KUNSTINVESTOR AUSGABE SEPTEMBER 2016

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SEPTEMBER 2016

World Press Photo 16

Auktionen in Wien: "Gemälde und Antiquitäten aus der Privatsammlung" Vienna Contemporary- Prognostikon- Malerei im Wandel und das Gestische. Vehemenz universeller Verführung. Galerie Gugging "fotografie:lejo & august walla"






KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser

So spannend wird wieder der Kunstmarkt- besonders der September wird turbulent: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Die Wirtschaftskrise verunsichert den Geldmarkt, doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis und taumelnden Finanzmärkten abhängig. Und so steigt auch das

Ansehen der Sammler: Wer heute Kunst sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen, die ihre lieb gewordene Gewohnheit pflegen wie eine kostbare Orchidee- sie sind eigene Spezies. Ihre Leidenschaft wird zur Obsession, um die sich das ganze Leben dreht. Die meisten tragen zuerst wahllos, dann gezielt ihre Schätze zum Sammeln. Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunstmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition.

Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045, Fax: + 43 1/29 81 298, Website: www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: WestLicht © Greg Nelson USA, 2.Preis World Press Photo, Einzelfotos, Spor- „Sports Illustrated“ 2015, NCCA Basketball-Turnier, Nebraska USA, 20. März 2015




KUNST.INVESTOR News

SEO RAUM FÜR DICH Messmer Foundation

Raum für Dich, 2016, Acryl auf Leinwand – Foto: © Courtesy Galerie Schultz

Riegel am Kaiserstuhl- Die Galerie Messmer präsentiert die koreanische Künstlerin SEO aus Berlin. Sie gehört zu den Stars der zeitgenössischen Kunstszene! Ihre Arbeiten sind ein Spiel aus Farben und Perspektiven, mit denen sie die Empfindungen des Betrachters immer wieder herausfordert. Geboren 1977 in Gwangju in der Provinz von Seoul, hat sie ihr Kunststudium an der örtlichen Universität mit Auszeichnung und einem Stipendium als „Beste Studentin“ beendet. Im Jahr 2001 nahm sie den weiten Weg nach Berlin auf sich, um an der Universität der Künste bei Georg Baselitz zu studieren. Bei ihm war sie 2003 und 2004 auch Meisterschülerin. Neben hochkarätigen Preisen wie dem „Beijing Art Award“, dem „Meilenstein“ des Leopold-Hoesch-Museums oder dem „Award of Excellent Painting“ des National Art Museum of China hat SEO bereits an vielen hochkarätigen Ausstellungen teilgenommen. Allein bei 8 Biennalen war sie dabei, wie der 54. Biennale in Venedig oder der Animamix Biennale in Shanghai. Auch sind ihre Werke bereits in vielen bedeutenden Sammlungen vertreten wie der des MoMA (Museum of Modern Art) in New York, dem Bundeskanzleramt, der Deutschen Botschaft in Teheran und dem Museo de Bellas Artes in Santander, Spanien (u. a.). Zahlreich

sind auch die Einzel- und Gruppenaustellungen in bedeutenden Galerien und Museen der Welt, von New York nach Berlin, von Beijing nach Mailand. Die Künstlerin bevorzugt großformatige Arbeiten. Da sie aus Südkorea stammt und in Berlin lebt hat sie sich zum Ziel gesetzt, Eindrücke der klassischen chinesisch-koreanischen Künste mit westlichem Gedankengut und Stilen wie dem von Caspar David Friedrich und Claude Monet in Einklang zu bringen. Sie will das Erbe der beiden Welten in denen sie lebt kombinieren! Die architektonischen Welten von SEO entstehen im Spiel mit Kontrasten: Monumentale Bauten und begrenzter Innenraum finden sich in scheinbar endlosen Landschaften wieder. Die Möglichkeiten der Perspektive werden in den Collagen aus handgeschöpftem Hanji-Reispapier voll ausgeschöpft. Markant ist die „unwirkliche“ Atmosphäre, die festgehalten wird. Globalisierung und Automatisierung inspirieren sie zu ihren Themen. Verloren in Raum und Zeit, irgendwo zwischen Realität und Illusion, wird Farbe zum Werkzeug der optischen „Digitalisierung“ der Werke. Bis zu 800 Farbabstufungen sind in Ihren Bildern zu finden. [Kunsthalle Messmer. Ausstellungsdauer bis 23. Oktober 2016 – Foto: Courtesy Galerie Schultz Berlin]



KUNST.INVESTOR News

Foto: © Galerie Schultz Berlin

Prognostikon - Maik Wolf Rostock- Verlassene Orte haben manchmal etwas Geheimnisvolles an sich. Etwas Ungewohntes, Unwirkliches. Wenn es zu still ist, zu einsam, wirkt zuweilen auch unsere gewohnte Lebenswelt unecht und zieht uns zugleich magisch an. Wir schauen genauer hin, spüren und hinterfragen. "Wenn man Wirklichkeit beobachtet, wird sie schnell surreal. Magisch ist Realität sowieso" sagt der 1964 in Pirna geborene Künstler Maik Wolf. Wolfs Werke zeigen surreal anmutende Momente unserer Lebenswelt: verlassene Stadtansichten, architektonische Ensembles, karge Landschaften in fahles, künstliches Licht getaucht. Als Inspiration dienen ihm eigene Fotografien und digitale Skizzen sowie seine Phantasie. Während seine früheren Werke noch wirklichkeitsgetreuere Darstellungen zeigen, enthalten seine späteren Arbeiten zunehmend surreale Arrangements. So finden sich inmitten von Landschaften einzelne Buchstaben, Formen, Symbole, Zahlen in unterschiedlicher Größe und ohne erkennbaren Bezug. Nichts ist fremd im Einzeln, die Kombination jedoch gibt Rätsel auf, gleich

Projektionsflächen des Unterbewussten das zwar Vertrautes hervorbringt, es jedoch für unser Bewusstsein oft verschlüsselt hält. Die Titel der Bilder sind ebenso sowohl komplex als auch rätselhaft und spielen auf den Bildinhalt an. Seine Serie „Vexiere“ referiert an Vexierspiele (lat. vexare „plagen“), Rätselspiele, die gelöst, entwirrt oder sinnvoll zusammengesetzt werden sollen. Wie überdimensionale Bauklötze für Riesen liegen die Formen, Buchstaben und Zahlen umher, laden ein, mit ihnen zu spielen. Seine Werke schaffen neue Wirklichkeiten, in denen wir als ihre Betrachter uns verorten, Raum gewinnen für Reflexion und beginnen, auch in der heutigen Schnelllebigkeit unseres Alltags, Leere zu fühlen, Stille zu ertragen und mit ihrer surrealen Rätselhaftigkeit, das zu hinterfragen, was wir als gewohnt empfinden. Maik Wolf studierte an der Hochschule für Kunst und Design in Halle und an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Er lebt und arbeitet in Berlin. [Kunsthalle Rostock, Ausstellungsdauer bis 11. Spetember 2016 - Foto: © Galerie Schultz Berlin]




KUNST.INVESTOR News

Foto: © 21er Haus

Rudolf Goessl Malerei im Wandel und das Gestische

Die Ausstellung zeigt das Frühwerk des österreichischen Malers Rudolf Goessl (* 1929), der Mitte der 1960er-Jahre in einer kurzen Nordamerikareise die amerikanische Pop Art und das Colourfield Painting rezipiert und auf seine eigene Weise interpretiert hat. 1969 schloss Goessl diese Phase ab und begann damit, eine eigene Formensprache zu entwickeln, die sich einer Art Trompe l’oeil- Effekts bedient. Zarte Rahmungen der Farbflächen erzeugen einen bühnenhaften Raum innerhalb des sonst gegenstandslosen Bildes. Die Bühnenhaftigkeit und Raumtiefe wich mit der Zeit einer flächigeren Malweise, die an die zarte Faltung seidener

Tücher erinnert. Diese Reduktion führte er so lange weiter, bis jeder räumliche Anhaltspunkt in seinen Bildern verschwindet. Goessls Empfindsamkeit zeigt sich in einem schleierartig wirkenden Farbauftrag und den feinen Helligkeitsabstufungen in den Bildern. Anfang der 1970er-Jahre wird auch Monsignore Otto Mauer von der Galerie nächst St. Stephan auf den Einzelgänger aufmerksam und veranstaltet mit diesem 1973 eine Ausstellung. Diese sollte die letzte sein, die Otto Mauer vor seinem Tod eröffnete. [21er Haus. Ausstellungsdauer: 7. September bis 30. Oktober 2016 – Foto: © 21er Haus]


KUNST.INVESTOR News

Soon: KörperKaliber Vehemenz universeller Verführung

Foto: Elsa Okasaki

Die Jan Arnold Gallery präsentiert die kritische Kunstmode FCKU FSHN des Designers Kevin Klein und ein künstlerisches Statement zur internationalen Waffenindustrie von Olivier Hölzl. Vorgestellt werden Arbeiten, die den Kontext visueller Manipulation durch repetitive, omnipräsente Formensprache thematisieren. Hölzl zeigt abstrahierte Trademarks der international agierenden Waffenindustrie, K. Klein logoüberfrachtete Kleidungsentwürfe. Präsentiert werden die Kunstwerke von jungen, größtenteils osteuropäischen SexarbeiterInnen und Models. Deren instabiler wirtschaftlicher Hintergrund, ein Ergebnis rücksichtslosen, neoliberalen Wirtschaftens westlicher Banken und Konzerne spiegelt sich in den Lockrufen der Werbebotschaften der global agierenden Marken, die sie in der Ausstellung/Show präsentieren. In einer Kooperation des Vereins Sophie mit der Jan Arnold Gallery werden am Abend des 15. September 2016 eine Ausstellung eröffnet und eine Modepräsentation veranstaltet. Präsentiert wird die nicht kommerzielle Kunstmode FCKU FSHN des Designers Kevin Klein

und eine Videoarbeit Olivier Hölzls. Der Verein Sophie, die singuläre politische Vertretung in Österreich arbeitender SexarbeiterInnen, informiert im Vorfeld seine KlientInnen über die Präsentation und organisiert InteressentInnen für die Show. Die Veranstalter engagieren weiters Modelle, eine „gemischte ModelTruppe“ aus SexarbeiterInnen und Laienmodells ist erwünscht um ein Outing der Prostituierten zu verhindern. Die Modeshow entsteht aus Interaktion der „Models“ mit dem Publikum. Die BetrachterInnen werden über einen verdrehten ökonomischen Tausch in die Präsentation eingebunden. Für eine Vorführung der auszustellenden Kleidungsstücke bieten die „Hostessen“ dem Publikum Bargeld an. Weiters helfen sie den angeworbenen BesucherInnen in die Kleidung, stylen und begleiten beratend durch die Show. Ziel ist die präsentierte Textilkunst vor Ort und vom Körper des Publikums weg zu verkaufen. [Ausstellungsdauer: 16.September bis 2.Oktober 2016 – Foto: Jan Arnold Gallery- © Elsa Okasaki]


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Ansicht Schloss Schwallenbach, Wachau NÖ

INDIVIDUELLE EINZELSTÜCKE Gemälde und Antiquitäten aus der Privatsammlung von Reinhold Hofstätter/Schloss Schwallenbach (Niederösterreich) bei Auktion am 12. September 2016 Eine außergewöhnliche Auktion findet am 12. September 2016 im Dorotheum Wien statt. Versteigert werden insgesamt 400 Objekte aus der Privatsammlung des international tätigen Wiener Kunsthändlers Reinhold Hofstätter (1927-2013), darunter Möbel, Skulpturen, Keramik, Antiquitäten sowie ca. 50 Gemälde, allesamt aus seinem Sommerwohnsitz Schloss Schwallenbach in Niederösterreich in der Wachau. Die Exponate stammen hauptsächlich aus der Zeit der Gotik, der Renaissance und des Barock, sowie aus dem 19. Jahrhundert.

Mit 150.000 bis 200.000 Euro Schätzwert ist das Gemälde „Der Abschied“ aus dem Jahr 1859 von Ferdinand Georg Waldmüller das Top-Lot dieser Versteigerung. Hans Makarts „Die Nixen und der Tiger“ aus der Zeit um 1872/73 ist mit 120.000 bis 180.000 Euro geschätzt. Unter den Altmeister-Gemälden findet sich u. a. ein Werk von Johann Georg Platzer (Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers € 30.000– 40.000). Die niederländische Malerei ist u. a. mit Cornelis Saftleven (Die Versuchung des Heiligen Antonius € 20.000–30.000) oder Mathias Withoos (Großer Distelbusch € 30.000–40.000) repräsentiert.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Ferdinand Georg Waldmüller (Wien 1793-1865 Hinterbrühl) Der Abschied, 1859, Öl auf Holz, 42 x 52,5 cm Schätzwert € 150.000 - 200.000

Interieur Schloss Schwallenbach, Wachau NÖ


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Musealer Pinzgauer Schrank, 1782, Zirbenholzkorpus mit profiliertem abnehmbarem Kranz und Sockel zwei Türen mit reichen Schnitzornamenten, Schätzwert € 12.000 - 16.000

Der größte Teil des Auktionsangebotes wird durch Möbel und Einrichtungsgegenstände von der Gotik bis zum Barock bestimmt. Eine seltene spätgotische Frontstollentruhe, Welstfalen ca. 1500, mit Eichenholzkorpus und schmiedeeisernen Applikationen soll für 8.000 bis 12.000 Euro einen neuen Besitzer. Beachtenswert sind auch zahlreiche Stücke aus der Renaissance. Bauernmöbel werden ebenfalls versteigert: Truhen, Stühle, Betten, Kästen, darunter ein Pinzgauer Schrank, datiert 1782 mit einem

Schätzwert von € 12.000 bis 16.000. Eine museale Marmorgruppe, Balthasar Permoser (1651–1732) zugeschrieben, zählt ebenfalls zu den Höhepunkten der Auktion. Die Skulptur stammt aus dem Chateau de la Briche in Frankreich und zeigt eine bacchantische Szene, bestehend aus einem kindlichen Bacchus, einer Mänade (Frau die „Bacchus als Priesterin rauschhaft und rasend verehrt“) und einem Satyr. Geschätzt ist die Figurengruppe, die später als Brunnen umfunktioniert wurde, mit 50.000 bis 60.000 Euro.

Reinhold Hofstätter (1927–2013) war Kunsthändler in Wien. In den 1950er Jahren erwarb das Ehepaar Hofstätter das Schloss Schwallenbach in der Wachau. Es diente als privater Landsitz, wurde im Laufe der Zeit renoviert und ausgestattet, u. a. mit thematischen Zimmern. Ein eklektischer Stil, an dem alle Gefallen finden werden, die originelle Interieurs und historische Einzelstücke schätzen. Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Museale Marmorgruppe, Balthasar Permoser (1651 - 1732) zugeschrieben, weißgrau geäderter Marmor, vollplastisch und naturalistisch behauen in Form einer bacchantischen Szene, bestehend aus einem kindlichen Bacchus, einer Mänade und einem Satyr, Höhe ca. 175 cm, Provenienz Chateau de la Briche, Frankreich, Schätzwert € 50.000 - 60.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

113. Kunstauktion im Kinsky Die Welt von Gestern in Bild und Handwerk Alte Meister – 19. Jahrhundert – Antiquitäten 18. & 19. Oktober 2016

Meisterwerke des 19. Jahrhunderts: Das Hauptwerk dieser Auktion ist unbestritten das neu entdeckte Gemälde von Theodor von Hörmann, die großformatige Ansicht Sonniger Nachmittag am Quai an der Seine in Paris mit Blick auf die Ile de la Cité. Es gehört zu jenen selten angebotenen Gemälden, die Hörmann, Österreichs einziger Impressionist und Vorkämpfer der Wiener Secession, in Paris zwischen 1887 und 1889 gemalt hatte und in denen seine unvergleichliche Auseinandersetzung mit der französischen Avantgarde insbesondere dem Impressionismus experimentell und wunderbar überzeugend zum Ausdruck kommt. Es war bislang unbekannt, bis es vor Kurzem in einer privaten nordeuropäischen Sammlung auftauchte und erstmals in der Theodor von Hörmann Ausstellung im Leopold Museum präsentiert werden konnte. Ein neuer Rekordpreis für den Maler ist hier zu erwarten! Olga Wisinger-Florian, eine der ersten erfolgreichen und am gesellschaftlichen Parkett versierten Malerinnen am Ende des Jahrhunderts, konnte schon zu Lebzeiten mit besonders realistischen Naturaufnahmen in prachtvoll, berauschender Malerei überzeugen. Bis heute nimmt die Künstlerin auch am Markt eine der führenden Positionen ein, wobei ein

