Körper und Raum, die dem Betrachter unerwartete visuelle Erfahrungen schenkt“, so die Begründung der unabhängigen Jury. Zum zweiten Mal wurde heuer eine renommierte Schmuckposition unter dem Titel „retrospektiv“ ausgezeichnet. Mit dieser Kategorie wird ergänzend zu den aktuellen Tendenzen im österreichischen Schmuckschaffen ein bereits seit Langem erfolgreiches Werk gewürdigt. Die Jury einigte sich einstimmig auf Anna Heindl (* in Perg, Oberösterreich, lebt und arbeitet in Wien), mit der Begründung: „Anna Heindl verbindet in kongenialer Weise die Anforderungen an Schmuck und die Sicht der Künstlerin in ihren Werken. Dabei lässt sie ihre Handschrift immer erkennen, ohne je dabei in Routine zu verfallen. Es ist immer Neues, das in Werkgruppen und thematischen Schwerpunkten entsteht, und jedes Mal ist die Freude und die Klugheit zu spüren, mit der sie diese Themen angeht und umsetzt.“ Anna Heindl zeigt im MAK Werke aus ihrem Schaffen seit Ende der 1970er Jahre bis 2016. [Ausstellungsdauer: 7. bis 25. September 2016 Foto:©MAK]


KUNST.INVESTOR News

Anna Heindl, Collier Lola Montez, 2014, Gold 585, Beryll, Edelstahl - © Manfred Wakolbinger


KUNST.INVESTOR News

Nathalie Du Pasquier BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT Mit BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT hat die Künstlerin und Designerin Nathalie Du Pasquier einen vielsagenden Titel für ihre erste Einzelausstellung in Österreich gewählt. Er beschreibt poetisch den Fokus ihrer künstlerischen Arbeit, die Auseinandersetzung mit dem Stillleben. Die Schau führt Malerei und Muster, Skulptur und Design, textile Objekte und Keramik in komplexen Arrangements zusammen und lässt die vielfältigen Beziehungen der Objekte zueinander sichtbar werden. „They portray a relationship between forms“, hebt die Künstlerin hervor und entwirft eine Welt vielfältiger Architekturen und Formen. Neben der Entwicklung ihres künstlerischen Œuvres im Lauf der letzten 35 Jahre wird sichtbar, wie ihr Werk zwischen Kunst und Design changiert indem die Künstlerin wiederholt die „Regeln“ und Grenzen der Genres durchbricht. Nathalie Du Pasquier ist Autodidaktin, blickt aber auf eine lange Karriere als Produktgestalterin zurück. Sie war mit 23 Jahren jüngstes und eines der wenigen weiblichen Gründungsmitglieder des einflussreichen Mailänder Design- und Architekturkollektivs Memphis, das 1980 unter Federführung von Ettore Sottsass aus der Taufe gehoben wurde. „Form follows fun“ war die Devise des neuen Designs, das revolutionär und frech daherkam und explizit auf Sinnlichkeit und Emotion anzielte. Die Explosion von Farben, Formen und Mustern war der absolute Gegenentwurf zur akademisch-

intellektuellen Devise des „form follows function“, die seit der Chicago School als das Credo modernen Architektur- und Designverständnisses gegolten hatte. Während ihrer „Memphis-Zeit“ entwarf Nathalie Du Pasquier grafische Oberflächenstrukturen für Textilien und Teppiche sowie Objekte und Möbel. Viele ihrer Muster werden heute wiederentdeckt und neu aufgelegt. Seit 1987 widmet sich Nathalie Du Pasquier hauptsächlich der Malerei. Sie sieht sich in erster Linie als bildende Künstlerin, wobei sie sich die coole Sicht auf formale Zuschreibungen bewahrt hat – nicht nur was ihre Arbeit anbelangt, sondern auch was die Hierarchisierung innerhalb der Kunstsparten betrifft: „What bores me about the art world is the myth that art is so precious, and that it should be so expensive. Art is just what you do. It is not less worthwhile to make a pattern or a carpet than a painting in the end.“

Betrachtet man Nathalie Du Pasquiers Arbeiten, gleich welcher Sparte sie angehören, ist ihre Handschrift doch immer originär und unverkennbar: Die ausgedehnten Afrikareisen ihrer frühen Jugend prägten ihr Werk ebenso, wie die Ornamentik der Wiener Werkstätte, das künstlerische Werk Le Corbusiers und Amédée Ozenfants oder die italienische Novecento-Malerei von Giorgio de Chirico und Giorgio Morandi. Gefragt nach ihrer Arbeitsweise und den Spuren, welche die vielfältigen Einflüsse in ihrem Werk hinterlassen haben, erklärt sie: „… adventures are like that: you follow tracks, you don’t follow ideologies.“


KUNST.INVESTOR News

Nathalie Du Pasquier, Big Drawing, 2013, Courtesy die Künstlerin und Exile Gallery, Berlin


KUNST.INVESTOR News

BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT verzichtet bewusst auf eine chronologische Präsentation zugunsten einer intuitiven, methodisch freien Choreographie, ähnlich der, die Nathalie Du Pasquiers malerischen und skulpturalen Kompositionen zugrunde liegt. In der Ausstellung werden Arbeiten aus verschiedenen Phasen der künstlerischen Produktion nebeneinander präsentiert, um die Entstehungsgeschichte ihres Werks sowie die Verbindungslinien zwischen Design und Malerei gleichermaßen sichtbar zu machen, aber auch um wiederkehrende Elemente darzustellen und den prozesshaften Charakter ihrer Arbeitsweise zu unterstreichen. Nathalie Du Pasquiers Werk lässt sich wie eine Art künstlerisches Alphabet lesen, das nach und nach um neue Objekte und Symbole erweitert wird und einen singulären Weg der Konstruktion und Komposition von Formen, Farben und Räumen beschreitet. Als Prelude fungiert ein riesiges Display, das als Selbstporträt der Künstlerin gelesen werden kann – kein Abbild ihrer äußeren Gestalt, sondern eine Skizze ihrer Gedankenwelt. In diesem Arrangement finden unterschiedliche Elemente zusammen: Steine stehen neben Vasen, Werkzeug, abstrakte eingefärbten Holzelemente oder Skulpturen en miniature neben kleinen Zeichnungen und Malereien der Künstlerin. Das Nebeneinander von Kunstwerken und Alltagsdingen

entwirft ein Tableau der Anregungen, aus denen sich Nathalie Du Pasquiers Werk speist. Die zentrale Ausstellungsfläche selbst ist in unterschiedliche Räume aufgeteilt, ähnlich den Zimmern einer Wohnung. Innerhalb dieser Räume werden die verschiedenen Schaffensphasen in einem chronologisch, materiell sowie motivisch wilden Mix präsentiert. So entstehen Narrationen, die sich aus der Beziehung der Objekte zueinander entwickeln: Skulpturale Objekte, die an architektonische Modelle erinnern, stehen hier neben Gemälden, auf denen Skulpturen abgebildet sind; farbige Elemente erheben sich axonometrisch aus einer metaphysisch-monochromen Landschaft. Zweidimensional-flache Objekte aus bemaltem und zugeschnittenem Papier oder Karton alternieren mit kleinen dreidimensionalen, wandschmuckartigen Konstruktionen. Diese vieldeutigen Gegenüberstellungen haben mit reiner Abbildung nichts mehr zu tun. Dass die Werke nunmehr wie Trompel’oeil-Bilder aussehen, lässt die Betrachter erneut an Objekte aus Du Pasquiers Designperiode denken, an monochrome Zeichnungen, grafische Arbeiten sowie Möbelstücke aus der Memphis-Phase – aber diesmal aus dem Blickwinkel der Malerei. (Kurator: Luca Lo Pinto) [KunstHalle Wien. Ausstellungsdauer bis 13. November 2016 – Foto: © Kunshalle Wien]


KUNST.INVESTOR News

Ausstellungsansicht: Nathalie Du Pasquier. BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff


KUNST.INVESTOR News

Nathalie Du Pasquier, o.T., 2009, Courtesy die Künstlerin und Exile Gallery, Berlin


KUNST.INVESTOR News

Nathalie Du Pasquier, o.T., 2015, Courtesy die Künstlerin und Exile Gallery, Berlin


KUNST.INVESTOR News

Katharina Grosse

Katharina Grosse, o.T., 2009, Acryl auf Leinwand - Foto: © Museum Frieder Burda

Baden-Baden- Mit der Malerei von Katharina Grosse setzt das Museum Frieder Burda die Reihe seiner monographischen Ausstellungen bedeutender, internationaler Künstler fort. In diesem Kontext nimmt Katharina Grosse, die seit vielen Jahren zu den wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation zählt, eine sehr prägnante Position ein. In ihrer Malerei überwindet, sprengt und überhöht sie jedwede Oberfläche und macht sie zu ihrem Malgrund. Sie richtet sich also prinzipiell auf alle Flächen des Raumes - Wände, Decke, Boden - wie auch auf die Körper und Gegenstände im Raum. In der großen Sommerausstellung im Museum Frieder Burda konzentriert sich Katharina Grosse auf Tafelbilder, also auf die eher klassische Form der Malfläche, dehnt diese aber bisweilen in Dimension und Format zu ungesehener Größe. Entscheidend ist die malerische Behandlung, mit der sie neue Bilder eröffnet hat. Durch gliedernde Strukturen wie parallele Linien und Schraffuren, aber auch durch gesprüht aufgetragene Farben scheinen sich ihre Malflächen in unterschiedlicher Weise zu entfalten: mal konkreter verdichtet, mal verschwimmend unscharf. Dem Betrachter bieten solche Bilder einen starken Eindruck und, zugleich einen nahezu körperlich spürbaren (Aus)Druck. Die Grenze des rational Beschreibbaren

lässt Grosse häufig hinter sich zugunsten einer unmittelbaren Wirkung des Farbverlaufes, der aufscheinenden, unbeschreiblichen Formen und der ungeahnten Räume, die sich damit in ihrer Malerei auftun. So entfaltet die raumgreifende Installation „ohne Titel (Ellipse)“ von 2009 einen eigenen Ort, der durch die sphärische, ovale Form wie durch die schiere Größe der Malerei eine besondere Auftrittsfläche verschafft. Mit über 7 Metern Höhe und 10 Meter Breite behauptet sich das Bild als eigener Raum gegenüber der Architektur des Museums. Der Kontext ihrer Malerei mit der Architektur von Richard Meier steigert den Kontrast zwischen Rationalismus und Utopie. Die Grenzen des Raumes, hier des „White Cube“, werden aufgehoben zugunsten eines Dialogs der Farbgestalten, der sich nicht nur in den einzelnen Gemälden, sondern gerade auch zwischen den unterschiedlichen Bildern entwickelt. Katharina Grosse spannt in dieser Ausstellung nämlich den Bogen vom Beginn ihrer Karriere als Malerin Anfang der 90er Jahre bis zum heutigen Tag. Durch die Offenheit der Architektur ergeben sich dabei faszinierende Blickzusammenhänge. [Museum Frieder Burda. Ausstellungsdauer bis 9. Oktober 2016 Foto © Frieder Burda]



KUNST.INVESTOR News

Franz von Stuck, Die Sünde, um 1895, Sammlung Galerie Katharina Büttiker, Zürich © Galerie Katharina Büttiker, Zürich

SÜNDE UND SECESSION FRANZ VON STUCK

Franz von Stucks Sünde ist die personifizierte „Femme fatale“ am Ende des 19. Jahrhunderts. Das verlockend erotische Weib und die Schlange als biblische Inkarnation der Sünde fixieren respektlos den Beobachter, ertappen und fordern ihn als Voyeur. Die Distanzlosigkeit, die Stuck nicht nur in dieser Bilderfindung anwendete, verschaffte ihm schon früh Bekanntheit als „Skandalmaler“. Stucks umfassende Ausstellung im Wiener Künstlerhaus 1892 glich einem künstlerischen Paukenschlag, ablesbar an den zeitgenössischen meinungsbildenden Artikeln von Hugo von Hofmannsthal und Hermann Bahr. Stuck hatte das Erscheinungsbild der 1892 gegründeten Münchener Secession entscheidend geprägt und war damit auch ein Vorbild für die Wiener Secession. Ein

Jahr jünger als Gustav Klimt, war er ein „Shooting Star“ der Zeit, dessen Ruhm auch auf seinen engen Beziehungen nach Wien gründete. Mit den in Wien bei Gerlach & Schenk ab 1882 verlegten Mappen Allegorien und Embleme – zu denen auch Klimt Entwürfe lieferte – und seinem grafischem Hauptwerk, den 1886 erschienenen Karten & Vignetten, erlangte Stuck internationale Anerkennung. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, Franz von Stucks grafisches, malerisches und plastisches Werk sowie die von ihm verwendete Fotografie ganzheitlich und ineinander verschränkt ebenso wie in ihrer vielfältigen Wirkung auf die Wiener Kunst zu betrachten. [Belvedere, Ausstellungsdauer: 1. Juli bis 9. Oktober 2016 – Foto: © Belvedere]



KUNST.INVESTOR News

Milan Grygar Sound on Paper

Karlsruhe- Die Ausstellung präsentiert die einmaligen und aus visuellen sowie akustischen Elementen bestehenden Werke Milan Grygars (* 1926). zu sehen und zu hören sind die Grygars ersten akustischen Zeichnungen von 1965, darüber hinaus werden auch einige nach seinen Partituren realisierte Aufführungen dokumentiert, die das ZKM Karlsruhe – ursprünglich auf Magnettonbändern aufgenommen – für die Ausstellung digitalisiert hat. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurde die Architektonická partitura [Architektonische Partitur] aus dem Jahre 1971 vom ensemble chronophonie aus Freiburg mit Flöte, Oboe, Trompete, Schlagzeug und elektronischen Klängen neu aufgeführt. Seit den 1960er-Jahren geht der in Prag lebende Künstler Milan Grygar der wechselseitigen Beziehung von Zeichnung, Bild und Klang nach. 1965 beginnt er die während des Zeichnens entstehenden Geräusche aufzunehmen, die fortan zum festen Bestandteil seiner Werke werden. Er nennt diese aus akustischen und visuellen Elementen bestehenden Werke Akustická kresba [Akustische Zeichnung]. Wiederholt tritt er in Performances auf, beispielsweise 1986 auf Einladung

von Jan Hoet im Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (SMAK) in Gent, während derer er mit verschiedenen Gegenständen, die Klänge erzeugen, Zeichnungen herstellt oder zusammen mit MusikerInnen seine Zeichnungen musikalisch interpretiert. Darüber hinaus schafft er Zeichnungen und Bilder, die er als Vorlagen für musikalische Aufführungen versteht, wie die Prstová partitura [Fingerpartitur] von 1972, die für ein Schlagzeug konzipiert wurde. Zwischen 1970 und 1981 arbeitet Grygar zusammen mit dem deutschen Musiker Erhard Karkoschka und weiteren professionellen MusikerInnen an verschiedenen Aufführungen, wie der Partitura směru zvuku [Partitur der Klangrichtung] von 1970, der Archtektonická partitura [Architektonische Partitur] von 1971 sowie der Partitura krajiny [Partitur der Landschaft] von 1973. Sie werden in Stuttgart, Gent, Saarbrücken, Warschau, Paris, Lodz, New York, Stockholm und Prag aufgeführt. 1976 realisiert Karkoschka in Anlehnung an die Partitura krajiny pro E. [ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Ausstellungsdauer bis 31. Oktober 2016 – Foto: © ZKM Karlsruhe]


KUNST.INVESTOR News

Foto: © ZKM Karlsruhe


KUNST.INVESTOR News

Sterling Ruby, Foto: © Melanie Schiff, Courtesy Sterling Ruby Studio


KUNST.INVESTOR News

Sterling Ruby, FIGURES (IT.MT.DNM.), 2015 Foto: Robert Wedemeyer. Courtesy Sterling Ruby Studio

STERLING RUBY Die barocken Prunkräume des Winterpalais bilden die Kulisse für die große Werkschau des Us-Amerikaners Sterling Ruby , der durch seine “Spray Paintings” bekannt wurd, zählt heute nicht nur in Los Angeles sondern international zu den faszinierendsten und zugleich umstrittensten Künstlern seiner Generation. In Wien zeigt er Arbeiten aus den letzten zehn Jahren, darunter Keramiken, Skulpturen aus Bronze, Stahl und Urethan. Außerdem sind seine Soft Sculptures, Mobiles und eine neue Serie von Wandteppichen zu sehen. Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit militärischem Imperialismus und Kriegsrhetorik als deutlicher Verweis auf den Bauherrn des Winterpalais, Prinz Eugen von Savoyen.So spiegeln seine Arbeiten neben autobiografischen Aspekten auch sozialpolitische Missstände, Probleme der Gesellschaft und Gewalt.

Besonders freue ich mich darüber, dass Ruby nach Olafur Eliasson bereits der zweite Künstler ist, der die Herausforderung annimmt, eigens für das Winterpalais Arbeiten zu konzipieren. Die so entstehenden zeitgenössischen Positionen gehen eine Symbiose mit den Prunkräumen und der Geschichte dieses -Arco, Direktorin des Belvedere und des 21er Haus. "in seinen Arbeiten bedient sich Sterling Ruby der Aggression, er stellt sie dar und verurteilt sie zu zugleich wirkungsvoll eine erzwungene und explosive Eroberung. Die Art und Weise, wie Ruby an die traditionellen Materialien der Kunst, von Leinwand über Keramik und Eisen bis hin zu Bronze, herangeht und diese zu misshandelten, verletzten, befleckten Bildern zersprengt, erinnert an die verheerende Brutalität von Angriff und Zerstörung", so Kurator Mario Codognato.