Hauptwerk in der Qualität der Gloxinien im Glashaus seit langem nicht mehr angeboten werden konnte! Hans Makart wiederum, der unbestrittene Malerfürst seiner Zeit, negierte die Wirklichkeit und kleidete vielmehr die sinnlichen, aber formlosen Gefilde der Gefühle in bildhafte Allegorien. Zeitlos wie die Liebe sind auch seine Bilder! Und bei Anton Romako, dem genialen Außenseiter und Grenzgänger, zeichnete sich schon früh der schwankende Grat zwischen der sichtbaren Welt und der von Krankheit, dem Unbewussten, der Psyche durchlebten Wirklichkeit ab. Schon die frühe, noch glücklich in Italien entstandene ländliche Szene der italienischen Wandermusiker reizt mit der spürbaren, latenten Nervosität von Farbe und Form. Eine Besonderheit aus der Frühzeit des Jahrhunderts bietet die Dokumentation aus den napoleonischen Kriegen des „Schlachtenmalers“ Albrecht Adam. Die harte Wirklichkeit war ihm zwar Vorlage, aber in der malerischen Umsetzung vollzog er dennoch die Balance zwischen Dokumentation und feinster ästhetischer Überhöhung. Eines seiner nur selten angebotenen Werke kann nun erstmals aus einer alten Privatsammlung erworben werden. [18. & 19. Oktober 2016 im Auktionshaus ‚im Kinsky‘] (Foto: © im Kinsky) - KATALOG


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Theodor von Hörmann, Am Quai an der Seine, Paris, um 1888, Öl auf Leinwand; 90 × 125,6 cm, Schätzwert EUR 300.000 – 400.000

Olga Wisinger-Florian, Gloxinien im Glashaus, Öl auf Karton; 72 × 101 cm, Schätzwert EUR 100.000-200.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Nachlass von Carl-Anton GoessSaurau und seiner Frau Marie, geborene Mayr-Melnhof, aus Schloss Pfannberg

Otto Marseus van Schrieck, Blumenbouquet mit Schmetterlingen, 1670er Jahre Öl auf Leinwand; 70 × 54 cm, Schätzwert EUR 35.000-70.000

Die bedeutende Sammlung der Familie Goess-Saurau aus Schloss Pfannberg in der Steiermark mit einer Vielzahl an Kunstobjekten rund um das Thema der Jagd wird am 18. & 19. Oktober im Auktionshaus im Kinsky in Wien versteigert. Neben rund 40 Gemälden mit Jagd- und Stilllebenmotiven des 17. und 18. Jahrhunderts werden in über 500 Positionen gotische Skulpturen, Möbel, unterschiedliche Raritäten der Volkskunst und des hochwertigen Kunsthandwerks sowie Jagdtrophäen aus Österreich und Afrika angeboten. Besondere Aufmerksamkeit verdient vor allem die großartige Sammlung an Steinbockhorn, die jedes Sammler- und Jägerherz höher schlagen lassen wird. Denn dem Horn des edlen Alpentieres wurden einst nicht nur magische und heilende Kräfte zugesprochen, ab dem 17. Jahrhundert wurde seine schillernde Oberfläche und geschmeidige Härte besonders in den Salzburger Gegenden in den Dienst der Kunst gestellt. So entstanden Trinkbecher mit

fantastisch geschnitzten und anschaulich geschilderten Jagdszenen, Pulverflaschen mit kunstvoller Metalleinfassung und Dosen mit aufwendigen Jagdreliefs. Als Kontrast dazu finden sich in der Sammlung Goess-Saurau noch zerbrechliche Figuren des begehrten Porzellans aus Wien, Meissen und Nymphenburg sowie Fayencen aus Holitsch in Mähren, wo um 1743 eine der erfolgreichsten Manufakturen Europas begründet wurde. Eine private Sammlung mit Schwerpunkt auf der Kunst der Niederländer des 17. Jahrhunderts bietet Stillleben und Landschaften vom Feinsten. Künstler wie Jan van Goyen, Salomon von Ruysdael, Otto Marseus van Schrieck, oder Rachel Ruysch sind nur einige der Namen, die in dieser Kollektion vorhanden sind. Ergänzt wird das Angebot beispielsweise noch um die heiteren Momentaufnahmen einer feiernden Gesellschaft von Johann Georg Platzer. (Foto: © im Kinsky) - KATALOG


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Philipp Ferdinand de Hamilton, Jagdstillleben mit Vögeln, 1738 Öl auf Leinwand; 65 × 76,5 cm, Rufpreis EUR 8.000

Steinbockhorn, Salzburg, Mitte, 18. Jahrhundert: 2 Höfische Deckelbecher mit Reliefschnitzerei und Silbermontierung H. 18 cm; H. 17,5 cm, Rufpreis je EUR 30.000






KUNST.INVESTOR WestLicht Schauplatz für Fotografie

WORLD PRESS PHOTO 16 Passend zum fünfzehnjährigen Jubiläum von WestLicht ist das Fotomuseum bereits zum fünfzehnten Mal in Folge Schauplatz der World Press Photo Ausstellung. Im vergangenen Jahr zog der Event rund 23.000 BesucherInnen in die Westbahnstraße. Die prämierten Einzelbilder und Fotoserien lassen als Ikonen der Zeitgeschichte das vergangene Jahr Revue passieren und zeigen auf eindringliche Weise Ereignisse aus den Bereichen Politik, Kultur, Sport und Natur. „Bereits als wir das Foto zum ersten Mal sahen, war uns klar, dass es ein wichtiges ist. Es entwickelt eine enorme Kraft durch seine Einfachheit, besonders mit dem Stacheldraht als Symbol“, so Francis Kohn, Vorsitzender der Jury 2016, über das World Press Photo des Jahres 2015. Die Aufnahme des australischen Fotografen Warren Richardson zeigt Flüchtlinge beim Versuch, die Grenze von Serbien nach Ungarn zu überqueren. Das Bild entstand in der Nacht vom 28. August 2015, nur wenige Wochen bevor die Fertigstellung des von der ungarischen Regierung in Auftrag gegebenen Grenzzauns den Übertritt de facto unmöglich machte. „Dieses Bild hat mich wirklich gefesselt“, sagt Jury-Mitglied Vaughn Wallace, „visuell ist es unglaublich stark“. Sein Kollege Huang Wen ergänzt: „Es ist subtil, es zeigt die Gefühle eines Vaters, der sein Kind in Sicherheit bringen will“. Die Flüchtlingskrise dominierte die Einreichungen zum diesjährigen Wettbewerb. Bild um Bild widmete sich den Menschen bei ihrer Ankunft an der Südküste Europas, auf ihrem Marsch über den Balkan, wartend an Grenzen, dicht gedrängt in Zügen und beim Zusammenprall mit den Wasserwerfern der Polizei. Mit Christian Walgram belegte erstmals ein Österreicher den ersten Platz in der Kategorie Sport. Der Steirer erhielt die begehrte Auszeichnung für seine spektakuläre Aufnahme des Sturzes des tschechischen Skirennläufers Ondrej Bank bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Beaver Creek. Neben der Flüchtlingskrise gehört auch eine ihrer Ursache – der

andauernde Konflikt in Syrien – zu den zentralen Themen der diesjährigen Ausgabe. Mit den Luftangriffen und ihren verheerenden Folgen für die syrische Zivilbevölkerung befassen sich die Serien von Sameer Al-Doumy und Abd Doumany am Beispiel der Stadt Duma in der Provinz Damaskus. Eine Reihe von prämierten Arbeiten nimmt die Auswirkungen des Weltgeschehens auf Kinder und Jugendliche in den Blick, so etwa Magnus Wennmans Serie „Wo die Kinder schlafen“, Mário Cruz‘ Projekt über Koran-Internate im Senegal oder Adriane Ohanesians Aufnahme aus dem Darfur-Konflikt. Insgesamt wurden 41 FotografInnen aus 21 Ländern in acht Kategorien ausgezeichnet. Beworben hatten sich fast 6.000 KandidatInnen mit über 80.000 Fotografien. Seit 1955 schreibt die World Press Photo Foundation, eine unabhängige Plattform des Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, den World Press Photo Contest aus. Eine jährlich wechselnde Jury beurteilt die Einsendungen von FotografInnen aus aller Welt. Das Ergebnis des renommierten Wettbewerbs, das jeweils als Wanderausstellung um den Globus tourt, gilt als wichtigste Leistungsschau der internationalen Pressefotografie. World Press Photo ist bestrebt, weltweit ein hohes Niveau des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie zu unterstützen und zu fördern. Die Organisation bemüht sich um ein generationenübergreifendes Publikumsinteresse für das Werk der FotografInnen und um Unterstützung des freien Informationsaustauschs. Die Aktivitäten umfassen jährliche Wettbewerbe für visuellen Journalismus, Ausstellungen und in der World Press Photo Academy die Förderung des Fotojournalismus durch Fortbildungsprogramme. Außerdem sorgen zahlreiche Veröffentlichungen für mehr Sichtbarkeit der Pressefotografie. [WestLicht. Schauplatz für Fotografie. Ausstellungsdauer: 9. September bis 16. Oktober 2016 – Foto: Westlicht]


KUNST.INVESTOR WestLicht Schauplatz fĂźr Fotografie

1.

Preis Fotoserien, Harte Fakten Warren Richardson, serbisch-ungarische Grenze 28. August 2015

2. Preis Einzelfotos, Harte Fakten, Corentin Fohlen Frankreich, Demonstration gegen Terrorismus in Paris, 11 Jänner 2015


KUNST.INVESTOR WestLicht Schauplatz für Fotografie

1. Preis Einzelfotos, Sport, Christian Walgram Österreich, Gepa Pictures, Beaver Creek USA, 8. Februar .2015

1. Preis Einzelfotos, Natur, Rohan Kelly, Australien, The Daily Telegraph, Sturmfront am Bondi Beach, Sydney, 6. November 2015


KUNST.INVESTOR WestLicht Schauplatz für Fotografie

3. Preis Einzelfotos, Menschen, Dario Mitidieri Italien, für CAFOD, Verlorene Familienporträts, Libanon 15. Dezember 2015

1. Preis Einzelfotos, Aktuelle Themen, Adriane Ohanesian USA, Die vergessene Berge Sudan, Darfur, 27. Februar 2015


KUNST.INVESTOR WestLicht Schauplatz für Fotografie

2. Preis Fotoserien, Menschen, Daniel Ochoa de Olza, The Associated Press, La Maya Tradition Colmenar Viejo Spanien, 2. Mai 2015

2. Preis, Langfristige Projekte, Nancy Borowick USA, Leben im Tod, USA 30. Jänner 2015


KUNST.INVESTOR WestLicht Schauplatz für Fotografie

3. Preis Fotoserien, Natur, Christian Ziegler Deutschland, für National Geographic, Bedrohte Chamäleon Nationalpark Montagne d’Ambre, Madagaskar, 28. November 2015


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Lejo, 2016, überdeutlich, Collage auf Karton Courtesy Galerie Gugging

Lejo, 2016, übrigens, Collage auf Karton Courtesy Galerie Gugging

fotografie: lejo & august walla Zwei Künstler mit völlig unterschiedlichen Zugängen zur Fotografie finden in dieser Ausstellung auf anregende, sich ergänzende Art und Weise zusammen.

Johannes Lechner alias Lejo kauft und sammelt seit den 1990er Jahren einzelne Fotos und ganze Alben aus Verlassenschaften, und seit 2007 arbeitet er an Collagen aus den Fotografien fremder Menschen. In seinem Wiener Arbeitsraum inmitten vieler Alben, Sammlungen von Uhren, Kameras, Bilderrahmen und Lampen entstehen seine Werke. An den Wänden befinden sich unlängst gefertigte Werke, da Lejo es liebt, mit ihnen noch Zeit zu verbringen und sie seinen Freunden zu zeigen oder sie sogar noch zu verändern. Die Fotografien werden zerschnitten, zerrissen, neu kombiniert, und wenn es für ihn passend erscheint, fügt er noch Graphitstift hinzu oder kratzt Partien aus den Fotos. Beim Durchsehen der Alben ist ihm aufgefallen,

dass es bestimmte Situationen gibt, die quasi "jeder" fotografiert, und so arbeitet er seit 2012 immer wieder an Collagen, wie etwa dem Werk „klassentreffen", die sich humorvoll diesem Thema widmen. Durch die beinahe penetrante Wiederholung eines FotografieInhalts, der zusammengefügt ein großes Ganzes ergibt, hält der Künstler der Gesellschaft einen Spiegel vor Augen, und der Betrachter erinnert sich unweigerlich an eigene Erlebnisse. Die Titel der Werke sucht und findet er vor allem im „Brockhaus" oder im „Wahrig Wörterbuch der deutschen Sprache". Lejos Arbeiten beeindrucken durch ihre feinsinnige Zugangsweise, ihre formale Ausgereiftheit und ihren dezent-ironischen Humor.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Lejo, 2015, drei zehner, Collage auf Karton, 16,1 x 23,2 cm, Courtesy Galerie Gugging

Lejo, 2012, klassentreffen, Fotocollage, 69,2 x 99,3 cm, Courtesy Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

August Walla, undatiert, installation, Vintage Silver Print, 8,9 x 8,9 cm, Courtesy Galerie Gugging

August Walla: Das fotografische Werk des wohl universellsten Art Brut Künstlers August Walla war über lange Zeit nicht so bekannt wie seine Zeichnungen und Gemälde. Walla liebte es, mit seiner Kamera die Umgebung, in der er sich gerade befand, festzuhalten, seine Kunstwerke zu fotografieren oder aber sich von seiner Mutter in verschieden-sten Posen oder mit Kunstwerken fotografieren zu lassen. Er hatte seine eigene fotografische Handschrift (es gibt im herkömmlichen Sinn Landschaften, Interieurs, Werkdokumente, Situativ-Persönliches) und trotz der Heterogenität seines fotografischen Werkes ist den Fotos immer die Eigenheit des Kombinatorischen anzusehen. Walla sieht immer etwas plus noch etwas, und so bestehen seine Kompositionen immer aus einem Hauptmotiv plus Ambiente. Das Oeuvre teilt sich

in jene Fotografien, die er selbst aufgenommen hat, und jene, auf denen er zu sehen ist und die seine Mutter nach seinen genauen Anweisungen gemacht hat. Besondere Raritäten sind die schwarz-weißen, auf der Rückseite von Walla beschrifteten Vintageprints. In den 1980er Jahren entstanden Instamatic Fotos mit Farbfilm, und eine Auswahl wurde vom Originalnegativ vergrößert, auf Kartons aufgebracht und vom Künstler mit Zeichnungen und Schriften versehen. Ergänzend zu den Fotos präsentiert Galerie Gugging einige Objekte August Wallas, deren Inszenierung und fotografische Dokumentation ihm stets wichtig waren. Diese Ausstellung ist bis zum 29. November 2016 in der Galerie Gugging zu sehen. [Vernissage: Mittwoch, 28. September, 19:00 Uhr] – Foto: © Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

August Walla, August Walla mit Schrifttafel "BOSTWÖ.?", Foto, 30 x 40 cm, Courtesy Galerie Gugging

August Walla, Aloisia Walla mit Schrifttafel, Foto, 30 x 40 cm, Courtesy Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Event

Künstlerserie "Cocteau"

"Wenn es scheint, dass ein Werk seiner Zeit voraus ist, so nur deshalb,weil seine Zeit hinter ihm zurück ist." Jean Cocteau

„Jean Cocteau war ein interdisziplinärer Künstler, der über eine besonders vielseitige Kreativität verfügte. Mit der ihm eigenen Eleganz und Leichtigkeit schuf er ein umfassendes OEuvre, das heute von unschätzbarer Bedeutung ist.“Pierre Bergé President of Comité Jean Cocteau

sehr modernen Museum Jean Cocteau, welches darüber hinaus auch die Sammlung von Severin Wundermann beherbergt. In den letzten Jahren wurden die Konzerte im Museum auf einem Bösendorfer gespielt, deshalb war es nur passend ein spezielles Bösendorfer Insrument zu bauen, den „Cocteau“.

Das Modell Cocteau basiert auf einer Kooperation zwischen Bösendorfer, dem Menton Musik Festival und dem Menton Museum Jean Cocteau. „Für das Menton Festival, das dieses Jahr seinen 66. Geburtstag feiert, ist es eine große Ehre, zusammen mit Bösendorfer diesen außergewöhnlichen Flügel zu kreieren. Cocteau war ein regelmäßiger Besucher des Festivals und pflegte eine intensive Beziehung zu der Stadt Menton, was diesem Projekt eine weitere Dimension verleiht.“Paul-Emmanuel Thomas Directeur artistique Festival de Menton. Das Menton Musik Festival ist eines der ältesten und prestigeträchtigsten Festivals in Europa. Die Flügel spielen eine große Rolle sowohl bei den Außenkonzerten im wunderschönen mittelalterlichen Stadteil, als auch bei Konzerten im

Jean Cocteau (1889-1963) war ein französischer Schriftsteller, Designer, Theaterautor, Maler und Filmemacher. Als Zeitgenosse von Picasso arbeitete er mit vielen berühmten Künstlern sowie mit Komponisten wie Igor Strawinsky und Erik Satie zusammen. Das Instrument ist in den Größen 200 und 214 erhältlich. Der auf 12 Stück limitierte Flügel kann wahlweise in schwarz oder in weiß Hochglanz poliert jeweils in Chrom-Garnitur und silberfarbener Gussplatte bestellt werden. Eine exklusive Präsentation in Wien dieses einmaligen Modells, Bösendorfer Flügel "Jean Cocetau", ist am Donnerstag, dem 15. September 2016 um 19 Uhr im Bösendorfer Stadtsalon im Musikverein. Pianistisch umrahmt mit einem musikalisch passenden Programm der japanischen Pianistin Yuko Toyoda.


KUNST.INVESTOR Event

Yuko Toyoda Die japanische Pianistin Yuko Toyoda, berühmt für ihren kristallartigen und berührenden Klang, bietet eine musikalische Reise in die Welt des „Orpheus“. Mit ihren von der Natur inspirierten Arrangements, speziell zum Thema „Orpheus“ geht sie über den Rahmen der klassischen Musik hinaus und entführt Sie in die Welt des "KlassikCrossovers". Yuko Toyoda konzertierte bereits im Konzerthaus Wien, im Bösendorfersaal sowie auf anderen renommierten Bühnen Wiens. In ihrem Heimatland Japan hat sie bereits mehrere Konzerttourneen bestritten. 2013 erhielt der Film „Pecoross – Mutter und ihr Tag“ den ersten Preis, als bester japanischer Film, mit ihrer Titelmusik. Ebenso wurde 2016 der Film „Harmonium“ in Cannes beim Film Festival ausgezeichnet, dessen Filmmusik sie komponierte.

Foto: © Bösendorfer

Foto: © Bösendorfer


KUNST.INVESTOR

Bösendorfer

Handmade in Austria

Foto: © Bösendorfer

Am 25. Juli 1828 gründete Ignaz Bösendorfer die Bösendorfer Klavierfabrik im Herzen Wiens – kulturelle Metropole und Stadt der Musik im imperialen Europa. Ignaz Bösendorfer war zutiefst davon überzeugt, dass Flügel nicht nur technisch brillieren, sondern Pianisten mit ihrem Klang inspirieren sollten. Schon damals verband er Qualität aus Meisterhand mit seiner Leidenschaft für Musik und verzauberte Künstler wie Publikum gleichermaßen. 188 Jahre später ist Bösendorfer noch immer der älteste Klavierhersteller im Premiumsegment und das weltweit. Kein anderer Flügel begeistert mit so warmen, sonoren und imperialen Bässe und einem edlen, fein brillanten Diskant: eine farbenreiche Balance aller Register. Die Musik und ihre zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten am Bösendorfer sollen alle PianistInnen inspirieren, das

Orchester verführen und das Publikum berühren, Emotionen und die Freude an der Musik wecken. Alle Bösendorfer Instrumente werden in sorgfältiger Handarbeit in Österreich – Wiener Neustadt gefertigt. Das traditionelle Bösendorfer Resonanzkastenprinzip hat im Laufe der Jahrhunderte nichts an Strahlkraft eingebüßt. Im Gegenteil: Seit jeher fertigt Bösendorfer den sogenannten Resonanzkörper des Instruments, inklusive Zarge, in massivem Fichtenresonanzholz und verzichtet dabei auf starre laminierte Hartholzschichten. Die akustische Leitfähigkeit dieses hölzernen Klangkörpers - von bis zu 5.000 Meter pro Sekunde - ist die Basis für einen einzigartigen Klang: den Bösendorfer Klang. mehr Info (Foto: © Bösendorfer)


KUNST.INVESTOR

Bรถsendorfer - Design Josef Frank

Bรถsendorfer - Design by F. A. Porsche




KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

„viennacontemporary“ 22. bis 25. September 2016

Oskar Dawicki, Flag, 2013 © Courtesy of Raster Gallery Warsaw

Nach dem großartigen Erfolg der ersten Ausgabe der viennacontemporary 2015 im spektakulären Ambiente der Marx Halle versammelt die größte und bedeutendste Kunstmesse der Region auch dieses Jahr mehr als 100 herausragende österreichische, osteuropäische und internationale Galerien und präsentiert junge und etablierte zeitgenössische Kunst. Die Marx Halle mit ihrer historischen Schmiedeeisenkonstruktion wurde im letzten Jahr vom Publikum und den teilnehmenden Galerien als hervorragender Ort für die Präsentation zeitgenö-ssischer Kunst wahrgenommen. Der Besuch bedeutender internationaler KunstsammlerInnen und die stetig wachsende Reputation der viennacontemporary haben viele Galerien dazu bewogen, auch 2016 wieder an der Kunstmesse in Wien teilzunehmen. Dazu kommen neue junge und interessante Galerien sowohl aus Österreich als auch den Schwerpunktregionen und der westlichen Hemisphäre. Die teilnehmenden Galerien befinden sich in einem Begleitdokument, zugeordnet nach Sonderpräsentationen und nach ihren Herkunftsländern gelistet. Mit besonders großer Spannung werden 2016 die Sonderpräsentationen erwartet. Mit dem neuen Format Solo Expanded unterstützt die viennacontemporary den Wunsch der internationalen Galerien, verstärkt zeitgenössische Sonderpositionen von internationalen KünstlerInnen auf der Kunstmesse in Wien vorzustellen. Bei Nordic Highlights ist heuer die nordeuropäische Kunst zu Gast in Wien, wo ausgewählte Galerien aus Finnland, Dänemark und Schweden die Unterschiede und Ähnlichkeiten der

nationalen Kunstszenen vor dem Hintergrund einer Gesamtsicht der nordischen Region aufzeigen. Einen interessanten Aspekt europäischer Kunstgeschichte wird in diesem Jahr die Sonderpräsentation Focus: ExYugoslavia and Albania aufgreifen, in der eine repräsentative Auswahl zeitgenössischer Kunst aus den jugoslawischen Nachfolgestaaten und Albanien zu sehen sein wird. Auch die gut eingeführte ZONE1 verspricht, mit Einzelpräsentationen junger österreichischer KünstlerInnen für einen hohen Überraschungsfaktor zu sorgen. Die viennacontempo-rary unter der künstlerischen Leitung von Christina Steinbrecher-Pfandt und der Geschäftsführung von Renger van den Heuvel steht für Kontinuität und eine hohe Qualität des Messeprogramms. Immer mehr KunstsammlerInnen und KunstexpertInnen zieht es nach Wien, das sich als Marktplatz für internationale zeitgenössische Kunst – nicht zuletzt durch den Erfolg der viennacontemporary – sowohl in der heimischen wie auch der internationalen Kunstszene etabliert hat. Mit den diesjährigen Sonderpräsentationen und den vielversprechenden Begleitveranstaltungen – Film- und Videokunst im Rahmen von Cinema sowie Gesprächen und Podiumsdiskussionen im Rahmen von Keys to Contemporary Art und dem Collectors Forum – sowie einem Vermittlungsprogramm für alle Altersstufen, das in Kooperation mit Wiener Kunstinstitutionen einen unkomplizierten und lustvollen Zugang zu zeitgenössischer Kunst ermöglicht, setzt die viennacontemporary einen weiteren Schritt in ihrer Erfolgsgeschichte.


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Robert Rauschenberg, Brush Man (Anagram A Pun), 1998 © Courtesy of Galerie Michael Schultz, Berlin, Germany

Boccanera Gallery, Nebojša Despotović, Matisse's Studio, 2013 © Courtesy of Boccanera Gallery, Trento. Italy


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Sonderpräsentationen 2016: Einzelpräsentationen junger österreichischer KünstlerInnen mit Überraschungsfaktor: Die ZONE1 verspricht auch heuer als Format für Einzelpräsentationen junger österreichischer Kunst ein Programmpunkt voll spannender Überraschungen zu werden. Die Auswahl der KünstlerInnen erfolgte durch Severin Dünser, Kurator für zeitgenössische Kunst, 21er Haus, Wien, aus einer Reihe von Einreichungen von Galerien, die sich mit ihren KünstlerInnen für eine Teilnahme in der ZONE1 beworben hatten. Das Bundeskanzleramt Österreich unterstützt auch dieses Jahr die Teilnahme junger KünstlerInnen aus Österreich in der ZONE1. Teilnehmende KünstlerInnen und Galerien. Solo Expanded: Das neue Präsentationsformat zeigt internationale zeitgenöss-ische Positionen. Mit dem neuem Präsentationsformat Solo Expanded unterstützt viennacontemporary den Wunsch internationaler Galerien, verstärkt Sonderpositionen von internationalen KünstlerInnen auf Österreichs größter und bedeutendster Messe für zeitgenössische Kunst vorzustellen. Kuratiert wird Solo Expanded von Abaseh Mirvali. Die unabhängige Kuratorin und Produzentin für zeitgenössische Kunst und Architektur lebt und arbeitet in Berlin und Mexico City. Nordic Highlights: Nordeuropäische Kunst zu Gast auf der viennacontemporary: Mit der Sonderschau Nordic Highlights erweitert die viennacontemporary ihre internationale Ausrichtung und zeigt heuer in der Marx Halle zeitgenössische Kunstpositionen von ausgewählten Galerien aus Finnland, Dänemark und Schweden, die die Unterschiede und Ähnlichkeiten der nationalen Kunstszenen vor dem Hintergrund einer Gesamtsicht

der nordischen Region deutlich machen. Ergänzend dazu wird der finnische Sammler Timo Miettinen und Gründer vom Salon Dahlmann in Berlin im Rahmen der Gesprächsreihe Collectors Forum über die Sammlung Miettinen in Helsinki sprechen. Teilnehmende Galerien siehe bitte Begleitdokument. Focus: Ex-Yugoslavia and Albania: Unterstützt vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres Nach den Schwerpunktländern Georgien, Kasachstan, Ukraine und Weißrussland (2012), Georgien und Polen (2013), Aserbaidschan (2014) und Bulgarien (2015) widmet sich die diesjährige Sonderschau einer Region in Südosteuropa. Im Mittelpunkt stehen Ex-Jugoslawien und Albanien. Kuratiert wird Focus: Ex-Yugoslavia and Albania von der albanischen Kuratorin und Schriftstellerin Adela Demetja. Während in den 1970er Jahren alternative und unabhängige Kunsträume in Westeuropa und den USA in Opposition zum Kunstmarkt gegründet wurden und in ihrer Entwicklung eine bedeutende Rolle für die Institutionskritik spielten, entstand und entwickelte sich die alternative Kunstszene in Ex-Jugoslawien und Albanien genau aus gegenteiligen Gründen: dem Mangel an zeitgenössischen Kunstinstitutionen und dem Fehlen eines Kunstmarktes. Daher spielten die unabhängigen, während der 1990er Jahre gegründeten Kunsträume – initiiert von einer jungen Generation von KünstlerInnen, KuratorInnen und KunsthistorikerInnen – eine bedeutende Rolle bei der Etablierung eines zeitgenössischen bildenden Kunstsystems in dieser Region und dessen Vermittlung über die Grenzen hinaus. In manchen Fällen waren und sind diese unabhängigen Kunsträume die einzigen, wo ein Austausch und Diskurs über zeitgenössische Kunst stattfinden konnte bzw. kann.


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Jonathan Meese, COLD REBELL, 2016 -photo Jan Bauer © Courtesy of Galerie Krinzinger and the artist


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Angesichts der gravierenden Veränderungen, die in dieser Region in den letzten Jahren stattgefunden haben, sowie der anhaltenden Finanzkrise, war die Kultur jener Bereich, der am meisten gelitten hat. Die Auswirkungen sind an den aktuellen Problemen der staatlichen Kunstinstitutionen ersichtlich: Das Museum für Zeitgenössische Kunst in Belgrad ist seit 2008 wegen Renovierung geschlossen, ebenso das Serbische Nationalmuseum in Belgrad und weitere große Museen in Bosnien und Herzegowina. Albanien und der Kosovo haben beide jeweils nur eine einzige große Kunstinstitution, in der sich die gesamte bildende Kunst konzentriert. Daher sind zurzeit die unabhängigen Kunsträume die bestimmenden Schauplätze für zeitgenössische Kunst. Am Sonntag, den 25. September 2016 von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr findet der Focus Talk mit Adela Demetja und teilnehmenden KünstlerInnen von Focus: ExYugoslavia and Albania statt. Adela Demetja absolvierte ihren Master in „Curatorial Studies – Theory – History – Criticism“ an der Städelschule und an der Goethe-Universität in Frankfurt. Sie ist Mitbegründerin und Direktorin des Tirana Art Lab – Centre for Contemporary Art und kuratierte eine Reihe internationaler Ausstellungen wie die Themenausstellungen „The Aesthetics of the Small Act“ im Rahmen von Action Field Kodra 2014, dem Festival für bildende Kunst in Thessaloniki, und 2012 „Voices of Truth“ in der Villa Romana in Florenz. 2015 kuratierte sie die Biennale D-0 Ark Underground in Konjic, Bosnien und Herzegowina, die in einem unter Tito erbauten Atombunker veranstaltet wird. Adela Demetja lebt und arbeitet in Albanien und Deutschland. Begleitveranstaltungen 2016- Cinema: Dank der Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich wird

das von Olaf Stüber für die viennacontemporary 2015 entwickelte und kuratierte Format Cinema fortgesetzt. Alle an der viennacontemporary teilnehmenden Galerien sind 2016 eingeladen, aktuelle Filme und Videos der von ihnen vertretenen KünstlerInnen zum Thema „Me, Myself and I“ einzureichen, die im Cinema gezeigt werden sollen. Das Selbstporträt ist so alt wie die Kunst selbst. Einst war es den MalerInnen und BildhauerInnen vorbehalten. Mit der Postmoderne bricht der klassische Begriff des Selbstporträts auf und die KünstlerInnen malen oder meißeln nicht mehr nur sich selbst, sondern agieren und performen vor dem Publikum, dem Fotoapparat und der laufenden Kamera. Sie stellen sich selbst dar und machen ihre Aktionen, ihre Arbeitsräume und Ideen, oftmals auch ihr (mediales) Leben, zum Inhalt. In einer Welt der Social Media und Selfies porträtiert sich jede und jeder überall und scheint alles von sich preiszugeben. Cinema setzt sich dieses Jahr mit der künstlerischen Selbstdarstellung in Film und Video auseinander. Im Mittelpunkt steht die Behauptung der Künstlerin/des Künstlers als Subjekt vor dem Hintergrund einer zunehmend auf Selbstreferentialität basierenden Gesellschaft. Am Tag der Preview, dem 21. September 2016, präsentiert Olaf Stüber Video- und Filmarbeiten von österreichischen StudentInnen, die zuvor im Rahmen eines Open Calls gesammelt wurden. Am Samstag, den 24. September 2016, findet von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr der Cinema Talk mit Olaf Stüber statt. Olaf Stüber ist seit über 20 Jahren als Galerist, freier Kurator und Dozent tätig. Bereits ab 2001 legte Olaf Stübers Galerie den Fokus auf Film- und Videokunst. Seit 2012 ist Olaf Stüber Herausgeber der „Videoart at Midnight Edition“ und Jurymitglied bei international renommierten Videopreisen und Videofestivals.