KUNST.INVESTOR News

Ausstellungsansicht “Sterling Ruby”, 2016, Winterpalais - © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR News

Ausstellungsansicht “Sterling Ruby”, 2016, Winterpalais - © Belvedere, Wien

Die Collage mit ihrem subversiven Potenzial für Zweideutigkeit und Irritation durchdringt Sterling Rubys gesamtes Werk. Der Künstler übernimmt Materialien, Techniken, Bilder und Objets trouvés, Redensarten und Slang, statisches Gleichgewicht, Kräfteverhältnisse und Modelle, um deren Sinn und Aussehen völlig zu verändern und so ganz neue, eigenständige visuelle Arbeiten zu schaffen. Exemplarisch dafür steht die Serie SCALES. Das sind Mobiles, deren Objekte befreit von Masse und Gewicht von der Decke hängen. Ruby kombiniert Bruchstücke aus Stahl und Ketten, die zusammengeschlossen schön gezeichnete Bögen formen, mit Drogentest-Kits, Flaschen für Bleichmittel, Mülltonnen und Verpackungsmaterialien. In diesen dreidimensionalen Collagen erinnert er an Künstler wie Alexander Calder und Bruce Nauman. Sterling Rubys berühmte Soft Sculptures wirken wie riesige anthropomorphe Gestalten oder mumienartige Figuren mit langen Tentakeln. Diese Skulpturen aus Stoff thematisieren Geschlechterrollen, Häuslichkeit und "weibliches" Handarbeiten wie das Nähen und das Herstellen von Quilts. Bei den FIGURES handelt es sich um puppenartige Körper, die untrennbar miteinander verbunden sind. CANDLES stellen die Verwandlung von Wachs in Plüsch dar. ACTS ist ein Akronym aus Absolute Contempt for Total Serenity (absolute Verachtung totaler Gelassenheit). Die Serie mit diesem Titel bezeichnet Skulpturen, in

denen flüssige Farbe in durchsichtige Blöcke aus Urethan gegossen wird. Diese Blöcke ruhen auf Sockeln aus Resopal, Gewicht und Schwerkraft neigend. Die Metallskulpturen der Werkserie MS hingegen erinnern in ihrer reduzierten Do-ityourselfÄsthetik an Gewehre und Wolkenkratzermodelle Die Serie mit diesem Titel bezeichnet Skulpturen, in denen flüssige Farbe in durchsichtige Blöcke aus Urethan gegossen w negierend. Die Metallskulpturen der Werkserie MS hingegen erinnern in ihrer reduzierten Do-it-your self Ästhetik an Gewehre und Wolkenkratzermodelle. Die FLAGS, riesige Wandteppiche, die exklusiv für das Winterpalais gefertigt wurden, bestehen aus gebleichtem Denim und gefärbtem Leinen in grellem Pink, Gelb, Blau und Rot. Die bis zu sieben Meter langen Tapisserien changieren zwischen Malerei und Handarbeit. Sie zitieren die amerikanische Flagge, Robert Rauschenbergs postmoderne Kompositionen und traditionelle Quilts der Amish. Unter den beiden Keramiken aus der Serie Basin Theology sticht Sandal besonders hervor: eine Sandale mit zerschlissenem Rand, die Form der fünf Zehen wirkt wie eingegraben, das Fleisch hinweggerafft und der Abdruck im Material zum Fossil erstarrt. [Ausstellungsdauer bis 16. Oktober 2016, Winterpalais, Himmelpfortgasse 8, 1010 Wien Foto: Belvedere]


KUNST.INVESTOR News

Ausstellungsansicht “Sterling Ruby”, 2016, Winterpalais - © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR News

Ausstellungsansicht “Sterling Ruby”, 2016, Winterpalais - © Belvedere, Wien






KUNST.INVESTOR News

Maja Čule

Ab 2016 bilden die KUB Billboards eine eigenständige Programmschiene und stellen Künstler/innen vor, die inmitten jüngster epochaler Wendepunkte aufgewachsen sind: vom Fall des staatlich verordneten Sozialismus hin zu einer zunehmend globalisierten Welt, die seit den 1990er Jahren von einer digitalisierten Kapitalisierung sämtlicher Lebensbereiche geprägt ist. Im heutigen Zeitalter sind es das Internet, die Logik algorithmischer Verarbeitungsprozesse, soziale Medien und ein Zustand allgegenwärtiger Überwachung, die unser Denken und Handeln bestimmen. Die Wahrnehmung dessen, was wir »Realität« nennen, hat sich grundlegend gewandelt und erfordert kritische Darstellung. Die in New York lebende Künstlerin Maja Čule entfaltet Narrative, die durch das Internet und digitale Technologien verbreitet werden. Ihre Filme, Fotografien, Zeichnungen und Installationen stellen die der gegenderten Bildsprache innewohnenden Sexismen ebenso in Frage wie die Er- zeugnisse und Vorstellungen einer »heroischen Erschöpfung« der heutigen Do What You Love-Kultur — eine Ideologie, die davon ausgeht, dass professionelle Identität die letzte uns verbliebene ist und Arbeit die letzte uns verbliebene Möglichkeit, Zeit zu erfahren. In ihrem Film Horizon (2013) baumelt beispielsweise ein Model in einer Endlosschleife von der Dachkante des Trump Building in New York. Abgesehen davon, dass es sich

um die Rekonstruktion einer klassischen Filmtrope handelt, wird hier vor allem die Prekarität körperlicher wie wirt- schaftlicher Leistung in den Mittelpunkt gerückt. Laughing Alone with Salad (2013) ist hingegen eine Serie, die auf Aufnahmen aus lizenzfreien Bildarchiven aus dem Internet Bezug nimmt und für das Magazin DIS produziert worden ist. Die Aufnahmen der Archive suggerieren, dass Frauen lachen, wenn sie einkaufen, Salat essen und Sport treiben. Als Mem, das diesen Code identifiziert, dekonstruiert die Serie falsche Repräsentationen von Glück, Gesundheit, Gender und Vergnügen. Für die KUB Billboards wird Čule diese Untersuchungen fortsetzen. Sie wird eine neue Arbeit entwickeln, ausgehend von einer Sammlung aus über 600 Reproduktionen von Notizbüchern, die sie auf Reisen durch die Welt in Papierwaren- und Künstlerbedarfsgeschäften gesammelt hat. Sie zeigen Einzelseiten mit Spuren von Pinseln, Farben und Texturen, die darauf gekritzelt, ausprobiert, geborgt, gestohlen, redigiert, markiert, gefiltert und geteilt worden sind. Für die Billboards werden diese Spuren nicht nur »redigiert« und kategorisiert, sondern zusätzlich als kostenloses digitales Pinsel-Tool zur Verfügung gestellt. [Kurator: Eva Birkenstock kuratiert. Ausstellungsdauer: 5. August bis 31. Oktober 2016 – Foto: © KUB]


KUNST.INVESTOR News

Foto: © KUB






KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

„viennacontemporary“ 22. bis 25. September 2016

Oskar Dawicki, Flag, 2013 © Courtesy of Raster Gallery Warsaw

Nach dem großartigen Erfolg der ersten Ausgabe der viennacontemporary 2015 im spektakulären Ambiente der Marx Halle versammelt die größte und bedeutendste Kunstmesse der Region auch dieses Jahr mehr als 100 herausragende österreichische, osteuropäische und internationale Galerien und präsentiert junge und etablierte zeitgenössische Kunst. Die Marx Halle mit ihrer historischen Schmiedeeisenkonstruktion wurde im letzten Jahr vom Publikum und den teilnehmenden Galerien als hervorragender Ort für die Präsentation zeitgenö-ssischer Kunst wahrgenommen. Der Besuch bedeutender internationaler KunstsammlerInnen und die stetig wachsende Reputation der viennacontemporary haben viele Galerien dazu bewogen, auch 2016 wieder an der Kunstmesse in Wien teilzunehmen. Dazu kommen neue junge und interessante Galerien sowohl aus Österreich als auch den Schwerpunktregionen und der westlichen Hemisphäre. Die teilnehmenden Galerien befinden sich in einem Begleitdokument, zugeordnet nach Sonderpräsentationen und nach ihren Herkunftsländern gelistet. Mit besonders großer Spannung werden 2016 die Sonderpräsentationen erwartet. Mit dem neuen Format Solo Expanded unterstützt die viennacontemporary den Wunsch der internationalen Galerien, verstärkt zeitgenössische Sonderpositionen von internationalen KünstlerInnen auf der Kunstmesse in Wien vorzustellen. Bei Nordic Highlights ist heuer die nordeuropäische Kunst zu Gast in Wien, wo ausgewählte Galerien aus Finnland, Dänemark und Schweden die Unterschiede und Ähnlichkeiten der

nationalen Kunstszenen vor dem Hintergrund einer Gesamtsicht der nordischen Region aufzeigen. Einen interessanten Aspekt europäischer Kunstgeschichte wird in diesem Jahr die Sonderpräsentation Focus: ExYugoslavia and Albania aufgreifen, in der eine repräsentative Auswahl zeitgenössischer Kunst aus den jugoslawischen Nachfolgestaaten und Albanien zu sehen sein wird. Auch die gut eingeführte ZONE1 verspricht, mit Einzelpräsentationen junger österreichischer KünstlerInnen für einen hohen Überraschungsfaktor zu sorgen. Die viennacontempo-rary unter der künstlerischen Leitung von Christina Steinbrecher-Pfandt und der Geschäftsführung von Renger van den Heuvel steht für Kontinuität und eine hohe Qualität des Messeprogramms. Immer mehr KunstsammlerInnen und KunstexpertInnen zieht es nach Wien, das sich als Marktplatz für internationale zeitgenössische Kunst – nicht zuletzt durch den Erfolg der viennacontemporary – sowohl in der heimischen wie auch der internationalen Kunstszene etabliert hat. Mit den diesjährigen Sonderpräsentationen und den vielversprechenden Begleitveranstaltungen – Film- und Videokunst im Rahmen von Cinema sowie Gesprächen und Podiumsdiskussionen im Rahmen von Keys to Contemporary Art und dem Collectors Forum – sowie einem Vermittlungsprogramm für alle Altersstufen, das in Kooperation mit Wiener Kunstinstitutionen einen unkomplizierten und lustvollen Zugang zu zeitgenössischer Kunst ermöglicht, setzt die viennacontemporary einen weiteren Schritt in ihrer Erfolgsgeschichte.


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Robert Rauschenberg, Brush Man (Anagram A Pun), 1998 © Courtesy of Galerie Michael Schultz, Berlin, Germany

Boccanera Gallery, Nebojša Despotović, Matisse's Studio, 2013 © Courtesy of Boccanera Gallery, Trento. Italy


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Sonderpräsentationen 2016: Einzelpräsentationen junger österreichischer KünstlerInnen mit Überraschungsfaktor: Die ZONE1 verspricht auch heuer als Format für Einzelpräsentationen junger österreichischer Kunst ein Programmpunkt voll spannender Überraschungen zu werden. Die Auswahl der KünstlerInnen erfolgte durch Severin Dünser, Kurator für zeitgenössische Kunst, 21er Haus, Wien, aus einer Reihe von Einreichungen von Galerien, die sich mit ihren KünstlerInnen für eine Teilnahme in der ZONE1 beworben hatten. Das Bundeskanzleramt Österreich unterstützt auch dieses Jahr die Teilnahme junger KünstlerInnen aus Österreich in der ZONE1. Teilnehmende KünstlerInnen und Galerien. Solo Expanded: Das neue Präsentationsformat zeigt internationale zeitgenöss-ische Positionen. Mit dem neuem Präsentationsformat Solo Expanded unterstützt viennacontemporary den Wunsch internationaler Galerien, verstärkt Sonderpositionen von internationalen KünstlerInnen auf Österreichs größter und bedeutendster Messe für zeitgenössische Kunst vorzustellen. Kuratiert wird Solo Expanded von Abaseh Mirvali. Die unabhängige Kuratorin und Produzentin für zeitgenössische Kunst und Architektur lebt und arbeitet in Berlin und Mexico City. Nordic Highlights: Nordeuropäische Kunst zu Gast auf der viennacontemporary: Mit der Sonderschau Nordic Highlights erweitert die viennacontemporary ihre internationale Ausrichtung und zeigt heuer in der Marx Halle zeitgenössische Kunstpositionen von ausgewählten Galerien aus Finnland, Dänemark und Schweden, die die Unterschiede und Ähnlichkeiten der nationalen Kunstszenen vor dem Hintergrund einer Gesamtsicht

der nordischen Region deutlich machen. Ergänzend dazu wird der finnische Sammler Timo Miettinen und Gründer vom Salon Dahlmann in Berlin im Rahmen der Gesprächsreihe Collectors Forum über die Sammlung Miettinen in Helsinki sprechen. Teilnehmende Galerien siehe bitte Begleitdokument. Focus: Ex-Yugoslavia and Albania: Unterstützt vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres Nach den Schwerpunktländern Georgien, Kasachstan, Ukraine und Weißrussland (2012), Georgien und Polen (2013), Aserbaidschan (2014) und Bulgarien (2015) widmet sich die diesjährige Sonderschau einer Region in Südosteuropa. Im Mittelpunkt stehen Ex-Jugoslawien und Albanien. Kuratiert wird Focus: Ex-Yugoslavia and Albania von der albanischen Kuratorin und Schriftstellerin Adela Demetja. Während in den 1970er Jahren alternative und unabhängige Kunsträume in Westeuropa und den USA in Opposition zum Kunstmarkt gegründet wurden und in ihrer Entwicklung eine bedeutende Rolle für die Institutionskritik spielten, entstand und entwickelte sich die alternative Kunstszene in Ex-Jugoslawien und Albanien genau aus gegenteiligen Gründen: dem Mangel an zeitgenössischen Kunstinstitutionen und dem Fehlen eines Kunstmarktes. Daher spielten die unabhängigen, während der 1990er Jahre gegründeten Kunsträume – initiiert von einer jungen Generation von KünstlerInnen, KuratorInnen und KunsthistorikerInnen – eine bedeutende Rolle bei der Etablierung eines zeitgenössischen bildenden Kunstsystems in dieser Region und dessen Vermittlung über die Grenzen hinaus. In manchen Fällen waren und sind diese unabhängigen Kunsträume die einzigen, wo ein Austausch und Diskurs über zeitgenössische Kunst stattfinden konnte bzw. kann.


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Jonathan Meese, COLD REBELL, 2016 -photo Jan Bauer © Courtesy of Galerie Krinzinger and the artist


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Angesichts der gravierenden Veränderungen, die in dieser Region in den letzten Jahren stattgefunden haben, sowie der anhaltenden Finanzkrise, war die Kultur jener Bereich, der am meisten gelitten hat. Die Auswirkungen sind an den aktuellen Problemen der staatlichen Kunstinstitutionen ersichtlich: Das Museum für Zeitgenössische Kunst in Belgrad ist seit 2008 wegen Renovierung geschlossen, ebenso das Serbische Nationalmuseum in Belgrad und weitere große Museen in Bosnien und Herzegowina. Albanien und der Kosovo haben beide jeweils nur eine einzige große Kunstinstitution, in der sich die gesamte bildende Kunst konzentriert. Daher sind zurzeit die unabhängigen Kunsträume die bestimmenden Schauplätze für zeitgenössische Kunst. Am Sonntag, den 25. September 2016 von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr findet der Focus Talk mit Adela Demetja und teilnehmenden KünstlerInnen von Focus: ExYugoslavia and Albania statt. Adela Demetja absolvierte ihren Master in „Curatorial Studies – Theory – History – Criticism“ an der Städelschule und an der Goethe-Universität in Frankfurt. Sie ist Mitbegründerin und Direktorin des Tirana Art Lab – Centre for Contemporary Art und kuratierte eine Reihe internationaler Ausstellungen wie die Themenausstellungen „The Aesthetics of the Small Act“ im Rahmen von Action Field Kodra 2014, dem Festival für bildende Kunst in Thessaloniki, und 2012 „Voices of Truth“ in der Villa Romana in Florenz. 2015 kuratierte sie die Biennale D-0 Ark Underground in Konjic, Bosnien und Herzegowina, die in einem unter Tito erbauten Atombunker veranstaltet wird. Adela Demetja lebt und arbeitet in Albanien und Deutschland. Begleitveranstaltungen 2016- Cinema: Dank der Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich wird

das von Olaf Stüber für die viennacontemporary 2015 entwickelte und kuratierte Format Cinema fortgesetzt. Alle an der viennacontemporary teilnehmenden Galerien sind 2016 eingeladen, aktuelle Filme und Videos der von ihnen vertretenen KünstlerInnen zum Thema „Me, Myself and I“ einzureichen, die im Cinema gezeigt werden sollen. Das Selbstporträt ist so alt wie die Kunst selbst. Einst war es den MalerInnen und BildhauerInnen vorbehalten. Mit der Postmoderne bricht der klassische Begriff des Selbstporträts auf und die KünstlerInnen malen oder meißeln nicht mehr nur sich selbst, sondern agieren und performen vor dem Publikum, dem Fotoapparat und der laufenden Kamera. Sie stellen sich selbst dar und machen ihre Aktionen, ihre Arbeitsräume und Ideen, oftmals auch ihr (mediales) Leben, zum Inhalt. In einer Welt der Social Media und Selfies porträtiert sich jede und jeder überall und scheint alles von sich preiszugeben. Cinema setzt sich dieses Jahr mit der künstlerischen Selbstdarstellung in Film und Video auseinander. Im Mittelpunkt steht die Behauptung der Künstlerin/des Künstlers als Subjekt vor dem Hintergrund einer zunehmend auf Selbstreferentialität basierenden Gesellschaft. Am Tag der Preview, dem 21. September 2016, präsentiert Olaf Stüber Video- und Filmarbeiten von österreichischen StudentInnen, die zuvor im Rahmen eines Open Calls gesammelt wurden. Am Samstag, den 24. September 2016, findet von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr der Cinema Talk mit Olaf Stüber statt. Olaf Stüber ist seit über 20 Jahren als Galerist, freier Kurator und Dozent tätig. Bereits ab 2001 legte Olaf Stübers Galerie den Fokus auf Film- und Videokunst. Seit 2012 ist Olaf Stüber Herausgeber der „Videoart at Midnight Edition“ und Jurymitglied bei international renommierten Videopreisen und Videofestivals.


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Caroline Heider, WW-204170 (Schlepp), 2016 © Courtesy of unttld contemporary, Vienna, Austria


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Keys to Contemporary Art: Die Methoden und Materialien zeitgenössischer Kunstproduktion werden vielfältiger, sie entwickeln sich kontinuierlich und wir erleben, wie die Kunst neue Bedeutungen kreiert, nicht nur im kulturellen, sondern auch im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umfeld. Während es keinen Generalschlüssel gibt, der uns ein unmittelbares Verständnis zeitgenössischer Kunst in ihren unzähligen Formen erschließen könnte, gibt es dennoch grundlegende Konzepte und Ideen, die es dem Publikum ermöglichen, einen Weg durch die lokalen und internationalen Zusammenhänge zu finden, auf die sich ein Kunstwerk beziehen kann. Motto der diesjährigen, von Kate Sutton kuratierten Gesprächsund Diskussionsreihe Keys to Contemporary Art ist „Public Image". Die international renommierte Kunstkritikerin aus Nashville, die derzeit in Zagreb lebt und arbeitet, blickt heuer durch das Brennglas „Öffentlichkeit“ und spricht mit führenden RepräsentantInnen der internationalen Kunstszene über die Kriterien, nach denen eine gemeinsame Geschichte, Bilder oder Informationseinheiten „öffentlich“ werden, wie Kunstinstitutionen die Bedürfnisse von unterschiedlichen Publikumsschichten wahrnehmen und ihrer Verantwortung diesen gegenüber gerecht werden. Diesjährige TeilnehmerInnen sind u.a. Milica Tomić, Künstlerin und Professorin, Institut für Zeitgenössische Kunst, TU Graz; Dirk Snauwaert, künstlerischer Direktor, WIELS Contemporary Art Centre, Brüssel; Snejana Krasteva, Kuratorin, Garage Museum of Contemporary Art, Moskau; Bharti Lalwani, freie Kunstkritikerin, Pune, Indien; Abaseh Mirvali, freie Kuratorin, Berlin/Mexico City; Shubigi Rao, Künstlerin, Singapur; João Ribas, stellvertretender Direktor und Chefkurator, Serralves Museum, Porto; Stefan Sava, Künstler, Bukarest; Başak Şenova, freie Kuratorin, Istanbul; und Johannes Wieninger, Kurator Sammlung

Asien, MAK, Wien. Kate Sutton hat fast ein Jahrzehnt in Russland verbracht, wo sie u.a. als Kuratorin für Babakov Art Projects, einer Plattform für zeitgenössische Kunst aus Russland und anderen Ländern, gearbeitet hat. Neben Beiträgen und Kritiken zur zeitgenössischen Kunst für ArtReview, Bidoun, Frieze, The Hollywood Reporter, Ibraaz und LEAP schreibt Kate Sutton regelmäßig für artforum. Detailprogramm wird noch bekannt geben. Collectors Forum: Ebenso beliebt sind die Gespräche mit internationalen KunstsammlerInnen, die im Rahmen des Collectors Forum stattfinden. Das diesjährige Motto „Going Public“ wird von Julien Robson kuratiert. Bevor er seine Karriere als internationaler Kurator und Mitarbeiter in Galerien startete, studierte er Kunst an der Bath Academy of Art und der Slade School of Art in Großbritannien. Im Jahr 2000 übersiedelte er in die USA, wo er zuerst als Kurator am Speed Art Museum in Louisville, Kentucky wirkte und dann an die Pennsylvania Academy of Fine Art (PAFA) in Philadelphia wechselte. Julien Robson, der in Österreich und in den USA lebt und arbeitet, wird mit bemerkenswerten KunstsammlerInnen wie u.a. Isabelle und Jean-Conrad Lemaître, Sammlung Isabelle & JeanConrad Lemaître, Paris, Timo Miettinen, Sammlung Miettinen und Gründer vom Salon Dahlmann, Helsinki/Berlin und Alain Servais, Sammler und Blogger, Brüssel über neue Modelle von Privatmuseen und ihre Rolle bei der Entwicklung von zeitgenössischer Kunst sprechen. Weitere Themen der Gespräche sind die Beweggründe von KunstsammlerInnen, sich mit ihren Sammlungen in die Öffentlichkeit zu begeben, die Visionen, die Sammlungen zugrunde liegen, das Engagement, die Entstehung neuer Kunstwerke zu unterstützen, und wie eine breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst initiiert werden kann. [ 22. bis 25. September 2016 in der Marx Halle. Foto: © viennacontemporary]


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Liliane Tomasko, „mn,rt“, 2015 © Courtesy of bechter kastowsky galerie, Vienna