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Caroline Heider, WW-204170 (Schlepp), 2016 © Courtesy of unttld contemporary, Vienna, Austria


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Keys to Contemporary Art: Die Methoden und Materialien zeitgenössischer Kunstproduktion werden vielfältiger, sie entwickeln sich kontinuierlich und wir erleben, wie die Kunst neue Bedeutungen kreiert, nicht nur im kulturellen, sondern auch im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umfeld. Während es keinen Generalschlüssel gibt, der uns ein unmittelbares Verständnis zeitgenössischer Kunst in ihren unzähligen Formen erschließen könnte, gibt es dennoch grundlegende Konzepte und Ideen, die es dem Publikum ermöglichen, einen Weg durch die lokalen und internationalen Zusammenhänge zu finden, auf die sich ein Kunstwerk beziehen kann. Motto der diesjährigen, von Kate Sutton kuratierten Gesprächsund Diskussionsreihe Keys to Contemporary Art ist „Public Image". Die international renommierte Kunstkritikerin aus Nashville, die derzeit in Zagreb lebt und arbeitet, blickt heuer durch das Brennglas „Öffentlichkeit“ und spricht mit führenden RepräsentantInnen der internationalen Kunstszene über die Kriterien, nach denen eine gemeinsame Geschichte, Bilder oder Informationseinheiten „öffentlich“ werden, wie Kunstinstitutionen die Bedürfnisse von unterschiedlichen Publikumsschichten wahrnehmen und ihrer Verantwortung diesen gegenüber gerecht werden. Diesjährige TeilnehmerInnen sind u.a. Milica Tomić, Künstlerin und Professorin, Institut für Zeitgenössische Kunst, TU Graz; Dirk Snauwaert, künstlerischer Direktor, WIELS Contemporary Art Centre, Brüssel; Snejana Krasteva, Kuratorin, Garage Museum of Contemporary Art, Moskau; Bharti Lalwani, freie Kunstkritikerin, Pune, Indien; Abaseh Mirvali, freie Kuratorin, Berlin/Mexico City; Shubigi Rao, Künstlerin, Singapur; João Ribas, stellvertretender Direktor und Chefkurator, Serralves Museum, Porto; Stefan Sava, Künstler, Bukarest; Başak Şenova, freie Kuratorin, Istanbul; und Johannes Wieninger, Kurator Sammlung

Asien, MAK, Wien. Kate Sutton hat fast ein Jahrzehnt in Russland verbracht, wo sie u.a. als Kuratorin für Babakov Art Projects, einer Plattform für zeitgenössische Kunst aus Russland und anderen Ländern, gearbeitet hat. Neben Beiträgen und Kritiken zur zeitgenössischen Kunst für ArtReview, Bidoun, Frieze, The Hollywood Reporter, Ibraaz und LEAP schreibt Kate Sutton regelmäßig für artforum. Detailprogramm wird noch bekannt geben. Collectors Forum: Ebenso beliebt sind die Gespräche mit internationalen KunstsammlerInnen, die im Rahmen des Collectors Forum stattfinden. Das diesjährige Motto „Going Public“ wird von Julien Robson kuratiert. Bevor er seine Karriere als internationaler Kurator und Mitarbeiter in Galerien startete, studierte er Kunst an der Bath Academy of Art und der Slade School of Art in Großbritannien. Im Jahr 2000 übersiedelte er in die USA, wo er zuerst als Kurator am Speed Art Museum in Louisville, Kentucky wirkte und dann an die Pennsylvania Academy of Fine Art (PAFA) in Philadelphia wechselte. Julien Robson, der in Österreich und in den USA lebt und arbeitet, wird mit bemerkenswerten KunstsammlerInnen wie u.a. Isabelle und Jean-Conrad Lemaître, Sammlung Isabelle & JeanConrad Lemaître, Paris, Timo Miettinen, Sammlung Miettinen und Gründer vom Salon Dahlmann, Helsinki/Berlin und Alain Servais, Sammler und Blogger, Brüssel über neue Modelle von Privatmuseen und ihre Rolle bei der Entwicklung von zeitgenössischer Kunst sprechen. Weitere Themen der Gespräche sind die Beweggründe von KunstsammlerInnen, sich mit ihren Sammlungen in die Öffentlichkeit zu begeben, die Visionen, die Sammlungen zugrunde liegen, das Engagement, die Entstehung neuer Kunstwerke zu unterstützen, und wie eine breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst initiiert werden kann. [ 22. bis 25. September 2016 in der Marx Halle. Foto: © viennacontemporary]


KUNST.INVESTOR ViennaContemporary

Liliane Tomasko, „mn,rt“, 2015 © Courtesy of bechter kastowsky galerie, Vienna


KUNST.INVESTOR Kunstraum Nestroyhof

Nita Tandon, Standardwerk, Vorlage, Foto: Matthias Bildstein 2016

„BILDBILDER“ Nita Tandon - Daniel Wisser Picture or Image? Dieses lexikalische Problem löst die deutsche Sprache dadurch, dass sie nur ein Wort zur Verfügung stellt. Die Ausstellung BILDBILDER beschäftigt sich mit der Übertragung von Bildinformationen und ihrer Rekonstruktion zu einem neuen Bild ― einem Bildbild. BILDBILDER beleuchtet die visuelle und sprachliche Rekonstruktion von Bildern. Eine Rekonstruktion verlangt nach klaren, reproduzierbaren Kriterien, wie sie etwa bei der Umwandlung von analog in digital oder umgekehrt verwendet werden müssen. Die Rekonstruktion nimmt dem Bild die Unschuld des So-Seins, und zerstört das Akzeptieren von Bildern als objektiver Darstellung der oder einer Realität. ― Die ganze Welt besteht aus Bildbildern. Es gibt nur Bildbilder. Nita Tandons Standardwerk ist eine vierteilige Arbeit, deren Ausgangspunkt die Fotografie eines Fleischwolfs

ist, der von der Firma Standardwerk hergestellt wurde. Dieses Bild wird reproduziert, indem etwa 10 mm² große quadratische Flächen von Plastilin an eine Glasscheibe geklebt werden. Aus diesen Flächen, die wie „Pixel“ wirken, setzen sich die Bilder zusammen. Tandon reproduziert das Bild drei Mal, wobei die Farben der einzelnen „Pixel“ nach jeweils anderen Methoden hergestellt werden. Im Rahmen der ersten Methode werden die CMYK-Werte der Farben der einzelnen „Pixel“ in Gramm umgerechnet und die entsprechenden Mengen Plastilin in einem Fleischwolf zu der betreffenden Farbe gemischt. In der zweiten Methode wiederholt Tandon denselben Vorgang mit RGB-Werten und in der dritten Methode reproduziert sie die Farben nach Augenmaß. Diese drei methodischen Reproduktionen des Ausgangsbilds werden von der Skizze, nach der Tandon das Bild zuerst segmentiert hat, ergänzt.


KUNST.INVESTOR Kunstraum Nestroyhof

Daniel Wisser, Kein Wort für Blau,Live-Performance, brut (Wien), Foto: Martin Nußbaum

Der Traum des Astrronomen: Genau an der Stelle des Nestroyhofs, an der sich früher die Leinwand eines Kinos befunden hat, ist eine Leinwand angebracht, auf die nichts projiziert wird. Vor dieser Leinwand steht Daniel Wisser und trägt in 20-Minuten-Loops kurze, drei bis acht Sätze umfassende Texte vor ― fiktive Texte, die aus historischen Zeitungsmeldungen entstanden sind. Dabei liegt der Fokus auf der Abwesenheit und Negation von Geschehenem. Der Titeltext etwa erzählt von der Vorführung des heute verschollenen Films „Der Traum des Astronomen“ am 24. Jänner 1900 im Wiener Kolosseum. Bei der Vorstellung geriet der Filmapparat in Brand und der Vorfall befeuerte die Skepsis gegenüber dem neuen Medium Film. In den Texten werden auch historische Blickweisen „korrigiert“, etwa in einem Text über Josef Ressel, der heute allseits als Erfinder der Schiffsschraube bekannt ist, zu seinen

Lebzeiten aber ein Forstmeister war, der keinen Wald zu verwalten hatte; seine Erfindung wurde damals anderen Personen zugeschrieben. Ein anderer Text handelt von den Protesten gegen die Errichtung des Eiffelturms, die so leidenschaftlich ausfielen, dass der Schriftsteller Guy de Maupassant etwa Paris verließ, weil er den Anblick eines Paris mit Eiffelturm nicht ertragen wollte. Auch von Oskar Marmorek, Architekt des Nestroyhofs, ist die Rede. Von den insgesamt 15 Texten, aus denen ein Loop besteht, wird täglich ein Text verändert und nur der Titeltext bleibt bestehen. Auf diese Weise ist jeder Loop eine Uraufführung ― und jener Loop, der auf Video-Loops in Ausstellungen anspielt, ist also gar keiner. [Kunstraum Nestroyhof, Ausstellungsdauer: 29. September bis 05. November 2016- © Kunstraum Nestroyhof]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Nathalie Du Pasquier BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT Mit BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT hat die Künstlerin und Designerin Nathalie Du Pasquier einen vielsagenden Titel für ihre erste Einzelausstellung in Österreich gewählt. Er beschreibt poetisch den Fokus ihrer künstlerischen Arbeit, die Auseinandersetzung mit dem Stillleben. Die Schau führt Malerei und Muster, Skulptur und Design, textile Objekte und Keramik in komplexen Arrangements zusammen und lässt die vielfältigen Beziehungen der Objekte zueinander sichtbar werden. „They portray a relationship between forms“, hebt die Künstlerin hervor und entwirft eine Welt vielfältiger Architekturen und Formen. Neben der Entwicklung ihres künstlerischen Œuvres im Lauf der letzten 35 Jahre wird sichtbar, wie ihr Werk zwischen Kunst und Design changiert indem die Künstlerin wiederholt die „Regeln“ und Grenzen der Genres durchbricht. Nathalie Du Pasquier ist Autodidaktin, blickt aber auf eine lange Karriere als Produktgestalterin zurück. Sie war mit 23 Jahren jüngstes und eines der wenigen weiblichen Gründungsmitglieder des einflussreichen Mailänder Design- und Architekturkollektivs Memphis, das 1980 unter Federführung von Ettore Sottsass aus der Taufe gehoben wurde. „Form follows fun“ war die Devise des neuen Designs, das revolutionär und frech daherkam und explizit auf Sinnlichkeit und Emotion anzielte. Die Explosion von Farben, Formen und Mustern war der absolute Gegenentwurf zur akademisch-

intellektuellen Devise des „form follows function“, die seit der Chicago School als das Credo modernen Architektur- und Designverständnisses gegolten hatte. Während ihrer „Memphis-Zeit“ entwarf Nathalie Du Pasquier grafische Oberflächenstrukturen für Textilien und Teppiche sowie Objekte und Möbel. Viele ihrer Muster werden heute wiederentdeckt und neu aufgelegt. Seit 1987 widmet sich Nathalie Du Pasquier hauptsächlich der Malerei. Sie sieht sich in erster Linie als bildende Künstlerin, wobei sie sich die coole Sicht auf formale Zuschreibungen bewahrt hat – nicht nur was ihre Arbeit anbelangt, sondern auch was die Hierarchisierung innerhalb der Kunstsparten betrifft: „What bores me about the art world is the myth that art is so precious, and that it should be so expensive. Art is just what you do. It is not less worthwhile to make a pattern or a carpet than a painting in the end.“

Betrachtet man Nathalie Du Pasquiers Arbeiten, gleich welcher Sparte sie angehören, ist ihre Handschrift doch immer originär und unverkennbar: Die ausgedehnten Afrikareisen ihrer frühen Jugend prägten ihr Werk ebenso, wie die Ornamentik der Wiener Werkstätte, das künstlerische Werk Le Corbusiers und Amédée Ozenfants oder die italienische Novecento-Malerei von Giorgio de Chirico und Giorgio Morandi. Gefragt nach ihrer Arbeitsweise und den Spuren, welche die vielfältigen Einflüsse in ihrem Werk hinterlassen haben, erklärt sie: „… adventures are like that: you follow tracks, you don’t follow ideologies.“


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Nathalie Du Pasquier, Big Drawing, 2013, Courtesy die Künstlerin und Exile Gallery, Berlin


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT verzichtet bewusst auf eine chronologische Präsentation zugunsten einer intuitiven, methodisch freien Choreographie, ähnlich der, die Nathalie Du Pasquiers malerischen und skulpturalen Kompositionen zugrunde liegt. In der Ausstellung werden Arbeiten aus verschiedenen Phasen der künstlerischen Produktion nebeneinander präsentiert, um die Entstehungsgeschichte ihres Werks sowie die Verbindungslinien zwischen Design und Malerei gleichermaßen sichtbar zu machen, aber auch um wiederkehrende Elemente darzustellen und den prozesshaften Charakter ihrer Arbeitsweise zu unterstreichen. Nathalie Du Pasquiers Werk lässt sich wie eine Art künstlerisches Alphabet lesen, das nach und nach um neue Objekte und Symbole erweitert wird und einen singulären Weg der Konstruktion und Komposition von Formen, Farben und Räumen beschreitet. Als Prelude fungiert ein riesiges Display, das als Selbstporträt der Künstlerin gelesen werden kann – kein Abbild ihrer äußeren Gestalt, sondern eine Skizze ihrer Gedankenwelt. In diesem Arrangement finden unterschiedliche Elemente zusammen: Steine stehen neben Vasen, Werkzeug, abstrakte eingefärbten Holzelemente oder Skulpturen en miniature neben kleinen Zeichnungen und Malereien der Künstlerin. Das Nebeneinander von Kunstwerken und Alltagsdingen

entwirft ein Tableau der Anregungen, aus denen sich Nathalie Du Pasquiers Werk speist. Die zentrale Ausstellungsfläche selbst ist in unterschiedliche Räume aufgeteilt, ähnlich den Zimmern einer Wohnung. Innerhalb dieser Räume werden die verschiedenen Schaffensphasen in einem chronologisch, materiell sowie motivisch wilden Mix präsentiert. So entstehen Narrationen, die sich aus der Beziehung der Objekte zueinander entwickeln: Skulpturale Objekte, die an architektonische Modelle erinnern, stehen hier neben Gemälden, auf denen Skulpturen abgebildet sind; farbige Elemente erheben sich axonometrisch aus einer metaphysisch-monochromen Landschaft. Zweidimensional-flache Objekte aus bemaltem und zugeschnittenem Papier oder Karton alternieren mit kleinen dreidimensionalen, wandschmuckartigen Konstruktionen. Diese vieldeutigen Gegenüberstellungen haben mit reiner Abbildung nichts mehr zu tun. Dass die Werke nunmehr wie Trompel’oeil-Bilder aussehen, lässt die Betrachter erneut an Objekte aus Du Pasquiers Designperiode denken, an monochrome Zeichnungen, grafische Arbeiten sowie Möbelstücke aus der Memphis-Phase – aber diesmal aus dem Blickwinkel der Malerei. (Kurator: Luca Lo Pinto) [KunstHalle Wien. Ausstellungsdauer bis 13. November 2016 – Foto: © Kunshalle Wien]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Ausstellungsansicht: Nathalie Du Pasquier. BIG OBJECTS NOT ALWAYS SILENT, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff


KUNST.INVESTOR Kunsthaus Bregenz

Maja Čule

Ab 2016 bilden die KUB Billboards eine eigenständige Programmschiene und stellen Künstler/innen vor, die inmitten jüngster epochaler Wendepunkte aufgewachsen sind: vom Fall des staatlich verordneten Sozialismus hin zu einer zunehmend globalisierten Welt, die seit den 1990er Jahren von einer digitalisierten Kapitalisierung sämtlicher Lebensbereiche geprägt ist. Im heutigen Zeitalter sind es das Internet, die Logik algorithmischer Verarbeitungsprozesse, soziale Medien und ein Zustand allgegenwärtiger Überwachung, die unser Denken und Handeln bestimmen. Die Wahrnehmung dessen, was wir »Realität« nennen, hat sich grundlegend gewandelt und erfordert kritische Darstellung. Die in New York lebende Künstlerin Maja Čule entfaltet Narrative, die durch das Internet und digitale Technologien verbreitet werden. Ihre Filme, Fotografien, Zeichnungen und Installationen stellen die der gegenderten Bildsprache innewohnenden Sexismen ebenso in Frage wie die Er- zeugnisse und Vorstellungen einer »heroischen Erschöpfung« der heutigen Do What You Love-Kultur — eine Ideologie, die davon ausgeht, dass professionelle Identität die letzte uns verbliebene ist und Arbeit die letzte uns verbliebene Möglichkeit, Zeit zu erfahren. In ihrem Film Horizon (2013) baumelt beispielsweise ein Model in einer Endlosschleife von der Dachkante des Trump Building in New York. Abgesehen davon, dass es sich

um die Rekonstruktion einer klassischen Filmtrope handelt, wird hier vor allem die Prekarität körperlicher wie wirt- schaftlicher Leistung in den Mittelpunkt gerückt. Laughing Alone with Salad (2013) ist hingegen eine Serie, die auf Aufnahmen aus lizenzfreien Bildarchiven aus dem Internet Bezug nimmt und für das Magazin DIS produziert worden ist. Die Aufnahmen der Archive suggerieren, dass Frauen lachen, wenn sie einkaufen, Salat essen und Sport treiben. Als Mem, das diesen Code identifiziert, dekonstruiert die Serie falsche Repräsentationen von Glück, Gesundheit, Gender und Vergnügen. Für die KUB Billboards wird Čule diese Untersuchungen fortsetzen. Sie wird eine neue Arbeit entwickeln, ausgehend von einer Sammlung aus über 600 Reproduktionen von Notizbüchern, die sie auf Reisen durch die Welt in Papierwaren- und Künstlerbedarfsgeschäften gesammelt hat. Sie zeigen Einzelseiten mit Spuren von Pinseln, Farben und Texturen, die darauf gekritzelt, ausprobiert, geborgt, gestohlen, redigiert, markiert, gefiltert und geteilt worden sind. Für die Billboards werden diese Spuren nicht nur »redigiert« und kategorisiert, sondern zusätzlich als kostenloses digitales Pinsel-Tool zur Verfügung gestellt. [Kurator: Eva Birkenstock kuratiert. Ausstellungsdauer bis 31. Oktober 2016 – Foto: © KUB Kunsthaus Bregenz]