KUNST.INVESTOR

Lisa Bäck, Hommage a´ Akram Khan, Foto: © Bäck

14. „NÖ Tage der offenen Ateliers“ - 15. & 16. Oktober Zum 14. Mal stehen im Rahmen der „NÖ Tage der offenen Ateliers“ Malerei, Grafik, Bild-hauerei und Fotografie ebenso wie Film, Modedesign, Textil-, Schmuck- und Schmiedekunst im Rampenlicht. Ein Wochenende lang richtet sich in Niederösterreich der Fokus auf bildende Kunst, Kunsthandwerk und Design. Mehr als 1.200 bildende KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen öffnen am 15. und 16. Ok¬tober 2016 ihre Ateliers, Galerien, Studios und Werkstätten. Man kann neue Werke kennenlernen, beim kreativen Schaffensprozess der KünstlerInnen dabei sein und auf diese Weise einen sehr persönlichen und inten¬siven Zugang zur Kunst erleben. Viele Kunstschaffende bieten zusätzlich Kreativ-Work¬shops, Konzerte, Lesungen oder Aktivitäten für Kinder an. Erfolgsgeschichte „NÖ Tage der offenen Ateliers“: Das von der Kulturvernetzung NÖ initiierte Projekt „NÖ Tage der offenen Ateliers“ findet 2016 zum 14. Mal statt und schreibt seine Erfolgsgeschichte fort: Die Zahl der teilnehmenden Kunstschaffenden hat sich seit Projektbeginn – damals mit 425 TeilnehmerInnen – verdreifacht. 2015 wurden 64.000 Besuche gezählt.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll zeigt sich sehr angetan von den „NÖ Tagen der offenen Ateliers“: „Dieses Projekt ist ein enormer Impulsgeber für die niederösterreichische Kunstszene. Seit dem Beginn im Jahr 2003 konnten mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher bei Bildender Kunst in Niederösterreich registriert werden. Diese Kunstvermittlung ist in erster Linie den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern in unserem Bundesland zu verdanken. Sie arbeiten auf vorbildliche Weise zusammen und verwirklichen den Slogan „Kunst vor der Haustür“ mit einem wahrlich sehenswerten Inhalt. Diese Initiative ist zudem eine Erfolgsgeschichte der Kulturvernetzung, die seit zwanzig Jahren die Belebung der Regionalkultur in Niederösterreich vorantreibt.“ Die Kulturvernetzung NÖ führt die „NÖ Tage der offenen Ateliers“ in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kunst und Kultur des Amtes der NÖ Landesregierung seit 2003 durch. Die „Tage der offenen Ateliers“ in Niederösterreich finden in Abstimmung mit jenen in Oberösterreich und den tschechischen Bundesländern Südböhmen, Vysočina, Südmähren sowie der Slowakei statt. (Foto: © Kulturvernetzung NÖ)


KUNST.INVESTOR

Elisabeth Strodl Felis: Bubble, FotoŠ Strodl


KUNST.INVESTOR

Monika Lederbauer - Goldener Westen, Foto: Lederbauer Kulturvernetzung NÖ, 14 NÖ Tage der offenen Ateliers


KUNST.INVESTOR

Anita Niemann - Sophia, Foto: Niemann Kulturvernetzung NÖ, 14 NÖ Tage der offenen Ateliers


KUNST.INVESTOR

Jim Dine, Das Damebrett, 1959, Albertina, Wien © 2016 Jim Dine | ARS, NY | Bildrecht, Wien

Jim Dine - I never look away Selbstporträts Mein Spiegelreflex: Wenn ich an einem Spiegel oder einer reflektierenden Oberfläche vorbeigehe, werfe ich, aus welchem Winkel auch immer, einen gründlichen Blick auf mein Gesicht. Diese Gewohnheit stammt aus der Kindheit. Ich bin es, der mich selbst beobachtet, um in der Sekunde, in der ich mich selbst im Spiegelbild wahrnehme, das sogenannte Selbstporträt zu revidieren, zu formen. Ich kann dann ohne Kreide oder Stift im Kopf korrigieren, eine versehentliche Linie ausradieren und spüre auch das psychologische Moment, wenn mein Gesicht so aussieht, als hätte ich es noch nie zuvor gesehen. Ich sehe nie weg. Jim Dine, Paris 2016 Die Albertina zeigt ab 24. Juni 60 faszinierende Selbstporträts von Jim Dine - eine repräsentative Auswahl der großzügigen Schenkung des achtzigjährigen Künstlers, die Dine facettenreich präsentiert. Die Werkgruppe der Selbstbildnisse erlaubt einen eigenständigen, intensiven und überraschenden Dialog mit Künstler und Werk. Dine experimentiert mit vielseitigen Techniken und Materialien und thematisiert dabei Jugend und Alter, Intimität und Extraversion sowie Serialität und Kreativität auf dem Papier. Seine Selbstporträts ermöglichen neue Einblicke in ein Schaffen, das man schon zu kennen glaubte. Jim Dine zählt neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein – missverständlicherweise – zu den gefeierten Stars der amerikanischen Pop Art. 1958 in New York

angekommen, wurde er rasch Teil der dortigen, innovativen und dynamischen Kunstwelt. Seine damalige – oberflächlich betrachtet – gegenstandsbezogene Kunst führte dazu, dass der Künstler mit Andy Warhol, Wayne Thiebaud und Roy Lichtenstein zu den Mitbegründern der amerikanischen Popart der 1960er-Jahre gezählt wurde, wodurch die subjektive Dimension seiner Kunst zunächst verstellt war. Die damals entstandenen, gegenständlichen Motive wie Bademäntel, Herzen, Werkzeuge oder Stiefel sind vor allem als Platzhalter seiner selbst zu interpretieren, als „Vokabular seiner Gefühle“, wie Dine es selbst erklärt. Die Beschäftigung mit der eigenen Person zieht sich wie ein roter Faden durch sein umfassendes und vielseitiges Oeuvre.


KUNST.INVESTOR

Jim Dine, Blick ins Dunkle #21, 1984, Albertina, Wien © 2016 Jim Dine | ARS, NY | Bildrecht, Wien


KUNST.INVESTOR

Jim Dine, Hard Times singend, 2009, Albertina, Wien © 2016 Jim Dine | ARS, NY | Bildrecht, Wien

Schon als Kind übt der Spiegel auf den Künstler, der 1935 in Cincinnati, Ohio, geboren wurde, eine eigene Faszination aus. Diese wird zur Grundlage für eine intensive Beschäftigung mit dem Selbstbildnis als einem immer wiederkehrenden Motiv. Ab den 1970erJahren taucht dieses wieder in seinen Arbeiten auf und bleibt bis heute als Motiv der künstlerischen Selbstreflexion ganz wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit. Dine beschäftigt schon immer das Subjektive, das Innerste. Fast zu jeder Zeit ist ein Selbstporträt in Arbeit. Das Selbstbildnis erlaubt dem Künstler, mit sich selbst als Modell, frei und unabhängig von anderen, sich vollkommen seinem Hauptanliegen zu widmen, nämlich ein gutes Kunstwerk zu schaffen und gleichzeitig seinem Verständnis von seinem Ich Raum zu geben. Die Selbstporträts Dines beschreiben immer wieder aufs Neue den invarianten Kern des Menschen: seinen Charakter, seine Standfestigkeit und Entschlossenheit, seinen intransigenten Ernst, und dies in monomanischer Ausschließlichkeit. Jedes einzelne Werk legt Zeugnis ab für die Unmittelbarkeit, mit der der Amerikaner seine Gesichtszüge studiert. Daher rührt auch die Glaubwürdigkeit und Echtheit der Empfindung dieser Selbstbildnisse. Jedes einzelne ist wieder und wieder das unmittelbare Ergebnis einer scheinbar einmaligen Begegnung im Spiegel. Der Künstler erarbeitet sich sein Gesicht jedes Mal neu – diese unermüdliche Konsequenz macht die Kraft seiner

Selbstporträts aus. Erst kürzlich entstand die jüngste Arbeit mit dem Titel Ich in Apetlon, eine Lithografie, in der burgenländischen Druckwerkstatt Chavanne. Einmal mehr ist das Selbstporträt Ausdruck der Leidenschaft und Begeisterung Jim Dines für druckgrafische Techniken, in denen und mit denen er zahlreiche zentrale Arbeiten geschaffen hat – nicht zuletzt auch durch einen sehr innovativen Umgang mit traditionellen Techniken. Dabei betont der Künstler auch stets die große Bedeutung der Zusammenarbeit mit den jeweiligen DruckerInnen, nicht nur, weil sie ein Gegenpol zur einsamen Arbeit im Atelier darstellt, sondern weil in dieser Kooperation auch kreativer Austausch und produktive Umsetzung stattfinden. Jim Dine bezeichnet sich als „zeichnenden Maler“ und ist zu Recht davon überzeugt, dass er in keine Kunstrichtungen oder Ismen einzugliedern ist. Der freie und unkonventionelle Umgang mit den Möglichkeiten von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik und die fortwährende Konzentration auf die eigene Person als Inhalt und Motiv sind Ausdruck der zutiefst individuellen Dimension seiner Kunst. Die monumentalen Selbstbildnisse spielen eine fundamentale Rolle, illustrieren sie doch die unbeirrbare Introspektion sowie die ruhige, konzentrierte Kreativität des Künstlers. [Albertina, Ausstellungsdauer: 24. Juni bis 2. Oktober 2016 – Foto: © Albertina]


KUNST.INVESTOR

Jim Dine, Alter Reitersmann, 2008, Albertina, Wien © 2016 Jim Dine | ARS, NY | Bildrecht, Wien


KUNST.INVESTOR

„orchesterprobe“ in der Galerie Gugging

Lejo, 2011, klangrichtung, Fotografien auf Karton, Courtesy galerie gugging

„Instrumente haben eine Seele und die Welt ist Klang. Das letzte Mal kamen wir mit Draht, Lötstationen und Kamera und Couscous ins offene Atelier, um an dreidimensionalen Zeichnungen zu experimentieren, diesmal gehen wir einen Schritt weiter und füllen die Zwischenräume der Drahtskulpturen mit den jeweiligen höchstsubtilen Klangstrukturen. Das Konzert und die Probe verschmelzen, jedes kleinste Geräusch wird zum Träger einer erweiterten Wahrnehmung. Gu.. gging.. .....“ (Zitat von Constantin Luser) Die Galerie Gugging präsentiert in der diesjährigen Frühjahrsausstellung Werke von Constantin Luser gemeinsam mit Arbeiten der Künstler der Galerie sowie den Gästen des „offenen atelier gugging“ präsentieren zu können. Der mehrfach ausgezeichnete und sowohl national als auch international tätige Künstler Constantin Luser, geb. 1976 in Graz, entschied sich nach einer Ausbildung als Industrial Designer noch einmal, ganz von vorne anzufangen mit einem Kunststudium in Wien. Seit 2000 stellt er weltweit seine zeichnerischen und installativen Arbeiten aus. Immer mit dabei ist sein Skizzenbuch. So entstehen an allen möglichen Orten Tagebücher des Künstlers aus Schrift und Bild, die er später

veröffentlicht. Jeder seiner künstlerischen Arbeiten geht die Zeichnung voraus. Luser setzt seine Gedanken in ihr um, sodass komplexe, detaillierte, bizarre Formen von Menschen, Pflanzen, Tieren oder Architekturen sichtbar werden. Diese vorwiegend mit Finelinern gefertigten Zeichnungen können sowohl konkret Vermittelbares als auch Meditatives, von Gedanken völlig losgelöstes, darstellen. Die oftmals daraus entstehenden feinen Drahtzeichnungen, welche um die eigene Achse rotieren, hängen frei im Raum. Somit sind diese immer in Bewegung und entziehen sich dem, was die Starre in der zweidimensionalen Zeichnung ausmacht. Der Besucher kann seinen Weg zwischen den Objekten selbst gestalten und den Betrachtungswinkel verändern. Seit einigen Jahren spielt Musik eine immer wichtigere Rolle in Constantin Lusers Leben, was ihn dazu veranlasst hat überdimensional abstrakte Instrumente zu bauen. Der Betrachter wird selbst zum Künstler bzw. Musiker, sobald er sich überwindet, die Skulptur auch zu benutzen. Was üblicherweise nicht berührt werden darf, steht in diesem Fall jedem zur Verfügung. So entsteht, je nachdem welches Instrument betätigt wird, ein anderer Klang. Ein sich immer wieder veränderndes Erlebnis.


KUNST.INVESTOR

Im Zentrum der Ausstellung „orchesterprobe“ steht die Zusammenarbeit zwischen Constantin Luser und den Künstlern aus Gugging. Den Anlass dazu gab das im Jahr 2014 entstandene Kunstprojekt „Je ne sais quoi“, bei dem erstmals ein gemeinsames Projekt mit Constantin Luser und der galerie gugging realisiert werden konnte. Luser entschied sich das „offene atelier gugging“ zu nutzen, um in diesem Umfeld, dem sonst so einsamen Prozess des Zeichnens, etwas Gemeinsames hinzuzufügen und eine Nähe zu den Künstlern aufzubauen. Dies ist jedoch nichts Alltägliches im Hause Gugging, denn jeder arbeitet meist für sich. Nur ganz selten gibt es Gemeinschaftswerke wie die Fassade vom „Haus der Künstler“. Während des Projekts entstanden einzigartige Werke, Freundschaften wurden geschlossen und Talente entdeckt. Gut ein Jahr nach „Je ne sais quoi“ ist es mit „orchesterprobe“ gelungen, Constantin Luser und die Gugginer Künstler ein weiteres Mal zusammenzuführen. Wie der Name schon verrät, liegt der Fokus auf dem Thema Musik und allem, was mit ihr in Verbindung gebracht werden kann. Musikinstrumente jeglicher Art, Porträts von bekannten Musikern oder Lusers Instrument-Apparate wie die Bandoneon Intensivstation oder das Rotationsquintett, die die Besucher zum interaktiven Miteinander einladen sollen. „Ich, Leonhard Fink, liebe Musik. Am besten das Neujahrskonzert. Die vielen Musikinstrumente, die da gespielt werden. Auch ich habe ein Orchester erfunden und gezeichnet. Es heißt ‚The New Fink-Big-Band Orchestre’.“ (Zitat von Leonhard Fink) Die Galerie gugging ist ein Hotspot der Art Brut Szene und wird seit jeher von zeitgenössischen Künstlern als Ort der Inspiration aufgesucht. Von den Gugginger Künstlern, seien es Leonhard Fink, Johann Garber, Helmut Hladisch oder Günther Schützenhöfer, werden

im Rahmen der Ausstellung vermehrt Bleistift- und Tuschezeichnungen zu sehen sein. Ebenso dürfen unsere internationalen Art Brut Vertreter und Autodidakten nicht unerwähnt bleiben. Allen voran Birdman Hans Langner mit seinen fantasievollen Vogeldarstellungen, François Burlands an prähistorische Kunst erinnernde Packpapier-Arbeiten oder Junko Yamamoto, die mit ihren farbigen Filzkreationen beeindruckt. „Orchester, singen, tanzen, schwimmen, turnen, Fußballmatch, Schlagzeug, Tromel, Altar, Apfel, Birne, Banane, Kriecherl, Griechenland, und eine schöne Frau malen. Fertig.“ (Zitat von Arnold Schmidt) Alle präsentierten Werke finden in der „orchesterprobe“ auf anregende Art und Weise zusammen und geben einen Einblick in das vielschichtige Oeuvre der Kunstschaffenden Während des Aufbaus halten die Wiener Künstlerin Sabina Teichert und ihre „Kamerafrau“, die Hündin Couscous, den Entstehungsprozess der Ausstellung filmisch fest. Die Aufnahmen werden anschließend im Lichthof unserer Galerie zu sehen sein. Das gemeinsame Musizieren, ist das was ein Orchester ausmacht und deshalb werden bei der Generalprobe und der Vernissage nicht nur Kunstwerke präsentiert. Die Künstler aus Gugging und die Besucher des Ateliers werden ihre Instrumente, welche sonst nur im Haus der Künstler gespielt werden, gemeinsam mit Luser´s Instrumenten-Apparaten erklingen lassen. Am Donnerstag, den 12. Mai, laden wir Sie herzlich zur Generalprobe in die galerie gugging ein, bei der sich Constantin Luser und die Künstler unseres Hauses musikalisch auf die Eröffnung einstimmen werden. [Galerie Gugging: Ausstellungsdauer: bis 22. September 2016. Abschlusskonzert: 11. September um 16:00 Uhr - Foto: Galerie Gugging]

„Orchesterprobe“: constantin luser mit laila bachtiar, ida buchmann, françois burland, franz kernbeis, leonhard fink, johann fischer, johann garber, rene heinrich, helmut hladisch, johann korec, birdman hans langner, lejo, katharina muss, alfred neumayr, heinrich reisenbauer, arnold schmidt, günther schützenhöfer, maximilian stangl, sabina teichert mit hündin couscous, oswald tschirtner, karl vondal, august walla und junko yamamoto


KUNST.INVESTOR Dorotheum

WELTREKORDE UND MILLIONENPREISE Erfolgreiches erstes Auktionshalbjahr 2016 im Dorotheum

Das erste Halbjahr 2016 im Dorotheum kann sich sehen lassen - mit sechs Weltrekorden und Millionenpreisen sowie Spitzenergebnisse bei Klassischer Moderne und Zeitgenössischer Kunst. Eine der besten Auktionen sowohl bei der Moderne als auch bei Alten Meistern und Gemälden des 19. Jahrhunderts in der Geschichte des Hauses machen das Jahr bis dato zu einem der erfolgreichsten. Eine Neuentdeckung aus dem Oeuvre des belgischen Künstlers James Ensor, das Gruppenbild „Baptême de masques“ (um 1925-30), brachte bei der Auktion Klassischer Moderne im Mai weit über dem Schätzwert liegende 1.022.500 Euro, das ist ein absoluter Spitzenpreis für ein Spätwerk Ensors. Rekorde : Einmal mehr zeigte das Auktionshaus seine Stärke bei der zeitgenössischen Kunst – mit gleich vier Weltrekorden und Spitzenpreisen. Einer der

Höhepunkte: Lucio Fontanas blaues Bildobjekt, „Concetto Spaziale, Attesa“, 1967/1968, im Juni zugeschlagen für 735.000 Euro. Weltrekorde gab es mit 234.800 Euro für das poetische Objektbild „Biancobianco“ von 1966 von Carla Accardi, für Werke von Fabio Mauri (€ 125.000), Rodolfo Aricò (€ 87.500) und Julije Knifer (€ 137.200). Gefragte US-KUNST: Starke Nachfrage herrschte auch für US-Künstler wie Pop-Artist Tom Wesselmann ("Nancy Scribble", € 350.508) Richard Poussette-Dart ("Suspended light", € 256.901), ebenfalls für Robert Rauschenberg und Frank Stella. Bei der Kunst aus Deutschland stand ein Nagelbild von Günter Uecker mit 344.600 Euro an der Spitze. Spitzenpreise bei den österreichischen Künstlern erreichten Werke von Alfons Walde, Friedensreich Hundertwasser, Werner Berg und Maria Lassnig.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Neuentdeckungen: Einen weiteren Millionenpreis, 1,2 Millionen Euro, gab es bei der Altmeister-Auktion im April für das makellos erhaltene Gemälde „Die Geburt Christi“ von Hans Memling Werkstatt, wohl eines des bedeutendsten flämischen Malers des späten 15. Jahrhunderts in der Nachfolge Rogier van der Weydens. Weit über den Schätzwerten zugeschlagen wurden die Neuentdeckungen: „Das Urteil des Paris“ von Peter Paul Rubens Werkstatt (€ 868.733) sowie „Der kreuztragende Christus“, ein Frühwerk von Guido Reni (€ 491.000). Das Bild „Heilige Familie mit der Heiligen Anna“ von Huybrecht Bueckeleer erreichte hervorragende € 430.742. Den Weltrekordpreis von 247.000 Euro erzielte ein Prunkstillleben von Francois Habert. Die Serenissima: Venedig-Veduten wurden zum beliebtesten Motiv der Auktion Ölgemälde des 19. Jahrhunderts im April: Ippolito Caffis Bild eines Nachtfestes in Venedig wurde weit über den Erwartungen mit 161.600 Euro unter „Bravo!“-Rufen im Saal gefeiert. Pietro Galters „Eingang des Canal Grande“ in Venedig erreichte ausgezeichnete 112.500 Euro, ein Weltrekord für den Künstler. Rasanter Erfolg: Nahezu alle Oldtimer der Auktion Klassische Fahrzeuge und Automobilia wechselten die Besitzer. Star der Auktion im Juni, der erfolgreichsten

vergleichbaren Veranstaltung des Dorotheum in Wien, war der 1953 Mercedes-Benz 300 S, der für 596.600 Euro an einen österreichischen Telefonbieter ging. Schmucke Stücke: Große Steine und große Namen zählten bei den Juwelen-Auktionen. So blieb eine Bulgari Serpenti Damenschmuckuhr mit 102.500 Euro erfolgreich, ebenso ein Ring mit unbehandeltem Burma-Saphir, ca. 8,20 ct, mit 100.000 Euro und ein 3 ct Cartier Diamantring in höchster Qualität mit € 108.756 Euro. Geschenk an die Muse: Top-Ergebnis bei der Jugendstil-Auktion im Juni: Eine von Kolo Moser entworfene silberne Muffkette, ehemals Geschenk von Gustav Klimt an seine langjährige Muse und Freundin Emilie Flöge, erzielte weit über dem Schätzwert 198.200 Euro. Tee Trinken mit dem Kaiser: Die Kaiserhaus-Auktion im Juni stand zum 100. Todestag von Kaiser Franz Joseph im Zeichen des Monarchen. 68.750 Euro erlöste etwa sein persönliche Reise-Teeservice, gefertigt von der Silbermanufaktur Klinkosch. Luxusmode: Riesiges Medienecho rief die Auktion „Chanel Vintage“ – aus dem Nachlass einer Wiener Dame – hervor. Besonders Accessoires und Handtaschen waren begehrt. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

James Ensor (Ostende 1860–1949), „Baptême de masques“, ca. 1925–30, signiert J. Ensor am Keilrahmen betitelt Le baptême de Masques, erzielter Preis € 1.022.500

MILLIONENPREIS FÜR GEMÄLDE VON JAMES ENSOR Ein Millionenpreis gleich zum Auftakt der DorotheumAuktion mit Klassischer Moderne am 31. Mai 2016: Heftige Bietgefechte an den Telefonen brachte eine hervorragend dokumentierte Neuentdeckung aus dem Oeuvre des belgischen Künstlers James Ensor. Für 1.022.500 Euro, weit über dem Schätzwert, wechselte das von einer Fotografie inspirierte, grotesk-absurde Gruppenbild „Baptême de masques“ (um 1925-30) den Besitzer. Der Künstler selbst hatte sich darauf, inmitten seiner maskierten Freunde, mit einer Husarenmütze selbst dargestellt. Das Ergebnis ist ein absoluter Spitzenpreis für ein Spätwerk Ensors. In diesem Gemälde, so der Katalogtext, kommen alle künstlerischen Prinzipien Ensors zur Geltung: Das

Licht, das die Perlmuttfarben verstärkt, das Bestreben nach Moderne, die Masken, durch die die Realität verschwimmt und letztendlich seine Selbstdarstellung als Marionette einer Maskerade. Hervorragend beboten wurde die Skulptur „Badende“ von Fernando Botero mit 344.600 Euro. Eine großformatige abstrakte Arbeit des aus Deutschland gebürtigen Rudolf Bauer von 1938 kam mit 295.800 Euro ebenfalls weit über die Schätzung. „Two purple balls – Das Geistreich“ war einst im Besitz von Solomon R. Guggenheim gewesen, der den Künstler 1939 die Emigration in die USA ermöglicht hatte. Spitzenpreise bei den österreichischen Künstlern erreichten Werke von Alfons Walde, Friedensreich Hundertwasser und Werner Berg.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Alfons Walde (Oberndorf 1891-1958 Kitzbühel) "Bergbauern bei Kitzbühel", erzielter Preis € 295.800

Fernando Botero (Medellin, Kolumbien 1932 geb.; lebt und arbeitet in Paris und New York) Badende, 1990, signiert und numeriert Botero 3/6 und mit Gießerstempel auf der Unterseite, Bronze mit dunkelbrauner Patina, 30,5 x 50,7 x 23 cm, erzielter Preis € 344.600


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Maria Lassnig (1919 - 2014) Hitze der Geschwindigkeit, 1985, erzielter Preis € 259.200

WELTREKORDE UND SPITZENPREISE Erfolgreiche Dorotheum-Auktion „Zeitgenössische Kunst“

Der Erfolg der Auktionswoche im Dorotheum, wo am 31. Mai 2016 über eine Million Euro für ein Gemälde des französischen Malers James Ensor versteigert wurde, setzte sich am 1. Juni 2016 fort: Einmal mehr zeigte das Auktionshaus seine Stärke in zeitgenössischer Kunst – mit Weltrekorden und Spitzenpreisen. Rege Bieterbeteiligung im randvollen Auktionssaal und an den Telefonen ließ die Preise in die Höhe schnellen. Lucio Fontanas philosophisches Raumkonzept in Form eines blauen Bildobjektes mit Schlitz, „Concetto Spaziale, Attesa“, 1967/1968, erreichte den höchsten Preis der Auktion mit hervorragenden 735.000 Euro. Drei Weltrekorde: Mit 234.800 Euro für das poetische Objektbild „Biancobianco“ von 1966 erzielte das Dorotheum den bis dato höchsten Preis für eine Arbeit dieser bedeutenden Künstlerin. Carla Accardi,

Protagonistin der italienischen Avantgarde der 1960er Jahre, gilt als Wegbereiterin abstrakter Kunst in Italien. Gemeinsam mit Lucio Fontana vertrat sie die radikale Abkehr vom konventionellen Tafelbild und propagierte ein dreidimensionales Bildverständnis. Weitere Weltrekordpreise gelangen mit 125.000 Euro für Fabio Mauri sowie 87.500 Euro für Rodolfo Aricò. Gefragte US-KUNST: Starke Nachfrage herrschte auch für US-Künstler wie Pop-Artist Tom Wesselmann ("Nancy Scribble", € 350.508) und für einen der Heroen des Abstrakten Expressionismus, Richard PoussetteDart ("Suspended light", € 256.901), ebenfalls für Robert Rauschenberg und Frank Stella. Bei der Kunst aus Deutschland stand ein Nagelbild von Günter Uecker mit 344.600 Euro an der Spitze; ein Saalbieter sicherte sich ein Blumen-Frauen-Motiv „Hinterglas“ von Georg Baselitz für 259.200 Euro. Mit 337.136 Euro für die Fiberglas-Skulptur „Pouch“ von Anish Kapoor aus 2006 entschied ein Interessent am Telefon das Bietgefecht für sich. Das Dorotheum lässt immer wieder mit hohen Preisen für Werke von Maria Lassnig aufhorchen. Diesmal konnte das Gemälde „Hitze der Geschwindigkeit“ weit über seinem Schätzwert mit 259.200 Euro zugeschlagen werden. Alle Arbeiten österreichischer Künstler wurden bei dieser Auktion erfolgreich versteigert.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Lucio Fontana (1899 - 1968) Concetto spaziale, Attesa, 1967/68, Acryl auf Leinwand, 46 x 55 cm erzielter Preis € 735.000

Georg Baselitz Hinterglas, 1997 erzielter Preis € 259.200

Tom Wesselmann (Cincinnati 1931–2004 New York) „Nancy Scribble“, 1983, erzielter Preis € 350.508


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, prachtvolle persönliche Reiseteegarnitur des Kaisers, Silber, in originaler lederbezogener Kassette des Hoflieferanten J. C. Klinkosch, Scharnierdeckel mit aufgelegter ravierter Messingplaquette mit Allerhöchstem Namenszug "FJI" mit Kaiserkrone, erzielter Preis € 68.750

KAISERLICH TEE TRINKEN 68.750 Euro für persönliches Reise-Teeservice von Kaiser Franz Joseph bei Kaiserhaus-Auktion

Im Gedenkjahr 2016 anlässlich des 100. Todestages von Kaiser Franz Joseph stand der vorletzte Kaiser Österreichs im Mittelpunkt der Dorotheum-Auktion „Kaiserhaus“ am 20. Juni 2016. Highlight war das 8teilige persönliche Reise-Teeservice, gefertigt vom K. u. K. Hof- und Kammerlieferanten J.C. Klinkosch, das für 68.750 Euro den Besitzer wechselte. Das hervorragende Angebot wurde heftig umworben und angesteigert. Vor allem die Schloß Schönbrunn Kulturund Betriebsges.m.b.H., zu der das Schloss Schönbrunn und das Wiener Sisi Museum gehören, freut sich über einige zukünftige Ausstellungsstücke,

u.a. über Lederhandschuhe und einen Gehstock aus dem persönlichen Besitz des Kaisers (€ 6.875, € 12.500) sowie über ein Paar Schuhe von Kaiserin Elisabeth (€ 8.750). Zwei historisch wertvolle Geschenkarmbänder konnte sich die Gesellschaft ebenfalls sichern, jenes von Kaiser Leopold II. an seine Gemahlin Maria Ludovica mit den Miniaturporträts der 16 Kinder (€ 32.500) sowie das persönliche Armband von Erzherzogin Sophie, das in Glas eingeschlossen, die Haarlocken ihrer Kinder, zwei davon spätere Kaiser - Franz Joseph und Maximilian -, enthält (€ 11.875).


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, persönlicher Gehstock, Holz, Bakelitgriff, Silbermontierung mit aufgelegtem goldenen Allerhöchsten Namenszug "FJI", anhängend gesiegelte Visitenkarte des Erzherzog Franz Salvator mit handschriftlicher Bestätigung "Stockkrüge aus dem Eigentum seiner K. u. K. Majestät Franz Joseph I." erzielter Preis € 12.500

Kaiserin Elisabeth von Österreich, Paar Stiefletten, grauer Seidenrips, cremefarbener Spitzeneinsatz, um 1870/80, aus dem Nachlaß des Johann Druschnik (später Johann Kaltenhauser) Mitglied der k.k.Arcierenleibgarde erzielter Preis € 8.750


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Chanel Black Jumbo Caviar Kelly Classic Bag erzielter Preis € 3.750

"Chanel Vintage" im Dorotheum Handtaschen und Accessoires besonders begehrt

Aus dem randvollen Auktionssaal wurden Selfies verschickt, das vornehmlich weibliche Publikum lauschte gespannt den Auktionatoren am Pult und bot mit, als am 14. Juni 2016 im Dorotheum Wien der Nachlass einer Wiener Dame in Form von rund 160 Chanel-Vintage-Objekten versteigert wurde. Acce-

ssoires und Handtaschen waren besonders begehrt, allen voran die Black Jumbo Caviar Kelly Classic Bag (€ 3.750) oder die Quilted Black Leather Briefcase (€ 3.000). Besonders hohe Ansteigerungen gab es für einen Kurzmantel aus rosafarbenem Boucléstoff (€ 4.000).


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Chanel Kurzmantel, rosafarbenener Boucléstoff erzielter Preis € 4.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Mercedes-Benz 300 S Roadster, erzielter Preis € 596.600

TOP-PREIS: 596.600 Euro für Mercedes-Benz 300 S Roadster Der elegant-opulente Fahrzeugtraum aus 1953 geht an österreichischen Telefonbieter

An zahlreichen Telefonen und im Saal wurde um das Aushängeschild der Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge und Automobilia“ am 18. Juni 2016 in Wien Vösendorf heftig gekämpft: Der 1953 Mercedes-Benz 300 S Roadster, das zeitlos elegante wie opulente Lieblingsgefährt von Hollywood-Stars, sicherte sich ein österreichischer Telefonbieter für 596.600 Euro. Dies ist der zweitbeste Preis, der in einer Dorotheum-Auktion

für Klassische Fahrzeuge bis dato erreicht wurde; insgesamt wurde das beste Ergebnis einer vergleichbaren Dorotheum-Auktion in Wien erzielt. Nahezu alle angebotenen Fahrzeuge fanden neue Besitzer, etwa der 1986 Porsche Turbo 3.3 für 154.200 Euro oder der 1970 Porsche 911 T 2.2 für 112.700 Euro.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Cadillac Series 62 Convertible Coupe, erzielter Preis € 69.000

BMW 319 Cabriolet Reutter, erzielter Preis € 78.200

1986 Porsche 930 Turbo 3.3, erzielter Preis € 154.200


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky

Klassische Moderne – Weltrekord für einen Garten in der 112. Kunstauktion im Kinsky Das Angebot von selten am Markt zu findenden Bildern und Motiven ließ Sammler der Klassischen Moderne die unteren Schätzpreise schnell vergessen. Etliche Bilder überstiegen die 100.000 bzw. 200.000 € Marke und kommen nun in sehr gute österreichische bzw. europäische Sammlungen. Das Endergebnis von rund € 4 Mio (inkl. Aufgeld) bestätigt die hohe Nachfrage für qualitätvolle österreichische Malerei! Die Sensation des Abends erfolgte am Ende: Richard Gerstls in schnellem, dynamischen Pinselstrich gemalten „Obstgarten“ aus dem Sommer 1907 erzielte € 530.000 (€ 667.800), eine Steigerung von über 100% des unteren Schätzpreises! Eines der ersten Zeugnisse expressionistischer Malerei wurde mit einem neuen Weltrekordpreis für ein Landschaftsbild von Richard Gerstl gewürdigt. Es kommt nun in eine bedeutende deutsche Sammlung! Der Anfang des Auktion wurde mit einem weiteren seltenen Hauptwerk eines kleinen Künstler-Oeuvres hervorragend markiert: Der provokante Charme, mit dem der Ausnahmekünstler Kolo Moser das Bild von umgefallenen Blumentöpfen

vor leuchtenden Stiefmütterchen zum Thema machte, reizte die Bieter an Telefonen und im Saal bis auf € 270.000 (KP € 340.200), das ein deutscher Sammler bot. Alfons Waldes Tiroler Bergdorf, besser bekannt als Auracher Kirchlein konnte einmal mehr mit einem Topergebnis von € 260.000 (€ 327.600) punkten. 1932 hatte Franz Sedlacek einen Traum aus Vulkan, Planet und kleinen Fechtern. Dieses geheimnisvolle Gemälde mit seinen Chiffren und magischen Gründen war einen Wettstreit wert. Der Zuschlag von € 200.000(KP € 252.000) ist das zweithöchste, wieder im Kinsky erzielte Ergebnis für ein Gemälde dieses hervorragenden Malers der Neuen Sachlichkeit! Es ist nun Teil einer bedeutenden österreichischen Sammlung! Weitere Topergebnisse erzielten Albin Egger-Lienz, Die Quelle (€ 160.000 /KP € 201.600), Rudolf Wackersexpressionistische Bodenseelandschaft (€ 120.000 /KP € 151.200), Eduard Cucuel mit seiner Träumerei unter Bäumen (€ 120.000 / KP € 151.200) sowie die immer reizvollen Tiere der Kärntner Malerin Norbertine Bresslern-Roth.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky

Richard Gerstl (1883-1908) Obstgarten (Kleines Gartenbild), Sommer 1907 Öl auf Leinwand auf Karton; 34,5 × 33,5 cm, KP € 667.800


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky

Alfons Walde (1891 – 1958) Tiroler Bergdorf (Auracher Kirchl), 1938 Öl auf Karton; 59,5 × 42,5 cm Signier, KP € 327.600


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky

Foto: © Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Jugendstil – Erfolge im Zeichen der WW Welche Ideen auch immer Josef Hoffmann, Koloman Moser oder Dagobert Peche in Entwürfe und Gegenstände einfließen ließen – sie begeistern nach wie vor und sorgen für harte Bietergefechte und großartige Ergebnisse. Als eine der wenigen international beachteten und erfolgreichen Kunstproduktionen des Landes, ziehen ihre Objekte Sammler aus ganz Europa, den USA und Asien an. Das Ergebnis des Abends mit einem Meistbot inkl. Aufgeld von rund € 1,2 Mio. bestätigt diesen Trend. Josef Hoffmann war natürlich wie immer der Star des Abends. Seine Blätterrankende Brosche von 1910 kletterte von € 180.000 auf € 280.000 (KP € 352.800) und seine kunstvoll verwandelten Gebrauchsobjekte, sicherten sich Bieter für € 45.000 (KP € 56.700, Konsoluhr). Von Dagobert Peche, dem barocken Ausnahmegenie der WW, präsentierten wir seltene Broschen, zwei davon in der kurzzeitigen Zweigstelle der Wiener

Werkstätte in Zürich entworfen (Brosche, 1920: € 35.000 /KP € 44.100)und Eduard Wimmer-Wisgrills Brosche mit Korallen erhielt einen neuen Rekordpreis von € 55.000 (KP € 69.300). Mit der Sonderauktion von Accessoires der Wiener Werkstätte gelang dem Auktionshaus im Kinsky ein bemerkenswerter Start in eine oft etwas vernachlässigte aber sehr spannende Sparte dieser bedeutenden Kunstwerkstätte. Herausragend waren natürlich der Haarkamm aus Elfenbein von Dagobert Peche (€ 20.000 /KP € 25.200), der vergoldete Haarreifen nach dem Entwurf von Eduard Josef Wimmer-Wisgrill (€ 13.000 / KP € 16.380) und die Agraffe von Josef Hoffmann (€ 32.000 / KP € 40.300). Besonders reges Interesse fanden die kunstvoll „gestrickten“ Beutel aus bunten Glasperlen (höchster Preis € 7.000 /KP € 8.800), eine Lederkassettenach dem Entwurf von Josef Hoffmann (€ 14.000 / € 17.640) oder Mathilde Flögls Damenhandtasche (€ 3.800 /KP € 4.780). Foto: © Auktionshaus ‚im Kinsky‘


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky

Hans Bischoffshausen (1927 – 1987) Dissolutio d’un Champ D’Energie, 1960/61, KP € 126.000

Yves Klein, La victoire de Samothrace Sieg der Samothrake, 1962, KP € 138.600

Zeitgenössische Kunst Ein umfangreiches Angebot an Kunst nach 1945 – unterteilt in zwei Auktionstermine – begegnete einer ebenso starken Nachfrage! Neue absolute Rekordpreise konnten für ein Gemälde des Kärntner Malers Hans Bischoffshausen und für ein Monumentalwerk des 2015 verstorbenen phantastischen Realisten Ernst Fuchs erzielt werden! Hervorragende Ergebnisse brachten auch die Werke der internationalen Superstars Yves Klein und Andy Warhol. Eine Originalzeichnung von 1955/56 übernahm Ernst Fuchs als Vorlage für ein über 2 Meter großes Gemälde, das er 2007 mit Pastellfarben farblich gänzlich neu und in faszinierenden Farbnuancen gestaltete. Die surrealphantastische Schilderung des Leidensweges Christi erregte viel Interesse. Das Ergebnis, geboten von einem Schweizer Sammler, von € 155.000 (KP € 195.300) ist nicht nur eine fantastische Würdigung von Ernst Fuchs‘ unvergleichbarer Malerei, sondern auch ein absolut neuer Rekordpreis. Die großformatige Dissolution d’un Champ d’Energie, ein faszinierendes Manifest für Bischoffshausens radikaler Malerei des Weiß von 1960/61 verursachte ein hartnäckiges Ringen von Sammlern, die den Startpreis von € 35.000 in Kürze bis auf € 100.000 (KP € 126.000) hinauflizitierten: Ein neuer Rekordpreis für den im

letzten Jahr im Belvedere gewürdigten Maler. Das Bild kommt nun in eine deutsche Sammlung! Es war ein weiterer Sieg, den Yves Kleins blaue Samothrake in der Auktion verzeichnen konnte! Wieder begehrten Sammler aus Frankreich, Deutschland, Spanien, den USA und Österreich die fragile Skulptur und erst bei € 110.000 (KP € 138.600) gaben sich alle anderen geschlagen. Den Sieg trug ein spanischer Sammler davon. 125 Blatt der „5-inch-flowers“ hatte der Star der Pop-Art, Andy Warhol, 1962 produzieren lassen, die in den renommierten Galerien von Ileana Sonnabend und Leo Castelli gehandelt wurden. Immer das gleiche Bild, aber jedes Mal eine andere Farbe, ein anderer Druckauftrag, sodass doch jedes von Warhols intentierten Serienprodukten ein Unikat ist. So sehen das auch die Sammler, wie die enorme Nachfrage aus dem In- und Ausland und das heiße Bietergefecht bis zu € 90.000 (KP € 113.400) überzeugend bestätigte.Weitere hervorragende Resultate erzielten eine Arbeiten von Alexander Calder (€ 32.000/ KP € 40.320), Victor Vasarely (Collage, € 30.000 / KP € 36.540), Maria Lassnig (Aquarell, € 20.000 /KP € 25.200) und eine Mischtechnik von Bruno Gironcoli (€ 13.000/ KP € 16.380). Foto: © Auktionshaus ‚im Kinsky‘) kATALOG


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky

Ernst Fuchs, Christus vor Pilatus, 2007, KP € 195.300

Andy Warhol, Flowers (Detail), 1964, KP € 113.400


KUNST.INVESTOR

Künstlerserie "Cocteau"

"Wenn es scheint, dass ein Werk seiner Zeit voraus ist, so nur deshalb,weil seine Zeit hinter ihm zurück ist." Jean Cocteau

„Jean Cocteau war ein interdisziplinärer Künstler, der über eine besonders vielseitige Kreativität verfügte. Mit der ihm eigenen Eleganz und Leichtigkeit schuf er ein umfassendes OEuvre, das heute von unschätzbarer Bedeutung ist.“Pierre Bergé President of Comité Jean Cocteau

sehr modernen Museum Jean Cocteau, welches darüber hinaus auch die Sammlung von Severin Wundermann beherbergt. In den letzten Jahren wurden die Konzerte im Museum auf einem Bösendorfer gespielt, deshalb war es nur passend ein spezielles Bösendorfer Insrument zu bauen, den „Cocteau“.