KUNST.INVESTOR Kunsthaus Bregenz

Foto: © KUB




KUNST.INVESTOR Kulturvernetzung Niederösterreich

Lisa Bäck, Hommage a´ Akram Khan, Foto: © Bäck

14. „NÖ Tage der offenen Ateliers“ - 15. & 16. Oktober Zum 14. Mal stehen im Rahmen der „NÖ Tage der offenen Ateliers“ Malerei, Grafik, Bild-hauerei und Fotografie ebenso wie Film, Modedesign, Textil-, Schmuck- und Schmiedekunst im Rampenlicht. Ein Wochenende lang richtet sich in Niederösterreich der Fokus auf bildende Kunst, Kunsthandwerk und Design. Mehr als 1.200 bildende KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen öffnen am 15. und 16. Ok¬tober 2016 ihre Ateliers, Galerien, Studios und Werkstätten. Man kann neue Werke kennenlernen, beim kreativen Schaffensprozess der KünstlerInnen dabei sein und auf diese Weise einen sehr persönlichen und inten¬siven Zugang zur Kunst erleben. Viele Kunstschaffende bieten zusätzlich Kreativ-Work¬shops, Konzerte, Lesungen oder Aktivitäten für Kinder an. Erfolgsgeschichte „NÖ Tage der offenen Ateliers“: Das von der Kulturvernetzung NÖ initiierte Projekt „NÖ Tage der offenen Ateliers“ findet 2016 zum 14. Mal statt und schreibt seine Erfolgsgeschichte fort: Die Zahl der teilnehmenden Kunstschaffenden hat sich seit Projektbeginn – damals mit 425 TeilnehmerInnen – verdreifacht. 2015 wurden 64.000 Besuche gezählt.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll zeigt sich sehr angetan von den „NÖ Tagen der offenen Ateliers“: „Dieses Projekt ist ein enormer Impulsgeber für die niederösterreichische Kunstszene. Seit dem Beginn im Jahr 2003 konnten mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher bei Bildender Kunst in Niederösterreich registriert werden. Diese Kunstvermittlung ist in erster Linie den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern in unserem Bundesland zu verdanken. Sie arbeiten auf vorbildliche Weise zusammen und verwirklichen den Slogan „Kunst vor der Haustür“ mit einem wahrlich sehenswerten Inhalt. Diese Initiative ist zudem eine Erfolgsgeschichte der Kulturvernetzung, die seit zwanzig Jahren die Belebung der Regionalkultur in Niederösterreich vorantreibt.“ Die Kulturvernetzung NÖ führt die „NÖ Tage der offenen Ateliers“ in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kunst und Kultur des Amtes der NÖ Landesregierung seit 2003 durch. Die „Tage der offenen Ateliers“ in Niederösterreich finden in Abstimmung mit jenen in Oberösterreich und den tschechischen Bundesländern Südböhmen, Vysočina, Südmähren sowie der Slowakei statt. (Foto: © Kulturvernetzung NÖ)


KUNST.INVESTOR Kulturvernetzung Niederösterreich

Elisabeth Strodl Felis: Bubble, Foto© Strodl


KUNST.INVESTOR Kulturvernetzung Niederösterreich

Monika Lederbauer - Goldener Westen, Foto: Lederbauer Kulturvernetzung NÖ, 14 NÖ Tage der offenen Ateliers


KUNST.INVESTOR Kulturvernetzung Niederösterreich

Anita Niemann - Sophia, Foto: Niemann Kulturvernetzung NÖ, 14 NÖ Tage der offenen Ateliers


Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Kokoschka, Mädchen Lie, 1908, Feder und Pinsel in Tusche über Bleistiftzeichung auf getöntem Papier 33,2 x 20 cm, € 226.728,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

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Alfons Walde, Bichlach, Schätzpreis € 130.00 -270.000, 2 5.11.2013 Ergebnis € 484.000


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Alfons Walde, Frühling in Tirol, 1932 Schätzpreis € 60.000 -120.000 30.11-2015 Ergebnis € 262.800


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Oskar Kokoschkla Amokläufe 1908/9, Schätzpreis € 250.000 – 350.000, 21.06.2010 Ergebnis € 768.000


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Oskar Mulley, Berghof 1933, Schätzpreis € 25.000 - 50.000, 30.11.2015 Ergebnis € 81.770

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Rudolf Wacker, Bregenzer Achbrücke 1926, Schätzpreis € 90.000 -130.000, 27.11.2008 Ergebnis € 335.500

Angelika Kauffmann,Telemach 1784, Schätzpreis € 150.000 – 200.000 29.05.2008, Ergebnis € 585.600


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Rudolf Wacker, Blütenzweig 1938, Schätzpreis € 30.000 -60.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 84.420


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Albin Egger-Lienz, Totentanz 1916, Schätzpreis € 350,000 -500.000, 21.6.2010 Ergebnis € 650.000


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Josef Stoitzner, Inneres einer Scheune, St. Gilgen 1920, Schätzwert € 10.000 - 20.000, Ergebnis € 48.100


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Josef Stoitzner, Spätsommer im Pinzgau,1930, Schätzwert € 15.000 - 30.000, 30.11.2015 Ergebnis € 59.800 Rekord



ALLES ÜBER INTERNATIONALEN GELDMARKT

„Erschreckend wenig Rechtssicherheit auch für private Immobilieninvestoren in Österreich“

Aus dem Wall gegen Indianer wurde einer der Hochfinanz Die nächsten Kampagnen für Crowdinvestoren stehen am Start Wege aus dem Strudel sinkender Renditen in Europa


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SCHWERPUNKT - INTERVIEW MARTIN RUPP

„Erschreckend wenig Rechtssicherheit auch für private Immobilieninvestoren in Österreich“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Martin Rupp, Fondsmanager der 3 BankenGenerali Investment GmbH, über realistische Renditeerwartungen an den Markt, wie er zur Fusion CA Immo/Immofinanz steht, seine Anlagefavoriten und das Risiko der Politik. BÖRSE EXPRESS: Mitte September werden Immobilienaktien bei GICS, sprich S&P, eine eigene Index-Kategorie. Ist allein durch Umschichtungen dadurch der Startschuss für eine Aufwärtsphase bei Immobilienaktien zu erwarten? Und im Umkehrschluss: Andere Finanzaktien, mit denen Immobilien bisher die Index-Zugehörigkeit teilten, eher meiden? MARTIN RUPP: Da muss man glaube ich die Euphorie etwas einbremsen – ein „Game Changer“ wird das vermutlich nicht mehr. Es wird ja nur umklassifiziert von 10 auf nun 11 Segmente. Der neue Sektor Equity REITs ist ja bereits im Vorfeld schon ein klarer Outperformer gewesen und viele Fondsmanager sind daher bereits auch übergewichtet. Ich möchte an dieser Stelle österreichische Privatanleger zudem davor warnen aufgrund dieser Indexumstellung nun blind REITs zu kaufen. In Österreich werden viele dieser REITs leider der Pauschalbesteuerung unterworfen, was ich als Investor sehr bedaure. Also unbe„Vermutlich dingt im Vorfeld die flachen sich die steuerliche Situation abklären, Preisanstiege ansonsten hilft auch die zumindest bei schöne Dividende nichts.

Wiener Wohnimmobilien nun etwas ab, ...“

Abseits der Index-Hoffnungen: Wir leben eigentlich in einem für Immobilien recht gutem Umfeld: Die Fremdkapitalkosten sind niedrig wie nie – die investierten Summen steigen von Jahr zu Jahr, Überkapazitäten scheinen nirgends in Sicht zu sein. Ist das so richtig, oder gibt es da doch ein paar Haare in der Suppe? Da muss man differenzieren um welche Art von Immobilien es sich handelt und wo diese gelegen sind. Bei Büroimmobilien in London z.B. wäre ich nun vorsichtig – der Markt ist etwas heißgelaufen, bei den Prime Yields sind wir zum Teil unter den Niveaus von 2007, und nun droht mit dem

Martin Rupp

Foto: beigestellt

BREXIT eine Verlegung der Bank-Headquarters nach Frankfurt. Firmen wie Morgan Stanley werden tausende Stellen verlegen, sofern britische Banken tatsächlich ihren sogenannten EU-Pass verlieren. Der Frankfurter Immobilienstandort sollte davon aber dann profitieren. Gehen wir in die Subsektoren: Allgemein läuft die Wirtschaft eher mau – gleichzeitig ist von Wohnungsmangel zu hören. Sind somit prinzipiell Wohnimmobilienaktien jenen von Gewerbeimmobilien vor„...da zu zuziehen? Und gilt das auch, wenn befürchten ist, man die Bewertungen miteinbedass noch zieht – oder sind Wohnimmobilien bereits so gut gelaufen, dass das massiver als bisher von staat- Chance/Risiko-Verhältnis im Gewerbe eigentlich besser ist? licher Seite in Ei- Da muss man sich den Einzelfall anschauen, um eine gentumsrechte konkrete Aussage treffen zu eingegriffen können – nur so viel: Anleger wird – Stichwort flüchten zum Teil in WohnimMietrechtsremobilienaktien weil sie Schutz vor Inflation suchen und kein form 2016...“ Konjunkturrisiko wollen und


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT - INTERVIEW sind aktuell bereit dafür fast jeden Preis zu zahlen. Das ist zweifelsohne klüger als sich bei Staatsanleihen mit Negativrenditen einzuloggen. Es sollte aber bei aller Euphorie nicht vergessen werden, dass besonders dieser Sektor im Inflationsfall noch massiver als „...Das wäre aber Gewerbeimmobilien von staatdas Ende für die lichen Interventionen betroffen sein würde. Ich bin immer meisten Vorsor- wieder überrascht, wie wenig gewohnungsetwa angelsächsischen Investoren mit Themen wie z.B. der modelle“ deutschen Mietbremse oder dem österreichischen Mietrechtsgesetz vertraut sind. Da werden im Gespräch oft Quadratmeterpreise verglichen die nicht vergleichbar sind. Sehen Sie eigentlich bei den Preisen für Wohnimmobilien trotz allem schön langsam einen Deckel nahen? Vom Gefühl her ist Eigentum für Otto-Normal-Bürger eigentlich nicht mehr leistbar – zumindest nicht zu dessen Lebzeiten … Vermutlich flachen sich die Preisanstiege zumindest bei Wiener Wohnimmobilien nun etwas ab, da zu befürchten ist, dass noch massiver als bisher von staatlicher Seite in Eigentumsrechte eingegriffen wird – Stichwort Mietrechtsreform 2016. Eine Ausweitung des Vollanwendungsbereiches des MRG auf alle Wohnungen, die älter als 20 Jahre sind, ist nicht auszuschließen. Das wäre aber das Ende für die meisten Vorsorgewohnungsmodelle. Auch die letzte Steuerreform 2015/16 hat gezeigt wie erschreckend wenig Rechtssicherheit auch private Immobilieninvestoren in Österreich haben. Da werden rückwirkend Gesetze geändert! Stichwort Grundwertanteilsabzug bei der Ermittlung der AfA, Abschaffung des Inflationsabschlags bei der Ermittlung des Veräußerungsgewinns oder aber auch die Verlängerung des Verteilungszeitraumes von Instandsetzungs- und Instandhaltungsaufwendungen usw., usw. Bei den aktuell sehr hohen Kaufpreisen muss man sich dann, insbesondere im Altbau nun die Frage stellen, ob zumindest bei der sogenannten „kleinen“ Vermietung diese

wirtschaftlich überhaupt noch sinnvoll darstellbar ist, ohne Gefahr zu laufen, in die Falle der steuerlichen Liebhaberei zu tappen. Allerdings muss man auch hier wieder differenzieren: Top Zentrumslagen in Gründerzeithäusern werden aufgrund des MRG wohl künftig eher dem Mietmarkt entzogen werden, während Objekte aus den 60er und 70er Jahren in B- und C Lagen mehr als ausgereizt sind und genau diese werden bei Verschärfungen des MRG dann Preiseinbrüche erleben. Ich bleibe bei Wohnimmobilien – und da würde mich interessieren, ob mich mein Eindruck täuscht: Deutsche Anbieter wuchsen stärker durch eigenkapitalfinanzierte Übernahmen als unsere Buwog und conwert – wenn dem so ist, welches Modell bietet langfristig eher Vorteile? Ja das ist richtig – ob das besser ist, hängt aber natürlich immer vom Preis ab zu dem man die eigenen Aktien platzieren kann und zu dem man selbst übernimmt. Vonovia – vormals Deutsche Annington - hat es durch zwei große Kapitalerhöhungen und darauffolgende Übernahmen (Gagfah und Südewo) geschafft so schnell groß zu werden, so dass man in den DAX aufgenommen wurde. Viele institutionelle Investoren kommen seit 2015 an diesem Papier nun kaum mehr vorbei. Die Handelsliquidität ist hervorragend und die Bewertung entsprechend ge„Auch die letzte stiegen. Aber prinzipiell finde ich es auch nicht schlecht, Steuerreform wenn Immobiliengesellschaf2015/16 hat ten weniger „Financial Engigezeigt wie erneering“ anwenden und langsamer wachsen. Nicht die schreckend Größe des Portfolios, sondern wenig Rechtssieine Steigerung des Shareholcherheit auch der Values muss das Ziel sein.

private Immobilieninvestoren in Österreich haben.“

Sind Wohnimmobilien für Sie eigentlich auch ein geografisches Thema, das sich auf Österreich und Deutschland konzentriert, oder

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SCHWERPUNKT - INTERVIEW

Kleinere Positionen Buwog hält Martin Rupp in seinen Fonds Foto: BE /Plos

reicht das weiter? Und innerhalb des deutschsprachigen Raums, was sind ihre favorisierten Werte – das vielleicht auch speziell zwischen Buwog und conwert. Das Wohnimmothema konzentriert sich schon eher auf Deutschland und Österreich. Reine Wohnimmobilienaktiengesellschaften gibt es im Rest von Europa kaum. Wir sind allerdings auch in ein paar französische Unternehmen investiert, die untergeordnete Teile ihres Portfolios im Wohnbereich halten. Im deutschsprachigen Raum sind wir neben Vonovia noch in Grand City investiert. Conwert haben wir nun devestiert und BUWOG halten wir vereinzelt noch in ein paar Fonds. Letztere ist ein solider Dividendenwert, die Bewertung scheint aber nun etwas ausgereizt. Größere Kursrücksetzer würden wir vermutlich aber nutzen. Innerhalb des Gewerbes – ich differenziere einmal zwischen Handel, Logistik, Büro und Hotels – wo sehen Sie gute Chancen – und wo eher Risken? Ich bevorzuge derzeit eher Büro und Handelsimmobilien. Insbesondere Handelsimmobilien haben sich auch während der Finanzkrise als relativ stabil erwiesen was die Yield Expansion anging. Logistik- und Hotelimmobilien sind mir in diesem Makroumfeld etwas zu zyklisch. Auch wenn die Chancen nicht überall gleich sind – bevorzugen Sie als Fondsmanager Unternehmen mit einem klaren Fokus auf einen Subbereich und versuchen die gewünschte Streuung im Portfolio

durch unterschiedliche Einzelinvestments, oder nehmen Sie lieber gleich breiter aufgestellte Gesellschaften, die praktisch die Asset Allokation selbst übernimmt – und aufgrund der hoffentlich vorhandenen Expertise auch gut schaffen sollte – die S Immo etwa versucht als eigentlich einziger Österreicher diesen Schritt. Das ist immer eine Frage der Bewertung die einem der Markt anbietet. Übergroße Konglomeratsabschläge, die in der Praxis häufig zu beobachten sind, bieten oft eine Kaufgelegenheit, insbesondere wenn es danach zu Spin-offs oder Abverkäufen kommt. Bei gleicher Bewertung bevorzuge ich Gesellschaften mit klarem Fokus, da ich mir mein Portfolio ja selbst zusammenstellen möchte. Für Kleinanleger, die vielleicht nur ein bis drei Aktien halten und keinen Fonds kaufen wollen, macht aber oft ein stark diversifizierter Wert Sinn. Sie sind mit Ihrem Fonds sowohl in CA Immo als auch Immofinanz investiert. Werden Sie bei den jeweiligen Hauptversammlungen für die Fusion der beiden „Ich bevorzuge stimmen? Und gleich anschließend: Die derzeit eher Immofinanz möchte sich von Büro- und ihren in den letzten Jahren hohe Handels(Buch)Verluste bringenden russischen Einzelhandelsimmobilien immobilien.“ trennen – und wäre dann eigentlich eine mehr oder minder ‚stinknormale‘ große Gesellschaft mit eben der Hoffnung, dass dann auch die eigene Bewertung eine ‚stinknormale‘ wird, während die Aktie jetzt weit unter ihrem Buchwert notiert. - ist so ein Schlussstrich für Sie jedenfalls der richtige Weg? Die Fusion zwischen Immofinanz und CA-Immo macht prinzipiell Sinn und wird das neue Unternehmen in die Oberliga der europäischen Immobilienaktien katapultieren. Nächster Schritt wird eine Veräußerung des nicht unproblematischen Russlandportfolios sein. Gelingt dies, dann könnte es zu einer Neubewertung der Aktie kommen, denn die russischen Einkaufscenter waren bisher maßgeblich für den horrenden NAV-Abschlag der Aktien verantwortlich. Sollte eine Veräußerung des Portfolios allerdings nicht nahe

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Österreichs Börsetagebücher


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SCHWERPUNKT - INTERVIEW am bereits stark abgeschriebenen Buchwert möglich sein, dann wäre aus meiner Sicht ein Spin-off einer Veräußerung vorzuziehen, der Aktionär kann dann selbst entscheiden wann er verkaufen will. Bei einer anschließenden Verschmelzung der „verschlankten“ Immofinanz mit der CA-Immo ist laut Aktiengesetz das Austauschverhältnis auf Basis einer fundamentalen Bewertung der beiden Unternehmen festzulegen. Naheliegend scheint bei Immoaktiengesellschaften hier eine sich am NAV orientierende Kennzahl, was zumindest für Immofinanzaktionäre dann aus meiner Sicht kein Nachteil ist. Bevor es aber zu einem Zusammenschluss im Wege einer Verschmelzung kommen kann, muss erst von beiden Gesellschaften auf der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von 75% darüber entschieden werden. Wie und ob wir dann auf den jeweiligen HVs abstimmen kann ich erst sagen, sobald ich den Verschmelzungsbericht gesehen habe. Ein anderes Unternehmen mit russischen Problemen ist Warimpex – dort will man an Russland festhalten und durchtauchen. Der ‚Lohn‘ ist das wahrscheinlich niedrigste Kurs/Buchwert in der Branche. No risk, no fun können Sie als Fondsmanager natürlich nicht sagen: Aber ist das ein Titel, den Sie mittlerweile auf dem Radar haben? Das Unternehmen habe ich nicht wirklich auf meinem Radar und wir waren auch nie investiert. Der Leverage ist exorbitant und das Risiko daher entsprechend. Zudem belastet die nicht unerhebliche Verwaltungsvergütung an die Vienna International Hotelmanagement AG. Für externe Investoren bleibt da kaum etwas übrig. Kommen wir zu Ihrer Anlagestrategie: Wieviel Benchmark steckt wirklich drinnen? Und gibt es Mindeststandards für eine Aktie um gekauft werden zu können? Aktienbenchmark gibt es keine, da der Fonds u.a. auch Wandelanleihen und Anleihen halten kann. In den Jahren 2009 bis 2011 war die Gewichtung von Wandelanleihen zwischenzeitlich erheblich. Mindeststandards bei der Aktienauswahl gibt es natürlich – die Liste an quantitativen wie qualitativen Bedingungen hier taxativ aufzuzählen, würde diesen Rahmen allerdings sprengen. Nur so viel – die eben genannte Warimpex würde derzeit an vielen Aufnahmekriterien scheitern. Wie können Sie in Abwärtsphasen gegensteuern – und nach welchen Kriterien erfolgt die Titelauswahl an sich? Sowohl die 3BG Immobilien Strategie (Anm. http://goo.gl/9hJUxH), als auch unsere Sachwerte-Aktienstrategie (http://goo.gl/w2QmJ4), die derzeit auch einige Immobilienaktien im Portfolio hält, setzt taktisch Indexfutures zum Absichern ein, um größere Kursabschwünge zumindest zu dämpfen.