Das Modell Cocteau basiert auf einer Kooperation zwischen Bösendorfer, dem Menton Musik Festival und dem Menton Museum Jean Cocteau. „Für das Menton Festival, das dieses Jahr seinen 66. Geburtstag feiert, ist es eine große Ehre, zusammen mit Bösendorfer diesen außergewöhnlichen Flügel zu kreieren. Cocteau war ein regelmäßiger Besucher des Festivals und pflegte eine intensive Beziehung zu der Stadt Menton, was diesem Projekt eine weitere Dimension verleiht.“Paul-Emmanuel Thomas Directeur artistique Festival de Menton. Das Menton Musik Festival ist eines der ältesten und prestigeträchtigsten Festivals in Europa. Die Flügel spielen eine große Rolle sowohl bei den Außenkonzerten im wunderschönen mittelalterlichen Stadteil, als auch bei Konzerten im

Jean Cocteau (1889-1963) war ein französischer Schriftsteller, Designer, Theaterautor, Maler und Filmemacher. Als Zeitgenosse von Picasso arbeitete er mit vielen berühmten Künstlern sowie mit Komponisten wie Igor Strawinsky und Erik Satie zusammen. Das Instrument ist in den Größen 200 und 214 erhältlich. Der auf 12 Stück limitierte Flügel kann wahlweise in schwarz oder in weiß Hochglanz poliert jeweils in Chrom-Garnitur und silberfarbener Gussplatte bestellt werden. Eine exklusive Präsentation in Wien dieses einmaligen Modells, Bösendorfer Flügel "Jean Cocetau", ist am Donnerstag, dem 15. September 2016 um 19 Uhr im Bösendorfer Stadtsalon im Musikverein. Pianistisch umrahmt mit einem musikalisch passendem Programm der japanischen Pianistin Yuko Toyoda.


KUNST.INVESTOR


Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Kokoschka, Mädchen Lie, 1908, Feder und Pinsel in Tusche über Bleistiftzeichung auf getöntem Papier 33,2 x 20 cm, € 226.728,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Josef Nigg, Blumen, 1845, Ă–l auf Leinwand, 92,5 x 95 cm, â‚Ź 313.300,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Alfons Walde, Aufstieg der Skifahrer 1932, Schätzpreis € 120.000 – 150.000, 27.03.2003 Ergebnis € 512.000

Alfons Walde, Bichlach, Schätzpreis € 130.00 -270.000, 2 5.11.2013 Ergebnis € 484.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Alfons Walde, Frühling in Tirol, 1932 Schätzpreis € 60.000 -120.000 30.11-2015 Ergebnis € 262.800


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Rudolf Wacker, Herbststrauß 1937, Schätzpreis€ 90.000-180.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 244.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Kokoschkla Amokläufe 1908/9, Schätzpreis € 250.000 – 350.000, 21.06.2010 Ergebnis € 768.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Mulley, Berghof 1933, Schätzpreis € 25.000 - 50.000, 30.11.2015 Ergebnis € 81.770

Rudolf ALT, Die Eisenfabrik 1898 Aquarell, Schätzpreis € 130.000 – 170.000, 6.12. 2012 Ergebnis € 286.700


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Rudolf Wacker, Bregenzer Achbrücke 1926, Schätzpreis € 90.000 -130.000, 27.11.2008 Ergebnis € 335.500

Angelika Kauffmann,Telemach 1784, Schätzpreis € 150.000 – 200.000 29.05.2008, Ergebnis € 585.600


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Rudolf Wacker, Blütenzweig 1938, Schätzpreis € 30.000 -60.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 84.420


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Albin Egger-Lienz, Totentanz 1916, Schätzpreis € 350,000 -500.000, 21.6.2010 Ergebnis € 650.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Josef Stoitzner, Inneres einer Scheune, St. Gilgen 1920, Schätzwert € 10.000 - 20.000, Ergebnis € 48.100


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Josef Stoitzner, Spätsommer im Pinzgau,1930, Schätzwert € 15.000 - 30.000, 30.11.2015 Ergebnis € 59.800 Rekord



ALLES ÜBER INTERNATIONALEN GELDMARKT

SOCIAL PROGRESS INDEX

Beim Wasser passt’s - beim Zugang zu Wissen und Bildung hapert’s

Brexit-Folgen

Vor allem Briten und Deutsche werden leiden

Mysterium Aktienanalyse

Das Geheimnis bleibender Qualität


BÖRSE EXPRESS

Protect Aktienanleihen

Auch an ruhigen Passagen kann man Freude haben.

ditematrix Neu: Rennderer Service

Protect Aktienanleihen von Vontobel Kupon p.a. Basiswert

Ein beso enanleihen für Akti nditematrix

ate.de/Re obel-zertifik www.vont

WKN

Basispreis*

Barriere** (Bandbreite)

hnen Jetzt z.2e01ic6 bei allen

bis 01.08 n und Banken e Sparkass

Bewertungstag Ausgabepreis

7,50%

Vienna Insurance Group

VN2VBJ

100%

70 – 80% 18.08.2017

100%

6,50%

Voestalpine AG

VN2VBG

100%

65 – 75% 18.08.2017

100%

4,50%

Andritz AG

VN2VBH

100%

75 – 85% 18.08.2017

100%

*des Schlusskurses des Basiswertes am 01.08.2016 **Der endgültige Wert wird am Festlegungstag (01.08.2016) nach billigem Ermessen der Berechnungsstelle unter Berücksichtigung der Marktentwicklung bis zum Festlegungstag innerhalb der Bandbreite festgelegt und bekannt gemacht. Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

Haben Sie Fragen zu diesem Produkt? Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oder informieren Sie sich unter www.vontobel-zertifikate.de Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main

Leistung schafft Vertrauen Anzeige


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT SOCIAL PROGRESS INDEX

Beim Wasser passt’s - beim Zugang zu Wissen und Bildung hapert’s Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Mehr als 12.000 Kennziffern fließen in die wohl umfassendste Studie zum tatsächlichen Wohlstand von Staaten ein. Österreich erreicht den guten Platz 13 unter 133 Ländern. Wenn es um die Zukunft des Landes geht, fällt das Ergebnis deutlich schlechter aus. onja Hammerschmid ist eine Ausreißerin und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Seit 105 Jahren besteht die Universitätenkonferenz (vulgo Rektorenkonferenz) und ebenso lange hat es gedauert bis erstmals eine Frau an die Spitze dieses altehrwürdigen Gremiums vorgerückt ist. Im Dezember 2015 wurde Sonja Hammerschmid, studierte Biologin und zu diesem Zeitpunkt Rektorin der Wiener Vet-Med, als erste Frau zur Präsidentin der Uniko - so die Kurzform - gewählt. Eine Position, die sie allerdings nicht lange bekleidete, denn schon im darauffolgenden Mai wurde sie als Bildungsministerin ins Team des neuen Bundeskanzlers Christian Kern (SPÖ) berufen. Eine Berufung, die man durchaus auch als Ausreißer bezeichnen kann, denn Hammerschmid war bereits vorher als Forschungsstaatssekretärin von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Gespräch. Diesfalls allerdings auf einem ÖVP-Mandat - durchaus eine Seltenheit in Österreich. Sie selbst erklärte ihre politische Ausrichtung einmal so: „Ideologisch bin ich ein Arbeiterkind, SPÖ, ÖVP, aber auch NEOS haben Themen, die mich ansprechen.“ Ein ‘studiertes Arbeiterkind’ und das in Österreich, das ist zumindest statistisch betrachtet - der dritte Ausreißer, den die neue Bildungsministerin für sich in Anspruch nehmen kann. „Wenn es nach aktuellen Bildungsstudien ginge, hätte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht maturiert, geschweige denn ein Studium abgeschlossen.“, formulierte sie selbst in einem Kommentar für die Presse im März dieses Jahres. Als Bildungsministerin wird sie einiges zu tun haben, um die verfahrene Situation in der österreichischen Bildungspolitik, die seit Jahren vom ideologisch untermauerten, politischen Ränkespiel der Parteien und machtpolitischen Ansprüchen der Landesfürsten geprägt ist, zu entwirren - doch dazu später.

die alljährlich den Social Progress Index errechnet und publiziert. 147 Seiten umfasst der Bericht, der mit Hilfe von 53 Indikatoren die gesellschaftliche Entwicklung in 133 Ländern dieser Welt untersucht. In den Index fließen in erster Linie soziale und ökologischen Faktoren ein. Hintergrund für die komplex anmutende Berechnungsmethodik (allein das Dokument, das die Methodik erläutert umfasst, 41 Seiten) ist die Erkenntnis, dass die Höhe des Bruttoinlandsproduktes wenig über den tatsächlichen Zustand einer Gesellschaft aussagt. Josef Obergantschnig, CIO der Security KAG formuliert es in einem Blog so: „Das Bruttoinlandsprodukt ist ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert und erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit unter den Volkswirten.“

Szenenwechsel. Österreich ist Top, was den sozialen Fortschritt - oder auch die Lebensqualität - betrifft. Zumindest behauptet das die Organisation The Social Progress Imperative,

It’s not (only) the money - stupid. Tatsächlich tun sich, bei einer Gegenüberstellung von BIP und Social Progress Index (SPI), in manchen Ländern erstaunliche Diskrepanzen zwi-

S

„Access to Advanced Education“ - Underperforming: Harter Job für die neue Bildungsministerin. Foto: APA/HANS KLAUS TECHT


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT schen der Höhe des BIP/Kopf und der Platzierung im SPI-Ranking auf (siehe dazu Tabelle 1.2 weiter hinten). Beispiel Costa Rica: Das zentralamerikanische Land findet sich in einem Ranking, welches nur das BIP/Kopf unter den 133 untersuchten Nationen misst, auf Platz 51. Mit einem BIP/Kopf von 9120 US-Dollar liegt das Land mit seinen rund 4,9 Millionen Einwohnern weit hinter dem südamerikanischem Land Venezuela (BIP/Kopf: 12.794 - Platz 40). Zieht man allerdings den Social Progress Index als Maßstab heran, dreht sich das Verhältnis gewaltig. In dieser Wertung liegt Costa Rica nämlich unter den Top 30 der 133 untersuchten Nationen (Platz 29), während sich Venezuela mit Platz 81 begnügen muss. Costa Rica punktet etwa im Bereich „Access to Basic Knowledge“, in dem neben vier anderen Faktoren unter anderem die Alphabetisierungsrate in einem Land gemessen wird. Das mittelamerikanische Land erreicht bei dieser Kennziffer 96,67 Punkte und schneidet in diesem Fall sogar besser ab als Österreich (96,15 Punkte) - und die Alpenrepublik belegt immerhin einen Top-Platz in der Gesamtwertung. Apropos Österreich: Während sich unser Land in zahlreichen anderen Wirtschaftsindex-Rankings nur mehr selten unter die Top 20 vorarbeiten kann, erreicht es beim Social Progress Index-Ranking immerhin Platz 13. Österreich führt damit die Liste jener 26 Länder an, denen die Studienautoren einen hohen „Social Progress“ bescheinigen. Angeführt wird das Gesamtranking übrigens von Finnland, vor Kanada und Dänemark. Diesen und weiteren neun Ländern wird in der Stu-

die das Gütesiegel „Very high Social Progress“ verliehen. Dringt man tiefer in die Studie ein und durchleuchtet das Österreich-Ergebnis in den drei Unterkategorien (siehe Infobox auf der nächsten Seite), so zeigt sich, dass unser Land nahezu perfekt aufgestellt ist, wenn es um die Befriedigung der grundsätzlichen menschlichen Bedürfnisse geht. Mit 95,67 von 100 möglichen Punkten liegt Österreich in der Kategorie ‘Basic Human Needs’ weltweit sogar auf Platz 6 (siehe Grafik 1.3). In punkto Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser bzw. sanitären Möglichkeiten (Kategorie Basic Human Needs - Water and Sanitation) ist unser Land sogar an erster Stelle zu finden (gemeinsam mit Zypern, Australien und Israel). Allein, je weiter man in andere Bereiche vordringt, desto differenzierter - um nicht zu sagen schlechter - wird das Bild. Reicht es bei den grundsätzlichen Bedürfnissen für einen Platz unter den Top 10, so schafft es Österreich im Bereich Wohlergehen (Foundation of Wellbeing) nur mehr auf Platz 12. So richtig dick kommt es aber, wenn es um die Chancen und Möglichkeiten für den Einzelnen geht. Da fällt unser Land auf Platz 17 zurück. Einer der Gründe liegt dabei im schlechten Abschneiden beim Zugang zu höherer Bildung (Advanced Education - Platz 33). Entsprechend auch das Urteil der Studienautoren: „Underperforming“ lautet es. Zeit, dass sich hier grundlegend was ändert, denn sonst könnte Österreich den Zug in Richtung Wissensgesellschaft verpassen. Auf die neue Bildungsministerin kommt jedenfalls ein knochenharter Job zu.<

1.1 Social Progress weltweit - Verteilung nach Altersgruppen

Ein großer Teil junger Menschen lebt in Ländern mit einem sehr niedrigen oder niedrigen Social Progress.

Quelle:Social Progress Index


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT INFO METHODIK DES SOCIAL PROGRESS INDEX Insgesamt werden 53 einzelne Indikatoren zu Bewertung des Social Progress in 133 Ländern (Studie 2016) herangezogen. Diese Indikatoren werden in drei Unterkategorien selektiert: * Basic Human Needs * Foundations of Wellbeing * Opportunity

Auf Basis der Indikatoren werden sowohl Punkte für die einzelnen Katorien, als auch die Gesamtpunkteanzahl ermittelt. Mehr zur Organisation bzw. die komplette Studie „Social Progress Index 2016“ können Sie kostenlos unter folgender Internetadresse abrufen: http://bit.ly/29R8wdV

1.2 Social Progress Index (SPI): 133 Länder im Vergleich SPI-Rang Land

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49

SPI Punkte

Finnland 90,09 Kanada 89,49 Dänemark 89,39 Australien 89,13 Schweiz 88,87 Schweden 88,80 Norwegen 88,70 Niederlande 88,65 Großbritannien 88,58 Island 88,45 Neuseeland 88,45 Irland 87,94 Österreich 86,60 Japan 86,54 Deutschland 86,42 Belgien 86,19 Spanien 85,88 Frankreich 84,79 Vereinigte Staaten von Amerika 84,62 Slowenien 84,27 Portugal 83,88 Tschechische Republik 82,80 Estland 82,62 Italien 82,49 Chile 82,12 Südkorea 80,92 Zypern 80,75 Uruguay 80,12 Costa Rica 80,12 Polen 79,76 Slowakei 78,96 Griechenland 78,27 Kroatien 77,68 Litauen 76,94 Ungarn 76,88 Lettland 76,19 Israel 75,32 Argentinien 75,20 Ver. Arabische Emirate 73,69 Mauritius 73,24 Panama 73,02 Rumänien 72,23 Bulgarien 72,14 Jamaika 71,94 Kuwait 71,84 Brasilien 71,70 Serbien 71,55 Kolumbien 70,84 Peru 70,09

BIP/Kopf (USD)

45.289 50.001 58.208 54.718 75.551 54.989 89.741 50.925 40.933 45.411 36.464 56.054 47.668 44.657 45.270 44.863 30.588 41.330 51.486 23.896 21.961 20.956 17.762 33.705 14.626 25.023 27.377 13.944 9.130 14.581 18.508 22.648 13.807 15.228 14.375 14.244 32.828 12.128 39.544 9.135 10.751 9.527 7.502 4.998 34.356 11.159 5.659 7.448 5.974

Rang BIP

12 9 3 6 2 5 1 8 17 11 19 4 10 15 13 14 23 16 7 26 28 30 32 21 34 25 24 38 51 35 31 27 39 33 36 37 22 41 18 50 46 48 53 69 20 43 66 54 63

SPI-Rang

50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98

Land

Malaysia Mexiko Albanien Ecuador Georgien Montenegro Tunesien Mazedonien Türkei Südafrika Paraguay Thailand Botswana Ukraine El Salvador Saudi-Arabien Weißrussland Armenien Philippinen Bosnien und Herzegowina Dominikanische Republik Jordanien Bolivien Moldawien Libanon Russland Kasachstan Aserbaidschan Nicaragua Kirgisistan Mongolei Venezuela Indonesien Sri-Lanka China Namibia Marokko Guatemala Algerien Ägypten Honduras Usbekistan Ghana Iran Tadschikistan Nepal Senegal Kambodscha Indien

SPI Punkte

BIP/Kopf (USD)

70,08 70,02 69,78 69,56 69,17 68,17 68,00 67,88 67,82 67,60 67,44 67,43 67,03 66,43 66,36 66,30 66,18 66,05 65,92 65,84 65,65 65,43 64,73 64,73 64,42 64,19 63,86 63,75 63,03 62,91 62,80 62,60 62,27 62,21 62,10 62,01 61,92 61,68 61,18 60,74 60,64 60,49 60,37 59,45 58,78 57,40 55,64 54,28 53,92

10.877 9.517 4.541 5.337 4.010 7.276 4.235 5.094 11.525 7.575 3.825 5.775 7.080 2.824 3.853 21.313 6.159 3.793 2.635 4.808 6.494 3.976 2.373 1.971 7.062 11.039 10.547 6.116 1.849 1.017 3.944 12.794 3.834 3.638 6.416 6.014 3.238 3.052 4.153 2.707 2.329 1.857 1.696 5.937 917 690 1.044 1.021 1.806

Rang BIP

45 49 72 67 76 55 73 68 42 52 81 65 56 87 79 29 60 82 89 71 58 77 91 93 57 44 47 61 95 109 78 40 80 83 59 62 84 86 74 88 92 94 97 64 112 118 107 108 96


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT 1.2 Fortsetzung Social Progress Index (SPI): 133 Länder im Vergleich SPI-Rang Land

99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117

Kenia Malawi Bangladesch Laos Lesotho Irak Ruanda Swasiland Uganda Benin Tansania Myanmar Kongo Burkina-Faso Pakistan Simbabwe Togo Elfenbeinküste Mosambik

SPI Punkte

53,72 53,44 52,73 52,54 52,39 52,28 51,91 51,76 50,69 50,03 49,99 49,84 49,74 49,34 49,13 49,11 49,03 48,97 47,96

BIP/Kopf (USD)

1.133 494 973 1.538 1.227 4.963 690 3.068 673 827 842 824 385 631 1.152 819 555 1.492 510

Rang BIP

105 126 110 99 103 70 119 85 120 115 114 116 130 121 104 117 123 100 124

SPI-Rang

118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133

Land

SPI Punkte

Kamerun Nigeria Dschibuti Mali Mauretanien Madagaskar Liberia Sierra-Leone Äthiopien Jemen Guinea Niger Angola Tschad Afghanistan Zentralafrikanische Republik

47,22 46,49 46,30 46,24 46,08 45,91 45,07 44,22 43,50 41,76 41,66 41,63 39,70 36,38 35,89 30,03

BIP/Kopf (USD)

1.309 2.548 1.570 903 1.338 409 368 498 486 1.097 417 384 4.153 952 624 283

Rang BIP

102 90 98 113 101 129 132 125 127 106 128 131 75 111 122 133

Quelle für SPI: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg) Quelle für BIP/Kopf: tradingeconomics.com (Stand in fast allen Fällen Ende 2015)

1.3 Social Progress Index 2016 - Scorecard Österreich

Österreichs Ergebnisse auf einen Blick - rote Punkte markieren relative Schwächen (siehe Erläuterungen).