Da Sie kein Benchmarkfonds sind, kann ich schlecht von Übergewichtungen sprechen – aber was sind derzeit warum Ihre 3 Lieblings- bzw. Top-Aktien – und gleiches hätte ich gern rein für Österreich. Wirkliche Schnäppchen gibt es am Markt kaum noch. Derzeit denke ich mag der Markt – ungeachtet der teilweise ambitionierten Bewertung - Unternehmen, die besonders vom Corporate Bond-Kaufprogramm der EZB profitieren. Namen wie Klepierre, Vonovia, Unibail oder Gecina fallen einem da ein. Eine Klepierre hat z.B. heuer, selbst vor den EZB-Käufen, einen 750 Mio. Bond mit 8 Jahren Laufzeit und 1% Kupon emittieren können und so die Finanzierungskosten drastisch gesenkt. Wir sind aber auch schon länger – teilweise seit Jahren - bei einigen Small & Mid Caps wie Grand City, VIB Vermögen, Hamborner, Alstria oder WCM investiert. Wir haben hier aber teilweise nun schon Gewinne mitgenommen, da die Kursentwicklung doch relativ extrem war. In Österreich halten wir in „Bei der durchunseren Fonds überwiegend schnittlichen eu- CA Immo, Immofinanz und Sparkassen Immo. Conwert ropäischen haben wir bereits knapp unter Gewerbeimmo14 verkauft, da die Aktien eibilienaktie sind nerseits unser kolportiertes Kursziel erreicht haben und realistischer wir aufgrund des neuen GroßWeise nicht aktionärs Adler Real Estate nun eine weniger affine Intemehr als fünf ressenlage im Aktionariat bis sechs fürchten – ob dies begründet Prozent Total ist muss sich aber erst zeigen.

Return zu erwarten.“

Und abschließend: Was ist aus Ihrer Sicht eine langfristig realistische Rendite, die mit Immobilienaktien zu erzielen sind? Das ist seriös schwer mit einer Zahl zu beantworten, da Immobilien & Immobilienaktien so heterogen sind. Immobilienaktien sind meist klassischen Boom-Bust Zyklen, mit sich selbst verstärkenden positiven Feedbackloops, unterworfen. Je nach Marktphase in der man sich befindet ist da ein zweistelliges Plus oder Minus pro Jahr völlig normal. Im Schnitt über den gesamten Zyklus sollte man aus aktueller Sicht, ganz grob geschätzt, bei der durchschnittlichen europäischen Gewerbeimmobilienaktie (Bestandshalter), aber realistischer Weise nicht mehr als fünf bis sechs Prozent Total Return erwarten. Der aktuelle Zyklus wird aber wohl, durch die extremen Aktivitäten der Notenbanken noch künstlich weiter in die Länge gezogen werden, da ein Ende des Zinstiefs noch lange nicht in Sicht ist. Die Fehlallokationen in diesem Sektor werden dadurch natürlich nicht kleiner, und das so schwierige Markttiming wird für den mittelfristigen Anlageerfolg nicht unerheblich werden. <


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SCHWERPUNKT WALL STREET - GESCHICHTE

Aus dem Wall gegen Indianer wurde einer der Hochfinanz arum heißt die Wall Street eigentlich Wall Street? Auf Deutsch übersetzt heißt Wall Street nichts anderes als ‘Mauerstraße’ - und genau hier liegt auch der Ursprung des Namens: 1652 entschlossen sich die niederländischen Bürger von Neu-Amsterdam, sich vor Überfällen der Indianer durch eben einen Wall zu schützen. Neu-Amsterdam reichte damals vom südlichen Ende Manhattans bis zur Wall Street. An der Stelle an dem sich die Wall Street heute befindet, wurde damals die Schutzmauer aufgeschüttet. Die ersten Wertpapiere in den USA gab es 1790, als die USRegierung Staatsanleihen für rund 80 Millionen Dollar emittierte, um so die Unabhängigkeitskriege zu finanzieren. Am 17. Mai 1792 legten 24 Broker den Grundstein für die Börse, als sie in der Wall Street Nummer 68 das Buttonwood Agreement (die Händler trafen sich im Schatten eines Buttonwood Baums (Platane - Platanus occidentalis) unterzeichneten. Dieser legte fest, dass sich die Händler verpflichten sich gegenseitig beim Handeln mit Anleihen und Aktien den Vorzug zu geben - und mindestens ein viertel Prozent Kommission für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu berechnen. Der Handel sollte in US-Dollar stattfinden, den das US-amerikanische Münzgesetz am 2. April 1792 zur offiziellen Währungseinheit erklärt hatte. Am 8. März 1817 wurde zum ersten Mal ein Börsenreglement festgelegt und eine formelle Organisation gegründet: Das New York Stock & Exchange Board (NYS & EB), das sich in der Wall Street einquartierte. 1830 wurde erstmals eine Eisenbahngesellschaft gelistet: Mohawk & Hudson. Am 16. Dezember 1835 wurde die Börse bei einem Großfeuer zerstört. Bis dahin war es üblich, Aktien auf der Straße angeboten zu bekommen. Am 15. November 1867 wurde zum ersten Mal der Börsenticker im Handel eingeführt. Grund dafür war die Fertigstellung des ersten transatlantischen Telefonkabels 1866. Am 3. Juli 1884 veröffentlichte Charles Dow den ersten USamerikanischen Aktienindex, den Dow Jones Average. Am 26. Mai 1896 wurde von Charles Dow der Dow Jones Industrial Average, auch kurz Dow-Jones-Index genannt, kreiert. Er umfasste anfangs lediglich zwölf Aktien und blieb bis heute der Leitindex der NYSE - heute sind es 30 Aktien. 1903 zog die Börse in ein Gebäude in der Wall Street Nummer 11. Der Eingang jedoch befindet sich in 18 Broad Street einer Querstraße. Dies ist bis heute der Standort der New York Stock Exchange. Am 8. März 2006 ging die NYSE selbst nach 214 Jahren an die Börse. >gill<

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Foto: BE/Stefan Gutbrunner

Dow Jones seit der Jahrtausendwende

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SCHWERPUNKT - INTERVIEW MONIKA ROSEN

„20.000 Punkte im Dow Jones sollten bis zur Jahresmitte 2017 zu schaffen sein“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Monika Rosen, Vice President und Chefanalystin Bank Austria Private Banking, sieht den Dow Jones etwa Mitte 2017 beim Meilenstein von 20.000 Punkten - ein wolkenloser Himmel begleitet die Weltleitbörse dabei aber nicht auf ihrem Weg. BÖRSE EXPRESS: Die US-Börsen erreichten zuletzt der Reihe nach neue Rekorde - von der technologielastigen Nasdaq bis zum altehrwürdigen Dow Jones. Wenn wir einmal das Argument Zinsen außen vor lassen - was sind die Gründe für diesen Höhenflug? Die Gewinnentwicklung kann es ja nicht sein, da diese heuer gerade noch mit einer schwarzen Null vorausgesagt wird. MONIKA ROSEN: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,2 hat der S&P 500 nun ein Niveau erreicht, das in den letzten 15 Jahren nur wenige Monaten lang übertroffen wurde. Unserer Ansicht nach ist der jüngste Rückgang der Staatsanleiherenditen kein ausreichend starkes Argument, um automatisch einen weiteren Anstieg der Bewertungen zu erwarten. Wir haben den US-Markt daher in unserer Asset Allocation auch untergewichtet, weil wir in anderen Märkten bessere Chancen sehen. Was die Gründe für den Höhenflug betrifft, sind wir schon der Meinung, dass die „Wir bevorzugen weltweit lockere Geldpolitik die Aktienkurse treibt. AußerAktien gegendem profitiert die Wall Street über Anleihen; von ihrer Funktion als Leitbei Renten börse und ihrer hohen Liquidität. sehen wir grö-

ßere Gefahr von Rückschlägen.“

Vor der Tür stehen auch die USPräsidentschaftswahlen. So wie es aussieht, ist die trotz allem Wirtschaftssupermacht Nummer 1 politisch und gesellschaftlich mehr zerrissen als geeint. Sind da größere Störfeuer für die Märkte zu erwarten und welcher Kandidat wäre für die Börse besser? Die politische Zerrissenheit sehen wir weniger problematisch als die Chance auf einen Sieg von Donald Trump. Er ist sicher der problematischere Kandidat, und er wurde auch schon in den Vorwahlen unterschätzt. Im Moment geht die Wall Street stark davon aus, dass er unterliegt.

Monika Rosen

Foto: BE / Elke Mair

Sollten seine Zustimmungswerte in den Umfragen allerdings steigen, dürfte dies die Unsicherheit erhöhen, angesichts seiner häufig inkohärenten und umstrittenen politischen Vorschläge und Wahlversprechen. Grundsätzlich ist zu sagen: Mit Blick auf US-Wahljahre, in denen der amtierende Präsident nicht zur Wiederwahl antrat und sich zwei neue Kandidaten bewarben, zeigt die Erfahrung, dass der S&P 500 im Herbst vor dem Wahltag oft rückläufig war. Speziell nach dem jüngsten Höhenflug könnte es also auch Gewinnmitnahmen geben. Das US-Defizit war zuletzt kein Thema - zum Positiven gedreht hat sich dort aber auch nichts. Ein Thema, das absehbar wieder kommt, etwa nach den Präsidentschaftswahlen? Das US-Defizit war zuletzt leicht rückläufig. Das Steueraufkommen der Privaten ist durch den starken Arbeitsmarkt gestiegen. Gleichzeitig steigen aber auch die Staatsausgaben, einerseits durch Obamacare, aber auch auf Grund der älter werdenden Bevölkerung (auch in den USA ein Thema, wenn auch weniger stark als in Europa).

„Die US-Börse ist vergleichsweise am teuersten wir sind untergewichtet.“


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT - INTERVIEW Beide Präsidentschaftskandidaten, Hillary und Trump, wollen allerdings massiv in die US-Infrastruktur investieren - die das auch vertragen würde! Trump will auch die Steuern massiv senken. Das würde das Defizit ansteigen lassen, was spätestens dann „Die US-Gewinne zum Problem wird, wenn die sind rückläufig, Anleger ihren Appetit auf Staatsanleihen etwas verlieaber das ren - dafür gibt es derzeit alWachstum in lerdings noch keine Anzeichen. den USA ist bes-

ser als in anderen Industrienationen, wie etwa in Europa und Japan.“

Inkludieren wir in unserer Betrachtung wieder die Zinslandschaft. Klar, dass in einem Nullzinsniveau die Alternative Aktie allgemein als attraktiver gilt: sehen Sie das auch so und für welchen Zeithorizont sollten sich Anleger auf ein sehr tiefes Zinsniveau einstellen? Und sehen Sie das mit der Aktie als alternativlos auch so? Wir sind der Meinung, dass eine Beimischung von Aktien speziell in der aktuellen Tiefzinsphase durchaus sinnvoll ist. Eine Streuung über verschiedene Assetklassen kann daher nicht nur die Rendite verbessern, sondern auch die Schwankungsbreite verringern und substanzielle Verluste vermeiden helfen. In der Eurozone erwarten wir bis auf weiteres keine Straffung der Geldpolitik, sicher nicht im Jahr 2017. In den USA ist das anders, dort sehen wir die Chancen für eine Zinsanhebung im heurigen Jahr als intakt an, wahrscheinlich im Dezember. Natürlich nutzen auch Unternehmen die tiefen Zinsen zur Refinanzierung. Wird hier Ihrer Meinung nach maßvoll mit diesem Instrument umgegangen, oder kommt hier ein gröberes Bedrohungspotenzial auf uns zu, wenn die Zinsen dann doch einmal steigen und die Zinslasten schwerer zu stemmen sind? Immerhin

stemmen mittlerweile selbst Blue Chips wie Bayer Großzukäufe mittels Fremdkapital (Anm. es ist von 75 Mrd. Euro die Rede) und nehmen in Kauf, beinahe ihr Investment Grade zu verlieren, während früher nicht so unweit von Rekordkursen eine Kapitalerhöhung dafür verwendet worden wäre. Und wenn Aktien wirklich die verbliebene Anlagealternative sind, müsste sich so eine Kapitalerhöhung eigentlich auch verkaufen lassen... Die massiven Anleihenkäufe durch die Notenbanken in Europa - EZB, und nun auch wieder Bank of England haben die Renditen von Unternehmensanleihen zuletzt wieder nach unten gedrückt, und zwar auf den tiefsten Stand seit Sommer des Vorjahres. Das gilt übrigens für Unternehmensanleihen aus den USA und der Eurozone. Unternehmensanleihen sind wohl eine Anlageklasse, die von den Maßnahmen der Notenbanken direkt betroffen sind. Solange diese am Markt agieren, bleibt die Nachfrage rege und man kann es den Unternehmen nicht verdenken, wenn sie diese Chance nutzen. Eine gewisse Gefahr besteht sicher, wenn sich die Notenbanken einmal als Käufer zurückziehen, was früher oder später der Fall sein wird. Bei Hochzinsanleihen sehen wir den hohen Anteil an Emittenten aus dem Rohstoffbereich nicht ganz unproblematisch, weshalb wir dort große Zurückhaltung üben. Bei Unternehmensanleihen sind wir aber sehr wohl „Die Märkte sind investiert. heuer sehr politGrundsätzlich sind wir bei getrieben, nach Anleihen unter- und bei AkBrexit jetzt tien übergewichtet, weil wir bei Anleihen das wesentlich Trump als möggrößere Rückschlagspotenzial licher Unsicher- sehen.

heitsfaktor für die Börsen…“

Längerfristig ist ihr Blick auf die US-Wirtschaft? Die US-Konjunktur hat im 1. Halbjahr 2016 enttäuscht, das Wachstum betrug in Summe nur magere 1 Prozent. Der private Konsum hat mit 4,2% Zuwachs sehr wohl seinen Beitrag geleistet, aber die privaten Investitionen

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SCHWERPUNKT - INTERVIEW scheinlicher. Bei Zyklikern sind wir eher zurückhaltend.