Quelle:Social Progress Index


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT BASIC HUMAN NEEDS

Österreichs Basis ist nahezu perfekt iermal unter den Top 10, einmal sogar auf Platz 1 und einmal auf Platz 3 - wenn es um die Befriedigung der grundsätzlichen menschlichen Bedürfnisse geht, bescheinigen die Studienautoren unserem Land ein extrem hohes Niveau. Hinter Finnland und Island weist Österreich etwa im Bereich Ernährung und medizinische Grundversorgung die dritthöchste Punktezahl auf. Zum Vergleich: Unser großer Nachbar Deutschland - für viele Österreicher in punkto Wirtschaft ein Vorbild - landet hier nur auf Platz 14, die USA gar nur auf Rang 37. Die allerbeste Ausgangslage im Bereich Basic Human Needs, der in vier UnterbereiBASIC HUMAN NEEDS che (Nutrition and Basic Medical Care, Water and Sanitation, Shelter und Personal Safety) gegliedert wird, haben die Dänen, die es auf 96,63 Punkte bringen Platz für Österreich bei der Befriedigung der grundsätzli- und damit die Schweiz knapp auf Platz 2 verweisen (siehe Tachen Bedürfnisse. belle rechts die Top 20). Österreich kann sich mit einer Punkteanzahl von 95,67 sogar noch vor Schweden auf Platz 6 positionieren. Trist schaut es bei der Erfüllung der grundsätzlichen Bedürfnisse hingegen in der Zentralafrikanischen Republik aus. Das Land mit 4,6 Mio. Einwohnern - 43% der Bevölkerung sind unter 15 Jahren - bringt es lediglich auf 29,84 Punkte und landet auf dem letzten Platz. In der umgekehrten Reihenfolge folgen der Tschad, Sierra Leone und Afghanistan. <

V

Grundsätzliche menschl. Bedürfnisse: Die Top 20 Platz

1 2 3 3 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

6.

Land

Länder-Code

Dänemark Schweiz Japan Tschechien Finnland Österreich Schweden Island Niederlande Norwegen Kanada Australien Deutschland Belgien Slowenien Neuseeland Irland Slowakei Portugal Vereinigtes Königreich

Punkte

DNK CHE JPN CZE FIN AUT SWE ISL NLD NOR CAN AUS DEU BEL SVN NZL IRL SVK PRT GBR

96,63 96,26 96,17 96,17 96,11 95,67 95,42 95,27 95,23 95,19 95,14 94,81 94,42 94,34 93,75 93,52 93,41 93,40 93,14 93,04

Quelle: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg), eigene Auswertung; Foto: dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Fast die perfekte Basis: Detailergebnisse im Bereich der grundsätzlichen menschlichen Bedürfnisse Land

Punkte

Nutrition and Basic Med. Care

Land 1

Punkte

Land 2

Punkte

Land

3

Water and Sanitation

Shelter

Personal Safety

Punkte 4

99,63

1

Austria

100

1

Denmark

2 Iceland

99,59

1

Cyprus

100

2

Netherlands

3 Austria

99,46

1

Australia

100

2

Finland

4 Slovenia

99,45

1

Israel

100

4

Japan

92,25

4

Denmark

93,85

5 Cyprus

99,45

5

Switzerland

99,96

5

Switzerland

91,80

5

Norway

93,69

6 Sweden

99,43

6

Spain

99,95

6

Uzbekistan

90,92

6

Iceland

93,59

7 Italy

99,42

7

Portugal

99,89

7

United States

90,35

7

Japan

93,56

8 Australia

99,39

8

Denmark

99,87

8

Austria

90,03

8

Austria

93,20

8 Norway

99,39

8

New Zealand 99,87

9

Czech Republic

90,00

9

Finland

93,13

10 Switzerland

99,38

10

Belgium

89,76

10

Australia

93,10

10 Estonia

99,38

1 Finland

Italy

99,84

10

93,59

1

Czech Republic

95,68

92,44

2

Sweden

94,04

92,44

3

Switzerland

93,92

Quelle: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg), eigene Auswertung; 1: Ernährung und medizinische Grundversorgung; 2: Zugang zu (Trink-)wasser & sanitären Einrichtungen; 3: Basisversorgung im Bereich Unterkunft (u.a. Verfügbarkeit von Wohnmöglichkeiten, Zugang und Qualität der Versorgung mit Energie, ...), 4. Persönliche Sicherheit (u.a. Homizidrate, Kriminalitätsrate im Bereich Gewalt, politischer Terror, ...)


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT FOUNDATIONS OF WELLBEING

Beim Thema Zugang zu Wissen sieht’s übel aus enn es um die Grundlagen fürs Wohlergehen geht, stellt sich Österreichs Performance deutlich differenzierter dar. Aber auch im Themenbereich „Foundations of Wellbeing“ - so der englische Begriff den die Studienautoren des Social Progress Index verwenden - liegt Österreich in Summe betrachtet unter den besten 12 Nationen. Angeführt wird das Ranking diesfalls von Norwegen vor den Niederlanden und Schweden (siehe rechts). Deutschland landet drei Plätze vor Österreich auf Platz 9. Besonders nachdenklich stimmt das vergleichsweise schlechte Abschneiden in der Unterkategorie „Access to Basic Knowledge“. Vor allem im HinWELLBEING blick darauf, dass speziell für europäische Staaten die Wissensgesellschaft zu einem immer wichtigeren Bestandteil auch der wirtschaftlichen PerPlatz für Österreich in der formance wird, ist Platz 36 wohl Teilkategorie Grundlagen für kaum ein Ruhmesblatt für das Wohlergehen. unser Land. Der schlechte Rang trägt Österreich in der Scorecard (siehe Grafik 1.3 weiter vorne) auch das erste „Underperforming“ in der Relation zu seiner Peer-Group ein. Die eher schlechte Platzierung in der Unterkategorie Health and Wellness (Rang 23 - sieh unten) lässt sich unter anderem mit einer katastrophal hohen Selbstmordrate begründen. Mit 12,82 Selbstmorden pro 100.000 Einwohnern landet Österreich auf Rang 93 des diesbezüglichen Rankings! <

W

Grundlagen für das Wohlergehen: Die Top 20 Platz

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

12.

Land

Länder-Code

Norwegen Niederlande Schweden Dänemark Schweiz Spanien Vereinigtes Königreich Finnland Deutschland Japan Frankreich Österreich Italien Australien Island Belgien Irland Neusseland Portugal Kanada

Punkte

NOR NLD SWE DNK CHE ESP GBR FIN DEU JPN FRA AUT ITA AUS ISL BEL IRL NZL PRT CAN

89,37 88,86 88,68 88,56 88,44 88,25 87,91 87,61 87,41 87,10 87,03 86,84 86,11 85,72 85,71 85,46 85,42 85,33 84,17 83,76

Quelle: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg), eigene Auswertung; Foto: Zeit für Mich Verlag

Detailergebnisse im Bereich Grundlagen für das Wohlergehen - Zugang zu Wissen als Hemmschuh Land

Punkte

Access to Basic Knowledge

1

Land

Punkte

Land 2

Access to Information and Com.

1 Japan

99,86

1

Norway

96,06

2 Canada

99,74

2

Denmark

3 Spain

99,48

3

Finland

4 France

Punkte

Health and Wellness

1

Japan

95,80

2

95,16

3

Land

3

Punkte

Environmental Quality4

79,69

1

Sweden

92,28

Italy

78,19

2

United Kingdom

91,44

Spain

76,16

3

Spain

91,12

99,34

4

Netherlands94,70

4

Cyprus

75,70

4

Denmark

90,85

5 Netherlands 99,16

5

Sweden

94,44

5

Greece

75,36

5

Switzerland

90,34

6 Norway

98,83

6

Iceland

94,17

6

Switzerland

75,22

6

Finland

90,19

7 Estonia

98,79

7

New Zealand92,42

7

Israel

74,96

7

Germany

89,77

8 Denmark

98,77

8

Germany

92,05

8

Netherlands

74,39

8

France

89,58

9 Iceland

98,75

9

Estonia

91,67

9

Panama

74,36

9

Norway

89,31

10

Austria

89,04

10 Slovenia

98,74

10

Belgium

91,55

10

Peru

74,24

36 Austria

96,15

12

Austria

90,97

23

Austria

71,19

Quelle: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg), eigene Auswertung; 1: Zugang zu Basiswissen (u.a. Alphabetisierung bei Erwachsenen, Einschulungsraten, etc...); 2: Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien; 3: Gesundheit und Wohlbefinden (u.a. Lebenserwartung mit 60, Selbsmordrate; etc.), 4. Umweltqualität (u.a. Abwasserentsorgung, Treibhausgasemissionen, ...)


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT OPPORTUNITY

Bei den Chancen wird das Bild zusehends düsterer m Bereich Chancen und Möglichkeiten hat Österreich gegenüber seiner Peer-Group den größten Aufholbedarf. Vor allem beim Zugang zu höherer Bildung (Access to Advanced Education) leuchtet gleich mehrmals die Farbe rot als Zeichen für ein Underperforming unseres Landes auf (siehe Grafik 1.3 - Scorecard weiter vorne). Entsprechend auch die Platzierung: Weit abgeschlagen landet Österreich auf Platz 33. Wohlgemerkt es geht in diesem Bereich nicht nur um die Qualität der Bildung sondern auch und vor allem um den Zugang zu dieser. Letztlich reicht es in der Kategorie Chancen und Möglichkeiten für den Einzelnen CHANCEN nur für den 17. Rang. Angeführt wird diese Ranking übrigens von Kanada, Australien und Finnland (siehe rechts). Wenig besser als um ÖsterPlatz für Österreich in der reich ist es um Deutschland beKategorie Chancen und Mögstellt. Unser westlicher lichkeiten. Nachbarstaat platziert sich mit einem hauchdünnen Punktevorsprung auf dem direkten Platz vor uns. Überraschend das Ergebnis von Uruguay, dass sich auf Rang 15 in einer Phalanx aus europäischen und den beiden nordamerikanischen Ländern Kanada und USA positionieren kann. Die geringste Punkteanzahl im Teilbereich Opportunity erzielen die Länder Jemen (19,67 Punkte), Afghanistan (22,65), Angola (25,65) und Tschad (27,11).<

I

Chancen und Möglichkeiten: Die Top 20 Platz

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

17.

Land

Länder-Code

Kanada Australien Finnland Neuseeland Irland Vereinigtes Königreich Island Dänemark Schweden Schweiz Niederlande Norwegen USA Belgien Uruguay Deutschland Österreich Spanien Japan Slowenien

Punkte

CAN AUS FIN NZL IRL GBR ISL DNK SWE CHE NLD NOR USA BEL URY DEU AUT ESP JPN SVN

89,58 86,84 86,56 86,51 84,99 84,79 84,36 82,97 82,31 81,89 81,85 81,55 80,75 78,79 78,50 77,42 77,28 76,67 76,36 75,92

Quelle: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg), eigene Auswertung; Foto: APA/dpa/Daniel Bockwoldt

Detailergebnisse im Bereich Chancen und Möglichkeiten - in keinem Bereich unter den Top 10 Land

Punkte

Land

Personal Rights1

Punkte

Land

Personal Freedom and Choice2

Punkte

Land

Punkte

Tolerance and Inclusion3

Access to Advanced Education4

1 New Zealand

98,86

1

Finland

91,76

1

Iceland

88,64

1

Canada

87,42

2 Canada

97,73

2

Denmark

90,43

2

Ireland

84,90

2

United States

86,82

2 United Kingd.

97,73

3

Norway

89,92

3

Finland

84,20

3

United Kingdom

82,20

2 Australia

97,73

4

Netherlands

89,63

4

New Zealand

83,96

4

Ireland

82,12

2 Finland

97,73

5

Switzerland

89,60

5

Canada

83,88

5

Australia

81,33

2 Estonia

97,73

6

Canada

89,30

6

Uruguay

82,32

6

Russia

77,39

7 Chile

96,59

7

Sweden

88,09

7

Australia

80,87

7

Korea, Rep. of

75,99

8 Japan

95,45

8

United Kingd. 87,95

8

Sweden

79,62

8

New Zealand

75,41

9 Cyprus

93,18

9

New Zealand 87,82

9

Denmark

79,27

9

Switzerland

74,88

9 Uruguay

93,18

10

Australia

87,45

10

Norway

78,84

10

Iceland

74,67

15 Austria

87,70

12

Austria

85,66

17

Austria

72,67

33

Austria

63,09

Quelle: Social Progress Index 2016 - Social Progress Imperative (Org.), Michael E Porter, Scott Stern & Michael Green (Hrsg), eigene Auswertung; 1: Persönliche Rechte (u.a. politische Rechte, Redefreiheit, Versammlungsfreihet, etc...); 2: Freiheit der Lebensgestaltung (Religionsfreiheit, etc.); 3: Toleranz & Eingliederung (u.a.Toleranz gegenüber Minderheiten, religiöse Toleranz; etc.), 4. Zugang zu Aus- und Fortbildung (u.a. Anzahl der Jahre in tertiärer Ausbildung, Ungleichheit in der Erlangung von Bildung, etc.)


BÖRSE EXPRESS

ANLEIHEN EMISSION

Mit bzw. gegen Niki Lauda in den Ring steigen und dabei bis zu 5 Prozent pro Jahr verdienen n meinen Leben hatte ich die große Chance, einige der schnellsten Autos in der Geschichte zu fahren und bin mir bewusst, dass nicht jeder Mensch diese Chance hat. Aber die Welt der Videospiele ermöglicht es, den Spirit des Automotiven in einer fast realistischen Art und Weise zu erleben. ... Dies ist, was die Firma meines Sohnes Matthias anstrebt, die Erfahrung des Automobilsports jedem in der Welt zwischen einem Alter von 5 Jahren und 90 Jahren zur Verfügung zu stellen.“ Derart findet sich F1-Legende Niki Lauda auf http://laudainteractive.de/. Das benötigte Kapital, um den Bereich E-Sports“ weltweit auf-und auszubauen, stellt Lead-Investor Braun Capital zur Verfügung.

I

Das Geschäftsmodell der LAUDA INTERACTIVE AG. Lauda Interactive beansprucht die Marktführerschaft im Segment „E-Racing“. Unter ihrem Banner vermarkten Experten aus dem realen wie dem virtuellen Motorsport herausragende Rechte und setzen diese mit führenden Entwicklungspartnern um. Erfolgreiche Produktionen auf den Plattformen PC, XBOX und PLAYSTATION 4 sowie eine einzigartige, bereits operative E-Racing-Online-Plattform mit über 1 Mio. registrierter Teilnehmer sind das Kernstück der Markt- und Markenstrategie. Eine Community der besten virtuellen Fahrer, darunter viele aktive Rennfahrer, unterstützt ein globales Konzept, das die aktive Beteiligung und Einbindung der Automobilindustrie und weiterer Industrie-Sponsor Partner fördert. Damit offeriert LAUDA INTERACTIVE zusätzlich zu den Verkaufserlösen attraktives Werbepotential für Sportmarken. Bei Braun Capital heißt es: „Die E-Sport-Branche ist eine der am schnellsten wachsenden Märkte. Analysten rechnen mit 150% Wachstum bis 2018 auf über 1,9 Milliarden US-Dollar Umsatz. Laut SuperData Research, dem führenden Analyseinstitut der Videospieleindustrie, betrug der E-SportBranchenumsatz im Jahr 2015 748 Millionen US-Dollar und soll bis 2018 auf 1,9 Milliarden US-Dollar ansteigen. Das sind 150% Wachstum in drei Jahren! Der europäische und nordamerikanische Markt machen dabei einen globalen Anteil von 52 Prozent aus, nahezu der gesamte Rest geht aus dem asiatischen Markt hervor. Mit der BRAUN E-Sports werden die BRAUN Capital und die LAUDA INTERACTIVE gemeinsam den Bereich 'E-Sports' weltweit auf- und ausbauen.“ Mehr siehe https://www.brauncapital.de/ Zur Finanzierung des gemeinsamen Projekts begibt BRAUN Capital, Frankfurt, eine Anleihe über bis zu 40 Mio. Euro, Laufzeit 5 Jahre, Zinssatz von 2-5% (ISIN: DE000A2BPUG5) als Stufenzinsanleihe. Mindestzeichnungssumme – bei 5000 Euro. Für schnelle Zeichner winken Aktionen à la Meet & Greet,

Foto: apa/hans klaus techt

u.a. Einladungen zu Rennsportveranstaltungen in Deutschland auf VIP-Niveau – natürlich trifft man dort auch die Namensgeber. Paasend zum Thema führte www.bondguide.de ein Interview mit Sebastian Braun von Braun Capital. BondGuide: Herr Braun, wozu sollen die Erlöse der sich in der Zeichnung befindlichen Anleihe über bis zu 40 Mio. Euro genau dienen? Braun: Dies ist konkret das Eingehen von Beteiligungen sowie der Erwerb von Patenten, Erfindungen etc. Ein Großteil dient wie bekannt für das Vorhaben e-Sports mit Lauda Interactive als Zugpferd. Rund 5 bis 7 Mio. EUR wären dafür reserviert. BondGuide: Wie muss man sich den Verlauf vorstellen? Braun: Wir werden uns zu 15% an Lauda Interactive beteiligen. Das ist eine strategische Option. Anschließend kommt ein neues Spiel heraus, das weltberühmt ist und auf seinen beiden überaus erfolgreichen Vorgängern aufsetzt. Aus strategischen Gründen können wir den Namen noch nicht nennen. Dabei werden wir mit Klaus Wohlfahrt kooperieren und finanzieren. Zum Hintergrund: Klaus Wohlfarth steckt mit einem Team der erfahrensten Rennsimulationsentwicklern hinter Raceroom – ein einzigartiges Online- und Event-Racing-Konzept, das e-Racing neu definieren wird. BondGuide: Wie sieht es denn mit Einnahmen bei Lauda Interactive aus? Mehr dazu gibt’sunter unter http://goo.gl/sM5iYa >gill<


BÖRSE EXPRESS

produkte.erstegroup.com/newsletter INVE ST M T EN

% Mehr Durchblick für Ihre Veranlagung Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen Erste Group Investment Newsletter • interessante Marktberichte und Anlageideen • Aktuelle Analystenmeinungen • Monatliche Ausgaben

s tenlo s o k Jetzt melden! an

Anzeige


BÖRSE EXPRESS

GRAFIK Brexit-Folgen Vor allem Briten und Deutsche werden leiden

IWF revidiert seine bisherigen Prognosen

»

Das Brexit-Votum trübt die Perspektiven der Weltwirtschaft deutlich ein. Vor allem in Großbritannien selbst, aber auch beim wichtigen Handelspartner Deutschland dürfte das Anti-EU-Referendum kräftig Wachstum kosten. Im Vereinigten Königreich wird die Wirtschaft nach der neuen Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) im kommenden Jahr um fast einen Prozentpunkt und in Deutschland fast einen halben Prozentpunkt weniger zulegen als bisher erwartet. Die Lage habe sich verschlechtert, obwohl der Start ins Jahr besser als eigentlich erwartet ausgefallen sei, betonten die Konjunkturexperten des IWF. Nach dem Referendum für einen britischen EU-Austritt hat die Unsicherheit zugenommen. „Und diese Unsicherheit wird sicherlich ihren Preis fordern in Hinblick auf Vertrauen und Investitionen.“ Den Politikern in der EU und in Großbritannien komme daher nun eine Schlüsselrolle zu, so der IWF. An ihnen liege es, für einen reibungslosen und berechenbaren Ablauf des Brexit zu sorgen. Die Handels- und Finanzbeziehungen müssten so weit wie möglich bewahrt werden. Anhebung der Prognosen war geplant. „Die Entscheidung im Vereinigten Königreich vom 23. Juni ... verschärft den Abwärtstrend der Weltwirtschaft zu einem Zeitpunkt, in der das Wachstum bereits ohnehin schwach war“, sagte IWF-Chefvolkswirt Maury Obstfeld. Nach dem guten Jahresbeginn sei der Fonds eigentlich davor gestanden, seine Prognosen für 2016/17 leicht anzuheben, doch die Brexit-Entscheidung habe das zunichte gemacht. Für die Weltwirtschaft fällt die Korrektur der IWF-Prognosen für 2016 und 2017 mit jeweils einem Zehntel-Prozentpunkt vergleichsweise gering aus. Allerdings könnte es nach Einschätzung des Fonds auch erheblich schlechter kommen, wenn sich die Scheidungsverhandlungen zwischen der EU und Großbritannien schwierig gestalten und lange hinziehen sollten. Basisszenario + 3,1%. In seinem Basisszenario rechnet der IWF in diesem Jahr mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,1 Prozent und im nächsten Jahr von 3,4 Prozent. Liefe es allerdings ganz schlecht, was nach Ansicht des Fonds im Bereich des Möglichen liegt, könnte die globale Wirtschaft beim Wachstum 2016 und 2017 auf jeweils 2,8 Prozent absacken. Für die Industrieländer rechnet der Fonds momentan mit jeweils 1,8 Prozent. Nach dem pessimistischen Alternativ-Szenario könnte das Plus aber am Ende auch bei 1,4 Prozent in 2016 und 1,0 Prozent in 2017 landen.