Monika Rosen

Foto: BE / Elke Mair

waren rückläufig. Dazu kam ein erheblicher Lagerabbau, was das Wachstum ebenfalls belastete. Wir gehen davon aus, dass der Lagerzyklus die Talsohle durchschritten hat und dass die US-Konjunktur im 2. Halbjahr anzieht. Da der Jahresstart aber sehr schwach ausfiel, senken wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2016 von zuvor 1,9 auf 1,5 Prozent. Für 2017 erwarten wir derzeit wieder eine Beschleunigung auf 2 Prozent. Aus all dem bisherigen schließen Sie dann Was für Anlageentscheidungen? - Würden Sie etwa als Euro-Anleger US-Dollar Positionen absichern, oder ist hier die Chance größer als das Risiko? Wir sind bei US-Aktien untergewichtet, der Dollar ist allerdings nicht abgesichert. Unsere vorsichtige Haltung drückt sich in unserer Gewichtung aus. Einen massiven Verfall des Dollars zum Euro sehen wir aber nicht. - Branchenseitig gefällt Ihnen welche Anlagestory - und welche halten Sie für ein wenig überzogen? Die ‘Stable Growth’-Sektoren halten wir für attraktiv, heißt Health Care, Food & Beverage sowie Personal & Household Goods). Ihr Gewinntrend ist widerstandsfähig, und höhere Bewertungen sind in stabileren Sektoren wahr-

Wie steht es mit der Ölbranche - mit dem Ölpreis kamen auch die dortigen Branchenvertreter unter Druck und sie notieren im Schnitt mehr als 20 Prozent unter ihren Hochs, die der Gesamtmarkt nun wieder erreichte. Kann man sich da schon wieder hineinwagen, oder ist es schon wieder zu spät, nachdem es von dem Vorjahrestiefs zumeist 30 und mehr Prozent nach oben ging, womit der Markt in kurzfristig outperformt wurde? Nach langer Durststrecke gehören Ölaktien heuer zu den Top-Performern, eventuell ist es da ein wenig spät, dem nachzulaufen. Dem Quartalsbericht von Schlumberger war zu entnehmen, dass einige US Ölfirmen die Förderung ankurbeln, da sie höhere Preise erwarten; genau das könnte einem dauerhaften Preisanstieg entgegen wirken. Haben Sie eine Meinung zu Apple? Oder lassen Sie mich so fragen: Kann ein hochpreisiges Marken„Nach langer produkt in Massenmärkten in einem wirtschaftlich eher mauem Durststrecke Umfeld das wertvollste Unternehgehören Ölakmen der Welt sein? tien heuer zu Die Tatsache, dass viele Hedgefonds Apple zuletzt verden Top-Perforkauft haben, Warren Buffett mern, eventuell hingegen zugekauft hat, wird ist es da ein als Indiz genommen, dass wenig spät, dem Apple immer mehr zum Value Stock wird; die Wachsnachzulaufen.“ tumsraten gehen zurück, dafür bietet Apple eine stabile Dividende (2,03 US-Dollar im Geschäftsjahr 2015) und einen hohen Cash Polster. Wenn Sie Ihre imaginäre Kristallkugel auspacken: Wann glauben Sie, dass der Dow Jones die runde Marke von 20.000 Punkten erreichen könnte? Vom aktuellen Stand weg (per Schluss 11.8.) sind das weniger als 8 Prozent, das sollte bis Jahresmitte 2017 zu schaffen sein. <

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CROWDINVESTING ANLAGEFORM

Die nächsten Kampagnen für Crowdinvestoren stehen am Start Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Auf heimischen Crowdinvesting-Plattformen kündigen sich neue Kampagnen an. Auf dasertragreich.at etwa kann man in eine Schokoladenmanufaktur, ein IT-Unternehmen oder eine Beleuchtungsfirma investieren. Auf conda.at starten bald die Kampagnen von Umweltpionier Naturdünger oder der CashQuizz-App. eimische Crowdinvestoren können sich bereits auf die nächsten Kampagnen einstimmen. Gleich drei KMU besorgen sich etwa frisches Kapital von der dasertragreich-Community. Und auch auf conda.at gibt es bald neue Investitionsmöglichkeiten.

H

Schoko, IT und Licht. Auf der Crowdinvesting-Plattform dasertragreich.at kann man etwa in den Wiener Schokoladenund Torten-Hersteller Leschanz investieren. Das 1995 gegründete Unternehmen benötigt maximal 95.000 Euro für die Erweiterung der Kühlflächen. Außerdem sollen die Marketingaktivitäten für neue Schokoladenkreationen angekurbelt werden. Die Laufzeit des Investments beträgt fünf Jahre, der Basiszins liegt bei sechs Prozent p.a. Das Unternehmen bietet zudem einen Naturalzins sowie Bonuszinsen an. Ebenfalls Kapital von der dasertragreich-Crowd will sich der SAP-Partner biz:Consult beschaffen. Das Unternehmen ist seit 15 Jahren Partner von SAP und den Angaben zufolge einziger Anbieter von Zertifizierungen von SAP-Anwendern in Österreich. Nun soll ein neuer Markt aufgerollt werden: Als erster österreichischer Anbieter hat biz:Consult ein Online-Tool gestartet, das den Bereich des sicherheitsgerechten Verhaltens am Arbeitsplatz behandelt. Erste Kunden, z.B. sechs niederösterreichische Gemeinden und die NÖ Kommunalakademie, sind schon an Bord. biz:Consult benötigt dafür bis zu 150.000 Euro und bietet dafür einen Basiszins von sechs Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren. Ein Naturalzins und ein Bonuszins werden ebenfalls angeboten. Und noch etwas Neues auf dasertragreich.at: Die Firma Lichtprojekt wendet sich mir ihrem Vorhaben an die Crowd. Das Unternehmen ist seit 20 Jahren Anbieter im Bereich der Be-

Die Schokoladenmanufaktur Leschanz benötigt Kapital für eine neue Kühlfläche sowie für Marketing Foto: Leschanz.at

leuchtung. Durch das Aufkommen neuer Licht-Technologien und der rasanten Entwicklung im Bereich der Licht-Visualisierung plant das Unternehmen neue Dienstleistungen und will künftig den Fokus auf die Gesamtumsetzung von Projekten aus einer Hand legen, sprich vom Design, über die Planung bis hin zur Herstellung, Lieferung und Montage. Dafür wird ein Kapital von bis zu 150.000 Euro benötigt. Für Investoren gibt es einen Basiszins von 5,5 Prozent, zudem Naturalzinsen von 5,0 Prozent und Bonuszinsen von 2,5 Prozent p.a. bei einer Laufzeit von sechs Jahren. Dünger und Quiz-App. Auf conda.at werden ebenfalls zwei Kampagnen angekündigt, und zwar von Umweltpionier Naturdünger und der CashQuizz-App. Umweltpionier Naturdünger wird als das ‘Lebensmittel für Boden, Erde und Pflanzen’ vermarktet. In Zusammenarbeit mit einem österreichischen Mikrobiologen wurde ein organisch-mineralischer Bodendünger entwickelt, der ein Novum und eine hochwirksame Alternative zu synthetischen Düngemitteln darstellt, wie es heißt. Das Unternehmen braucht bis zu 150.000 Euro und bietet einen Basiszins von 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Am Ende der Laufzeit besteht die Möglichkeit einer Unternehmenswertbeteiligung. Im Herbst startet auch die Crowdinvesting-Kampagne von CashQuizz. Die App will die Millionenshow auf das Handy bringen. Dafür werden bis zu 249.000 Euro benötigt. CashQuizz hat bei der Puls 4 StartUp Show mitgemacht und 220.000 Euro an Mediavolumen erhalten sowie weitere Business Angels mit einem Investment von 500.000 Euro an Bord holen können. <


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Sie l(i)eben hohe Ansprüche?

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KOMMENTAR VON JOHN TAYLOR, PORTFOLIO MANAGER EUROPE MULTI-SECTOR BEIM ASSET-MANAGER AB

Wege aus dem Strudel sinkender Renditen in Europa uropäische Anleger haben sich bereits daran gewöhnt, einige Staaten dafür bezahlen zu dürfen, ihnen Geld zu leihen. Seit Beginn des Kaufprogramms für Staatsanleihen der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Frühjahr sind viele Renditen in der Region unter Null gerutscht: Die Flutwelle des EZB-Geldes lässt mittlerweile mehr als die Hälfte der europäischen Staatsanleihen rote Renditezahlen ausweisen. Ein neueres Phänomen ist hingegen der Einbruch bei den Renditen europäischer Unternehmensanleihen. Seit sich die EZB dazu entschloss, Unternehmensanleihen in ihr Kaufprogramm ab Anfang Juni aufzunehmen, hat dieser Trend Fahrt aufgenommen. Europas Firmenschuldenuniversum ist weder groß noch besonders liquide, weshalb die EZB-Käufe erhebliche Marktverwerfungen ausgelöst haben. Wer indexbasiert in europäische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating anlegt, wird zwangsläufig in Anleihen investiert sein, die Verluste erleiden, wenn sie bis zur Fälligkeit gehalten werden. Und mit dem Rest herzlich wenig Zinsen vereinnahmen. Anleihen mit negativer Rendite können positive Erträge in Form von Kapitalgewinnen abwerfen, wenn sie vor Fälligkeit zu einem höheren Kurs weiterverkauft werden können. Da europäische Anleihenkurse in den vergangenen Monaten fast pausenlos anstiegen, scheinen viele Anleger darauf zu wetten, dass sie nur eine Richtung kennen: nach oben. Wir glauben jedoch, dass diese Annahme eine sehr wacklige Anlagestrategie ist. Erinnern Sie sich noch, was im Mai geschah? Die BundKurse fielen abrupt, als zahlreiche Investoren fürchteten, dass die EZB eventuell ihr QE-Programm (Quantitative Easing Program) einschränken könnte. Als daraufhin viele Anleger gleichzeitig verkaufen wollten, wurden die Kursgewinne von Monaten in nur wenigen Tagen ausgelöscht.

E

Die Macht des positiven Denkens. Wie können die Anleger dem Sog von Europas sinkenden Anleihenrenditen entkommen? Seien Sie skeptisch gegenüber den Staatsanleihen und Papieren der Top-Unternehmen, welche die europäischen Indizes dominieren, und deren Ertragspotenzial fast ausschließlich in Kursgewinnen liegt. Fokussieren Sie sich stattdessen auf höher verzinste Titel, deren Einkommen einen Puffer gegen mögliche Kapitalverluste bietet, wenn wieder Turbulenzen aufkommen sollten.

Und setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Die EZB-Kaufprogramme sind ein mächtiger Faktor für Europas Anleihenkurse. Aber sie sind keineswegs allein auf weiter Flur. Das Suchareal auf das gesamte Anleihenuniversum auszuweiten, kann wertvolle Diversifikationseffekte im Hinblick auf QE erschließen. Inseln des Positivismus. Die gute Nachricht: Es gibt mehrere Inseln des Positivismus jenseits von Europas teuersten Anleihen. Viele der länger laufenden Schuldtitel aus Europas südlicher Peripherie (darunter Italien, Spanien und auch Portugal) bieten weitaus attraktivere Renditen als viele Unternehmensanleihen hoher Qualität. Einige Anleger könnten versucht sein, sowohl Staatsanleihen als auch Investment-Grade-Unternehmensanleihen zu umgehen und tiefer in das Kreditspektrum einzutauchen durch Anlage in europäische High-Yield-Titel. Bedenken Sie jedoch, dass die Risiken einer Investition in die höchstverzinsten Anleihen deren Potenzial übertreffen könnten. Es war noch nie so billig sich in Euro zu verschulden wie heute. Daher müssen nur die Anbieter niedrigster Qualität hohe Renditen aufrufen, um für ihr erhöhtes Zahlungsaus„Seien Sie skepfallrisiko zu kompensieren. tisch gegenüber Wir favorisieren in dieden Staatsanleihen sem Bereich Anleihen mit und Papieren der BB-Rating sowie einige Top-Unternehmen, ausgewählte B-Anleihen. welche die europäi- Unserer Ansicht nach bieten Titel mit noch gerinschen Indizes gerer Bonität einfach dominieren.“ nicht genug Ausgleich für das erhöhte Risiko. Indes erwarten wir attraktive Kaufgelegenheiten in einem relativ neuen Bereich: Immer mehr amerikanische und andere globale Unternehmen wollen von den niedrigen Zinsen in Europa profitieren und emittieren in Euro denominierte Anleihen. Dieser Trend könnte sich auf Schwellenländeranleihen ausdehnen, im Unternehmensbereich und sogar auch bei Staatsanleihen, die traditionell eher auf Dollar-Papiere gesetzt haben. Das Gros dieser Anleihen wird nicht für das EZB-Kaufprogramm zur Verfügung stehen, daher sollte ihnen ein Teil des Renditeabschwungs erspart bleiben. Aber auch ein Blick nach Britannien könnte sich lohnen. Zwar hat auch die Bank of England infolge der durch Brexit ausgelösten wirtschaftlichen Probleme inzwischen ein Anleihenkaufprogramm aufgelegt, dabei jedoch betont, dass man negative Renditen auf jeden Fall vermeiden möchte. Inmitten der Renditedürre finden sich also immer noch genügend Wasserlöcher. Aktive Anleger können das Positive betonen und gleichzeitig das Negative meiden. <


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ZERTIFIKATE IMMOBILIEN

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Breite Immostreuung garantiert Robert Gillinger

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Österreichs Immobilienaktien gelten im Branchenvergleich als günstig bewertet wer das Einzeltitelrisiko scheut, setzt auf einen Korb an Einzeltiteln - die Zertifikatebranche bietet Lösungen. A Immobilien, oder doch S Immo? Während sich der Eine eher auf Büros konzentriert, mimt der Andere ein bisserl den diversifizierten Fondsgedanken oder doch die Handelsimmobilienlastigere Immofinanz? Hotels (Warimpex) sollen auch ihre Reize haben. Und erst recht die Wohnimmobilien der Buwog - von denen conwert doch auch welche hat ... Anleger, die das Korbinvestment dem Einzeltitelrisiko vorziehen, werden etwa im Zertifikate-Bereich fündig.

C

Index ... All jenen, denen Einzelaktieninvestments zu spekulativ sind, bietet der Kapitalmarkt etwa Indexpartizipations-Zertifikate auf eben den IATX (und damit faktisch alle österreichischen Immobilienaktien, mit Ausnahme von Atrium) an. Entsprechende Produkte - jeweils mit einer endlosen Laufzeit - gibt es z.B. von der Commerzbank (ISIN DE000CB14ZZ4), UniCredit onemarkets (DE000HV556Q4), Erste Group (AT0000A06T87) sowie der BNP Paribas (DE000AA0M681). Skeptiker gehen leer aus. Sie glauben an einen Hype, der bald verflogen ist? Für Anleger, die im Falle des IATX auf fallende Kurse setzen möchten, gibt es aktuell leider kein Produkt. Es gab zwar bis heuer ein entsprechendes Turbo Short-Zertifikat, dieses wurde jedoch bei der Barriere von mehr als 240 Punkten im IATX ausgestoppt. ... oder Bonus. Da Immobilienaktien in der Regel hohe Dividendenzahlungen aufweisen, bietet sich ein Blick auf dann oft attraktive Bonus-Strukturen an. Hier gibt es von der Erste Group vier Bonus-Zertifikate mit Cap - zwei mit Laufzeitende 30.09.2016 - zwei weitere am 16.12.2016.

Das Bonuslevel beim Produkt mit der ISIN AT0000A1FSS1 und dem Laufzeitende 30.9.2016 liegt allerdings bei 230 Punkten, was unterhalb des aktuellen Indexstand von mehr als 240 liegt. Da es zu Laufzeitende höchstens den Bonus-Betrag von 23 Euro gibt (10:1) zahlt sich hier ein Investment erst nach einem deutlichen Rücksetzer des Index aus. Dieser darf bis auf 170 Punkte fallen, dort liegt die Barriere, ab der sich für Anleger Verlust einstellen würden. Beim Produkt AT0000A1FST9 mit der gleichen Laufzeit ist der Fall ähnlich. Das Bonus-Level liegt mit 240 Punkten (leicht) unter dem aktuellen Kurs - bei einer Barriere von 180 Punkten. Also auch hier zahlt sich der Kauf erst nach einem Index-Rücksetzer aus. Variante 3 mit Laufzeit bis Dezember - AT0000A1KME4 notiert mit einem Bonus-Level von 220 Punkten ebenfalls unter dem Ist-Stand - die Barriere liegt hier bei 170 Punkten - auch hier heißt es auf einen Rücksetzer warten. Gleiches gilt für das vierte Produkt im Bunde mit der ISIN AT0000A1KMF1. wieder ist im Dezember-Schluss - das Bonuslevel bei 230 Punkten - die Barriere bei 180. <


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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS JULI

Vorstellungsrunde: Die Nominierten - Teil 3 Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Österreich war das große Thema in Teil 1 der Einreichungen zum ‘Zertifikat des Monats’ Juli. Etwas spekulativer ging’s in Teil 2 zu diesmal sind eher Sicherheitsvarianten ins Rennen geschickt. Foto: APA

er Bewerb zum „Zertifikat des Monats“ geht in die nächste Runde. In Teil 3 der Vorstellungsrunde dreht sich um Aktien - breit gestreut auf der einen Seite, die Nachhaltigen aussortiert auf der anderen. . Societe Generale. Das Thema Nachhaltigkeit schickt die Societe Generale ins Rennen - dies in Form ihrer Nachhaltigkeitsanleihe Nr. 6 - prinzipiell ein Indexzertifikat mit Teilschutz. ‘Nur’ Teilschutz, da im Gegenzug die Renditechancen nach oben unbegrenzt sind. Erst wenn der zugrunde liegende Referenzindex am Laufzeitende (2021) um zehn oder mehr Prozent verloren hätte, würden Anleger 1 zu 1 an diesen Verlusten partizipieren, bis dahin gibt es zumindest die Nominale zurück. Kommen wir zum zugrunde liegenden Index, den Finvex Ethical Efficient Europe 30 Price Index. Dieser risikooptimierte Index setzt

D

INFO NACHHALTIGKEITSANLEIHE NR.6 (2016) MIT 90% KAPITALSCHUTZ ISIN: DE000SG6DAZ9

Ausgabeaufschlag bis zu 3,00% des Nominalbetrags

Basiswert: Finvex Ethical Efficient Europe 30 Price Index in EUR

Kapitalschutz Nominalbetrags

Produkttyp: Indexzertifikat mit Teilschutz

Anfänglicher Bewertungstag 25. August 2016

Zeichnung bis: 25.08.2016

Letzter Bewertungstag 27. Februar 2023

Emissionstag

01.09.

Nominale 1.000,00 Euro Emissionspreis 100% der Nominale

90,00% des

Mehr unter http://goo.gl/bVyLbZ

sich aus 30 börsennotierten europäischen Unternehmen zusammen, welche nach einem zweistufigen Auswahlprozess ausgewählt werden: Einer ethischen Filterung des Auswahluniversums sowie nachfolgend die Auswahl der Aktien mit der niedrigsten Volatilität und der höchsten Dividende. Alle Unternehmen im Index sind mit jeweils 3,33% gleichgewichtet. RCB. Das von der RCB ins Rennen geschickte 3% EURO STOXX 50/S&P 500 Bonus&Sicherheit-Zertifikat bezieht sich auf die Aktienbenchmarks der Eurozone und der USA - Eurostoxx 50 sowie S&P 500. Die Tilgung am Laufzeitende (August 2021) ist von der Entwicklung der Indizes abhängig. Die Rückzahlung erfolgt zu 100%, wenn beide Indizes während des (kontinuierlichen) Beobachtungszeitraums immer über der Barriere von 35% ihres jeweiligen Startwerts notieren. Im Falle einer Barriereverletzung sind Anleger eins zu eins dem Marktänderungsrisiko ausgesetzt. Den jährlichen Zinskupon von drei Prozent auf die Nominale gibt es jedenfalls <

INFO 3 % EURO STOXX 50/S&P 500 BONUS&SICHERHEIT -ZERTIFIKAT ISIN:

AT0000A1MCD3

Basiswerte: S&P 500 Typ

EuroStoxx50,

Beobachtung kontinuierlich Fixzinssatz 3 % jährlich

Bonus

Emission:

Barriere 35 % des jeweiligen Startwerts (19.08.2016)

22.08.2016

Letzter Bewertungstag 19.08.2021

Ausgabeaufschlag 2% Mehr https://goo.gl/t9B976


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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS JULI

Vorstellungsrunde: Die Nominierten - Teil 2 Robert Gilinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Österreich war das große Thema in Teil 1 der Einreichungen zum ‘Zertifikat des Monats’ Juli. Diesmal gibt es im Bündel Investmentideen, die für den Sparbuchsparer vielleicht etwas spekulativer klingen, aber... Foto: APA

er Bewerb zum „Zertifikat des Monats“ geht in die nächste Runde. In Teil 2 der Vorstellungsrunde dreht sich um den BRIC-Staat Brasilien - und den Tech-Subbereich Gaming.

D

BNP Paribas. Durch Olympia blickt die Welt auf Brasilien. Bekannt ist, dass das Land enorme wirtschaftliche und politische Probleme hat. Eine Übergangsregierung übernahm die Geschäfte aufgrund eines Amtsenthebungsverfahrens gegenüber der Präsidentin Rousseff. Im dritten Jahr in Folge fällt das Wirtschaftswachstum negativ aus, kumuliert liegt es nun bei mehr als minus 10% in diesem Zeitraum. Die Haushaltsdefizite von fast 10% jährlich, lassen die Schulden rasant steigen. Aber: Die neue Technokratenregierung versucht nun mit Reformen die Wende einzuleiten. Der Arbeitsmarkt wird liberalisiert, die Ausgaben gesenkt, die Steuergesetzgebung reformiert. Anleger honorieren diese Bemühungen bereits mit steigenden Aktienkursen. Der Bovespa-Index konnte in diesem Jahr allein, in Euro gerechnet, um 70% steigen. Damit ist es derzeit die beste Börsenentwicklung der Welt. Anleger können an diesem Markt mit dem BOVESPA TR INDEX Zertifikat (WKN ABN2MJ) partizipieren. Mehr unter https://goo.gl/IlH9Ff.

Deutsche Bank x-markets. Pokemon Go! ist allgegenwärtig - dazu bietet Deutsche Bank X-markets ein Indexzertifikat auf einen Electronik-Gaming-Index an. Dieses Zertifikat mit endloser Laufzeit bezieht sich auf den Solactive Electronic Gaming-Index (dieser fungiert als Basiswert), dieser ist ein Aktienindex, der die Dividenden der Indexbestandteile berücksichtigt (Performanceindex) und bildet sich in der Regel aus den 20 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung der „Electronic Gaming“-Branche. Der weltweite Umsatz von Videospielen ist von 2014 auf 2015 von 28,71 auf 34,76 Mrd. Euro gestiegen, ein Wachstum von 21 Prozent (Quelle: Statista). Die Anzahl der Gamer ist dabei vergangenes Jahr um etwa sieben Prozent auf rund 1,3 Mrd. gestiegen. (Quelle: Statista). Ein weiterer Trend in der Electronic Gaming Industrie ist die Virtual Reality Technologie. Fast alle großen Hersteller entwickeln Produkte und Anwendungen, um an diesem Trend zu partizipieren. Sony und Microsoft entwickelten jeweils eine eigene Datenbrille, die Playstation VR (13.10.2016) und die Microsoft HoloLense - siehe https://goo.gl/OvMQGA <

INFO INDEX-ZERTIFIKAT AUF DEN SOLACTIVE ELECTRONIC GAMING - INDEX ISIN:

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Typ

Index/Partizipation

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Emission:

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ISIN

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endlos

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Basiswert Solactive Electronic Gaming-Index (ISIN: DE000SLA2EX3)

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BELOG VON BE24.AT VON CHRISTIAN-HENDRIK KNAPPE, PROJEKTLEITER DEUTSCHE BANK X-MARKETS & BELOGGER AUF BE24.AT

Linde & Praxair: Ausgang offen ährend sich Anleger derzeit mit der Geldpolitik der Notenbanken und Quartalsberichten beschäftigen, ist auch der Markt für Fusionen und Übernahmen in Bewegung geraten. Nach Bayer und Monsanto haben nun Linde und Praxair für einen Paukenschlag gesorgt. Die positive Entwicklung an den Aktienmärkten in diesem Sommer hatte verschiedene Gründe. Neben der lockeren Geldpolitik wichtiger Notenbanken wie der Fed, EZB oder Bank of Japan hatte auch eine von Investorenseite erfreulich aufgenommene Berichtssaison zum zweiten Quartal 2016 die Kurse beflügelt. Außerdem wird die Stimmung an den Börsen durch verschiedene Übernah„Mit einer meaktivitäten angeheizt. möglichen Dabei können bereits GeFusion und den rüchte enorme Marktreaktiosich daraus nen auslösen. Derzeit schauen Investoren hierzulande natürergebenden ganz besonders auf die Einsparmöglich lich Gespräche zwischen dem keiten reagieren Pharma- und Chemiekonzern beide Unterneh- Bayer mit dem US-Saatgut-Riemen auf ein he- sen Monsanto. Daneben hat zuletzt ein anderer möglicher rausforderndes Deal für Aufsehen gesorgt. Marktumfeld.“ Am 16. August kam die Bestätigung vonseiten Linde, dass sich der Industriegase-Hersteller und der US-Konkurrent Praxair in vorläufigen Gesprächen über einen möglichen Zusammenschluss befinden. Die Gespräche laufen und haben noch zu keinen konkreten Ergebnissen oder Vereinbarungen geführt. Entsprechend ist derzeit noch nicht abzusehen, ob es eine Transaktion geben wird. Sollten die Gespräche erfolgreich fortgesetzt werden, wird Linde den Kapitalmarkt und die Öffentlichkeit entsprechend den rechtlichen Anforderungen informieren, hieß es von Seiten des DAX-Unternehmens. Börsianer hatten fast schon euphorisch auf eine mögliche transatlantische Elefantenhochzeit am Markt für In-

W

Foto: Bloomberg

dustriegase reagiert. Allerdings ist es fraglich, inwieweit die verschiedenen Regulierungsbehörden einem solchen Deal zustimmen werden. In der Branche ist seit geraumer Zeit eine Konsolidierung zu beobachten. Gemeinsam mit dem derzeitigen Marktführer Air Liquide aus Frankreich würden sich nur noch wenige große Unternehmen den Markt aufteilen. Linde und Praxair würden in einem solchen Fall zur klaren Nummer eins aufsteigen. Während Linde 2015 auf Umsatzerlöse von knapp 18 Mrd. Euro kam, waren es bei Praxair rund 11 Mrd. US-Dollar (umgerechnet 9,8 Mrd. Euro). Allerdings weist Praxair an der Börse derzeit eine etwas höhere Marktkapitalisierung auf als die Deutschen, so dass die Frage danach, wer letztlich wen übernimmt, interessant ist. Mit einer möglichen Fusion und den sich daraus ergebenden Einsparmöglichkeiten reagieren beide Unternehmen auf ein herausforderndes Marktumfeld. Linde hatte am 28. Juli einen Umsatzrückgang für das erste Halbjahr 2016 von 5,3 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro vermeldet. Dabei macht dem Unternehmen zum Beispiel eine Nachfragezurückhaltung im Anlagenbau zu schaffen. Der Grund ist unter anderem ein anhaltend niedriger Ölpreis, der die Kunden unter Druck setzt. Außerdem wachsen die Schwellenländer nicht mehr so rasant wie man es in den vergangenen Jahren gewohnt war. Ein weiterer Grund für die Branche, eine Konsolidierung ins Auge zu fassen. Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Linde-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DL6RBF) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 5,65; die Knock-Out-Schwelle bei 131,25 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DL3SHP, aktueller Hebel 5,50; Knock-Out-Schwelle bei 168,05 Euro) auf fallende Kurse der Linde-Aktie setzen. < Mehr von Christian-Hendrik-Knappe gibt’s unter http://goo.gl/KyHWvp


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BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Europa Dividendenaktien Express mit 6,5% Bonuschance und 50% Schutz it einem Kurszuwachs von fünf Prozent innerhalb der vergangenen 12 Monate konnte der EuroStoxx Select Dividend 30-Index den EuroStoxx50-Index, der im gleichen Zeitraum drei Prozent seines Wertes verlor, hinter sich lassen. Darüber hinaus erfolgte die Outperformance des Dividendenriesen-Index mit „Unabhängig einer etwas geringeren Schwankungsbreite, als es vom zwischenbeim EuroStoxx50-Index der zeitlichen KursFall war. Der Index enthält verlauf des 30 Aktien mit hohen Dividendenrenditen aus bis zu Index, ermöglicht dieses Zerti- 12 Ländern der Eurozone. Mit Gewichtungen von 6,75 fikat in maximal und 4,75 Prozent stellen die beiden finnischen Aktien fünf Jahren Fortum und Kesko derzeit einen Nettojahdie Indexschwergewichte resertrag von dar. Deutschland ist durch 5,37 Prozent, die Aktien von Daimler, Siemens, BASF, Deutsche Post, wenn sich der Münchener Rück und HanIndex am Laufnover Rück im Index vertrezeitende des Zer- ten. Für Anleger mit der Marktmeinung, dass sich die tifikates nicht europäischen Dividendenhalbiert hat.“ riesen auch in Zukunft stabil entwickeln werden - was ja, wie man am Beispiel der Daimler-Aktie sieht, nicht zwangsläufig der Fall sein muss – könnte das Europa Dividendenaktien ExpressZertifikat der RCB für eine Veranlagung interessant sein.

M

6,5% Bonuschance pro Jahr, 50% Sicherheit. Der am 22.9.16 festgestellte Indexschlussstand wird als Startwert für das Express-Zertifikat fixiert. Bei 50 Prozent des Startwertes wird die Barriere angesiedelt sein, die ausschließlich am letzten Bewertungstag (21.9.21), aktiviert

Foto: dpa

sein wird. Notiert der Index am ersten Bewertungstag (21.9.17) auf oder oberhalb des Startwertes, dann wird das Zertifikat mit 100 Prozent und einer Bonuszahlung von 6,50 Prozent vorzeitig zurückbezahlt. Befindet sich der Index an diesem Tag unterhalb des Startwertes, dann verlängert sich die Laufzeit zumindest um ein weiteres Jahr, nach dem die Rückzahlung des Zertifikates bereits mit 113 Prozent erfolgen wird, sofern der Index dann auf oder oberhalb des Startwertes notiert. Diese Vorgangsweise wird auch in den verbleibenden drei Laufzeitjahren angewendet. Läuft das Zertifikat mangels vorzeitiger Tilgung bis zum letzten Bewertungstag, so wird es bereits dann mit 132,5 Prozent des Nennwertes zurückbezahlt, wenn sich der Indexstand an diesem Tag oberhalb der Barriere von 50 Prozent des Startwertes aufhält. Unter Berücksichtigung der Kosten werden Anleger in diesem Fall eine Nettojahresrendite in Höhe von 5,37 Prozent erwirtschaften. Befindet sich der Index am 21.9.21 im Vergleich zum Startwert mit mehr als 50 Prozent im Minus, dann wird das Zertifikat gemäß der negativen Indexentwicklung zurückbezahlt. Der RCB-Europa Dividendenaktien Express, maximale Laufzeit bis 23.9.21, ISIN: AT0000A1NB22, kann noch bis 21.9.16 mit 100 Prozent und 2 Prozent Ausgabeaufschlag gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Unabhängig vom zwischenzeitlichen Kursverlauf des Dividendenaktien-Index, ermöglicht dieses Zertifikat in maximal fünf Jahren einen Nettojahresertrag von 5,37 Prozent, wenn sich der Indexstand am Laufzeitende des Zertifikates nicht halbiert hat. <


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BELOG VON BE24.AT VON LARS BRANDAU GESCHÄFTSFÜHRER DEUTSCHER DERIVATE VERBAND SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Bedingt disruptionsbereit isruption gehört zu den schrecklichen Modebegriffen der digitalen Wirtschaft, das langsam zu einem Unwort verkommt. Eine disruptive Technologie (engl. disrupt – unterbrechen, zerreißen) ist lt. Wikipedia “eine Innovation, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt.“ Die Digitalisierung verändert unseren Alltag. Das ist unstrittig. Mittlerweile gibt es kaum noch Lebensbereiche, die sich der digitalen Transformation verschließen können. Alles scheint möglich zu sein. Natürlich immer im Interesse des Verbrau„Das gute alte chers. So beispielsweise bei den „Smart Home“-Lösunpersönliche gen, die es den Nutzern erGespräch oder möglichen, sich den die Lektüre von „Traum“ eines intelligenten Zuhauses zu erfüllen. Alle Zeitungen und Geräte sind miteinander Fachmagazinen verbunden und lassen sich sind trotz aller per Handy oder Tablet übertechnischen Ent- wachen und steuern. Keine Fiktion, sondern Realität. wicklungen Auch in der Finanzinduslängst nicht trie hält die Digitalisierung wegzudenken.“ massiv Einzug und stellt die Banken vor große Herausforderungen. Bewährte Geschäftsmodelle werden zum Teil in Frage gestellt. Fintechs sind ein bemerkenswertes Beispiel, wie langjährige, feste Strukturen innerhalb kürzester Zeit einem fundamentalen Wandel unterworfen werden. Zentrale Bereiche der Finanzindustrie wie Zahlungsverkehr, Anlagenverwaltung, Kreditgeschäft, Wertpapierhandel und dessen Abwicklung werden hiervon erfasst. Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft McKinsey bereitet dieser Trend den Betroffenen einige Sorgenfalten. In den kommenden Jahren seien durch die Technologisierung rund ein Drittel aller bisherigen Bankerträge in Deutschland gefährdet. Abgesehen davon, stellt sich die Frage, was die Kunden tatsächlich gewinnen und ob sie wirklich von den Ange-

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boten Gebrauch machen? Zunächst einmal verändern sich mit den neuen technologischen Möglichkeiten auch die Bedürfnisse der Kunden. Viele Leistungen werden quasi in „Echtzeit“ und auf Knopfdruck ausgeführt. Mittlerweile erledigen mehr als 60 Prozent der Deutschen ihre Bankgeschäfte online. Demzufolge wird digitales Banking bereits von der Mehrheit genutzt. Allerdings möchten viele Kunden den„Insofern wird noch nicht gänzlich auf die Filiale als Hauptanlaufstelle auch die für ausführliche BeratungsDisruption in der gespräche verzichten. Finanzwelt noch Der persönliche Kontakt zu den Beratern sei gerade auf sich warten für „Digital Natives“ von lassen.“ besonderer Bedeutung, heißt es bei McKinsey. Insofern sind Menschen in der Finanzberatung nicht ohne weiteres ersetzbar. Das gute alte persönliche Gespräch oder die Lektüre von Zeitungen und Fachmagazinen sind trotz aller technischen Entwicklungen längst nicht wegzudenken. Insofern wird auch die Disruption in der Finanzwelt noch auf sich warten lassen. < Mehr von Lars Brandau gibt’s unter http://www.be24.at/blog/author/lars_brandau

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