Brexit wird Britanniens Wirtschaft 2017 besonders treffen, auch Eurozone verliert. Quelle: IWF, APA USA vom Brexit weniger betroffen. Während die USA und China vom geplanten Brexit voraussichtlich weniger betroffen sein dürften, werden die Europäer die Entscheidung kräftig zu spüren bekommen. Für Großbritannien rechnet der Fonds zwar mit 1,7 Prozent Wachstum heuer und 1,3 Prozent im nächsten Jahr. Die Schätzung für 2017 liegt aber 0,9 Punkte unter der bisherigen Prognose. Auch Deutschland, für dessen Wirtschaft Großbritannien der drittgrößte Exportmarkt ist, bekommt demnach einen empfindlichen Dämpfer. Nach einem Zuwachs von 1,6 Prozent heuer wird das Plus laut IWF 2017 mit 1,2 Prozent um 0,4 Punkte schwächer als bisher erwartet ausfallen. Politik darf sich nicht abfinden. Die Politik darf sich laut Internationalem Währungsfonds (IWF) nach dem Brexit-Votum nicht einfach mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum abfinden. „Die politisch Verantwortlichen sollen die aktuellen niedrigen Wachstumsraten nicht als 'neue Normalität' hinnehmen, die durch Faktoren bestimmt ist, auf die sie keinen Einfluss haben“, sagte IWF-Chefökonom Maury Obstfeld in Washington. <apa>


BÖRSE EXPRESS

GRAFIK Kartellstrafe LKW-Bauer müssen tief in die Tasche greifen

Rekord bei Kartellstarfe

»

Es ist die höchste Geldstrafe, die die EU-Kommission je verhängt hat (siehe Grafik): Gegen vier Lastwagen-Bauer hat die Kommission wegen Preisabsprachen eine Rekordstrafe von insgesamt 2,93 Milliarden Euro verhängt. Am höchsten fiel die Geldstrafe für den deutschen Hersteller Daimler mit gut einer Milliarde Euro aus, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Ungeschoren kam die VW-Tochter MAN davon, die in dem Wettbewerbsverfahren von der Kronzeugenregelung profitierte. 14 Jahre lang Preise abgesprochen. Die Lkw-Hersteller hätten über 14 Jahre hinweg Verkaufspreise für mittelschwere (sechs bis 16 Tonnen Nutzlast) und schwere Lastkraftwagen (über 16 Tonnen) abgesprochen, erklärte die Kommission. Zudem hätten sie „die mit der Einhaltung der strengeren Emissionsvorschriften verbundenen Kosten in abgestimmter Form“ an die Kunden weitergegeben. „Unsere Botschaft ist klar: Kartelle haben in Europa keinen Platz“, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie verwies auf den hohen wirtschaftlichen Schaden durch die Marktposition der Beteiligten und die lange Dauer des Kartells. Bei insgesamt 30 Millionen Lkw auf Europas Straßen stünden die Fahrzeuge der Hersteller für neun von zehn Modellen im mittleren und Schwerlastbereich. Strafe fließt ins EU-Budget. Die zweithöchste Strafe erhielt der niederländische Hersteller DAF mit fast 753 Millionen Euro. Der schwedisch-französisch Lkw-Bauer Volvo/Renault muss 670 Millionen Euro zahlen; der italienische Iveco-Konzern wurde mit einer Strafe von knapp 495 Millionen Euro bedacht. Die Hersteller haben drei Monate, um die Beträge zu zahlen. Das Geld fließt ins EU-Budget und reduziert die Beiträge der Mitgliedstaaten. Alle Lkw-Bauer räumten ihre Kartellbeteiligung ein und akzeptierten die Strafen. Sie konnten damit über ein Vergleichsverfahren mit der Kommission die Geldstrafen jeweils um zehn Prozent verringern. Unter der Kronzeugenregelung sparten Volvo/Renault zudem 40 Prozent, Daimler 30 Prozent und Iveco zehn Prozent. Grundlage für die illegalen Absprachen bildete laut Vestager ein Treffen im Jänner 1997 in einem Brüsseler Hotel, später gab es Runden bei Handelsmessen und anderen Branchenveranstaltungen. Es habe sich um Absprachen von Vertretern „der höchsten Führungsebene“ gehandelt, erklärte die Kommission. „Ab 2004 wurde das Kartell über die deutschen Tochtergesellschaften der Lkw-Hersteller organisiert, und der Informationsaustausch vollzog sich generell auf elektronischem Wege.“

Brexit wird Britanniens Wirtschaft 2017 besonders treffen, auch Eurozone verliert. Quelle: IWF, APA Die Untersuchung der Kommission läuft seit 2011. Damals wurden nach einem Hinweis von MAN unangekündigt Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen durchsucht. Wie Vestager sagte, vermied die VW-Tochter durch die Zusammenarbeit mit Brüssel eine Geldstrafe von 1,2 Milliarden Euro. „Daimler bedauert diese Vorfälle und hat schon vor längerer Zeit die Konsequenzen daraus gezogen“, erklärte das Stuttgarter Unternehmen. Interne Kontrollen seien gestärkt worden, zudem würden Mitarbeiter „verstärkt regelmäßig und umfassend“ zu Kartellund Wettbewerbsfragen geschult. Zur Begleichung des Bußgelds hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Rückstellungen gebildet. MAN bestätigt Meldung. MAN bestätigte, dass es die Kommission über das Kartell „in Kenntnis gesetzt hatte“. Unlautere Geschäftspraktiken sowie gesetzes- oder regelwidriges Verhalten würden in der Firma nicht geduldet. Die bislang höchste Kartellstrafe, die von der EU-Kommission verhängt wurde, richtete sich im Jahr 2012 gegen sieben Hersteller von Fernseh- und Computerbildschirmen, darunter LG Electronics und Philips. Sie wurden damals wegen jahrelanger Preisabsprachen zu einer Strafzahlung von 1,5 Milliarden Euro verdonnert.<ag>


BÖRSE EXPRESS

CROWDINVESTING ANLAGEFORM

Neue Kampagnen für Anleger, die auf den Sportmarkt setzen Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Es laufen, bzw. starten demnächst neue Crowdinvesting-Kampagnen, die sich um das Thema „Sport“ drehen. Zum einen kann man in eine Wintersport-Region investieren und bekommt dafür Goodies, zum anderen läuft demnächst eine Kampagne eines Sportbekleidungsherstellers, der einen prominenten ehemaligen Spitzensportler im Advisory Board sitzen hat. sterreich ist ein sportliches Land. Wer auch auf das Thema Sport als Anlage setzt, hat derzeit einige Möglichkeiten, z.B. über Crowdinvesting. Aktuell kann man etwa die Loser Bergbahnen für die nächsten Wintersaisonen unterstützen oder aber demnächst in einen innovativen Sportbekleidungshersteller investieren. Die Loser Bergbahnen brauchen zur Absicherung des Wintergeschäftes eine neue Beschneiungsanlage. Das Kapital soll zum Teil „sanSirro ist für auch von Crowdinvestoren aufmich die indivi- gebracht werden. Mitte Juli starteten die Loser Bergbahnen duellste Sportdeshalb eine Zeichnungsoffenund Freizeitbesive via Crowdfunding. Ziel ist, kleidung mit die Vollbeschneiung der Pisten dem Potenzial Sandling und Loser bis hinauf zum Weltmarkt- zum Loser Fenster innerhalb von drei bis vier Tagen zu führer.“ schaffen. Die Finanzierung dieser 4 Mio. Euro-Investition soll dabei auf drei Säulen beruhen: Ein Teil kommt vom Land Steiermark, ein Teil von den Eigentümern und ein Teil, konkret bis zu 1 Mio. Euro, über die Crowdfunding-Zeichnungsoffensive. Die Loser Crowdfunding-Aktion läuft unter dem Titel „Loser Schnee-Botschafter“ (www.loserschneebotschafter.at). Die Loser Schnee-Botschafter können dabei ihren Unterstützungsbeitrag in vier Kategorien leisten, nämlich Loser Schneekristalle in Hellblau, Bronze, Silber und Gold. Dafür gibt es Gutscheine und Ehren-Auszeichnungen. Gerald Loitzl, Bürgermeister von Altaussee: „Ziel ist, dass

Ö

Viele Sportler sind von der innovativen sanSirro-Entwicklung überzeugt Fotoquelle: conda.at

wir 1 Mio. Euro über die Zeichnungsoffensive aufbringen, damit wir im Herbst mit dem Bau beginnen können.“ Dabei sollen mindestens 600.000 Euro von der Crowd kommen. Wird dieser Mindestbetrag nicht erreicht, erhält jeder Unterstützer sein Geld zurück, heißt es auf www.loserschneebotschafter.at. Unterstützt wird die Kampagne von der reward-based Crowdfunding-Plattform Fundraizer. Sportliche Bekleidung mit Thomas Muster. Auf conda.at startet demnächst die Kampagne von sanSirro, einer smarten Sportbekleidung, die über eine digitale Vernetzung verfügt. Das neue Smart-Tex von sanSirro ist in Entwicklung und wird sich als ein intelligentes und datengenerierendes Sporttextil präsentieren. Die spezielle Graphen-basierte Fasertechnologie verspricht eine Datenaufnahme direkt vom Körper in das Textil. Diese Daten können mulitlokal, also an verschiedenen Positionen, am Körper erfasst werden. Dabei handelt es sich um Daten wie zum Beispiel Puls, Temperatur, Atemfrequenz, Muskelkontraktion sowie Geodaten, wie es seitens des Herstellers heißt. Der Nutzer kann so individuelle Analysen und Auswertungen durchführen. Im Advisory Board des Unternehmens sitzt der ehemalige Tennis-Profi Thomas Muster. Für ihn ist sanSirro „die individuellste Sport- und Freizeitbekleidung mit dem Potenzial zum Weltmarktführer!“ Investoren winkt eine jährliche Verzinsung von 5,5 Prozent (für Frühentschlossene) bzw. 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren. < Mehr zum Thema Venture Capital und Private Equity erfahren Sie laufend unter http://www.boerse-express.com/venture


BÖRSE EXPRESS

Auf der Suche nach Rendite?

PRODUKTB ROSCHÜRE Juli 2016 Raiffeisen Centroban k

3 % EURO ST BONUS& OXX 50®/S&P 500® SICHERH EIT A N LA G EP RO BONUS-Z

DUKT ERTIFIKAT OHNE KAPITALSC HU

TZ Ȼ EURO ST OXX 50® U N D S&P 500® Ȼ 3 % JÄH ALS BASISW RLICHER FI XZINSSATZ ERT Ȼ BARRIERE BEI 35 % JEDES IND Ȼ 5 JAHRE EX LAUFZEIT Ȼ EMITTEN TENRISIK O

2 16

ISIN AT0000A1MCD3 weitere Information unter www.rcb.at

Anzeige

Dies ist eine Werbemitteilung und stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung dar. Gebilligter Prospekt (samt allfälliger Änderungen oder Ergänzungen) ist veröffentlicht unter www.rcb.at/Wertpapierprospekte. Stand: Juli 2016


BÖRSE EXPRESS

ANALYSE GASTARTIKEL

Mysterium Aktienanalyse – das Geheimnis bleibender Qualität Phillipp Kain*

redaktion@boerse-express.com

Trotz mangelnder Alternativen im Nullzinsumfeld ist die Zahl der Aktionäre in den letzten Jahren nicht angestiegen. Anleger scheuen das vermeintlich hohe Risiko doch ist dieses wirklich so hoch? ie hoch ist das Risiko am Aktienmarkt? Die Aktienkultur in Deutschland und Österreich ist unterentwickelt. In Deutschland hatten im Jahr 2015 gerade einmal 14% der Bevölkerung einen Teil ihres Ersparten in Aktien oder Aktienfonds investiert. Noch interessanter: Trotz der mangelnden Alternativen im gegenwärtigen Nullzinsumfeld, hat sich die Anzahl an Aktionären in den letzten Jahren nur unwesentlich erhöht. Einer der Gründe für dieses Ergebnis ist das empfundene Risiko bei Aktieninvestments. Doch wie riskant sind Aktien wirklich?

W

Die meisten Anlageexperten empfehlen bei Aktieninvestments einen Veranlagungshorizont von mindestens zehn Jahren. Was wäre also passiert, wenn man seit den 1980er-Jahren für jeweils zehn Jahre breit gestreut in den Aktienmarkt investiert hätte? Die untenstehende Grafik zeigt: In nur vier der insgesamt 27 untersuchten Perioden war die Performance negativ. Das Ende dieser Zeiträume fiel genau in den Start der Finanz- und Wirtschaftskrise bzw. in die darauffolgende Staatsschuldenkrise. Umgekehrt konnten somit in knapp 90% der dargestellten Zeiträume Gewinne erzielt werden. Mehrheitlich, nämlich in 17 der 27 Perioden, konnte das Kapital zumindest verdoppelt werden (+100% oder mehr). Ein Investor kann demnach folgende Schlüsse aus dieser Grafik ziehen: Es war in der Vergangenheit fast immer eine gute Idee Aktien zu halten. Eine angemessene Laufzeit und breite Streuung reduzieren das Risiko wesentlich. Große Krisen wie jene ab dem Jahr 2008 beeinflussen den Aktienmarkt erheblich. Wer allerdings während dieser Krise und darüber

Entwicklung Weltaktienmarkt über den Zeitraum von zehn Jahren seit 1980 (in %)

Weltaktienmarkt anhand des MSCI World inkl. Dividenden in EUR, jeweils vom letzten Handelstag.

Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung


BÖRSE EXPRESS

ANALYSE hinaus die Nerven behielt, konnte sein Kapital dennoch vermehren. Alles anders − oder doch nicht? Die Voraussetzungen für Investments haben sich während der letzten Jahrzehnte deutlich verändert. Die ausufernden Staatsschulden in den entwickelnden Ländern lähmen das Wachstum. Alleine in den letzten zehn Jahren ist die Staatsschuldenquote in Österreich um 30% gestiegen. Auch die Alternativen zu Aktien waren in der Vergangenheit andere. 10-jährige deutsche Staatsanleihen hatten in den 1980er-Jahren eine Rendite von über 10%. In den 1990er-Jahren zumindest meist noch über 5%. Und heute? Heute haben 10-jährige deutsche Staatsanleihen eine negative Rendite. Die Welt der Anleihen steht Kopf: Schuldner gewinnen, während Anleger verlieren. Welche Auswirkungen hat das auf Aktien? Anders als früher: Der niedrigere Diskontierungsfaktor rechtfertigt höhere Unternehmensbewertungen. Gleich wie früher: Qualitätsunternehmen sind weiterhin die interessanteste Art zu veranlagen. Manche dieser Unternehmen sind sogar noch immer dieselben wie vor 30 Jahren. Doch was macht diese Unternehmen an der Börse so erfolgreich? Langfristiger Börsenerfolg ist analysierbar. Unternehmen die jahrzehntelange Erfolge vorweisen können, haben zumeist starke Wettbewerbsvorteile. Diese grenzen sie signifikant von Mitbewerbern ab und erschweren es neuen Firmen Kunden abzuwerben. Der Nahrungsmittelhersteller Nestlé ist ein Paradebeispiel für starke Marken. Der Konzern verfügt über eine enorme Präsenz in den Supermärkten dieser Welt. In kaum einem Lebensmittelgeschäft kommt man an den Marken Nescafé, Nesquik, Maggi, Thomy, KitKat, Smarties oder Wagner vorbei. Der Schweizer Lebensmittelkonzern führt alleine 20 Marken mit einem jährlichen Umsatz von mehr als CHF 1 Milliarde. Aber nicht nur starke Marken bieten Schutz vor der Konkurrenz. Andere Unternehmen haben Produkte die durch Patente über Jahre hinweg gesichert sind. So werden zum Beispiel im Pharmabereich durch Patente mit einzelnen Medikamenten überdurchschnittliche Gewinne erzielt. Mitbewerber werden so per Gesetz daran gehindert, ein Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen. Um langfristigen Erfolg gewährleisten zu können, ist auch finanzielle Flexibilität wichtig. Wirtschaftlich schwächere Phasen sind über die Jahre hinweg normal, sollen aber ein Unternehmen keinesfalls an den Rand der Zahlungsunfähigkeit bringen. Die Experten der Schoellerbank bevorzugen daher Unternehmen mit einem niedrigen Verschuldungsgrad. Wenn das Unternehmen verschuldet ist, gilt es zu prüfen wie die Rückzahlung der Schulden stattfinden kann. Johnson & Johnson ist beispielsweise ein Unternehmen, dessen Bilanz einer Festung gleicht. Seit vielen Jahren verfügt es bereits über Netto Cash. Das heißt, der Pharmariese verfügt über mehr liquide Mittel als Schulden. Eine Rückzahlung der

Verbindlichkeiten unter aktuellen Gegebenheiten stellt somit kein Problem dar. Zusätzlich interessant: Alle großen Ratingagenturen bescheinigen Johnson & Johnson die bestmögliche Bonität. Somit weist der Konzern sogar ein besseres Rating als die Republik Österreich und viele andere Länder der Europäischen Union auf. Die finanzielle Ausrichtung eines Unternehmens wird meistens direkt vom Topmanagement vorgenommen. Manche Unternehmen sind dafür bekannt, eine bestimmte Grundausrichtung zu vertreten – unabhängig vom aktuellen CEO. Der Finanzmarkt liebt Verlässlichkeit. Die deutsche Unternehmensgruppe Munich Re hat sich einen Ruf als äußerst vorsichtig agierende Firma erarbeitet. Der Rückversicherer ermöglicht es anderen Versicherungsgesellschaften große Risiken zusätzlich abzusichern. Dabei hat das Management in der Vergangenheit regelmäßig Schäden zu hoch geschätzt. In der Realität fielen die Gewinne dann meist höher aus als erwartet. Auch wenn nächstes Jahr ein Wechsel an der Konzernspitze ansteht, wird sich an der Strategie wohl wenig ändern. Zu einer der wichtigsten Managementfertigkeiten zählt neben Verlässlichkeit auch die Fähigkeit die erzielten Gewinne erfolgsversprechend zu reinvestieren. Das Fingerspitzengefühl bei der Kapitalallokation kann signifikanten Wert für die Aktionäre schaffen, oder eben auch vernichten. Wettbewerbsvorteile, eine solide Bilanz und ein starkes sowie verlässliches Management stellen somit die Eckpfeiler in der Aktienanalyse dar. Sie helfen dabei, Unternehmen hinsichtlich deren Qualität zu bewerten. Eine Kombination dieser Kriterien zusammen mit den zukünftigen Ertragsaussichten ergeben das Gesamtbild. Ein Aktienportfolio enthält bei der Schoellerbank aktuell mehr als zwei Dutzend Einzeltitelaktien. Um eine bestmögliche Streuung zu gewährleisten, werden nach strengen Qualitätskriterien auch Fonds beigemischt. Fazit: Lassen Sie sich nicht (ent-)täuschen. Anleihen waren in der Vergangenheit dafür bekannt, für Stabilität und sichere Erträge zu sorgen. Wer allerdings heute Anleihen von sicheren Schuldnern kauft, muss in den meisten Fällen darauf hoffen, dass die Renditen künftig noch negativer werden. Die vermeintliche Sicherheit kann vor allem bei langlaufenden Anleihen ein Trugschluss sein. Wer allerdings Aktien von hochwertigen Unternehmen beimischt, wird langfristig sein Vermögen erhalten können. Ein tiefes Verständnis der einzelnen Unternehmen ist hierfür allerdings ein Muss. Zu diesem gelangt man nur über eine sorgfältige Recherche und eine entsprechend fundierte Interpretation. In einer Vermögensverwaltung übernehmen Experten diese Analyse. Die Schoellerbank bietet − je nach Risikoneigung − Portfolios mit einem Aktienanteil von 30% bis hin zu 100%. * Phillipp Kain, MSc ist Mitglied des Asset Management Teams der Schoellerbank AG


BÖRSE EXPRESS

BRANCHE IMMOBILIEN

Luxusimmobilien werden zum Ladenhüter s wird immer schwerer, teures Wohnungseigentum an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Bei Londons Immobilien etwa purzeln nach der Brexit-Entscheidung die Preise und machen die Verkäufer kreativ. Geldgeschenke für den Möbelkauf, Bezahlung der Mehrwertsteuer und die Verlosung von Gratis-Parkplätzen sollen den Markt auf Vordermann halten. Die Researcher von Molior in London vermelden trotzdem, dass die zuletzt so beliebten Vorverkäufe von Immobilien um 23 Prozent gegenüber dem Vorquartal eingebrochen sind. Der Brexit werde die britische Wirtschaft beschädigen und könnte den Wert von Wohnimmobilien in London um über 30 Prozent einbrechen lassen, warnen die Analysten der Societe Generale, Barclays prognostiziert, dass die Umsätze britischer Hausbauer um fünf Prozent fallen werden. Übrigens: Die Verkäufe neuer Eigenheime in London, wo die Preise rund 62 Prozent über dem Hoch von 2007 liegen, fiel bereits vor dem Brexit-Votum - und anderem wegen zusätzlicher Abgaben für ausländische Käufer und höheren Steuersätzen gaben die Käufe im ersten Quartal um etwa 33 Prozent auf 5947 nach, geht aus Daten von Molior London hervor. Doch nicht nur in London knistert es im Luxussegment. Über den Markt in New York gibt es bereits den Ausspruch eines ‘Immobilien-Pornos’ von Paul Krugman. Superreiche aus aller Welt kauften sich Apartments in Nobel-Wolkenkratzern für mitunter dreistellige Millionensummen: als Statussymbol sowie Geldanlage zugleich und natürlich immer in der Hoffnung, es werde sich schon ein Anderer finden, der später noch mehr Geld zu zahlen bereit ist. Doch diese Zeit endet, wie die ‘New York Times’ in einem umfangreichen Artikel feststellt - „In New York, a Falling Market for Trophy Homes in the Sky“ - http://goo.gl/7VQhHi, Was die NYT etwa beobachtete: Es werden immer mehr Objekte mit drastischen Preisabschlägen angeboten; Die Entwickler des Wolkenkratzer-Projektes 111 West 57th Street haben bereits die Veröffentlichung von Werbematerial für ihre Objekte auf das kommende Jahr verschoben. Und in 432 Park Avenue, dem höchsten Wohngebäude in der westlichen Hemisphäre, wurden bereits Wohnungen geteilt. Ursprünglich sollten die Einheiten für jeweils 78 bis 85 Millionen US-Dollar verkauft werden, heißt es. Jetzt wurden daraus je zwei kleinere Objekte, für je 40 Millionen Dollar das Stück. >gill<

E

GRATIS- NEWSLETTER Jeden Donnerstag in Ihrer Mailbox - der Immobilien-Newsletter des Börse Express - Anmeldung zum kostenlosen Bezug unter http://goo.gl/r9OgYN

Wohnimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert Name

Kurs/Buchwert*

LEG IMMOBILIEN AG

1,82

DEUTSCHE WOHNEN AG-BR

1,59

TAG IMMOBILIEN AG

1,45

VONOVIA SE

1,35

Median

1,32

BUWOG AG

1,29

GRAND CITY PROPERTIES

1,25

CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE

1,10

ADLER REAL ESTATE AG

0,82

Gewerbeimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert Kurs/Buchwert*

Name

WARIMPEX FINANZ- UND BETEILI

0,58

IMMOFINANZ AG

0,60

UBM DEVELOPMENT AG

0,66

BRITISH LAND CO PLC

0,72

CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG

0,73

ATRIUM EUROPEAN REAL ESTATE

0,73

S IMMO AG

0,86

DO DEUTSCHE OFFICE AG

1,10

Median

1,13

PSP SWISS PROPERTY AG-REG

1,15

ALSTRIA OFFICE REIT-AG

1,18

TLG IMMOBILIEN AG

1,34

COLONIA REAL ESTATE AG

1,35

UNIBAIL-RODAMCO SE

1,45

KLEPIERRE

2,18

PATRIZIA IMMOBILIEN AG

2,27

REGUS PLC

4,78

Wohnimmobilien gerankt nach Empfehlungskonsens Name

Konsens**

BUWOG AG

4,70

CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE

4,44

DEUTSCHE WOHNEN AG-BR

4,39

ADLER REAL ESTATE AG

4,33

Median

4,20

GRAND CITY PROPERTIES

4,06

VONOVIA SE

3,92

LEG IMMOBILIEN AG

3,21

TAG IMMOBILIEN AG

3,00 Quelle: Bloomberg; Stand 20. Juli 2016 * Kurs zu Buchwert ** von 1 bis 5, je höher desto besser


BÖRSE EXPRESS

WIEN NORD

DER BÜROSPEZIALIST IN ZENTRALEUROPÄISCHEN HAUPTSTÄDTEN.

WIEN

ō

BERLIN

ō

TOWER 185, Frankfurt

FRANKFURT

ō

MÜNCHEN

ō

ORHIDEEA TOWERS, Bukarest

WARSCHAU

ō

PRAG

ō

BUDAPEST

ō

BUKAREST

AMAZON COURT, Prag

Die Qualität von Arbeitsplätzen und Unternehmensstandorten wird von vielen verschiedenen Faktoren bestimmt. Deshalb bietet CA Immo Büroumgebungen, die den Führungsanspruch Ihres Unternehmens unterstreichen. Als Spezialist für Büroimmobilien in den großen europäischen Städten setzen wir Maßstäbe.

CA IMMO AUSTRIA Mechelgasse 1, 1030 Wien +43 1 5325907-0, austria@caimmo.com

Anzeige

Weitere Informationen: www.caimmo.com


BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE INDEX/PARTIZPATION

Rendite in den unendlichen Weiten Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Vontobel bietet ein neues Partizipationszertifikat auf die Gewinner des Vormarsches des Internets. Dividenden werden reinvestiert, die Währungskomponente bietet Chancen aber auch Risken. as Internet hat sich zu einem riesigen weltweiten Marktplatz entwickelt. Wie selbstverständlich werden heute verschiedenste Produkte und Dienstleistungen online angeboten und gehandelt. Dem e-Commerce dürfte auch künftig eine interessante Entwicklung bevorstehen. Was treibt die beeindruckenden Prognosen? Die Marktforscher Forrester Research führen in ihrer Studie ‘B2B eCommerce, 2015 To 2020 (US)’ vom Mai 2015 naheliegende Gründe wie Kosteneinsparungen auf Anbieterseite und bequemere Kaufprozesse für Nachfrager an. Starke Argumente, die einen großen Teil des Erfolgs erklären. Maßgeblichen Einfluss haben zudem Faktoren, die ohnehin als Treiber vieler Technologietrends fungieren: breite und kostengünstige Nutzung von Smartphones, Erschließung bislang größtenteils ausgeschlossener großer Bevölkerungsteile in Ländern wie Indien, China, Afrika oder Südamerika. Online-Plattformen können Mehrwert schaffen. Die Strategie entscheidet jedoch über den Erfolg. Unternehmen müssen ihr Ökosystem öffnen und umdenken, dann könnten sich große Chancen ergeben. Die wertvollsten Vermögenswerte einer Plattform sind folglich ihre Daten und Nutzer. Netzwerkeffekte innerhalb des Plattform-Ökosystems werden umso stärker, je mehr sich nachgelagerte Interaktionen ähneln. Zum Beispiel der Kauf von Büchern, die Empfehlungen erhalten, welche wieder zu neuen Bücherkäufen führen. Plattform-Teilnehmer, Produzenten und Konsumenten selbst wirken also wertsteigernd. Je mehr Nutzer eine Plattform aufweist, desto größer wird ihr Wert: der ‘Community- Effekt’ als ultimative Quelle für potenzielle Wettbewerbsvorteile. Auch für Anleger könnten die digitalen Märkte Chancen

D

Foto: DPA

bieten, etwa über ein neues Vontobel-Indexzertifikat auf den ‘Digital Marketplaces Performance-Index’. Dieser lässt Anleger an der Entwicklung digitaler Märkte teilhaben. Unter anderem deckt der Index die Segmente Immobilien, Medien, Reisen, Kapitalmärkte, Finanzdienstleister und eCommerce Plattformen ab. Das Indexkonzept folgt quantitativen und qualitativen Regeln. Berechnet und veröffentlicht wird der Index von der Solactive AG. Der Index wird halbjährlich anhand der qualitativen Analyse und des quantitativen Regelwerks angepasst. Dividenden werden in den Index reinvestiert. Es wird eine Managementgebühr von 1,2% p.a. erhoben. Das neue Open-End Indexzertifikat auf den Digital Marketplaces Performance-Index (ISIN DE000VN19ER0) kann noch bis 28.07.2016 gezeichnet werden. Der Anleger partizipiert 1 zu 1 an der Wertentwicklung der 20 Basiswerte (etwa Adobe, Alibaba, Amazon, Deutsche Börse, Netflix, Paypal ...). Zu beachten für Anleger ist, dass der Index in US-Dollar notiert, es bei diesem Zertifikat keine Quanto-Struktur gibt, heißt keine Währungsabsicherung. Somit gibt es für Anleger das Risiko eines Kursverlusts von US-Dollar zu Euro - aber auch die Chance auf einen Kursgewinn des Greenback. Einen Blog zum Thema mit zahlreichen weiteren Infos und Grafiken finden Sie unter https://goo.gl/x8E5XX, mehr zum Produkt gibt’s unter https://goo.gl/7sER2r <

INFO OPEN END PARTIZIPATIONSZERTIFIKAT AUF DIGITAL MARKETPLACES PERFORMANCE-INDEX Produkttyp

Index-Zertifikat

eusipa-Kategorie

Tracker

Handelswährung

EUR

ISIN

DE000VN19ER0

Typ

Bull

Basiswert Digital Marketpla-

ces Performance-Index Währung Basiswert Ausgabepreis

100,50 Euro

Management-Gebühr 1,2% p.a. Quanto Nein

USD


BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR VON JOHN J. HARDY, HEAD OF FX STRATEGY BEI DER SAXO BANK

Anleger sollten sich gut überlegen, was sie sich wünschen icht einmal einen Monat nach dem Schock des Brexit-Votums hat sich das Trauma, das dieses Ereignis an den globalen Märkten hervorgerufen hatte, komplett in Luft aufgelöst - abgesehen vom rasanten Sturz des Wechselkurses für das Pfund Sterling. Und man könnte fast glauben, dass das Brexit-Votum die globalen Märkte sogar noch ankurbelt: Die Investoren sind davon überzeugt, dass die Zentralbanken in den verschiedenen Ländern sich irren, was die gemäßigte Vorsicht angeht, eine „Die Märkte feiern Ansteckung der Wirtschaft durch den Brexit die heiß erwartete zu vermeiden. Die britinächste Phase der sche Zentralbank wird Zentralbank- und im August vermutlich eine Art quantitative Lodamit der ckerung auf den Tisch Finanzpolitik, das bringen, die den finanzsogenannte politischen Sparkurs des ehemaligen SchatzkanzHelikoptergeld.“ lers Osborne abschwächen soll. Andernorts haben sich die Zentralbanken in letzter Zeit bereits zunehmend akkommodierend gegeben. Die US-Notenbank hält sich derzeit mit Prognosen über ein mögliches Schwächeln der US-Wirtschaft zurück und Japan wird in Kürze umfangreiche steuerliche Anreize setzen, nachdem das Wachstum angesichts des steilen Anstiegs des japanischen Yen abgeflaut war. Und China, die weltweit wichtigste Wachstumsquelle in den letzten 15 Jahren, ist eindeutig entschlossen, die Anreize bis auf Weiteres beizubehalten, damit die Wirtschaft weiter brummt – auch wenn das Land damit eine beängstigende, unhaltbare Schuldenblase herbeiführt.

N

Erinnerungen werden wach. Eine seltsame Lage, die an das Marktregime in den Jahren 2010/11 erinnert, als jede Veröffentlichung negativer US-Wirtschaftsdaten nahezu für ihre Konsequenzen für die USD-Liquidität der US-Notenbank gefeiert wurde, da diese die globale Risikofreudigkeit befeuerte und die Marktblase weiter wachsen ließ. Und wenn die Zentralbanken jetzt der zusammenbrechenden Risikofreudigkeit tatenlos zuschauen, sollten wir uns noch stärker als sonst vor ihren politischen Absichten in Acht nehmen. Das Risiko eines weltweiten

Zusammenbruchs könnte ab hier an Fahrt gewinnen, wenn die EU ihren starken politischen Willen zur Rettung der systemrelevanten Banken Italiens bekundet. Ein Schwund der Risikofreudigkeit vor dem Hintergrund der schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würde die Zentralbanken mit der plötzlichen Erkenntnis überraschen, dass sie einmal zu oft mit dem Feuer gespielt haben. Der Tanz des Marktes mit der Zentralbankpolitik wird dann in eine neue, gefährliche Phase eintreten: Wenn nichts Brennbares mehr da ist, brechen die Märkte zusammen; wird fleißig Feuerholz nachgelegt, geraten die Dinge außer Kontrolle. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, fragen Sie? Nicht gerade ein Faktor in der Gleichung... Die Märkte feiern die heiß erwartete nächste Phase der Zentralbank- und damit der Finanzpolitik, das sogenannte Helikoptergeld. Dieser eher unbestimmte Begriff umfasst so ziemlich alles von höheren Haushaltsausgaben, die dann durch zusätzliche Zentralbank-Anleihenkäufe abgedeckt werden, bis hin zu offenen Finanzspritzen in die Taschen der Verbraucher, die reinste Form des Helikoptergelds. Echtes Helikoptergeld würde tatsächlich das Problem der wachsenden Ungleichheit behandeln, eben weil Bares für den finanzschwachen Teil der Bevölkerung am schnellsten und am deutlichsten spürbar ist. Vorerst scheint sich Japan noch dagegen zu sträuben, das Helikoptergeld vollends auf den Weg zu bringen. Stattdessen werden vermutlich zunächst Anreize mit der Unterstützung der Zentralbank gesetzt. Der Yen dürfte daher nicht weiter abschwächen, da die Markterwartungen wohl schon über das Ziel der japanischen Finanzpolitik hinausgeschossen sind. Inflationäre Geldgeschenke. Aber die globalen Märkte sollten sich gut überlegen, was sie sich wünschen. Natürlich ist das Helikoptergeld ein viel mächtigeres, viel direkteres Stimulans für die Wirtschaft als die quantitative Lockerung und insbesondere als Nullzinssätze oder gar negative Zinssätze. Aber im Gegensatz zur QE ist Helikoptergeld auch ein inflationäres, besonders unverblümtes Geldgeschenk. Und nach diesen Hilfsmitteln werden die Zentralbanken (und verstärkt auch die Regierungen) greifen müssen, wenn sie das schwache Wachstum auffangen und das Schreckgespenst der Deflation vertreiben wollen. Die Inflation ist die einzige finanzpolitische Notwendigkeit in einer Welt, die förmlich in Schulden ertrinkt. Und die Inflation ist die einzige Möglichkeit, die relative Last dieser immensen Schulden zu lindern, ohne Massenkreditausfälle zu verursachen. Aber die Schulden des einen sind die Ersparnisse des anderen. Mit anderen Worten: Viel Reichtum auf dem Papier wird real wohl verloren gehen. Und im Mittelpunkt dieses Abwärtswettlaufs werden die Fiatgeldkurse stehen. <


BÖRSE EXPRESS

SONSTIGES Die Welt der Börse in einer App

Bulle & Bär steckengeblieben?

Was: Teletrader Börsen App Inhalt: Nutzer können sich die TeleTraderApp individuell anpassen - auf für sie relevante Finanzmarktinformationen. Dazu gibt es Zugriff auf kostenlose Live-Daten und Pushkurse von Märkten aus aller Welt, inklusive aktueller Nachrichten, Unternehmensprofile, Vollbild-Charts in Echtzeit, Aktienscreener sowie Währungsrechner. Weitere Features sind u.a. Live-Suche, Portfoliofunktion, Realtime-Charting und eine technische Analyse. http://www.teletrader.com/products/Apps Kosten: Null

Was: Youtube-Video Veranstalter: Societe Generale Inhalt: Wenn Bulle und Bär unterwegs mal steckenbleiben – keine Panik! Mit Inline-Optionsscheinen profitieren Sie genau dann. Wann: 0-24 Uhr https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ UIsU

Optionsscheine und Knock-out-Papiere Was: Youtube-Video Veranstalter: Börse Frankfurt Inhalt: Frauke Ludowig fragt bei Bernhard Jünemann nach, wie genau der Hebeleffekt bei Wertpapieren funktioniert und für welche Anleger sie überhaupt geeignet sind. https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ UIsU

Rendevouz mit Harry Was: Internet-Sendung Veranstalter: BNP Paribas Inhalt: Die Sendung „Rendezvous mit Harry“ findet jeden Montag live um 19 Uhr statt. Eine Stunde lang treffen sich Top-Trader Harald Weygand, Grégoire Toublanc und Volker Meinel um über Kurse, Charts, Produkte und Prognosen zu reden. Dabei können Sie während der Live-Sendung Fragen stellen, die das Team aufgreifen und beantworten wird. Wann: jeden Montag um 19:00 Uhr Anmeldung: https://bnp.godmode-trader.de

Impressum INVESTOR MEDIENEIGENTÜMER UND INTERNET EMAIL

HERAUSGEBER Börse Express GmbH, Mölkergasse 4/2, 1080 Wien

www.boerse-express.com

PHONE

01/236 53 13

redaktion@boerse-express.com CHEFREDAKTEUR Robert Gillinger (gill)

KOOPERATIONSPARTNER Kunstinvestor, Michael Ruben Minassian (Medieneigentümer und Chefredakteur) CHARTS

TeleTrader, Kursdaten ohne Gewähr

ANZEIGEN mrm-media, Telefon: +43 664/9467039, Mail: anzeigen@investor-medien.at VERLAGSADRESSE Börse Express GmbH, Mölkergasse 4/2, A-1080 Wien, Tel. +43/1/236 53 13 0, Email: office@boerse-express.com HINWEIS

Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemach-

ten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Investor ist ausschließlich fur den persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstößt gegen das Copyright. Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung. VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM

www.boerse-express.com/impressum

Die X-perten aktuell Was: Internet-Sendung Veranstalter: Deutsche AWM Inhalt: Alles andere als langweilig ist es an den Märkten. Welche Themen im Blickpunkt stehen, darüber sprechen die Experten der Deutsche Bank. Kosten: Null Anmeldung: https://goo.gl/EIvSkF


BÖRSE EXPRESS

U E N

www.wienerborse.at Q

Marktdaten von rund 10.000 Finanzinstrumenten

Q

„Wiener Börse Live“ – Preisdaten in Echtzeit

Q

„Meine Börse“ – Portfolio- & Watchlist-Funktion

Q

Neue Inhalte zu Indizes, Technik und Börsewissen

Q

Eine Website für alle Endgeräte

Jetzt informieren! Anzeige


Rahofer.

BÖRSE EXPRESS

PALFINGER AG · 5101 Bergheim, Österreich · E-Mail h.roither@palfinger.com

UNSERE FIRMENBIBLIOTHEK.

WWW.PALFINGER.AG

Anzeige

Wir sind stolz darauf, dass sich die kulturelle Vielfalt unserer Gruppe auch in unserer Unternehmenskultur widerspiegelt. Denn durch das Klima der Offenheit Neuem gegenüber wurde der Erfolg unserer Internationalisierung beflügelt. So arbeiten heute Menschen aus mehr als 70 Nationen an unseren Produktionsstandorten in 20 Ländern. Und weil wir immer weiter lernen wollen, werden in Zukunft sicherlich noch einige Bücher die Sammlung erweitern.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.